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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung,
um eine Tür
oder eine Klappe eines Fahrzeugs, welche automatisch mittels eines
Antriebs geöffnet
bzw. geschlossen werden kann, auch manuell zu betätigen.
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Bei
Systemen nach dem Stand der Technik wird bei einer Betätigung eines
entsprechenden Bedienelements der Tür oder der Klappe dieselbe
immer vollständig
geöffnet
oder geschlossen. Dies weist zum einen den Nachteil auf, dass ein
entsprechender Öffnungs- oder Schließvorgang
lange dauert, da die Tür
oder Klappe von einem entsprechenden Antrieb immer vollständig geöffnet oder
geschlossen wird. Zum anderen ist es beispielsweise bei widrigen
Wetterverhältnissen
nachteilig, wenn die Tür
oder Klappe vollständig
geöffnet
wird, da dadurch ein von der Tür
oder Klappe geschützter
Innenraum des Fahrzeugs stärker
verschmutzt wird, als wenn die Tür
oder die Klappe beispielsweise nur halb geöffnet wird.
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Daher
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Betätigung
einer Tür
oder einer Klappe eines Fahrzeugs bereitzustellen, wobei die nach
dem Stand der Technik bekannten Probleme zumindest abgemildert werden.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Verfahren zur Betätigung einer Tür oder einer Klappe
eines Fahrzeugs nach Anspruch 1, durch eine Vorrichtung zur Betätigung einer
Tür oder
einer Klappe eines Fahrzeugs nach Anspruch 7 oder durch ein Fahrzeug
nach Anspruch 10 gelöst.
Die abhängigen
Ansprüche
definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Betätigung einer
Tür oder
einer Klappe eines Fahrzeugs bereitgestellt. Dabei kann die Tür oder Klappe
mittels eines Antriebs bewegt werden, wenn sich der Antrieb mit
der Tür
oder Klappe in Eingriff befindet. Erfindungsgemäß wird eine manuelle Betätigung der
Tür oder
Klappe erfasst. Wenn eine solche manuelle Betätigung der Tür oder Klappe
erfasst wird, wird der Antrieb aus einem Eingriff mit der Tür oder Klappe
gelöst.
Dies ist erfindungsgemäß derart
zu verstehen, dass der Antrieb aus dem Eingriff mit der Tür oder Klappe
gelöst
wird, falls sich der Antrieb in einem Eingriff mit der Tür oder Klappe
befindet. Falls sich der Antrieb nicht im Eingriff mit der Tür oder Klappe
befindet, verbleibt der Antrieb in diesem Zustand bzw. gelöst von der
Tür oder
Klappe, wenn die manuelle Betätigung
der Tür oder
Klappe erfasst wird.
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Sobald
eine Beendigung der manuellen Betätigung der Tür oder Klappe
erfasst wird, wird der Antrieb in Eingriff mit der Tür oder Klappe
gebracht.
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Durch
die vorliegende Erfindung ist vorteilhafterweise gewährleistet,
dass sich die Tür
oder Klappe während
einer manuellen Betätigung
der Tür oder
Klappe nicht im Eingriff mit dem Antrieb befindet, so dass die Tür oder Klappe
manuell betätigt werden
kann, ohne dass dies von dem Antrieb gestört oder behindert wird. Beispielsweise
muss die Tür
oder Klappe vorteilhafterweise nicht manuell gegen den im Eingriff
befindlichen Antrieb bewegt werden. Die Tür oder Klappe verhält sich
dann wie eine manuell zu betätigende
Tür oder
Klappe, wodurch auch ein schnelles Öffnen (schneller als durch
den Antrieb) möglich
wird. Darüber
hinaus ist gewährleistet,
dass sich der Antrieb wieder im Eingriff mit der Tür oder Klappe
befindet, sobald die manuelle Betätigung der Tür oder Klappe
beendet wird. Dadurch wird die Tür
oder Klappe durch die Selbsthemmung des Antriebs festgehalten, so
dass sie sich beispielsweise nicht weiter schließt, wodurch eine Einklemmgefahr
verhindert wird. Indem zum Festhalten der Tür oder Klappe der Antrieb bzw.
die Selbsthemmung des Antriebs eingesetzt wird, kann insbesondere
auf einen mechanischen Tür-
oder Klappenfeststeller verzichtet werden, wodurch das System kompakter wird
und sich darüber
hinaus ein Kostenvorteil ergibt. Die vorliegende Erfindung ermöglicht also,
dass eine mit einem automatischen Antrieb ausgestattete Tür oder Klappe
auch wie eine ohne einen solchen Antrieb ausgestattete Tür oder Klappe
manuell bedient werden kann, wobei die Tür oder Klappe, wenn sie nicht
mehr manuell betätigt
wird, über
den Antrieb in dem dann vorhandenen aktuellen Öffnungszustand bzw. Öffnungsgrad
(z. B. 50% offen) gehalten wird, so dass verhindert wird, dass sich
die Tür
(ohne einen erwünschten
Eingriff von außen)
weiter öffnet oder
schließt.
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Die
manuelle Betätigung
der Tür
oder Klappe kann dabei dadurch erfasst werden, dass eine vorbestimmte
Betätigung
eines Bedienelements der Tür oder
Klappe erfasst wird. Dabei kann es sich bei dem Bedienelement um
einen Griff der Tür
oder Klappe handeln, welcher zur manuellen Betätigung der Tür oder Klappe
in eine vorbestimmte Stellung bewegt wird. Falls die automatische
Betätigung
(automatisches Öffnen
und Schließen)
der Tür
oder Klappe über
den Antrieb nur über
spezielle Bedienelemente (z. B. Fernbedienung oder spezieller Knopf)
möglich ist,
ist das Bedienelement insbesondere der Griff der Tür oder Klappe,
welcher in einer Weise, wie es zur Betätigung einer Tür oder Klappe
ohne automatischen Antrieb üblich
ist, zur manuellen Betätigung (Öffnen oder
Schließen)
der Tür
oder Klappe bedient wird. Es kann sich bei diesem Bedienelement
aber auch um einen Knopf handeln, welcher gedrückt werden muss, um die Tür oder Klappe
manuell zu betätigen.
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Eine
weitere Möglichkeit,
die manuelle Betätigung
der Tür
oder Klappe zu erfassen, besteht darin, eine Kraft, welche von außen (also
in der Regel manuell) auf die Tür
oder Klappe aufgebracht wird, zu messen. Bei dieser Ausführungsform
wird eine manuelle Betätigung
der Tür
oder Klappe dann erfasst, wenn die gemessene Kraft über einem
vorbestimmten Schwellenwert liegt. Ist die Tür oder Klappe beispielsweise
geschlossen und wird über
eine manuelle Betätigung
entriegelt und durch eine manuell aufgebrachte Kraft geöffnet, wird
erfindungsgemäß eine manuelle
Betätigung
der Tür
oder Klappe erfasst, so dass in diesem Fall der Antrieb nicht in
Eingriff mit der Tür
oder Klappe gebracht wird bzw. der Antrieb aus einem Eingriff mit
der Tür
oder Klappe gebracht wird, falls er sich mit dieser in Eingriff
befindet.
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Durch
ein Messen der Geschwindigkeit, mit welcher sich die Tür oder Klappe
gegenüber
dem Fahrzeug bewegt, kann auch eine Beendigung der manuellen Betätigung der
Tür oder
Klappe erfasst werden. Die Beendigung der manuellen Betätigung der
Tür oder
Klappe liegt bei dieser Ausführungsform dann
vor, wenn die gemessene Geschwindigkeit unterhalb einer vorbestimmten
Geschwindigkeit liegt oder insbesondere 0 m/s beträgt.
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Ähnlich wie
die Erfassung der manuellen Betätigung
kann auch die Beendigung der manuellen Betätigung dadurch erfasst werden,
dass erfasst wird, dass das Bedienelement der Tür oder Klappe nicht mehr betätigt wird.
Mit anderen Worten kann die manuelle Betätigung dadurch beendet werden,
dass der Griff der Tür
oder Klappe in eine weitere vorbestimmte Stellung gebracht wird
oder dass beispielsweise der Knopf der Tür oder Klappe nicht mehr gedrückt wird.
Die weitere vorbestimmte Stellung des Griffes kann beispielsweise
dadurch erzielt werden, dass der Griff losgelassen wird, so dass
er automatisch die weitere vorbestimmte Stellung einnimmt.
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Dadurch
ist es vorteilhafterweise möglich, die
Tür zum Öffnen oder
Schließen
manuell wie eine Tür
oder Klappe ohne automatischen Antrieb zu bedienen, wobei die Tür oder Klappe
bei einem Loslassen des Griffes durch das in Eingriff Bringen des
Antriebs in der dann aktuellen Position gehalten wird.
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Erfindungsgemäß kann der
Antrieb einen Motor und ein Getriebe umfassen, so dass sich die Tür oder Klappe,
wenn sie sich in Eingriff mit dem Antrieb befindet, über das
Getriebe mit dem Motor in Eingriff befindet. Wenn sich dabei die
Tür oder
Klappe über
das Getriebe mit dem Motor in Eingriff befindet, wird die Tür oder Klappe
insbesondere durch die Selbsthemmung des Getriebes in der aktuellen
Position der Tür
gehalten, sofern der Antrieb ausgeschaltet ist.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch eine Vorrichtung zur
Betätigung
einer Tür
oder Klappe eines Fahrzeugs bereitgestellt. Dabei umfasst die Vorrichtung
eine Kupplung, einen Antrieb und einen Sensor. Die Vorrichtung ist
derart ausgestaltet, dass die Tür
oder Klappe über
den Antrieb automatisch bewegt (d. h. geöffnet oder geschlossen) werden
kann, wenn der Antrieb durch die Kupplung mit der Tür oder Klappe
in Eingriff gebracht worden ist. Mit dem Sensor wird dabei eine
manuelle Betätigung
der Tür
oder Klappe erfasst. Wenn über
den Sensor die manuelle Betätigung
der Tür
oder Klappe erfasst wird, löst
die Vorrichtung den Antrieb mittels der Kupplung aus dem Eingriff
mit der Tür
oder Klappe (sofern der Antrieb eingekuppelt ist, sonst bleibt der
Antrieb ausgekuppelt), während
die Vorrichtung den Antrieb mittels der Kupplung mit der Tür oder Klappe
in Eingriff bringt, wenn der Sensor eine Beendigung der manuellen
Betätigung
erfasst hat.
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Die
Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens,
weshalb auf eine Wiederholung verzichtet wird.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch ein Fahrzeug mit einer
Tür oder
Klappe bereitgestellt, welche mittels der vorab erwähnten erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die das Fahrzeug ebenfalls umfasst, betätigt wird.
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Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere zum Einsatz bei Türen oder
Klappen eines Fahrzeugs geeignet, welche sowohl manuell als auch
automatisch geöffnet
bzw. geschlossen werden können.
Selbstverständlich
ist die vorliegende Erfindung nicht auf diesen bevorzugten Anwendungsbereich beschränkt, sondern
kann beispielsweise auch bei Türen
oder Klappen von Flugzeugen, Schiffen oder gleisgebundenen Fahrzeugen
eingesetzt werden. Darüber
hinaus ist der Einsatz der vorliegenden Erfindung auch bei anderen
zu öffnenden
bzw. zu schließenden
Elementen eines Fahrzeugs, wie beispielsweise Fenstern, denkbar.
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand erfindungsgemäßer Ausführungsformen
im Detail erläutert.
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Die
einzige Figur stellt schematisch ein erfindungsgemäßes Fahrzeug
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
dar.
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In
der einzigen Figur ist schematisch ein erfindungsgemäßes Fahrzeug 10 dargestellt,
welches eine Tür
oder Klappe 1 mit einem Griff 2 und eine erfindungsgemäße Vorrichtung 8 umfasst.
Die Vorrichtung 8 umfasst ihrerseits einen Motor 6,
ein Getriebe 4, eine Kupplung 5, einen Sensor 6 und
eine Steuerung 7. Abhängig
von der Steuerung 7 wird der aus dem Motor 3 und
dem Getriebe 4 bestehende Antrieb über die Kupplung 5 mit
der Tür
oder Klappe 1 in Eingriff gebracht. Wenn sich der Antrieb 3, 4 mit
der Tür oder
Klappe 1 in Eingriff befindet, kann die Tür oder Klappe 1 automatisch
betätigt,
d. h. geöffnet
oder geschlossen werden.
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Über den
Sensor 6 wird eine Betätigung
des Griffes 2 erfasst, eine Geschwindigkeit der Tür oder Klappe 1 gegenüber dem
Fahrzeug 10 gemessen und erfasst, wenn eine Kraft von außen auf
die Tür oder
Klappe 1 aufgebracht wird. Wenn es sich beispielsweise
bei der Tür 1 um
eine Schiebetür
handelt, ist die gemessene Geschwindigkeit diejenige Geschwindigkeit,
mit welcher die Schiebetür
sich relativ zu dem Fahrzeug bewegt. Bei einer Tür oder Klappe mit einem Gelenk
kann die Geschwindigkeit über eine
Veränderung
eines Öffnungswinkels
der Tür oder
Klappe ermittelt werden.
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Für eine beispielhafte
Anwendung der in 1 dargestellten Ausführungsform
sei nun angenommen, dass es sich bei der Tür um eine Schiebetür 1 handelt,
welche vollständig
geschlossen ist. In diesem Zustand wird die Schiebetür 1 über ein Schließsystem
(nicht dargestellt) der Schiebetür 1 manuell
entriegelt und die Schiebetür 1 durch
eine fremde Kraft geöffnet.
Diese Betätigung
der Schiebetür 1 wird über den
Sensor 6 erfasst, an die Steuerung 7 gemeldet,
welche daraufhin den Antrieb 3, 4 nicht einkuppelt
bzw. auskuppelt, falls der Antrieb 3, 4 eingekuppelt
ist. Das heißt,
die Schiebetür 1 verhält sich
wie eine manuell zu betätigende
Schiebetür,
so dass beispielsweise auch ein schnelles Öffnen möglich wird. Während dieses
manuellen Öffnens
der Schiebetür 1 wird
die Geschwindigkeit der Schiebetür 1 über den
Sensor 6 permanent gemessen, wozu insbesondere ein Hallsensor
eingesetzt werden kann. Wird nun während dieses Öffnungsvorganges der
Türgriff 2 losgelassen,
wirkt keine von außen
aufgebrachte Kraft mehr auf die Schiebetür 1 ein, wodurch sich
die Geschwindigkeit, mit welcher sich die Schiebetür 1 bewegt,
verringert. Wird über
den Sensor 6 erfasst, dass sich die Schiebetür 1 nicht
mehr bewegt (oder die von dem Sensor 6 gemessene Geschwindigkeit
unterhalb eines vorbestimmten Schwellenwerts liegt), wird dies der
Steuerung 7 gemeldet. In diesem Fall kuppelt die Steuerung 7 den Antrieb 3, 4 mittels
der Kupplung 5 ein, so dass die Schiebetür 1 über die
Selbsthemmung des Getriebes 4 festgehalten wird, so dass
sie nicht unkontrolliert zufahren kann, wodurch eine Einklemmgefahr
vermieden wird.
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Für eine weitere
beispielhafte Anwendung der in der einzigen Fig. dargestellten Ausführungsform
sei wiederum angenommen, dass es sich bei der Tür um eine Schiebetür 1 handelt,
welche teilweise geöffnet
(z. B. 50% geöffnet)
ist und sich nicht bewegt. In diesem Zustand ist der Antrieb 3, 4 erfindungsgemäß eingekuppelt.
Wenn in diesem Zustand der Griff 2 der Schiebetür 1 in
einer vorbestimmten Weise bedient wird und eine Kraft in Richtung
Auf oder Zu auf die Schiebetür 1 aufgebracht
wird, wird dies von dem Sensor 6 erfasst und an die Steuerung 7 gemeldet.
In diesem Fall kuppelt die Steuerung 7 den Antrieb 3, 4 mittels
der Kupplung 5 aus, so dass die Schiebetür 1 manuell
betätigt,
d. h. weiter geöffnet
oder geschlossen werden kann. Wird nun während dieses Öffnungs-
oder Schließvorgangs
der Schiebetür 1 der
Türgriff 2 losgelassen
und keine weitere Kraft von außen
auf die Schiebetür 1 aufgebracht,
verringert sich die Geschwindigkeit, mit welcher sich die Schiebetür 1 bewegt.
Erfasst der Sensor 6, dass sich die Schiebetür 1 nicht
mehr bewegt, meldet er dies der Steuerung 7, welche den
Antrieb 3, 4 wieder eingekuppelt, sodass die Schiebetür 1 in der
dann vorhandenen Position festgehalten wird, wodurch der dann erreichte Öffnungsgrad
(z. B. 30% oder 70%) beibehalten wird.
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- 1
- Tür bzw. Klappe
- 2
- Griff
- 3
- Motor
- 4
- Getriebe
- 5
- Kupplung
- 6
- Hallsensor
- 7
- Steuerung
- 8
- Vorrichtung
- 10
- Kraftfahrzeug