DE102008039040A1

DE102008039040A1 - Regenwassertank als Außenwand-Verkleidung

Info

Publication number: DE102008039040A1
Application number: DE102008039040A
Authority: DE
Inventors: Paul Kaminski
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2008-08-21
Filing date: 2008-08-21
Publication date: 2010-02-25

Abstract

Das Auffangen von Regenwasser und seine Verwendung hilft erheblich Kosten zu sparen. In einer Weiterführung wird vorgeschlagen, den Regenwassertank als Element der Hausfassade einzusetzen, um damit den Effekt einer vorgehängten Fassade mit dem der thermischen Energiepufferung zu verbinden. Dazu kann der Inhalt schichtartig aufgebauter Speichersegmente nach Bedarf umgepumpt werden.

Description

Die Nutzung aufgefangen Regenwassers als Grauwasser im Haus und zur Gartenbewässerung ist weithin bekannt und kann – vor allem in ariden Zonen – erheblichen Aufwand für hoch dimensionierte Wasserleitungen und Kosten bei Wasserversorgern sparen.
Hierzu werden vielfach bauchige bis kugelige Tanks benutzt, die jedoch kaum als Zierde von Haus oder Garten gesehen werden können, sondern eher als ein lästiges Übel erscheinen.
Andererseits ist es insbesondere in weniger gemäßigten Zonen ein Problem, den Wechsel zwischen hohen Temperaturen tagsüber und sehr niedrigen Wärmegraden in der Nacht auszugleichen. Hierzu werden entweder Häuser mit dicken Mauern und dem entsprechend hoher Wärmespeicherung eingesetzt, oder Klimaanlagen installiert, die ihrerseit erheblichen Energiebedarf aufweisen.
Es ist daher Aufgabe vorliegender Erfindung, ein System zu entwickeln, bei dem die Wassertanks unauffällig bis unsichtbar integriert sind und mit deren Hilfe im Haus ein Ausgleich zwischen Tag- und Nachttemperaturen erzielt wird.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass der eigentlichen – evtl. dünnen – Hauswand jeweils ein flacher Regenwassertank vorgesetzt wird, der gleichzeitig die Funktion einer vorgehängten Fassade erfüllt.
Da Wasser ein sehr guter Wärmespeicher ist, wird durch dieses Tanksystem gleichzeitig ein weit gehender Ausgleich zwischen Tag- und Nachttemperaturen erreicht, auch wenn die Bauart des Hauses sonst keine Massen aufweist, die einen Temperaturausgleich bewirken könnten.
Dabei ist es vorteilhaft, das Befüll- und Entnahmesystem des Tanks so auszulegen, dass der Tank einen möglichst gleichmäßigen Füllstand aufweist. Dazu wird er so ausgelegt, dass er im Regelfall mit voller Befüllung verbleibt und nur überschüssiges Wasser in die Kanalisation abgeleitet wird. Andererseits ist es denkbar, zum Betrieb Auslasshähne in unterschiedlicher Höhe anzubringen, um die Entnahme nur bei einem Akzeptablen Füllstand zu ermöglichen.
Dabei spart der Tank, weil er zwangsläufig dicht sein muss, andererseits aber kostengünstig vorgefertigt werden kann, den Aufwand für eine Regendichte Außenwand-Verkleidung.
In einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Tanks doppelschalig ausgeführt. So ist es z. B. möglich, durch die Befüllung eines außen liegenden Tanksegments dieses als tagsüber durch Sonneneinstrahlung aufzuheizenden Speicher ein zusetzen, ein nur mit Luft gefülltes inneres Tankelement jedoch als isolierende Schicht. So kann aufgefangene Wärme im Wasser der äußeren Tanks zur Temperaturhaltung der Hauswand nach innen gepumpt werden, während nunmehr (z. B. in kalten Winternächten) die geleerten äußeren Elemente als Isolator wirken.
In heißen Zonen ist es umgekehrt möglich, das in den Nachtstunden in den äußeren Tanks erkaltete Wasser in den Vormittagsstunden in die inneren Tanks zu pumpen, wo es tagsüber das Haus kühlt.
Vorzugsweise wird dabei die Energie für die Steuerung und zum Umpumpen mit einem solarelektrischen Aufsatz gewonnen.
Die Tanks bestehen vorzugsweise aus witterungsstabilen, thermisch aber leitfähigen Kunststoffen, wie z. B. dünnen, Glasfaser-verstärkten ABS-Rezyklaten, und sie werden durch wenig Wärme leitende (z. B. hohle oder Schaum gefüllte) Abstandshalter stabilisiert.
Je nach klimatischen Bedingungen ist es vorteilhaft, sie außen mit einer hellen oder metallisierten (Wärme reflektierenden) oder dunklen Beschichtung auszuführen. Zwischen den Speichersegmenten ist vorzugsweise eine isolierende Zwischenschicht eingefügt, die z. B. aus Polystyrol-Schäumen bestehen kann und bei geleerten Tanks zusammen mit deren Hohlräumen eine wirkungsvolle thermische Isolation bewirkt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen 1 und 2 näher erläutert:
1 zeigt ein Haus 1 mit seiner Orginalfassade 2 und einem (hier zur Demonstration nur teilweise) als Fassadenelement vorgebautem Tank 3, der weiter durch einen Überlauf 4 zur Kanalisation 5, sowie mögliche Entnahmestellen 6 bis 8 bei unterschiedlicher verbleibender Füllhöhe aufweist.
Links ist der erfindungsgemäßen Doppeltank als Fassadenelement im Querschnitt dargestellt, wobei das äußere Tanksegment 11 vom inneren Tanksegment 12 durch eine Isolationsschicht 13 getrennt ist. Die mit einem Solarmodul 14 betriebene Pumpe 15 besorgt den Transport des erhitzten oder gekühlten Wassers zwischen den inneren 12 und äußeren Tanksegmenten 11.

Claims

Regenwassertank, dadurch gekennzeichnet, dass er als Außenwand-Verkleidung in der Funktion einer vorgebauten Fassade ausgebildet ist.
Regenwassertank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nur bei Überfüllung eine Ableitung überschüssigen Regenwassers in die Kanalisation erfolgt.
Regenwassertank nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass Entnahmeöffnungen in unterschiedlicher Höhe angebracht sind, um nur jeweils die Entnahme bis zu einem vorgesehenen Rest-Füllstand möglich ist.
Regenwassertank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserfüllung als thermischer Speicher dient.
Regenwassertank nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in warmen Zonen die Außenwand des Speichers Wärme-reflektierend ausgestaltet ist.
Regenwassertank nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in kalten Zonen die Außenwand schwarz-rauh zu erhöhter Wärmesammlung ausgeführt ist.
Regenwassertank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Tank in zwei oder mehrere Schicht-Segmente unterteilt ist.
Regenwassertank nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass diese Segmente mit einer Wärmeisolation unterteilt sind.
Regenwassertank nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Segmente intern mit Abstandshaltern versehen sind, die ihrerseits thermisch stark isolierend ausgeführt sind.
Regenwassertank nach Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das in den Segmenten gespeicherte Wasser zum Temperaturausgleich der Außenwand des Hauses periodisch umgepumpt werden kann.
Regenwassertank nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Umwälzpumpe durch eine Solarzelle gespeist wird.
Regenwassertank nach Anspruch 1 und 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils leere Tanksegmente als thermische Isolatoren wirken.