DE102008037233A1 - Fahrzeugklassifikator mit einer Einrichtung zur Erkennung eines zollenden Rades - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Erkennung eines auf einer Unterlage rollenden Rades (18) mittels einer Radar-Geschwindigkeitsmessung, bei welcher die Fortbewegungsgeschwindigkeit (v') eines mit dem Rad (18) verbundenen bewegten Systems - verkörpert durch die Nabe des Rades (18) - auf der Unterlage und die Umfangsgeschwindigkeit einzelner Umfangsabschnitte (A, B, C, D) des Rades (18) erfasst und zueinander in Beziehung gesetzt werden, sowie einen damit arbeitenden Fahrzeugklassifikator.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Erkennung eines rollenden Rades und einen damit ausgestatteten Fahrzeugklassifikator.
- Aus der
DE 10 2006 054 981 B3 ist eine Klassifikationseinrichtung für Fahrzeuge bekannt, die nach einem akustischen Messprinzip arbeitet. Es wird ein Geräuschprofil eines vorbeifahrenden Fahrzeugs aufgenommen. Aus der Verteilung der Geräuschamplituden über die Länge des Fahrzeugs wird die Fahrzeugklasse ermittelt. So wird beispielsweise aus der Zahl der Amplitudenmaxima auf die Zahl der Räder und mithin der Achsen geschlossen. Solche Geräuschmaxima können aber auch andere Ursachen haben, beispielsweise eine defekte Auspuffanlage oder ein bei offenem Fenster betriebenes Autoradio. - Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Erkennung eines rollenden rotierenden Rades und damit der Achse eines vorbei fahrenden Fahrzeugs vorzuschlagen und einen damit ausgestatteten Fahrzeugklassifikator.
- Der verfahrensbezogene Teil der Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1, der einrichtungsbezogene Teil der Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 3 und der auf den Fahrzeugklassifikator bezogene Teil der Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 4 gelöst.
- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Erkennung eines auf einer Unterlage, beispielsweise einer Fahrbahn rollenden Rades mittels einer Radar-Geschwindigkeitsmessung wird die Fortbewegungsgeschwindigkeit eines bewegten Systems -verkörpert durch die Nabe des Rades- auf der Unterlage und die Umfangsgeschwindigkeit einzelner Umfangsabschnitte des rotierenden Rades erfasst und zueinander in Beziehung gesetzt.
- Vorzugsweise wird dabei die Fortbewegungsgeschwindigkeit des Umfangsabschnitts, der dem Berührungspunkt des Rades mit der Unterlage gegenüber liegt, mit der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Umfangsabschnitts am Berührungspunkt verglichen.
- Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass der Umfangsabschnitt des Rades, der dem Berührungspunkt des Rades mit der Unterlage gegenüber liegt, gegenüber dem bewegten System -verkörpert durch die Nabe des Rades- schneller ist als das bewegte System. Der Umfangsabschnitt am Berührungspunkt des Rades mit der Unterlage ist hingegen hinter dem Berührungspunkt langsamer als das bewegte System. Das Radar-Geschwindigkeitsmesseinrichtung erzeugt dann ein in
2 gezeigtes charakteristisches Messsignal, das nur von einem auf einer Unterlage abrollenden Rad stammen kann. Fehlinterpretationen wie sie im Zusammenhang mit derDE 10 2006 054 981 B3 beschrieben sind, sind bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgeschlossen. - Die erfindungsgemäße Detektionseinrichtung für ein rotierendes Rad umfasst einen Radarsender, einen Radarempfänger, eine Radar-Sende- und -empfangsantenne und eine Auswerteeinrichtung für empfangene reflektierte Radarsignale. Die Strahlungskeule der Radar-Sendeantenne ist im Wesentlichen auf die Höhe des Rades und unter einem Winkel zwischen 180° und 0° zur Bewegungsrichtung des rollenden Rades ausgerichtet. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Detektionseinrichtung ist die Strahlungskeule der Radar-Sendeantenne unter einem Winkel von ±30° bis ±60°, insbesondere aber von ±45° zur Bewegungsrichtung des rollenden Rades ausgerichtet. Die Schrägstellung der Strahlungskeule erlaubt eine feine Auflösung des Messergebnisses, da sich das Rad länger in der Strahlungskeule befindet.
- Die erfindungsgemäße Klassifikationseinrichtung für Fahrzeuge ist mit einer oben beschriebenen Detektionseinrichtung ausgestattet. Diese vermag mit einer einzigen Radar-Geschwindigkeitsmesseinrichtung die Länge eines Fahrzeugs, die Zahl der Räder und damit der Achsen des Fahrzeugs und deren räumliche Verteilung über die Länge des Fahrzeugs zu ermitteln, wobei diese auch den Zeitpunkt des Beginns der Messung zu bestimmen vermag. Die Fahrzeugklasse wird vorteilhafterweise nur an Hand der Auswertung des Radarprofils erkannt.
- Die Zahl der Achsen eines vorbeifahrenden Fahrzeugs wird aus der Zahl unmittelbar aufeinander folgender Geschwindigkeitsmaxima und -Minima ermittelt.
- In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung erkennt die Klassifikationseinrichtung aus dem Vorhandensein einer Lücke im Radarsignalprofil ein Fahrzeuggespann.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels erläutert.
- Es zeigt
-
1a eine an einer Fahrbahn angeordnete Radar-Geschwindigkeitsmesseinrichtung mit einem in deren Erfassungsbereich befindlichen Fahrzeug in einer Seitenansicht, -
1b die Radar-Geschwindigkeitsmesseinrichtung aus1a mit einem in deren Erfassungsbereich befindlichen Fahrzeug in Draufsicht, -
2 ein von einem auf einer Fahrbahn abrollenden Rad erzeugtes Messsignal, -
3 einen Sattelzug mit zugehörigem Radarmessprofil, -
4 einen LKW mit angekuppeltem Anhänger und zugehörigem Radarmessprofil, -
5a einen PKW mit zugehörigem Radarmessprofil, -
5b einen an den PKW in5a angekuppelten Wohnwagen mit zugehörigem Radarmessprofil. - In
1a ist eine an einer Fahrbahn8 angeordnete Radar-Geschwindigkeitsmesseinrichtung10 mit einem in deren durch punktierte Linien dargestellten Erfassungsbereich befindlichen Fahrzeug12 in einer Seitenansicht und in1b in Draufsicht dargestellt. Sie umfasst einen Pfahl14 , an dem ein Radarsensor16 angebracht ist, der die Seite eines Fahrzeugs12 erfasst. -
2 zeigt den prinzipiellen Verlauf eines von einem auf der Fahrbahn8 abrollenden Rad18 erzeugten Radar-Geschwindigkeitsmesssignals20 . Dieses ist in ein α/v-Diagramm eingetragen, wobei α den aktuellen Winkel des abrollenden Rades18 und v dessen Umfangsgeschwindigkeit bezeichnet. Das Rad18 drehe sich im Uhrzeigersinn, so dass es sich in Richtung des Weges W fortbewegt. Der Geschwindigkeitswert v' entspreche darin der Geschwindigkeit des Fahrzeugs12 . Das Rad18 tritt mit seinem voreilenden Umfangsabschnitt A in den Erfassungsbereich der Radar-Geschwindigkeitsmesseinrichtung10 ein. Hier hat der Umfang die Geschwindigkeit v'. An Punkt B wird die Geschwindigkeit des Rades18 an der dem Auflagepunkt des Rades18 auf der Unterlage8 gegenüber liegenden Position gemessen. Das Radar-Geschwindigkeitsmesssignal20 erreicht hier ein Maximum, da sich die Sys temgeschwindigkeit und die Umfangsgeschwindigkeit des Rades18 addieren. An Punkt C hat der Umfang des Rades18 wieder die Geschwindigkeit v'. An Punkt D wird die Geschwindigkeit des Rades18 ab dem Auflagepunkt des Rades18 auf der Unterlage8 gemessen. Das Radar-Geschwindigkeitsmesssignal20 erreicht hier ein Minimum, da die Umfangsgeschwindigkeit des Rades18 sich von der Systemgeschwindigkeit subtrahiert. Die Radar-Geschwindigkeitsmesseinrichtung10 erzeugt also ein charakteristisches Radar-Geschwindigkeitsmesssignal20 , das nur von einem auf einer Fahrbahn- oder allgemeiner einer Unterlage8 abrollenden Rad stammen kann. - In den
3 bis7 sind verschiedene Fahrzeuge mit ihrem charakteristischen Radar-Geschwindigkeitsmessprofil dargestellt. -
3 zeigt einen Sattelzug28 mit zugehörigem Radar-Geschwindigkeitsmessprofil30 . Es ist zu erkennen, dass die ansteigende Flanke32 im vorderen Bereich des Sattelzuges28 liegt. Jede Achse des Sattelzuges28 erzeugt ein Maximum34 auf Grund des charakteristischen in Zusammenhang mit2 beschriebenen Signals. Aus der Lage der von den Rädern erzeugten Signale und der gemessenen großen Länge ist ein Sattelzug28 zu erkennen. - Die
4 zeigt einen LKW40 mit einem angekuppelten Anhänger42 und zugehörigem Radar-Geschwindigkeitsmessprofil44 . Letzteres ist dem Profil30 des Sattelzuges28 in3 ähnlich. Es weist ebenfalls eine der Zahl der LKW-Achsen entsprechende Zahl von für Räder charakteristischen Signalen auf. Das Radar-Geschwindigkeitsmessprofil44 unterscheidet sich von dem des Sattelzuges28 aber durch eine sehr tiefes Signalminimum41 , dessen Breite der Lücke L zwischen LKW40 und Anhänger42 entspricht. Die Lücke L ist allerdings nur mit einer Radar-Geschwindigkeitsmesseinrichtung10 messbar, deren Keule im wesentlichen senkrecht zu der Fortbewegungsrichtung des Fahrzeuggespanns40 ,42 ausgerichtet ist. Anderenfalls würde das Fahrzeug einen Radarschatten auf die Lücke L werfen. Die nach der Lücke L auftretenden Signalmaxima34c auf die Räder des Anhängers42 zurückzuführen. -
5a zeigt einen PKW46 mit zugehörigem Signalprofil48 . Zunächst fällt auf, dass die Länge l wesentlich geringer ist als bei den vorgenannten Fahrzeugen. Dem vorderen Anstiegssignal folgen zwei von den Rädern herrührende Signalmaxima34d ,34e . - An den PKW
46 mag ein Anhänger oder Wohnwagen50 angekuppelt sein, wie er in5b gezeigt ist. Letzterer ist ebenfalls mit seinem zugehörigen Signalprofil52 dargestellt. Nach dem zweiten Signalmaximum34e des PKW46 erscheint zunächst ein ausgeprägtes Signalminimum54 , das auf die Lücke L1 zwischen PKW46 und Wohnwagen50 zurückzuführen ist. Hinsichtlich der Ausrichtung der Keule der Radar-Geschwindigkeitsmesseinrichtung10 gilt das zu4 Gesagte. Nach einem von der Haut des Anhängers oder Wohnwagens50 herrührenden Signalabschnitt34f folgt ein von dem Rad des Anhängers oder Wohnwagens50 herrührendes Signalmaximum34g . - Durch die gemeinsame Auswertung der Fahrzeuglänge und der Verteilung der Signalmaxima über die Länge des jeweiligen Fahrzeugs ist bei der Straßenverkehrsordnung entsprechenden Fahrzeugen eine Klassifizierung durch die vorliegende Erfindung leicht möglich. Nicht einmal ein Defekt an einem Fahrzeug wie etwa eine defekte Auspuffanlage kann zu einer Fehlinterpretation des Signalprofils führen. Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Durchführbarkeit der Klassifizierung.
-
- 8
- Fahrbahn
- 10
- Radar-Geschwindigkeitsmesseinrichtung
- 12
- Fahrzeug
- 14
- Pfahl
- 16
- Radarsensor
- 18
- Rad
- 20
- Radar-Geschwindigkeitsmesssignal
- 28
- Sattelzug
- 30
- Geschwindigkeitsmessprofil
von
28 - 32
- Ansteigende
Flanke von
28 - 34
- Signalmaximum
- 40
- LKW
- 41
- Signalminimum
zwischen
40 und42 - 42
- Anhänger
- 44
- Radar-Geschwindigkeitsmesssignal
von
40 - 46
- PKW
- 48
- Signalprofil
von
46 - 50
- Wohnwagen
- 52
- Signalprofil
von
50 - 54
- Signalminimum
zwischen
46 und50 - l
- Länge (eines Fahrzeugs)
- L
- Lücke
zwischen
40 und42 - D1
- Lücke
zwischen
46 und50 - W
- Weg
(des Rades
18 ) - V'
- Geschwindigkeitswert
von
12 - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102006054981 B3 [0002, 0007]
Claims (8)
- Verfahren zur Erkennung eines auf einer Unterlage (
8 ) rollenden Rades (18 ) mittels einer Radar-Geschwindigkeitsmessung, bei welcher die Fortbewegungsgeschwindigkeit (v') eines mit dem Rad (18 ) verbundenen bewegten Systems -verkörpert durch die Nabe des Rades (18 )- auf der Unterlage (8 ) und die Umfangsgeschwindigkeit einzelner Umfangsabschnitte (A, B, C, D) des Rades (18 ) erfasst und zueinander in Beziehung gesetzt werden. - Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Fortbewegungsgeschwindigkeit (v') des bewegten Systems, die Fortbewegungsgeschwindigkeit des Umfangsabschnitts (B), der dem Berührungspunkt (D) des Rades (
18 ) mit der Unterlage (8 ) gegenüber liegt, und die Fortbewegungsgeschwindigkeit des Umfangsabschnitts (C) am Berührungspunkt (D) mit einander verglichen werden. - Detektionseinrichtung für ein rotierendes Rad (
18 ) mit einem Radarsender, einem Radarempfänger, einer Radar-Sende- und -empfangsantenne und einer Auswerteeinrichtung für empfangene reflektierte Radarsignale, bei der die Strahlungskeule der Radar-Sendeantenne im Wesentlichen auf die Nabe des Rades (18 ) und unter einem Winkel 0° und 180° zur Bewegungsrichtung (W) des rollenden Rades (18 ) ausgerichtet ist. - Detektionseinrichtung nach Anspruch 3, bei der die Strahlungskeule der Radar-Sendeantenne unter einem Winkel von ±30° bis ±60°, insbesondere aber von ±45° zur Bewegungsrichtung (W) des rollenden Rades (
18 ) ausgerichtet ist. - Klassifikationseinrichtung für Fahrzeuge mit einer Detektionseinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, welche die Länge (l) eines Fahrzeugs (
12 ;28 ;40 ,42 ;46 ,50 ), die Zahl der Räder des Fahrzeugs (12 ;28 ;40 ,42 ;46 ,50 ) und damit der Achsen und deren Verteilung über die Län ge (l) des Fahrzeugs (12 ;28 ;40 ,42 ;46 ,50 ) zu ermitteln vermag. - Klassifikationseinrichtung nach Anspruch 5, bei der aus der Auswertung des Radarprofils (
30 ;44 ;48 ;58 ) die Fahrzeugklasse ermittelt wird. - Klassifikationseinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, die aus der Zahl unmittelbar aufeinander folgender Geschwindigkeitsmaxima und -Minima (
34 ) die Zahl der Achsen eines vorbeifahrenden Fahrzeugs (12 ;28 ;40 ,42 ;46 ,50 ) zu ermitteln vermag. - Klassifikationseinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, die aus dem Vorhandensein eines Radarsignalminimums (
41 ;54 ) auf ein Fahrzeuggespann (40 ,42 ;46 ,50 ) zu schließen vermag.
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