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Die
Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung zum Kürzen von Bauelementgurten,
eine Zuführeinrichtung
zum Bereitstellen von in einem Bauelementgurt magazinierten Bauelementen
sowie einen Bestückautomaten
zum Bestücken
von Substraten mit Bauelementen.
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Bei
einem Bestückautomaten
zum Bestücken
von Substraten mit Bauelementen werden die Bauelemente durch am
Bestückautomaten
angeordnete Zuführeinrichtungen
bereitgestellt. Die elektrischen Bauelemente sind häufig in
taschenartigen Vertiefungen eines entsprechend langen Bauelementgurtes
magaziniert. Der Bauelementgurt wird mittels eines Transportmechanismus
der Zuführeinrichtung
durch die Zuführeinrichtung
transportiert, wobei die Bauelemente an einer Abholposition von einem
Bestückkopf
des Bestückautomaten
aus den taschenartigen Vertiefungen entnommen werden. Der leere
Gurt verlässt
die Zuführeinrichtung
an einer geeigneten Stelle. Dabei besteht die Notwendigkeit, die
leeren Bauelementgurte nach Austritt aus der Zuführeinrichtung in bestimmten
Abständen
zu schneiden, um den Restmüll
in eine handhabbare Form zu bringen.
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Aus
der Patentschrift
DE
196 04 608 C1 ist eine Schneidvorrichtung zum Kürzen von
Bauelementgurten für
einen Bestückautomaten
bekannt, welche sich über
die gesamte Breite der am Bestückautomaten
angeordneten Zuführeinrichtungen
erstreckt und mittels eines einzigen langen und beweglichen Schneidmessers
die Bauelementgurte abschneidet. Das Schneiden der Bauelementgurte
erfolgt durch eine scherenartige Bewegung des beweglichen Schneidmessers
gegen eine entsprechend lang ausgebildete Schneidkante. Bei dieser
Schneideinrichtung kann es zu Störungen
wie beispielsweise dem Verklemmen von Bauelementgurten zwischen dem
Schneidmesser und der Schneidkante kommen. Dieser Effekt kann auf
die Durchbiegung des Schneid- oder
Balkenmessers zurückgeführt werden und
ist besonders bei langen Schneidmessern problematisch.
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Aus
der Koreanischen Druckschrift
KR 10 2002 00 74 137 A ist zudem ein rotierendes
Schneidmesser zum Durchtrennen von Bauelementgurten bekannt, welches
mit einem komplexen Zahnradgetriebe gekoppelt ist. Einige der Zahnräder wirken
dabei auch am Schneidvorgang mit.
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Weiterhin
ist aus der Druckschrift
JP 2003-273578
A eine Schneidvorrichtung zum Kürzen von Bauelementgurten bekannt.
Diese weist zwei rotierende Schneidmesser auf, welche quer zur Förderrichtung
der Bauelementgurte am Gehäuse
verfahrbar angeordnet sind und im Schnittbereich teilweise überlappen.
Durch einen sägenden
Schnitt der rotierenden und überlappenden
Schneidmesser werden die Bauelementgurte abgetrennt.
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Dabei
ergibt sich jedoch der Nachteil, dass die zu durchtrennenden Bauelementgurte
in die Schneidvorrichtung eingezogen werden, was einen negativen
Einfluss auf die Position derjenigen Bauelemente hat, welche in
den offenen Gurttaschen des Bauelementgurts zur Abholung durch einen
Bestückkopf
bereitgestellt werden. Ein Zerren an den Bauelementgurten beim Schneiden
kann zu Lageungenauigkeiten der Bauelemente in den offenen Gurttaschen
und damit zu Abholfehlern führen
und ist deshalb zu vermeiden. Ferner können beim Sägen Mikropartikel entstehen,
die sich an anderen Stellen ablagern und dort Störungen, beispielsweise bei
mechanisch bewegten Teilen oder elektrischen Schaltungen, erzeugen
können.
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Es
ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schneidvorrichtung
für Bauelementgurte
bereitzustellen, welche eine höhere
Betriebssicherheit aufweist und flexibel auf eine beliebige Schneidlänge anpassbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Schneidvorrichtung sowie die zugehörige Zuführeinrichtung
und den zugehörigen
Bestückautomaten
gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die
erfindungsgemäße Schneidvorrichtung nach
Anspruch 1 ist zum Kürzen
von Bauelementgurten für
einen Bestückautomat
vor gesehen und umfasst ein Rollenmesserpaar, welches in einer Verfahrrichtung
quer zu einer Förderrichtung
der Bauelementgurte verfahrbar ist und eine Schneideinheit und eine
Kontereinheit aufweist. Schneideinheit und Kontereinheit wirken
dabei derart zusammen, dass beim Verfahren des Rollenmesserpaares
Bauelementgurte, welche sich zwischen der Schneideinheit und der Kontereinheit
befinden, quer zu ihrer Förderrichtung durchtrennt
werden. Ferner weist die Schneidvorrichtung ein Stachelrad auf,
welches mit dem Rollenmesserpaar gekoppelt sowie drehbar gelagert
ist. Das Stachelrad weist dabei an seinem Umfang radial abstehende
Zähne auf,
die in den zu durchtrennenden Bauelementgurt eingreifen, um ihn
dem Rollenmesserpaar zuzuführen.
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Aus
der Verwendung des Stachelrades ergibt sich der Vorteil, dass ein
zu durchtrennender Bauelementgurt dem verfahrbaren Rollenmesserpaar
sicher zugeführt
wird. Dadurch wird gewährleistet,
dass die Bauelementgurte beim Verfahren des Rollenmesserpaares nicht
unkontrolliert vor diesem hergeschoben, sondern definiert zugeführt werden. Dabei
werden die Bauelementgurte an der Stelle durchtrennt, an der sie
sich auch im frei hängenden Zustand
befinden würden.
Ein Ziehen an den zu durchtrennenden Bauelementgurten und damit
eine Rückwirkung
auf die Entnahmestelle der Bauelemente kann hierdurch vermieden
werden, was ein störungsfreies
Abholen der Bauelemente durch den Bestückkopf ermöglicht. Die Prozesssicherheit
des Bestückverfahrens
wird hierdurch erhöht.
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Das
Stachelrad kann beispielsweise als Stanz- oder Frästeil ausgeführt werden.
Aufgrund der kompakten und einfachen Gestaltung handelt es sich um
einen äußerst robusten
und verschleißfesten
Zuführmechanismus,
welcher gegenüber
anderen Lösungen,
beispielsweise einem zusätzlichen
fixieren der Bauelementgurte, wesentlich kostengünstiger zu realisieren ist.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Schneidvorrichtung weist die
Schneideinheit ein drehbar gelagertes Schneidele ment mit zumindest einer
am Umfang ausgebildeten Schneidkante auf. Die Kontereinheit weist
ein Konterelement auf, welches mit der Schneideinheit zusammenwirkt,
um die Bauelementgurte zu durchtrennen.
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Die
Verwendung eines drehbar gelagerten Schneidelements sowie eines
mit dem Schneidelement zusammenwirkenden Konterelements stellt eine
einfache Ausgestaltung des Rollenmesserpaares dar.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Schneidvorrichtung ist die
Drehbewegung des Schneidelements beim Verfahren des Rollenmesserpaares
gegenläufig
zur Drehbewegung des Konterelements. Dabei ist die Umfanggeschwindigkeit
des Schneidelements, bzw. der Schneidkante des Schneidelements,
betragsmäßig gleich
der Umfanggeschwindigkeit des Konterelements. Das Stachelrad ist
entweder oder Schneideinheit oder der Kontereinheit zugeordnet und
rotiert mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit wie das der Schneideinheit oder
der Kontereinheit zugeordnete Schneidelement bzw. Konterelement.
In einem Kontaktbereich des Schneidelements mit dem Konterelement
sind deren Umfangsgeschwindigkeiten einer Verfahrgeschwindigkeit
des Rollenmesserpaares entgegengesetzt gerichtet, aber betragsmäßig gleich
groß,
so dass das Durchtrennen der Bauelementgurte im Kontaktbereich im
Wesentlichen relativgeschwindigkeitsfrei erfolgt.
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Unter
der Formulierung „relativgeschwindigkeitsfreies
Durchtrennen der Bauelementgurte” ist dabei zu verstehen, dass
die Schneidkante, welche den Bauelementgurt durchtrennt, keine Bewegung relativ
zum Bauelementgurt in der Verfahrrichtung des Rollenmesserpaares
ausführt.
Das Rollenmesserpaar führt
längs des
Verfahrweges eine reine Rollbewegung aus und rollt quasi auf dem
Scheidgut ab. Der Bauelementgurt wird somit nicht ”aufgesägt”, wie dies
bei schnell rotierenden Schneidmessern der Fall wäre, sondern – je nach
Gestaltung des Schneid- bzw. Konterelements – beispielsweise durch einen quetschenden
oder scherenden Schnitt abgetrennt. Damit wird die Bildung der Gurtfasern
sowie das Entstehen der genannten Mikropartikel vermieden, da diese
ja gerade durch die Rotation der Schneidkante mit einer hohen Relativgeschwindigkeit
bezogen auf den Bauelementgurt entstehen. Auf diese Weise werden
bei der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung die
zum Stand der Technik genannten Nachteile vermieden und die Betriebssicherheit
erhöht.
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Da
das Stachelrad entweder der Schneideinheit oder der Kontereinheit
zugeordnet werden kann, erfolgt die Rotationsbewegung des Stachelrades
entweder gemeinsam mit dem Schneidelement oder gemeinsam mit dem
Konterelement. Dabei ist zur Realisierung des relativgeschwindigkeitsfreien
Trennens zu beachten, dass das Stachelrad mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit
wie das Schneidelement bzw. das Konterelement rotiert.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Schneidvorrichtung
sind das Schneidelement und/oder das Konterelement beim Verfahren
des Rollenmesserpaares durch einen Zahnriemen, welcher als stehender
Riemen ausgebildet ist, antreibbar.
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Zum
Verfahren des Rollenmesserpaares in der Verschieberichtung kann
ein beliebig gestalteter Linearantrieb verwendet werden. Hierunter
ist ein Antriebssystem zur Erzeugung einer translatorischen Bewegung
zu verstehen. Beispielsweise können
hier Gewindestangen, Hydraulik- oder Pneumatikzylinder, oder elektromechanische
Linearantriebe eingesetzt werden. Mittels eines Zahnriemens, welcher entlang
des Verfahrwegs ortsfest befestigt ist und mit dem Schneidelement
und/oder dem Konterelement in Eingriff steht, können das Schneidelement und/oder
das Konterelement durch die Verfahrbewegung des Rollenmesserpaares
in Rotation versetzt werden. Voraussetzung hierfür ist eine entsprechende Verzahnung
an einem Umfang des Schneidelements bzw. des Konterelements, welche
in die Verzahnung des Zahnriemens eingreifen. Die Winkelgeschwindigkeit
der Rotationsbewegung ist dabei durch eine entsprechende Dimensionierung
des Wälzkreisdurchmessers,
mit dem sich das Schneidelement bzw. das Konterelement auf dem stehenden
Zahnriemen abwälzt,
einstellbar. Damit ist die Rotationsbewegung des Schneidelements
und/oder des Konterelements auf einfache Weise realisierbar.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Schneidvorrichtung
ist das Schneidelement als Stanzmesser in Form einer zylindrischen
Scheibe mit zwei am Umfang ausgebildeten Schneidkanten ausgebildet.
Das Konterelement ist als Matrizenmesser ausgebildet, welches eine
erste sowie eine zweite Schneidkante aufweist, zwischen die das
Stanzmesser teilweise eintaucht.
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Mittels
einer derartigen konstruktiven Gestaltung der Schneidvorrichtung
kann ein scherender bzw. stanzender Schnitt ausgeführt werden.
Im einfachsten Fall weist das Matrizenmesser eine am Umfang ausgebildete
Ringnut auf. Es ist jedoch auch möglich, dass Matrizenmesser
zweiteilig in Form zweier zylindrischer, voneinander beabstandeter Scheiben
mit jeweils einer Schneidkante auszubilden. Im Zusammenwirken mit
dem Matrizenmesser taucht das Stanzmesser teilweise in die Ringnut
des Matrizenmessers ein, so dass sich Stanzmesser und Matrizenmesser
teilweise überlappen.
Die Breite der Ringnut ist dabei so zu wählen, dass sie nur unwesentlich
größer dimensioniert
ist als die Dicke des Stanzmessers. Stanzmesser und Matrizenmesser wirken
beim Verfahren des Rollenmesserpaares dabei derart zusammen, dass
die Bauelementgurte durch einen zweifachen Schnitt an den beiden Schneidkanten
des Stanzmessers bzw. des Matrizenmessers durchtrennt werden. Durch
diesen stanzenden Trennvorgang wird ein Stück aus dem zu durchtrennenden
Bauelementgurt herausgestanzt, dessen Breite ungefähr der Breite
der Ringnut entspricht. Da die beiden Schneidkanten des Stanzmessers
bzw. des Matrizenmessers jeweils einen Winkel von ca. 90 Grad aufweisen,
können
Verlet zungen, wie sie beispielsweise an einer scharfen Messerscheibe
im Rahmen der Wartung auftreten können, vermieden werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Schneidvorrichtung
ist das Stachelrad zwischen den beiden Schneiden des Matrizenmessers
angeordnet und relativ zum Matrizenmesser exzentrisch gelagert.
Dabei weist das Stachelrad einen Umfang auf, der größer als
der Umfang des Matrizenmessers ist.
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Für diese
Ausgestaltung ist das Matrizenmesser zweiteilig in Form zweier zylindrischer,
voneinander beabstandeter Scheiben ausgeführt. Jede der Scheiben weist
dabei eine am Umfang ausgebildete Schneidkante auf, die zueinander
orientiert sind. Dadurch, dass das Stachelrad zwischen den beiden Schneidkanten
angeordnet ist und einen größeren Umfang
als das Matrizenmesser aufweist, ergibt sich der Vorteil, dass das
Stachelrad neben seiner eigentlichen Funktion, die Bauelementgurte
dem Rollenmesserpaar sicher zuzuführen, auch die Funktion des
Auswurfs des Schneidgutes aus der Stanzmatrize übernimmt. Ein Verheddern von
Resten des geschnittenen Bauelementgurts zwischen den beiden Schneidkanten
des Matrizenmessers kann dadurch vermieden werden. Die Zuverlässigkeit
der Schneidvorrichtung wird dadurch deutlich erhöht.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Schneidvorrichtung
ist das Stachelrad durch eine mechanische Übersetzung direkt über das
Matrizenmesser antreibbar.
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Durch
eine mechanische Kopplung der Drehbewegung des Stachelrades an die
Drehbewegung des Matrizenmessers kann auf einen eigenen Drehantrieb
und/oder eine aufwändige
Synchronisation der Drehbewegungen zum Erreichen einer einheitlichen
Winkelgeschwindigkeit verzichtet werden. Da das Stachelrad und das
Matrizenmesser aufgrund ihrer unterschiedlichen Größe nicht
dieselbe Drehachse aufweisen, wird zur Realisierung der mechanischen
Kopplung bei gleichzeitig einheitlicher Winkelgeschwindigkeit ein
spezielles Hypozykloidgetriebe verwendet.
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Bei
einem Hypozykloid handelt es sich um eine Rollkurve, die ein Punkt
auf einer Kreisscheibe beschreibt, wenn die Kreisscheibe auf der
Innenseite eines anderen Kreises abrollt. Das Wirkprinzip des darauf
aufbauenden Hypozykloidgetriebes wird nachfolgend in der Beschreibung
zu den 5a, 5b und 5c näher erläutert.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Schneidvorrichtung
ist das Rollenmesserpaar im Wesentlichen symmetrisch ausgebildet,
so dass die Bauelementgurte bei Verschieben des Rollenmesserpaares
sowohl in Verschieberichtung als auch in einer der Verschieberichtung
entgegengesetzten Gegenrichtung durchtrennt werden.
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Hieraus
ergibt sich der Vorteil, dass eine „Leerfahrt” des Rollenmesserpaares, d.
h. eine Bewegung zurück
in eine Ausgangsposition, von der aus ein erneuter Scheidvorgang
begonnen werden kann, nicht erforderlich ist. Die Prozesssicherheit
sowie die Effizienz des Schneidprozesses können dadurch deutlich erhöht werden.
Weiterhin können Funktionsstörungen,
beispielsweise durch ein Verheddern oder Verklemmen der zu kürzenden
Bauelementgurte in der Mechanik der Schneidvorrichtung beim Zurückfahren
des Rollenmesserpaares in die Ausgangsposition, vermieden werden,
was ebenfalls zu einer Verbesserung der Prozesssicherheit sowie der
Standfestigkeit der Schneidvorrichtung beiträgt.
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Die
erfindungsgemäße Zuführeinrichtung
für Bauelemente,
welche in Bauelementgurten bereitgestellt und zu einer Abholposition
eines Bestückautomaten
transportiert werden, ist mit einer erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung
gemäß den obigen Ausführungen
ausgestattet.
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Der
erfindungsgemäße Bestückautomat
zum Bestücken
von Substraten mit elektrischen Bauelementen weist eine erfindungsgemäße Schneidvorrichtung
gemäß den obigen
Ausführungen
auf.
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Hinsichtlich
der Vorteile der erfindungsgemäßen Zuführeinrichtung
sowie des erfindungsgemäßen Bestückautomaten
wird auf die obigen Ausführungen
zu den Vorteilen der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung verwiesen.
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Im
Folgenden werden Ausführungsbeispiele der
Schneidvorrichtung unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert. In
den Figuren sind:
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1 eine
schematische Darstellung eines Bestückautomaten,
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2 ein
schematischer Schnitt durch die Zuführeinrichtung sowie die angrenzende
Schneidvorrichtung in Förderrichtung
der Bauelementgurte,
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3 ein
schematischer Schnitt durch die Schneidvorrichtung quer zur Förderrichtung
der Bauelementgurte,
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4a und 4b schematische
Darstellungen der Schneideinrichtung,
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5a bis 5c schematische
Darstellungen zur Kopplung der Drehbewegungen des Stachelrades und
des Matrizenmessers in mehreren Ansichten.
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1 zeigt
schematisch einen Bestückautomat 1 zum
Bestücken
von Substraten 2 mit Bauelementen 3. Der Bestückautomat
besteht aus einem Querträger 7a,
welcher sich in einer y-Richtung
erstreckt und fest mit dem Maschinengestell verbunden ist. Am Querträger 7a ist
ein Portalarm 7b angebracht, welcher sich in x-Richtung
erstreckt und in y-Richtung verschiebbar am Querträger 7a befestigt ist.
Querträger 7a und
Portalarm 7b bilden zusammen ein Positioniersystem 8,
wobei durch die x-Achse und die y-Achse ein orthogonales Bezugssys tem gebildet
wird. Am Portalarm 7b ist der Bestückkopf 6 in x-Richtung
verschiebbar angebracht. Weiterhin ist eine Transportstrecke 4 zum
Transport der Substrate 2 in einen Bestückbereich BB des Bestückautomaten 1 vorgesehen.
Neben der Transportstrecke 4 sind in der Nähe des Bestückbereichs
BB Zuführeinrichtungen 5 angeordnet,
welche die Bauelemente 3 an definierten Abholpositionen 10 bereitstellen.
Die Bauelemente sind dabei in auf Gurtspulen 15 gewickelten Bauelementgurten 11 magaziniert.
Zwischen den Zuführeinrichtungen 5 und
der Transportstrecke 4 ist eine Schneidvorrichtung 9 zum
Kürzen
der leeren Bauelementgurte 11 angeordnet.
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Zum
Bestücken
der Substrate 2 werden diese über die Transportstrecke 4 in
den Bestückbereich BB
transportiert. Die von den Zuführeinrichtungen 5 bereitgestellten
Bauelemente 3 werden durch dem Bestückkopf 6 von den jeweiligen
Abholpositionen 10 abgeholt und auf dem Substrat 2 positioniert.
Die geleerten Bauelementgurte 11 werden aus den Zuführeinrichtungen 5 herausgeführt und
der Schneidvorrichtung 9 zugeführt.
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In 2 ist
ein Schnitt (A-A aus 1) durch die Zuführeinrichtung 5 sowie
die angrenzende Schneidvorrichtung 9 schematisch dargestellt.
Die Zuführeinrichtung 5 besteht
aus einem Transportrad 16, welches am Umfang Transportstifte
in radialer Richtung aufweist. Über
das Transportrad 16 wird der Bauelementgurt 11 geführt, welcher
taschenartigen Vertiefungen, sogenannte Gurttaschen 17,
aufweist, in denen die Bauelemente 3 magaziniert sind.
An den Abholpositionen 10 können die Bauelemente mit Hilfe
des Bestückkopfes 6 aus
den Gurttaschen 17 entnommen werden. Angrenzend an die
Zuführeinrichtung 5 ist
die Schneidvorrichtung 9 angeordnet. Diese besteht aus
einem Gehäuse 13,
in dem ein Gurtkanal 14 ausgebildet ist, sowie einer verfahrbaren Schneideinrichtung 12 zum
Kürzen
der Bauelementgurte 11.
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Durch
Drehung des Transportrades 16 transportiert die Zuführeinrichtung 5 die
in den taschenartigen Vertiefungen 17 des Bauelementgurts 11 liegenden
Bauelemente 3 in einer Förderrichtung F zur Abholposition 10,
wo die Bauelemente 3 durch den Bestückkopf 6 entnommen
werden. Nach der Entnahme eines Bauelements 3 wird der
Bauelementgurt 11 durch das Transportrad 16 um
eine definierte Strecke weiterbewegt, so dass das nachfolgende Bauelement 3 an
der Abholposition 10 bereitgestellt wird und abgeholt werden
kann. Der geleerte Bauelementgurt 11 wird in Förderrichtung
F weitertransportiert und in den Gurtkanal 14, eingeleitet.
An der gegenüberliegenden Öffnung des
Gurtkanals 14 befindet sich die Schneideinrichtung 12,
welche quer zur Förderrichtung
F in x-Richtung verfahrbar am Gehäuse 13 angeordnet
ist. In regelmäßigen zeitlichen Abständen verfährt die
Schneideinrichtung 12 quer zur Förderrichtung F und schneidet
die aus dem Gurtkanal 14 herausragenden Bauelementgurte 11 ab.
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3 zeigt
einen schematischen Schnitt (B-B in 1) durch
die Schneidvorrichtung 9 quer zur Förderrichtung F der Bauelementgurte 11.
Am Gehäuse 13 der
Schneidvorrichtung 9 sind zu beiden Seiten des Gurtkanals 14 Linearführungen 18 angebracht,
mit deren Hilfe das Rollenmesserpaar 12 sowohl in einer
Verschieberichtung V als auch in einer Gegenrichtung G verfahren
werden kann. Die aus dem im Gehäuse 13 ausgebildeten
Gurtkanal 14 herausragenden Bauelementgurte 11 werden
beim Verfahren der Schneideinrichtung 12 durchtrennt. Die abgeschnittenen
Bauelementgurte 11 fallen nach unten und werden in einem
Sammelbehälter
(nicht dargestellt) aufgefangen.
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In 4a ist
die Kinematik der Schneideinrichtung 12 schematisch dargestellt.
Die Schneideinrichtung 12 weist ein Rollenmesserpaar auf,
welches wiederum eine Schneideinheit 19 sowie eine Kontereinheit 23 aufweist.
Die Schneideinheit 19 weist ein Schneidelement 20 mit
einer am Umfang ausgebildeten Schneidkante 21 auf, welches
auf einer Welle 22 drehbar gelagert ist und über eine
am Gehäuse 13 der
Schneidvorrichtung 9 angebrachte Linearführung 18 quer
zur Förderrichtung
F der Bauelementgurte 11 verschiebbar ist. Die Kontereinheit 23 weist
ein Konterelement 24 auf, welches ebenfalls drehbar gelagert
und über
eine am Gehäuse 13 angebrachte
Linearführung 18 quer
zur Förderrichtung
F (siehe 2) der Bauelementgurte 11 verschiebbar
ist. Durch ein Zusammenwirken des Schneidelements 20 mit
dem Konterelement 24 beim gleichzeitigen Verschieben der
Schneideinrichtung 12 in der Verschieberichtung V oder
der Gegenrichtung G werden die Bauelementgurte 11 durchtrennt.
Ferner zeigt 4 noch zwei Bauelementgurte 11,
von denen einer bereits abgeschnitten ist. Der andere wird erst noch
von der Schneideinrichtung 12 durchtrennt und ragt aus
dem Gurtkanal 14 heraus.
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Eine
Möglichkeit
zur konstruktiven Gestaltung des Rollenmesserpaares ist in 4b dargestellt.
Hierbei sind das Schneidelement 20 als Stanzmesser 120 sowie
des Konterelements 24 als Matrizenmesser 124 ausgeführt. Das
Stanzmesser 120 weist hierbei einen zylindrischen, scheibenförmigen Grundkörper mit
zwei am Umfang ausgebildeten Schneidkanten 121a und 121b auf.
Das Matrizenmesser 124 besteht ebenfalls aus einem zylindrischen,
scheibenförmigen
Grundkörper
und weist auf der Mantelfläche
zwei über
den gesamten Umfang ausgebildete Schneidkanten 125a und 125b auf. Zwischen
den beiden Schneidkanten 125a und 125b ist eine
Ringnut 126 ausgebildet, in die das Stanzmesser 120 teilweise
eintaucht.
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Beim
Verfahren der Schneideinrichtung 12 entlang am Gehäuse 13 ausgebildeter
Linearführungen 18 werden
das Stanzmesser 120 sowie das Matrizenmesser 124 über jeweils
eine Antriebswelle 22 gegenläufig in Rotation versetzt.
Dies kann entweder durch einen eigenen Drehantrieb oder mittels
einer mechanischen Kopplung an die Verfahrbewegung der Schneideinrichtung 12 realisiert
werden. Die Drehrichtung wird dabei so gewählt, dass die zu kürzenden
Bauelementgurte 11 in einen Schneidbereich der Schneideinrichtung 12 hineingezogen
würden. Idealerweise
wird die Drehgeschwindigkeit dabei so eingestellt, dass die Umfangsgeschwindigkeit
des Stanzmessers 120 bzw. des Matrizenmessers 124 exakt
entgegengesetzt gleich groß der
Li neargeschwindigkeit V der Schneideinrichtung 12 ist.
Sind die beiden Geschwindigkeitsvektoren entgegengesetzt gerichtet
und betragsmäßig gleich
groß,
d. h. „gegengleich”, so ergibt
sich bei Vektoraddition ein Nullvektor. Unter dieser Bedingung tritt
beim Durchtrennen eines Bauelementgurtes 11 zwischen dem Stanzmesser
bzw. dem Matrizenmesser und dem durchzutrennenden Bauelementegurt 11 nahezu
keine Relativgeschwindigkeit auf. Damit ist ein „relativgeschwindigkeitsfreies” Trennen
der Bauelementgurte 11, bei dem die Bauelementgurte 11 nicht
in die Schneideinrichtung hineingezogen, sondern von der Schneideinrichtung „überfahren” werden,
möglich.
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Anstelle
der Schneidpaarung Stanzmesser/Matrizenmesser können auch andere Ausführungsformen
eingesetzt werden. Beispielsweise ist es ebenso möglich, das
Schneidelement 20 als drehbar gelagertes, kreisförmiges Rollenmesser
mit einer am Umfang ausgebildeten, scharfen Schneide auszubilden.
Entsprechend ist dann das Konterelements 24 als stumpfe
Andrückrolle
mit einer am Umfang ausgebildeten Andrückfläche auszuführen, welche mit der Schneide
des Rollenmessers zusammenwirkt und ebenfalls drehbar gelagert ist,
so dass auch hiermit ein relativgeschwindigkeitsfreies Trennen der Bauelementgurte 11 realisierbar
ist. Da bei dieser Ausführungsform
das Wirkprinzip zwischen Rollenmesser und Andrückrolle zum Durchtrennen der Bauelementgurte 11 nicht
auf Formschluss, sondern auf reinem Kraftschluss basiert, ist darauf
zu achten, dass die Mantelfläche
der Andrückrolle
kraftschlüssig gegen
die Schneide des Rollenmessers vorgespannt wird.
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Im
Unterschied zu spanenden Sägeverfahren,
bei dem die Werkzeugschneide durch Abtrag dünner Späne in den Schneidgutkörper eindringt
und somit eine Nut in den Körper
eingearbeitet wird, finden beim stanzenden oder scherenden Schnitt
sowie beim quetschenden Schnitt kein Materialabtrag statt. Die Bildung
von Staubpartikeln, welche zur Verschmutzung der Maschine führen und
daher wieder entfernt werden müssen,
wird mini miert. Der Wartungsaufwand kann dadurch deutlich reduziert
werden.
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Die 5a, 5b und 5c zeigen
schematische Darstellungen der mechanischen Kopplung der Drehbewegung
des Stachelrades 30 an die Drehbewegung des Matrizenmessers 124 in
mehreren Ansichten. Dabei stellen die 4a und 4b eine Vorderansicht
bzw. eine Rückansicht
des Matrizenmessers 124 im Zusammenspiel mit dem Stachelrad 30 dar,
während 4b eine
seitliche Ansicht der Anordnung in einer Schnittdarstellung zeigt.
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Bei
der in den 5a bis 5c dargestellten
Ausführungsform
des Rollenmesserpaares ist das Matrizenmesser 124 zweiteilig
ausgeführt,
wobei jedes Teil 124-1 bzw. 124-2 eine zylindrische
Scheibe aufweist, welche voneinander beabstandet sind und jeweils
eine am Umfang ausgebildete Schneidkante 125a bzw. 125b aufweisen.
Das erste Teil des Matrizenmessers 124-1 ist auf einem
Grundkörper 29 drehbar
angeordnet, das zweite Teil 124-2 ist über vier Schraubverbindungen 127 mit
einem definierten Abstand drehfest mit dem ersten Teil 124-1 verbunden,
wobei die beiden Schneidkanten 125a und 125b zueinander
orientiert sind. Durch den definierten Abstand der beiden Teile 124-1 und 124-2 wird
zwischen den beiden Schneidkanten 125a und 125b wieder
eine Art Nut gebildet, in die das Stanzmesser 120 teilweise
eintaucht.
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Das
Stachelrad 30 ist dabei zwischen den beiden Schneidkanten 125a und 125b des
Matrizenmessers 124 angeordnet und auf dem Grundkörper 29 drehbar
gelagert. Es weist an seinem Umfang radial abstehende Zähne 31 auf,
die in den zu durchtrennenden Bauelementgurt 11 eingreifen,
um ihn dem Rollenmesserpaar sicher zuzuführen. Um auch Bauelementgurte 11 mit
tiefen Gurttaschen 17 sicher zuführen zu können, ist der Durchmesser des
Stachelrades 30 größer gewählt als
der Durchmesser des Matrizenmessers 124 im Bereich der
beiden Schneidkanten 125a bzw. 125b. Da Stachelrad 30 und
Matrizenrad 124 mit derselben Win kelgeschwindigkeit rotieren,
ist die Umfangsgeschwindigkeit des Stachelrades 30 aufgrund
des größeren Durchmessers
geringfügig
größer als
die Umfangsgeschwindigkeit des Matrizenmessers 124. Somit
können auch
tiefe Gurttaschen 17 bereits vor dem ersten Kontakt mit
dem Matrizenmesser 124 von den Zähnen 31 sicher erfasst,
zusammengedrückt
und dem Rollenmesserpaar zugeführt
werden.
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Aus
den oben beschriebenen Anforderungen folgt, dass die Drehachse des
Matrizenmessers 124 nicht mit der Drehachse des Stachelrades 30 identisch
ist. Für
die Kopplung der Drehbewegung des Stachelrades 30 an die
Drehbewegung des Matrizenmessers 124, die beide mit derselben
Winkelgeschwindigkeit rotieren, wird daher ein Hypozykloidgetriebe
verwendet. Bei einem Hypozykloid handelt es sich um eine Rollkurve,
die ein Punkt auf einer Kreisscheibe beschreibt, wenn die Kreisscheibe
auf der Innenseite eines anderen Kreises abrollt.
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Zur
Realisierung des Hypozykloidgetriebes weist das Stachelrad 30 in
seiner kreisförmigen Grundfläche vier
Bohrungen 33 auf, welche jeweils um 90° versetzt angeordnet sind. In
jeder der Bohrungen 33 ist jeweils ein kreisförmiger Rollkörper 34 angeordnet,
welche auf der inneren Mantelfläche
der jeweils zugeordneten Bohrung 33 abrollt. Durch die vier
Rollkörper 34 (und
damit durch die vier Bohrungen 33) sind die vier Schraubverbindungen 127 geführt, welche
die beiden Teile 124-1 und 124-2 des Matrizenmessers 124 miteinander
verbinden. Als Antrieb für
das Matrizenmessers 124 kann beispielsweise ein eigener,
aktiver Drehantrieb oder auch ein passives Antriebselement, beispielsweise
ein stehender Zahnriemen, auf dem das Matrizenmesser abrollt, eingesetzt
werden.
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Bei
Drehung des Matrizenmessers 124 um seine Drehachse 128 werden
auch die vier Schraubverbindungen 127 in eine Rotation
um die Drehachse 128 versetzt. Dabei rollen die vier Rollkörper 34 an den
Innenseiten der vier Bohrungen 33 des Stachelrades 30 ab
und versetzen das Stachelrad 30 in Rotation um seine eigene
Drehachse 35, welche zur Drehachse 128 des Matrizenmessers 124 parallel versetzt
angeordnet ist. Relativ zum Grundkörper 29 ist sowohl
die Drehachse 128 des Matrizenmessers als auch die Drehachse 35 des
Stachelrades 30 ortsfest, so dass die beiden Drehachsen
nicht um einander rotieren und somit keinerlei Taumelbewegung ausführen. Somit
ist gewährleistet,
dass nach einer vollen Umdrehung des Matrizenmessers 124 auch das
Stachelrad 30 eine volle Umdrehung ausgeführt hat.
Die Winkelgeschwindigkeit des Matrizenmessers 124 und des
Stachelrades 30 ist somit gleich.
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Auf
diese Weise kann die Drehbewegung des Stachelrades 30 mit
gleicher Winkelgeschwindigkeit mechanisch an die Drehbewegung des
Matrizenmessers 124 gekoppelt werden, obwohl die Drehachse 35 des
Stachelrades 30 nicht mit der Drehachse 128 des
Matrizenmessers 124 identisch ist. Ein eigener Drehantrieb
für das
Stachelrad 30, welcher aufwändig mit dem Drehantrieb für das Matrizenmesser 124 synchronisiert
werden müsste,
ist somit entbehrlich.
-
- 1
- Bestückautomat
- 2
- Substrat
- 3
- Bauelement
- 4
- Transportstrecke
- 5
- Zuführeinrichtung
- 6
- Bestückkopf
- 7a
- Querträger
- 7b
- Portalarm
- 8
- Positioniersystem
- 9
- Schneidvorrichtung
- 10
- Abholposition
- 11
- Bauelementgurt
- 12
- Schneideinrichtung
- 13
- Gehäuse
- 14
- Gurtkanal
- 15
- Gurtspule
- 16
- Transportrad
- 17
- Gurttasche
- 18
- Linearführung
- 19
- Schneideinheit
- 20
- Schneidelement
- 21
- Schneidkante
- 22
- Welle
- 23
- Kontereinheit
- 24
- Konterelement
- 29
- Grundkörper
- 30
- Stachelrad
- 31
- Zahn
- 33
- Bohrung
- 34
- Rollkörper
- 35
- Drehachse
- 120
- Stanzmesser
- 121a
- erste
Schneidkante
- 121b
- zweite
Schneidkante
- 124
- Matrizenmesser
- 124-1
- erstes
Teil
- 124-2
- zweites
Tel
- 125a
- erste
Schneidkante
- 125b
- zweite
Schneidkante
- 126
- Ringnut
- 127
- Schraubverbindung
- 128
- Drehachse
- BB
- Bestückbereich
- F
- Förderrichtung
- V
- Verfahrrichtung