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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Sattelauflieger für Container nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei herkömmlichen Sattelaufliegern besteht bei kurzen Containern das Problem, dass sie hinten auf dem Sattelauflieger angeordnet werden müssen. Durch das Bodengestell des Containers liegt der Innenboden des Containers nämlich etwa 10 bis 20 cm über der Containerunterseite. Der Innenboden des Containers muss zum Laden jedoch in gleicher Höhe wie die Laderampe angeordnet sein. Der Container wird daher auf dem Sattelauflieger soweit hinten angeordnet, dass sein Innenboden bündig mit der Laderampe abschließt.
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Dadurch liegt allerdings das Hauptgewicht des Containers auf den Achsen der hinteren Laufräder. Aufgrund der vorgeschriebenen maximalen Achslast kann daher der Container nur mit etwa der Hälfe des Gewichts beladen werden, sonst werden die Achsen überladen.
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Um diesem Problem abzuhelfen, ist aus
DE 93 06 626 U1 ein Sattelauflieger bekannt, der ein vorderes Chassisteil und ein hinteres Chassisteil mit den Laufrädern aufweist, welches gegenüber dem vorderen Chassisteil in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar ist. Beim Laden eines kurzen Containers ist das hintere Chassisteil soweit nach vorne geschoben, dass die Rampe mit dem Innenboden des Containers heckseitig bündig an der Laderampe anliegt. In der Ladeposition liegt damit das Hauptgewicht des Containers auf den hinteren Achsen. Um den Aufleger in die Fahrtposition zu bringen, wird das hintere Chassisteil mit den Laufrädern nach hinten verschoben. Die Verschiebung des hinteren Chassisteils ist jedoch mit einem erheblichen baulichen Aufwand verbunden.
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Als gattungsbildender Stand der Technik wird die
DE 10 2006 040 314 A1 angesehen, in der ein Verfahren und eine Vorrichtung zum fahrfertigen Beladen eines Aufliegers für austauschbare Ladeträger offenbart werden. Ein Ladeträger ist dabei auf einem längenveränderbaren oder verschiebbaren Hauptrahmen angeordnet.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, das Laden kurzer, schwerer sowie langer Container auf einem Sattelauflieger mit geringem baulichem Aufwand zu bewerkstelligen.
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Dies wird erfindungsgemäß mit dem im Anspruch 1 gekennzeichneten Sattelauflieger erreicht, der durch die Maßnahmen der Ansprüche 2 bis 8 in vorteilhafter Weise ausgebildet wird, sowie durch ein Zwischenstück für einen Sattelauflieger gemäß Anspuch 9.
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Zur Beförderung langer Container sind Sattelauflieger häufig gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgebildet. D. h. sie weisen ein in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbares hinteres Heckteil auf, das mit den Brems- und Rückleuchten, polizeilichen Kennzeichen usw. versehen ist und über einen teleskopierbaren oder in anderer Weise in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbaren Längsträger mit dem Fahrgestell verbunden ist.
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D. h. erfindungsgemäß wird bei einem solchen Sattelauflieger ein plattenförmiges Zwischenstück eingesetzt, das entsprechend der Anzahl der Längsträger, an dem das Heckteil befestigt ist, mit einer, zwei oder mehr Längsausnehmungen an der Unterseite versehen ist.
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So weisen die Sattelauflieger der Firma Krone z. B. ein Heckteil auf, das mit nur einem in Längsrichtung verschiebbaren Längsträger an dem Fahrgestell befestigt ist, während z. B. bei dem Sattelauflieger der Firma Fliegel zwei solche Längsträger vorgesehen sind.
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Beim Laden eines kurzen Containers, mit einer Länge von beispielsweise 20 Fuß (6 Meter), der auf der Ladefläche im Abstand vom hinteren Ende des Fahrgestells und damit der Ladefläche abgestellt ist, damit er die Hinterachsen möglichst wenig belastet, wird das plattenförmige Zwischenstück auf der Ladefläche zwischen dem Container und dem hinteren Ende der Ladefläche gelegt.
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Die Höhe des Zwischenstücks entspricht der Höhe des Innenbodens des Containers über der Ladefläche. Da die Laderampe, an die der Sattelauflieger beim Laden mit seinem Heckteil gefahren wird, die gleiche Höhe wie der Innenboden und damit das Zwischenstück auf der Ladefläche aufweist, wird mit dem Zwischenstück auf der Ladefläche eine durchgehende bündige Fläche zwischen der Laderampe und dem Innenboden des Containers hergestellt, sodass der Container z. B. mit einem Gabelstapler oder dergleichen Ladefahrzeug be- bzw. entladen werden kann.
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Dabei befindet sich der Container sowohl während der Fahrt wie beim Laden auf der Ladefläche in der gleichen Position, auf der Ladefläche, d. h. in einer solchen Position, dass die maximal zulässige Achslast auf der bzw. den Hinterachsen möglich ist. Eine Verschiebung der Ladefläche oder der Laufräder in Fahrtlängsrichtung, wie nach dem Stand der Technik, die einen erheblichen baulichen Aufwand erfordert, findet damit erfindungsgemäß nicht statt.
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Die wenigstens eine Längsausnehmung an der Unterseite des Zwischenstücks ist so ausgebildet, dass sie den Längsträger aufnimmt. D. h., wenn ein langer Container z. B. mit einer Länge von 40 Fuß (12 Meter) mit dem Sattelauflieger befördert werden soll, wird, wie üblich, das Heckteil mit dem Längsträger nach hinten verschoben. Dann wird das Zwischenstück so auf den nach hinten verschobenen Längsträger gelegt, dass dieser in die Längsausnehmung des Zwischenstücks eingreift. Damit steht das Zwischenstück über den Längsträger nur geringfügig nach oben vor. Wenn dann der lange Container aufgeladen wird, wird das Zwischenstück zwischen dem Container und dem Längsträger auf dem Sattelauflieger verstaut.
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Das Heckteil weist normalerweise an beiden Seiten eine Verriegelungseinrichtung auf, um einen langen Container an seinem hinteren Ende mit dem Heckteil zu verriegeln. Vorzugsweise wird erfindungsgemäß diese Verriegelungseinrichtung dazu benutzt, um das Zwischenstück auf der Ladefläche zu befestigen, wenn diese im Abstand von ihrem hinteren Ende mit einem kurzen Container beladen ist.
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Die Hecktüren eines Containers erstrecken sich über die Höhe des Innenbodens des Containers nach unten. D. h. die Hecktüren können nicht geöffnet werden, wenn das Zwischenstück auf der Ladefläche an den kurzen Container anschließt.
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Wenn der Sattelauflieger mit einem kurzen Container beladen ist, kann das Zwischenstück, wenn es an der Verriegelungseinrichtung an dem Heckteil befestigt ist, durch Verschieben des Heckteils nach hinten auf der Ladefläche soweit nach hinten gezogen werden, dass sich die beiden Flügel der Hecktüre öffnen lassen.
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Alsdann wird das an dem Heckteil befestigte Zwischenstück wieder nach vorne geschoben, bis es an den Innenboden des kurzen Containers bündig anschließt. Die beiden Türflügel der Hecktür des Containers können dann seitlich an die eine bzw. andere Seite des Zwischenstücks geschwenkt und an dem Zwischenstück und/oder der Ladefläche mit einer Fixiereinrichtung befestigt werden. Damit ist das Zwischenstück beim Laden zusätzlich seitlich gegen Herabfallen, z. B. des Ladefahrzeugs gesichert.
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Das Zwischenstück besteht vorzugsweise aus einer Platte, vorzugsweise aus Metall, beispielsweise Aluminium oder einer Aluminiumlegierung oder dergleichen Leichtmetall, sowie einem Unterteil.
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Die Platte kann rutschfest ausgebildet sein. Das Unterteil kann aus Kunststoff bestehen, beispielsweise einem Polyolefin, wie Polyethylen oder Polypropylen. Es kann ein massives Kunststoffteil sein oder z. B. aus Hartschaum bestehen. Auch ist ein Unterteil mit einer Wabenkonstruktion denkbar. Wesentlich ist lediglich, dass das Zwischenstück leicht, robust und in der Lage ist, den hohen Druck aufzunehmen, dem es beim Laden ausgesetzt ist.
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Wie erwähnt, kann das Zwischenstück mit dem in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbaren Heckteil zwischen seiner Position auf der Ladefläche und seiner Position auf dem Längsträger hin- und herbewegt werden. Auch ist es möglich, das Zwischenstück am Heckteil und/oder dem Fahrgestell verschwenkbar anzuordnen.
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So kann z. B. an beiden Seiten des Fahrgestells ein Hebelarm angeordnet sein, der jeweils mit einem Ende seitlich im hinteren Endbereich des Fahrgestells oder am Heckteil und mit seinem anderen Ende seitlich an dem Zwischenstück verschwenkbar angelenkt ist.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Darin zeigen jeweils schematisch:
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1 eine Seitenansicht eines Sattelschleppers mit einem Sattelauflieger, der mit einem kurzen Container beladen ist;
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2 eine Seitenansicht des Sattelaufliegers nach 1, jedoch mit einem langen Container.
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3 eine Draufsicht auf den hinteren Teil der Ladefläche des Sattelaufliegers mit nach hinten verschobenem Heckteil zur Aufnahme eines langen Containers nach 2;
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4 einen Schnitt durch das Zwischenstück entlang der Linie IV-IV in 1 bei geöffneten, teilweise dargestellten Türflügeln der Hecktür des Containers; und
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5 einen Schnitt durch das Zwischenstück und den Längsträger entlang der Linie V-V in 2.
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Gemäß 1 weist ein Sattelauflieger 1, der mit einer Kupplung 2 mit dem Sattelschlepper 3 verbunden ist, ein dreiachsiges Fahrgestell 4 mit Laufrädern 5 an seinem vom Sattelschlepper 3 abgewandten, hinteren Ende auf.
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Das Fahrgestell 4 weist eine Ladefläche 6 auf, auf der ein kurzer Container 7a so abgestellt ist, dass er mit seiner Mitte im Abstand vor den hinteren Laufrädern 5 angeordnet ist, sodass sich das Gewicht des Containers 7a auf das vordere Ende des Fahrgestells 4 und die Laufräder verteilt. Der kurze Container 7a kann damit mit einem relativ großen Gewicht beladen werden.
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Wie insbesondere aus 3 hervorgeht, weist der Sattelauflieger 1 ein Heckteil 9 auf, das mit einem Längsträger 11 in Fahrzeuglängsrichtung zwischen einer nach vorne geschobenen Position, die in 3 strichpunktiert dargestellt ist, und einer nach hinten verschobenen Position verschiebbar ist. Die Verschiebung des Heckteils 9 kann dabei hydraulisch, mechanisch oder in anderer Weise erfolgen. Da Sattelauflieger 1 mit einem solchen verschiebbarem Heckteil 9 weit verbreitet sind, braucht darauf nicht näher eingegangen zu werden.
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Wenn der Sattelauflieger 1 mit einem kurzen Container 7a gemäß 1 beladen wird, ist dabei das Heckteil 9 nach vorne und bei Beladung mit einem langen Container 7b gemäß 2 nach hinten verschoben.
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Auf der Ladefläche 6 ist zwischen dem Container 7a und dem hinteren Ende der Ladefläche 7 gemäß 1 ein plattenförmiges Zwischenstück 12 auf der Ladefläche 7 angeordnet. Die Höhe h des Zwischenstücks 12 entspricht der Höhe H des Innenbodens 13 des Containers 7a über der Ladefläche 6.
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Da die Laderampe 14, an die der Sattelauflieger 1 zum Laden des Containers 7a mit seinem Heckteil 9 gefahren wird, die gleiche Höhe von z. B. 10 bis 20 cm über der Ladefläche 6 wie die Höhe des Innenbodens 13 und damit die Höhe des Zwischenstücks 11 auf der Ladefläche 6 aufweist, wird eine durchgehende bündige Fläche zwischen der Laderampe 14 und dem Innenboden 13 des Containers 7a gebildet, sodass der Container 7a z. B. mit einem Gabelstapler oder dergleichen Ladefahrzeug be- und entladen werden kann.
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Wie insbesondere aus 4 und 5 ersichtlich, weist das Zwischenstück 12 an seiner Unterseite eine Längsausnehmung 15 auf.
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Ansonsten besteht das Zwischenstück 12 aus einer Platte 16 z. B. aus Aluminium und einem Unterteil 17 z. B. aus Kunststoff.
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Die Längsausnehmung 15 an der Unterseite des Zwischenstücks 12 ist so ausgebildet, dass sie den Längsträger 11 aufnimmt, wenn dieser zur Beförderung eines langen Containers 7b gemäß 2 mit dem Heckteil 9 nach hinten verschoben ist.
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Wie in 2 und 5 dargestellt, wird das Zwischenstück so auf den nach hinten verschobenen Längsträger gelegt, dass dieser in die Längsausnehmung 15 des Zwischenstücks 12 eingreift. Damit steht das Zwischenstück 12 über den Längsträger 11 nur geringfügig nach oben vor, beispielsweise in Höhe der Oberseite der Ladefläche 6. Wenn dann der lange Container 7b aufgeladen wird, wird das Zwischenstück 12 zwischen dem Container 7b und dem Längsträger 11 aufgenommen und verstaut, wie aus 2 ersichtlich.
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Am Fahrgestell 4 und am Heckteil 9 sind auf beiden Seiten Verriegelungseinrichtungen 18 vorgesehen, um den kurzen Container 7a bzw. den langen Container 7b auf dem Sattelauflieger 1 zu befestigen.
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Die Verriegelungseinrichtung 18 an dem Heckteil 9 wird bei Transport eines kurzen Containers 7a dazu benutzt, um das Zwischenstück 12 auf der Ladefläche 6 zu befestigen.
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Die zweiflügelige Hecktür 19a, 19b des Containers 7a erstreckt sich über die Höhe des Innenbodens 13 nach unten. D. h. die Türflügel 19a, 19b können nicht geöffnet werden, wenn das Zwischenstück 12 auf der Ladefläche 6 an den kurzen Container 7a anschließt. Wenn der Auflieger 1 mit einem kurzen Container 7a gemäß 1 beladen ist, kann das Zwischenstück 12, wenn es an der Verriegelungseinrichtung 18 an dem Heckteil 9 befestigt ist, daher durch Verschieben des Heckteils 9 auf der Ladefläche 6 soweit nach hinten gezogen werden, dass sich die Türflügel 19a, 19b der Hecktür öffnen lassen.
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Alsdann wird das am Heckteil 9 befestigte Zwischenstück wieder nach vorne geschoben, bis es an den Innenboden 13 des Containers 7a bündig anschließt. Die beiden Türflügel 19a, 19b der Hecktür des Containers 7a können dann seitlich an die eine bzw. andere Seite des Zwischenstücks 12 geschwenkt und am Zwischenstück 12 fixiert werden. Zur Fixierung der Türflügel 19a, 19b an dem Zwischenstück 12 können gemäß 4 die Riegel 20a, 20b dienen, die hakenförmig ausgebildet sind und zur Verriegelung der Türflügel 19a, 19b nach dem Schließen zur Verriegelung der Hecktür in nicht dargestellte Aufnahmen an der Rückseite des Containers 7a außen unterhalb der Höhe des Innenbodens 13 eingreifen.
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Die Riegel 20a, 20b sind an senkrechten Stangen 21a, 21b vorgesehen, die in Lagern 22a, 22b um ihre Längsachse verschwenkbar befestigt sind, wobei an den Stangen 21a, 21b z. B. in Brusthöhe nicht dargestellte Hebelarme befestigt sind, um die Stangen 21a, 21b zu betätigen. Wie in 4 dargestellt, weist das Zwischenstück 12 an beiden Seiten, und zwar in einem Abstand von seiner vorderen Stirnseite, der dem Abstand der Stangen 21a, 21b von der Drehachse der Türflügel 19a, 19b entspricht, die gleichen Aufnahmen 23a, 23b auf, wie sie unten an der Rückseite des Containers 7a vorgesehen sind. Damit können die geöffneten Türflügel 19a, 19b durch Eingriff der hakenförmigen Riegel 20a, 20b in die Aufnahmen 23a, 23b an dem Zwischenstück 12 fixiert werden. Damit ist das Zwischenstück 12 beim Laden zusätzlich seitlich gegen Herunterfallen z. B. des Ladefahrzeugs gesichert.
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Um das Zwischenstück 12 von der Ladefläche 6 gemäß 1 auf den Längsträger 11 des nach hinten verschobenen Heckteils 9 zu bewegen, kann an beiden Seiten des Fahrgestells 4 jeweils ein Hebelarm 21 angeordnet sein, der mit seinem einen Ende am hinteren Endbereich des Fahrgestells 4 und mit seinem anderen Ende seitlich an dem Zwischenstück 12 um eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Achse angelenkt ist. Damit kann das Zwischenstück 12 gemäß dem Pfeil 22 nach 1 nach hinten, d. h. auf den Längsträger 11 des nach hinten verschobenen Heckteils 9 geschwenkt werden.