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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Differentialgetriebeeinheit
mit aktiver Steuerung einer Drehmomentverteilung.
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Eine
gewöhnliche
Differentialgetriebeeinheit dient zum Ausgleich von Drehzahlunterschieden
zwischen zwei Ausgangswellen, wobei die Verteilung der Drehmomente
während
des Betriebs nicht beeinflusst werden kann. Eine Differentialgetriebeeinheit mit
aktiver Steuerung einer Drehmomentverteilung ermöglicht dahingegen eine gezielte
Einflussnahme auf die Verteilung des Drehmoments, das beispielsweise
an Räder
eines Kraftfahrzeugs abgegeben wird. Derartige Differentialgetriebeeinheiten
können sowohl
als Achsdifferential, d. h. zwischen den Rädern einer Achse, als auch
als Zwischenachsdifferential, d. h. zwischen zwei angetriebenen
Achsen, verwendet werden. In einer Anwendung als Achsdifferential
kann beispielsweise in einer Kurve dem schneller rotierenden kurvenäußeren Rad
des Kraftfahrzeugs ein zusätzliches
Antriebsmoment zugeführt
werden. Durch die aktive Steuerung der Drehmomentverteilung wird
somit bewusst in die Fahrdynamik des Fahrzeugs eingegriffen und
diese verbessert.
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Die
bekannten Differentialgetriebeeinheiten weisen den Nachteil auf,
dass sie komplex aufgebaut und daher teuer in der Herstellung sind. Überdies sind
bekannte Differentialgetriebeeinheiten der genannten Art oftmals
schwer und beanspruchen viel Platz in dem knapp bemessenen Bauraum
im Bereich der Achsen des Fahrzeugs.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Differentialgetriebeeinheit
zu schaffen, die eine zuverlässige
aktive Steuerung der Drehmomentverteilung ermöglicht, dabei aber einfach
aufgebaut und leicht ist. Sie soll gleichzeitig wenig Bauraum beanspruchen.
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Die
Aufgabe wird von einer Differentialgetriebeeinheit mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Differentialgetriebeeinheit
mit aktiver Steuerung einer Drehmomentverteilung umfasst ein zu
einer Drehbewegung antreibbares Eingangselement, ein mit dem Eingangselement
gekoppeltes Differentialgetriebe und zwei mit dem Differentialgetriebe
gekoppelte Ausgangswellen. Jeder Ausgangswelle ist eine mit dem
Eingangselement drehfest verbundene Überlagerungswelle und ein Überlagerungsgetriebe
zum selektiven Übertragen
eines Drehmoments zwischen der Überlagerungswelle
und der Ausgangswelle zugeordnet. Jedes Überlagerungsgetriebe umfasst
eine bezüglich der
Ausgangswelle parallel versetzt angeordnete Vorgelegewelle und eine
an der Vorgelegewelle angeordnete hydraulisch betätigbare
Reibungskupplung. Die jeweilige Vorgelegewelle ist zumindest abschnittsweise
als Hohlwelle ausgebildet, deren axialer Hohlraum mit einem Druckraum
der jeweiligen Reibungskupplung in Verbindung steht und als Druckleitung
zum hydraulischen Betätigen
der Reibungskupplung dient.
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Mit
anderen Worten wird bei Betätigung
der Reibungskupplung durch das Überlagerungsgetriebe ein
Drehmoment zwischen der Ausgangswelle und der Überlagerungswelle übertragen.
Jeder Ausgangswelle ist dabei eine Überlagerungswelle und ein Überlagerungsgetriebe
zugeordnet. Dadurch, dass die parallel zu der Ausgangswelle versetzte
Vorgelegewelle als Druck leitung zum hydraulischen Betätigen der
an der Vorgelegewelle angeordneten Reibungskupplung dient, ist die
Differentialgetriebeeinheit besonders Platz sparend aufgebaut.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und
den Zeichnungen angegeben.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Differentialgetriebeeinheit mündet der axiale Hohlraum jeder Vorgelegewelle
an dem dem Differentialgetriebe zugewandten Ende der Vorgelegewelle
in einem Durchlass für
hydraulisches Fluid, durch den über
die Vorgelegewelle dem Druckraum der jeweiligen Reibungskupplung
unter Druck stehendes Hydraulikfluid zugeführt wird und somit die Drehmomentverteilung gesteuert
wird.
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Ein
Gehäuse
der Differentialgetriebeeinheit kann für jedes Überlagerungsgetriebe eine Druckleitung
aufweisen, die mit dem axialen Hohlraum der jeweiligen Vorgelegewelle
in Verbindung steht. Diese Druckleitung kann sich quer – also senkrecht
oder schräg – zu der
Rotationsachse der Vorgelegewelle erstrecken. Je nach den baulichen
Gegebenheiten kann somit Druck beaufschlagtes Hydraulikfluid durch
eine geeignet angeordnete Druckleitung zugeführt werden. Durch die Anordnung
der Druckleitung quer zu der Rotationsachse der Vorgelegewelle wird Bauraum
in axialer Richtung eingespart, da ein Anschluss einer von einer
Druckquelle kommenden, separaten Druckleitung dort ermöglicht wird,
wo Bauraum zur Verfügung
steht. Außerdem
ist es bevorzugt, wenn der axiale Hohlraum jeder Vorgelegewelle über eine
jeweilige Drehdurchführung
mit der Druckleitung im Gehäuse
der Differentialgetriebeeinheit verbunden ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Differentialgetriebeeinheit ist für jedes Überlagerungsgetriebe eine eigene
Vorgelegewelle vorgesehen. In diesem Fall sind die Vorgelegewellen
einfach mit der erforderlichen Stabilität zu fertigen, da sie lediglich
eine relativ kurze Länge
aufweisen müssen.
Dies ermöglicht
eine kompakte und robuste Bauweise der Differentialgetriebeeinheit. Überdies
kann dadurch eine Modul-Bauweise der Überlagerungsgetriebe der Differentialgetriebeeinheit
realisiert werden, die weitere Kostenvorteile mit sich bringt.
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Bei
einer besonders einfachen Bauweise des Überlagerungsgetriebes umgibt
jede Reibungskupplung die jeweilige Vorgelegewelle koaxial. An jeder
Vorgelegewelle kann zumindest eine Stützeinrichtung zur axialen Abstützung von
bei einem Betätigen
der jeweiligen Reibungskupplung auftretenden Axialkräften angeordnet
sein. Eine derartige Stützeinrichtung
kann beispielsweise eine Anlaufscheibe mit Sprengring sein. Durch
die Stützeinrichtung
müssen
die genannten Axialkräfte
nicht von einem Gehäuse
des Überlagerungsgetriebes
aufgenommen werden, wodurch dieses leichter und kompakter ausgebildet
sein kann.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Differentialgetriebeeinheit sind an jeder Vorgelegewelle ein erstes
Stirnrad und ein zweites Stirnrad angeordnet, wobei das erste Stirnrad
mit einem drehfest mit der jeweiligen Ausgangswelle verbundenen
Stirnrad kämmt
und das zweite Stirnrad mit einem drehfest mit der jeweiligen Überlagerungswelle
verbundenen Stirnrad kämmt.
Eine solche Stirnradverzahnung ist zuverlässig und kostengünstig herzustellen.
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Dabei
kann das erste Stirnrad mit der jeweiligen Vorgelegewelle drehfest
gekoppelt sein und das zweite Stirnrad an der jeweiligen Vorgelegewelle drehbar
gelagert sein, oder umgekehrt.
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Durch
ein anderes Verhältnis
der Zähnezahl des
ersten Stirnrads zu der Zähnezahl
des Stirnrads der jeweiligen Ausgangswelle als das Verhältnis der Zähnezahl
des zweiten Stirnrads zu der Zähnezahl des
Stirnrads der jeweiligen Überlagerungswelle können unterschiedliche Übersetzungen
für eine Übertragung
eines Drehmoments zwischen der Überlagerungswelle
und der Ausgangswelle erzeugt werden. Das Übersetzungsverhältnis des Überlagerungsgetriebes
kann auf einfache Weise geändert werden,
da dafür
lediglich ein Austausch des Zahnradsatzes notwendig ist. Aufwendige
konstruktive Umgestaltungen des Aufbaus und der Abmessungen der
Differentialgetriebeeinheit sind daher in den meisten Fällen nicht
erforderlich.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Differentialgetriebeeinheit weist jede Reibungskupplung ein
erstes Kupplungsteil und ein zweites Kupplungsteil auf, die relativ
zueinander drehbeweglich sind und die durch die hydraulische Betätigung in
Reibschluss miteinander bringbar sind. Es ist bevorzugt, dass das
erste Kupplungsteil mit dem ersten Stirnrad der jeweiligen Vorgelegewelle
und das zweite Kupplungsteil mit dem zweiten Stirnrad der jeweiligen
Vorgelegewelle drehfest gekoppelt sind. Bei dem ersten und zweiten
Kupplungsteil handelt es sich vorzugsweise um einen Kupplungskorb
mit Außenlamellen und
eine Kupplungsnabe mit Innenlamellen, oder umgekehrt.
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Weiterhin
kann jede Reibungskupplung zwischen dem ersten Stirnrad und dem
zweiten Stirnrad der jeweiligen Vorgelegewelle angeordnet sein.
Dadurch ist die jeweilige Kopplung mit dem genannten ersten und
zweiten Stirnrad der Vorgelegewelle besonders einfach zu realisieren.
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Es
kann vorgesehen sein, dass jede Reibungskupplung einen den Druckraum
begrenzenden, an der jeweiligen Vorgelegewelle axial versetzbaren Ringkolben
aufweist, der mit einem Lamellenpaket der Reibungskupplung zusammenwirkt.
Weiterhin kann jede Überlagerungswelle
als eine Hohlwelle ausgebildet sein, die die jeweilige Ausgangswelle
koaxial umgibt.
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Bei
einer besonders kompakten Bauform der Differentialgetriebeeinheit
ist jede Überlagerungswelle
als Wellenansatz einstückig
mit dem Eingangselement ausgebildet.
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Die
Erfindung wird im Folgenden rein beispielhaft anhand vorteilhafter
Ausführungsformen und
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Differentialgetriebeeinheit,
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2 eine
schematische Darstellung eines Überlagerungsgetriebes
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Differentialgetriebeeinheit.
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1 zeigt
eine Differentialgetriebeeinheit 10. Sie ist zwischen nicht
gezeigten Rädern
einer Achse eines Kraftfahrzeugs angeordnet und fungiert somit als
Achsdifferentialgetriebeeinheit. Ein in Längsrichtung des Fahrzeugs verlaufender
Antriebsstrang 12 weist einen Triebling 14 auf,
der mit einem Tellerrad 16 kämmt. In einem Fahrzeug mit
quer eingebautem Motor, oder wenn es sich bei der Differentialgetriebeeinheit 10 um
ein Zwischenachsdifferential handelt, könnte anstelle des Trieblings 14 und
des Tellerrads 16 beispielsweise eine Stirnradstufe vorgesehen
sein.
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Das
Tellerrad 16 ist mit einem Differentialkorb 18 eines
Differentialgetriebes 20 drehfest verbunden. Der Differentialkorb 18 bildet
das Eingangselement der Differentialgetriebeeinheit 10.
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Mit
dem Differentialgetriebe 20 sind eine rechte Ausgangswelle 22 und
eine linke Ausgangswelle 22' gekoppelt.
Weiterhin weist die Differentialgetriebeeinheit 10 eine
rechte Überlagerungswelle 24 und
eine linke Überlagerungswelle 24' auf, welche als
Hohlwellen ausgebildet sind und welche die jeweiligen Ausgangswellen 22, 22' koaxial umgeben. Die Überlagerungswellen 24, 24' sind drehfest
mit dem Differentialkorb 18 verbunden und können je nach
den baulichen Gegebenheiten auch einstückig mit diesem ausgebildet
sein. Auch kurze Wellenansätze
an dem Differentialkorb 18 können grundsätzlich die Funktion der Überlagerungswellen 24, 24' erfüllen.
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Die
Ausgangswellen 22, 22' und die Überlagerungswellen 24, 24' sind mit einem
rechten Überlagerungsgetriebe 25 bzw.
einem linken Überlagerungsgetriebe 25' verbunden.
Mit anderen Worten ist jedem Rad der Achse des Fahrzeugs ein separates Überlagerungsgetriebe 25, 25' zugeordnet.
Da die Überlagerungsgetriebe 25, 25' spiegelgleich
sind, wird im Folgenden lediglich das rechte Überlagerungsgetriebe 25 detailliert
beschrieben.
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Wie
bereits ausgeführt,
geht der Differentialkorb 18 in eine als Hohlwelle ausgebildete Überlagerungswelle 24 über. Die Überlagerungswelle 24 weist an
ihrem dem Differentialgetriebe 20 abgewandten Ende ein
Stirnrad 26 auf, welches mit einem Zahnrad 28 – das ebenfalls
als Stirnrad ausgebildet ist – kämmt. Das
Zahnrad 28 ist drehfest mit einem Kupplungskorb 30 einer
Reibungskupplung 32 verbunden. Die Reibungskupplung 32 weist
mit dem Kupplungskorb 30 drehfest verbundene Außenla mellen 34 sowie
Innenlamellen 36 auf, die drehfest mit einer Vorgelegewelle 38 gekoppelt
sind, welche somit als Kupplungsnabe fungiert.
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Bei
einer Betätigung
der Reibungskupplung 32 werden die Lamellen 34, 36 in
Reibschluss miteinander gebracht, so dass ein von der Überlagerungswelle 24 über das
Stirnrad 26 und das Zahnrad 28 auf den Kupplungskorb 30 übertragenes
Drehmoment auf die Vorgelegewelle 38 übertragen wird. Dieses Drehmoment
wird wiederum über
ein starr mit der Vorgelegewelle 38 verbundenes und als
Stirnrad ausgebildetes Zahnrad 40 und ein Stirnrad 42 an
die Ausgangswelle 22 übertragen,
wobei das Stirnrad 42 drehfest mit der Ausgangswelle 22 gekoppelt
ist. Durch die Wahl der Betätigungskraft
der Reibungskupplung 32 kann der Betrag des übertragenen
Drehmoments den Erfordernissen entsprechend gesteuert werden.
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Mit
anderen Worten umfasst das Überlagerungsgetriebe 25 ein
Stirnradgetriebe, wobei durch die selektive Betätigung der Reibungskupplung 32 ein
variables Drehmoment von der Überlagerungswelle 24 auf
die Ausgangswelle 22 übertragen
werden kann. Die Differentialgetriebeeinheit 10 ist eine einfach
und kompakt aufgebaute Einheit, die eine gezielte Drehmomentverteilung
auf die einzelnen Räder der
Achse ermöglicht.
Diese aktive Drehmomentverteilung wird als ”Torque-Vectoring” bezeichnet.
Die Verhältnisse
der Zähnezahlen
der Zahnräder 26 und 28 einerseits
und der Zahnräder 40 und 42 andererseits
sind vorzugsweise so gewählt,
dass ausgehend von dem Differentialkorb 18 zu der Ausgangswelle 22 hin
eine Übersetzung
ins Schnelle erfolgt.
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Durch
die kompakte Bauweise der Überlagerungsgetriebe 25, 25' ergibt sich
die Möglichkeit,
die Differentialgetriebeeinheit 10 in modularer Bauweise auszuführen. Den
beiden Rädern
des Fahrzeugs ist jeweils ein sol ches Überlagerungsgetriebe 25, 25' zugeordnet,
wobei das rechte Überlagerungsgetriebe 25 und
das linke Überlagerungsgetriebe 25' spiegelbildlich
aufgebaut sind, so dass zur Herstellung der beiden Überlagerungsgetriebe 25, 25' auf die im Wesentlichen
gleichen Bauteile zurückgegriffen
werden kann. Unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse
für verschiedene
Typen von Differentialgetriebeeinheiten können unter Verwendung einer
Vielzahl von Gleichteilen realisiert werden.
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Da
zwischen den beiden Überlagerungsgetrieben 25, 25' keine Verbindung
besteht, ist der parallele Versatz der Vorgelegewelle 38 bezüglich der Ausgangswelle 22 im
Wesentlichen durch die Abmessungen der Reibungskupplung 32 und
des Stirnradgetriebes gegeben. Die Ausdehnung des Differentialgetriebes 20 in
Fahrzeuglängsrichtung
oder in der Vertikalen beeinflusst daher – verglichen mit bekannten
Differentialgetriebeeinheiten – nur
in geringem Maß die
Abmessungen, die Anordnung oder die Positionierung der Überlagerungsgetriebe 25, 25'.
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2 zeigt
eine detaillierte Ansicht des Überlagerungsgetriebes 25.
Die Ausgangswelle 22 ist von der als Hohlwelle ausgebildeten Überlagerungswelle 24 koaxial
umgeben. Die Überlagerungswelle 24 umfasst
lediglich einen Wellenansatz, der mit dem nur ansatzweise gezeigten
Differentialkorb 18 einstückig ausgebildet ist. Das von
dem Differentialkorb 18 abgewandte Ende der Überlagerungswelle 24 ist
drehfest mit dem Stirnrad 26 verbunden. Das Stirnrad 26 kämmt mit
dem Zahnrad 28, das an der Vorgelegewelle 38 drehbar
angeordnet ist. Zwischen dem Kupplungskorb 30 und dem Zahnrad 28 besteht eine
starre Verbindung. Die drehbare Lagerung des Zahnrads 28 und
des Kupplungskorbs 30 an der Vorgelegewelle 38 wird
durch Lager 44 erreicht. Weitere Lager 44 sind
beispielsweise zur Lagerung der Vorgelegewelle selbst sowie der Überlagerungswelle 24 und
der Ausgangswelle 22 vorgesehen.
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Die
Außenlamellen 34 sind
mit dem Kupplungskorb 30 drehfest verbunden. Die Außenlamellen 34 sind
abwechselnd mit den Innenlamellen 36 angeordnet, die drehfest
mit einer Kupplungsnabe 46 verbunden sind. Die Kupplungsnabe 46 ist
wiederum starr an der Vorgelegewelle 38 befestigt.
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Das
Zahnrad 40 ist ebenfalls drehfest mit der Vorgelegewelle 38 gekoppelt
und kämmt
mit dem Stirnrad 42 der Ausgangswelle 22. Das
Zahnrad 40 kann auch drehbar an der Vorgelegewelle 38 angeordnet
sein, wobei es dann mit der Kupplungsnabe 46 starr verbunden
sein muss, um ein Drehmoment übertragen
zu können.
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Aufgrund
der gezeigten Anordnung wird der Kupplungskorb 30 der Reibungskupplung 32 über das
Zahnrad 28 und das Stirnrad 26 von der Überlagerungswelle 24 bzw.
dem Differentialkorb 18 zu einer Drehbewegung angetrieben.
Durch einen Reibschluss der Innenlamellen 36 und Außenlamellen 34 wird
bei Betätigung
der Reibungskupplung 32 die Vorgelegewelle 38 angetrieben,
wobei das übertragene
Drehmoment selektiv gewählt
werden kann. Dieses Drehmoment wird über das Zahnrad 40 und das
Stirnrad 42 auf die Ausgangswelle 22 übertragen.
Das Drehmoment der Ausgangswelle 22 hängt somit unter anderem von
dem Betätigungszustand der
Kupplung 32 ab.
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Die
Betätigung
der Reibungskupplung 32 erfolgt hydraulisch. Zu diesem
Zweck verfügt
die Reibungskupplung 32 über einen Druckring 48.
Steigt der Druck eines Hydraulikfluids in einem Druckraum 52 der
Reibungskupplung 32 an, wird der Druckring 48 in 2 nach
rechts gedrückt,
wodurch die Lamellen 34, 36 zusammengedrückt und
in Reibschluss miteinander gebracht werden.
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Die
Zufuhr von Hydraulikfluid an den Druckraum 52 erfolgt über die
Vorgelegewelle 38. Sie verfügt über einen axialen Hohlraum 54,
der durch radiale Bohrungen 56 mit dem Druckraum 52 in
Verbindung steht. Es ist zumindest eine Druckleitung 58 vorgesehen,
um den axialen Hohlraum 54 der Vorgelegewelle 38 mit
druckbeaufschlagtem Hydraulikfluid zu versorgen. Die Druckleitung 58 ist
in einem Gehäuse 60 der
Differentialgetriebeeinheit ausgebildet, in welchem einerseits die
Vorgelegewelle 38, andererseits auch die Überlagerungswelle 24 und
die Ausgangswelle 22 gelagert sind. Aufgrund des begrenzten
Bauraums zwischen dem angedeuteten Kupplungskorb 18 und
dem Überlagerungsgetriebe 25 erstreckt
sich die Druckleitung 58 senkrecht zu einer Rotationsachse 62 der
Vorgelegewelle 38. Je nach den baulichen Gegebenheiten
kann die Längserstreckung
der Druckleitung 58 aber auch einen beliebigen anderen
Winkel mit der Rotationsachse 62 einschließen. Eine
alternative Anordnung wird durch eine Druckleitung 58' angedeutet.
Dadurch kann die Lage des Anschlusses der Druckleitung 58, 58' an eine separate,
mit einer externen Druckquelle in Verbindung stehende Leitung (nicht
gezeigt) frei gewählt werden.
Das hydraulische System wird durch geeignete Dichtungen 50 abgedichtet.
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Wie
vorstehend bereits ausgeführt,
trägt das Gehäuse 60 die
Vorgelegewelle 38. Um die bei Betätigung der Reibungskupplung 32 auf
das Gehäuse 60 wirkenden
Axialkräfte
zu minimieren, ist eine Anlaufscheibe 64 mit einem Sprengring
vorgesehen. Die bei Betätigung
der Reibungskupplung 26 auftretenden Axialkräfte werden
dadurch von der Vorgelegewelle 38 selbst aufgenommen (Anlaufscheibe 64 mit Sprengring
einerseits und Zahnrad 40 andererseits), wodurch die auf
das Gehäuse 60 wirkenden
Belastungen minimiert werden.
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Das Übersetzungsverhältnis des Überlagerungsgetriebes 25 wird
durch die Stirnräder 26, 42 und
die Zahnräder 28, 40 festgelegt.
Eine Veränderung des Übersetzungsverhältnisses
erfordert lediglich geringfügige
bauliche Veränderungen,
da zu diesem Zweck nur die Stirnräder 26, 42 und
die Zahnräder 28, 40 – die allesamt
als kostengünstig
herzustellende Stirnräder
ausgebildet sind – ersetzt
werden müssen.
Außerdem
ist eine solche Stirnradverzahnung robust und zuverlässig.
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Der
parallele Versatz zwischen der Rotationsachse 62 der Vorgelegewelle 38 und
einer Rotationsachse 66 der Ausgangswelle 22 ist
im Wesentlichen allein durch die Abmessungen der Reibungskupplung 26 vorgegeben.
Die Ausdehnung des Differentialgetriebes 20 beeinflusst
den Betrag des Parallelversatzes nicht.
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Die
in 2 dargestellte Ausführungsform des Überlagerungsgetriebes 25 kann
beispielsweise derart abgewandelt werden, dass das Zahnrad 28 und
der Kupplungskorb 30 starr mit der Vorgelegewelle verbunden
sind, wobei in diesem Fall das Zahnrad 40 und die Kupplungsnabe 42 fest
miteinander verbunden, aber drehbar an der Vorgelegewelle 38 angeordnet
sind. Für
besondere Anwendungen kann auch die Lage der Reibungskupplung 32 an
der Vorgelegewelle 38 relativ zu den Zahnrädern 28, 40 verändert werden.
Grundsätzlich
ist auch eine Zufuhr des Hydraulikfluids von der dem Differentialgetriebe 20 abgewandten
Seite – in 2 rechten
Seite – des Überlagerungsgetriebes 25 möglich. Der
axiale Hohlraum 54 müsste
sich dann ausgehend von dem in 2 rechten
Ende der Vorgelegewelle 38 zu den Bohrungen 56 hin
erstrecken.
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Zusammenfassend
zeichnet sich das Überlagerungsgetriebe 25 durch
eine robuste, zuverlässige
und kompakte Bauform aus. Zusätzliche
Kostenvorteile ergeben sich aus der spiegelbildlichen Anordnung
und dem spiegelbildlichen Aufbau der beiden Überlagerungsgetriebe 25, 25' der Differentialgetriebeeinheit 10.
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- 10
- Differentialgetriebeeinheit
- 12
- Antriebsstrang
- 14
- Triebling
- 16
- Tellerrad
- 18
- Differentialkorb
- 20
- Differentialgetriebe
- 22,
22'
- Ausgangswelle
- 24,
24'
- Überlagerungswelle
- 25,
25'
- Überlagerungsgetriebe
- 26,
26', 42, 42'
- Stirnrad
- 28,
28', 40, 40'
- Zahnrad
- 30,
30'
- Kupplungskorb
- 32,
32'
- Reibungskupplung
- 34,
34'
- Außenlamellen
- 36,
36'
- Innenlamellen
- 38,
38'
- Vorgelegewelle
- 44
- Lager
- 46
- Kupplungsnabe
- 48
- Druckring
- 50
- Dichtung
- 52
- Druckraum
- 54
- axialer
Hohlraum
- 56
- Bohrung
- 58,
58'
- Druckleitung
- 60
- Gehäuse
- 62,
66
- Rotationsachse
- 64
- Anlaufscheibe