DE102008032914A1 - Presswerkzeug für einen eine zylindrische Presshülse aufweisenden Pressfitting - Google Patents
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Abstract
Das Presswerkzeug für einen eine zylindrische Presshülse aufweisenden Pressfitting weist mehrere Pressbacken (14, 16, 18, 20; 44, 46) zum Umschließen der Presshülse des Pressfittings auf, wobei zum Verpressen der Presshülse zwei benachbarte Pressbacken (14, 16, 18, 20; 44, 46) zumindest an ihren einander zugewandten Enden mit Hilfe von Betätigungselementen (28) aufeinander zu bewegbar sind. Ferner ist das Presswerkzeug mit einer im Wesentlichen teilzylindrischen Anlagefläche (34) an jeder Pressbacke (14, 16, 18, 20; 44, 46) versehen. Die Anlageflächen sämtlicher Pressbacken (14, 16, 18, 20; 44, 46) weisen Pressstegabschnitte (36, 48) auf, die bei aneinanderliegenden Pressbacken (14, 16, 18, 20; 44, 46) mindestens einen zylindrischen Presssteg (38) bilden, dessen freies Ende zu denjenigen Anlageflächenbereichen der den Betätigungselementen (28) zugewandten Pressbacke oder Pressbacken (14, 16, 18, 20; 44, 46) einen geringeren Abstand zur Anlagefläche (34) als in den übrigen Anlageflächenbereichen aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Presswerkzeug für einen eine zylindrische Presshülse aufweisenden Pressfitting.
- Es ist bekannt, Rohrverbindungen und -anschlüsse mit Hilfe von Pressfittingen zu realisieren. Ein Beispiel für einen solchen Pressfitting ist in
DE 102 33 559 B3 beschrieben. - Zum Verpressen von Pressfittingen verwendet man spezielle Presswerkzeuge, die Pressbacken mit Andrückflächen aufweisen, welche den Pressfitting umschließen und verpressen. Die Andrückflächen weisen im allgemeinen Pressstege auf, die beim Verpressen Pressrillen auf der Außenkontur des Pressfittings erzeugen. Beispiele für derartige Presswerkzeuge sind in
DE 103 19 376 B4 undDE 197 34 355 C2 beschrieben. Diese Werkzeuge werden maschinell mit Hilfe einer hydraulisch arbeitenden Betätigungseinheit betrieben, welche an einer Seite des Presswerkzeuges angesetzt wird bzw. angreift, um das Presswerkzeug zu schließen. - In
DE 102 17 266 B4 ist eine manuell zu betätigende Handzange beschrieben, von deren die Pressbacken aufweisenden Hebel Arme abstehen, die manuell aufeinander zu bewegt werden, um die Pressbacken zu schließen. - Wie sich insbesondere beim Verpressen von Pressfittingen für größere Rohrnennweiten herausgestellt hat, werden die Pressstege über den Umfang des Pressfittings betrachtet nicht gleichmäßig in den Pressfitting hineingedrückt. So drücken sich die Pressstege in demjenigen Außenflächenbereich des Pressfittings, der im vom Presswerkzeug umschlossenen Zustand der Betätigungseinheit (hydraulische Einheit bzw. Hebelarme/Griff) abgewandt ist, tiefer in den Pressfitting hinein als auf der der Betätigungseinheit zugewandten Seite. Diese Ungleichmäßigkeit der Pressrillentiefe beeinträchtigt die Dichtigkeit der Rohrverbindung und die axiale Fixierung des Rohres an den Fitting nicht, ist aber optisch weniger ansprechend.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Presswerkzeug für einen eine zylindrische Presshülse aufweisenden Pressfitting zu schaffen, mit dem sich eine Verpressung eines Pressfittings mit über dessen Umfang betrachtet im wesentlichen gleichmäßig tiefen Pressrillen erzielen lässt.
- Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Presswerkzeug für einen eine zylindrische Presshülse aufweisenden Pressfitting vorgeschlagen, das versehen ist mit
- – mehreren Pressbacken zum Umschließen der Presshülse des Pressfittings, wobei zum Verpressen der Presshülse zwei benachbarte Pressbacken zumindest an ihren einander zugewandten Enden mit Hilfe von Betätigungselementen aufeinander zu bewegbar sind,
- – einer im wesentlichen teilzylindrischen Anlagefläche an jeder Pressbacke,
- – wobei die Anlageflächen sämtlicher Pressbacken Pressstegabschnitte aufweisen, die bei aneinanderliegenden Pressbacken mindestens einen zylindrischen Presssteg bilden, dessen freies Ende zu denjenigen Anlageflächenbereichen der den Betätigungselementen zugewandten Pressbacke oder Pressbacken einen geringeren Abstand zur Anlagefläche als in den übrigen Anlageflächenbereichen aufweist.
- Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass die bei herkömmlichen Presswerkzeugen zylindrische und zur Mittelachse der Presshülse konzentrische Ausbildung der Andrückflächen der Pressbacken exzentrisch ist, wobei der Mittelpunkt der zylindrischen Andrückfläche des erfindungsgemäßen Presswerkzeuges gegenüber dem Mittelpunkt der Andrückfläche bekannter Presswerkzeuge zu der den Betätigungselementen gegenüberliegenden Seite hin versetzt ist.
- Bei dieser erfindungsgemäßen Ausbildung der Andrückflächen verlaufen also die Pressstege und die Andrückflächen jeweils zylindrisch, wobei der durch die Andrückflächen definierte Mittelpunkt gegenüber dem Mittelpunkt, der durch den Verlauf der Pressstege definiert wird, von den Betätigungselementen weg, also zu der den Betätigungselementen gegenüberliegenden Seite der ringförmigen Pressbackenanordnung versetzt angeordnet ist. Dadurch wird also die Presshülse während der Verpressung von den Andrückflächenbereichen auf der den Betätigungselementen zugewandten Seite gegen die Andrückflächenbereiche auf der den Betätigungselementen gegenüberliegenden Seite gedrückt, so dass es über den Umfang der Presshülse betrachtet zu einer Vergleichmäßigung der Eindrücktiefe des Presssteges kommt.
- Anders ausgedrückt liegt der Erfindung der Gedanke zu Grunde, die Pressstege zentrisch an den Pressbacken zu belassen und den Umfangsverlauf der Andrückflächen beidseitig der Pressstege exzentrisch zu den Pressstegen auszubilden. Auf der den Betätigungselementen für das Zufahren der Presswerkzeuges zugewandten Seite der ringförmigen Pressbackenanordnung wird der Abstand des erhabenen freien Endes des Presssteges kleiner gehalten und auf der gegenüberliegenden Seite entsprechend größer. Dadurch wird erreicht, dass auf der den Betätigungselementen zugewandten Seite der ringförmigen Pressbackenanordnung die radial wirkende Presskraft in einem größeren Maß zunimmt als auf der gegenüberliegenden Seite, so dass der Fitting stärker gegen die Andrückflächenbereiche auf der gegenüberliegenden Seite gedrückt wird. Man kann den Effekt der Vergleichmäßigung der Pressrillentiefe entlang des Umfangs der Presshülsen beim Verpressen des Pressfittings mit Hilfe des erfindungsgemäßen Presswerkzeuges auch damit erklären, dass die Pressstegabschnitte auf der Seite der Betätigungselemente nicht so weit von den beidseitig benachbarten Anlageflächen (Pressschultern) der Pressbacken aufragen, wie dies auf der gegenüberliegenden Seite der ringförmigen Pressbackenanordnung der Fall ist.
- In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens drei, vorzugsweise vier Pressbacken nach Art einer Presskette untereinander gelenkig verbunden sind, wobei die beiden Enden dieser Pressbackenanordnung beim Umschließen der Presshülse einander zugewandt sind und zum Zusammenziehen der Presskette mit Hilfe der Betätigungselemente aufeinander zu bewegbar sind, wobei die Anlageflächenbereiche der den Betätigungselementen zugewandten Pressbacke oder Pressbacken einen geringeren Abstand zum – bezogen auf die zylindrische Ausbildung der Anlagefläche gegebenen – Mittelpunkt aufweisen als die mindestens zwei anderen Pressbacken.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele und unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen dabei:
-
1 ein Presswerkzeug mit den Pressfitting umschließender, zuziehbarer Presskette, -
2 das Presswerkzeug nach1 beim Ansetzen an eine Presshülse, -
3 eine vergrößerte Darstellung der Presskette, wobei die exzentrische Anordnung von Presssteg und Anlagefläche der Pressbacken erkennbar ist, -
4 eine Querschnittsansicht durch die Presskette entlang der Linie IV-IV der3 , -
5 ein zangenartiges Presswerkzeug mit zwei Pressbacken und exzentrischer Anordnung von Presssteg und Anlagefläche der Pressbacken und -
6 eine vergrößerte Darstellung des Bereichs VI der5 . -
1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines maschinell betätigbaren Presswerkzeuges10 , das mit einer erfindungsgemäßen Pressflächenkontur versehen ist. Das Presswerkzeug10 ist als Presskette12 ausgebildet, die vier Pressbacken14 ,16 ,18 ,20 aufweist, die bei22 ,24 ,26 , gelenkig miteinander verbunden sind. Die beiden Pressbacken14 ,16 sind mit den Hebeln28 einer Pressketten-Betätigungseinheit30 verbunden, wobei die Hebel28 um Schwenkachsen31 schwenkbar gelagert sind. Durch Aufeinanderzubewegung der beiden Hebel28 wird die Presskette12 zugezogen, womit eine von der Presskette12 umschlossene Presshülse oder ein Rohr radial gestaucht wird. -
2 zeigt die Situation beim Ansetzen des Presswerkzeuges10 auf eine Presshülse32 . - Die Besonderheit der Pressflächenkontur der vier Pressbacken
14 ,16 ,18 ,20 des Presswerkzeuges gemäß den1 und2 ist in3 verdeutlicht. Jede Pressbacke14 ,16 ,18 ,20 weist eine sich über etwa 90° erstreckende teilzylindrische Anlagefläche34 auf, die in diesem Ausführungsbeispiel drei Pressstegabschnitte36 mit benachbarten Pressschultern40 (Anlageflächen) aufweist. Die vier in Umfangsrichtung aneinanderschließenden Pressstegabschnitte36 der Pressbacken14 ,16 ,18 ,20 bilden jeweils einen Presssteg38 , der längs einer Kreislinie verläuft, deren Mittelpunkt in3 mit M gekennzeichnet ist. Die Pressschultern40 , d. h. die Anlageflächenbereiche beidseitig der Pressstege38 der vier Pressbacken14 ,16 ,18 ,20 ergänzen sich zu einer zylindrischen Fläche, deren Mittelpunkt in3 mit Z bezeichnet ist. Wie zu erkennen ist, liegt die zylindrische Fläche der Anlageflächenbereiche40 (Pressschultern) exzentrisch zu den Pressstegen38 , wobei die Pressstegabschnitte36 der beiden werkzeugseitigen Pressbacken14 ,16 , also der Pressbacken14 ,16 , die mit der Pressketten-Betätigungseinheit30 verbunden sind, weniger stark gegenüber den Pressschultern40 erhaben sind als dies bei den Pressstegabschnitten36 der der Pressketten-Betätigungseinheit30 gegenüberliegenden beiden Pressbacken18 ,20 der Fall ist. Strenggenommen gilt diese Aussage insbesondere für die beidseitig der mittig gelegenen Schnittlinie IV-IV angrenzenden Bereiche der Anlageflächen34 . Hierdurch wird erreicht, dass sich die Pressstegabschnitte36 der beiden Pressbacken14 ,16 , die der Pressketten-Betätigungseinheit30 zugewandt sind, nicht so stark in die Presshülse32 bzw. ein Rohr hineindrücken, wie dies bei den Pressstegabschnitten36 der beiden anderen Pressbacken18 ,20 der Fall ist. Dadurch kann die bei herkömmlichen Press werkzeugen beobachtete, über 360° inhomogene Pressrillenvertiefung ausgeglichen werden. - In den
5 und6 ist das Prinzip der exzentrischen Anordnung von Pressstegen und Pressschultern (Anlageflächenbereiche beidseitig der Pressstege) für den Fall einer (in diesem Ausführungsbeispiel maschinell betätigbaren) Presszange10' gezeigt. Die Presszange10' weist zwei Zangenarme28' auf, die mit Aufnahmen42 für jeweils eine sich über 180° erstreckende Pressbacke44 ,46 versehen sind. Die exzentrische Ausbildung der Pressstegabschnitte48 der beiden Pressbacken44 ,46 gegenüber den Pressschultern50 (Anlageflächen) ist in6 angedeutet. Mit M ist wiederum der Mittelpunkt der von den Pressstegen52 gebildeten Kreislinie bezeichnet, während Z den Mittelpunkt des zylindrischen Verlaufs der beidseitig der Pressstege52 befindlichen Anlageflächen50 (Pressschultern) zeigt. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10233559 B3 [0002]
- - DE 10319376 B4 [0003]
- - DE 19734355 C2 [0003]
- - DE 10217266 B4 [0004]
Claims (3)
- Presswerkzeug für einen eine zylindrische Presshülse aufweisenden Pressfitting mit, – mehreren Pressbacken (
14 ,16 ,18 ,20 ;44 ,46 ) zum Umschließen der Presshülse des Pressfittings, wobei zum Verpressen der Presshülse zwei benachbarte Pressbacken (14 ,16 ,18 ,20 ;44 ,46 ) zumindest an ihren einander zugewandten Enden mit Hilfe von Betätigungselementen (28 ,28' ) aufeinander zu bewegbar sind, – einer im wesentlichen teilzylindrischen Anlagefläche (34 ) an jeder Pressbacke (14 ,16 ,18 ,20 ;44 ,46 ), – wobei die Anlageflächen sämtlicher Pressbacken (14 ,16 ,18 ,20 ;44 ,46 ) Pressstegabschnitte (36 ,48 ) aufweisen, die bei aneinanderliegenden Pressbacken (14 ,16 ,18 ,20 ;44 ,46 ) mindestens einen zylindrischen Presssteg (38 ) bilden, dessen freies Ende zu denjenigen Anlageflächenbereichen der den Betätigungselementen (28 ,28' ) zugewandten Pressbacke oder Pressbacken (14 ,16 ,18 ,20 ;44 ,46 ) einen geringeren Abstand zur Anlagefläche (34 ) als in den übrigen Anlageflächenbereichen aufweist. - Presswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei, vorzugsweise vier Pressbacken (
14 ,16 ,18 ,20 ;44 ,46 ) nach Art einer Presskette untereinander gelenkig verbunden sind, wobei die beiden Enden dieser Pressbackenanordnung beim Umschließen der Presshülse einander zugewandt sind und zum Zusammenziehen der Presskette mit Hilfe der Betätigungselemente (28 ,28' ) aufeinander zu bewegbar sind, wobei die Anlageflächenbereiche der den Betätigungselementen (28 ;28' ) zugewandten Pressbacke oder Pressbacken (14 ,16 ,18 ,20 ;44 ,46 ) einen geringeren Abstand zum – bezogen auf die zylindrische Ausbildung der Anlagefläche (34 ) gegebenen – Mittelpunkt aufweisen als die mindestens zwei anderen Pressbacken (14 ,16 ,18 ,20 ;44 ,46 ). - Presswerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der kreislinienförmige Verlauf des Presssteges (
38 ) zum zylindrischen Verlauf der beidseitig des Presssteges (38 ) angeordneten Bereiche der Anlageflächen (34 ) exzentrisch ist.
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2008
- 2008-07-12 DE DE200810032914 patent/DE102008032914B4/de active Active
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
R020 | Patent grant now final |
Effective date: 20110902 |