DE102008035278A1

DE102008035278A1 - Vorrichtung zum Längschneiden von Papierbahnen in Fälzelstationen und Hinterklebestationen

Info

Publication number: DE102008035278A1
Application number: DE200810035278
Authority: DE
Inventors: Horst Rathert
Original assignee: DGR GRAPHIC GmbH; DGR-GRAPHIC GmbH
Current assignee: DGR GRAPHIC GmbH; DGR-GRAPHIC GmbH
Priority date: 2008-07-29
Filing date: 2008-07-29
Publication date: 2010-02-04

Abstract

Der Längsbeschnitt an Hinterklebematerial oder Fälzelmaterial erfolgt durch schwenkbar gelagerte Rollequetschmesser, die gegen eine über das ganze Format gehende harte Walze schneiden. Bei Formatverstellung sowohl bei stehender als auch bei laufender Papierbahn werden die Messer seitlich verfahren und schwenken um eine Achse bis zu 90°. Nach der Verstellung und bei laufender Papierbahn pendeln sie sich wieder auf die gerade Stellung ein. Es entsteht ein durchgehender Schnitt.

Description

Sowohl in einer Fälzelstation eines Klebebinders als auch in einer Gaze- und Hinterklebestation einer Buchfertigungsstraße gibt es die Aufgabenstellung, die zugeführte Papierbahn auf Blockhöhe zuzuschneiden. Das erfolgt üblicherweise durch Rollenmesser, die gegen Gegenmesser im Scherenschnitt schneiden. Bei einer Hinterklebestation einer Buchfertigungsstraße wird dann eventuell die Papierbahn an beiden Seiten mit einem Kapitalstreifen versehen. Danach wird die Papierbahn, deren Breite zur Höhe des Buchblocks passt, noch quergeschnitten passend zur Dicke des Buchblocks.
Soll nun das Blockhöhenformat geändert werden, entsteht das Problem, dass die zueinander im Scherenschnitt im Eingriff stehenden Rollenmesser nicht einfach seitlich verstellt werden können. In der Praxis wird dann so verfahren, dass die seitliche Verstellung der Messer immer nur in kleinen Schritten bei Vorschub der Papierbahn erfolgt. Das ist langwierig und bedeutet Papierverlust. Eine andere übliche Vorgehensweise ist, dass die Messer außer Eingriff mit der Papierbahn gebracht, auf das neue Format verstellt und wieder in Eingriff gebracht werden. Dabei entsteht jedoch der Nachteil, dass kein durchgehender Abschnittstreifen links und rechts entsteht sondern ein unterbrochener Schnitt, der manuell korrigiert werden muss. Für automatische Formatverstellung ist diese Arbeitsweise kaum zumutbar.
Gerade für kleiner werdende Auflagen mit öfter wiederkehrenden Formatverstellvorgängen ist diese übliche Verfahrensweise total unwirtschaftlich und vergrößert unnötig die Umstellzeit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Längsschneideinrichtung zu schaffen, die ohne manuellen Eingriff und ohne unnötigen Materialverlust auf ein neues Format umgestellt werden kann und nur eine geringe Umrüstzeit benötigt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass schwenkbar zur Verstellspindel angeordnete Rollenschneidmesser im Quetschschnitt gegen eine über den ganzen Formatbereich durchgehende harte Walze schneiden. Die Schwenkachse D ist dabei rechtwinklig zur Papierbahnebene gerichtet und befindet sich in Transportrichtung der Papierbahn vor dem Berührungspunkt B der Rollenmesser mit der harten Gegenwalze. Die Rollenmesser steilen sich beim Transport der Papierbahn so ein, dass der Schnitt genau mit dem Drehpunkt der Anlenkung fluchtet aufgrund der Hebelwirkung des Abstandes D-B, der ein entsprechendes Richtmoment erzeugt.
Wird nun der an der Verstellachse befestigte Schwenkpunkt zwecks Anpassung an neues Format seitlich um v verschoben, stellt sich das Rollenmesser zunächst schräg entsprechend der seitlichen Verschiebung. Der Schwenkpunkt D liegt nur minimal vor dem Berührungspunkt B der Messeschneide mit der harten Gegenwalze. Bei größeren seitlichen Verstellungen im Stillstand der Papierbahn schwenkt dann das Rollenmesser um 90° und schneidet entlang der Berührungslinie mit der Walze. Bei wiedereinsetzendem Transport h der Papierbahn steuert sich die Rolle dann automatisch in die gerade Stellung, so dass der Berührungspunkt des Rollenmessers mit der harten Walze B wieder genau hinter dem Drehpunkt D liegt. Bei der Verstellung im Stillstand der Papierbahn ist dann ein versetzter durchgehender Schnitt entstanden mit einem rechteckigen Versatz. Erfolgt die Verstellung bei Weitertransport der Papierbahn, wird ein kurvenförmiger Versatz erzeugt.
Ein manueller Eingriff ist nicht erforderlich und es wird nicht unötig Papier verbraucht.
1 zeigt eine Seitenansicht der schwenkbaren Rollenmesseranordnung
2 zeigt eine Draufsicht der schwenkbaren Rollenmesseranordnung
3 zeigt eine Draufsicht während der Formatverstellung bei Stillstand des Papierbahn
4 Zeigt eine Draufsicht nach erfolgter Formatverstellung und wieder laufendem Papiervorschub
5 zeigt den Versatz der Papierbahn bei Formatverstellung im Stillstand der Papierbahn
6 zeigt den Versatz der Papierbahn bei Formatverstellung während Vorschub
Wie in 1 zu sehen schneidet das Quetschmesser 1 gegen die harte Walze 2. Das Rollenquetschmesser 1 ist über die Drehachse 1a im Lagerstück 1b gelagert. Dieses hat eine Schwenkachse D, die im Halter 3 gelagert ist. Der Halter ist auf Format einstellbar entlang der Walze 2, wobei er durch die Führungen 4 geführt und durch die Spindel 5 auf Format eingestellt wird.
Bei Vorschub h der Papierbahn P stellt sich das Rollenmesser 1 so ein, dass der Berührungspunkt mit der Walze 2 direkt in Bewegungsrichtung hinter der Schwenkachse D liegt. Es entsteht der Längsschnitt S. wie in 2 dargestellt mit der Abschnittsbreite a1.
Erfolgt nun eine Formatverstellung v ohne Vorschub der Papierbahn (h = 0) bewegt sich der Halter 3 mit der Schwenkachse D seitwärts und das Rollenmesser schwenkt entsprechend bei größerem Verstellweg bis zu 90° und schneidet die Papierbahn rechtwinklig zur Laufrichtung. Siehe 3. Wenn dann der Vorschub h der Bahn wieder beginnt, schwenkt das Rollenmesser zurück, bis der Berührungspunkt mit der Walze 2 wieder direkt hinter der Drehachse liegt. Es ist der Schnitt S1 entstanden., wie noch einmal in 5 dargestellt, wo der Abschnitt von der Papierbahn von a1 auf a2 vergrößert wird.
Erfolgt die Formatverstellung bei laufendem Vorschub h der Papierbahn P stellt sich das Messer nur um einen Winkel schräg, dessen Größe vom Verhältnis der Geschwindigkeit der Formatverstellbewegung und der Geschwindigkeit des Papierbahnvorschubs abhängig ist. Es entsteht dann als Schnitt eine Kurvenlinie S2 wie in 6 dargestellt.
Nach kurzem Materialvorschub steht die Bahm mit neuer Breite für das Querschneiden zu Verfügung. Eine Formatverstellung lässt sich in akzeptabler zeit ohne manuellen Eingriff durchführen.

Claims

Längsschneideeinrichtung für Fälzelmaterial und Hinterklebematerial in Klebebindern und Buchfertigungstraßen, dadurch gekennzeichnet dass der Schnitt durch Quetschrollenmesser 1 gegen harte Walze 2 erfolgt. und dass das Rollenmesser über eine Schwenkachse D an einem auf Format verstellbaren Führungsstück 3 gelagert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Schwenkachse D zum Berührungspunkt des Rollenmessers B mit der Walze nur wenige Millimeter beträgt und dass das Rollenmesser auch bei 90° Schwenkung noch mit der Walze 2 Kontakt behält.
Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die harte Walze den gesamten Formatbereich überdeckt.
Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse D rechtwinklig zur Ebene der Papierbahn steht.
Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Formatverstellung sowohl im Stillstand als auch bei Vorschub der Papierbahn erfolgt.