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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein tribologisches Verfahren zur
Bestimmung des Verschleißes
zwischen einem zwei.
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Die
Tribologie ist ein interdisziplinäres Fachgebiet zur Optimierung
mechanischer Technologien durch Verminderung reibungs- und verschleißbedingter
Energie- und Stoffverluste. Dabei wird das sogenannte Tribosystem,
das jedenfalls einen Grundkörper
und einen Gegenkörper
(Probekörper)
sowie optional einen Zwischenstoff und ein Umgebungsmedium beinhaltet,
untersucht. Die tribologische Prüfung
umfaßt
VI-Kategorien, vom Betriebs- oder Feldversuch bis zum Modellversuch
im Labormaßstab.
Insbesondere kann dabei der Verschleiß bestimmt werden, der durch
Reibung des Gegenkörpers
am Grundkörper
auftritt. Dabei soll im weiteren der Begriff „Verschleiß” als Materialverlust des Gegenkörpers verstanden
werden. Neben der Messung der Reibungskräfte ist die Bestimmung der
quantitativen Verschleißbeträge eine
Grundaufgabe der tribologischen Charakterisierung von Werkstoffpaarungen.
Ziel dieser Charakterisierung ist die Erstellung einer bewertenden
Rangfolge mit der Aussage: „die
Werkstoffpaarung A weist eine geringere Reibung und/oder einen geringeren
Verschleiß als
die Werkstoffpaarung B auf”.
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Im
Stand der Technik sind mehrere verschiedene Verfahren zur Bestimmung
des Verschleißes
bekannt. Dabei wird der Verschleißbetrag typischerweise anhand
dreier geometrischer Verschleißkenngrößen erfaßt, nämlich anhand
des linearen Verschleißbetrags
Wl [μm],
des planimetrischen Verschleißbetrags
Wq [μm2] sowie des volumetrischen Verschleißbetrags
Wv [μm3]. Die vergleichende Bewertung erfolgt bei
Modellverschleißuntersuchungen
typischerweise durch die Kenngrößen linearer
und volumetrischer Verschleißbetrag.
Durch die Auswahl der Kenngröße „volumetrischer
Verschleißbetrag” wird der
Einfluß der
Gegenkörpergeometrie
verringert.
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Gemäß einem
ersten bekannten Verfahren werden näherungsweise bestimmte Formeln
zur Bestimmung des Verschleißes
verwendet. Durch Einsetzen der äußeren Abmessungen
der Gegenkörper
und der Abmessungen der Verschleißspur in die Berechnungsformeln
werden die linearen und volumetrischen Verschleißbeträge berechnet. Für verschiedene
Tribosysteme z. B. Toroid/Ebene, Kugel/Ebene oder Zylinder/Zylinder
gibt es jeweils eigene Näherungsformeln.
Die Gültigkeit
und die Genauigkeit der Näherungsformeln
sind jedoch eingeschränkt.
Insbesondere bilden sie nicht die reale Situation der sich durchdringenden
Gegenkörper im
Tribosystem ab.
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Beispielhaft
wird dies im folgenden für
das in 1 gezeigte Tribosystem Kugel/Ebene bei reversierender
Gleitbeanspruchung erläutert.
Dabei wird zunächst
ein kugelförmiger
Gegenkörper
gegen einen ebenen Grundkörper
gedrückt
und dann mit einer vorbestimmten Frequenz über die Schwingweite Δx hin- und herbewegt.
Typischerweise liegt diese Frequenz im Bereich von 0,1 Hz bis 50
Hz oder mehr. Nach diesem Versuch weist der ebene Grundkörper eine
trogartige Verschleißspur
auf. Es wird nun das Profil der Verschleißspur entlang der Profillinie
auf der Ebene taktil erfaßt.
Eine gemäß der Profillinie
verlaufende Schnittansicht ist dabei in 2 gezeigt.
Demgemäß liegt
die Tastlinie quer zur Beanspruchungsrichtung und annähernd mittig zur
Schwingweite Δx.
Sie erfaßt
einen Teil der unbeanspruchten Oberfläche als Null- oder Bezugslinie
und darüber
hinaus die Fläche
unterhalb dieser Bezugslinie. Aus diesem Profil werden die Verschleißspurbreite
d⊥ und der
flächenmäßige planimetrische
Verschleißbetrag
Wq ermittelt.
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In
dem bekannten Näherungsverfahren
wird nun das Profil der Verschleißspur durch einen flächengleichen
Kreisabschnitt mit dem Radius R' beschrieben.
Aus der Verschleißspurbreite
d⊥ und
dem planimetrische Verschleißbetrag
wird der Radius R' näherungsweise
nach der unten angegebenen Formel (1) berechnet.
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Dabei
ist der Radius R' typischerweise
größer als
der ursprüngliche
Radius R des kugelförmigen
Gegenkörpers.
In dem Fall, daß die
Berechnung einen kleineren Radius R' ergibt, haben tribologische Prozesse einen
Materialauftrag erzeugt, der nicht in dieser Verschleißbetrachtung
berücksichtigt
wird. In diesem Fall wird der lineare Verschleißbetrag an der Ebene Wl,flat und der volumetrische Verschleißbetrag
Wv,flat, durch Übereinkunft auf Null gesetzt.
Der lineare Verschleißbetrag
Wl an der Ebene wird näherungsweise nach den unten
angegebenen Formeln (2) oder (2.1) berechnet.
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Der
volumetrische Verschleißbetrag
Wv an der Ebene wird näherungsweise
nach der unten angegebenen Formel (3) berechnet.
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Die 3 zeigt
schematisch die tatsächliche
geometrische Gestalt der Verschleißspur der Kugel. Die Bestimmung
der geometrischen Verschleißkenngrößen der
Kugel erfolgt aus den entsprechenden Verschleißkenngrößen der Ebene. In dem bekannten
Verfahren wird der verschleißbedingt
Radius R' an der
Ebene für die
Berechnung der Verschleißkenngrößen an der
Kugel ohne Korrektur übernommen.
Die Verschleißspurbreite
d⊥ der
Kugel entspricht der Verschleißspurbreite
d⊥ der
Ebene. Der lineare Verschleißbetrag
Wl der Kugel wird näherungsweise nach der unten
angegebenen Formel (4) berechnet.
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Der
volumetrische Verschleißbetrag
Wv wird näherungsweise
nach der unten angegebenen Formel (5) berechnet.
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Für das oben
beschriebene -Tribosystem Kugel/Ebene wird durch die Berechnungsformeln
der volumetrische Verschleißbetrag
an der Kugel somit als Differenz zweier Kugelkappenvolumina mit
dem Radius R und R' berechnet.
Die geometrische Aussage dieser Annahme ist in 4 gezeigt.
Dies entspricht jedoch nicht den tatsächlichen geometrischen Gegebenheiten
in diesem Tribosystem. Vielmehr bestimmt sich der Verschleiß geometrisch
als die volumetrische Schnittmenge einer Kugel mit dem Radius R,
die von einem Zylinder mit dem Radius R' durchdrungen wird. Dies liefert jedoch
einen kleineren Verschleißwert
als er durch die oben angegebenen Näherungsformeln geliefert wird.
Der volumetrische Verschleißbetrag
an der Kugel wird folglich nach dem bekannten Verfahren prinzipiell
größer angegeben
als geometrisch erklärbar.
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Weiterhin
gelten die Näherungsformeln
nur unter der einschränkenden
Bedingung, daß der
Radius R der Ausgangskontur, d. h. des unversehrten Gegenkörpers, sehr
viel größer ist
als der lineare Verschleißbetrag Wl (R >> Wl).
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Es
sind darüber
hinaus Näherungsformeln
für die
Verschleißbeträge für das Tribosystem
Zylinder/Zylinder bei reversierender Gleitbeanspruchung bekannt.
Dabei existiert für
das Tribosystem Zylinder/Zylinder in einer 0°-90°-Anordnung eine analytische
Lösung,
die aber die Kenntnis von R' voraussetzt.
Andere Zylinderanordnungen, beispielsweise eine 45°-45°-Anordnung, kann lediglich
näherungsweise
bestimmt werden. Ebenso wie beim Tribosystem Kugel/Ebene gelten
die Näherungsformeln
nur unter der einschränkenden
Bedingung, daß der
Radius der Ausgangskontur sehr viel größer ist als der lineare Verschleißbetrag.
Für die
Durchdringung einer Kugel durch einen Zylinder ist gegenwärtig keine
Näherungsformel
bekannt.
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Ein
anderes bekanntes Verfahren zur Bestimmung des Verschleißes beinhaltet
die vollständige
Erfassung der verschlissenen Oberfläche durch scannende Verfahren.
Die Verschleißbeträge werden
aus den xyz-Daten mit entsprechender Auswertesoftware berechnet.
Es müssen
bei diesen Verfahren immer beide Verschleißspuren am Grundkörper und
am Gegenkörper
gemessen werden. Lineare Verschleißbeträge im Sub-Mikrometer-Bereich an gekrümmten Oberflächen sicher
zu erfassen und die entsprechenden Volumina zu bestimmen ist eine
komplexe und schwierige Aufgabe. Weiterhin zeigen lichtbasierte
Verfahren (z. B. Interferomtrie, Laser-Scanning und konfokale Mikroskopie)
Einsatzgrenzen aufgrund spiegelnder Oberflächenbereiche oder Oberflächen mit
einem großen
Kontrastumfang. Weitere Einsatzgrenzen sind durch opale, durchscheinende
Randschichten der Verschleißspur
oder kleine Krümmungsradien
der Ausgangskontur des Gegenkörpers
gegeben. Taktile scannende Verfahren weisen ein breiteres Anwendungsgebiet
als lichtbasierte Verfahren auf, erfordern aber einen großen zeitlichen
Aufwand für
die Abtastung der Verschleißspuren.
Darüber
hinaus weisen die scannenden oder taktilen Verfahren typischerweise
eine nachgeschaltete Auswertesoftware auf, die eine Formunterdrückung der
gekrümmten
Ausgangkontur zur Berechnung des Verschleißvolumens heranzieht. Ist die gesuchte
Ausgangskontur nicht in der Software enthalten oder wird z. B. der
Radius eines Zylinders aus den taktil erzeugten Daten nicht genau
errechnet, ist eine sinnvolle Bestimmung des Verschleißvolumens
nicht durchführbar.
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Ein
weiteres bekanntes Verfahren zur Bestimmung der volumetrischen Verschleißbeträge erfolgt durch
das Wiegen der Gegenkörper.
Das wiegende Verfahren kann jedoch durch die geringen Unterschiede zwischen
dem Gegenkörpergewicht
vor dem Versuch und dem Gewicht nach dem Versuch an die Auflösungsgrenze
heutiger Präzisionswaagen
(z. B. 10–2 mg)
stoßen.
Typische Verschleißvolumina
an hartstoffbeschichteten Gegenkörpern
sind Wv = 10–6·10 mm3 bis 10–6·10 mm3, was einer gravimetrischen Masse von ρmaterial·10–6·10 mg
bis ρmaterial·10–6·300 mg
(ρmaterial = spezifische Materialdichte) entspricht.
Solche kleinen Massen sind durch eine Wägung nicht differenziert auswertbar.
Ein weiterer Nachteil des wägenden
Verfahrens ist die praktische Handhabung bei der Durchführung von
mehreren Einzelversuchen in einer Serie. Die Wägung unterbricht den Prüfablauf
durch den Wechsel zwischen Aus- und Einbau der Gegenkörper innerhalb
einer Versuchsserie.
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Ein
weiteres bekanntes Verfahren zur Bestimmung des Verschleißbetrags
ist die Radionuklidtechnik. Dabei wird eine partielle radioaktive
Aktivierung der Oberfläche
der Gegenkörper
durchgeführt.
Während
der tribologischen Beanspruchung werden zeitgleich die abgetragenen
Verschleißteilchen
durch einen Detektor gezählt.
Die Bestimmung der Verschleißbeträge erfolgt
durch die Auswertung der Zählung.
Die Radionuklidtechnik benötigt
jedoch eine Flüssigkeit
zum Transport der Verschleißteilchen
zum Detektor. Somit können Versuche
ohne Zwischenstoff grundsätzlich
nicht durchgeführt
werden. Weiterhin ist die Intensität der radioaktiven Aktivierung
der Gegenkörperoberfläche werkstoffabhängig und
nimmt durch den radioaktiven Zerfall mit der Zeit ab. Daher ist
eine exakte zeitliche Planung und Durchführung der Probenhandhabung
und des Versuchs erforderlich. Eine sorgfältige Reinigung der Versuchanlage
zwischen den Versuchen ist zwingend erforderlich und zeitintensiv,
da die radioaktiven Partikel aus dem Versuchsaufbau rückstandsfrei
entfernt werden müssen.
Weiterhin entstehen dabei radioaktive Abfälle.
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Im
Hinblick auf das oben gesagte, schlägt die vorliegende Erfindung
ein Verfahren gemäß Anspruch 1
vor. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, Einzelheiten, Aspekte
und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der
Beschreibung sowie den beigefügten
Zeichnungen.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
umfaßt
ein Verfahren zum Bestimmen des volumetrischen Verschleißbetrags
die Schritte: Bereitstellen eines Grundkörpers und eines Gegenkörpers; Erzeugen
jeweils einer Verschleißspur
am Grundkörper
und am Gegenkörper
durch Reiben des Gegenkörpers
und des Grundkörpers gegeneinander;
Bestimmen des planimetrischen Verschleißbetrags an zumindest einer
repräsentativen
Verschleißspur;
Bestimmen der Schwingweite; Bestimmen des volumetrischen Verschleißbetrags
des Grundkörpers
durch Multiplikation der Schwingweite mit dem planimetrischen Verschleißbetrag
der Verschleißspur;
Bereitstellen einer virtuellen unbeanspruchten Gegenkörpergeometrie;
Bereitstellen einer virtuellen Verschleißspurgeometrie; Differenzbildung
zwischen der virtuellen unbeanspruchten Gegenkörpergeometrie und der virtuellen
Verschleißspurgeometrie,
um eine verschlissene Gegenkörpergeometrie
zu erhalten; Bestimmen des volumetrischen Verschleißbetrags
des Gegenkörpers
durch Bilden der Volumendifferenz zwischen der unbeanspruchten und
der verschlissenen Gegenkörpergeometrie;
und Bestimmen des volumetrischen Verschleißbetrags durch Addition des
volumetrischen Verschleißbetrags
des Grundkörpers
und des volumetrischen Verschleißbetrags des Gegenkörpers.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird eine virtuelle Gegenkörpergeometrie
der tribologisch un- und beanspruchten Oberflächen erzeugt. Die Berechnung
der volumetrischen Verschleißbeträge erfolgt
durch numerische Integration der geometrischen Schnittmenge der
sich durchdringenden Körper.
Dadurch wird eine größere Genauigkeit
der Berechnung der volumetrischen Verschleißbeträge durch Anwendung der exakten theoretischen
Durchdringungsgeometrien erreicht. Auf die einschränkenden
und teils unzutreffenden Annahmen, die den analytischen Formeln
zugrunde liegen, kann verzichtet werden. Die Ausgangskonturen des Grundkörpers und
des Gegenkörpers
sowie die Konturen der verschlissenen Oberflächen ermöglichen die geometrische Darstellung
und mathematische Beschreibung dieser tribologisch beanspruchten
Oberflächen.
Dabei sollte berücksichtigt
werden, daß die
repräsentative
Verschleißspur
typischerweise vom Tribosystem abhängt. So wird beispielsweise
beim Tribosystem: Kugel/Ebene der planimetrische Verschleißbetrag
an der Ebene (Grundkörper)
bestimmt. Beim Tribosystem. Zylinder1/Zylinder2 in 0°-90°-Anordnung wird der
planimetrische Verschleißbetrag
typischerweise am Zylinder1 (Gegenkörper) bestimmt. Dagegen wird
beim Tribosystem Zylinder/Zylinder 45°-45° Anordnung der planimetrische
Verschleißbetrag
an beiden Zylindern durch taktile Abtastung der Verschleißspur und
Differenzbildung mit der Ausgangskontur des Zylinders bestimmt.
Die verschleißrelevante
Schwingweite ergibt sich dann zu Δxr
= Δx·1/√2.
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Gemäß einer
Weiterbildung weist der Gegenkörper
eine derartige Gestalt auf, daß sich
ein Querschnitt der Verschleißspur
im wesentlichen durch einen Radius beschreiben läßt. Insbesondere kann der Gegenkörper eine
Kugel oder ein Zylinder oder ein Torus sein. Typischweise ist der
Grundkörper
ein ebener flächiger Körper, beispielsweise
eine Scheibe. Jedoch kann der Grundkörper auch eine andere Geometrie
aufweisen. Beispielsweise kann der Grundkörper ein Zylinder sein. Auf
diese Weise können
typische Tribosysteme mittels des Verfahrens beschrieben werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird der planimetrische Verschleißbetrag der Verschleißspur mittels
einer taktilen Abtastung ermittelt. Insbesondere kann dabei die
taktile Abtastung entlang einer im wesentlichen senkrecht zur Schwingweite
verlaufenden Profillinie erfolgen. Die taktile Abtastung kann mittels
bekannter taktiler Verfahren erfolgen. Diese Verfahren sind dem
tribologisch vorgebildeten Fachmann geläufig und werden daher hier
nicht im einzelnen besprochen.
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Gemäß noch einer
Ausführungsform
wird die virtuelle unbeanspruchte Probenkörpergeometrie als Matrix bereitgestellt
wird. Insbesondere können
dabei die Einträge
in der Matrix durch das Festlegen einer Schnittebene ermittelt werden,
wobei die Schnittebene so gewählt
ist, daß die
Probenkörperoberfläche in einer Richtung
senkrecht zur Schnittebene eindeutig ist. Sodann wird ein Gitter
in der Schnittebene festgelegt, wobei jeweils ein Eintrag der Matrix
jeweils einem Gitterpunkt entspricht. Anschließend wird der Abstand zwischen der
unbeanspruchten Probenkörperoberfläche und
der Schnittebene an einem jeweiligen Gitterpunkt ermittelt und der
so ermittelte Abstand an die dem jeweiligen Gitterpunkt zugeordnete
Stelle der Matrix eingetragen. Gleichermaßen kann auch die virtuelle
Verschleißspurgeometrie
als Matrix bereitgestellt werden. Dabei werden die Einträge in der
Matrix typischerweise ermittelt durch das Festlegen einer Ebene,
so daß die
Oberfläche der
Verschleißspur
in einer Richtung senkrecht zur Ebene eindeutig ist. Weiterhin wird
ein Gitter in der Ebene festgelegt, wobei jeweils ein Eintrag der
Matrix jeweils einem Gitterpunkt entspricht. Sodann kann der Abstand zwischen
der Oberfläche
der Verschleißspur
und der Ebene an einem jeweiligen Gitterpunkt ermittelt und der so
ermittelte Abstand an die dem jeweiligen Gitterpunkt zugeordnete
Stelle der Matrix eingetragen werden.
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Typischerweise
sind die jeweiligen Gitter als regelmäßige Gitter, d. h. Gitter mit
gleichen Abständen, ausgebildet,
und bevorzugt sind die beiden Gitter gleich. Vorteilhaft ist der
Fall, in dem sich der Abstand zur Probenkörperoberfläche und/oder der Abstand zur
Oberfläche
der Verschleißspur
als Funktion über
der jeweiligen Ebene, d. h. über
jedem der Gitterpunkte, darstellen läßt.
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Gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist der geometrische Ausschnitt
der virtuellen Probenkörpergeometrien
größer als
die reale Verschleißspurbreite
zu wählen.
Auf diese Weise kann sichergestellt werden, daß der gesamte Verschleißbetrag
korrekt erfaßt
wird.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
wird die virtuelle Verschleißspurgeometrie
als Bereich der Mantelfläche
eines Kreiszylinders gebildet, wobei der Kreiszylinder einen virtuellen
Radius R' aufweist.
Dabei kann der virtuelle Radius R' anhand des planmetrischen Verschleißbetrags
der Verschleißspur
ermittelt werden, wobei der virtuelle Radius R' insbesondere iterativ ermittelt werden
kann.
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Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird die verschlissene Gegenkörpergeometrie
wie folgt erhalten. Zunächst
werden die virtuelle unbeanspruchte Gegenkörpergeometrie und die virtuelle
Verschleißspurgeometrie
zueinander ausgerichtet, so daß sich
die virtuelle unbeanspruchte Gegenkörpergeometrie und die virtuelle
Verschleißspurgeometrie
schneiden. Dabei soll der Abstand zwischen den Schnittpunkten oder
Schnittlinien im wesentlichen gleich der Spurbreite der Verschleißspur sein.
Weiterhin wird der Abstand zwischen der zueinander ausgerichteten
virtuellen unbeanspruchten Gegenkörpergeometrie und der virtuellen Verschleißspurgeometrie
bestimmt. Gemäß einer
Weiterbildung können
dabei die virtuelle unbeanspruchte Gegenkörpergeometrie und die virtuelle
Verschleißspurgeometrie
als Matrizen bereitgestellt und die Differenz zwischen den Matrizen
gebildet werden. Anschließend
wird die virtuelle unbeanspruchte Gegenkörpergeometrie um den Abstand
vermindert, um die verschlissene Gegenkörpergeometrie zu erhalten.
Dabei kann die Differenz zwischen der aus der virtuellen unbeanspruchten
Gegenkörpergeometrie
und der virtuellen Verschleißspurgeometrie
erhaltenen Differenzmatrix und der Matrix der virtuellen unbeanspruchten
Gegenkörpergeometrie
gebildet werden. Auf die oben beschriebene Weise kann die verschlissene
Gegenkörpergeometrie
auf einfache Weise und geometrisch korrekt ermittelt durch einfache
Differenzbildung von Matrizen erhalten werden.
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Die
Volumendifferenz zwischen der unbeanspruchten und der verschlissenen
Gegenkörpergeometrie kann
dann durch einfache numerische Integration ermittelt werden. Dabei
können
beispielsweise die virtuelle unbeanspruchte Gegenkörpergeometrie
und die verschlissene Gegenkörpergeometrie
als Matrizen bereitgestellt werden, wobei die Differenz zwischen
diesen Matrizen gebildet wird, um einen linearen Verschleißbetrag für jeden
Eintrag der Matrix zu erhalten. Die so erhaltenen linearen Verschleißbeträge werden
mit jeweils den Matrixeinträgen
zugeordneten Flächen
multipliziert, um jeweilige Volumina zu erhalten. Der volumetrische
Verschleißbetrag
am Gegenkörper
ergibt sich dann einfach durch Aufsummieren dieser Volumina.
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Gemäß einer
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann weiterhin das Volumen eines Teilbereichs der verschlissenen
Gegenkörpergeometrie
ermittelt werden. Dabei wird der Teilbereich durch den Teil der
Gegenkörpergeometrie
gebildet, der in der Verschleißspur
aufgenommenen ist wenn der verschlissene Gegenkörper in die Verschleißspur eingepaßt wird.
Dieses Volumen des Teilbereichs wird nun zum volumetrischen Verschleißbetrag
des Grundkörpers
hinzugerechnet. Auf diese Weise können die Endbereiche der Verschleißspur in
der Ermittlung des Verschleißbetrags
berücksichtigt
werden, so daß das
Ergebnis eine größere Genauigkeit
aufweist. Dies verbessert das Ergebnis insbesondere bei kürzeren Schwingweiten,
bei denen die Endbereiche der Verschleißspur nicht zu vernachlässigen sind.
Bei der beschriebenen Berücksichtigung
der Endbereiche der Verschleißspur
kann beispielsweise eine Schnittebene durch die verschlissene Gegenkörpergeometrie
gelegt werden, wobei die Schnittebene so gewählt ist, daß sie mit einer unbeanspruchten
Oberfläche
des Grundkörpers
zusammenfällt,
wenn der verschlissene Gegenkörper
in die Verschleißspur
eingepaßt wird.
Anschließend
wird dann ein Gitters in der Schnittebene festgelegt, wobei die
Schnittebene und die verschlissene Gegenkörpergeometrie jeweils als Matrizen
bereitgestellt werden, und wobei ein jeweiliger Eintrag in einer
der Matrizen einem jeweiligen Gitterpunkt entspricht. Durch Differenzbildung
zwischen den beiden Matrizen kann der Abstand zwischen der Schnittebene
und der verschlissenen Gegenkörpergeometrie
an einem jeweiligen Gitterpunkt ermittelt werden. Multiplizieren
der Abstände
an jedem Gitterpunkt mit jeweils den Gitterpunkten zugeordneten
Flächen
ergibt dann jeweilige Volumina. Das Volumen des Teilbereichs erhält man durch
Aufsummieren dieser Volumina.
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Die
obige Erfindung bzw. Teilbereiche der obigen Erfindung können beispielsweise
durch ein Computerprogramm realisiert werden, das Programmcode aufweist,
der zur Durchführung
des Verfahrens oder eines Teils des Verfahrens eingerichtet ist.
Ein solches Computerprogramm kann auf einem maschinenlesbaren Datenträger gespeichert
sein oder als Datenstrom bereitgestellt werden. Weiterhin kann das
Verfahren über
ein Computerprogrammprodukt verfügbar
gemacht werden, wobei das Computerprogrammprodukt einen Programmcode
zur Durchführung
des Verfahrens aufweist, wenn das Programm auf einem Computer ausgeführt wird.
Dadurch ist ein Computer erhältlich,
der zur Durchführung
des Verfahrens eingerichtet ist.
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In
den beigefügten
Zeichnungen zeigt:
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1 eine
schematisch Darstellung einer Verschleißspur am Grundkörper.
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2 eine
Schnittansicht der Verschleißspur
entlang der in 1 gezeigten Profillinie.
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3 eine
schematisch Darstellung einer verschlissenen Gegenkörpergeometrie.
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4 die
Berechnung der verschlissenen Gegenkörpergeometrie gemäß dem Stand
der Technik.
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5 eine
mögliche
Repräsentation
der virtuellen unbeanspruchten Gegenkörpergeometrie gemäß einem
Ausführungsbeispiel.
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6 eine
mögliche
Repräsentation
der virtuellen Verschleißspurgeometrie
gemäß einem
Ausführungsbeispiel.
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7 eine
mögliche
Repräsentation
des mittleren Teils B der virtuellen Verschleißspurgeometrie aus 6.
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8 eine
mögliche
Repräsentation
der verschlissenen Gegenkörpergeometrie
gemäß einem
Ausführungsbeispiel.
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9 eine
mögliche
Repräsentation
der Endbereiche der Verschleißspur
gemäß einem
Ausführungsbeispiel.
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10 eine
mögliche
Repräsentation
der virtuellen Verschleißgeometrie
an einem Zylinder 1 (Gegenkörper),
wobei die Bewegungsrichtung der tribologischen Beanspruchung quer
zur Zylinderachse liegt.
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11 eine
mögliche
Repräsentation
der virtuellen Verschleißgeometrie
an einem Zylinder 2 (Grundkörper),
wobei die Bewegungsrichtung der tribologischen Beanspruchung parallel
zur Zylinderachse liegt.
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12 eine
mögliche
Repräsentation
der virtuellen Verschleißgeometrie
an einem Zylinder (Gegenkörper
und Grundkörper
weisen eine ähnliche
Verschleißgeometrie
auf), wobei die Bewegungsrichtung der tribologischen Beanspruchung
in einem Winkel von 45°Grad
zur Zylinderachse liegt.
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Im
folgenden werden nun beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnungen
erläutert.
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In 5 ist
eine mögliche
Repräsentation
der virtuellen unbeanspruchten Gegenkörpergeometrie gemäß einem
Ausführungsbeispiel
gezeigt. Der Gegenkörper
ist kugelförmig
und die Gegenkörpergeometrie
ist ein Ausschnitt der Kugeloberfläche. Die Kugeloberfläche ist
als Gitter über
der Schnittebene repräsentiert,
wobei jeweils einem Gitterpunkt ein Eintrag in einer Matrix zugeordnet
ist. Der Eintrag in der Matrix gibt den Abstand des Gitterpunkts
zur Schnittebene (xy-Ebene) an. Die Anzahl der Punkte des xy-Ausschnitts geben
die Größe und Dimensionen
der xy-Matrizen vor. Je feiner das Gitter gewählt ist, umso genauer werden
die späteren
Ergebnisse. Typischweise wird der xy-Ausschnitt größer als die Verschleißspurbreite
gewählt.
Auf diese Weise kann das Verschleißvolumen vollständig berechnet
werden.
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Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Gegenkörpergeometrie
eine Kugel mit dem Radius Rball = 5 mm.
Die Oberflächenkontur
wird in einer xy-Matrix als z-Koordinate rechnerisch erzeugt. Die 5 zeigt
die grafische Darstellung des xy-Ausschnittes dieser Kugeloberfläche, die
aus den z-Koordinaten der xy-Matrix mit dem Kugelradius Rball = 5 mm gebildet ist.
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In 6 ist
eine mögliche
Repräsentation
der virtuellen Verschleißspurgeometrie
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
gezeigt. Dabei zerfällt
die Verschleißspur
in zwei Endbereich A sowie einen mittleren Bereich B. Der mittlere
Bereich B weist eine Länge
auf, die gleich der Schwingweite Δx
ist. Die Oberflächengeometrie des
mittleren Bereichs B kann als Mantelfläche eines Kreiszylinders beschrieben
werden. Somit ergibt sich der volumetrische Verschleißbetrag
des Bereichs B aus der Multiplikation des planimetrischen Verschleißbetrags Wq
mit der Schwingweite Δx.
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In 7 ist
eine solche mögliche
Repräsentation
des mittleren Teils B der virtuellen Verschleißspurgeometrie als Zylindermantelfläche gezeigt.
Das Profil der Verschleißmarke
an der Ebene kann durch einen flächenhaften
Kreisabschnitt mit dem Radius R' beschrieben
werden (vgl. 2). Entsprechend kann der mittlere
Teil B der virtuellen Verschleißspurgeometrie
als Zylindermantelfläche
eines Kreiszylinders dargestellt werden. Dabei weist der Kreiszylinder
einen Radius R'cylinder auf. Aus dem planimetrischen Verschleißbetrag
Wq der Ebene kann nun durch ein numerisches Näherungsverfahren der Radius
R'cylinder ermittelt
werden. Dabei kann die Berechnung iterativ mit Hilfe der untenstehenden
Formeln (6) und (7) erfolgen:
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Die 7 zeigt
die grafische Darstellung der Zylinderoberfläche mit dem gemäß dem obigen
Verfahren iterativ in n = 50 Schritten errechneten Zylinderradius
R'cylinder =
7.012 mm.
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In 8 ist
nun eine mögliche
Repräsentation
der verschlissenen Gegenkörpergeometrie
gezeigt. Dabei werden die in 5 gezeigte
Gegenkörpergeometrie
und die in 7 gezeigte Geometrie der Verschleißspur übereinandergelegt,
und zwar dergestalt, daß der
Zenit der Kugel mit dem Wert der Mantellinie des Zylinders R'cylinder zusammenfällt. Anschließend wird
die Zylindermantelfläche
um den linearen Verschleißbetrag Wl der Kugel abgesenkt. Ist der Radius R'cylinder bekannt,
so kann der lineare Verschleißbetrag
Wl der Kugel analytisch nach den Formeln
(2) und (4) bestimmt werden. Durch eine numerische Differenzbildung
zwischen der xy-Matrix für
die Kugel und der um den linearen Verschleißbetrag Wl abgesenkten
xy-Matrix der Zylindermantelfläche
erhält
man eine Differenzmatrix, die die verschlissene Kugelgeometrie repräsentiert.
Die graphische Darstellung der die verschlissene Kugel repräsentierenden
Differenzmatrix zeigt 8. Darin ist zu sehen, daß im Bereich
der Verschleißmarke
die Kugel den größeren Radius
R' aufweist, wohingegen
die nicht verschlissenen Bereiche der Kugel immer noch den unbeanspruchten
Kugelradius R aufweisen. Die Breite der Verschleißmarke ist
gleich der Verschleißspurbreite
d⊥.
Die auf diese Weise geometrisch ermittelte verschlissene Kugelgeometrie
läßt sich
nicht ohne weiteres in geschlossener Form funktional herleiten.
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In
einem nächsten
Schritt wird die Rastergrundfläche,
d. h. die ebene Abmessung des xy-Ausschnitt geteilt
durch die Anzahl der Gitterpunkte, mit der entsprechenden z-Koordinate
(Matrixeintrag) der Differenzmatrix multipliziert. Dies ergibt eine
Säule mit
rechtwinkliger Grundfläche
und der Höhe
z. Die Summation dieser Säulen
ergibt numerisch das Volumen der verschlissenen Kugel. Durch Vergleich
(Differenzbildung) mit dem unbeanspruchten Kugelvolumen erhält man den
volumetrischen Verschleißbetrag
der verschlissenen Kugel. Ebenso könnte man eine weitere Differenzmatrix
zwischen der unbeanspruchten Kugelgeometrie und der verschlissenen
Kugelgeometrie bilden und diese dann numerisch integrieren.
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Ist
die Schwingweite Δx
hinreichen groß gegen
den Kugelradius R, so können
die Endbereiche A der Verschleißspur
vernachlässigt
werden. Bei typischen Abmessungen der Gegenkörper und der Schwingweite ist
diese Bedingung jedoch nicht unbedingt erfüllt. Daher wird im folgenden
eine einfache Weise angegeben, wie die Endbereiche der Verschleißspur berücksichtigt
werden können.
Da die beiden Endbereiche A zueinander spiegelsymmetrisch sind,
müssen
sie nicht jeweils einzeln bestimmt werden. Vielmehr können die
Endbereiche durch den Teil der Gegenkörpergeometrie gebildet werden,
der in der Verschleißspur
aufgenommenen ist, wenn der verschlissene Gegenkörper in die Verschleißspur eingepaßt wird.
Dieses Volumen ist schematisch in 9 gezeigt.
Bei der beschriebenen Berücksichtigung
der Endbereiche der Verschleißspur
kann beispielsweise eine Schnittebene durch die verschlissene Gegenkörpergeometrie
gelegt werden, wobei die Schnittebene so gewählt ist, daß sie mit einer unbeanspruchten
Oberfläche
des Grundkörpers
zusammenfällt, wenn
der verschlissene Gegenkörper
in die Verschleißspur
eingepaßt
wird (vgl. 9). Durch Differenzbildung zwischen
den repräsentierenden
Matrizen kann der Abstand zwischen der Schnittebene und der verschlissenen
Gegenkörpergeometrie
an einem jeweiligen Gitterpunkt ermittelt werden. Multiplizieren
der Abstände
an jedem Gitterpunkt mit jeweils den Gitterpunkten zugeordneten
Flächen
ergibt dann die jeweiligen Volumina. Das Gesamtvolumen der Endbereiche
erhält
man schließlich
durch Aufsummieren dieser Volumina. Dieses Volumen der Endbereiche
wird nun zum volumetrischen Verschleißbetrag des Grundkörpers hinzugerechnet.
Auf diese Weise können
die Endbereiche der Verschleißspur
in der Ermittlung des Verschleißbetrags berücksichtigt
werden, so daß das
Ergebnis eine größere Genauigkeit
aufweist. Dies verbessert das Ergebnis insbesondere bei kürzeren Schwingweiten,
bei denen die Endbereiche der Verschleißspur nicht zu vernachlässigen sind.
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Das
oben für
das Tribosystem Kugel/Ebene beschriebene Verfahren ist auch zur
Ermittlung der Verschleißbeträge anderer
Tribosysteme, wie etwa dem Tribosystem Zylinder/Zylinder, geeignet.
Dabei zeigt 10 eine mögliche Repräsentation der virtuellen Verschleißspurgeometrie
an einem ersten Zylinder und 11 eine
mögliche
Repräsentation
der virtuellen Verschleißspurgeometrie
an einem zweiten Zylinder in einer 0°-90° Anordnung. Der planimetrische
Verschleißbetrag
Wq wird nur an dem ersten Zylinder durch eine taktile Abtastung
ermittelt.
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Weiterhin
ist auch die Darstellung des Tribosystems Zylinder/Zylinder in einer
45°-45°-Anordnung möglich. In 12 ist
eine mögliche
Repräsentation
der virtuellen Verschleißspurgeometrie
dieses Systems gezeigt. Die Verschleißspurbreite d⊥ und
der planimetrische Verschleißbetrag
Wq werden durch eine Profilabtastung ermittelt.
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In
den folgenden Tabellen sind exemplarisch die volumetrischen Verschleißbeträge für verschiedene Tribosysteme
der zwei Berechnungsverfahren analytisch (verkürzt) und numerisch und die
Ergebnisse der taktilen Messung vergleichend zusammengestellt.
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Zunächst werden
die Ergebnisse der verschiedenen Verfahren für das Tribosystem Kugel/Ebene
einander gegenübergestellt.
Tribosystem:
Kugel/Ebene | Volumen |
analytisch
(verkürzt) | numerisch | taktile
Messung |
Versuch | R | Δx | d⊥ | Wq | Wvball | Wvflat | Wvball | Wvflat | Wvflat | Wvball |
nr. | mm | mm | mm | μm2 | 10–6 mm3 | 10–6 mm3 | 10–8 mm3 |
3133 | 5 | 4.000 | 0.67 | 3810 | 476 | 16745 | 235 | 16987 | entfällt | 14800 |
Tabelle 1 Vergleich: Tribosystem: Kugel/Ebene
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Der
Vergleich des volumetrischen Verschleißbetrages Wvball =
476·10–6 mm3 (analytisch verkürzt) mit dem volumetrischen
Verschleißbetrag
Wvball = 235·10–6 mm3 (numerisch) zeigt einen Faktor 2 zwischen
den Ergebnissen der beiden Berechnungsverfahren. Die Kugel wird
nicht taktil erfaßt.
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Die
volumetrischen Verschleißbeträge an der
Ebene Wvflat zeigen keine signifikanten
Unterschiede und sind im Rahmen der Streuung tribologischer Versuche
als gleich zu bewerten. Der Betrag Wvflat = 14800·10–6 mm3 aus der taktilen Messung liegt um ca. 15%
niedriger als die Werte aus den zwei Berechnungsverfahren.
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Als
nächstes
werden die Ergebnisse der verschiedenen Verfahren für das Tribosystem
gekreuzte Zylinder 0°-90° einander
gegenübergestellt.
Tribosystem: | | | | Volumen |
Gekreuzte
Zylinder 0°-90° | | analytisch
(verkürzt) | numerisch | taktile
Messung |
Versuch | R | Δx | d⊥ | Wq | Wvcyl_1 | Wvcyl_2 | Wvcyl_1 | Wvcyl_2 | Wvcyl_1 | Wvcyl_2 |
nr. | mm | mm | mm | μm2 | 10–6 mm3 | 10–6 mm3 | 10–6 mm3 |
6723 | 0.225 | 0.063 | 0.25 | 5328 | 871 | 97 | 738 | 305 | 783 | 298 |
Tabelle 2 Vergleich: Tribosystem: gekreuzte
Zylinder 0°-90°
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Der
Vergleich der drei volumetrischen Verschleißbeträge Wvcyl_1 analytisch
(verkürzt),
numerisch und durch taktile Messung zeigt eine deutlich bessere Übereinstimmung
des numerischen Verfahrens mit dem taktilen Verfahren.
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Das
Gleiche gilt für
den Vergleich der volumetrischen Verschleißbeträge Wvcyl_2.
Die Übereinstimmung des
numerischen Verfahrens mit dem taktilen Verfahren ist sehr gut.
Das Ergebnis der analytischen Berechnung Wvcyl_2 =
97·10–6 mm3 weicht um den Faktor 3 von den Werten Wvcyl_2 = 305·10–6 mm3 (numerisch) und dem Wert der taktilen Messung
Wvcyl_2 = 298·10–6 mm3 ab.
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Die
Ergebnisse der verschiedenen Verfahren für das Tribosystem gekreuzte
Zylinder 45°-45° ist in Tabelle
3 gezeigt.
Tribosystem: | | | | Volumen |
Gekreuzte
Zylinder 45°-45° | | | analytisch (verkürzt) | numerisch | taktile Messung |
Versuch | R | Δxr | d⊥ | Wq | Wvcyl_2 | Wvcyl_2 | Wvcyl_2 |
nr. | mm | mm | mm | μm2 | 10–6 mm3 | 10–6 mm3 | 10–6 mm3 |
3122 | 4 | 2.828 | 0.66 | 5300 | 17051 | 17292 | 18100 |
Tabelle
3 Vergleich: Tribosystem: gekreuzte Zylinder 45°-45°
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Der
Vergleich der drei volumetrischen Verschleißbeträge Wvcyl_2 analytisch
(verkürzt),
numerisch und taktile Messung zeigt keine relevanten Unterschiede.
Die Bedingung R >> Wl ist
erfüllt
und damit ist die Anwendung der Berechnungsformeln gegeben.
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Gemäß Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung umfaßt
das tribologische Verfahren die Erzeugung einer virtuellen Gegenkörpergeometrie
der tribologisch un- und beanspruchten Oberflächen sowie die Berechnung der
volumetrischen Verschleißbeträge durch
numerische Integration der geometrischen Schnittmengen der sich
durchdringenden Gegenkörper.
Aufgrund dieser Eigenschaften weist das erfindungsgemäße Verfahren
eine größere Genauigkeit
der Berechnung der volumetrischen Verschleißbeträge durch Anwendung der realen
Durchdringungsgeometrien auf. Eine analytische Formel mit einschränkenden
Annahmen muß nicht
angewendet werden. Die Ausgangskonturen der Gegenkörper und
die Konturen der verschlissenen Oberflächen können als xy-Matrizen beispielsweise
im ASCII-Code gespeichert werden und ermöglichen die geometrische Darstellung
und mathematische Beschreibung dieser tribologisch beanspruchten
Oberflächen.
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Die
vorliegende Erfindung wurde anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Diese
Ausführungsbeispiele
sollten keinesfalls als einschränkend
für die
vorliegende Erfindung verstanden werden.