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Die
Erfindung betrifft eine Leuchtvorrichtung mit mindestens einer Halbleiterlichtquelle
und einem Trägerelement zum Tragen der mindestens einen Halbleiterlichtquelle.
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LED-Leuchtvorrichtungen,
insbesondere lichtstarke LED-Module, müssen typischerweise
gekühlt werden, um eine Überhitzung der Leuchtdioden zu
vermeiden, und sind dazu mit entsprechenden Kühlkörpern
verbunden. Um eine ausreichende Konvektion am Kühlkörper
zu erreichen, wird der Kühlkörper meist an einer
Leuchtenaussenseite befestigt und somit berührbar. Für
eine Einteilung in eine Schutzklasse (I bis III) gemäß DIN
EN 60598-1 (VDE 0711-1) müssen jedoch die Kühlkörper
zu berührbaren Flächen oder die LED-Leuchtvorrichtungen
zum Kühlkörper elektrisch isoliert werden und
dazu Luft- und Kriechstrecken zwischen LED-Leuchtvorrichtungen und
Kühlkörper beachtet werden. Dies verschlechtert
die thermische Anbindung der LED-Leuchtvorrichtungen und verringert
deren Lebensdauer. Zudem werden zur Erreichung der normgerechten
elektrischen Isolation häufig aufwändige und teure
SELV- oder SELV-äquivalente Betriebsgeräte verwendet,
welche viel Platz benötigen, um die notwendigen Luft- und
Kriechstrecken einzuhalten. Alternativ werden Kühlkörper
in Leuchten eingebaut, um nicht mehr berührbar zu sein.
Dies verschlechtert aber ebenfalls die thermische Kopplung des Kühlkörpers
an die Umgebung.
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Eine
elektrisch isolierende Montage zwischen einer LED-Leuchtvorrichtung
mit Metallkernplatine und dem Kühlkörper ist jedoch
aufwendig. Die Montage der LED-Leuchtvorrichtung kann beispielsweise
unter Berücksichtigung der Luft- und Kriechstrecken nicht
einfach durch Verschraubung erfolgen, sondern muss aufwendig geklemmt,
gepresst oder geklebt werden. Dies hat eine schlechtere thermische
Kopplung und einen erhöhten mechanischen Aufwand zur Folge.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Leuchtvorrichtung
mit hoher elektrische Isolierung, insbesondere gemäß der
Schutzklassen I bis III nach DIN EN 60598-1, bereitzustellen,
welche zudem einfach herstellbar und montierbar ist.
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Diese
Aufgabe wird mittels einer Leuchtvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen
Ansprüchen entnehmbar.
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Die
Leuchtvorrichtung weist mindestens eine Halbleiterlichtquelle sowie
mindestens ein Trägerelement zum Tragen jeweils mindestens
einer Halbleiterlichtquelle auf. Die Leuchtvorrichtung kann als Lampe
oder Leuchte ausgestaltet sein.
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Die
Halbleiterlichtquelle ist mittels eines Isolierungskörpers
von dem Trägerelement getrennt. Die Leuchtvorrichtung weist
ferner eine zumindest teilweise lichtdurchlässige Abdeckung
auf, wobei durch die Abdeckung und das Trägerelement ein Hohlraum
zur Aufnahme der mindestens einen Halbleiterlichtquelle gebildet
wird.
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Aufgrund
des Hohlraums wird die mindestens eine Lichtquelle gegenüber äußeren
Einflüssen, insbesondere gegenüber einer Berührung
durch einen Nutzer, allseitig geschützt und isoliert aufgebaut. Da
zudem das Trägerelement elektrisch gegen die mindestens
eine Lichtquelle isoliert ist, kann dieses ohne weitere elektrische
Isolierung montiert werden, z. B. auf einem Kühlkörper.
Mittels dieser Konstruktion ist es nun beispielsweise sehr einfach
möglich, normgerechte (z. B. nach DIN EN 60598-1)
Leuchten mit geringem Konstruktionsaufwand zu entwickeln. Es muss
nur noch die thermische Konstruktion der Leuchte berücksichtigt
werden, nicht mehr eine elektrische Isolierung. Insbesondere kann
ein Kühlkörper ohne weiteres außenliegend
montiert werden, was eine hohe Wärmeabfuhr ermöglicht.
Eine aufwändige galvanische Trennung zu einem Be triebsgerät
(mit den SELV- oder SELV-äquivalenten Bauteilen wie einem
Optokoppler) und eine räumliche Trennung können
entfallen. Das Betriebsgerät kann erheblich platzsparender
und kostengünstiger ausfallen. Durch die nicht mehr benötigte
galvanische Trennung erhöht sich zudem der Wirkungsgrad
der Vorrichtung.
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Es
kann eine Leuchtvorrichtung bevorzugt sein, bei der die lichtdurchlässige
Abdeckung an dem Trägerelement befestigt ist. Dadurch wird
eine besonders kompakte Bauform erreicht.
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Es
kann aber auch eine Leuchtvorrichtung bevorzugt sein, bei der die
lichtdurchlässige Abdeckung und das Trägerelement
auf einem gemeinsamen Grundträger befestigt sind. Der gemeinsame Grundträger
ist vorzugsweise ein Gehäuse für einen Treiber,
kann aber auch ein anderes Element sein, z. B. ein Kühlkörper,
ein Gehäuseteil und so weiter.
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Es
wird eine Leuchtvorrichtung besonders bevorzugt, welche mindestens
ein Labyrinth (also ein verschlungenes, verzweigtes oder unverzweigtes Wegesystem)
zur Durchführung mindestens einer elektrischen Leitung
in den Hohlraum aufweist. Durch das Labyrinth wird eine anwendungsunabhängige
elektrische Kontaktierung der Elemente im Hohlraum von außerhalb
des Hohlraums durch die Luft- und Kriechstrecken so ermöglicht,
dass keine geradlinige Spannungsstrecke zu einem spannungsführenden
Punkt existiert. Dadurch ist eine besonders kompakte und sichere
Bauweise möglich. Es mag lediglich eine durch ein Labyrinth
erzeugte Durchführung vorhanden sein, oder es können
mehrere durch ein jeweiliges Labyrinth erzeugte Durchführungen vorhanden
sein, z. B. an unterschiedlichen Stellen, insbesondere an gegenüberliegenden
Seiten.
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Es
wird eine Leuchtvorrichtung bevorzugt, bei der das Trägerelement
als Wärme von der Lichtquelle ableitend ausgestaltet ist.
Das Trägerelement kann dazu beispielsweise eine wärmeverteilende Platine,
einen Kühlkörper und/oder ein Gehäuse aufweisen,
und zwar auch in funktionaler Kombination, z. B. ein kühlendes
Gehäuse einer Leuchte ('Luminaire'). Die Platine ist vorzugsweise
als Metallkernplatine ausgestaltet. Die Platine kann Wärmedurchkontaktierungen
(”thermal vias”) aufweisen. Da beispielsweise
nun eine als Trägerelement dienende Metallkernplatine berührbar
ist, kann sie auf einen Kühlkörper auf beliebige
Art montiert werden, z. B. mittels Schraubens, Klebens, Klemmens
oder Rastens. Dadurch ergibt sich eine sehr gute thermische Anbindung.
Die thermische Kopplung des Trägerelements speziell mit
einem Kühlkörper und/oder einer Platine kann insbesondere
durch eine Schraubung verbessert werden, im Fall eines Kühlkörpers
beispielsweise durch Verschraubung direkt auf großen Kühlflächen,
was eine erhöhte Lebensdauer und Lichtausbeute zur Folge
hat.
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Es
wird ferner eine Leuchtvorrichtung bevorzugt, bei welcher der Isolierungskörper
eine Kunststoffschicht und/oder eine Keramikschicht aufweist. Als
Kunststoffschicht wird eine Kunststoffverbundschicht (”Verbundfolie”)
aus zwei oder mehr Lagen bzw. Schichten bevorzugt, um eine elektrische
Isolierung auch bei einer Beschädigung einer der Schichten
aufrechterhalten zu können. Alternativ ist eine ausreichend
dicke einfache Isolierschicht einsetzbar. Der Isolierungskörper
ist vorzugsweise aus einem dünnen Material ausgestaltet,
z. B. aus Kunststoff mit einer Dicke von nicht mehr als 0,2 mm.
Jedoch ist dies ausschließlich beispielhaft zu verstehen
und hängt unter anderem von dem gewählten Material (Keramik,
Kunststoffart usw.), der Anforderung an die Isolierung, Umgebungsbedingungen
usw. ab. Jedoch ist ein dünnerer Isolierungskörper
meist vorzuziehen. Dadurch wird eine hohe Isolierung bei gleichzeitig
guter Formgebung erreicht.
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Es
wird zur Einstellung einer Lichtabstrahlcharakteristik und für
eine hohe Lichtstärke eine Leuchtvorrichtung bevorzugt,
bei der die Abdeckung mindestens ein lichtdurchlässiges
optisches Element zur Führung der von der mindestens einen Lichtquelle
ausgehenden Lichtstrahlen aufweist. Das mindestens ei ne optische
Element umfasst vorzugsweise eine Linse und/oder einen Reflektor.
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Das
Labyrinth kann zumindest teilweise im Trägerelement, in
der Abdeckung oder zwischen dem Trägerelement und der Abdeckung
ausgebildet sein. Es wird zur Erreichung einer kompakten Bauweise
eine Leuchtvorrichtung bevorzugt, bei welcher zumindest ein Teil
des Isolierungskörpers zumindest einen Teil des Labyrinths
bildet, und zwar vorzugsweise als ein Teil einer Wandung des Labyrinths.
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Das
Labyrinth kann aber bevorzugt auch so ausgestaltet sein, dass es
von unten mittels elektrisch isolierender länglicher Durchführungen/Kanäle seitlich
zu den elektrischen Kontakten (oder allgemein zu stromführenden
Elementen) in den Hohlraum eingeführt wird. Eine Versorgungsleitung
wird dann zur Kontaktierung zunächst im Kanal in den Hohlraum
hochlaufen und dann im Hohlraum seitlich zur Kontaktzone abbiegen.
Dadurch wird ein gerader Weg zwischen der Außenseite des
Hohlraums und den stromführenden Teilen darin verhindert,
und die Luft- und Kriechstrecken können bei einer ausreichend
kompakten Bauweise eingehalten werden.
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Es
wird insbesondere bevorzugt, wenn die elektrisch isolierenden Durchführungen
für die Verbindungsleitungen einen Teil eines Gehäuses
für ein Betriebsgerät darstellen, z. B. einen
LED-Treiber. In anderen Worten sind das Gehäuse und die
Durchführungen einstückig (ohne Spalte usw. dazwischen ausgeführt).
Es wird insbesondere bevorzugt, wenn diese Gehäuse, das
vorzugsweise aus elektrisch isolierendem Material besteht, einen
Grundträger für die LED-Vorrichtung darstellt.
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Es
wird bevorzugt, wenn geprüfte dreifach isolierte Anschlussdrähte,
die vorkonfektioniert oder nicht vorkonfektioniert sein können,
zum elektrischen Anschluss der in dem Hohlraum vorhandenen elektrischen
bzw. elektronischen Bauelemente verwendet werden. Sie können
z. B. durch Kabeleinlässe des Labyrinths an einer Seite
oder mehreren Seiten geführt, und zwar mit oder ohne Zugentlastung.
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Es
wird zur Erreichung ausreichend langer Luft- und Kriechstrecken
bei gleichzeitig kompakter Bauform eine Leuchtvorrichtung besonders
bevorzugt, bei welcher der Isolierungskörper einen von dem
Trägerelement hochstehenden Bereich aufweist und bei dem
das Labyrinth zumindest teilweise zwischen dem hochstehenden Bereich
und der Abdeckung verläuft. Vorzugsweise ist der Isolierungskörper
schalenförmig. Die Unterseite des Bodens der Schale liegt
vorzugsweise auf dem Trägerelement auf, insbesondere flächig,
während auf der Oberseite des Bodens (in der Schale) die
mindestens eine Lichtquelle angeordnet, z. B. aufgeklebt, angedrückt oder
geklemmt, ist. Der Schalenrand entspricht dann dem hochstehenden
Bereich.
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Es
wird eine Leuchtvorrichtung bevorzugt, bei der die Halbleiterlichtquelle
mindestens eine Leuchtdiode aufweist. Die Art der mindestens einen Leuchtdiode
ist nicht beschränkt. Es kann eine Leuchtvorrichtung bevorzugt
sein, bei der die Halbleiterlichtquelle mindestens eine LED-Lampe,
also ein gehäustes, anschlussfertiges LED-Leuchtmittel,
aufweist. Es kann aber auch eine Leuchtvorrichtung bevorzugt sein,
bei der die Halbleiterlichtquelle mindestens ein Multichip-LED-Modul
aufweist, welches mehrere auf einem gemeinsamen Substrat montierte,
insbesondere oberflächenmontierte, LED-Chips, und optional
weitere Bauelemente aufweist wie z. B. eine zugehörige
Treiberlogik, Sensoren (Helligkeitssensor, Farbsensor, Temperatursensor
usw.), Steuereinrichtungen (z. B. Mikrocontroller, Prozessoren usw.)
und/oder Wandler. Die Art der Leuchtdioden ist nicht eingeschränkt.
So können die einzelnen Leuchtdioden jeweils einfarbig
oder mehrfarbig, z. B. weiß, abstrahlen. Bei Vorliegen
mehrerer Leuchtdioden können diese gleichfarbig (einfarbig
oder mehrfarbig) und/oder verschiedenfarbig leuchten. So mag ein
LED-Modul mehrere Einzel-LEDs, einschließlich Einzel-LED-Chips,
('LED-Cluster') aufweisen, welche zusammen ein weißes Mischlicht
ergeben können, z. B. in 'kaltweiß' oder 'warmweiß'.
Zur Erzeugung eines weißen Mischlichts umfasst das LED-Cluster
bevorzugt Leuchtdioden, die zumindest in den Grundfarben rot (R),
grün (G) und blau (B) leuchten. Dabei können einzelne
oder mehrere Farben auch von mehreren LEDs gleichzeitig erzeugt
werden; so sind Kombinationen RGB, RRGB, RGGB, RGBB, RGGBB usw.
möglich. Jedoch ist die Farbkombination nicht auf R, G
und B (und A) beschränkt. Zur Erzeugung eines warmweißen
Farbtons können beispielsweise auch eine oder mehrere bernsteinfarbige
LEDs 'amber' (A) vorhanden sein. Es können zusätzlich auch
oder weiße LEDs vorhanden sein. Bei LEDs mit unterschiedlichen
Farben können diese auch so angesteuert werden, dass das
LED-Modul in einem durchstimmbaren RGB-Farbbereich abstrahlt. Zur Erzeugung
eines weißen Lichts aus einer Mischung von blauem Licht
mit gelbem Licht können auch mit Leuchtstoff versehene
blaue LED-Chips verwendet werden, z. B. in Oberflächenmontagetechnik,
z. B. in ThInGaN- oder ThInGAlP-Technik. Dann kann ein LED-Modul
auch mehrere weiße Einzel-Chips aufweisen, wodurch sich
eine einfache Skalierbarkeit des Lichtstroms erreichen lässt.
Die Einzel-Chips und/oder die Module können mit geeigneten
Optiken zur Strahlführung (Primäroptiken) ausgerüstet
sein, z. B. Fresnel-Linsen, Kollimatoren, Konzentratoren und so
weiter. Anstelle von oder zusätzlich zu anorganischen Leuchtdioden,
z. B. auf Basis von InGaN oder AlInGaP, sind allgemein auch organische
LEDs (OLEDs) einsetzbar. Auch können z. B. Diodenlaser verwendet
werden.
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Es
wird ferner eine Leuchtvorrichtung bevorzugt, bei welcher im Hohlraum
am Trägerelement und elektrisch isoliert davon mindestens
ein Steuerbaustein, insbesondere Treiber, zum Steuern der mindestens
einen Halbleiterlichtquelle angeordnet ist. Allgemein können
auf dem Trägerelement nicht nur die mindestens eine Lichtquelle,
sondern auch mindestens ein elektronisches Element, wie ein Logikbaustein
oder miniaturisierte Widerstände, Kondensatoren, Induktoren
usw., angeord net sein. Solche elektronischen Elemente können
auch auf dem Multichip-LED-Modul angebracht sein.
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Es
wird eine Leuchtvorrichtung bevorzugt, bei welcher die Halbleiterlichtquelle,
z. B. ein LED-Modul, insbesondere LED-Multichip-Modul, in den Isolierungskörpers
einsetzbar ist, insbesondere passend einsetzbar ist.
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Die
Leuchtvorrichtung weist vorzugsweise ferner ein, insbesondere mit
Netzspannung betreibbares, Betriebsgerät ohne galvanische
Trennung zwischen seiner Primärseite und seiner Sekundärseite
auf. Ein solches Betriebsgerät erreicht eine besonders
kompakte Bauform. Es wird besonders bevorzugt, wenn die Leuchtvorrichtung
als Lampe oder Leuchte ausgestaltet ist und das Betriebsgerät
(elektrisch isoliert) in einen Lampen- oder Leuchtenkopf integrierbar
ist, ggf. auch in einen Sockel einer Lampe usw.
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Diese
Leuchtvorrichtung kann in jede Leuchtenart und/oder mit jeder Schutzklasse
eingesetzt werden. Diese Leuchtvorrichtung kann insbesondere wie
eine ”Standardlampe” verwendet werden.
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Es
wird jedoch eine Leuchtvorrichtung bevorzugt, welche als Retrofit-Vorrichtung
ausgestaltet ist, z. B. als Retrofit-Lampe.
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In
den folgenden Figuren wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
schematisch genauer beschrieben. Dabei können zur besseren Übersichtlichkeit
gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen
versehen sein.
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1 zeigt
als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Leuchtvorrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsform;
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2 zeigt
als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Leuchtvorrichtung gemäß einer
zweiten Ausführungsform;
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3 zeigt
von schräg vorne als Explosionszeichnung ein Substrat einer
Halbleiterlichtquelle und eine schalenförmige Isolierung
einer Leuchtvorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform;
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4 zeigt
als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Leuchtvorrichtung gemäß einer
dritten Ausführungsform; und
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5 zeigt
als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Leuchtvorrichtung gemäß einer
vierten Ausführungsform.
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1 zeigt
eine Leuchtvorrichtung 1, bei der eine Halbleiterlichtquelle
in Form einer Leuchtdiode (LED) 2 auf einer schalenförmigen,
elektrisch isolierenden Verbundkunststofffolie 3 als Isolierungskörper befestigt
ist. Die Verbundkunststofffolie 3 wiederum sitzt mit einer
Unterseite ihres Bodens flächig auf einem Trägerelement
in Form einer Metallkernplatine 4 auf, wobei von dem Boden
seitlich umlaufend eine davon hochstehende Seitenwand abgeht. Die
LED 2 liegt somit mittels der Verbundkunststofffolie 3 elektrisch
getrennt auf der Metallkernplatine 4 auf. Auf der Metallkernplatine 4 ist
eine haubenförmige Abdeckung 5 befestigt, welche
die Verbundkunststofffolie 3 umgibt, so dass durch die
Abdeckung 5 und die Metallkernplatine 4 ein Hohlraum 6 zur
Aufnahme der LED 2 gebildet wird. Die Metallkernplatine 4 trägt
somit auch die Abdeckung 5. Im Hohlraum 6 ist
auf eine zur LED 5 analogen Weise ein Treiber 7 auf
der Verbundkunststofffolie 3 befestigt, welcher zum Steuern eines
Versorgungsstroms zur LED 2 dient. Der Treiber 7 ist
dazu mit der LED 2 über eine elektrische Verbindungsleitung 8 verbunden.
Zur elektrischen Versorgung des Treibers 7 und der LED 2 sind
zwei Versorgungsleitungen 9, 10 vorhanden, die
an den Treiber 7 bzw. die LED 2 angeschlossen
sind und jeweils an gegenüberliegenden Seiten aus dem Hohlraum 6 nach
Außen geführt sind.
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Die
Durchführungen sind jeweils als Labyrinth 11 ausgeführt,
d. h., dass die Durchführungen nicht geradlinig nach Außen
führen, wodurch eine Luft- und Kriechstrecke zwischen der
außenseitigen Öffnung des Labyrinths 11 und
dem nächsten spannungsführenden Punkt (Anschlussklemme 12 der LED 2 einerseits
und Anschlussklemme des Treibers 7 andererseits) verlängert
wird. In der gezeigten Ausführung beträgt die
Luft- und Kriechstrecke mindestens 6,5 mm und erfüllt somit
die Leuchtenanforderungen gemäß DIN EN
60598-1. Selbstverständlich kann die Luft- und
Kriechstrecke je nach Anforderung (Sicherheitsanforderungen, Spannungspegel,
Umgebungsbedingungen, ...) auch kürzer oder länger ausgelegt
sein. Im Einzelnen weist das Labyrinth 11 eine seitliche
Durchführung 13 in der Abdeckung 5 auf,
welche in einen Zwischenraum 14 führt, der umlaufend
zwischen der Seitenwand der Abdeckung 5 und der hochstehenden
Seitenwand der Verbundkunststofffolie (Isolierung) 3 gebildet
wird. Der Zwischenraum 14, der für die Versorgungsleitungen 9, 10 zur
Durchführung bzw. Labyrinth 11 zählt,
führt von der Durchführung 13 bis hoch
zum oberen Rand der Verbundkunststofffolie 3. Die Versorgungsleitungen 9, 10 werden
von dort zum jeweils anzuschließenden Element 2, 7 geführt.
Die Länge der sich so ergebenden minimalen Luft- und Kriechstrecke
setzt sich aus der Länge der Durchführung 13,
der Höhe des Zwischenraums 14 zwischen der Durchführung 13 und
dem Rand der Verbundkunststofffolie 3 und aus der kürzesten
direkten Linie vom Rand zum einem spannungsführenden Punkt 12 zusammen
und beträgt in diesem Ausführungsbeispiel mehr
als 6,5 mm.
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Die
Abdeckung 5 weist oberhalb der LED 2 einen lichtdurchlässigen
Bereich 15 auf, durch welchen von der LED 2 abgestrahltes
Licht austreten kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
weist der lichtdurchlässige Bereich 15 eine Linse 16 zur Strahlführung
auf, welche sich an ihrer der LED 2 zugewandten Seite der
Form der LED 2 anpasst und zu dieser einen Spalt gleichmäßiger
Spaltbreite einhält. Dadurch wird der überwiegende
Teil des von der LED 2 emittierten Lichts nach Außen
abgestrahlt. Zur Erhöhung der Lichtauskopplung aus der
Leuchtvorrichtung 1 ist die umlaufende Seitenwand 17 der
Linse 16 als Reflektor ausgestaltet. Die Abdeckung 5 kann durch
Schraublöcher 18 mit der Metallkernplatine 4 verschraubt
werden.
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Die
Metallkernplatine 4 kann nun ohne besondere Berücksichtigung
einer elektrischen Isolierung mit einem mit Kühlrippen
versehenen Kühlkörper 19 verbunden, insbesondere
einfach verschraubt, werden. Die Wärme wird hier teilweise
mittels Wärmestrahlung und teilweise mittels Konvektion
vom Kühlkörper 19 abgeführt.
Dazu wird der Kühlkörper 19 mittels eines
Ventilators 20 aktiv gekühlt. Die gezeigte Leuchtvorrichtung 1 ist
mit oder ohne Kühlkörper 19 als eigenständige
Leuchte ('Luminaire') einsetzbar, oder auch als Lampe zum Einbau
in eine Leuchte.
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2 zeigt
eine Leuchtvorrichtung 21, bei der nun mehrere oberflächenmontierte
LED-Chips, die lediglich zur übersichtlicheren Darstellung
mittels der einzelnen LED 2 skizziert sind, mit dem Treiber 7 auf
einem gemeinsamen keramischen AlN-Substrat ('Submount') 22 aufgebracht
sind. Diese Elemente 2, 7, 22 bilden
somit ein Multichip-LED-Modul. Dieses Multichipmodul 2, 7, 22 ist
nun auf einer Isolierschicht 23 aus Keramik aufgebracht.
Die die Isolierschicht 23 tragende Metallkernplatine 4 stellt
dann den LED-Modulträger dar. Um das Multichipmodul 2, 7, 22 auf
der Isolierschicht 23 zu halten, weist die Abdeckung 5 ferner
ein Andrückmittel in Form eines nach unten (in Richtung
des Hohlraums 6 gerichteten) zumindest abschnittsweise
umlaufenden Vorsprungs 24 auf, der so bemessen ist, dass
er im montierten Zustand der Abdeckung 5 das Substrat 22 nach
unten auf die Isolierung 23 drückt und so den
Sitz des Multichipmoduls 2, 7, 22 unterstützt
oder ge währleistet. Im Vorsprung 24 sind – hier
nicht eingezeichnete – Durchlässe für
die Versorgungsleitungen 9, 10 vorhanden.
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Die
LED 2 kann in einer alternativen Ausführungsform
einem LED-Submount mit darauf montierten LED-Chips entsprechen,
wobei der LED-Submount dann auf einer (inneren) Metallkernplatine 22 als
Modulträger aufliegt, welche wiederum auf dem Isolierkörper 23 und
folgend auf der (äußeren) Metallkernplatine 4 aufliegt.
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Auch
hier kann die Leuchtvorrichtung 21 als Lampe oder Leuchte
eingerichtet sein.
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3 zeigt
von schräg vorne ein LED-Modul-Substrat 25 eines
Multichip-LED-Moduls und eine das Substrat 25 passend aufnehmende
schalenförmige Isolierung 26 einer Leuchtvorrichtung 27 gemäß einer
weiteren Ausführungsform. Das LED-Modul-Substrat 25 weist
hier eine sechseckige Grundform auf, bei der statt der Ecken des
Sechsecks Schraubdurchführungen 28 eingebracht
sind. Lediglich zur einfacheren Darstellung ist auf der hier sichtbaren
Vorderseite des LED-Modul-Substrats 25 der darauf montierte
Submount mit den wiederum darauf montierten mehreren weißen
LED-Chips und entsprechende Treiberlogik nicht eingezeichnet. Das LED-Modul-Substrat 25 ist
als Metallkernplatine ausgebildet. Als ein LED-Modul kann beispielsweise
ein LED-Modul der OSTAR-Reihe verwendet werden, welches von der
Fa. OSRAM Opto Semiconductors GmbH angeboten wird, z. B. vom Typ
LEW E3A, oder ein LED-Modul vom Typ Ariche AX32X1 der Fa. Seoul
Semiconductor.
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Gezeigt
ist somit ein Isolierungskörper für ein LED-Modul,
in welchen das LED-Modul einsetzbar ist, wobei der Isolierungskörper
das LED-Modul seitlich vollständig umgibt. Im gezeigten
Fall umgibt eine Seitenwand des Isolierungskörpers das
LED-Modul vorzugsweise seitlich vollständig. Vorzugsweise überragt
der Isolierungskörper überragt das LED-Modul.
Der Isolierungskörper ist vorzugsweise einstückig
ausgeführt. Der Isolierungskörper ist vorzugsweise
vollständig geschlossen, d. h., ohne Durchführungen.
Vorzugsweise entspricht die Form der Querschnittskontur der Innenseite
der Seitenwand des Isolierungskörpers (hier: sechseckig)
der Form der äußeren Querschnittskontur des LED-Moduls
bzw. dessen Modulträgers, vorzugsweise passend. Gezeigt
ist auch ein System aus Isolierungskörper und darin aufgenommenen
LED-Modul.
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Im
eingebauten Zustand sitzt das LED-Modul-Substrat 25 auf
dem Boden 29 des Isolierungskörpers 26 auf
und ist von deren sechseckiger Seitenwand 30 umgeben. Der
Isolierungskörper 26 ist zur Erreichung einer
guten Isolierung einstückig aufgebaut. Im Fall eines Isolierungskörpers
aus Kunststoff wird dieser vorzugsweise spritzgegossen. Im Fall
eines hier bevorzugten Isolierungskörpers 26 aus
Keramik wird diese vorzugsweise als einstückiger Grünkörper
gepresst und dann gesintert. Es wird ein Material bevorzugt, das
sowohl gut elektrisch isolierend als auch gut wärmeleitend
ist, z. B. Aluminiumnitrid (AlN)-Keramik mit einer Wärmeleitfähigkeit von
ca. 180 W/(m·K).
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Selbstverständlich
ist die vorliegende Erfindung nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt.
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So
kann auch auf ein Labyrinth verzichtet werden, z. B., indem auf
den hochstehenden Bereich (Seitenwand) des Isolators verzichtet
wird, was insbesondere zur einfachen Herstellung einer keramischen
Isolierung vorteilhaft sein kann. Zur Einhaltung von Luft- und Kriechstrecken
kann es dann aber nötig sein, die seitlichen Abmessungen
zu vergrößern, was für eine kompakte
Bauweise nachteilig ist. Anstelle von oder zusätzlich zu
einer Linse kann beispielsweise auch ein Beugungselement und/oder
ein (CPC-, CHC, CEC-, Freiform- usw.) Konzentrator zur Lichtführung
verwendet werden. Die Optik kann transparent und/oder transluzent
(opak) ausgebildet sein.
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4 zeigt
eine Leuchtvorrichtung 31 gemäß einer
dritten Ausführungsform, bei der nun im Gegensatz zu den
in 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen
die Abdeckung 32 nicht auf dem Trägerelement 4 (hier:
einem Leuchtengehäuse oder einem dezidierten Kühlkörper)
befestigt ist. Vielmehr liegen das Trägerelement 4 und
die Abdeckung 32 nun gemeinsam auf einem Grundträger 33 auf,
das hier als elektrisch isolierendes Treibergehäuse für
einen als LED-Betriebsgerät dienenden LED-Treiber 34 ausgebildet
ist. Die Versorgungsleitungen 9, 10 führen
vom Treiber 34 zu dem hier verwendeten LED-Modul bzw. den
LED-Chips 2. Auf den eigenen Treiber 7 des LED-Moduls
kann dann verzichtet werden, oder die Treiber 7 und 34 arbeiten
arbeitsteilig, wie hier dargestellt. Statt eines Treibers 7 kann
aber weiterhin ein anderes Element vorhanden sein, z. B. ein Sensorelement.
Dazu weist das Gehäuse 33 an der Auflageseite 35 vorstehende
rohrförmige Leitungsdurchführungen 36 auf.
Diese Leitungsdurchführungen 36 passen zwischen
das auf der Auflageseite 35 aufsitzende Trägerelement 4 und
die ebenfalls auf der Auflageseite 35 aufsitzende, das
Trägerelement 4 umgebende Abdeckung 32.
Alternativ können Durchführungen im Trägerelement 4 und/oder
in der Auflagefläche der Abdeckung 32 eingebracht
sein.
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Die
Leitungsdurchführungen 36 reichen somit in den
Hohlraum 6, von der Abdeckung 32 und dem Trägerelement 4 gebildet
wird. Die Durchführungen 36 bilden ein Labyrinth
für die Versorgungsleitungen 9, 10, da
keine geradlinige Verbindung zu einem stromführenden Teil
im Hohlraum vorhanden ist; vielmehr muss die jeweilige Versorgungsleitung 9, 10 nach
dem Austritt aus der Durchführung 36 seitlich zur
Rohrrichtung verlaufen. Die Länge der Luft- und Kriechstrecke
wird dabei jeweils erstens durch den seitlichen Abstand der Durchführungen 36 von
einem stromführenden Teil und zweitens durch die Höhe
der Durchführungen 36 bestimmt. Bei Verwendung
der Durchführungen 36 kann auch darauf verzichtet
werden, die Isolierschicht 23 randseitig hochzustellen.
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Im
Gegensatz zu den Ausführungsformen aus 1 und 2 ist
die Abdeckung 32 nun mehrstückig ausgeführt
und umfasst zumindest einen Stützrand 37, auf
dem lichtabstrahlseitig ein Deckel 38 aufgesetzt ist. Der
Deckel 38 weist zumindest den lichtdurchlässigen
Bereich 15 analog zu 1 und 2 auf,
als auch die das Substrat 22 des LED-Moduls auf die Isolierung 23 drückenden
Vorsprünge 24 bzw. Stifte.
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Zur
Befestigung am Treibergehäuse 33 wird der Stützrand 37 an
die Auflageseite 35 des Treibergehäuses 33 geschraubt,
alternativ geklebt, geklemmt usw. Dadurch drücken die Vorsprünge 24 das Substrat 22 auf
die Isolierschicht 23 und auf das Trägerelement 4.
Das Trägerelement 4 kann auf der Auflageseite 35 des
Treibergehäuses 33 mit allen geeigneten Befestigungsarten
angebracht werden, z. B. geklebt, geschraubt, gepresst usw. Somit
wird das LED-Modul mit einfachen Mitteln fest eingepresst.
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5 zeigt
eine Leuchtvorrichtung 39 gemäß einer
vierten Ausführungsform mit ähnlichem Aufbau wie
die Leuchtvorrichtung 31 aus 4, welche
nun aber nun zur Aufnahme mehrerer getrennt hergestellter LEDs oder,
wie hier gezeigt, LED-Module eingerichtet ist, welche miteinander
elektrisch verschaltet sind, z. B. in Reihe, und über den
gemeinsamen Treiber 34 mit Strom versorgt werden. Zur Aufnahme
mehrerer LED-Module weist die Abdeckung hier mehrere Vorsprünge 24 je
Modulposition auf. Die LED-Module werden durch die Vorsprünge 24 auf
ein gemeinsames Trägerelement 4 gepresst.
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- 1
- Leuchtvorrichtung
- 2
- Leuchtdiode
- 3
- Verbundkunststofffolie/Keramik
- 4
- Metallkernplatine
- 5
- Abdeckung
- 6
- Hohlraum
- 7
- Treiber
- 8
- Verbindungsleitung
- 9
- Versorgungsleitung
- 10
- Versorgungsleitung
- 11
- Labyrinth
- 12
- Anschlussklemme
- 13
- seitliche
Durchführung
- 14
- Zwischenraum
- 15
- lichtdurchlässiger
Bereich
- 16
- Linse
- 17
- reflektierende
Seitenwand
- 18
- Schraubloch
- 19
- Kühlkörper
- 20
- Ventilator
- 21
- Leuchtvorrichtung
- 22
- Substrat
- 23
- Isolierschicht
- 24
- Vorsprung
- 25
- LED-Modul-Substrat
- 26
- Isolierung
- 27
- Leuchtvorrichtung
- 28
- Schraubdurchführungen
- 29
- Boden
- 30
- sechseckige
Seitenwand
- 31
- Leuchtvorrichtung
- 32
- Abdeckung
- 33
- Treibergehäuse
- 34
- Treiber
- 35
- Auflageseite
- 36
- Durchführungen
- 37
- Stützrand
- 38
- Deckel
- 39
- Leuchtvorrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN EN 60598-1
(VDE 0711-1) [0002]
- - DIN EN 60598-1 [0004]
- - DIN EN 60598-1 [0008]
- - DIN EN 60598-1 [0033]