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Mit
Kartenspielen sind im vorliegenden Zusammenhang insbesondere solche
Spiele mit mindestens zwei Spielern gemeint, denen eine definierte Anzahl
von Karten aus einem Stapel von insgesamt 32 bis 52 oder mehr (oder
ggf. auch weniger) Karten zugeteilt werden, wobei die Spieler wahlweise
ein oder mehrere Spielzüge machen können, wobei bspw.
weitere Karten ausgegeben oder einzelne Karten ausgetauscht werden
können. Typischerweise wird nach bestimmten Regeln gespielt,
so dass der Spieler gewinnt, der über die am höchsten
bewertete Kombination von Karten verfügt.
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Stand der Technik
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Manche
Kartenspiele haben eine solche Popularität erreicht, dass
sie für die Fernsehberichterstattung aufgezeichnet und
somit einem größeren Publikum zugänglich
gemacht werden. Um die Übertragung für die Fernsehzuschauer
attraktiv zu gestalten, ist es wünschenswert, wenn alle
Spielzüge erfasst und übersichtlich visualisiert
sowie ggf. durch einen Kommentator erläutert werden können.
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Zur
Erfassung der Kartenwerte, die den einzelnen Spielern zugeteilt
wurden, eignen sich bspw. präparierte Karten, die elektronisch
erfassbar sind. Hierzu können die Karten insbesondere mit
Transpondern bzw. sog. RFID-Kennungen ausgestattet sein, so dass
eine elektronische Erfassung aller ausgegebenen Karten und deren
Zuordnung zu den einzelnen Spielern ermöglicht sind.
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Bei
vielen Kartenspielen werden zudem im Spielverlauf von den einzelnen
Spielern Geld- oder Wertbeträge gesetzt, die der Spieler
mit den höchsten Kartenwerten bzw. der Spieler, der bis
zuletzt beim wiederholten Setzen der Beträge „mitgeht”,
gewinnt. Eine sehr bekannte und zuletzt sehr populär gewordene
Variante derartiger Kartenspiele ist das Pokern, von dem es zahlreiche
verschiedene Varianten gibt. Für die Übertragung
an ein größeres Publikum sowie bei Turnierveranstaltungen
ist insbesondere die Pokervariante „Texas hold'em” bekannt
und populär geworden. Bei dieser Variante verfügt
jeder der maximal zehn Mitspieler über zwei eigene Karten,
die er verdeckt vor sich auf einem Tisch liegen hat. Weiterhin gibt
es drei offen in der Mitte liegende Karten, die jeder Spieler gedanklich
seinen eigenen zwei Karten zuordnen und daraus möglichst
hohe Kombinationen bilden kann. Eine sog. Straße kann bspw.
dadurch gebildet sein, dass ein Spieler einen Wert „9” und
einen „Buben” verdeckt vor sich liegen hat, während
auf dem Spieltisch in der Mitte offen eine „8”,
eine „10” sowie eine „Dame” liegen
kann. In der Kombination hat dieser Spieler somit einer Straße,
weil die Karten in der Reihenfolge „8”, „9”, „10”, „Bube” und „Dame” eine
Straße bilden. Andere Spieler können andere Kombinationen
haben. Es gewinnt derjenige, der unter denen, bis zum Schluss mit
dem „Setzen” dabei bleiben und nicht etwa vorzeitig
aussteigen, weil sie davon ausgehen, dass ein anderer Spieler eine
höhere Kombination hat, die höchste Kombination
hat.
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Aus
dem Stand der Technik sind zahlreiche Systeme und Vorrichtungen
zur automatischen Erfassung von Spielkartenwerten und Spielverläufen bekannt,
die jedoch generell recht aufwändig sind und zudem Modifikationen
zumindest der Spielchips unverzichtbar machen. Zudem wird mehr oder
weniger stark in die herkömmlichen Spielverläufe
eingegriffen, was bei vielen traditionell orientierten Spielern unerwünscht
ist.
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Aufgabenstellung
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein System und eine
Anordnung zur Erfassung, Speicherung und/oder Visualisierung von
Spielzügen, -vorgängen und -ablaufen zur Verfügung
zu stellen, welche die genannten Nachteile vermeiden und möglichst
wenig in herkömmliche, traditionelle Spielverläufe
eingreifen, insbesondere bei Kartenspielen. Insbesondere sollen
keine Modifikationen der Spielhilfsmittel (Spielkarten und/oder
Chips) erforderlich sein.
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Dieses
Ziel der Erfindung wird mit den Gegenständen der unabhängigen
Ansprüche erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erfassung, Speicherung
und Visualisierung von Spielzügen, Spielvorgängen
und -ablaufen, insbesondere bei Kartenspielen, mit einem zumindest abschnittsweise
transparenten oder teiltransparenten Spieltisch mit Positionen für
wenigstens zwei Mitspieler, und einer darunter angeordneten optischen Erfassungseinrichtung
zur Erfassung von Bildern verdeckt abgelegter Spielkarten, mit einer
der optischen Erfassungseinrichtung nachgeschalteten Auswerteeinrichtung
zur automatischen Erkennung der Kartenwerte, zu deren Speicherung
und/oder zu deren Weiterverarbeitung, und mit einer Eingabe- und/oder
Erfassungseinrichtung zur Erfassung von Spielzügen wie
der Ausgabe von Kartenwerten durch einen Moderator, dem Setzen von
Geld- oder Wertbeträgen durch einzelne Spieler etc., wobei
die Eingabe- bzw. Erfassungseinrichtung mit der Auswerteeinrichtung
gekoppelt ist.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung ist die automatische Aufzeichnung und Auswertung
von Kartenspielen vorgesehen, bei denen mit offenen sowie verdeckten
Karten sowie mit Spielchips beziehungsweise Punkten gespielt wird.
Insbesondere kann die Erfindung für Kartenspiele verwendet
werden, die Üblicherweise durch einen Kartengeber moderiert
(sog. Moderator oder auch „Dealer”) werden.
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Bisherige
Systeme zur automatischen Aufzeichnung und bzw. oder Auswertung
von Kartenspielen setzen entweder speziell markierte Karten und
speziell markierte Spielchips voraus, oder der eigentlich übliche
Spielablauf muss für die eingesetzte Technik stark abgeändert
werden. Ebenso zeichnen die meisten Systeme nur die Ergebnisse auf,
nicht den eigentlichen Verlauf des Spiels, der zu diesem Ergebnis
geführt hat. Das erfindungsgemäße System zeigt
keine dieser genannten Nachteile. Es können handelsübliche
Karten und Chips verwendet werden. Ebenso muss der Ablauf des Spiels
nicht modifiziert werden. Von den Spielern wird nur eine zusätzliche Handlungsweise
verlangt, ansonsten ist der Vorgang des Aufzeichnens und des Auswertens
des Spiels für die Spieler völlig transparent.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung ist eine Eingabe- und/oder Erfassungseinrichtung
zur Erfassung von Spielzügen wie der Ausgabe von Kartenwerten
durch einen Moderator, dem Setzen von Geld- oder Wertbeträgen
durch einzelne Spieler etc. vorgesehen, wobei die Eingabe- bzw.
Erfassungseinrichtung für eine manuelle Eingabe durch den
Moderator an einem mit einem Bildschirm ausgestatteten Rechnerarbeitsplatz
vorgesehen und mit der Auswerteeinrichtung (20) gekoppelt
ist. Insbesondere kann diese Eingabe- und Erfassungseinrichtung durch
eine Zeigereinrichtung wie bspw. eine Computermaus und/oder eine
Tastatur und/oder einen berührungsempfindlichen Bildschirm
zur Eingabe und Erfassung der relevanten Spiel- und/oder Kartendaten
durch den Moderator gebildet sein. Auf diese Weise ist ein einfaches
und kostengünstiges System zur Datenerfassung und deren
Eingabe zur Verfügung gestellt, das sich zudem sehr einfach
und ohne störenden Einfluss auf die Spielverläufe
bedienen lässt. Diese manuelle Dateneingabe hat gegenüber automatisierten
Verfahren wie bspw. dem in der Stammanmeldung zur vorliegenden Zusatzanmeldung
erwähnten Spracherkennungssystem den Vorteil, dass es sehr
einfach aufgebaut und gleichzeitig sehr robust und unanfällig
gegen äußere Einflüsse ist. Zudem kann
es von verschiedenen Moderatoren gleichzeitig oder in kurz aufeinander
folgendem Wechsel bedient werden, ohne dass hierfür irgendwelche
Anpassungsschritte erforderlich wären.
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Grundsätzlich
kann der zum Spielen verwendete Tisch aufgebaut wie ein herkömmlicher
Pokertisch, d. h., er ist in bis zu zehn Positionen für
die Spieler unterteilt. Ebenso kann eine speziell ausgewiesene Position
für den Dealer vorgesehen sein. Zu dem Tisch gehört
eine Rechnereinheit, bspw. ein handelsüblicher Personalcomputer
für die Aufzeichnungs- und Auswertesoftware, der vorzugsweise
unter dem Tisch, bspw. in einem Tischbein untergebracht ist. Diese
Rechnereinheit umfasst die Auswerteeinrichtung. Der Computer ist
vorzugsweise mit WLAN ausgestattet, um Daten auf ihn zu spielen bzw.
um Ergebnisse abzurufen. Vor jedem Spieler ist unter der Spielfläche
ein Kartenscanner angebracht. Ebenso befinden sich vor dem Spieler
zwei Kontrolllampen. An der Position des Dealers befinden sich geeignete
Eingabegeräte mit zugehörigem Bildschirm sowie
ggf. ein oder zwei Fußtaster. Die Eingabegeräte
umfassen an sich bekannte Einrichtungen wie eine Tastatur, ein Zeigergerät
wie bspw. eine Computermaus und/oder einen berührungsempfindlichen
Bildschirm (sog. Tochscreen) und/oder weitere Einrichtungen zur
Eingabe.
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Der
Dealer kann das Spiel wie gewohnt führen. In Kartenspielen
mit Dealer ist dieser ohnehin angehalten, alle Spielzüge
sowie Einsätze und Karten sprachlich deutlich zu wiederholen,
um Missverständnisse z. B. über die Höhe
des getätigten Einsatzes zwischen den Spielern zu vermeiden.
Er fungiert also als Moderator des Spiels. Mit seinen Eingabegeräten
und/oder dem Fußtaster ist der Dealer nun auch mit dem
Tisch bzw. der darin angeordneten Rechnereinheit verbunden. Mittels
der Eingabegeräte kann der Dealer Kommentare zur Spielführung machen.
Beim Pokerspiel ist es zum Beispiel möglich, alles bei
einem Spiel zu setzten (”All in”). Gibt der Dealer
dies in die Rechnereinheit ein, so ermittelt diese augenblicklich
die Höhe des Einsatzes und wie viel die nächsten
Spieler mindestens setzten müssen. Da die Rechnereinheit
jederzeit einen vollständigen Überblick über
die Spielsituation liefert, kann sie ggf. dem Dealer durch eine
aufbereitete optische Anzeige an seinem Bildschirm und/oder mittels
einer zusätzlichen Sprachausgabe Unterstützung
leisten.
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Die
optische Erfassungseinrichtung des vorliegenden Systems ist vorzugsweise
unterhalb des Tisches angeordnet. Sie umfasst wenigstens eine Bilderfassungseinheit,
insbesondere eine Scannereinheit bzw. eine Kamera o. dgl. Je nach
Größe des Tisches und technischer Ausführungsform
ist es möglich, dass eine oder mehrere optische Erfassungseinrichtungen
unter dem Tisch angeordnet sind, um den Spielverlauf aufzuzeichnen.
In einer bevorzugten Variante der Erfindung ist jedem Spielerplatz
jeweils eine optische Erfassungseinrichtung zugeordnet.
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Der
optisch erfasste Bereich eines jeden Spielerplatzes stimmt vorzugsweise
mit dem für den Spieler üblichen Ablageplatz für
die Karten überein und ist zudem groß genug, dass
mehrere Karten gleichzeitig erfasst werden können. Jedem
Spielerplatz ist vorzugsweise jeweils eine Markierung und/oder eine
Anlagekante für jede verdeckt abzulegende Spielkarte zugeordnet,
um eine optische Erfassung zu erleichtern. Inbesondere die Anordnung einer
Anlagekante, bspw. in Form wenigstens einer Führungsschiene,
kann das korrekte Ablegen der Karten erleichtern. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, die sich insbesondere für „Texas
hold'em” eignet, ist für jeden Spielerplatz ein
Ablageplatz für zwei Spielkarten vorgesehen. Die Ablagekanten
können in diesem Fall in Form eines liegenden, mit der
langen Kante dem Spieler zugewandten „E” angeordnet
sein. Die Verwendung derartiger Hilfseinrichtungen hat zur Folge,
dass die Karten auf einfache Weise in exakter Position abgelegt werden
können und in der Folge nur ein relativ kleiner Bereich
optisch erfasst werden muss.
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Dies
spart Zeit und Speicherkapazität, und erfordert von den
Spielern kaum zusätzliche Aufmerksamkeit.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsvariante sieht vor, dass
diese Kartentaschen nach oben hin mit Abdeckungen versehen sind,
so dass die Karten jeweils in einen von zwei parallelen Schlitzen
eingeführt werden müssen. Durch die geschlossenen Oberseiten
kann effektiv verhindert werden, dass die Karten verrutschen und
bspw. aus den taschenförmigen Ablagebereichen heraus gleiten
oder verdreht darin zum Liegen kommen, so dass eine zuverlässige
optische Erfassung der Kartenwerte gestört wäre. Die
einseitig offenen Taschen sind vorzugsweise so dimensioniert, dass
die Karten jeweils zumindest einen Finger breit heraus ragen, so
dass sie problemlos wieder aus den Taschen entnommen werden können.
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Der
Kartenablageplatz weist wenigstens eine transparente Fläche
auf, um eine optische Erfassung der abgelegten Karten von unten
her zu ermöglichen. Die transparente Fläche kann
bspw. aus Glas, Kunststoff, Folie o. ä. gestaltet sein.
Vorzugsweise ist für jede abzulegende Karte jeweils eine
eigene transparente Fläche vorgesehen. Die Größe der
transparenten Fläche muss nicht mit der Größe der
zu scannenden Spielkarten übereinstimmen; es ist ausreichend,
wenn maximal 60% einer Karte durch die Fläche sichtbar
ist. Um eine Reflexion der Karten auf der transparenten Oberfläche
zu vermeiden und um dem Spieler den Blick in die Erfassungseinrichtung
zu verwehren, kann diese statt klar transparent auch farbig, vorzugsweise
grün, getönt (halbtransparent) sein.
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Unterhalb
der vorzugsweise jeweils durch Markierungen gekennzeichneten und
vorgegebenen Kartenpositionen können jeweils Umlenkeinrichtungen
angeordnet sein. Eine derartige Umlenkeinrichtung dient zur Umlenkung
des optischen Strahlengangs von und zu einer Position der Bilderfassungseinheit.
Die Bilderfassungseinheit kann auf diese Weise in einer flexiblen
Position untergebracht sein, insbesondere kann sie nahe der unteren
Tischfläche angeordnet sein. Auf diese Weise ist eine flache
Anordnung des Erfassungssystems unter dem Tisch möglich,
so dass dieses die Spieler nicht weiter stört und der Fußraum
erhalten bleibt. Die Umlenkeinrichtung kann wenigstens eine Reflektorfläche,
einen Spiegel und/oder ein zumindest teilweise transparentes Prisma
o. dgl. umfassen.
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Zudem
kann jedem Spielerplatz eine mit der optischen Erfassungseinrichtung
gekoppelte Lichtquelle zur Beleuchtung der von der Erfassungseinrichtung
zu erfassenden Kartenbilder zugeordnet sein, um ein besseres Bild
zu erhalten. Alternativ können auch weniger Lichtquellen
unterhalb des Tisches angeordnet sein bzw. kann die Anzahl an zur Verfügung
stehenden Lichtquellen mit der Anzahl der verwendeten optischen
Erfassungseinrichtungen übereinstimmen oder mit ihr korellieren.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Beleuchtungseinheiten automatisch an- und
abgeschaltet werden. Solange keine Karten über einer Erfassungseinrichtung
aufgelegt sind, fällt Umgebungslicht auf die Erfassungseinrichtung,
was von dieser erkannt wird; die zugehörige Beleuchtungseinheit bzw.
-einheiten ist bzw. sind abgeschaltet. Wenn die Auflagefläche
durch Karten verdeckt wird, schaltet die Erfassungseinrichtung eine
oder mehrere ihr zugeordnete Beleuchtungseinheiten ein, um anschließend
die Karten zu scannen. Danach werden die Beleuchtungseinheiten vorzugsweise
wieder abgeschaltet. Auf die beschriebene Weise wird das Umgebungslicht
zur Ermittlung des optimalen Zeitpunkts eines Scanvorgangs genutzt.
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Die
Umlenkeinrichtung, die Lichtquelle sowie die optische Erfassungseinrichtung
können zusammen innerhalb eines geschlossenen Gehäuseelementes
angeordnet sein. Insbesondere kann jeder Spielerplatz mit einem
derartigen Gehäuselement ausgestattet sein.
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Im
Folgenden wird kurz der Ablauf der Erfassung eines Pokerspieles
durch ein System gemäß vorliegender Erfindung
beschrieben:
Vor jedem Spieler ist eine optische Erfassungseinrichtung
im Tisch angebracht, die bspw. einen Scanner oder eine Flächenkamera
umfasst. Mit Hilfe dieser Bilderfassungseinheit werden die Karten
(Pocketcards) eines jeden Spieler erfasst, bspw. eingescannt. Der
Spieler muss seine Karten zu einem beliebigen Zeitpunkt des Spiels,
aber vor dem Aufdecken oder Verwerfen der Karten durch den Spieler, auf
die Auflagefläche, die auch Scannerfläche genannt
wird, legen. Die Scannerfläche ist dort angebracht, wo
der Spieler im Normalfall seine Karten obligatorisch ablegt, und
sie ist groß genug, um beide Karten nebeneinander abzulegen.
Führungsleisten bzw. nach oben hin geschlossene Kartentaschen
fördern das korrekte Ablegen der Karten über der
Erfassungseinrichtung. Die Bilderfassungseinheit ist vorzugsweise
zusammen mit einer Umlenkeinrichtung und einer Beleuchtungseinheit
in einem flachen Gehäuse unterge bracht, das an jedem Spielerplatz
unter dem Spieltisch angebracht ist. Die Erfassung der Spielkarten
erfolgt durch eine transparente Fläche im Spielfeld.
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Die
Erfassungseinrichtung ist mit einer Auswerteeinrichtung gekoppelt.
Die Auswerteeinrichtung liefert vorzugsweise Daten zur optischen
und/oder akustischen Wiedergabe jedes aktuellen Spielzustandes.
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Alle
von der Auswerteeinrichtung erkannten Spielzüge und Karten
werden gespeichert und mit einem Zeitstempel versehen. Bei einer
anschließenden Auswertung bzw. Wiedergabe des Spiels ist
dadurch nicht nur die Zuordnung der Spielzüge zu einem
Spieler möglich, sondern auch der zeitliche Verlauf des
Spiels ist nachvollziehbar. Die Wiedergabe des Spiels erfolgt bspw.
durch das Herunterladen der Spieldaten oder durch Anschließen
eines Monitors an den Tisch. Die Wiedergabe kann auf bereits erfolgte
und mittlerweile beendete Spiele begrenzt werden, um eine Spielsicherheit
zu gewährleisten. Durch die vollständige Aufzeichnung
der Spielzüge sowie das Versehen der Spielzüge
mit einem Zeitstempel ist die nachträgliche Synchronisation
mit eventuell vorhandenem Filmmaterial besonders einfach. Dadurch
wird der redaktionelle Aufwand zum Aufbereiten für Fernsehübertragungen
oder Internetbereitstellung der Spiele minimiert.
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Ausführungsbeispiel
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert. Gleiche Teile in den Figuren sind grundsätzlich
mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet und werden daher teilweise
nicht mehrfach erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Draufsicht auf einen Spieltisch gemäß vorliegender
Erfindung.
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2 zeigt
in einer perspektivischen Darstellung eine Ausführungsvariante
einer Kartentasche zur exakten Ablage der Spielkarten auf dem Spieltisch.
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3 zeigt
in einer weiteren perspektivischen Darstellung die Unterseite der
Kartentasche.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Spieltisch 10 zur automatischen
Aufzeichnung und Auswertung von Kartenspielen, bei denen mit offenen
sowie verdeckten Karten sowie mit Spielchips beziehungsweise Punkten
gespielt wird. Vorrangig ist der Spieltisch 10 für
Kartenspiele ausgelegt, die üblicherweise durch einen Kartengeber,
im Folgenden „Dealer” genannt, moderiert werden.
Optimiert ist der hier beschriebene Tisch für Pokerspiele
in der ”Texas hold'em” Variante, die derzeit am
meisten gespielte Pokervariante. Diese wird üblicherweise
mit bis zu zehn Spielern sowie einem Dealer gespielt.
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Die
schematische Darstellung der 1 zeigt
eine Draufsicht auf einen Spieltisch 10 gemäß vorliegender
Erfindung. Der in der vorliegenden Erfindung verwendete Tisch 10 entspricht
grundsätzlich einem Pokertisch wie er üblicherweise
verwendet wird: Er ist in zehn Positionen für die Spieler
(Spielerplätze 12) unterteilt und es gibt eine
speziell ausgewiesene Position 14 für den Dealer.
Der Tisch 10 umfasst eine Auswerteeinrichtung 20.
Diese ist bspw. ein handelsüblicher Bürocomputer 21 für
die Aufzeichnungs- und Auswertesoftware, der vorzugsweise unter
dem Tisch 10 in einem Tischbein 11 untergebracht
ist. Der Computer 21 ist mit WLAN ausgestattet, um Daten
auf ihn zu spielen bzw. um Ergebnisse abzurufen.
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Vor
jedem Spieler sind zwei Kontrolllampen angeordnet (nicht dargestellt).
An der Position des Dealers befindet sich zumindest ein Eingabegerät 32 wie
bspw. eine Computertastatur, ein Zeigergerät und/oder ein
sog. Tochscreen, d. h. ein berührungsempfindlicher Bildschirm.
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Jeder
Spielerplatz
12 weist jeweils eine optische Erfassungseinrichtung
30 auf.
Diese ist jeweils vor jedem Spieler unter der Spielfläche
des Tisches
10 angebracht und ist in der Stammanmeldung
(mit dem Aktenzeichen
10
2007 035 156.0 ) bereits im Detail beschrieben, weshalb
an dieser Stelle nicht näher darauf eingegangen wird.
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Mit
Hilfe der Erfassungseinrichtung 30 werden jeweils die Karten
(Pocketcards) des vor ihr sitzenden Spielers erfasst, die der Spieler
zu einem beliebigen Zeitpunkt des Spiels, aber vor dem Aufdecken
oder Verwerfen der Karten durch den Spieler, auf die gekennzeichneten
Ablageflächen legen muss. Diese Ablageflächen
befinden sich dort, wo der Spieler im Normalfall seine Karten obligatorisch ablegt,
so dass der Spieler keine neue Gewohnheit annehmen muss. Die Ablageflächen
sind groß genug, um mehrere, im dargestellten Beispiel
zwei, Karten nebeneinander abzulegen und zu er fassen. Die optische
Erfassung der abgelegten Karten erfolgt durch transparente Flächen
hindurch. Diese sind vorzugsweise grün getönt,
um die Spieler nicht zu stören und ihnen keinen Einblick
in die Erfassungseinheit 30 zu gewähren. Insbesondere
wird hierdurch auch eine Reflexion der Karten auf der transparenten
Oberfläche vermieden. Die Größe der transparenten
Flächen muss nicht die Größe der zu scannenden
Spielkarten besitzen. Von einer Karte muss durch die Fläche
maximal 60% sichtbar sein, um diese einwandfrei zuordnen zu können.
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Es
ist im Sinne der vorliegenden Erfindung, dass die zu erfassende
Fläche möglichst gering ist, um Zeit und Speicherkapazität
zu sparen. Daher ist es wichtig, dass die Spielkarten möglichst
exakt auf der kleinen Erfassungsfläche abgelegt werden.
Dem Spieler werden als Hilfestellung Kartentaschen 50 (vgl. 2)
zur Verfügung gestellt, die auf dem Tisch 10 angeordnet
sind und welche das korrekte Ablegen der Karten über der
Erfassungseinheit 30 fördern.
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Die
Kartentaschen 50, die anhand der 2 und 3 illustriert
sind, dienen zur Aufnahme von jeweils zwei parallel nebeneinander
liegenden Spielkarten oberhalb der optischen Erfassungseinrichtungen.
Während die 2 eine perspektivische Darstellung
der Oberseite der Kartentasche 50 zur exakten Ablage der
Spielkarten auf dem Spieltisch zeigt, verdeutlicht die 3 in
einer weiteren perspektivischen Darstellung die Unterseite der Kartentasche 50.
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Jede
der Kartentaschen 50 dient der Aufnahme von zwei mit ihren
Schmalseiten parallel nebeneinander angeordneten Spielkarten (nicht
dargestellt), die durch den mittigen Steg 52 voneinander
getrennt sind. Der Steg 52 ist Teil des E-förmigen
Rahmens 54, dessen Grundseite einen Anschlag für
die in die offenen Seiten eingeschobenen Spielkarten bildet. Die
Schenkel 56 des E-förmigen Rahmens 54 weisen eine
Länge auf, die ungefähr den Längenabmessungen
der Spielkarten entsprechen sollte, damit deren Handhabung nicht
durch eine zu große Länge der Schenkel 56 beeinträchtigt
wird. Die Lage und Positionierung der Kartentasche 50 auf
dem Spieltisch richtet sich nach den Positionen der optischen Erfassungseinrichtungen,
so dass jede Spielkarte nach Einschieben in die Kartentasche 50 exakt
in der richtigen Position zum Liegen kommt, so dass der Kartenwert
automatisch von der unterhalb des Tischs angeordneten optischen
Erfassungseinrichtung erfasst werden kann. Die Spielkarten liegen
hierbei auf optisch transparenten Flächen, die in der Tischfläche eingearbeitet
sind.
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Um
zu verhindern, dass die Karten aus den gewünschten Erfassungspositionen
verrutschen, bspw. durch unbeabsichtigtes Berühren oder
weil sie nicht plan auf dem Tisch aufliegen, weist die Kartentasche 50 eine
obere Abdeckplatte 58 auf, die so bemessen ist, dass sie
den Rahmen 54 nach oben hin bedeckt. Die Abdeckplatte 58 reicht
vorzugsweise nicht vollständig über alle drei
parallelen Schenkel 56 des E-förmigen Rahmens 54,
damit die Spielkarten noch problemlos erfasst und wieder aus der
Kartentasche 50 heraus gezogen werden können,
nachdem sie vollständig eingeschoben wurden.
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Wie
anhand der 2 und 3 weiterhin verdeutlicht
ist, sind die Schenkel 56 jeweils an ihren zur entsprechenden
Kartenaufnahme hin weisenden Vorderseite jeweils innen verjüngt
bzw. abgeschrägt, so dass das manuelle Einschieben der
Karte erleichtert und die Spielkarte während des Einschiebens besser
geführt ist.
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Weitere
Merkmale und Vorzüge des erfindungsgemäßen
Systems werden im Folgenden in knapper Form verdeutlicht:
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Die Kartenwerteingabe
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An
der Sitzposition des Dealers ist eine geeignete Eingabevorrichtung
angeordnet. Der Dealer führt das Spiel wie gewohnt. In
Kartenspielen mit Dealer ist dieser angehalten, alle Spielzüge
sowie Einsätze und Karten sprachlich deutlich zu wiederholen,
um Missverständnisse z. B. über die Höhe
des getätigten Einsatzes zwischen den Spielern zu vermeiden.
Er fungiert also als Moderator des Spiels. Mit der Eingabeeinrichtung
ist der Dealer nun auch mit der Auswerteeinheit 20 verbunden.
Durch manuelle Eingabe der Kartenwerte und Spielparameter werden
die durch den Dealer getätigten Kommentare zur Spielführung
erfasst. Über einen optionalen Kopfhörer kann
die Auswerteeinheit 20 den Dealer, und zwar nur diesen,
in sprachlicher Form über den aktuellen Zustand des Spiels
informieren. Dabei wiederholt die Auswerteeinheit 20 zuerst
die vom Dealer getätigte Eingabe und dann das daraus resultierende
Ergebnis. Bei Poker ist es zum Beispiel möglich, alles
bei einem Spiel zu setzen (”All in”). Gibt der
Dealer dies in die Auswerteeinheit 20 ein, so ermittelt
diese augenblicklich die Höhe des Einsatzes und wie viel
die nächsten Spieler mindestens setzen müssen.
Da die Auswerteeinheit 20 einen vollständigen Überblick über
die Spielsituation liefert, kann sie jederzeit dem Dealer durch
Sprachausgabe Unterstützung leisten.
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Die zeitechte Wiedergabe
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Alle
vom Tisch erkannten Spielzüge und Karten werden gespeichert
und mit einem Zeitstempel versehen. Bei einer anschließenden
Auswertung bzw. Wiedergabe des Spiels ist dadurch nicht nur die Zuordnung
der Spielzüge zu einem Spieler möglich sondern
auch der zeitliche Verlauf des Spiels nachvollziehbar. Die Wiedergabe
des Spiels erfolgt dabei bspw. durch das Herunterladen der Spieldaten
oder durch Anschließen eines Monitors an den Tisch. Die Wiedergabe
kann dabei auf bereits erfolgte und mittlerweile beendete Spiele
begrenzt werden, um eine Spielsicherheit zu gewährleisten.
Durch die vollständige Aufzeichnung der Spielzüge
sowie das Versehen der Spielzüge mit einem Zeitstempel
ist die nachträgliche Synchronisation mit eventuell vorhandenem Filmmaterial
besonders einfach. Dadurch wird der redaktionelle Aufwand zum Aufbereiten
für Fernsehübertragungen oder Internetbereitstellung
der Spiele minimiert.
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Bisher
bekannte Systeme zur automatischen Aufzeichnung und/oder Auswertung
von Kartenspielen setzen entweder speziell markierte Karten und speziell
markierte Spielchips voraus oder der eigentlich übliche
Spielablauf muss für die eingesetzte Technik stark abgeändert
werden. Ebenso zeichnen die meisten Systeme nur die Ergebnisse auf
und nicht den eigentlichen Verlauf des Spiels, der zu diesem Ergebnis
geführt hat.
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Die
hier vorgestellte Anordnung umgeht die oben genannten Nachteile.
Es können handelsübliche Karten und Chips verwendet
werden. Ebenso muss der Spielablauf nicht geändert werden.
Von den Spielern wird nur eine zusätzliche Handlungsweise verlangt,
ansonsten ist der Vorgang des Aufzeichnens und des Auswertens des
Spiels für die Spieler völlig unsicht- und unfühlbar.
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung
sein. Die Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsbei spiele
beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und
Abwandlungen denkbar, die von dem erfindungsgemäßen Gedanken
Gebrauch machen und deshalb ebenfalls in den Schutzbereich fallen.
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- 10
- Spieltisch
- 11
- Tischbein
- 12
- Spielerplatz
- 14
- Position
des Dealers
- 16
- Armablage
- 20
- Auswerteeinrichtung
- 21
- Computer
- 30
- optische
Erfassungseinrichtung
- 32
- Eingabegerät
- 50
- Kartentasche
- 52
- Steg
- 54
- Rahmen
- 56
- Schenkel
- 58
- Abdeckplatte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102007035156 [0001, 0034]