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Die
Erfindung betrifft ein Halbleitermodul, insbesondere ein Leistungshalbleitermodul,
umfassend ein Gehäuse, in welchem eine Bodenplatte mit mindestens
einem darauf angeordneten Halbleiterchip und Leiterbahnen angeordnet
ist, welche Leiterbahnen jeden Halbleiterchip mit mindestens einem aus
dem Gehäuse geführten Anschluss und bei mehreren
Halbleiterchips diese untereinander elektrisch verbinden. Zumindest
in einem Teil des Gehäuses ist eine Füllmasse
vorgesehen.
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Leistungshalbleitermodule
sind Komponenten für die Leistungselektronik, in ihnen
sind elektronische Leistungsbauelemente zu einem Leistungsbauteil
miteinander verschaltet. Dabei beinhaltet ein Modul in der Regel
mehrere Leistungshalbleiterbauelemente, wie z. B. Thyristoren, Leistungsdioden,
IGBTs oder MOSFETS, die jeweils zu einer logischen Funktionseinheit
zusammengefasst werden.
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Leistungshalbleiter
wurden entwickelt, um hohe Energien oder Leistungen bei hoher Integrationsdichte
zu übertragen und zu steuern, d. h. Ströme zu
leiten und umzuwandeln (AC/DC und DC/AC).
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Leistungshalbleitermodule
werden zur Isolation von Umwelteinflüssen in Gehäuse
eingebaut. Diese Gehäuse schützen das Modul vor
mechanischen Zerstörungen, Feuchtigkeit und anderen schädlichen
Einwirkungen von außen.
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Das
Gehäuse ist üblicherweise mit einer Füllmasse
vergossen, die als elektrische Isolationsschicht und zugleich als
mechanische Halterung dient. Es resultiert ein Kunststoffkörper,
in welchen die elektrischen und/oder elektronischen Bauteile und
Komponenten vollständig eingebettet sind und aus welchem
lediglich die elektrischen Zu- und Ableitungen herausragen.
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Beim
Betrieb eines Leistungshalbleitermoduls kann es aufgrund hoher elektrischer
Verlustleistungen zu einer erheblichen Wärmeentwicklung
kommen. Einer der dominierenden Ausfallmechanismen ist dabei die
thermische Ermüdung der Materialien des Moduls durch eine
stark wechselnde thermische Beanspruchung dieser Materialien. Vor
allem in Hochleistungsmodulen stellen die thermischen Probleme eine
wesentliche Begrenzung der Langzeitzuverlässigkeit dar.
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Weiterhin
müssen Leistungsmodule bei einzelnen Extrembelastungen,
wie sie z. B. bei Kurzschlüssen auftreten, kurzfristig
sehr hohen thermischen und mechanischen Belastungen standhalten können.
Belastungen auf Grund hoher Stoßströme limitieren
heutige Leistungsmodule und erfordern konventionell aufwändige
zusätzliche Schutzmaßnahmen, z. B. Überdimensionierung
ausschließlich für Fehlerfälle bzw. Schutzbeschaltungen.
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Bei
der Konzeption von Halbleitermodulen ist es daher wichtig, die thermische
Belastungen zu reduzieren, und das Halbleitermodul so auszulegen, dass
die im Betrieb entstehende Wärme effizient abgeleitet werden
kann.
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Die
Abführung der Verlustwärme aus Halbleitermodulen
stellt jedoch erhebliche Anforderungen an das Design solcher Module.
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Es
wurden weiterhin auch bereits viele Lösungen vorgeschlagen,
um das thermische Verhalten der Füllmassen von Halbleitermodulen
zu verbessern, jedoch basieren die meisten von diesen Lösungen
auf einer Optimierung des statischen Wärmeverhaltens der
Füllmassen.
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Ein
derartiges Leistungshalbleitermodul ist beispielsweise aus
EP 1 424 728 A1 bekannt.
Nach
EP 1 424 728 A1 ist
in einem Leistungshalbleitermodul mit einem aus einem aushärtbaren
Vergusskunststoff gebildeten Gehäuse und mit einer Grundplatte, wobei
auf einem Teil der dem Gehäuse zugewandten Fläche
der Grundplatte elektrische Leistungshalbleiterbauelemente über
eine isolierende Schicht angebracht sind, zumindest der Teil der
dem Gehäuse zugewandten Fläche der Grundplatte
mit den angebrachten elektrischen Leistungshalbleiterbauelementen
mit dem Gehäuse vergossen, wobei der aushärtbare
Vergusskunststoff ein thermoplastischer Schmelzklebstoff ist.
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Problematisch
bei dem vorbekannten Leistungshalbleitermodul ist, dass der ausgehärtete
Vergusskunststoff spröde und demnach nahezu nicht elastisch
deformierbar ist. Bei Erwärmung der Füllmasse
durch die eingegossenen elektrischen Leistungshalbleiterbauelemente
kann es deshalb zu thermomechanischen Spannungen kommen.
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Davon
ausgehend, besteht eine der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe darin, ein Halbleitermodul mit einer Füllmasse
anzugeben, welches sich durch eine sehr hohe thermische Belastbarkeit
und große Langzeitzuverlässigkeit auszeichnet.
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Erfindungsgemäß wird
ein Halbleitermodul, insbesondere ein Leistungshalbleitermodul,
umfassend ein Gehäuse (19) in welchem eine Bodenplatte (2)
mit mindestens einem darauf angeordneten Halbleiterchip (8, 12)
und Leiterbahnen (5, 6, 7) angeordnet
sind, welche Leiterbahnen (5, 6, 7) jeden
Halbleiterchip (8, 12) mit mindestens einem aus
dem Gehäuse (19) geführten Anschluss
(16, 17, 18) und bei mehreren Halbleiterchips
diese untereinander elektrisch verbinden, und in welchem zumindest
in einem Teil des Gehäuses (19) eine Füllmasse
(20) vorgesehen ist, wobei die Füllmasse ein nichtaushärtendes, thermoplastisches
Polymer mit reversibler Phasenwechselcharakteristik enthält,
geschaffen.
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Kerngedanke
der Erfindung ist es, das Gehäuse mit einem thermoplastischen
Werkstoff zu füllen, der bei Wärmezufuhr durch
einen reversiblen Phasenwechsel bei Überschreiten einer
Grenztemperatur in einen niedrigviskosen Zustand überführt wird.
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Die
erfindungsgemäße Füllmasse hat die Eigenschaft,
dass, wenn die Temperatur der Füllmasse bei Überlastzuständen
eine bestimmte kritische Temperatur, das heißt die Temperatur
des Phasenänderungsbereichs des nichtaushärtenden,
thermoplastischen Polymers erreicht, die Verlustwärme eines Halbleiterchips
in der Füllmasse zunächst gespeichert und erst
verzögert wieder abgegeben wird. In dieser Phasenänderungsperiode,
in der die Füllmasse von einem Festzustand in einen flüssigen
Zustand übergeht, bleibt die Temperatur der Füllmasse
konstant.
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Die
Füllmasse nimmt also selbst den größten Teil
der thermischen Energie zunächst auf und gibt sie nur verzögert
an die angrenzenden Bauteile, z. B. Halbleiter, Leiterbahnen, Anschlüsse
und nicht geschmolzene Füllmasse weiter.
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Eine
Füllmasse, die ein nichtaushärtendes, thermoplastisches,
Polymer mit reversibler Phasenwechselcharakteristik enthält,
wirkt bei einer unzulässig hohen thermischen Belastung
des Moduls wie eine ”Wärmefalle”.
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Diese
temperaturabhängigen Viskositätsänderungen
zum niedrigviskosen Bereich sind reversibel und wiederholbar. Auch
wenn das Halbleitermodul einem Zyklus von aufeinanderfolgenden Erhitzungen
und Abkühlungen ausgesetzt wird, stellt sich eine geringe
stationäre Temperatur für die im Inneren liegenden
elektrischen Halbleiterbauelemente ein.
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Durch
die intermediäre Wärmespeicherung in der Füllmasse
werden die lokalen Temperaturmaxima zwar zeitlich verbreitert, aber
die Wärme wird innerhalb der Füllmasse lokal verteilt
und die Spitzenwerte werden deutlich herabgesetzt, so dass kritische
Grenzwerte an den Bauelementen deutlich unterschritten werden können.
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Die
verbesserte Füllmasse ermöglicht daher die Auslegung
des Halbleitermoduls für längere Lebensdauer und/oder
für höhere Leistungen. Es kann auch eine im Vergleich
zum Stand der Technik erhöhte Integrationsdichte erzielt
werden. Dies gilt insbesondere für ein Leistungshalbleitermodul
mit mehreren Leistungshalbleiterbauelementen.
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Als
Elektronikschrott sind die erfindungsgemäßen Halbleitermodule
gut recyclebar, weil das Fließverhalten der Thermoplaste
bei hohen Temperaturen ein Ausschmelzen der Füllmasse erlaubt.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das
Halbleitermodul dadurch gekennzeichnet, dass der reversible Phasenwechsel
im zulässigen Temperaturbereich des Halbleitermoduls liegt,
um die Wechsellastfähigkeit des Moduls und damit seine
Lebensdauer zu erhöhen.
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Nach
einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist das Halbleitermodul dadurch gekennzeichnet, dass der reversible
Phasenwechsel im Grenzbereich des Halbleitermoduls liegt. Dadurch
erhält das Halbleitermodul eine erhöhte Robustheit
gegenüber Extrembelastungen, zum Beispiel gegen Kurzschlüsse.
Dadurch können Zerstörungen vermieden werden oder
die Folgen von Schäden am Halbleiterbauelement, beispielsweise
von Explosionen, reduziert werden.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist das nichtaushärtende, thermoplastische Polymer mit
reversibler Phasenwechselcharakteristik aus der Gruppe der teilkristallinen,
amorphen und insbesondere der elastomeren Polymere ausgewählt.
Ein elastomeres Polymeres hat einen flexiblen Molekülaufbau
und zeigt ein sogenanntes viskoselastisches Verhalten. Das heißt,
dass die beim Betrieb entstehenden mechanischen Spannungen an der
Grenzfläche zwischen Füllmasse und den Halbleiterbauteilen
durch Fliessen der Füllmasse auch schon unterhalb einer
Schmelz- oder Glastemperatur wieder abgebaut werden können.
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Das
viskoselastische Verhalten erhöht die Widerstandsfähigkeit
gegen Rissausbreitung oder Bruch erheblich, so dass bei Erwärmung
der Füllmasse und des Gehäuses durch die eingegossenen Halbleiterbauelemente
nahezu keine unerwünschten Spannungen und eine daraus resultierende
Rissbildung im Gehäuse oder in der Füllmasse auftreten können.
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Nach
einer besonders bevorzugten Variante der Erfindung ist das nicht
aushärtende, thermoplastische Polymer mit reversibler Phasenwechselcharakteristik
aus der Gruppe der thixotropen oder strukturviskosen thermoplastischen
Polymeren ausgewählt. Nach einer anderen Variante ist die
Füllmasse thixotrop oder strukturviskos eingestellt. Nach
beiden Varianten bildet die Masse oberhalb einer Schmelz- oder Glastemperatur
eine thixotrope Flüssigkeit, die besonders einfach verarbeitet
werden kann.
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Eine
weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass das nichtaushärtende,
thermoplastische Polymer mit reversibler Phasenwechselcharakteristik
eine Schmelz- oder Glastemperatur von 80°C ≤ TS ≤ 220°C aufweist, die
je nach Anwendungsfall in einem weiten Bereich eingestellt werden
kann.
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Nach
dieser Ausgestaltung der Erfindung liegt der Schmelzbereich bzw.
Erweichungsbereich oberhalb der zulässigen Gebrauchstemperatur.
Im normalen Betriebsbereich des Halbleitermoduls ist die erfindungsgemäße
Füllmasse stets plastisch bzw. elastisch formstabil. Die
Masse bildet erst oberhalb der Schmelz- oder Glastemperatur eine
viskoselastische Flüssigkeit, die die Oberfläche
der Verlustwärme produzierenden Bauteile bzw. Bauelemente abdeckt
und als Wärmesenke wirkt.
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Ein
Thermoplast mit einer Schmelztemperatur im niedrigen Temperaturbereich
ist geeignet, um eine Reduzierung der Temperaturwechselbeanspruchung
im oberen normalen Betriebsbereich zu bewirken, da Temperaturmaxima
eines Bauteils des Moduls, die im Schmelzbereich der Füllmasse
liegen, reduziert werden.
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Ein
Thermoplast mit einer Schmelztemperatur im höheren Temperaturbereich,
oberhalb der zulässigen Betriebstemperatur des Moduls,
ist geeignet, um eine Überbeanspruchung zu reduzieren und die
Fähigkeit des Moduls, einen extern induzierten Belastungszustand
zu überstehen, zu erhöhen.
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Wesentliche
Eigenschaften der erfindungsgemäßen Füllmasse
ist auch die Festlegung des Tropfpunktes, welcher sich im Bereich
von 60°C ≤ TTR ≤ 180°C
bewegen kann. Bevorzugt ist der Bereich zwischen 100°C
und 175°C. Ein Auswandern oder Abtropfen des Polymers ist
damit im zulässigen Temperaturbereich des Leistungshalbleitermoduls
ausgeschlossen.
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Um
eine noch bessere thermische Anbindung der Füllmasse an
die Halbleiterbauteile bzw. an die Bodenplatte und das Gehäuse
zu erzielen, kann nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung die Füllmasse einen wärmeleitenden Füllstoff
enthalten.
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Bevorzugt
werden pulverförmige, vorzugsweise elektrisch isolierende
anorganische Füllstoffe mit hoher Wärmeleitfähigkeit λ ≥ 1000
W/m·K zugegeben. Die Wärmeleitfähigkeit
solcher gefüllten Füllmassen kann dann λ ≥ 3
W/m·K erreichen und ist damit im Vergleich zu herkömmlichen
Massen hoch. Das trägt zur schnelleren Wärmespreizung
in dem Halbleitermodul bei.
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Neben
diesen pulverförmigen Grundtypen können diese
Werkstoffe auch in Version mit Partikeln anderer Geometrien eingesetzt
werden. Auch das Beimengen nanoskaliger Partikel in die Füllmasse
ist zweckmäßig, da durch diese Gestaltung die Grenzflächen
zwischen Halbleiterbauteilen und Füllmasse eine besonders
große Oberfläche aufweisen. Von der großen
Oberfläche wird die freigesetzte Wärme besonders
stark absorbiert und gleichmäßig verteilt. Diese
besonders starke Absorption des Materials stellt eine ebenso hohe
Ableitung der Wärme aus dem Gehäuse sicher.
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Füllmassen
mit einem Füllstoff aus nanoskaligen Partikeln weisen zudem
aufgrund fehlender Fehlstellen und Mikrorisse eine höhere
Festigkeit als Füllmassen mit Mikropartikeln auf.
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Grundsätzlich
sind alle Materialien als wärmeleitende Füllstoffe
geeignet, sofern diese eine hohe Wärmeleitfähigkeit,
eine hohe volumenspezifische Wärmekapazität und
eine niedrige elektrische Leitfähigkeit aufweisen.
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Durch
die gute Wärmeleitung und Wärmespreizung in der
Füllmasse mit wärmeleitenden Füllstoffen
kann die Verlustwärme aus dem Halbleitermodul über
seine gesamte Oberfläche abgeführt werden. Damit
tragen sämtliche wärmeabgebenden Oberflächen
des Halbleitermoduls zur Kühlung bei. Das steigert die
Effektivität einer äußeren Kühlung deutlich.
Durch die Spreizung der abzuführenden Wärme auf
eine wesentlich größere Oberfläche und die
gleichzeitig verbesserte Abführung derselben kann die Temperatur
in einem Leistungsbauelement deutlich gesenkt werden.
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Die
höhere thermische Leitfähigkeit der Füllmasse
mit wärmeleitenden Füllstoffen kann auch genutzt
werden, um die Dimensionierung von Bauteilen des Moduls, wie Querschnitt
und Anzahl der Terminals, Chipfläche und Bonddrahtanzahl
zu reduzieren.
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Zur
weiteren Verbesserung oder Einstellung physikalischer, chemischer
oder mechanischer Eigenschaften der Füllmasse ist es möglich,
ihr ein weiteres Additiv ausgewählt aus der Gruppe der
Basisöle, Verdickungsmittel, Geliermittel, Antioxidantien und
Metalldeaktivatoren zuzugeben. Diese Liste der Additive hat keinerlei
beschränkende Wirkung.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform enthält die
Füllmasse 0,01–85 Gew.-% eines oder mehrerer wärmeleitender
Materialien, 1–80 Gew.-% eines oder mehrerer Basisöle,
0,1–15 Gew.-% eines oder mehrerer Verdickungsmittel, Geliermittel
oder Thixotropiermittel, 0,01–1 Gew.-% eines oder mehrerer
Antioxi dantien oder 0,01–0,05 Gew.-% eines oder mehrerer
Metalldeaktivatoren. Eine derartige Füllmasse ist standfest
und gut plastisch verformbar.
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Eine
besonders gute Wärmekoppelung und eine noch weiter verbesserte
Ableitung der Wärme an die Umgebung wird erreicht, wenn
auch das Material des Gehäuses ein wärmeleitendes
Material, insbesondere Nanopartikel, mit einer Wärmeleitfähigkeit λ ≥ 1000
W/m·K, enthält.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines
Halbleitermoduls, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass zunächst
eine Mischung der Füllmasse hergestellt wird, die mindestens
einen Anteil eines thermoplastischen Polymers und bevorzugt einen
oder mehrere wärmeleitende Füllstoffe enthält,
dass die Mischung durch Energiezufuhr derart aktiviert wird, dass
eine Erhöhung der Viskosität der Füllmasse
bewirkt wird und dass die so in ihrer Viskosität erhöhte,
flüssige Füllmasse einer entsprechenden Gießvorrichtung
zugeführt, das Halbleitermodul in einem Gehäuse
aufgebaut und mit der Füllmasse vergossen wird.
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Das
erfindungsgemäße Halbleitermodul ist prozesstechnisch
sehr einfach herzustellen. Das thermoplastische Polymer mit reversibler
Phasenwechselcharakteristik hat bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes
eine ausgezeichnete Schmelzfließfähigkeit. Die
Füllmasse ist daher sehr einfach in verschiedensten Formulierungen
gießfähig, potentiell kostengünstig herstellbar
und somit für die hier vorgesehene Verwendung sehr gut
geeignet.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahren wird die Füllmasse
thixotrop eingestellt und die Erhöhung der Viskosität
der Füllmasse wird durch Scherung bewirkt. Das thixotrope
Verhalten der Füllmasse erleichtert die Verarbeitung besonders bei
einem hohen Anteil von wärmeleitenden Füllstoffen.
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Durch
das Vergießen der Bauteile oder Baugruppen mit einer Füllmasse
ist bereits eine gute Abdichtung und ein sicherer mechanischer Schutz
mit geringem Aufwand erreicht.
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Im
Gegensatz zu den herkömmlich verwendeten Füllmassen
ist nach dem Vergießen kein langwieriges Aushärten
mehr nötig.
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Weitere
zweckmäßige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung
sind Gegenstand der nachfolgenden detaillierten Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen der Erfindung unter Bezug auf die Figuren
der Zeichnung, wobei gleiche Bezugszeichen auf gleichwirkende Bauteile
verweisen und wobei
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1 eine
Schnittdarstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Leistungshalbleitermoduls und
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2 eine
Schnittdarstellung der Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Leistungshalbleitermoduls bei erhöhter Temperatur zeigt.
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1 zeigt
den schematischen Aufbau einer bevorzugten Ausführungsform
eines Halbleitermoduls, wie es Gegenstand der Erfindung ist.
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Vorzugsweise
ist das Modul ein Leistungshalbleitermodul. Ein Leistungshalbleitermodul
mit einem typischen hybriden leistungselektronischen Aufbau weist
mehrere auf einem Substrat/Träger zusammengefasste und
miteinander verschaltete Leistungshalbleiterbauelemente auf. Die
Bestückung eines solchen Leistungshalbleitermoduls umfasst
mindestens ein Leistungshalbleiterbauelement, wie z. B. Thyristoren,
GTOs, MCTs, Leistungsdioden, IGBTs (Insulated Gate Bipolar Transistor)
oder MOSFETs. Ein Modul kann aber auch noch andere Beschaltungskomponenten,
z. B. passive Bauelemente und Sensoren, beinhalten. Die Halbleiterelemente
sind handelsübliche Bauteile, und werden deshalb im Folgenden
nicht genauer beschrieben.
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Das
Leistungshalbleitermodul enthält eine Bodenplatte 2.
Die Bodenplatte 2 ist im dargestellten Beispiel mit einem
Kühlkörper 1 mit Kühlrippen
verbunden, um die von den Halbleiterelementen erzeugte Wärme
abzuführen. Eine andere günstige Ausführungsform
wäre z. B. ein Flüssigkeitskühler.
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Die
Bodenplatte ist bevorzugt aus einem gut wärmeleitenden
Material z. B. einem aus Metall, wie Aluminium oder Kupfer oder
einem Metall/Matrix-Komposit wie Aluminium-Siliziumkarbid (AlSiC) oder
Kupfer Siliziumkarbid (CuSiC) hergestellt.
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Dabei
ist ein Bodenplatte 2 aus einem Metall-Keramik Komposit
(AlSiC, CuSiC) gut mit Kühlstrukturen 1 aus dem
gleichen Komposit oder aus dem zugehörigen Metall (Al,
Cu) kombinierbar.
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In
dem gezeigten Aufbau ist das Leistungshalbleitermodul auf einer
Isolationsplatte 4 als Schaltungsträger aufgebaut.
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Die
Isolationsplatte bildet eine elektrische Isolation zwischen Halbleiterelemente
und Bodenplatte und weist zudem eine gute Wärmeleitfähigkeit auf,
um die Wärme der Halbleiterelemente 8, 12 zur Bodenplatte 2 abzuführen.
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Üblicherweise
ist die Isolationsplatte 4 aus Keramik gefertigt, wobei
Aluminiumnitrid (AlN), Aluminiumoxid (Al2O3), Berylliumoxid (BeO),
Siliziumkarbid (SiC) oder Siliziumnitrid (SiN) bevorzugte Materialien
sind.
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Für
Leistungshalbleiter werden dabei vorzugsweise wegen der hohen Wärmeleitfähigkeit
und Wärmeausdehnungskoeffizienten keramischen Schaltungsträger
sog. DCB-Substrate (direct copper bonded) verwendet, welche aus
einem keramischen Isolator wie Aluminiumoxid oder Aluminiumnitrid,
bestehen, auf dem eine dünne Schicht reinen Kupfers aufgebracht
ist. Die Verbindung zur Bodenplatte erfolgt über eine Lotschicht 3.
Es lassen sich jedoch grundsätzlich auch andere elektrisch
isolierende Materialien verwenden.
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Nachteilig
an diesem Aufbau ist es, dass durch die Isolationsplatte eine zweite
Lotschicht erforderlich ist und der thermische Widerstand vergrößert
wird. Daher ist es möglich, dass die Halbleiterbauelemente 4 an
Stelle über der Isolationsplatte direkt auf der dem Kühlkörper
zugewandten Fläche der Bodenplatte 2 angebracht
sind, wodurch das Isolationselement vorteilhaft eingespart werden
kann.
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Die
Isolationsplatte 4 ist auf ihrer dem Gehäuse zugewandten
Seite mit einer metallisierten Kontaktfläche versehen,
die nach schaltungstechnischen Erfordernissen zu Leiterbahnen 5, 6, 7 strukturiert
ist.
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Mit
den Leiterbahnen sind die elektronische Bauelemente 8, 12 mechanisch
und elektrisch verbunden. Die elektrische Verbindung kann durch
Lotschichten 9, 13 hergestellt sein.
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An
Stelle der Lotschichten zwischen den Halbleiterchips 8, 12 und
der Isolationsplatte kommt auch eine andere stoffschlüssige
Verbindung bzw. Befestigung in Frage, die einen guten elektrischen und
thermischen Kontakt gewährleistet, beispielsweise über
eine Zwischenlage 10 in Form einer Metallplatte.
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Die
Anschlüsse 16, 17, 18 des Leistungshalbleitermoduls
werden über die schaltungstechnische Struktur auf der Isolationsplatte
an geeigneten Stellen mit Terminals aus dem Gehäuse herausgeführt,
um äußere Anschlüsse bereitzustellen.
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Elektrische
Verbindungen zwischen den Leiterbahnen 5, 6, 7,
Terminals 16, 17, 18 und den Halbleiterbauelementen 8, 12 sind
durch Drahtbonds 11, 14, 15 hergestellt.
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Das
Leistungshalbleitermodul umfasst weiterhin ein Gehäuse 19,
das mit der Bodenplatte abgeschlossen ist und somit einen Gehäuseinnenraum bildet. Üblich
sind Kunststoffgehäuse. Das Gehäuse 19 kann
außer aus Kunststoff auch aus einem anderen Dielektrikum,
insbesondere aus einer Keramik, bestehen. Die Keramiken sind billig
und resistent und haben für elektrische Isolatoren eine
gute thermische Leitfähigkeit. Diese thermische Leitfähigkeit
ist wichtig, um die entstandene Wärme abzuführen.
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Ein
effektiver Wärmeübergang über das Gehäuse
wird allerdings verhindert, wenn es sich bei dem Material des Gehäuses
um einen üblichen Kunststoff mit einer Wärmeleitfähigkeit
von nur ca. 0,2 W/mK handelt. Weil das Gehäuse das Modul
an fünf von sechs Längsflächen begrenzt,
stellt dann auch das Gehäuse selbst wegen der auf Grund
der Druckbeständigkeit erforderlichen Wandstärke
einen entscheidenden Wärmewiderstand dar. Im Rahmen der
Erfindung kann daher auch das Material des Gehäuses wärmeleitende
Füllstoffe aufweisen, wobei diese zwischen 0,01 und 85
Gew.-% der Füllmasse ausmachen können. Nach einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält
das Material des Gehäuses Nanopartikel mit einer Wärmeleitfähigkeit λ ≥ 1000
W/m·K. Eine vorteilhafte Materialwahl sind auch hier Metall-Keramik
Komposit-Materialien, insbesondere Siliziumkarbide, beispielsweise
AlSiC oder CuSiC.
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Die
Gehäuseform kann in einem weiten Rahmen variiert werden.
Insbesondere kann das Gehäuse Mittel zur Führung
eines Wasser- oder Kühlmedienflusses aufweisen.
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Zur
gegenseitigen elektrischen Isolation und zur Abdichtung des Schaltungsaufbaus
gegen die Außenatmosphäre wird das Gehäuse
zumindest teilweise in Richtung der Bodenplatte mit einer Füllmasse
vergossen.
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Typisch
wird das Gehäusevolumens soweit mit Füllmasse
aufgefüllt, dass sie die Halbleiterbauelemente gleichmäßig
umgibt und die üblichen Normvorschriften erfüllt
sind.
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Nachfolgend
wird detaillierter auf die oben genannten Bestandteile der Füllmasse
eingegangen.
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Im
einzelnen enthält die Füllmasse erfindungsgemäß einen
nichtaushärtenden thermoplastischen Polymer mit reversibler
Phasenwechselcharakteristik. Thermoplaste sind definiert als nichtvernetzte
oder nicht homogen vernetzte Polymere, die auch aus einzelnen Blöcken
zusammengesetzt sein können, die bei einer Temperatur über
der Glasübergangstemperatur bei amorphen Polymeren oder
der Schmelztemperatur bei teilkristallinen Polymeren reversibel
erweichen und schließlich in eine hochviskose Flüssigkeit übergehen.
Sie durchlaufen dabei einen weiten Erweichungs- oder Schmelzbereich.
Im Gegensatz zu gehärteten Duroplasten können
Erweichung und Erstarrung reversibel mehrfach wiederholt werden.
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Als
solche Polymere können beispielsweise teilkristallines
PPS (Poly(Phenylensulfid)), PPA (Polyphatamid), PEEK (Polyetheretherketon),
oder amorphes PEI (Polyetherimid), PSU (Polysulfon) oder PES (Polyethersulfon),
verwendet werden. All diese Kunststoffe sind auch im Bereich hoher
Temperaturen stabil, halten also den üblichen Betriebstemperaturen
zwischen –40°C und +150°C ohne Weiteres
stand.
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Besonders
bevorzugt sind als thermoplastische Polymere thermoplastische Elastomere
aus der Gruppe: TPE-U (thermoplastisches Elastomer auf Polyurethan-Basis),
TPE-A (thermoplastisches Elastomer auf Polyamid-Basis), TPE-E (thermoplastisches
Elastomer auf Polyester-Basis), TPE-0 (thermoplastisches Elastomer
auf Polyolefin-Basis), Styrol Block-Copolymere (SEBS-Blockpolymer, SBS-Blockpolymer),
EPDM/PE-Mischungen, EPDM/PP-Mischungen, EVA, oder PEBA (Polyetherblockamide).
Durch die Verwendung eines elastomeren, thermoplastischen Polymeren
mit reversibler Phasenwechselcharakteristik weist die Füllmasse des
Leistungshalbleitermoduls eine besonders hohe elastische Deformierbarkeit
und einen definierten Wärmeausdehnungskoeffizienten auf.
Bei Erwärmung des Gehäuses durch die eingegossenen
elektrischen Leistungshalbleiterbauelemente bei deren Betrieb können
somit vorteilhaft Spannungen und eine daraus resultierende Rissbildung
im Gehäuse weitestgehend verhindert werden.
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Weiter
kann die Füllmasse ein thermoplastisches Polymerblend sein
und ihr jeweils ein weiteres thermoplastisches Polymer zugegeben
werden.
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Ein
thermoplastisches Polymer mit reversibler Phasenwechselcharakteristik
weist in einem gewissen Temperaturbereich signifikant erhöhte
Werte für die spezifische Wärmekapazität
auf.
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Ursache
für die hohe spezifische Wärmekapazität
sind energieintensive Phasenübergänge, wie Schmelzen
und Verfestigen bei Erhitzungen und Abkühlungen in einem
gewissen Temperaturbereich, insbesondere in diesem Temperaturbereich
verteilt stattfindende Schmelzvorgänge, für die
eine hohe Schmelzenergie aus dem Polymeren bereitgestellt werden
muss.
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Durch
diese ”verteilten” Schmelzvorgänge geht
die Füllmasse nicht in einem punktuellen Schmelzpunkt in
den flüssigen Aggregatzustand über. Statt dessen
wird die gesamte Füllmasse mit zunehmender Temperatur weicher.
Ab einer gewissen Temperatur ist auch das thermoplastische Polymer
flüssig.
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Das
Material weist somit einen ”unscharfen”, d. h.
einen über einen Temperaturbereich verteilten Schmelzpunkt
auf.
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Damit
ist der Vorteil verbunden, dass bei einem zyklischen Wechselspiel
von Erhitzungs- und Abkühlphasen Temperaturenspitzen gedämpft
sind und sich die stationäre Temperatur im Bereich der Halbleiterbauelemente
nur wenig und verzögert ändert.
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Das
nichtaushärtende thermoplastische Polymer mit reversibler
Phasenwechselcharakteristik kann beispielsweise ein teilkristallines
Polymer sein, das thermisch schmelzbar ist, d. h. oberhalb einer
bestimmten Temperatur vom festen in den flüssigen Zustand übergeht
oder ein amorphes Polymer, das progressiv vom festen Zustand in
einen plastischen und dann in einen flüssigen Zustand übergeht
oder ein thixotropes Polymer, das im Ruhezustand fest ist, jedoch
durch mechanische Einwirkung mehr oder weniger flüssig
gemacht werden kann.
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Weist
das Polymer eine zumindest teilkristalline Struktur auf, kann erreicht
werden, dass eine Steifigkeit des Polymers auch bei hohen Temperaturen
zum Erreichen einer Haltefunktion für das Bauteil hinreichend
ist. Im Vergleich zu amorphen Thermoplasten weisen teilkristalline
Thermoplasten einen schmaleren Übergangsbereich zwischen
festem und flüssigem Zustand auf. Ein allmähliches
Aufweichen des Materials, wie es in amorphen Thermoplasten bei einer
Annäherung von unten an eine Glastemperatur des Materials
eintritt, ist durch die teilkristalline Struktur unterdrückt.
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In
neuerer Zeit sind als Variante der thermoplastischen Polymere sogenannte
Liquid-Crystal-Polymere auf dem Markt erhältlich. Dabei
handelt es sich um thermoplastische aromatische Co-Polyester mit
langen gerichteten Fadenmolekülen, die sich gegenseitig
verstärken. Ein Liquid Crystal Polymer bildet oberhalb
der Schmelztemperatur Tm eine flüssigkristalline
Schmelze. Diesen Zustand beschreibt man als Mesophase, die weder
als flüssige noch als kristalline Phase zu beschreiben
ist. Dies bewirkt eine extrem hohe Festigkeit von aufgeschmolzenen
thermoplastischen Liquid-Crystal-Polymeren.
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Es
hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass das thermoplastische
Polymer eine Schmelz- oder Glastemperatur von 80°C ≤ TS ≤ 220°C und einen Tropfpunkt
von 60°C ≤ TTR ≤ 180°C, insbesondere
von 100°C ≤ TTR ≤ 175°C
aufweist.
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Eine
Schmelz- oder Glastemperatur von 80°C ≤ TS ≤ 220°C erlaubt bei der
Herstellung des Halbleitermoduls durch Vergießen der Füllmasse eine
Vergießtemperatur in diesem Bereich.
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Durch
die geringe Vergießtemperatur und einen niedrigen Vergießdruck
kann eine Blasenbildung des flüssigen thermoplastischen
Schmelzklebstoffes während des Vergießvorgangs
weitest gehend vermieden werden. Die Möglichkeit von auftretenden Teilentladungen
während des Betriebs des Leistungshalbleitermoduls infolge
Luft- oder Gaseinschlüssen im Gehäuse kann somit
auf ein Minimum reduziert werden.
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Durch
die Fliesseigenschaften des thermoplastischen Polymers und die geringe
Vergießtemperatur wird eine leichte Verteilung der flüssigen
Masse gefördert. Dadurch werden die Halbleiterbauelemente
und deren äußerst filigrane Aufbauten vorteilhaft vollständig
und schonend eingegossen, abgedichtet, geschützt und in
erwünschter Weise elektrisch gegeneinander isoliert werden.
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Bevorzugt
besteht das Material der Füllmasse aus einem Verbundwerkstoff
mit einer Matrix aus einem thermoplastischen Polymeren mit reversibler Phasenwechselcharakteristik,
mit einem oder mehreren wärmeleitenden Füllstoffen
sowie weiteren Additiven, wie z. B. einem oder mehreren Basisölen,
verschiedenen Verdickungsmitteln, verschiedenen Antioxidantien und
Metalldeaktivatoren, in einer Menge, die die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung nicht beeinträchtigt und die keinen nachteiligen
Einfluss auf die physikalischen Eigenschaften ausübt.
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Mit
Vorteil kann dem Polymerausgangsmaterial ein Basisöl in
Form von Silikonöl, z. B. ein Gemisch niedrigpolymerer
Methylpolysiloxane zugesetzt werden. Ebenso können vorteilhaft
Paraffinöle und/oder Weißöle verwendet
werden.
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Die
Zugabe eines Basisöl bewirkt, dass die Viskosität
der Ausgangsmasse modifiziert und auch die Permeabilität
der Masse für Wasserdampf herabsetzt wird.
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Um
das Polymerausgangsmaterial zu einer kohäsiven Masse zum
Beschicken eines Mischers oder einer Pumpe oder einer Spritzgussanlage
bei niedrigen Temperaturen zu formen, wird die Masse vorteilhaft
mit 1–80 Gew.-% Basisölen versetzt.
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Die
Füllmasse hat in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
thixotrope oder strukturviskose rheologische Eigenschaften.
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Das
als thixotrop oder strukturviskos bezeichnete Viskositätsverhalten
beschreibt ein Verhalten der Füllmasse im bewegten Zustand,
wie beispielsweise beim Umpumpen in einer Spritzgussanlage. Unter
Scherbeanspruchung nimmt die Masse einen niederviskosen Zustand
an, der eine gute Verarbeitbarkeit gewährleistet. Ohne
Scherbeanspruchung im Ruhezustand hingegen baut sich schnell wieder
eine hohe Viskosität auf und gewährleistet auf diese
Weise, dass die bereits applizierte Füllmasse eine verringerte
Neigung zum Ablaufen zeigt. In gleicher Weise führt die
erhöhte Viskosität im unbewegten Zustand, z. B.
bei der Lagerhaltung dazu, dass ein Absetzen der Partikel eines
Füllstoffes größtenteils verhindert wird
oder ein Wiederaufrühren der schwach abgesetzten oder agglomerierten
Partikel gewährleistet ist.
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Thixotropie
bezeichnet ein Fließverhalten, bei dem sich unter konstanter
Scherintensität eine mit der Zeit abnehmende Viskosität
zeigt. Strukturviskosität bezeichnet ein Fließverhalten,
das auch von der Scherintensität, aber nicht von der Zeitdauer
abhängt.
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Einige
Polymerblends, wie z. B. die Copolymere von Alkydharzen mit Polyamiden,
bilden thixotrope Thermoplaste. Durch Variation von Art und Menge
der Reaktionspartner und ihrer Umsetzungsbedingungen kann damit
jeder gewünschte Thixotropiergrad eingestellt werden. In ähnlicher
Weise lassen sich auch IK-PUR-Systeme, wie in
EP 300 388 A2 beschrieben,
thixotropieren.
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Das
gewünschte rheologische Verhalten der Füllmasse
kann aber auch mit Hilfe geeigneter, insbesondere ionischer oder
nicht ionischer Thixotropiermittel eingestellt werden.
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Thixotropiermittel
sind rheologische Additive, die Thixotropie bewirken, so dass es
beim Verarbeiten des Materials unter Scherbeanspruchung zu einem
Viskositätsabbau kommt, Die Thixotropiermittel ergeben
mehr oder weniger hochviskose Dispersionen mit plastischem oder
pseudoplastischem Fließen bei der üblichen Verarbeitungstemperatur.
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Daraus
leiten sich die funktionellen Eigenschaften ab, die für
die erfindungsgemäße Füllmasse erwünscht
sind, zum Beispiel, Verdickungswirkung, Stabilisierung von Suspensionen
mit wärmeleitfähigen Partikeln und Erstarrung
bei den regulären Betriebstemperaturen des Moduls.
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Thixotropierungsmittel
wirken sich insbesondere auch günstig auf das Austropfverhalten
aus.
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Als
Thixotropierungsmittel ist insbesondere ein Zusatz von hochdispersiven
anorganische Füllstoffe, beispielsweise hochdisperser SiO2
(kolloidale Kieselsäure), pyrogenen Kieselsäuren,
Polyacrylaten und Polyoxy-alkylenethern, zweckmäßig.
Weiterhin können Thixotropierungsmittel auch aus Aluminiumoxid
und/oder Bentoniten sowie Mischungen dieser Stoffe bestehen.
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Der
Zusatz an Thixotropierungsmitteln sollte nicht über 15
Gew.-% betragen, wobei Werte zwischen 7 und 12 Gew.-% besonders
vorteilhaft sind.
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Der
Füllmasse kann zusätzlich ein Verdickungsmittel,
insbesondere in Form eines organischen Verdickungsmittels zugesetzt
sein, wobei vorteilhaft Kohlenwasserstoff-Polymere verwendet werden
können. Der Anteil der Verdickungsmittel an der Füllmasse
sollte zweckmäßig zwischen 1 und 15 Gew.-% gewählt
werden.
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Thermoplastische
Polymere haben in Allgemeinen eine schlechte Wärmeleitfähigkeit.
Damit für die Abführung der an einem Halbleiterbauelement betriebsmäßig
anfallenden Wärme ein möglichst geringer Wärmeflusswiderstand
entsteht, wird deshalb die Wärmeleitfähigkeit
der Füllmasse vorteilhaft durch den Einsatz von gut wärmeleitfähigen,
pulverförmigen Füllstoffen erhöht. Der
Zusatz von Füllstoffen kann auch zur Reduzierung der Wärmeausdehnung
der Füllmasse zweckmäßig sein.
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Geeignete
Füllstoffe sind – aufgrund ihrer Wärmeleitzahl – Aluminiumoxid,
Quarzmehl, Bornitrid, Magnesiumoxid, Aluminiumnitrid, Siliziumcarbid, Siliziumnitrid,
Zinkoxid, amorphe Kohlenstoffmodifikationen sowie Mischungen daraus.
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Grundsätzlich
können Pulver mit sowohl splittrige, sphärische,
faserförmige als auch plättchenförmige
Partikelgeometrien verwendet werden.
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Eine
vorteilhafte weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
die beschriebenen Füllmassen mit monodispersen, nanoskaligen
Füllstoffen zu versetzen um auch den thermischen Ausdehnungskoeffizienten
besonders wirksam zu erniedrigen, wie es beim Betrieb der Halbleitermodule
unter hoher Temperatur- bzw. Temperaturwechselbelastung wünschenswert
ist. Nanoskalige Feststoffpartikel besitzen einen mittleren Teilchendurchmesser
unter 1 μm, in der Regel unter 500 nm.
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Im
Gegensatz zu herkömmlichen Füllstoffen bilden
die nichtagglomerierenden Nanopartikel keine viskositätserhöhenden
Strukturen aus.
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Thermoplastische
Nanokomposite weisen aufgrund fehlender Fehlstellen und Mikrorisse
auch eine höhere Festigkeit als Massen mit Mikropartikeln auf.
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Ein
besonders wichtiger Aspekt bei der Herstellung von Füllmassen
ist darüber hinaus, dass bei der Verarbeitung keine Trennung
von polymerer Matrix und Füllstoff auftritt, ein Effekt,
der beim Einsatz von Mikropartikeln als Füllstoff häufig
zu beobachten ist und technische Probleme bei der Weiter verarbeitung
bewirkt. Nanopartikel hingegen werden aufgrund ihrer geringen Größe
nicht freigelegt.
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Die
Wärmeleitfähigkeit der nanoskaligen Partikel beträgt
bevorzugt λ ≥ 1000 W/m·K, wie sie von
Werkstoffen, wie (SiC), z. B. AlSiC oder CuSiC erreicht wird.
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Der
Gehalt an wärmeleitendem Füllstoff kann zwischen
1 und 85 Vol%, bevorzugt im hohen Bereich zwischen 50 und 85 Gew.-%,
betragen.
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Ein
weiteres mögliches Additiv ist ein Antioxidans. Antioxidantien
vermindern die Neigung der thermoplastischen Polymerenmasse durch
Oxidation zu altern und auszuhärten. Sie wirken dabei als
Radikalfänger, die einen Kettenabbruch bewirken oder als
Peroxidzersetzer. Geeignete Verbindungen dieser Art sind beispielsweise
Phenole und Phenolderivate, vorzugsweise sterisch gehinderte Phenole, Amine,
vorzugsweise sekundäre Acrylamine und ihre Derivate, Chinone,
sowie Schwefel- und Phosphorverbindungen.
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Der
Füllmasse wird vorteilhaft mindestens ein Antioxidans zugesetzt,
wobei dieses zweckmäßig zwischen 0,01 und 1 Gew.-%
der Füllmasse ausmacht.
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Die
erfindungsgemäße Füllmasse kann als weitere
Additive Metalldeaktivatoren enthalten. Metalldeaktivatoren inaktivieren
katalytisch wirksamen Metalle und vermindern die Neigung thermoplastischer
Polymere durch metall-katalytische Reaktionen zu altern und auszuhärten.
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Durch
geeignete Antioxidantien in Kombination mit Metalldeaktivatoren
kann ein effektiver Alterungsschutz in einem weiten Temperaturbereich
erreicht werden.
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Eine
bevorzugte Zusammensetzung der erfindungsgemäßen
Füllmasse enthält 0,01–85 Gew.-% eines
oder mehrerer wärmeleitender Materialien, 1–80
Gew.-% eines oder mehrerer Basisöle, 0,1– 15 Gew.-%
eines oder mehrerer Verdickungsmittel, Geliermitttel oder Thixotropiermittel,
0,01–1 Gew.-% eines oder mehrerer Antioxidantien oder 0,01–0,05
Gew.-% eines oder mehrerer Metalldeaktivatoren.
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Das
erfindungsgemäße Halbleitermodul ist durch die
einfache Formgebung und die vorstehend genannte Fließfähigkeit
der erwärmten thermoplastischen Füllmasse während
des Vergießvorgangs prozesstechnisch sehr günstig,
insbesondere durch einfaches Gießen, aber beispielsweise
auch durch Spritzen, herstellbar, da sich die Füllmasse
bereits bei einer niedrigen Temperatur und bei einem besonders geringen
Druck vergießen lässt.
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Das
erfindungsgemäße Halbleitermodul kann bevorzugt
nach der folgenden Verfahrensweise hergestellt werden:
Es wird
zunächst eine Mischung der Füllmasse hergestellt,
die mindestens einen Anteil eines thermoplastischen Polymers mit
reversibler Phasenwechselcharakteristik umfasst und bevorzugt einen
oder mehrere wärmeleitende Füllstoffe enthält.
Dies Ausgangsmaterial wird durch Energiezufuhr derart aktiviert
wird, dass eine Erhöhung der Viskosität der Füllmasse
bewirkt wird. Das Ausgangsmaterial kann beispielsweise durch Einwirkung
von Wärme und/oder Druck und/oder mechanische Einwirkung
in den zur Verarbeitung erforderlichen deformierbaren oder flüssigen
Zustand gebracht werden.
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Zur
Herstellung des Ausgangsmaterials für die Füllmasse
kann so vorgegangen werden, dass man unter wasserfreien Bedingungen
das thermoplastische Polymer vorlegt, dann bis zum Erweichungspunkt
erwärmt, danach die weiteren Additive, z. B. den wärmeleitenden
Füllstoff, gegebenenfalls ein Verdickungsmittel, ein Antioxidans
und ein Metalldeaktivator homogen einmischt und die so hergestellte
erwärmte Mischung weiter verarbeitet.
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Nach
einer anderen Ausführungsform wird ein Granulat des Polymers
in einem Basisöl dispergiert. Hierauf werden die weiteren
Additive zugesetzt. Das Gemisch wird weiter unter Rühren
erwärmt, wodurch die gewünschte geschmolzene Ausgangsmischung
erhalten wird.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird eine
thixotrope Füllmasse verwendet. Dafür wird die
Mischung bevorzugt trocken vorgemischt und dann in den geschmolzenen
Zustand gebracht wird, im welchem die Thixotropie ausgenutzt werden
kann.
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Bevorzugt
wird die Masse gerührt, um die Viskosität der
Masse zu reduzieren. Die Scherverdünnung der thixotropen
oder strukturviskosen Füllmasse kann aber auch durch andere
Techniken als durch Rühren erreicht werden. Beispielsweise
kann die Masse in einem Hochgeschwindigkeitsmischer durch Scherung
und in einer Rüttelvorrichtung durch Vibration verdünnt
werden.
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Die
schmelzflüssige, niedrigviskose bzw. durch Scherung verdünnte
Zusammensetzung kann dann in der Zeit, in der sie eine ausreichend
niedrige Viskosität hat, in das Gehäuse des Halbleitermoduls eingebracht
werden.
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Die
Eigenschaften der Füllmasse werden vorteilhaft so eingestellt,
dass die Schmelze auch noch bei niedrigen Temperaturen, zwischen
80 und 220°C gut fließfähig ist, so dass
sie auch ohne Anwendung von hohem Druck in das Modulgehäuse eingebracht
werden kann.
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Auf
diese Weise werden nicht nur hohe Drücke vermieden, welche
zu einer Verformung der Bauteile führen könnte,
sondern es werden auch solch hohe Temperaturen vermieden, die zu
einer thermischen Schädigung der Bauteile führen
könnten.
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Die
Füllen erfolgt vorzugsweise durch Spritzguss, was im Hinblick
darauf, dass die Füllmasse im erwärmten Zustand
flüssig ist, und auch reversibel wieder aufgeschmolzen
werden kann, ohne weiteres möglich ist. Es können
aber auch andere Gießverfahren verwendet werden.
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Bei
der üblichen Technik werden die Halbleiterbauelemente zunächst
auf der Bodenplatte zu einem Modul aufgebaut. In einem weiteren
Verfahrensschritt wird der nach Einlegen des Moduls in den Hohlraum
des U-förmigen Gehäuseteils entsprechend der Anordnung
nach 1 der verbleibende freie Raum zumindest teilweise
mit niedrigviskosen schmelzflüssiger Formmasse ausgegossen.
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Die
schmelzflüssige Formmasse wird typischerweise aus einem
entsprechenden Vorrat mit einer Temperatur von 80°C bis
220°C und unter einem Druck von vorzugsweise bis 10 bar
in das Gießwerkzeug eingeführt.
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Sobald
die flüssige Masse in dem Gehäuse ist, wird sie
nach Ablauf einer bestimmten Zeit wieder erstarren, so dass keine
Masse auslaufen kann.
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Besonders
bei einer thixotropen Zusammensetzung der Füllmasse beginnt
die feste Phase sich sofort wieder zu bilden, wenn die Masse nicht
länger einer Scherbeanspruchung unterworfen wird und erstarrt
sofort im Inneren des Gehäuses, wodurch ein Auslaufen der
Masse verhindert wird.
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Bei
dieser Infiltration bildet sich eine feste Verbindung zwischen den
Komponenten des Halbleitermoduls und der Füllmasse. Auf
diese Weise wird eine hochfeste, dauerhafte und sehr gut wärmeleitfähige
Verbindung zwischen dem Gehäuse und dem Halbleiterbauelementemodul
geschaffen.
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Das
schnelle Verfestigen und das Fehlen von Wasser und Lösungsmitteln
bevorteilen die thermoplastischen Füllmassen gegenüber
anderen Systemen.
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Nach
Abkühlung und Verfestigung der Füllmasse wird
das schematisch in 1 dargestellte Halbleitermodul
erhalten, das in einem Gehäuse in eine schützende
Hülle aus einer erfindungsgemäßen Füllmasse
eingebettet ist.
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Im
Betrieb treten in dem Halbleitermodul elektrische Verluste auf,
die in Wärme umgewandelt werden.
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Zunächst
wird die auftretende thermische Verlustenergie durch Wärmeleitung über
die gut wärmeleitenden Schichten unterhalb der Halbleiterbauelemente
zur Bodenplatte des Moduls transportiert. Der Kühlkörper
ist unter der Bodenplatte angeordnet und im thermischen Kontakt
mit dieser. Es ist leicht verständlich, dass die von den
Halbleiternbauelementen erzeugte Wärme über die
Füllmasse auf die Bodenplatte zu dem Kühlkörper übertragen
wird.
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Durch
die gute Wärmeleitung und Wärmespreizung in der
erfindungsgemäßen Füllmasse kann die
Verlustwärme jedoch nicht nur über die Schichten unterhalb
der Halbleiterbauelemente zur Bodenplatte, sondern über
die Füllmasse gespreizt über gesamte Oberfläche
des Halbleitermoduls und die freien Flächen neben den Halbleiterbauelementen
auch zusätzlich in die Bodenplatte abgeführt werden.
Besonders durch den Einsatz eines Gehäuses, dessen Material
einen gut wärmeleitenden Füllstoff enthält, können
Spitzenwerte in der Verlustleistung des Halbleiterchips durch den
guten thermischen Kontakt der Gehäusemasse zu dem in der
Füllmasse eingebetteten Halbleiterchip ausgeglichen werden,
sodass im Durchschnitt eine kritische Betriebstemperatur nicht überschritten
wird.
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Außerdem
wird die Verlustleistung in den meisten Anwendungen nicht in gleichmäßiger
und gleichbleibender Höhe über der Zeit erzeugt.
Vielmehr sind Perioden von hoher Verlustleistung zeitlich begrenzt
und wechseln sich mit Perioden niedriger Verlustleistungen ab.
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Für
eine begrenzte Zeitspanne wird bei zunehmender Verlustleistung in
Abhängigkeit von der Wärmekapazität der
Füllmasse und der äußeren Kühlung
die Gehäusetemperatur konstant gehalten, ehe sie bei Überschreiten
der Wärmespeicherfähigkeit der Füllmasse
weiter ansteigt bis zu deren Erweichungstemperaturbereich. In einer
Betriebsphase des Halbleiterbauteils, in der die Verlustleistung
reduziert wird, kann die gespeicherte Wärme von der gut wärmeleitenden
Füllmasse dann wieder abgegeben werden.
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Wird
ein derartiges Halbleitermodul einem zyklischen Wechselspiel von
Erhitzungs- und Abkühlphasen ausgesetzt, so stellt sich
eine relativ niedrige stationäre Temperatur im Inneren
des Gehäuses ein.
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Nur
bei sehr hoher Belastung tritt der in 2 dargestellte
Fall ein, dass die Füllmasse im Bereich um die überhitzten
Stellen 111, 141, 151, hier um die Bonddrähte,
flüssig wird.
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In
Fall dieser sehr hohen thermischen Belastung kommt es im Grenzbereich
zwischen der Füllmasse und dem überhitzten Bauteil
zum Einsetzen eines Phasenwechselmechanismus.
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Die
thermoplastische Füllmasse schmilzt dabei nur in einem
gewissen Umfang, denn wenn das thermoplastische Polymer von der
festen in die flüssige Phase übergeht, nimmt es
bei diesem Phasenwechsel sehr viel Schmelzwärme auf, ohne
dass sich seine Temperatur erhöht.
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Durch
die große Wärmekapazität und die gute
Wärmeleitfähigkeit des Füllmaterials
wirkt diese in diesem Fall wie eine zusätzliche Wärmesenke. Weil
die erzeugte Wärme durch den Schmelzprozess gespeichert
und nur mit Verzögerung übertragen wird, wirkt
dies auch wie eine Dämpfung auf die Temperaturspitzenwerte.
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Dadurch
werden die angrenzenden Bauteile vor Überhitzung geschützt.
Die Überlastfähigkeit und somit die Robustheit
des Halbleitermoduls wird dadurch deutlich erhöht, die
bisher notwendige Überdimensionierung für hohe
Belastungsfälle kann deutlich reduziert werden.
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Insbesondere
wenn die Füllmasse thixotrope Eigenschaften hat, wird die
Masse, obwohl sie im schmelzflüssigen Zustand ist, auch
nicht wegfließen, da keine zusätzliche äußere
Krafteinwirkung erfolgt, die eine Scherung bewirken könnte.
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Ein
weiterer besonderer Vorteil dieses Halbleitermoduls ist es, dass
die kritische Temperatur, bei der der Phasenwechselmechanismus einsetzt
und somit die Temperatur der Füllmasse konstant bleibt, durch
die Einstellung des Schmelzpunktes des thermoplastischen Polymers
und seiner Zusammensetzung definiert werden kann.
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Somit
ist es beispielsweise möglich, die Phasenänderungstemperatur,
also eine Schmelztemperatur oder eine Kristallisationstemperatur,
auf beispielsweise 80° bis 200°C einzustellen,
sodass Fehlfunktionen des Halbleitermoduls bei Überschreiten der
zulässigen Höchsttemperatur für begrenzte
Zeit verhindert werden.
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Bei
diesem Phasenwechsel von Aufschmelzen und nachfolgenden Verfestigung
finden keine chemischen Reaktionen statt. Die temperaturabhängigen
Viskositätsänderungen sind daher reversibel und
wiederholbar.
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Die
in der Zeichnung verwendeten Bezugszeichen und deren Bedeutung sind
in der Bezugszeichenliste zusammengefasst aufgelistet. Grundsätzlich
sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Die beschriebenen Ausführungsformen stehen beispielhaft
für den Erfindungsgegenstand und haben keine beschränkende
Wirkung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1424728
A1 [0011, 0011]
- - EP 300388 A2 [0095]