DE102008034976B3 - Hydrodynamische Maschine, insbesondere hydrodynamische Kupplung - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine hydrodynamische Maschine, insbesondere hydrodynamische Kupplung
- mit jeweils einem über einer Drehachse umlaufenden Pumpenrad und Turbinenrad, die miteinander einen mit Arbeitsmedium befüllbaren Arbeitsraum ausbilden;
- mit wenigstens einem Drehzahlbegrenzungsventil, das in wenigstens einer Arbeitsmediumleitung vorgesehen ist, die mit dem Arbeitsraum in strömungsleitender Verbindung steht; wobei
- das Drehzahlbegrenzungsventil als ungesteuertes Ventil frei von einer externen Ansteuerung ausgeführt ist und in Öffnungsrichtung oder Schließrichtung entgegen dem Druck der Arbeitsmediumströmung in der Arbeitsmediumleitung vorgespannt ist.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Drehzahlbegrenzungsventil stationär in einem nicht umlaufenden Bauteil vorgesehen ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen eine hydrodynamische Maschine mit wenigstens zwei umlaufenden Schaufelrädern, die miteinander einen insbesondere torusförmigen Arbeitsraum ausbilden, der mit einem Arbeitsmedium befüllbar ist, um Antriebsleistung hydrodynamisch vom ersten Schaufelrad auf das zweite Schaufelrad zu übertragen. Speziell betrifft die vorliegende Erfindung eine hydrodynamische Kupplung, die genau zwei umlaufende Schaufelräder, nämlich ein Pumpenrad und ein Turbinenrad, aufweist, die miteinander den Arbeitsraum, insbesondere torusförmigen Arbeitsraum vollständig ausbilden beziehungsweise umschließen.
  • Erfindungsgemäße hydrodynamische Maschinen – beispielsweise als hydrodynamischer Wandler oder als hydrodynamische Kupplung ausgeführt – sind dem Fachmann bekannt. Sie werden insbesondere im Antriebsstrang von Kraftfahrzeugen vorgesehen, um Antriebsleistung hydrodynamisch von der Antriebsmaschine des Kraftfahrzeugs auf die Antriebsräder zu übertragen. Solche hydrodynamischen Maschinen, insbesondere hydrodynamische Kupplungen, können jedoch auch in einem Kraftfahrzeugantriebsstrang dazu verwendet werden, wie dies gemäß einer vorteilhaften Ausführung der vorliegenden Erfindung vorgesehen ist, Antriebsleistung hydrodynamisch von der Antriebsmaschine, mit welcher das Kraftfahrzeug angetrieben wird, oder einer zusätzlichen Antriebsmaschine auf ein sogenanntes Nebenaggregat zu übertragen. Beispielsweise ist das Nebenaggregat ein Lüfterrad des Fahrzeugkühlsystems.
  • Insbesondere, um das genannte Nebenaggregat vor einer Überdrehzahl zu schützen, hat man vorgeschlagen, die hydrodynamische Kupplung mit einem Drehzahlbegrenzungsventil zu versehen, welches immer dann automatisch, das heißt nicht von außerhalb der hydrodynamischen Kupplung beziehungsweise außerhalb des Ventils angesteuert, betätigt wird, wenn die Antriebsseite (das Pumpenrad) oder die Abtriebsseite (das Turbinenrad) der hydrodynamischen Kupplung eine bestimmte Grenzdrehzahl erreicht hat. Durch Schalten des Ventils wird der Füllungsgrad des Arbeitsraumes automatisch reduziert, das heißt, es wird mehr Arbeitsmedium aus dem Arbeitsraum ausgetragen als eingeleitet.
  • Beispielsweise beschreibt das Dokument US 2 873 831 A eine hydrodynamische Kupplung mit einem am Pumpenrad angeschlossenen Fliehkraftventil, das somit mit der Drehzahl des Pumpenrades umläuft. Wenn das Pumpenrad einen bestimmten kritischen Drehzahlwert erreicht, öffnet das Fliehkraftventil und lässt Arbeitsmedium aus dem Arbeitsraum austreten, wodurch der Füllungsgrad des Arbeitsraumes reduziert wird, somit der Schlupf zwischen Pumpenrad und Turbinenrad erhöht wird und dadurch die Drehzahl der Abtriebsseite (des Turbinenrades) abnimmt.
  • Das Dokument WO 2006/061252 A1 beschreibt eine hydrodynamische Kupplung, bei welcher ein Fliehkraftventil in einem Kupplungsgehäuse angeordnet ist, das mit der Drehzahl des Turbinenrades und somit der Abtriebsseite umläuft. Auch dieses Fliehkraftventil öffnet oberhalb einer vorbestimmten Grenzdrehzahl, diesmal jedoch der Abtriebsseite, um den Füllungsgrad des Arbeitsraumes und somit die Drehzahl der Abtriebsseite der hydrodynamischen Kupplung zu vermindern.
  • Bei beiden genannten Ausführungsformen wird die auf den Ventilkörper wirkende Fliehkraft genutzt, um zu bestimmen, ob dieses Drehzahlbegrenzungsventil bei der aktuellen Drehzahl des Pumpenrades beziehungsweise des Turbinenrades öffnet oder nicht. Die auf den Ventilkörper wirkende Fliehkraft ist jedoch nicht nur von der Drehzahl, sondern auch von der Masse des Ventilkörpers abhängig. Die exakte Einstellung einer gewünschten Grenzdrehzahl ist daher verhältnismäßig komplex.
  • Die Offenlegungsschrift DE 34 35 659 A1 beschreibt eine hydrodynamische Regelkupplung für das Lüfterrad eines Fahrzeugkühlsystems, bei welcher neben einem fliehkraftbetätigten Drehzahlbegrenzungsventil zusätzlich ein unabhängig von der Drehzahl arbeitendes Überströmventil vorgesehen ist, das einen blatt- oder scheibenförmigen elastisch nachgiebigen und vorgespannten Ventilkörper aufweist, der eine Vielzahl von Auslassbohrungen aus dem Arbeitsraum überdeckt. Der Öffnungsgrad des Überströmventils wird durch einen Thermostaten eingestellt, welcher die Temperatur der vom Lüfterrad durch einen Kühlkreislauf-Kühler angesaugten Kühlluft und somit indirekt die Temperatur des Kühlwassers misst. Durch eine entsprechende Verdrehung einer mit dem Thermostaten verbundenen Scheibe in Umfangsrichtung werden Öffnungen in dem Ventilkörper mehr oder weniger zur Deckung mit den Mündungen der Auslassbohrungen gebracht. Eine Erhöhung der Kühlwassertemperatur hat ein Verstellen der Scheibe in Richtung Schließen der Mündungen der Auslassbohrungen zur Folge und somit eine Erhöhung des Füllungsgrades der Kupplung. Ferner bewirkt eine plötzliche Drehzahlerhöhung durch das Pumpenrad einen höheren Druck an dem Überströmventil und führt somit bei gleicher Ventilstellung zu einem verstärkten Ableiten von Arbeitsmedium aus dem Arbeitsraum. Auf diese Weise wird der Füllungsgrad des Arbeitsraumes reduziert und zwar soweit, dass das Drehmoment des Turbinenrades trotz höherer Drehzahl des Pumpenrades konstant gehalten wird.
  • Auch bei der zuletzt genannten Ausführungsform wird die Drehzahlbegrenzung bei einem bestimmten kritischen Drehzahlwert nur durch das mit dem Turbinenrad umlaufende Fliehkraftventil erreicht, wohingegen das ebenfalls mit der Drehzahl des Turbinenrades umlaufende Überströmventil keine Drehzahlbegrenzung auf einen bestimmten Grenzdrehzahlwert erreicht.
  • Die Dokumente DE 1 480 317 A , DE 2442251 A1 , DE 35 45 658 C2 , DE 85 24 716 U1 und EP 0 204 397 A1 zeigen bekannte, in Öffnungsrichtung beziehungsweise Schließrichtung entgegen dem Strömungsmitteldruck vorgespannte ungesteuerte Ventile, die teilweise auch stationär angeordnet sind.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydrodynamische Maschine, insbesondere eine hydrodynamische Kupplung, anzugeben, bei welcher eine Drehzahlbegrenzung der Abtriebsseite mit einem vorbestimmten Grenzwert unabhängig von der Fliehkraft erreicht werden kann.
  • Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine hydrodynamische Maschine mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche beschreiben vorteilhafte und besonders zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung.
  • Besonders vorteilhaft findet eine erfindungsgemäß ausgeführte hydrodynamische Maschine in Form einer hydrodynamischen Kupplung mit genau zwei Schaufelrädern Verwendung beim Antrieb eines Lüfterrades eines Fahrzeugkühlsystems. Hierzu kann die hydrodynamische Kupplung in der Lüfterradnabe integriert sein, und das Lüfterrad beziehungsweise die einzelnen Lüfterradschaufeln sind vorteilhaft starr am Gehäuse der hydrodynamischen Kupplung, das insbesondere drehfest am Turbinenrad angeschlossen ist beziehungsweise teilweise durch das Turbinenrad ausgebildet wird, angeschlossen.
  • Eine erfindungsgemäße hydrodynamische Maschine, insbesondere hydrodynamische Kupplung, weist ein beschaufeltes Pumpenrad und ein beschaufeltes Turbinenrad auf, welche jeweils über einer gemeinsamen Drehachse umlaufen und einen mit Arbeitsmedium befüllbaren, insbesondere torusförmigen Arbeitsraum ausbilden.
  • In einer Arbeitsmediumleitung, die beispielsweise mit einem Arbeitsmediumeinlass des Arbeitsraumes oder einem Arbeitsmediumauslass des Arbeitsraumes verbunden ist, ist ein Drehzahlbegrenzungsventil vorgesehen. Dabei können auch eine Vielzahl von entsprechenden Arbeitsmediumleitungen mit einer entsprechenden Anzahl von Drehzahlbegrenzungsventilen vorgesehen sein, wobei diese Arbeitsmediumleitungen dann hinsichtlich der Arbeitsmediumströmung in der Regel parallel zueinander angeordnet sind und jeweils in strömungsleitender Verbindung mit dem Arbeitsraum stehen.
  • Das Drehzahlbegrenzungsventil ist als ungesteuertes Ventil vorgesehen, das heißt, es ist frei von einer externen Ansteuerung. Beispielsweise ist ein mittels einem Druckluftsystem angesteuertes Ventil, wie dies herkömmlich als Auslassregelventil für hydrodynamische Maschinen verwendet wird, kein ungesteuertes Ventil im Sinne der vorliegenden Erfindung.
  • Das ungesteuerte Drehzahlbegrenzungsventil gemäß der vorliegenden Erfindung wird, je nachdem, ob es zur Drehzahlbegrenzung öffnet oder schließt, als in Öffnungsrichtung oder in Schließrichtung entgegen dem Druck der Arbeitsmediumströmung in der Arbeitsmediumleitung, in welcher es angeordnet ist, vorgespannt ausgeführt. Zur Vorspannung kommt beispielsweise eine Druckfeder oder Zugfeder oder ein sonstiges elastisches Element in Betracht, das eine Druckkraft, Zugkraft, Torsionskraft oder Biegekraft auf einen Ventilkörper des Drehzahlbegrenzungsventils ausübt, und zwar entgegen der Strömungskraft.
  • Das Drehzahlbegrenzungsventil ist erfindungsgemäß in einem nicht umlaufenden Bauteil der hydrodynamischen Kupplung, das heißt stationär in der hydrodynamischen Kupplung angeordnet, so dass keine Fliehkraft auf das Drehzahlbegrenzungsventil wirkt.
  • Das Drehzahlbegrenzungsventil schaltet vorteilhaft ausschließlich aufgrund der durch das Arbeitsmedium auf seinen Ventilkörper wirkenden Strömungskraft, die durch einen Rotationsdruck, Strömungsdruck und/oder Staudruck erzeugt wird. Ein Rotationsdruck wird beispielsweise dadurch erzeugt, dass außerhalb der Mündung der Arbeitsmediumleitung, in welcher das Drehzahlbegrenzungsventil vorgesehen ist und in welche das Arbeitsmedium eintritt, das Arbeitsmedium in einer Kreislaufströmung rotiert und somit einer Fliehkraft unterliegt, wohingegen jenes Arbeitsmedium, das in die Mündung der Arbeitsmediumleitung mit dem Drehzahlbegrenzungsventil eingetreten ist, dieser Fliehkraft aufgrund der stationären Anordnung der Arbeitsmediumleitung nicht mehr unterliegt – sozusagen abgebremst – und dadurch radial nach innen gefördert wird. Die einer Fliehkraft unterliegende Kreislaufströmung des Arbeitsmediums unmittelbar außerhalb der Mündung der Arbeitsmediumleitung kann entweder dadurch bewirkt werden, dass das Arbeitsmedium von einem in Umfangsrichtung der hydrodynamischen Kupplung über der Drehachse umlaufenden Bauteil, beispielsweise der Schale eines Gehäuses, mitgerissen wird, und/oder durch eine Meridianströmung dargestellt werden, das heißt eine Strömung über einer Drehachse, welche die Drehachse der hydrodynamischen Kupplung in Umfangsrichtung umschließt, wie sie beispielsweise durch das Zusammenwirken von Pumpenrad und Turbinenrad erzeugt wird.
  • Der Strömungsdruck, welcher auf den Ventilkörper des Drehzahlbegrenzungsventils wirkt, ergibt sich durch die Geschwindigkeit der Arbeitsmediumströmung innerhalb der Arbeitsmediumleitung, in welcher das Drehzahlbegrenzungsventil angeordnet ist.
  • Ein Staudruck, der auf den Ventilkörper wirkt, kann sich dadurch ergeben, dass die Mündung der Arbeitsmediumleitung mit dem Drehzahlbegrenzungsventil, in welche das Arbeitsmedium einströmt, der Strömungsrichtung des Arbeitsmediums außerhalb dieser Mündung entgegengerichtet ist, beispielsweise dadurch, dass die Mündung in dem nicht umlaufenden, in welchem die Arbeitsmediumleitung mit dem Drehzahlbegrenzungsventil ausgebildet ist, tangential zur Drehachse der hydrodynamischen Kupplung ausgerichtet ist, um einer in Umfangsrichtung der hydrodynamischen Kupplung ausgebildeten Strömung entgegenzustehen, oder einer Meridianströmung von Arbeitsmedium innerhalb der Ebene entgegensteht, in welcher die Drehachse der hydrodynamischen Kupplung verläuft.
  • Besonders vorteilhaft weist die hydrodynamische Maschine ein umlaufendes Gehäuse auf, innerhalb von welchem das nicht umlaufende Bauteil angeordnet ist. Das Gehäuse kann beispielsweise durch das Pumpenrad und eine am Pumpenrad drehfest angeschlossene Schale gemeinsam gebildet werden, so dass das Gehäuse mit der Drehzahl des Pumpenrades umläuft. Alternativ kann das Gehäuse auch durch das Turbinenrad und eine am Turbinenrad drehfest angeschlossene Schale gebildet werden, so dass das Gehäuse mit der Drehzahl des Turbinenrades umläuft. Auch einstückige Ausführungen der Schale mit dem Pumpenrad oder dem Turbinenrad sind möglich.
  • Wenn das Gehäuse mittels einer an einem der beiden Schaufelräder angeschlossenen Schale gebildet wird, wird das jeweils andere der beiden Schaufelräder vorteilhaft beidseitig von der Schale und dem mit der Schale verbundenen Schaufelrad umschlossen. Das nicht umlaufende beziehungsweise stationäre Bauteil kann dann beispielsweise zwischen dem nicht an der Schale angeschlossenen Schaufelrad und der Schale positioniert sein, somit axial auf der Rückseite des nicht an der Schale angeschlossenen Schaufelrades.
  • Die hydrodynamische Maschine kann beispielsweise als nicht durchflossene hydrodynamische Maschine ausgeführt sein. Das bedeutet, dass die hydrodynamische Maschine frei von einem externen Arbeitsmediumkreislauf ist. Solche hydrodynamischen Maschinen weisen keinen Arbeitsmediumanschluss zum Zuführen von Arbeitsmedium von außen in die hydrodynamische Maschine auf, abgesehen von möglicherweise einem verschließbaren Einfüllstutzen oder Einfüllanschluss, um das Arbeitsmedium zur Inbetriebnahme oder bei einer Revision der hydrodynamischen Mascine einzufüllen. Insbesondere bei solchen nicht durchflossenen hydrodynamischen Maschinen kann erfindungsgemäß ein Nebenraum für Arbeitsmedium, in der Regel innerhalb des Gehäuses der hydrodynamischen Maschine, vorgesehen sein, welcher jenes Arbeitsmedium aufnimmt, das aus dem Arbeitsraum der hydrodynamischen Maschine entleert wird, um entweder eine hydrodynamische Antriebsleistungsübertragung vom Pumpenrad auf das Turbinenrad zu unterbrechen oder die Antriebsleistungsübertragung beziehungsweise Drehmomentübertragung vom Pumpenrad auf das Turbinenrad durch eine entsprechende Steuerung oder Regelung zu reduzieren. Ein solcher Nebenraum ist vorteilhaft wenigstens teilweise, insbesondere zu seinem größten Teil oder vollständig radial innerhalb des Arbeitsraums angeordnet, so dass das Arbeitsmedium innerhalb des Nebenraums aufgrund der auf dieses wirkenden Fliehkraft bei einem geöffneten Arbeitsmediumeinlass des Arbeitsraumes aus dem Nebenraum in den Arbeitsraum strömt. Der Arbeitsmediumauslass des Arbeitsraumes kann dann im radial äußersten Punkt oder in einem radial äußeren Bereich des Arbeitsraumes vorgesehen sein, so dass das Arbeitsmedium wiederum aufgrund der Fliehkraft aus dem Arbeitsraum gefördert wird. Alternativ oder zusätzlich kann der Arbeitsmediumauslass der Meridianströmung von Arbeitsmedium im Arbeitsraum entgegengewandt sein. Die Mündung der Arbeitsmediumleitung mit dem Drehzahlbegrenzungsventil, in welche das Arbeitsmedium einströmt, nachdem es aus dem Arbeitsraumauslass ausgetreten ist, ist vorteilhaft ebenfalls in einem radial äußeren Bereich der hydrodynamischen Kupplung angeordnet, insbesondere auf oder außerhalb des radial äußeren Durchmessers des Arbeitsraumes der hydrodynamischen Kupplung. Im letzteren Fall kann dann die Arbeitsmediumleitung mit dem Drehzahlbegrenzungsventil in Strömungsrichtung zwischen dem Arbeitsmediumauslass und dem Nebenraum in der hydrodynamischen Maschine positioniert sein.
  • Das wenigstens eine Drehzahlbegrenzungsventil in der wenigstens einen Arbeitsmediumleitung in dem wenigstens einen nicht umlaufenden Bauteil, wobei insbesondere ein einziges nicht umlaufendes Bauteil vorgesehen ist, das sämtliche Arbeitsmediumleitungen mit Drehzahlbegrenzungsventilen aufnimmt, ist vorteilhaft zusätzlich zu einem Auf-/Zu-Ventil oder einem Regelventil vorgesehen, mit welchem das Füllen und Entleeren des Arbeitsraumes der hydrodynamischen Maschine zum Inbetriebnehmen und Außerbetriebnehmen der hydrodynamischen Maschine gesteuert wird oder mit welchem der Füllungsgrad des Arbeitsraumes der hydrodynamischen Maschine gezielt variiert wird, um die Antriebsleistungsübertragung beziehungsweise Drehmomentübertragung mittels der hydrodynamischen Maschine zu steuern oder zu regeln. Dieses wenigstens eine Auf-/Zu-Ventil oder Regelventil kann vorteilhaft in demselben nicht umlaufenden Bauteil wie das wenigstens eine Drehzahlbegrenzungsventil vorgesehen sein. Besonders vorteilhaft ist das wenigstens eine Auf-/Zu-Ventil oder das wenigstens eine Regelventil hinsichtlich der Arbeitsmediumströmung parallel zu dem wenigstens einen Drehzahlbegrenzungsventil angeordnet. Das Drehzahlbegrenzungsventil dient dann ausschließlich dazu, zu schalten, insbesondere zu öffnen, wenn eine kritische Drehzahl auf der Antriebsseite und/oder der Abtriebsseite der hydrodynamischen Maschine erreicht wird, um eine unerwünschte Überdrehzahl zu vermeiden. Durch das Schalten des Drehzahlbegrenzungsventils wird entweder eine fortgesetzte Zuströmung von Arbeitsmedium in den Arbeitsraum verhindert, insbesondere bei gleichzeitiger fortgesetzter Ableitung von Arbeitsmedium aus dem Arbeitsraum, oder eine verstärkte Ableitung von Arbeitsmedium aus dem Arbeitsraum wird bewirkt, insbesondere bei gleichzeitig verminderter oder unterbrochener Arbeitsmediumzuführung zu dem Arbeitsraum.
  • Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles exemplarisch erläutert werden.
  • Es zeigen:
  • 1 einen schematischen Axialschnitt durch eine Hälfte einer erfindungsgemäß ausgeführten hydrodynamischen Kupplung;
  • 2 einen schematischen Radialschnitt durch ein nicht umlaufendes Bauteil mit einer Vielzahl von Arbeitsmediumleitungen mit Drehzahlbegrenzungsventilen und hinsichtlich der Arbeitsmediumströmung parallel hierzu angeordneten Arbeitsmediumabfuhrleitungen, die Arbeitsmedium zu einem Regelventil leiten.
  • In der 1 erkennt man das Pumpenrad 1 und das Turbinenrad 2 einer hydrodynamischen Kupplung, die miteinander einen torusförmigen Arbeitsraum 3 ausbilden. Am Turbinenrad 2 ist eine Schale 8 angeschlossen, die zusammen mit dem Turbinenrad 2 das umlaufende Gehäuse 7 der hydrodynamischen Kupplung ausbildet. Das Pumpenrad 1 wird in Axialrichtung beidseitig zwischen dem Turbinenrad 2 und der Schale 8 eingeschlossen, und in Umfangsrichtung von der Schale 8 umgeben.
  • Auf der Rückseite des Pumpenrades 1 ist ebenfalls innerhalb der Schale 8 beziehungsweise des Gehäuses 7 ein stationäres beziehungsweise nicht umlaufendes Bauteil 6 angeordnet. Das nicht umlaufende Bauteil 6 wird unmittelbar in Axialrichtung auf der einen Seite durch das Pumpenrad 1 und auf der anderen Seite durch die Schale 8 eingeschlossen.
  • Innerhalb des nicht umlaufenden Bauteils 6 sind eine Vielzahl von in Radialrichtung der hydrodynamischen Kupplung verlaufenden Arbeitsmediumleitungen 5 vorgesehen, von welchen jede ein Drehzahlbegrenzungsventil 4 aufweist. Während man in der 1 nur einen Schnitt durch eine einzige der Arbeitsmediumleitungen 5 erkennen kann, sind in der 2 beispielhaft vier solcher Arbeitsmediumleitungen 5 mit jeweils einem Drehzahlbegrenzungsventil 4 dargestellt.
  • Wie schematisch in beiden Figuren angedeutet ist, weisen die Drehzahlbegrenzungsventile 4 jeweils einen Ventilkörper auf, der durch eine Druckfeder im Sinne eines Schließens des Drehzahlbegrenzungsventils vorgespannt ist. Bei der gezeigten Ausführungsform wird der Ventilkörper jedes Drehzahlbegrenzungsventils 4 mittels der Druckfeder in Radialrichtung der hydrodynamischen Kupplung nach außen gedrückt.
  • Ferner ist ein Nebenraum 9 vorgesehen, der bei der gezeigten Ausführungsform ausschließlich durch das Pumpenrad 1 beziehungsweise durch mit der Drehzahl des Pumpenrads 1 umlaufende Bauteile begrenzt wird. Der Nebenraum 9 ist über einen Arbeitsmediumeinlass 10 strömungsleitend mit dem Arbeitsraum 3 verbunden, so dass Arbeitsmedium aus dem Nebenraum 9, vorliegend allein aufgrund einer Fliehkraftwirkung, in den Arbeitsraum 3 geleitet wird, wenn der Arbeitsraum 3 stärker befüllt werden soll. Hierzu kann im oder vor dem Arbeitsmediumeinlass 10 ein entsprechendes Regelventil (nicht gezeigt) oder ein Auf-/Zu-Ventil (nicht gezeigt) vorgesehen sein, um die Strömung von Arbeitsmedium aus dem Nebenraum 9 in den Arbeitsraum 3 zu steuern oder zu regeln.
  • Der Nebenraum 9 ist ferner über einen Arbeitsmediumauslass 11 mit dem Arbeitsraum 3 verbunden, und zwar derart, dass das Arbeitsmedium, das durch den Arbeitsmediumauslass 11 aus dem Arbeitsraum 3 ausströmt, wieder in den Nebenraum 9 geleitet wird. Hierzu sind Arbeitsmediumabfuhrleitungen 12 vorgesehen, die nur in der 2 schematisch dargestellt sind. In der vorliegenden Ausführungsform werden die Abfuhrleitungen 12 von demselben nicht umlaufenden Bauteil 6 gebildet, wie die Arbeitsmediumleitungen 5 mit den Drehzahlbegrenzungsventilen 4. Beispielsweise sind die Arbeitsmediumabfuhrleitungen 12 über dem Umfang des nicht umlaufenden Bauteils 6 verteilt zwischen den Arbeitsmediumleitungen 5 angeordnet.
  • Auch in dem Arbeitsmediumauslass 11, hinter diesem, in den Arbeitsmediumabfuhrleitungen 12 oder hinter diesen kann wiederum ein Regelventil oder Auf-/Zu-Ventil (in der 2 schematisch als Regelventil 13 dargestellt) vorgesehen sein, um zu steuern oder zu regeln, wie viel Arbeitsmedium aus dem Arbeitsraum 3 durch den Arbeitsmediumauslass 11, die Arbeitsmediumabfuhrleitungen 12 in den Nebenraum 9 strömt.
  • Selbstverständlich ist es möglich, anstelle eines einzigen Arbeitsmediumeinlasses 10 und/oder eines einzigen Arbeitsmediumauslasses 11 eine Vielzahl von Arbeitsmediumeinlässen und/oder Arbeitsmediumauslässen vorzusehen, die beispielsweise ebenfalls über dem Umfang der hydrodynamischen Kupplung verteilt angeordnet sind.
  • Aufgrund dessen, dass das Arbeitsmedium, welches aus dem Arbeitsraum 3 durch den Arbeitsmediumauslass 11 ausgetreten ist, an der inneren Oberfläche der Schale 8 zusammen mit der Schale 8 in Umfangsrichtung der hydrodynamischen Kupplung umläuft, wirkt eine Fliehkraft auf dieses Arbeitsmedium. Wenn nun das nicht umlaufende Bauteil 6 in diese Ringströmung von Arbeitsmedium innerhalb der Schale 8 eintaucht, so wird das Arbeitsmedium in der Eintrittsmündung der Arbeitsmediumleitungen 5 abgebremst, so dass keine Fliehkraft mehr auf dieses wirkt. Dementsprechend strömt das Arbeitsmedium in den Arbeitsmediumleitungen 5 radial nach innen und bewirkt eine Kraft im Sinne eines Öffnens auf die Drehzahlbegrenzungsventile 4 entgegen der verschließenden Kraft, hier der Druckfedern. Wenn die Drehzahl des Turbinenrades 2 und damit der Schale 8 ausreichend hoch ist, steigt die in Richtung des Öffnens der Drehzahlventile 4 wirkende Kraft bis auf einen solchen Wert an, dass die Druckkraft der Feder überwunden wird und das Arbeitsmedium durch die Drehzahlbegrenzungsventile 4 hindurch in den Nebenraum 9 strömt. Dies geschieht unabhängig davon, ob zugleich Arbeitsmedium durch die Arbeitsmediumabfuhrleitungen 12 in den Nebenraum 9 strömt. Durch das Öffnen der Drehzahlbegrenzungsventile 4 wird der Strömungsquerschnitt für Arbeitsmedium in Richtung des Nebenraumes 9 vergrößert, wodurch mehr Arbeitsmedium in den Nebenraum 9 strömt, so dass der Füllungsgrad des Arbeitsraumes 3 vermindert wird. Hierdurch steigt der Schlupf zwischen dem Pumpenrad 1 und dem Turbinenrad 2, was wiederum entweder zu einem Absinken der Drehzahl des Turbinenrades 2 oder bei entsprechend steigender Drehzahl des Pumpenrades 1 aufgrund eines schnelleren Antriebs desselben zu einer konstanten Drehzahl oder in Grenzfällen auch zu einem vergleichsweise langsameren Anstieg der Drehzahl des Turbinenrades 2 führt.

Claims (8)

  1. Hydrodynamische Maschine, insbesondere hydrodynamische Kupplung, 1.1 mit jeweils einem über einer Drehachse umlaufenden Pumpenrad (1) und Turbinenrad (2), die miteinander einen mit Arbeitsmedium befüllbaren Arbeitsraum (3) ausbilden; 1.2 mit wenigstens einem Drehzahlbegrenzungsventil (4), das in wenigstens einer Arbeitsmediumleitung (5) vorgesehen ist, die mit dem Arbeitsraum (3) in strömungsleitender Verbindung steht; wobei 1.3 das Drehzahlbegrenzungsventil (4) als ungesteuertes Ventil frei von einer externen Ansteuerung ausgeführt ist und in Öffnungsrichtung oder Schließrichtung entgegen dem Druck der Arbeitsmediumströmung in der Arbeitsmediumleitung (5) vorgespannt ist; dadurch gekennzeichnet, dass 1.4 das Drehzahlbegrenzungsventil stationär in einem nicht umlaufenden Bauteil (6) vorgesehen ist.
  2. Hydrodynamische Maschine gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrodynamische Maschine ein umlaufendes Gehäuse (7) aufweist, das durch das Pumpenrad (1) oder das Turbinenrad (2) zusammen mit einer daran angeschlossenen Schale (8) gebildet wird, wobei das nicht an der Schale (8) angeschlossene Rad durch das Gehäuse (7) umschlossen wird, und das Bauteil (6) mit dem Drehzahlbegrenzungsventil (4) innerhalb des Gehäuses (7), insbesondere radial innerhalb der Schale (8) positioniert ist.
  3. Hydrodynamische Maschine gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsraum (3) von Arbeitsmedium teilweise oder vollständig entleerbar ist, und innerhalb des Gehäuses (7) ein Nebenraum (9) zur Aufnahme von Arbeitsmedium vorgesehen ist, welches aus dem Arbeitsraum (3) entleert wird, wobei der Nebenraum (3) über einen Arbeitsmediumeinlass (10) zum Leiten von Arbeitsmedium aus dem Nebenraum (9) in den Arbeitsraum (3) und über einen Arbeitsmediumauslass (11) zum Leiten von Arbeitsmedium aus dem Arbeitsraum (3) in den Nebenraum (9) mit dem Arbeitsraum (3) verbunden ist.
  4. Hydrodynamische Maschine gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrodynamische Maschine frei von einem externen Arbeitsmediumkreislauf ist.
  5. Hydrodynamische Maschine gemäß einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Nebenraum (9) wenigstens teilweise radial innerhalb des Arbeitsraumes (3) angeordnet ist.
  6. Hydrodynamische Maschine gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsmediumleitung (5) mit dem Drehzahlbegrenzungsventil (4) zwischen dem Arbeitsmediumauslass (11) und dem Nebenraum (9) verläuft.
  7. Hydrodynamische Maschine gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Arbeitsmediumauslass (11) und dem Nebenraum (9) hinsichtlich der Arbeitsmediumströmung parallel zu der Arbeitsmediumleitung (5) mit dem Drehzahlbegrenzungsventil (4) wenigstens eine Arbeitsmediumabfuhrleitung (12) vorgesehen ist, die eine strömungsleitende Verbindung zwischen dem Arbeitsraum (3) und dem Nebenraum (9) herstellt, und in welcher ein Auf-/Zu-Ventil oder ein Regelventil (13) vorgesehen ist, um den Arbeitsraum (3) gesteuert mit Arbeitsmedium zu befüllen oder entleeren oder den Füllungsgrad des Arbeitsraumes (3) variabel einzustellen.
  8. Hydrodynamische Maschine gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Arbeitsmediumabfuhrleitung (12) mit dem Auf-/Zu-Ventil oder Regelventil (13) in demselben nicht umlaufenden Bauteil (6) stationär angeordnet ist, wie die wenigstens eine Arbeitsmediumleitung (5) mit dem Drehzahlbegrenzungsventil (4).
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