DE102008038404A1 - Einbauverfahren für ein Bodenablaufsystem und Bodenablaufsystem zu dessen Durchführung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Einbauverfahren für ein an eine Abwasserleitung anschließbares Bodenablaufsystem, das in Einbaulage auf einem Rohboden aufsitzt und von Estrich sowie dichtend von einem darauf angeordneten Fliesenbelag umschlossen ist, umfassend die Verfahrensschritte: Aufsetzen des einen Ablauftopfes 2 auf den Rohboden; Anschließen des Ablauftopfes 2 an eine Abwasserleitung; dichtendes Verbinden eines Aufsetzelements mit dem Ablauftopf 2; Einbringen von Estrich 12 zum Umschließen des Bodenablaufsystems; Kürzen des Aufsetzelements durch Abschneiden auf die gewünschte Länge; Aufbringen einer Dichtmanschette 16 mit einer Ablauföffnung, deren Rand eine Dichtung 18 aufweist, auf den getrockneten Estrich um das obere Ende des Aufsetzelements herum, Verpressen der Dichtung 18 zwischen dem oberen Ende des Aufsetzelements und einem in das Aufsetzelement aufgesetzten Aufsatzelement sowie Aufbringen des Fliesenbelags (Fig.).
Description
- Die Erfindung betrifft ein Einbauverfahren für ein an eine Abwasserleitung anschließbares Bodenablaufsystem, insbesondere im Sanitärbereich, das in Einbaulage auf einem Rohboden aufsitzt oder in den Rohbaufußboden eingebaut wird und von Estrich sowie dichtend von einem darauf angeordneten Fliesenbelag umschlossen ist, umfassend die Verfahrensschritte Aufsetzen oder Einbauen eines Ablauftopfes auf den Rohboden, Anschließen des Ablauftopfes an eine Abwasserleitung, Verbinden eines Aufsetzelements mit dem Ablauftopf, Einbringen von Estrich und Aufbringen von Fliesen.
- Ferner betrifft die Erfindung ein Bodenablaufsystem zur Durchführung des Verfahrens umfassend einen auf einen Rohboden aufsetzbaren oder in die Rohbaudecke eingebauten Ablauftopf mit mindestens einem Anschlussstutzen für eine Abwasserleitung und einem auf den Abflauftopf aufsetzbares Aufsetzelement mit einem vorzugsweise zylindrischen Ablaufstutzen ausgebildet zur Anpassung an verschiedene Höhen von in Einbaulage umgebenden Estrich. Diese Ablaufsysteme werden üblicherweise im Dünbettverfahren abgedichtet.
- Häufig umfassen bekannte Aufsetzelemente am oberen Ende einen einstückig angeformten Aufnahmerahmen zur Aufnahme eines Ablaufrostes. Der Ablaufstutzen des Aufsetzelements ist zur Anpassung an unterschiedliche Estrichhöhen am unteren Ende kürzbar. Zur Abdichtung des oberen Endes wird bei bekannten Verfahren zusätzlich eine mit einer Ablauföffnung versehene Dichtmanschette eingesetzt, die entweder ummittelbar an einem Flansch des Aufsetzelements angeschweißt ist oder fest auf einem Trägerelement angeordnet ist. Dieses flächige Trägerelement kann zur Erhöhung der Stabilität an der Unterseite auf den Rohboden aufsetzbare Stützelemente umfassen und radial abragende Laschen zur Verbindung mit dem umliegenden Estrich umfassen.
- Bestehende Einbauverfahren und Bodenablaufsysteme zu deren Durchführung ermöglichen bereits eine hohe Variabilität beim Einbau. Problematisch sind bei allen bestehenden Systemen jedoch Toleranzprobleme bei der Höhenanpassung des Ablaufstutzens an die Estrich und Aufbauhöhen (gesamte Systemhöhe mit Boden). Unkorrekte Längen können zu Undichtigkeiten im Ablaufsystem führen, die nur sehr kostenintensiv behebbar sind.
- Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zumindest teilweise zu vermeiden und ein Einbauverfahren für ein Bodenablaufsystem sowie ein Ablaufsystem zur Durchführung des Verfahrens vorzusehen, das einfach an verschiedene Estrichhöhen anpassbar ist und zudem unempfindlich gegenüber Toleranzproblemen ist.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Einbauverfahren der eingangs genannten Art im Wesentlichen dadurch gelöst, dass eine Schnittstelle zwischen dem Aufsatzelement und dem Ablauftopf abgedichtet wird und dass der Rand einer Ablauföffnung in der Dichtmanschette dichtend an die Innenseite des Aufsatzelements gepresst wird. Vorzugsweise erfolgt eine weitere Fixierung der Dichtmanschette auf dem Estrich durch einen Dichtanstrich.
- Die Erfindung basiert auf der überraschenden Erkenntnis, dass die Dichtmanschette zur Erzielung der erforderlichen Dichtwirkung gar nicht werkseitig mit dem Aufsetzelement oder dem Trägerelement verbunden sein muss. Vielmehr muss die Dichtmanschette nach dem korrekten Kürzen des Ablaufstutzens nur oberseitig in diesen eingelegt und dann mit einem Dichtanstrich umliegend mit dem Estrich verklebt werden. Dieses ermöglicht es erstmalig die absolut korrekte Anpassung des Ablaufstutzens an die Stärke des Estrichs, was auch Korrekturen zur Vermeidung von Undichtigkeiten ermöglicht. Die Dichtmanschette wird abschließend nur noch dichtend zwischen einem aufgesetzten Aufsatzelement und dem Stirnende des Ablaufstutzens eingeklemmt bzw. verpresst. Die Dichtmanschette weist insofern eine an die Geometrie des jeweiligen Aufsetzelements angepasste Dichtgeometrie auf, welche wirksam den unerwünschten Rückstau und das Eindringen von Wasser verhindert. Sodann kann der Fliesenbelag in bekannter Weise aufgebracht werden, z. B. im Dünnbettverfahren. Nur noch der Rostrahmen wird bündig mit den umgebenden Fliesen eingebaut. Wesentlicher Erfindungsgedanke ist die Möglichkeit der Höhenanpassung des Ablaufstutzens nach Einbringen des Estrichs, um somit die beim Stand der Technik bemängelten Toleranzunterschiede auszuschließen.
- Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Bodenablaufsystem zur Durchführung des Verfahrens zeichnet sich im Wesentlichen dadurch aus, dass an einer Schnittstelle zwischen dem Aufsetzelement und dem Ablauftopf beim Einsetzen des Aufsetzelements abdichtende Dichtmittel vorgesehen sind und dass die Dichtmanschette an dem Rand einer Ablauföffnung eine Dichtung aufweist, die in Einbaulage durch ein Aufsatzelement einklemmbar ist. Die Dichtung muss dabei nur über einen Bereich von ca. 0,5 cm am Rand ausgebildet sein. Das Aufsatzelement kann z. B. einfach als Rostrahmen ausgebildet sein.
- Bei der bevorzugten Ausführungsform ist die Dichtung an den Rand der Dichtmanschette angespritzt. Zur Erzielung einer durchgehenden Dichtung ist die Dichtung üblicherweise vollumfänglich am Rand ausgebildet. Für besondere Anwendungen kann es jedoch auch zweckmäßig sein, dass die Dichtung nur teilweise oberseitig und/oder unterseitig an dem Rand der Ablauföffnung oberhalb und unterhalb in bestimmten Geometrien vorgesehen ist.
- Das Aufsatzelement kann einen Rahmen umfassen, der ein Außenteil bildet und an dessen flächiger Unterseite eine Öffnung mit einem in den Ablaufstutzen einsetzbarer Rand vorgesehen ist. Oberseitig in diesen Rahmen ist ein Abdeckteil zur Abdeckung der Ablauföffnung einsetzbar. Der Rahmen kann beliebige Geometrien aufweisen, vorzugsweise ist er eckig zur einfachen Anpassung an den umgebenden Fliesenbelag. Alternativ kann das Aufsatzelement als einfacher Ring ausgebildet sein, der die Dichtung innenseitig gegen das Aufsetzelement presst. Dieser Ring kann dabei auch an die Dichtmanschette angeformt sein. Bei der der bevorzugten Ausführungsform ist die Dichtmanschette an einen aus einem festen Kunststoff, z. B. ABS, bestehenden Ring angespritzt. Die Dichtung kann an dem Ring oder der überragenden Dichtmanschette vorgesehen sein. Eine alternative Lösung sieht vor, dass die Dichtung an der Unterseite der Unterseite des Aufsatzelements, z. B. des Rings, vorgesehen ist.
- Zur Verbesserung der Haftung der Fliesen weist die vorzugsweise aus Polyethylen (PE) bestehende Dichtmanschette üblicherweise eine Beflockung aus Polypropylen (PP) auf.
- Die Dichtmanschette kann zur besseren Abdichtung in einer Raumecke vorgeformt sein, z. B. in Rahmen eines Tiefziehprozesses.
- Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden Teil der Beschreibung entnehmen, in dem ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemä ßen Ablaufsystems anhand von einer Zeichnung näher erläutert ist. Die einzige Figur zeigt einen schematischen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Ablaufsystem.
- Demnach besteht das Bodenablaufsystem aus einem auf einen nicht dargestellten Rohfußboden aufsetzbaren Ablauftopf
2 mit einem integrierten Bechergeruchsverschluss4 . Der kastenförmige Ablauftopf2 weist in der Figur rechtsseitig einen Anschlussstutzen6 für eine nicht dargestellte Ablaufleitung auf. Es können auch mehrere solcher Anschlussstutzen6 vorgesehen sein. Auf der Oberseite weist der Ablauftopf2 einen ringförmigen Aufnahmestutzen8 auf, in den ein auf Länge gekürztes Ablaufrohr10 dichtend eingesetzt ist. Das vorliegend das Aufsetzelement bildende Ablaufrohr10 ist in umgebenden Estrich12 eingelassen bzw. von diesem umschlossen. In den Estrich12 eingelassen sind ferner mehrere Pressdichtflansche14 zum Aufstecken. - Oberseitig auf den Estrich
12 ist eine beflockte Dichtmanschette16 mittels eines Dichtklebers aufgeklebt. Diese Dichtmanschette16 weist eine zentrale Ablauföffnung auf, die mit einer beidseitig angespritzten Gummidichtung18 versehen ist. Diese Gummidichtung18 erstreckt sich vollumfänglich ober- und unterseitig um die gesamte Ablauföffnung der Dichtmanschette16 . - Ein als Rostrahmen
20 ausgebildetes Aufsatzelement ist oberseitig in das Ablaufrohr10 so einsetzbar, dass die Gummidichtung18 der Dichtmanschette16 pressend eingeklemmt wird, um aufsteigendes und rücksteigendes Wassers zu unterbinden. Oberseitig ist der Rostrahmen20 zur Aufnahme eines Abdeckteils zur Abdeckung der Ablauföffnung einsetzbar. - Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander. Alle in den Unterlagen – einschließlich der Zusammenfassung – offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in der Zeichnung dargestellte räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
-
- 2
- Ablauftopf
- 4
- Bechergeruchsverschluss
- 6
- Anschlussstutzen
- 8
- Aufnahmestutzen
- 10
- Ablaufrohr
- 12
- Estrich
- 14
- Pressdichtflansch
- 16
- Dichtmanschette
- 18
- Gummidichtung
- 20
- Rostrahmen
Claims (15)
- Einbauverfahren für ein an eine Abwasserleitung anschließbares Bodenablaufsystem, insbesondere im Sanitärbereich, das in Einbaulage auf einem Rohboden aufsitzt oder in diesen eingebaut ist und von Estrich sowie dichtend von einem darauf angeordneten Fliesenbelag umschlossen ist, umfassend die Verfahrenschritte: Aufsetzen oder Einbauen eines Ablauftopfes (
2 ) auf oder in den Rohboden; Anschließen des Ablauftopfes (2 ) an eine Abwasserleitung; dichtendes Verbinden eines Aufsetzelements mit dem Ablauftopf (2 ); Einbringen von Estrich (12 ) zum Umschließen des Bodenablaufsystems; Kürzen des Aufsetzelements durch Abschneiden auf die gewünschte Länge; Aufbringen einer Dichtmanschette (16 ) mit einer Ablauföffnung, deren Rand eine Dichtung (18 ) aufweist, auf den getrockneten Estrich um das obere Ende des Aufsetzelements herum Verpressen der Dichtung (18 ) innenseitig an dem Aufsetzelement und Aufbringen des Fliesenbelags. - Einbauverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (
18 ) über ein Aufsatzelement innenseitig an das Aufsetzelement gepresst wird. - Einbauverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtmanschette (
16 ) mit einem Dichtanstrich mit dem Estrich (12 ) verklebt wird. - Bodenablaufsystem zur Durchführung eines Einbauverfahrens gemäß einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, umfassend einen Ablauftopf (
2 ) mit mindestens einem Anschlussstutzen (6 ) zum Anschluss einer Abwasserleitung und einem mit dem Abflauftopf verbindbares Aufsetzelement, ausgebildet zur Anpassung an verschiedene Höhen von in Einbaulage umgebendem Estrich (12 ), sowie einer Dichtmanschette (16 ) zur Abdichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtmanschette (16 ) als getrenntes Bauteil ausgebildet ist, welche eine Ablauföffnung umfasst, und dass eine Dichtung (18 ) zur Abdichtung der Dichtmanschette (16 ) gegenüber dem Aufsetzelement vorgesehen ist. - Bodenablaufsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Aufsatzelement vorgesehen ist, das die Dichtmanschette in Einbaulage gegen die Innenseite des Aufsetzelements presst.
- Bodenablablaufsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufsatzelement einen Ring aufweist.
- Bodenablaufsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring an die Dichtmanschette angeformt ist.
- Bodenablaufsystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (
18 ) an dem Aufsatzelement ausgebildet ist. - Bodenablaufsystem nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufsatzelement als Rostrahmen (
20 ) ausgebildet ist. - Bodenablaufsystem nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (
18 ) an einem Rand der Ablauföffnung vorgesehen ist. - Bodenablaufsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (
18 ) sich um mehr als 10 cm über den Rand der Ablauföffnung erstreckt. - Bodenablaufsystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (
18 ) vollumfänglich an der Ablauföffnung vorgesehen ist. - Bodenablaufsystem nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (
18 ) einstückig an der Dichtmanschette (16 ) angeformt ist. - Bodenablaufsystem nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablauföffnung in der Mitte der Dichtmanschette (
16 ) angeordnet ist. - Bodenablaufsystem nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtmanschette (
16 ) zur Abdichtung in einer Raumecke vorgeformt ist.
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