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Die
Erfindung betrifft ein Reifenmodul gemäß Oberbegriff
von Anspruch 1, dessen Verwendung in einem Reifendrucküberwachungssystem
sowie ein Verfahren zur Signalaufbereitung gemäß Oberbegriff von
Anspruch 9.
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In
modernen Kraftfahrzeugen werden vermehrt Vorrichtungen eingesetzt,
die Defekte und Fehlfunktionen verschiedener Bereiche im Kraftfahrzeug
frühzeitig erkennen und dem Fahrer melden. Dazu gehört
beispielsweise die Erfassung des Reifenluftdrucks, um Defekte oder
Unfälle, welche auf einen zu niedrigen Reifenluftdruck
zurückzuführen sind, zu vermeiden. Bei vielen
der bereits für diesen Zweck eingesetzten Systeme ist jeweils
ein Reifenmodul an jedem Rad, insbesondere im Inneren des Reifens,
angeordnet. Ein Reifenmodul umfasst meist mindestens einen Sensor,
z. B. zur Erfassung des Reifenluftdrucks oder der Reifentemperatur,
gegebenenfalls eine zugeordnete Auswerteelektronik sowie eine Sendeeinheit
zur Übertragung der Sensordaten an eine Zentraleinheit
am Fahrzeug.
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Neben
dem Reifenluftdruck stellt die Latschlänge, d. h. die Länge
der Kontaktfläche zwischen Reifen und Untergrund, eine
für den Zustand des Reifens charakteristische Größe
dar, anhand welcher eine Überlastung des Reifens erkannt
werden kann, welche z. B. durch einen zu geringen Luftdruck oder durch
einen nicht an die Beladung angepassten Luftdruck hervorgerufen
wird. Des Weiteren kann die Latschlänge, eventuell gemeinsam
mit einem gemessenen Reifendruck, zur Bestimmung der Schwerpunktslage
des Fahrzeugs oder der Beladung des Fahrzeugs herangezogen werden.
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Aus
dem Stand der Technik ist es daher bekannt, ein piezoelektrisches
Element im Reifen anzuordnen, welches anhand der Beschleunigungsänderungen
im Reifen und/oder der Verformung des Reifens bei Latscheintritt
und Latschaustritt die Raddrehzahl und/oder die Latschlänge
vermisst. Ein im Reifen angeordnetes piezoelektrisches Element wird dabei
auch zur Umwandlung mechanischer Energie in elektrische Energie
verwendet. Hierfür ist im Reifen ein Gleichrichter angeordnet,
welcher aus dem Wechselspannungssignal des piezoelektrischen Elementes
eine Gleichspannung zur Versorgung der elektronischen Bauteile des
Reifenmoduls erzeugt.
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So
offenbart die
DE 44
02 136 A1 ein System zur Bestimmung der Betriebsparameter
von Fahrzeugreifen, bei dem im Fahrzeugreifen integriert eine Trägereinheit
angeordnet ist, welche eine Sensoreinheit mit mindestens einem Detektor
und eine Auswerteelektronik trägt. Auf dem Trägerkörper
ist ein zur Energieversorgung der Systemkomponenten dienendes piezoelektrisches
Element angeordnet, das zugleich als Sensor für die Reifenumdrehung
dient. Das System ist in den Reifengummi integriert, so dass aufgrund
des piezoelektrischen Effektes aufgrund der sich im Reifengummi
zyklisch ändernden hydrostatischen Druckspannungen elektrische
Energie gewonnen wird. Aus der an den Elektroden des piezoelektrischen
Elementes anliegenden Wechselspannung wird durch eine Gleichrichterschaltung
eine Gleichspannung zur Verfügung gestellt zur Versorgung
der Systemkomponenten.
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Die
DE 10 2004 031 810
A1 beschreibt einen Sensortransponder mit einem piezoelektrischen
Element, welcher in einem Fahrzeugluftreifen angeordnet ist, wobei
das piezoelektrische Element an der Reifeninnenseite dem Laufstreifen
gegenüberliegend angeordnet ist. Das Signal des piezoelektrischen Elements
wird dabei zur Bestimmung der Raddrehzahl verwendet und das piezoelektrische
Element liefert die gesamte Energie zur Versorgung der elektronischen
Komponenten des Sensortransponders sowie zur Datenübertragung.
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Ein
Verfahren zur Ermittlung des Reifenfülldruckes und der
Radlast eines Fahrzeugreifens wird in der
DE 103 29 700 A1 beschrieben.
Hierzu wird auch die Latschlänge ermittelt, welche direkt
aus dem Wechselspannungssignal eines piezoelektrischen Sensors zur
Verformungsmessung bestimmt wird, welcher in den Fahrzeugreifen
integriert ist.
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In
der
DE 10 2004
001 250 A1 wird eine Vorrichtung zur Ermittlung der Seitenposition
von Rädern offenbart, welche an jedem Rad eine Sensoreinheit
zur Erfassung der Verformung des Reifens bei Latschdurchlauf umfasst.
Aus den Deformationsdaten bei Kurvenfahrt werden die Latschlängen
der Räder bestimmt und daraus die Seitenpositionen der Räder
ermittelt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Reifenmodul
mit einem piezoelektrischen Element sowie ein Verfahren zur Aufbereitung des
Ausgangssignals eines piezoelektrischen Elements bereitzustellen,
welches eine einfache und zuverlässige Bestimmung der Latschlänge
ermöglicht. Dabei soll die Latschlänge möglichst
genau bestimmt werden. Des Weiteren sollen die Kosten zur Herstellung
des Reifenmoduls bzw. zur Realisierung des Verfahrens gering sein.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Reifenmodul
gemäß Anspruch 1 sowie das Verfahren gemäß Anspruch
9 gelöst.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, das Wechselspannungssignal,
welches von einem in einem Reifenmodul in einem Reifen angeordneten piezoelektrischen
Element bei einem Latschdurchlauf erzeugt wird, in zwei Teilsignale
auf zu trennen, wobei das eine Teilsignal die positiven Anteile
des Spannungssignals wiedergibt und das andere Teilsignal die negativen
Anteile des Spannungssignals wiedergibt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem in
dem Reifenmodul angeordneten Element um ein piezoelektrisches Element, da
ein piezoelektrisches Element eine zur weiteren Signalauswertung
ausreichend starkes Wechselspannungssignal liefert.
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Bevorzugt
wird zumindest eines der beiden entstandenen Teilsignale ausgewertet,
um eine Reifenzustandsgröße zu bestimmen. Durch
die Auswertung eines „rauschfreien" Teilsignals wird die
Genauigkeit der Bestimmung der Reifenzustandsgröße
erhöht. Um die Genauigkeit weiter zu erhöhen oder
einen zweiten, unabhängigen Wert für die Reifenzustandsgröße
zu erhalten, werden besonders bevorzugt die beiden entstandenen
Teilsignale getrennt ausgewertet, um die Reifenzustandsgröße
zu bestimmen.
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Da
die Latschlänge eine relevante Größe
für eine Erkennung einer Überlastung des Reifens und/oder
für eine Beladungserkennung des Fahrzeuges ist, werden
gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die beiden
Teilsignale zur Bestimmung einer Kenngröße ausgewertet,
welche ein Maß für die Latschlänge des
Reifens ist oder darstellt.
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Um
neben der Latschlänge auch die Raddrehzahl aus dem Spannungssignal
des piezoelektrischen Elementes mit hoher Genauigkeit zu bestimmen,
wird bevorzugt das eine Teilsignal zur Erkennung eines Latscheintrittes
und das andere Teilsignal zur Erkennung eines Latscheaustrittes
ausgewertet.
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Um
die Energieversorgung des Reifenmoduls zu unterstützen
und so z. B. die Lebensdauer einer Reifenmodulbatterie zu verlängern,
dient das piezoelektrische Element bevorzugt zusätzlich
zur Erzeugung von elektrischer Energie. Dazu wird/werden das Spannungssignal
des piezoelektrischen Elementes und/oder eines oder beide der Teilsignale
zur Energieversorgung mindestens einer elektronischen Komponente
des Reifenmoduls herangezogen. Besonders bevorzugt handelt es sich
bei der/den elektronischen Komponente(n) um einen Sensor (z. B. Reifendrucksensor
und/oder Reifentemperatursensor) und/oder eine Auswerteschaltung
und/oder eine Sendeeinrichtung.
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Das
Reifenmodul ist bevorzugt an einer Innenseite des Reifens in einem
Bereich, welcher bei einem Latschdurchlauf verformt wird, befestigt.
So werden die Verformungskräfte auf das piezoelektrische
Element übertragen und dieses wird durch die Verformung
des Reifens bei einem Latschdurchlauf ebenfalls verformt. Die mechanische
Energie wird von dem piezoelektrischen Element in eine Wechselspannung
umgesetzt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Reifenmoduls umfasst die Aufbereitungsschaltung, in welcher die
positiven Anteile des Spannungssignals des piezoelektrischen Elementes
von den negativen Anteilen des Spannungssignals des piezoelektrischen
Elementes getrennt werden und zwei entsprechende Teilsignale ausgegeben
werden, vier Dioden.
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Ebenso
ist es bevorzugt, dass das Reifenmodul eine Auswerteschaltung umfasst,
in welcher ein Teilsignal zur Bestimmung einer Reifenzustandsgröße
ausgewertet wird oder beide Teilsignale zur Bestimmung einer Reifenzustandsgröße
ausgewertet werden. Besonders bevorzugt ist in dem Reifenmodul eine
elektronische Auswerteschaltung angeordnet, in welcher aus den Teilsignalen
eine Kenngröße ermittelt wird, welche ein Maß für
die Latschlänge des Reifens ist. So können aus
den Informationen eines oder mehrerer Latschsensoren am Fahrzeug
Rückschlüsse auf die Beladung des Fahrzeugs gezogen
werden oder zusätzliche Informationen zur Reifenüberwachung
gewonnen werden. Hierzu werden die bestimmten Latschlängen
der einzelnen Reifen untereinander oder jeweils mit zuvor eingelernten
Vergleichsgrößen oder mit jeweils vorgegebenen
Vergleichsgrößen verglichen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Reifenmoduls ist das Reifenmodul an einer Innenseite des Reifens
in einem Bereich der Lauffläche befestigt und umfasst ein
piezoelektrisches Element, welches bei einer Verformung des Reifens
bei einem Latschdurchlauf ebenfalls verformt wird, ein Trägermittel,
auf welchem mindestens ein elektronisches Bauelement angeordnet
ist, und mindestens eine Batterie zur zumindest teilweisen Energieversorgung
des Reifenmoduls.
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Bevorzugt
handelt es sich bei dem Trägermittel um eine Leiterplatte,
auf welcher besonders bevorzugt alle elektronischen Bauelemente
des Reifenmoduls angeordnet und/oder mit welcher alle elektronischen
Bauelemente des Reifenmoduls verbunden sind. So muss keine weitere
Leiterplatte im Reifenmodul angeordnet sein.
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Das
piezoelektrische Element ist bevorzugt als ein Latschsensor ausgeführt,
anhand dessen Ausgangssignal erkannt wird, wenn das Reifenmodul in
den Latsch ein- und/oder austritt. So kann zur Schonung der Batterie
des Reifenmoduls das Reifenmodul bei Stillstand des Fahrzeuges deaktiviert
werden (z. B. keine Erfassung von Druckdaten oder Sendung von Daten)
und das Ausgangssignal des piezoelektrischen Latschsensors dann
zur Aktivierung des Reifenmoduls bei Anfahren des Fahrzeugs nach
dem Stillstand herangezogen werden (sogenannte „Wake-up"-Funktion).
Besonders bevorzugt wird das piezoelektrische Element ausschließlich
als Latschsensor, und nicht zur Energieversorgung, eingesetzt. Die Energieversorgung
wird dann von der/den Batterie(n) sichergestellt.
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Um
den im Reifen auftretenden Belastungen standzuhalten, ist es vor
allem für ein Reifenmodul, welches im Reifeninneren im
Bereich der Lauffläche angebracht ist, notwendig, dass
es möglichst kompakt ist. Außerdem soll eine Unwucht
des Reifens sowie Reifenschäden vermieden werden. Daher
sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
des Reifenmoduls das Trägermittel und die Batterie bezüglich
einer Ausdehnungsrichtung des Reifenmoduls übereinander
angeordnet, wobei das Trägermittel und die Batterie senkrecht
zu der Ausdehnungsrichtung zumindest teilweise überlappend
angeordnet sind, und das piezoelektrische Element ist bezüglich der
Ausdehnungsrichtung über oder unter oder zwischen dem Trägermittel
und der Batterie angeordnet, wobei das piezoelektrische Element
jeweils zu dem Trägermittel und zu der Batterie senkrecht
zu der Ausdehnungsrichtung zumindest teilweise überlappend
angeordnet ist. Bei der Ausdehnungsrichtung handelt es sich besonders
bevorzugt um die Höhe des Reifenmoduls. Vereinfacht ausgedrückt,
die drei Komponenten Trägermittel, Batterie und piezoelektrisches
Element werden in dem Reifenmodul übereinander und zumindest
teilweise einander überlappend angeordnet („gestapelt"),
um die Ausdehnung des Reifenmoduls bezüglich seiner Grundfläche
möglichst gering zu halten. So werden die auf das Reifenmodul
bei Latschdurchlauf wirkenden Verformungskräfte möglichst
gering gehalten, wodurch das piezoelektrische Element vor übermäßiger
Verformung geschützt wird, welche zum Bruch des piezoelektrischen
Materials führen kann. Es sind somit keine zusätzlichen
Auslenkungsbegrenzungsmittel für das piezoelektrische Element
notwendig, welche wieder zu einer Erhöhung des Gewichts
des Reifenmoduls führen würden.
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Um
einen weiteren Schutz des piezoelektrischen Elementes gegen Beschädigung
zu erzielen, sind das Trägermittel, die Batterie und das
piezoelektrische Element bevorzugt zumindest teilweise in eine Vergussmasse
eingebettet. Besonders bevorzugt sind die drei Komponenten vollständig
in die Vergussmasse eingebettet, um einen Schutz vor Umgebungseinflüssen
von allen Seiten zu erreichen. Durch die durch das Vergussmaterial
erzielte Versteifung des piezoelektrischen Elementes wird die Bruchgefahr
weiter minimiert. Aufgrund der kompakten Bauweise des Reifenmoduls
(„Stapelung" der Komponenten) wird weniger Vergussmasse
zur Einbettung von Trägermittel, Batterie und piezoelektrischem
Element benötigt als bei einer Anordnung nebeneinander,
so dass hier durch ein Vorteil in Bezug auf ein möglichst
geringes Gewicht des Reifenmoduls erreicht wird.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung des Reifenmoduls ist das piezoelektrische
Element direkt an der Batterie oder an dem Trägermittel
angebracht. Hierdurch wird das piezoelektrische Element noch zusätzlich
durch die Batterie oder das Trägermittel vor übermäßiger
Verformung geschützt. Besonders einfach und kostengünstig
ist die Anbringung als eine Klebung ausgeführt.
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Das
piezoelektrische Element umfasst bevorzugt ein Trägerelement
aus Metall und piezoelektrisches Material, wobei das piezoelektrische
Material auf dem Trägerelement aufgebracht ist. So dient das
Trägerelement durch seine Steifigkeit direkt als Verformungsbegrenzungsmittel
für das piezoelektrische Material. Das Trägerelement
ist besonders bevorzugt eine Messingscheibe oder eine Messingplatte.
Bei dem piezoelektrischen Material handelt es sich besonders bevorzugt
um eine piezoelektrische Keramik. Besonders bevorzugt wird das piezoelektrische
Element mit seinem Trägerelement direkt an der Batterie
oder an dem Trägermittel angebracht, ganz besonders bevorzugt
durch Klebung.
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Bevorzugt
ist zur Versorgung der elektronischen Bauelemente der Trägerschicht
die Batterie über einen Batteriekontakt elektrisch leitend
mit der Trägerschicht verbunden, wobei das piezoelektrische Element
elektrisch leitend mit einem Batteriekontakt verbunden ist. Hierdurch
wird eine Kontaktierung zwischen Trägerschicht und piezoelektrischem
Element eingespart.
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Das
piezoelektrische Element wird gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform des Reifenmoduls auch zur Energieversorgung
des Reifenmoduls genutzt. Hierzu umfasst das Reifenmodul, insbesondere
auf dem Trägermittel, eine elektronische Schaltung, welche
derart ausgeführt ist, dass die bei Verformung des piezoelektrischen
Elementes erzeugte elektrische Spannungssignal oder eines oder beide
der Teilsignale auch zur Energieversorgung des Reifenmoduls genutzt
wird/werden. So umfasst die elektronische Schaltung besonders bevorzugt
Mittel zur Gleichrichtung der Piezospannung des piezoelektrischen
Elements. Ebenso umfasst die elektronische Schaltung besonders bevorzugt
Mittel zur Speicherung der erzeugten elektrischen Energie. Durch
die zusätzliche Energieversorgung des Reifenmoduls mit
Hilfe des piezoelektrischen Elements wird die Lebensdauer der Batterie
verlängert.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung des Reifenmoduls in einem
Reifendrucküberwachungssystem.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung
anhand von Figuren.
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Es
zeigen schematisch
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1 einen
auf einem Untergrund abrollenden Reifen,
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2 einen
beispielsgemäßen Verlauf eines Ausgangssignals
eines piezoelektrischen Elementes in einem Reifen,
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3 Signale
nach beispielsgemäßer Aufbereitung und Auswertung
eines Ausgangssignals eines piezoelektrischen Elementes in einem
Reifen,
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4 eine
beispielsgemäße elektronische Schaltung zur erfindungsgemäßen
Aufbereitung eines Ausgangssignals eines piezoelektrischen Elementes,
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5 eine
erste Anordnung von Komponenten in einem beispielsgemäßen
Reifenmodul,
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6 eine
zweite Anordnung von Komponenten in einem beispielsgemäßen
Reifenmodul,
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7 ein
beispielgemäßes Reifenmodul mit Anbringung am
Reifen, und
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8 ein beispielsgemäßes
piezoelektrisches Element.
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1 zeigt
das Abrollverhalten eines Reifens 1 mit einer Rotationsrichtung 2 eines
Kraftfahrzeugs, wobei dieses Verhalten auch auf beispielsweise ein
Motorrad oder einen Motorroller, auf ein Nutzfahrzeug, ein Fahrrad
oder Flugzeug übertragen werden kann. Das Abrollverhalten
ist hier in idealisierter Form auf einem ebenen Untergrund 4 dargestellt.
Es entsteht immer eine abgeplattete Aufstandsfläche, der
so genannte Latsch 6. Die Größe, also
die Länge und Breite, wobei die Länge vom Latscheintritt 8 bis zum
Latschaustritt 10 gemessen wird, sowie die Form des Latschs 6 ist
unter anderem abhängig von Reifenkenndaten, der Radlast,
dem Reifendruck, dem Fahrzustand (Längs- und Querkräfte)
und der Geschwindigkeit.
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Befindet
sich ein Reifenmodul 12 in Reifen 1, so wirken
auf dieses bei Latscheintritt 8 und Latschaustritt 10 aufgrund
der Änderung der im Reifen wirkenden Beschleunigung und/oder
der Verformung des Reifens Kräfte, welche zu Verformung
und/oder Bewegung von zumindest Teilen des Reifenmoduls führen.
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Die
Verformung des Reifens 1 bei Latschdurchlauf, speziell
der Knick 14 beim Latscheintritt 8 und Latschaustritt 10,
und/oder die Änderung der wirkenden Beschleunigung bei
Latschdurchlauf kann/können mit einem piezoelektrischen
Element gemessen werden. Das Reifenmodul 12 ist derartig im
Reifen befestigt, dass das piezoelektrische Element durch die Walkbewegungen
und/oder Beschleunigungsänderungen verformt oder ausgelenkt wird.
Hierdurch entsteht ein Wechselspannungssignal an den Elektroden
des piezoelektrischen Elementes.
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In 2 ist
schematisch ein beispielsgemäßer Verlauf eines
Ausgangssignals eines piezoelektrischen Elementes dargestellt, welches
in einem Reifen angeordnet ist und durch die Reifenverformung bei
Latschdurchlauf verformt wird. Auf der x-Achse ist die Zeit t und
auf der y-Achse die Piezospannung U oder eine ihr entsprechende
Größe aufgetragen. In dem durch die Reifenverformung
resultierenden Ausgangssignal 20 treten bei Latscheintritt
T8 und Latschaustritt T10 Spannungsspitzen
auf. Im dargestellten Beispiel ergibt sich bei Latscheintritt T8 eine negative Spannungsspitze (Peak), bei
Latschaustritt T10 eine positive Spannungsspitze
(Peak).
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Beispielsgemäß umfasst
das erfindungsgemäße Reifenmodul eine Schaltung
zur störungsfreien Aufbereitung und Auswertung des Signals 20.
Dabei wird der negative Teil des Signals 20 vom positiven
Teil des Signals 20 getrennt (sog. selektive Gleichrichtung)
und die entstehenden Teilsignale getrennt bewertet. In 3 ist
das Ergebnis einer beispielsgemäßen Aufbereitung
und Auswertung eines Ausgangssignals 20 eines piezoelektrischen
Elementes schematisch dargestellt. Die beiden unteren Kurven 21 und 22 zeigen
die sich ergebenden Verläufe der beiden selektiv gleichgerichteten
Signale (Signalaufbereitung). Kurve 21 stellt den Betrag
des negativen Signals (des negativen Signalanteils) und Kurve 22 das
positive Signal (den positiven Signalanteil) des Ausgangssignals 20 bei
zwei Latschdurchläufen dar. Kurve 23 beschreibt
das ausgewertete Latschsignal (Signalauswertung). Bei einem Latscheintritt
T8, welcher durch die steil ansteigende Flanke
im negativen Signalanteil 21 angezeigt wird, steigt das
Latschsignal 23 an, bei Latschaustritt T10, welcher
durch die steil ansteigende Flanke im positiven Signalanteil 22 angezeigt
wird, fällt das Latschsignal 23 wieder ab. Anhand
des Latschsignals 23 kann somit die Latschlänge 4 oder
die Latschzeit oder das Verhältnis von Latschzeit zu Radumlaufzeit (Zeit
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Latscheintritten T8 oder
Latschaustritten T10) bestimmt werden.
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Durch
die selektive Gleichrichtung lässt sich ein störendes
Rauschen beim Latscheintritt 8 bzw. beim Latschaustritt 10 sehr
wirkungsvoll ausblenden. Wie aus 3 deutlich
ersichtlich ist, lässt sich bei einer Trennung von positivem
Signalanteil 22 und negativem Signalanteil 21 der
Latsch 4 leicht auswerten. Dies wäre bei einem
komplett gleichgerichteten Signal nur mit größerem
Aufwand möglich. Es wird also eine deutliche Vereinfachung
und/oder Verbesserung der Latschvermessung erreicht.
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Bei
der aus dem Stand der Technik bekannten Auswertung des Signals 20 eines
piezoelektrischen Elementes wird das Signal 20 abgetastet
und digitalisiert um eine genaue Auswertung des Signalverlaufs 20 durchführen
zu können. Dies ist aufwendiger als das oben beschriebene
Verfahren der selektiven Gleichrichtung des Piezoelement-Signals 20. Des
Weiteren verbraucht die bekannte Auswertung im Gegensatz zum hier
beschriebenen Auswerteverfahren mehr Strom.
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In 4 ist
eine beispielsgemäße elektronische Schaltung 45 zur
selektiven Gleichrichtung dargestellt. Die Spannung an piezoelektrischem
Element 40 wird mittels vier Dioden 41 selektiv
gleichgerichtet. Der positive Signalanteil 22 und der negative Signalanteil 21 werden über
die Kontakte K1 und K2 abgegriffen.
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Gemäß des
oben beschriebenen Ausführungsbeispiels werden die selektiv
gleichgerichteten Signale 21, 22 zur Bestimmung
der Latschlänge und/oder damit verbundener Größen
(Latschzeit oder Verhältnis von Latschzeit und Umlaufzeit
etc.) verwendet. Alternativ oder zusätzlich werden die
Signale 21, 22 oder auch das Ausgangssignal 20 zur
Energieversorgung der elektronischen Komponenten des Reifenmoduls
herangezogen.
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In 5 sind
schematisch einige relevanten Teile eines beispielgemäßen
Reifenmoduls dargestellt. Batterie 50 ist über
eine elektrisch leitende Verbindung 51 mit Leiterplatte 52 verbunden.
Batterie 50 ist unterhalb von Leiterplatte 52 angeordnet.
Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind Batterie 50 und Leiterplatte 52 in z-Richtung
in einem gewissen Abstand angeordnet, es ist jedoch auch möglich, dass
Batterie 50 direkt an Leiterplatte 52 angebracht ist.
Auf Leiterplatte 52 sind weitere elektronische Bauelemente 53 angebracht,
z. B. eine Aufbereitungsschaltung 45 und/oder eine Auswerteschaltung. Ein
piezoelektrisches Element 54 ist beispielsgemäß unterhalb
von Batterie 50 an Batterie 50 angebracht. Piezo-Element 54 ist über
eine elektrische Verbindung 55 mit Leiterplatte 52 verbunden.
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In 6 ist
schematisch eine Anordnung von relevanten Komponenten in einem weiteren
beispielsgemäßen Reifenmodul dargestellt. Batterie 50 ist über
eine elektrisch leitende Verbindung 51 mit Leiterplatte 52 verbunden.
Batterie 50 ist unterhalb von Leiterplatte 52 in
einem gewissen Abstand angeordnet. Piezoelektrisches Element 54 ist
zwischen Batterie 50 und Leiterplatte 52 angeordnet.
Auf Leiterplatte 52 sind weitere elektronische Bauelemente 53 angebracht.
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Bei
den elektronischen Bauelementen 53 kann es sich z. B. um
eine oder mehrere der folgenden Bauelemente handeln: Drucksensor,
Temperatursensor, Sendeeinrichtung (z. B. HF-Sender), Empfängereinrichtung
(z. B. HF-Empfänger), elektronische Aufbereitungsschaltung 45 und/oder
Auswerteschaltung, Gleichrichter, Speicherelement.
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Die
beispielsgemäßen Reifenmodule umfassen eine Batterie 50 sowie
ein piezoelektrisches (Mess)Element 54. Die Batterie 50 dient
dabei bevorzugt zur Versorgung der elektronischen Komponenten des
Reifenmoduls. Das piezoelektrische Messelement 54 dient
bevorzugt zur Bestimmung oder Messung einer Reifenzustandsgröße,
insbesondere zur Bestimmung oder Messung der Latschlänge 6 oder
einer damit zusammenhängenden Größe,
wie z. B. der Latschzeit. Zusätzlich kann das piezo elektrische
Element 54 auch als Wandlerelement, d. h. zur Erzeugung
elektrischer Energie, herangezogen werden.
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In 7 ist
ein beispielsgemäßes Reifenmodul 60 mit
einer Anordnung von Batterie 50, Leiterplatte 52 und
piezoelektrischem Element 54 entsprechend 6 schematisch
dargestellt. Batterie 50, Leiterplatte 52, piezoelektrisches
Element 54 und elektronische Bauelemente 53 sind
von einem geeigneten Verguss 56 umgeben. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Komponenten vollständig von der Vergussmasse 56 umschlossen,
es können jedoch auch nur einige Komponenten oder die Komponenten
nur teilweise von der Vergussmasse 56 umschlossen sein.
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Durch
Vergussmasse 56 sind die Komponenten gegen äußere
Einflüsse geschützt. Auch wenn Teile des Reifenmoduls 60 umgossen
ist, werden die Bewegungen (Verformungen) des Reifens 1 bei
Latschdurchlauf auf die einzelnen Bauteile, insbesondere auf das
piezoelektrische Element 54, übertragen.
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Beispielsgemäß ist
das Reifenmodul 60 durch einen Container 57, welcher
z. B. aus Gummi besteht, an Reifen 1 befestigt. Hierzu
ist Container 57 am Innerliner des Reifens 1 befestigt,
z. B. eingeklebt oder einvulkanisiert. Container 57 kann
z. B. eine Öffnung enthalten (nicht dargestellt in 7),
durch welche Reifenmodul 60 aus Container 57 entnommen oder
in Container 57 eingeführt werden kann. So kann
bei einem Defekt des Reifenmoduls 60 ein Austausch stattfinden.
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In
Piezo-Element 54 erfolgt bei Dehnung/Stauchung bzw. bei
Biegung, z. B. bei Latschein- 8 und Latschaustritt 10,
eine Ladungstrennung. Nutzt man das Piezo-Element 54 ausschließlich
als (Latschdeformations)Sensor – nicht als Energie wandler – so
ist die exakte Anordnung im Reifenmodul nicht von entscheidender
Bedeutung für eine ordnungsgemäße Funktionsweise.
Somit ist eine Bauraum-minimierende Anordnung durch Stapelung von
Batterie 50, Leiterplatte 52 und piezoelektrischem
Element 54 möglich. Hierdurch wird auch die Montage
des Reifenmoduls vereinfacht, was zu geringeren Produktionskosten
führt.
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Bei
Piezo-Element 54 handelt es sich gemäß eines
weiteren Ausführungsbeispiels um einen an sich bekannten
Piezo-Buzzer.
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In 8 ist ein beispielgemäßes
Piezo-Element 54' schematisch dargestellt, dabei zeigt 5a)
dieses in Aufsicht und 5b) in Seitenansicht. Das beispielgemäße
Piezo-Element 54' umfasst eine Messingscheibe 30,
auf welcher piezoelektrisches Material 31, insbesondere
Piezokeramik, angebracht ist.
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Piezo-Element 54 kann
z. B. unter der Batterie 50 (z. B. 5), zwischen
Platine 52 und Batterie 50 (z. B. 6 oder 7)
oder direkt an Platine 52 (ohne Darstellung) angebracht
sein. Es kann fest mit Platine 52 bzw. Batterie 50 verbunden
sein (z. B. 5) oder auch ohne direkte Verbindung
zu diesen Bauteilen 52, 50 umgossen werden (z.
B. 7), da die Krafteinwirkung durch die Vergussmasse 56 gewährleistet
wird.
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Gemäß eines
weiterer Ausführungsbeispiels des Reifenmoduls 60 umfasst
dieses zwei Batterien 50. Die beiden Batterien 50 sind übereinander
angeordnet und das Piezo-Element 54 ist zwischen den Batterien 50 oder
oberhalb oder unterhalb der Batterien 50 angeordnet.
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Gemäß eines
anderen Ausführungsbeispiels ist das Piezo-Element 54 galvanisch
direkt mit einem Batteriekontakt verbunden – so entfällt
eine Kontaktierung.
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Das
im Reifenmodul angeordnete Piezo-Element 54 kann sowohl
als Signalgeber (z. B. zur Latschvermessung) als auch als Mikrogenerator
(Energiewandler) verwendet werden. Durch die Variation der Größe
des Elements 54 kann die abgegebene Leistung bzw. Spannung
skaliert werden.
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Die
Signale des Piezo-Elements 54 werden bevorzugt zur Bestimmung
der Latschlänge 6 ausgewertet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4402136
A1 [0005]
- - DE 102004031810 A1 [0006]
- - DE 10329700 A1 [0007]
- - DE 102004001250 A1 [0008]