-
Die
Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung für ein Verstellteil
eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Eine
derartige Verstellvorrichtung weist eine Antriebseinheit, ein in
einem Bowdenrohr geführtes Zugmittel zur Übertragung
einer Verstellkraft von der Antriebseinheit auf ein Verstellteil
und ein zwischen dem Bowdenrohr und der Antriebseinheit wirkendes elastisches
Element, über das das Bowdenrohr relativ zu der Antriebseinheit
abgestützt ist, auf.
-
Beispielsweise
weist eine aus der
DE
20 2005 019 562 U1 bekannte Verstellvorrichtung in Form
eines Seilfensterhebers ein von einem Antrieb angetriebenes Zugmittel
in Form eines Seils auf, das mit zwei entlang von Führungsschienen
geführten Mitnehmern gekoppelt ist und diese zur Verstellung eines
Verstellteils in Form einer Fensterscheibe einer Fahrzeugtür
antreibt. Der Antrieb weist hierzu eine Seiltrommel auf, auf die
im Betrieb der Verstellvorrichtung das Seil so gewickelt wird, dass
die Mitnehmer und damit gleichzeitig die Fensterscheibe entlang
der Führungsschienen verstellt werden. Das Zugmittel ist
zumindest abschnittsweise in einem Bowdenrohr geführt,
das gegenüber der Antriebseinheit der Verstellvorrichtung
mit einem elastischen Element abgestützt ist.
-
Das
elastische Element dient einem Seillängenausgleich und
bewirkt, dass das Zugmittel stets unter Spannung an der Seiltrommel
anliegt, um auf diese Weise ein Verspulen des Zugmittels an der Seiltrommel
zu verhindern. Mittels des durch das elastische Element zur Verfügung
gestellten Seillängenausgleichs können Toleranzen
und Seillosen während der Lebensdauer der Verstellvorrichtung ausgeglichen
werden.
-
Seilfensterheber
einer rahmenlosen Fahrzeugtür besitzen herkömmlich
eine Kurzhubfunktion, die ausgelegt ist, die zu verstellende Fensterscheibe der
rahmenlosen Fahrzeugtür beim Öffnen der Fahrzeugtür
automatisch aus der Dichtung der Fahrzeugtür zu fahren
und so das Öffnen der Fahrzeugtür zu erleichtern
und eine Beschädigung der Dichtung, der Fensterscheibe
oder der Fahrzeugtür zu verhindern. Hierbei ist wesentlich,
dass die Fensterscheibe beim Öffnen der Fahrzeugtür
innerhalb kürzester Zeit aus der Dichtung herausbewegt
wird, damit auch bei einem schnellen Öffnen der Fahrzeugtür
die Fensterscheibe sicher und rechtzeitig aus der Dichtung gelangt.
Dieser erforderlichen schnellen Verstellbewegung der Fensterscheibe
steht jedoch die Elastizität des Seilfensterhebersystems,
bedingt insbesondere durch die zum Zwecke des Seillängenausgleichs
vorgesehene elastische Abstützung der Bowdenrohre mittels
der elastischen Elemente, entgegen. Bei Einleitung des Verstellvorgangs
muss diese Elastizität zunächst ausgeglichen werden.
Erst anschließend können die Verstellkräfte
auf das Verstellteil übertragen werden, so dass es zu einer
Verstellung der Fensterscheibe kommt.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verstellvorrichtung
für ein Verstellteil eines Kraftfahrzeugs zur Verfügung
zu stellen, die die Einleitung eines Verstellvorgangs eines Verstellteils, insbesondere
zur Bereitstellung einer Kurzhubfunktion einer Fensterscheibe einer
rahmenlosen Fahrzeugtür, innerhalb kürzester Zeit
ermöglicht.
-
Diese
Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
-
Erfindungsgemäß ist
dabei bei einer Verstellvorrichtung der eingangs genannten Art ein
Verzögerungselement vorgesehen, das derart mit dem elastischen
Element zusammenwirkt, dass bei einem Verstellvorgang der Verstellvorrichtung
eine Verstellung des elastischen Elements gedämpft wird.
-
Die
vorliegende Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass, um insbesondere
eine Kurzhubfunktion zum Verfahren einer zu verstellenden Fensterscheibe
aus einer Dichtung einer rahmenlosen Fahrzeugtür zur Verfügung
zu stellen, die im Kraftübertragungsstrang der Verstellvorrichtung
befindliche Elastizität – bedingt durch die einem
Seillängenausgleich dienenden elastischen Elemente – insbesondere
zu Beginn des Verstellvorgangs nach Möglichkeit unterbunden
werden muss. Wird die Elastizität nicht unterbunden, so
muss bei Einleitung des Verstellvorgangs zunächst eine
elastische Wegstrecke ausgeglichen werden, bis schließlich
nach Ausgleich der Elastizität die Verstellkraft auf das
Verstellteil übertragen und die Verstellbewegung eingeleitet werden
kann.
-
Diesem
wirkt die vorliegende Erfindung dadurch entgegen, dass das die Elastizität
der Verstellvorrichtung entlang des Kraftübertragungsstrangs bedingende
elastische Element während des Verstellvorgangs durch ein
Verzögerungselement gedämpft wird. Die Dämpfung
erfolgt dabei zumindest zu Beginn des Verstellvorgangs, kann jedoch
auch zu einem späteren Zeitpunkt während des Verstellvorgangs
noch wirksam sein. Durch die Dämpfung wird bewirkt, dass
das elastische Element bei Einleitung des Verstellvorgangs zunächst
in seiner Position gehalten wird. Bei Anlegen der Verstellkraft
wirkt die Verstellvorrichtung somit quasi als starres System. Erst
mit einer Zeitverzögerung reagiert das mit dem Verzögerungselement
gekoppelte elastische Element auf die anliegende Verstellkraft und
gleicht sich aus. Das Verzögerungselement bewirkt somit
eine Verzögerung in der Reaktion des elastischen Elements
auf eine anliegende Verstellkraft, so dass es insbesondere zu Beginn
eines Verstellvorgangs nicht zum Ausgleich der Elastizität
im Kraftübertragungsstrang der Verstellvorrichtung kommt,
sondern dies erst zeitverzögert erfolgt.
-
Die
Verstellvorrichtung kann insbesondere zwei elastische Elemente aufweisen,
die einen Seillängenausgleich beidseitig der Antriebseinheit
zur Verfügung stellen. Zumindest mit einem der elastischen
Elemente ist hierbei ein Verzögerungselement gekoppelt.
Um bei einer rahmenlosen Fahrzeugtür eine Kurzhubfunktion
zum schnellen Öffnen der Fensterscheibe beim Öffnen
der Fahrzeugtür zur Verfügung zu stellen, ist
das Verzögerungselement dann mit dem elastischen Element
gekoppelt, das der Verstellkraft bei diesem Verstellvorgang entgegenwirkt
und dessen Wegstrecke bei Anlegen der Verstellkraft auszugleichen
ist. Wäre das Verzögerungselement nicht vorhanden,
müsste bei Einleitung des Verstellvorgangs zum schnellen Öffnen
der Fensterscheibe das elastische Element, das insbesondere als
mechanische Feder ausgebildet sein kann, zunächst von einem
expandierten in einen komprimierten Zustand überführt
werden, in dem dann die Verstellkräfte auf das Verstellteil
in Form der Fensterscheibe übertragen werden können.
Mittels des Verzögerungselementes wird das elastische Element
insbesondere bei Einleiten des Verstellvorgangs in seiner Position
gehalten, dadurch eine unmittelbare Kraftübertragung vom
Antrieb auf das Verstellteil ermöglicht und so der Verstellvorgang
ohne jeglichen Zeitverlust eingeleitet.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Verzögerungselement
als Silikonbremse ausgebildet. Die Silikonbremse ist dabei an einem
feststehenden Fahrzeugteil, beispielsweise an einem Gehäuse der
Antriebseinheit, angeordnet und zur Dämpfung mit dem elastischen
Element gekoppelt. Beispielsweise kann die Silikonbremse über
ein Ritzel mit einer Verzahnung an einem das Bowdenrohr führenden
Führungsstück in Eingriff stehen. Bei Einleitung des
Verstellvorgangs hält die Silikonbremse dann über
das Ritzel das Führungsstück und damit das Bowdenrohr
in Position, so dass die Verstellkraft bereits zu Beginn des Verstellvorgangs
unmittelbar auf das Verstellteil übertragen werden kann.
Bei fortgesetztem Verstellvorgang gleicht sich dann das elastische
Element in Folge der anliegenden Verstellkräfte aus und
wird in gedämpfter Weise in seinen eigentlichen Betriebszustand überführt.
-
Unter
einer Silikonbremse ist in diesem Zusammenhang ein dämpfendes
Verzögerungselement zu verstehen, das die Viskosität
eines Fluids in Form von Silikon ausnutzt. Die Silikonbremse verhindert eine
spontane Verstellung, in dem sie bei Anliegen einer Verstellkraft
die Verstellung des mit der Verstellkraft beaufschlagten Teils dämpft
und erst zeitverzögert einen Ausgleich zulässt.
-
In
einer alternativen Ausgestaltung kann das Verzögerungselement
auch als hydraulisches Verzögerungselement oder als pneumatisches
Verzögerungselement ausgebildet sein. Das hydraulische Verzögerungselement
und das pneumatische Verzögerungselement sind grundlegend
gleichwirkend, wobei bei dem einen eine Flüssigkeit, bei
dem anderen ein Gas als Fluid zur Kraftübertragung verwendet wird.
Das hydraulische oder pneumatische Verzögerungselement
kann einen Kolbenzylinder aufweisen, in dem ein das Bowdenrohr führendes
und durch das elastische Element abgestütztes Führungsstück nach
Art einer Kolbenstange geführt wird. Liegt eine Verstellkraft
an dem Führungsstück in Form der Kolbenstange
an, so wirkt das pneumatische oder hydraulische Fluid zunächst
einer Verstellung der Kolbenstange entgegen und dämpft
damit die Verstellbewegung der Kolbenstange bei Einleiten des Verstellvorgangs.
Erst zeitverzögert wird die Kolbenstange bewegt und in
ihre eigentliche Betriebsposition überführt. Bei
Einleitung des Verstellvorgangs wirkt die Verstellvorrichtung somit
als quasi-starres System, so dass die Verstellkraft unmittelbar
auf das zu verstellende Verstellteil übertragen wird.
-
Bei
dem hydraulischen oder pneumatischen Verzögerungselement
kann vorteilhafterweise ein Drosselrückschlagventil vorgesehen
sein, dass eine Dämpfung des elastischen Elements bei einem
Verstellvorgang der Verstellvorrichtung lediglich in eine Richtung
bewirkt, in die andere Richtung jedoch nicht dämpfend wirkt.
Dieses dient insbesondere der Bereitstellung der Kurzhubfunktion,
die eine unmittelbare Kraftübertragung lediglich zum schnellen Öffnen der
Fensterscheibe aus einer Schließstellung erfordert, um
die Fensterscheibe rechtzeitig vor Öffnen der Fahrzeugtür
aus einer Dichtung zu verfahren. Um hierbei eine unmittelbare Kraftübertragung
zu erreichen, muss lediglich in Absenkrichtung eine Dämpfung
vorgesehen sein. Beim Heben der Fensterscheibe hingegen ist eine
Dämpfung nicht erforderlich, da hierbei ein Verfahren der
Fensterscheibe in kürzest möglicher Zeit nicht
zwangsläufig notwendig ist. Das Drosselrückschlagventil
wirkt daher derart, dass eine Dämpfung lediglich in eine
Verstellrichtung bereitgestellt wird, in die andere Verstellrichtung
jedoch das elastische Element sich ungedämpft verstellen
kann.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung kann das Verzögerungselement
als thixotropes Verzögerungselement ausgebildet sein, das
zur Dämpfung ein thixotropes Material verwendet. Das Verzögerungselement
kann als Hülse aus einem thixotropen Material ausgebildet
sein, das das Bowdenrohr beispielsweise über ein Führungsstück
gegenüber der Antriebseinheit abstützt. Das thixotrope
Material wirkt derart, dass sich bei Anliegen einer Kraft die Viskosität
des thixotropen Materials mit der Zeit ändert, so dass
das thixotrope Verzögerungselement das elastische Element
zu Beginn eines Verstellvorgangs in seiner Position hält,
mit der Zeit die Viskosität des thixotropen Materials jedoch
abgebaut und so die Dämpfung des elastischen Elements verringert
wird.
-
Den
Ausgestaltungen ist der Vorteil gemein, dass der Verstellvorgang
des zu verstellenden Verstellteils durch die Dämpfung eines
oder mehrerer der elastischen Elemente im Kraftübertragungsstrang
der Verstellvorrichtung schneller eingeleitet werden kann. Eine
Fensterscheibe kann damit insbesondere zum Bereitstellen einer Kurzhubfunktion schneller
geöffnet werden, indem Verstellkräfte insbesondere
zu Beginn des Verstellvorgangs unmittelbar und direkt auf das Verstellteil übertragen
werden, ohne dass zunächst eine Elastizität im
System der Verstellvorrichtung ausgeglichen werden muss. Ein Vorteil
der Erfindung liegt darin, dass sämtliche Varianten auf
billige und einfache Weise bereitgestellt werden können,
ohne dass grundlegende Veränderungen der übrigen
zu verwendenden Bauteile erforderlich sind. Insbesondere muss keine
stärkere Antriebseinheit eingesetzt werden, und es können
die üblichen Führungsschienen und Mitnehmer verwendet
werden.
-
Der
der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand
der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert werden. Es zeigen:
-
1 eine Übersichtsdarstellung
einer Verstellvorrichtung in Form eines Seilfensterhebers;
-
2 eine
vergrößerte Darstellung der Antriebseinheit der
Verstellvorrichtung gemäß 1 während
des Verstellvorgangs zum Öffnen einer Fensterscheibe;
-
3 eine
vergrößerte Darstellung der Antriebseinheit der
Verstellvorrichtung gemäß 1 während
des Verstellvorgangs zum Schließen der Fensterscheibe;
-
4 eine
schematische Darstellung eines Verzögerungselementes in
Form einer Silikonbremse, die auf ein ein Bowdenrohr gegenüber
der Antriebseinheit abstützendes elastisches Element einwirkt;
-
5A eine
schematische Darstellung eines auf das elastische Element einwirkenden
hydraulischen Verzögerungselementes;
-
5B eine
schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsform
eines hydraulischen Verzögerungselementes und
-
6 eine
schematische Darstellung eines thixotropen Verzögerungselementes.
-
1 zeigt
eine Übersichtsdarstellung einer Verstellvorrichtung 1 in
Form eines Seilfensterhebers zur Verstellung eines Verstellteils
in Form einer Fensterscheibe 4. Die Verstellvorrichtung 1 kann
insbesondere für eine rahmenlose Fahrzeugtür ausgebildet
sein, bei der die Fensterscheibe 4 im geschlossenen Zustand
in eine Dichtung beispielsweise an der A-Säule und am Fahrzeugdach
des Fahrzeugs eingefahren ist.
-
Die
Verstellvorrichtung 1 ist als Seilfensterheber mit einem
Zugmittel 130 in Form eines Seils ausgebildet. Das Zugmittel 130 erstreckt
sich von einer Antriebseinheit 10 zu einem oberen Umlenkelement 110 an
einer ersten Führungsschiene 11, wird entlang
der ersten Führungsschiene 11 zu einem unteren
Umlenkelement 111 geführt, erstreckt sich zu einem
oberen Umlenkelement 120 einer zweiten Führungsschiene 12,
wird entlang der zweiten Führungsschiene 12 zu
einem unteren Umlenkelement 121 geführt und erstreckt
sich von diesem unteren Umlenkelement 121 zurück
zur Antriebseinheit 10. Das Zugmittel 130 bildet
auf diese Weise eine geschlossen, sich kreuzende Seilschlaufe aus
und ist dabei abschnittsweise von einem Bowdensystem 13 mit
einem das Zugmittel 130 umgebenden Bowdenrohr 131 geführt,
so dass das Zugmittel 130 auf den sich nicht parallel zu
den Führungsschienen 11, 12 erstreckenden
Abschnitten nicht gespannt gehalten werden muss, sondern die Spannung
im Zugmittel 130 auf diesen Abschnitten durch die Abstützung
des Bowdenrohres 131 zur Verfügung gestellt wird.
-
Die
Verstellvorrichtung
1 weist eine ausschließlich
der Seillängung dienende, rastend wirkende Seillängenausgleichsvorrichtung
2 beispielsweise
nach Art der
DE
20 2005 018 565 U1 sowie elastische Elemente
20,
21 in
Form von Schraubenfedern für einen beidseitigen Seillängenausgleich auf.
Die elastischen Elemente
20,
21 sind im Kraftübertragungsstrang
beidseitig der Antriebseinheit
10 angeordnet und stützen
jeweils das Bowdenrohr
131 gegenüber einem Seiltrommelgehäuse
102 der
Antriebseinheit
10 ab.
-
Das
Zugmittel 130 ist auf eine um eine Drehachse D drehbar
gelagerte Seiltrommel 3 der Antriebseinheit 10 derart
aufgewickelt, dass bei einer Drehbewegung der Seiltrommel 3 das
eine Ende des Zugmittels 130 auf die Seiltrommel 3 aufgewickelt, dabei
das andere Ende des Zugmittels 130 jedoch von der Seiltrommel 3 abgewickelt
wird, so dass die Seilschlaufe insgesamt eine konstante Länge
aufweist.
-
Das
Zugmittel 130 ist mit entlang der Führungsschienen 11, 12 gleitend
gelagerten Mitnehmern 14, 15 verbunden und überträgt
eine von der Antriebseinheit 10 erzeugte Verstellkraft
auf die Mitnehmer 14, 15 und damit auf die mit
den Mitnehmern 14, 15 verbundene Fensterscheibe 4.
Im Betrieb der Antriebseinheit 10 versetzt ein Elektromotor 100 die Seiltrommel 3 in
eine Drehbewegung, so dass das eine Ende des Zugmittels 130 auf
die Seiltrommel 3 aufgewickelt, das andere Ende des Zugmittels 130 jedoch
abgewickelt wird, sich dadurch das Zugmittel 130 verschiebt,
die Mitnehmer 14, 15 synchron entlang der Führungsschienen 11, 12 verschoben
werden und die mit den Mitnehmern 14, 15 gekoppelte Fensterscheibe 4,
abhängig von der Verstellrichtung, gehoben oder gesenkt
wird.
-
2 zeigt
den Zustand der Antriebseinheit 10 bei einer Verstellbewegung
zum Öffnen des als Fensterscheibe 4 ausgebildeten
Verstellteils. Hierbei versetzt der Elektromotor 100 die
Seiltrommel 3 in eine Drehbewegung derart, dass das Zugmittel 130 in
die Bewegungsrichtung BAB verschoben wird.
-
Bei
der Bewegung zum Öffnen der Fensterscheibe 4 gemäß 2 nehmen
die elastischen Elemente 20, 21 in Form der Schraubenfedern
infolge der wirkenden Verstellkräfte die in 2 dargestellten
Zustände ein. Insbesondere ist das in Bewegungsrichtung
BAB vor der Antriebseinheit 10 angeordnete
elastische Element 20 beim Öffnen der Fensterscheibe 4 maximal
komprimiert, während das in Bewegungsrichtung BAB hinter der Antriebseinheit 10 angeordnete
elastische Element 21 weitestgehend entspannt ist. Diese
Zustände der elastischen Elemente 20, 21 sind
dadurch bedingt, dass eine Verstellkraft in Form einer Zugkraft
in Bewegungsrichtung BAB auf das Zugmittel 130 einwirkt
und so das Zugmittel 130 in Bewegungsrichtung BAB hin zu der Seiltrommel 3 zieht.
-
Demgegenüber
zeigt 3 den Zustand beim Schließen der Fensterscheibe 4.
Hierbei wird das Zugmittel 130 in die Bewegungsrichtung
BAUF verstellt, wodurch das elastische Element 20 weitestgehend
entspannt, das elastische Element 21 jedoch maximal komprimiert
ist. In diesem Zustand wird die Fensterscheibe 4 bis in
ihre geschlossene Stellung verfahren und in der geschlossenen Stellung
in der Dichtung gehalten.
-
Bei
einer rahmenlosen Fahrzeugtür stellt sich das Problem,
dass beim Öffnen der Fahrzeugtür zunächst
die Fensterscheibe 4 um einen kleinen Verstellweg aus der
die Fensterscheibe 4 haltenden Dichtung beispielsweise
in der A-Säule und im Fahrzeugdach verfahren werden muss,
damit die Fahrzeugtür leicht geöffnet werden kann.
Geschieht dies nicht, wird die Fensterscheibe 4 in der
Dichtung gehalten, dadurch das Öffnen der Fahrzeugtür
zumindest erschwert und im schlimmsten Fall die Dichtung, die Fensterscheibe 4 oder
die Fahrzeugtür beschädigt.
-
Das
schnelle Verfahren der Fensterscheibe 4 aus der in die
Dichtung eingefahrenen Stellung vor Öffnen der Fahrzeugtür
wird auch als Kurzhubfunktion bezeichnet. Wesentlich hierbei ist,
dass das Verfahren schnellstmöglich erfolgen muss, um auch
bei einem schnellen Öffnen der Fahrzeugtür zu
gewährleisten, dass vor Öffnen der Fahrzeugtür
die Fensterscheibe 4 aus der Dichtung verfahren ist. Das
Verfahren der Fensterscheibe 4 muss somit unmittelbar bei der
Griffbetätigung erfolgen und möglichst mit Entriegelung
der Tür abgeschlossen sein.
-
Sind
bei der Verstellvorrichtung 1 jedoch elastische Elemente 20, 21 vorgesehen,
so weist die Verstellvorrichtung 1 im Kraftübertragungsstrang eine
gewisse Elastizität auf, die vor Einleitung des Verstellvorgangs
ausgeglichen werden muss. Insbesondere muss zum Absenken der Fensterscheibe 4 der
Zustand der elastischen Elemente 20, 21 gemäß 3,
in dem die Fensterscheibe 4 im geschlossenen Zustand gehalten
wird, in den Zustand zum Öffnen der Fenster gemäß 2 überführt
werden. Bevor überhaupt Verstellkräfte bei einer
herkömmlichen Verstellvorrichtung 1 auf die Fensterscheibe 4 übertragen
werden, muss daher zunächst das vor Einleitung des Absenkvorgangs
entspannte elastische Element 20 (siehe 3)
in den maximal komprimierten Zustand (siehe 2) überführt
werden. Erst im komprimierten Zustand des elastischen Elementes 20 werden
die Verstellkräfte dann von der Antriebseinheit 10 über
das Zugmittel 130 auf die Fensterscheibe 4 übertragen
und die Fensterscheibe 4 verstellt.
-
Hier
greift die vorliegende Erfindung ein. Um eine frühest-
und schnellstmögliche Verstellung der Fensterscheibe 4 zu
ermöglichen, ist ein Verzögerungselement vorgesehen,
das mit dem elastischen Element 20 in Form der Schraubenfeder
gekoppelt ist und mit diesem zur Dämpfung der Verstellung
des elastischen Elementes 20 zusammenwirkt. Mittels des
Verzögerungselementes wird verhindert, dass bei Einleitung
des Verstellvorgangs zunächst das elastische Element 20 von
einem entspannten in einen komprimierten Zustand überführt
werden muss. Stattdessen wirkt das elastische Element 20 bei
Einleitung des Verstellvorgangs infolge des Verzögerungselementes
als quasi-starres Element, so dass die Verstellkräfte bereits
bei Einleitung des Verstellvorgangs unmittelbar von der Antriebseinheit 20 auf die
Fensterscheibe 4 übertragen werden und insbesondere
zu Beginn des Verstellvorgangs keine Zeit zum Ausgleich der Elastizität
im Kraftübertragungsstrang verloren geht.
-
Ausgestaltungen
des Verzögerungselementes sind in 4 bis 6 dargestellt.
-
Bei
einer ersten Ausgestaltung ist das Verzögerungselement
als Silikonbremse 3 ausgebildet. Die Silikonbremse 3 weist
ein drehbar gelagertes Ritzel 30 auf, das mit einer Verzahnung 134 in
einem Führungsstück 132 in Eingriff steht.
Das Führungsstück 132 stützt
an seiner einen Seite das Bowdenrohr 131 des Bowdensystems 13 ab
und ist verschieblich zu dem Seiltrommelgehäuse 102 der
Antriebseinheit 10 angeordnet. Über das elastische
Element 20, das einerseits an dem Seiltrommelgehäuse 102 und
andererseits an einem Abstützelement 133 des Führungsstücks 132 anliegt,
ist das Führungsstück 132 gegenüber
dem Seiltrommelgehäuse 102 abgestützt.
Die Silikonbremse 3 ist ebenfalls feststehend am Seiltrommelgehäuse 102 angeordnet.
-
Die
Silikonbremse 3 wirkt als Dämpfungselement. Die
Silikonbremse 3 nutzt hierbei die Viskosität eines
Fluids in Form von Silikon aus und bewirkt, dass eingeleitete Verstellkräfte
erst gedämpft und zeitverzögert in eine Verstellbewegung übertragen werden
können. Silikonbremsen sind in ihrem Aufbau grundlegend
bekannt und sollen an dieser Stelle nicht im Detail erläutert
werden.
-
Bei
einer Verstellkraft in die Bewegungsrichtung BAB tendiert
das Führungsstück 132 hin zum Seiltrommelgehäuse 102.
Dieser Verstellung des Führungsstücks 132 und
damit des elastischen Elementes 20 wirkt jedoch die Silikonbremse 3 entgegen,
die über das Ritzel 30 und die Verzahnung 134 das
Führungsstück 132 zunächst in
Position hält und erst gedämpft und zeitverzögert
eine Verstellung des Führungsstücks 132 und
damit eine Überführung des elastischen Elementes 20 in
den komprimierten Zustand zulässt. Zu Beginn des Verstellvorgangs
wird dadurch eine Verstellung des elastischen Elementes 20 verhindert,
das Führungsstück 132 und damit das Bowdenrohr 131 in
Position gehalten und so die Verstellkraft von der Antriebseinheit 10 unmittelbar
auf die Fensterscheibe 4 übertragen.
-
Eine
weitere Ausgestaltung des Verzögerungselementes 3 ist
in 5A dargestellt. Das Verzögerungselement 3 ist
hierbei als hydraulisch wirkendes Verzögerungselement 3 ausgebildet,
bei dem das Führungsstück 132 nach Art
einer Kolbenstange in einem Kolbenzylinder 34 geführt
wird. Das Führungsstück 132 weist ein
fest mit dem Führungsstück 132 verbundenes
und in dem Kolbenzylinder 34 verschiebliches Abstützelement 133 zur
Abstützung des elastischen Elements 20 in Form
der Schraubenfeder auf, wobei das Abstützelement 133 den
Kolbenzylinder 34 in zwei Kammern 34a, 34b teilt.
Liegt eine Verstellkraft in der Bewegungsrichtung BAB an
dem Bowdensystem 13 an, so wirkt diese Verstellkraft auf
das elastische Element 20 ein und versucht dieses zu komprimieren.
Diesem wirkt jedoch das hydraulische Verzögerungselement 3 entgegen,
indem ein Fluid in der Kammer 34a des Kolbenzylinders 34 die
Verstellung des elastischen Elements 20 dadurch dämpft, dass
das Fluid zur Verstellung des Führungsstücks 132 durch
ein Drosselrückschlagventil 31 in ein Reservoir 32 geleitet
werden muss. Das Drosselrückschlagventil 31 wirkt
derart, dass der Strömungswiderstand für das Fluid
bei Verstellung in die Bewegungsrichtung BAB des
Führungsstücks 132 und dem daraus resultierenden
Einleiten des Fluids durch das Drosselrückschlagventil 31 in
das Reservoir 32 groß ist. Bei der umgekehrten
Verstellbewegung und dem Einsaugen des Fluids aus dem Reservoir 32 in
die Kammer 34a ist der Strömungswiderstand des
Drosselrückschlagventils 31 jedoch klein, so dass
die Bewegung in diese Verstellrichtung nicht gedämpft wird.
-
Als
Fluid in diesem Zusammenhang kann eine geeignete Flüssigkeit,
beispielsweise ein Hydrauliköl, verwendet werden.
-
Eine
alternative Ausgestaltung zu dem hydraulischen Verzögerungselement 3 gemäß 5A ist
in 5B dargestellt. Im Unterschied zu der Variante 5A wird
bei der Variante gemäß 5B das
Fluid nicht in ein Reservoir eingeleitet, sondern von der Kammer 34a des
Kolbenzylinders 34 in die zweite Teilkammer 34b des
durch das Abstützelement 133 geteilten Kolbenzylinders 34 geleitet.
Hierbei kann ebenfalls ein Drosselrückschlagventil 31 eingesetzt
werden, das eine Verstellbewegung des Führungsstücks 132 in
die Bewegungsrichtung BAB dämpft,
in die andere Richtung jedoch dem Fluid lediglich einen geringen
Strömungswiderstand entgegensetzt und so eine ungedämpfte
Verstellung des Führungsstücks 132 und
damit des elastischen Elementes 20 ermöglicht.
-
Sowohl
bei der Variante gemäß 5A als auch
bei der Variante gemäß 5B kann
das Drosselrückschlagventil 32 auch durch ein
Strömungswiderstandselement ersetzt werden, so dass eine Dämpfung
des Führungsstücks 132 in beide möglichen
Verstellrichtungen bereitgestellt wird.
-
Bei
der Variante gemäß 5A und 5B kann
das hydraulische Verzögerungselement 3 auch als
pneumatisches Verzögerungselement ausgebildet sein. Im
Unterschied zu dem hydraulisch wirkenden Verzögerungselement 3 wird
bei dem pneumatischen Verzögerungselement ein gasförmiges
Fluid verwendet. Die Funktion und Wirkung ist ansonsten jedoch identisch.
-
Ein
als Dämpfer ausgeführtes Verzögerungselement,
das in seinem Funktionsprinzip dem hier vorgestellten Verzögerungselement
3 vergleichbar
ist, ist beispielsweise aus der
DE 42 39 681 A1 bekannt, die die Feststellung
oder Dämpfung einer Fahrzeugtür betrifft und dazu
eine Kolben-Zylinder-Einheit verwendet.
-
In
einer weiteren Variante des Verzögerungselementes 3 ist
dieses, wie in 6 dargestellt, als thixotropes
Verzögerungselement 3 ausgebildet. Das thixotrope
Verzögerungselement 3 ist in Form einer Hülse
ausgebildet, die das elastische Element 20 in Form der
Schraubenfeder zylindrisch umgibt und zwischen dem Führungsstück 132 und
dem Seiltrommelgehäuse 102 wirkt. Das thixotrope
Verzögerungselement 3 zeichnet sich dadurch aus,
dass die Hülse aus einem thixotropen Material hergestellt
ist, das eine bei Anliegen einer konstanten Kraft zeitabhängige
Viskosität aufweist. Liegt eine Verstellkraft in Bewegungsrichtung
BAB an dem Führungsstück 132 an, so
setzt das thixotrope Verzögerungselement 3 einer Verstellung
des Führungsstücks 132 zunächst
einen großen Widerstand entgegen und hält das
Führungsstück 132 damit in Position.
Zu Beginn des Verstellvorgangs wird somit die Elastizität
des elastischen Elements 20 gedämpft und ein quasi-starres
System geschaffen. Bei fortdauerndem Anliegen der Verstellkraft
baut sich die Viskosität des thixotropen Materials ab,
der der Verstellung entgegenwirkende Widerstand des thixotropen
Verzögerungselements 3 verringert sich und das
Führungsstück 132 bewegt sich in gedämpfter
Weise in die Bewegungsrichtung BAB. Wesentlich
ist auch hierbei, dass insbesondere zu Beginn des Verstellvorgangs
die Verstellkräfte unmittelbar auf das Verstellteil übertragen
werden, ohne dass zunächst ein Ausgleich der Elastizität
der Verstellvorrichtung 1 erfolgen muss.
-
Das
thixotrope Verzögerungselement 3 zeichnet sich
durch seine Einfachheit und Kostengünstigkeit aus. Als
thixotropes Material können dabei unterschiedliche, aus
der Wissenschaft bekannte Materialien, beispielsweise Ton oder Knetmasse,
eingefasst in eine elastische hülsenförmige Umhüllung, eingesetzt
werden. Zu beachten ist, dass das thixotrope Verzögerungselement 3 parallel
zum elastischen Element 20 wirkt und bei der Dimensionierung des
elastischen Elementes 20 somit das thixotrope Verzögerungselement 3 mitberücksichtigt
werden muss. Das thixotrope Verzögerungselement 3 muss darüber
hinaus in seiner Formstabilität und seinen Zeitkonstanten
den Erfordernissen der Verstellvorrichtung 1 angepasst
und so ausgelegt sein, dass zu Beginn des Verstellvorgangs die Verstellung
des elastischen Elements 20 hinreichend gedämpft
wird, jedoch mit der Zeit ein Ausgleich und somit eine Überführung
des elastischen Elements 20 von dem entspannten Zustand
in den komprimierten Zustand (siehe im Übergang 3 und 2)
ermöglicht wird.
-
Der
der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend
beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt,
sondern lässt auch gänzlich anders geartete Varianten
zu. Insbesondere entspricht dem Erfindungsgedanken jedes Verzögerungselement,
das dämpfend auf ein elastisches Element im Kraftübertragungsstrang
der Verstellvorrichtung einwirkt, um insbesondere zu Beginn eines
Verstellvorgangs eine Elastizität im Kraftübertragungsstrang
der Verstellvorrichtung zu unterbinden oder zumindest zu dämpfen.
-
- 1
- Verstellvorrichtung
- 10
- Antriebseinheit
- 100
- Motor
- 101
- Seiltrommel
- 102
- Seiltrommelgehäuse
- 11,
12
- Führungsschiene
- 110,
120
- Umlenkelement
- 111,
121
- Umlenkelement
- 13
- Bowdensystem
- 130
- Seil
- 131
- Bowdenrohr
- 132
- Führungsstück
- 133
- Abstützelement
- 134
- Verzahnung
- 14,
15
- Mitnehmer
- 2
- Seillängenausgleichsvorrichtung
- 20,
21
- Elastisches
Element
- 3
- Verzögerungselement
- 30
- Ritzel
- 31
- Drosselrückschlagventil
- 31'
- Ventil
- 32
- Reservoir
- 33
- Fluid
- 34
- Kolbenzylinder
- 34a,
34b
- Kammer
- 4
- Fensterscheibe
- BAUF
- Bewegungsrichtung
beim Schließen
- BAB
- Bewegungsrichtung
beim Öffnen
- D
- Drehachse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202005019562
U1 [0003]
- - DE 202005018565 U1 [0028]
- - DE 4239681 A1 [0047]