-
Die
Erfindung betrifft ein Gleitstück insbesondere für
Gleitschienengestänge.
-
Gleitstücke
für Gleitschienengestänge an sich sind bekannt.
Beispielsweise beschreibt Dokument
DE 201 22 388 U1 ein Gleitstück,
das elastische Abschnitte aufweist, die sich verformen können, sodass
das Gleitstück klackgeräuschfrei in einer Gleitschiene
bewegt werden kann. Das Gleitstück weist einen Tragkörper
auf, in dem Federelemente integriert sind. Dies führt zu
einem relativ komplexen Aufbau des Gleitabschnitts des Gleitstücks
und damit zu entsprechenden Herstellungskosten.
-
Mitnehmerelemente
derartiger Gleitstücke, d. h. Elemente, die das Gleitstück
mit dem Gleitarm des Gleitschienengestänges wirkverbinden,
sind im Wesentlichen starr im Gleitstück verankert bzw.
ortsfest aufgenommen. Bei einer Montage eines derartigen Gleitstücks
an einem Gleitarm ist die Gleitschiene mit eingesetztem Gleitstück
in Bezug auf eine Abtriebswelle beispielsweise eines wirkzuverbindenden Drehflügelantriebs
sehr präzise auszurichten. Relativ geringe Abweichungen
in den Montagepositionen der Gleitschiene und des Drehflügelantriebs
können eine Montage erschweren oder gar unmöglich
machen. Dies ist insbesondere aufgrund der üblicherweise
notwendigen Bohrlöcher zum Anbringen der Gleitschiene und
des Drehflügelantriebs nachteilig. Ein neues Bohrloch kann
nicht einfach mal 2 mm neben einem gerade gebohrten Bohrloch angesetzt werden.
-
Ein
anderer Nachteil ist, dass etwaige Unregelmäßigkeiten
oder Unebenheiten in der Gleitschiene unmittelbar auf den Gleitarm
und damit auf die Abtriebswelle eines Türbetätigers,
also eines Türschließers oder Drehflügelantriebs,
im Wesentlichen ungedämpft übertragen werden.
D. h. jede Krafteinwirkung auf die Gleitschiene und/oder das darin
aufgenommene Gleitstück werden übertragen. Es
sind daher Aufwendungen erforderlich, Gestänge und Türbetätiger
entsprechend robust zu gestalten, was Kosten verursacht. Die Robustheit
betrifft insbesondere die Lagerungen der Abtriebswelle des Türbetätigers.
-
Unebenheiten
können erstens entstehen, wenn die Gleitschiene auf einem
unebenen Untergrund, wie beispielsweise einer Wand, montiert ist und
die Gleitschiene über deren gesamte Länge press
am Untergrund anliegt. Zweitens wirken auf das Gleitstück
und damit auf die Gleitschiene bei einem Rotieren einer Abtriebswelle
eines wirkverbundenen Türbetätigers enorme Kräfte
insbesondere in Richtung der freien Enden des im Querschnitt C-förmigen
Gleitschienenprofils, d. h in eine Horizontalrichtung quer zur Längserstreckung
der Gleitschiene. Dies führt dazu, dass es Kräfte
gibt, die das Gleitstück zumindest in bestimmten Bereichen
in diese Horizontalrichtung gegen Innenseiten dieser freien Schenkel,
also aus dem Gleitschienenprofil heraus drängen, insbesondere
ziehen. Dies kann dazu führen, dass die Gleitschiene im
Betrieb der Zeit zumindest in bestimmten Bereichen in diese Horizontalrichtung
verformt wird, was zu ähnlichen Unebenheiten führt
wie der vorbeschriebene unebene Untergrund, sodass die Gleitschiene
ausgetauscht werden muss. Derartige Unebenheiten wirken auf das
Gleitstück mal mehr und mal weniger bremsend, was zu unerwünschten
Unregelmäßigkeiten während einer Verfahrbewegung
des Gleitstücks führen.
-
Zudem
kann es passieren, dass vor dem Montieren des Türbetätigers
am Gleitstück (oder umgekehrt) Gleitschiene und Türbetätiger
nicht präzise parallel zueinander angeordnet sind, was
diese Montage enorm erschwert oder gar unmöglich macht.
-
Ferner
kann sich das mittels des Türbetätigers angetriebene
Türblatt aufgrund von Verschleiß in den Türbändern
im Verlaufe der Zeit derart schräg absenkt haben, dass
die vorbeschriebene Parallelität zwischen Türbetätiger
und Gleitschiene wieder nicht vorhanden ist. Dies würde
die vorbeschriebene Montage wiederum enorm erschweren oder unmöglich machen.
Geschieht das Absenken des Türblatts im Betrieb, kann zu
einem Verkanten des Gleitstücks in der Gleitschiene führen
oder gravierendere Schäden beispielsweise an der Anbringung
des Türbetätigers oder der Gleitschiene verursachen.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zumindest zu verringern.
-
Diese
Aufgabe wird durch den Gegenstand der Ansprüche 1, 9 und
10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
-
Ein
erfindungsgemäßes Gleitstück weist einen
Gleitabschnitt auf. Der Gleitabschnitt ist gestaltet, in einer Gleitschiene
geführt gelagert aufgenommen zu werden. Das Gleitstück
weist ferner einen Mitnehmerabschnitt oder einen Anbringabschnitt
auf, der einen Aufnahmeabschnitt umfasst. Der Aufnahmeabschnitt
ist gestaltet, ein Mitnehmerteil des Gleitstücks um zumindest
eine Rotationsachse frei rotierbar aufzunehmen. Die freie Rotierbarkeit
des Mitnehmerteils im Aufnahmeabschnitt führt zu einer
Verschwenkbarkeit des Mitnehmerteils in Bezug auf den Gleitabschnitt.
-
Dadurch
können das Gleitstück und ein mit diesem wirkzuverbindender
Türbetätiger bei einer Montage des Mitnehmerteils
an einem Gleitarm eines Gleitschienengestänges des Türbetätigers
beispielsweise in einer Richtung entlang einer Längserstreckung
der Gleitschiene stärker zueinander versetzt oder rotiert
sein.
-
Erstreckt
sich die Rotationsachse horizontal quer zu einer Längserstreckung
der Gleitschiene, müssen der Türbetätiger
und die Gleitschiene bei einer Montage zueinander nicht mehr so
präzise positioniert sein wie im Stand der Technik erforderlich. Türbetätiger
und Gleitschiene können bei geschlossenem Türblatt,
in Begehungsrichtung, d. h. horizontal und quer zur Längserstreckung
des Türblatts gesehen, zueinander versetzt sein, also beispielsweise der
Türbetätiger in Bezug auf die Gleitschiene in
Bezug auf eine Idealposition mehr nach rechts oder nach links versetzt
sein.
-
Erstreckt
sich die Rotationsachse horizontal parallel zur Längserstreckung
der Gleitschiene, müssen der Türbetätiger
und die Gleitschiene bei einer Montage zueinander nicht zwangsläufig
parallel angeordnet sein wie im Stand der Technik erforderlich. Die
Montage kann beispielsweise bei geöffneter Tür erfolgen,
obwohl Türbetätiger und Gleitschiene (mit montiertem
Gleitstück) selbst bereits angebracht sind, was die Montage
vereinfacht.
-
Der
Aufnahmeabschnitt weist vorzugsweise eine elastische Einlage auf,
die zwischen dem Mitnehmerteil und dem Gleitabschnitt ausgebildet
bzw. ortsfest angeordnet ist. Die elastische Einlage ermöglicht
innerhalb bestimmter Grenzen ebenfalls eine Verschwenkbarkeit des
Mitnehmerteils. Zudem bietet es die Möglichkeit, bei einem
Verfahren des Gleitstücks in einer Gleitschiene eine Dämpfung
zu bewirken. Diese Dämpfung betrifft vor allem die Anfahr-
und Bremsbewegung des Gleitstücks in der Gleit schiene.
Das Mitnehmerteil ist in Antriebsrichtung, d. h. beim Ziehen oder
Drücken des Gleitstücks in eine Verfahrrichtung
in der Gleitschiene, im Wesentlichen wirkungsstarr mit dem Gleitabschnitt
des Gleitstücks wirkverbunden. D. h. trotz der Verschwenkungslagerung
nimmt das Mitnehmerteil aufgrund der Wirkkupplung mit einer Türbetätiger-Rotationswelle
den Gleitabschnitt im Wesentlichen unmittelbar mit. Die elastische
Einlage bewirkt nun, dass der Gleitabschnitt in der Gleitschiene
nicht so abrupt beschleunigt wird wie das Mitnehmerteil. Dies hat
positive Wirkungen auf die Langlebigkeit der Gleitschiene. Insbesondere
wird das Entstehen der vorgenannten Unebenheiten in der Gleitschiene
zumindest verringert.
-
Der
Aufnahmeabschnitt weist ferner vorzugsweise eine Lagerung auf, in
der das Mitnehmerteil unmittelbar aufgenommen ist. Eine Lagerung
hilft, die zwischen Mitnehmerteil und Aufnahmeabschnitt auftretenden
Reibungskräfte zu verringern, was sich positiv auf die
Langlebigkeit und Verschleißfestigkeit des Aufnahmeabschnitts
des Gleitstücks auswirkt.
-
Vorzugsweise
ist die Lagerung mittels einer Gleitlagerhülse oder eines
Wälzlagers gebildet. Dies sind besonders kostengünstige
Möglichkeiten, das Mitnehmerteil im Aufnahmeabschnitt reibungsvermindert
aufzunehmen.
-
Vorzugsweise
weist der Aufnahmeabschnitt zumindest in einem Bereich eine teilkugelförmige
Innenwandung auf. Das Mitnehmerteil seinerseits weist in einem dem
Aufnahmeabschnitt zugewandten Bereich eine zur Innenwandung des
Aufnahmeabschnitts bzw. der Lagerung im Wesentlichen komplementär
ausgebildete Außenform auf, also die Form einer Teilkugel.
Diese Lösung ermöglicht einerseits eine Verschwenkung
des Mitnehmerteils um eine Vielzahl an Rotationsachsen. andererseits
kann das Mitnehmerteil im Aufnahmeabschnitt um eine Rotationsachse
parallel zu seiner Längserstreckung frei rotieren. Im Ergebnis
werden bei dieser Ausführung alle vorstehend in Bezug auf
einzelne Verschwenk-Rotationsachsen des Mitnehmerteils beschriebenen
Vorteile kombiniert erzielt.
-
Eine
erfindungsgemäße Gleitschienenanordnung weist
eine Gleitschiene auf, die gestaltet ist, den Gleitabschnitt eines
der vorgenannten Gleitstücke geführt gelagert
aufzunehmen. Damit ist eine Vorrichtung geschaffen, die es erlaubt,
als Ganzes erst einmal montiert zu werden, ohne dass beispielsweise
bereits ein Türbetätiger montiert sein muss.
-
Ein
erfindungsgemäßer Türbetätiger
weist eine Abtriebswelle auf, an der ein Gleitarm eines Gleitschienengestänges
drehfest angeordnet ist. An einem freien Ende des Gleitarms ist
das Gleitstück der vorbeschriebenen Gleitschienenanordnung
angelenkt. Damit ist ein kompletter Türantrieb geschaffen,
mittels dessen ein automatischer Betrieb einer Tür in zumindest
eine Bewegungsrichtung der Tür ermöglicht ist.
-
Vorzugsweise
ist der Türbetätiger ein Türschließer
oder Drehflügelantrieb.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
Gleitschienenanordnung gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung,
-
2 eine
Gleitschienenanordnung gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung,
-
3 eine
Gleitschienenanordnung von 2 in verschiedenen
Ansichten mit abgewandeltem Gleitstück,
-
4A eine
Gleitschienenanordnung im Montagezustand, ohne Blende, und
-
4B die
Gleitschienenanordnung von 4A, versehen
mit Blende.
-
1 zeigt
eine Gleitschienenanordnung 1 gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung im Schnitt. Wie zu
erkennen, besteht die Gleitschienenanordnung 1 im Wesentlichen
aus einem Gleitstück 100 und einer Gleitschiene 200.
Das Gleitstück 100 umfasst einen Gleitabschnitt 101 und
einen Anbringabschnitt 110. Der Gleitabschnitt 101 dient,
wie der Name schon sagt, dem Gleiten in der Gleitschiene 200.
-
Die
Gleitschiene 200 weist ein im Querschnitt vorzugsweise
im Wesentlichen ein C- bzw. U-förmiges Profil auf. Die
Seitenschenkel des C bzw. U weisen an ihren Innenflächen
Gleitflächen auf und bilden einen Gleit- und Führungsabschnitt
der Gleitschiene 200, in dem das Gleitstück 100 geführt
gelagert aufgenommen ist.
-
Im
gezeigten Beispiel ist die Gleitschiene 200 beispielsweise
mittels nicht dargestellter Befestigungsschrauben an einem Türblatt 3 ortsfest
angebracht. Eine Blende 10 weist an Innenseiten einer oberen
Blendenwand 12 und einer unteren Blendenwand 13 beispielhaft
jeweils eine Rastausnehmung 14 auf. Das Gleitstück 200 weist
an entsprechenden Stellen Rastvorsprünge 201, 201 auf,
die im gezeigten Beispiel einen trapezförmigen Querschnitt
aufweisen.
-
Der
Anbringabschnitt 110 des Gleitstücks 100 umfasst
im Wesentlichen einen Aufnahmeabschnitt 114 in Form einer
Durchgangsöffnung und ist am Gleitabschnitt 101 angebracht
bzw. mit diesem einstückig ausgebildet. Der Aufnahmeabschnitt 114 weist
zumindest in einem mittleren Bereich eine oder mehrere Innenwandlungen 114a auf,
die vorzugsweise komplementär zu einer in dem Aufnahmeabschnitt 114 aufgenommenen
Kugel 111 ausgebildet ist bzw. sind. Die Innenwandungen 114b, 114c erstrecken sich
von gegenüberliegenden Enden der Innenwandungen) 114a voneinander
weg in Richtung jeweils einer Außenfläche bzw.
eines Außenrands 114d bzw. 114e. Die
Innenwandungen 114b, 114c sind vorzugsweise kegelstumpfförmig
ausgebildet. Ein Innendurchmesser der jeweiligen kegelstumpfförmigen
Innenwandung 114b, 114c vergrößert
sich dabei in Richtung jeweiligem Außenrand 114d bzw. 114e des Aufnahmeabschnitts 114.
D. h. die Innenwandungen 114b, 114c bilden von
dem jeweiligen Außenrand 114d, 114e her
gesehen jeweils eine Art Trichter. Damit ist es möglich,
die Kugel 111 in eine jeweilige der kegelstumpfförmigen
Innenwandungen 114b, 114c einzuschieben bzw. einzusetzen,
hindurchzudrücken und in der oder den Innenwandung(en) 114a des mittleren
Bereichs des Aufnahmeabschnitts 114 einzurasten. Einrasten
bedeutet hierbei, dass die Kugel 111 frei rotierbar aufgenommen
ist, aber nicht ohne weiteres aus dem Aufnahmeabschnitt 114 entnommen
bzw. entfernt werden oder sich von selbst herausbewegen kann. Mit
dem Aufnahmeabschnitt 114 ist ein sehr wirkungsvolles Mittel
geschaffen, die Kugel 111 frei rotierbar und sicher aufzunehmen.
-
Jede
Innenwandung 114a, 114b, 114c ist im Aufnahmeabschnitt 114 umlaufend
ausgebildet. Die entsprechend in 1 doppelt
angegebenen Bezugszeichen sollen lediglich verdeutlichen, dass in dieser
Schnittansicht Seitenränder der betreffenden Innenwandungen 114a, 114b, 114c jeweils
an zwei Stellen zu sehen sind.
-
Durch
die Kugel 111 ist vorzugsweise ein Bolzen 113 komplett
hindurch getrieben. Der Bolzen 113 erstreckt sich in Richtung
zu einem anzulenkenden Gleitarm 2 eines sonst nicht weiter
dargestellten Gleitschienengestänges hin vorzugsweise in
eine Richtung quer zu einer Längserstreckung des Anbringabschnitts 110.
Der Bolzen 113 ragt dabei vorzugsweise beiderends aus der
Kugel 111 hervor.
-
An
einem dem Gleitarm 2 abgewandten Ende ist auf dem Bolzen 113 vorzugsweise
eine Sicherung 112 vorzugsweise in Form eines Sprengrings
angeordnet bzw. gesteckt, und zwar in eine vorzugsweise umlaufend
am Bolzen 113 ausgebildete Nut 113a. Der Sicherungsring 112 dient
dem Verhindern des Herausbewegens des Bolzens 113 aus der Kugel 111 heraus
in Richtung Gleitarm 2 beispielsweise infolge einer zu
hohen Krafteinwirkung auf die Kugel 111. Alternativ kann
die Sicherung 112 beispielsweise mittels eines Splints
gebildet sein, der horizontal in 1 durch
den Bolzen 113 hindurchgehend angeordnet ist.
-
Vorzugsweise
ist zwischen Bolzen 113 und Gleitarm 2 ein Verbindungsbolzen 115 angeordnet bzw.
ausgebildet. Der Verbindungsbolzen 115 ist ortsfest sowohl
am Gleitarm 2 als auch an einem der Sicherung 112 abgewandten
Ende des Bolzens 113 befestigt. Vorzugsweise ist der Verbindungsbolzen 115 auch
im Gleitarm 2 frei rotierbar angeordnet. Dies hat den Vorteil,
dass der Verbindungsbolzen 115 auch dann frei rotierbar
ist, wenn die Kugel 111 im Aufnahmeabschnitt 114 beispielsweise
aufgrund von Verschmutzungen schwerer oder gar nicht zu rotieren
wäre, was die Betriebssicherheit erhöht.
-
Ein
mittels des Bolzens 113 und des Verbindungsabschnitts 115 gebildetes
Element bildet seinerseits somit ein Mitnehmerteil, das bei einem
Verschwenken des Gleitarms 2 das Gleitstück 200 mitnimmt.
Der Verbin dungsabschnitt 115 ist vorzugsweise dicker ausgebildet
als der Bolzen 113, was dem Zweck dient zu verhindern,
dass sich der Bolzen 113 im Falle einer zu hohen Krafteinwirkung
beispielsweise auf die Kugel 111 auch nicht nach unten
in 1 aus dem Aufnahmeabschnitt 114 ohne
Weiteres heraus bewegen bzw. herausfallen kann. Dies hat den zusätzlichen
Vorteil, dass die Kugel 111 bereits im Aufnahmeabschnitt 114 eingesetzt
sein kann, bevor der Gleitarm 2 wirkverbunden wird, was
die Montage erleichtert. Zudem ist die Betriebssicherheit erhöht. Bolzen 113 und
Verbindungsbolzen 115 können miteinander einstückig
ausgebildet sein.
-
Die
Kugel 111 weist im Bereich des aufgenommenen Bolzens 113 vorzugsweise
einen zu einer Außenkontur des Bolzens 113 komplementär
ausgebildeten Hohlraum auf. Vorzugsweise ist der Bolzen 113 in
der Kugel 111 oder einer nicht dargestellten Lagerung frei
rotierbar angeordnet, die ihrerseits im Hohlraum der Kugel 111 ortsfest
angeordnet ist. Vorzugsweise sind der Bolzen 113 und der
Hohlraum der Kugel 111 jeweils zylinderförmig
ausgebildet.
-
Die
Kugel 111 kann vorzugsweise im Anbringabschnitt 110 frei
rotieren, wodurch eine Schwenkbarkeit des in der Kugel 111 befestigten
Bolzens 113 in Richtungen quer zu dessen Rotationsachse,
d. h. in einer Horizontalebene in 1, ermöglicht
ist. Dadurch muss der Bolzen 113 bzw. der möglicherweise bereits
daran befestigte Gleitarm 2 nicht exakt vertikal von oben
in 1 in den Aufnahmeabschnitt 114 eingesetzt
werden. Der Bolzen 113 kann zu der Vertikalrichtung in 1 einen
Winkel ≠ 0° aufweisen und trotzdem sicher in den
Aufnahmeabschnitt 114 eingesetzt werden, was die Montage
vereinfacht und Fehlerquellen minimiert.
-
Bei
einer Anbringung des Verbindungsbolzens 115 hingegen am
Gleitarm 2 kann der Verbindungsbolzen in die jeweilige
Montageposition verschwenkt werden, was ebenfalls die Montage vereinfacht.
-
Mittels
der vorgenannten Ausführungen ist es ferner möglich,
etwaige Unregelmäßigkeiten oder Unebenheiten in
einem Gleitabschnitt 203 der Gleitschiene und/oder im Gleitabschnitt 101 des
Gleitstücks 100 horizontal in 1 in
einem gewissen Maß auszugleichen. Derartige Unregelmäßigkeiten oder
Unebenheiten können beispielsweise nach längerem
Gebrauch auftreten oder aufgrund unebenen Untergrunds hervorgerufen
werden, an dem die Gleitschiene 200 befestigt ist. Da der
Bolzen 113 in der Horizontalebene in 1 schwenkbar
gelagert ist, werden besagte Unregelmäßigkeiten
oder Unebenheiten bis zu einem bestimmten Maß überhaupt nicht
oder nur sehr geringfügig auf den Bolzen 113 und
damit auf den Gleitarm 2 und einen etwaig angeschlossenen
Türbetätiger übertragen, was die Robustheit
der gesamten Anlage verbessert, deren Fehleranfälligkeit
verringert und die Betriebssicherheit erhöht.
-
Zusätzlich
oder alternativ kann der Bolzen 113 mit einem bestimmten
Maß längsverschiebbar in der Kugel 111 aufgenommen
sein. Gemäß 1 kann der
Bolzen 115 noch nach oben und nach unten jeweils um ein
bestimmtes Maß verschoben werden. Dadurch ist es möglich,
auch Unregelmäßigkeiten oder Unebenheiten vertikal
in 1 in einem gewissen Maß auszugleichen.
Da der Bolzen 113 in der Kugel 111 längsverschiebbar
im Anbringabschnitt 110 geführt ist, also entlang
seiner Rotationsachse, in der in 1 gezeigten
Stellung also in Vertikalrichtung, werden besagte Unregelmäßigkeiten
oder Unebenheiten wiederum bis zu einem bestimmten Maß überhaupt
nicht oder nur sehr geringfügig auf den Bolzen 113 und
damit auf den Gleitarm 2 und einen etwaig angeschlossenen Türbetätiger übertragen, was
zu den vorstehend angegebenen Vorteilen führt.
-
2 zeigt
eine Gleitschienenanordnung 1 gemäß einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung. Die Anbringung und
Ausgestaltung der Gleitschiene 200 sowie der Blende 10 gleichen
im gezeigten Beispiel der Ausführungsform von 1.
Lediglich der Anbringabschnitt 110 und das darin aufgenommene
Teil sind anders ausgebildet. Wie zu erkennen, fehlt bei dieser
Ausführungsform die Kugel 111. Der Aufnahmeabschnitt 114 ist
im gezeigten Beispiel zylinderförmig ausgebildet. Im Innenraum
des so gebildeten, sich in Richtung zum Gleitarm 2 hin
erstreckenden zylindrischen Hohlraums ist wiederum ein Bolzen 113 vorzugsweise
gemäß der in 1 gezeigten
Form ausgebildet.
-
Der
Bolzen 113 ist anstatt in einer Kugel 111 vorzugsweise über
eine Lagerung 116 bzw. Lagerhülse im Anbringabschnitt 110 selbst
vorzugsweise frei rotierbar aufgenommen.
-
Die
Lagerhülse 116 bildet im einfachsten Fall ein
Gleitlager für den zumindest in diesem Fall zylindrisch
ausgebildeten Bolzen 113. Die Lagerung 116 bzw.
Lagerhülse selbst ist im Anbringabschnitt 110 des
Gleitstücks 100 ortsfest aufgenommen.
-
Alternativ
ist die Lagerung 116 mittels eines nicht dargestellten
Wälzlagers gebildet, dessen Außenring im Anbringabschnitt 110 ortsfest
aufgenommen ist und dessen Innenring zu dem Bolzen 113 drehfest
angeordnet bzw. mit diesem wirkgekuppelt ist. In dem Fall weisen,
im Querschnitt gesehen, der Innenring eine nicht kreisförmige
Innenkontur und der Bolzen 113 zumindest im Bereich der
Wirkkupplung mit dem Innenring eine zu der Innenkontur komplementär
ausgebildete Außenkontur auf. Mittels dieser beiden Konturen
gelangen der Bolzen 113 und der Innenring miteinander mittels
Formschluss in Rotationseingriff. Es ist jedoch jede andere Art
einer kraft- und/oder formschlüssigen Wirkkupplung zwischen
Anbringabschnitt 110 bzw. Lagerung 116 und Bolzen 113 möglich.
-
Vorzugsweise
ermöglicht die Ausbildung der Wirkkupplung zwischen Lagerung 116 und
Bolzen 113 dem Bolzen 113 eine gewisse Bewegung
in der Lagerung 116 entlang seiner Rotationsachse, d. h. vertikal
nach oben und/oder unten in 2. Dadurch ist
es wiederum möglich, etwaige Unregelmäßigkeiten
oder Unebenheiten in der Gleitschiene 200 in der Vertikalrichtung
in 2 in einem gewissen Maß auszugleichen,
die insbesondere nach längerem Gebrauch auftreten können.
Da der Bolzen 113 in Vertikalrichtung in 2 verschiebbar
im Anbringabschnitt 110 geführt ist, werden die
gleichen Vorteile erreicht wie bei der in 1 gezeigten
Ausführungsform.
-
Die
Lagerung 116 bzw. Lagerhülse verringert den Reibungswiderstand
zwischen Bolzen 113 und Aufnahmeabschnitt 114,
was den Verschleiß verringert und damit vorteilhaft beispielsweise
für die Langlebigkeit einer damit ausgestatteten Türanlage
ist. Es können Wartungskosten gesenkt werden, da nach gewisser
Zeit weniger Teile oder diese wesentlich später, d. h.
nach größeren Zeitintervallen, ersetzt werden
müssen.
-
Vorzugsweise
weist der Anbringabschnitt 110 ferner eine elastische Einlage 117 auf.
Die elastische Einlage 117 ist vorzugsweise ringförmig
ausgebildet. und umschließt die Lagerung 116 bzw.,
im Falle einer Wälzlagerung, deren Außenring.
Im gezeigten Beispiel ist zwischen Lagerung 116 und elastischer
Einlage 117 ein Ring aus formbeständigem bzw.
starrem Material eingebracht. Die elastische Einlage 117 ist
vorzugsweise ortsfest im Anbringabschnitt 110 angeordnet
bzw. liegt zumindest flächig an kor respondierenden Innenflächen
des Anbringabschnitts 110 an. Die elastische Einlage 117 ermöglicht
dem Bolzen 113, sich wiederum in vorbestimmten Grenzen
in Bezug auf den Gleitabschnitt 101 des Gleitstücks 100 zu
verschwenken. Es werden somit ähnliche Vorteile erreicht
wie bei der Lösung mit der Kugel 111. Zudem wird
die vorbeschriebene Dämpfungswirkung insbesondere beim
Anfahren, d. h. positiven Beschleunigen, und Abbremsen, d. h. negativen
Beschleunigen, des Gleitstücks 100 erreicht.
-
3A zeigt
die Gleitschienenanordnung (1) von 2 in einer
Schnittansicht. Der Aufbau bleibt im Wesentlichen gleich. Nur das
Gleitstück 100 ist etwas abgewandelt. Wie zu erkennen,
fehlt im Gleitstück 100 der Zwischenring aus formbeständigen
Material zwischen Lagerung 116 und elastischer Einlage 117.
D. h. der Aufbau des Aufnahmeabschnitts 114 ist weniger
komplex als bei der zweiten Ausführungsform der Erfindung.
-
3B zeigt
die Gleitschienenanordnung (1) in einer Draufsicht von
oben in 3A.
-
4A zeigt
eine Gleitschienenanordnung 1 im Montagezustand, allerdings
ohne Blende 10. Die Gleitschienenanordnung 1 entspricht
im Rahmen der dargestellten Teile bzw. Elemente den in 2 bzw. 3 gezeigten
Ausführungsformen. Wie zu erkennen, weist die Gleitschiene 200,
in Längsrichtung gesehen, an Enden jeweils Seitenabdeckungen 203, 203 auf.
Zwischen dem eigentlichen Gleitbereich, innerhalb dessen das Gleitstück 100 mittels
seines Gleitabschnitts 101 verfahrbar aufgenommen ist,
und den Seitenabdeckungen 203, 203 sind an beiden
Enden der Gleitschiene 200 Befestigungsteile 210, 210 ausgebildet
bzw. angeordnet. Jedes Befestigungsteil 210 weist vorzugsweise
eine Befestigungsöffnung 211 vorzugsweise in Form
einer Durchgangsöffnung auf, von denen nur eine sichtbar
ist. Bei einer Montage der Gleitschiene 200 an einem Befestigungselement,
wie beispielsweise einem Türblatt, einer Türzarge,
Wand oder dergleichen, wird von einer dem Befestigungselement abgewandten
Seite her durch jede Befestigungsöffnung 211 hindurchgehend
jeweils eine nicht dargestellte Befestigungsschraube mit beispielsweise
einem in dem Befestigungselement eingebrachten Dübel eingeschraubt
und damit die Gleitschiene 200 an dem Befestigungselement befestigt.
-
Die
Befestigungsteile 210, 210 können mit der
jeweils zugehörigen Seitenabdeckung 203 und/oder
der Gleitschiene 200 einstückig ausgebildet sein.
Vorteilhafterweise weist jedes Befestigungsteil 210 an
einer der Gleitschiene 200 zugewandten Seite einen Vorsprung
auf, der einem Einsetzen des jeweiligen Befestigungsteils 210 in
die Gleitschiene dient und somit einen Einsetzabschnitt 212 bildet.
-
Es
ist selbstverständlich jede andere Art der kraft- und/oder
formschlüssigen Befestigung, das Befestigungsteile 210, 210 an
oder in der Gleitschiene 200, beispielsweise mittels Verrastens
oder Klebens, möglich.
-
Auch
kann zumindest eines der Befestigungsteile 210, 210 mit
der Gleitschiene 200 einstückig ausgebildet sein.
-
Vorzugsweise
weist jedes Befestigungsteil 210 an der nicht dargestellten
Blende 10 zugewandten Seiten Rastvorsprünge 214, 214 auf,
die im Einsetzzustand des jeweiligen Befestigungsteils 210 in der
Gleitschiene 200, in Längserstreckung der Gleitschiene 200 gesehen,
mit den oben und unten in 4A ausgebildeten
Rastvorsprüngen 201 der Gleitschiene 200 vorzugsweise
bündig sind, von denen nur der obere Rastvorsprung 201 sichtbar
ist. Dadurch kann, wie nachstehend unter Bezugnahme auf
-
4B näher
erläutert, die nicht dargestellte Blende 10 auch
mit den Befestigungsteilen 210, 210 verrastet
werden.
-
4B zeigt
die Gleitschienenanordnung 1 von 4A, diesmal
versehen mit einer Blende 10. Die Blende 10 weist
vorzugsweise einen Durchgriffsabschnitt 15 auf, der in
Form einer zum Gleitabschnitt 203 der Gleitschiene 200 hin
gerichteten Ausnehmung ausgebildet ist. Damit kann die Blende 10 auch
bei montiertem Gleitschienengestänge von der Gleitschiene 200 abgenommen
bzw. auf diese (wieder) aufgesetzt werden. D. h. die obere Blendenwand 12 ist
im Bereich des Verfahrwegs des Gleitstücks 100,
quer zu einer Längserstreckung der Blende 10 und
parallel zu einer vorderen Blendenwand 11, d. h. von oben
in 4B aus gesehen, derart dünner ausgebildet,
dass sie in einen Bewegungsweg des nicht dargestellten Bolzens 113 bzw.
Verbindungsbolzens 115 und selbstverständlich
auch des Gleitstücks 100 bzw. seines Anbringabschnitts 110 nicht
hineinragt. Die Ausnehmung führt dazu, dass in der oberen Blendenwand 12 der
Blende 10 nunmehr zwei Rastausnehmungen 14, 14 ausgebildet
sind, und zwar jeweils in einem Endabschnitt der Blende 10.
-
Gemäß 4B obere
Rastvorsprünge 214, 214 der beiden Befestigungsteile 210, 210,
von denen aufgrund der abgebildeten Blende 10 nur ein Befestigungsteil 210 sichtbar
ist, stehen jeweils mit einer der beiden, in der oberen Blendenwand 12 ausgebildeten
Rastausnehmungen 14, 14 in (Rast-)Eingriff. Der
obere Rastvorsprung 201 der Gleitschiene 200 steht
mit beiden Rastausnehmungen 14, 14 der oberen
Blendenwand 12 der Blende 10 in Rasteingriff.
Die unteren Rastvorsprünge 214, 214 der
beiden Befestigungsteile 210, 210 sowie der untere Rastvorsprung 201 der
Gleitschiene 200 stehen mit der in der unteren Blendenwand 13 ausgebildeten Rastausnehmung 14 in
Rasteingriff.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die vorbeschriebenen Ausführungsformen
beschränkt.
-
Beispielsweise
können die Ausführungsformen gemäß 1 und 2 bzw. 3 miteinander kombiniert
sein. In dem Fall ist der Bolzen 113 in der Kugel 111 aufgenommen
und damit in Bezug auf den Anbringabschnitt 114 verschwenkbar
angeordnet. Allerdings ist im Inneren der Kugel 111 nun
eine Lagerung oder Lagerhülse 116 gemäß 2 oder 3 angeordnet,
in der der Bolzen 113 gemäß 2 oder 3 gelagert
aufgenommen ist.
-
Alternativ
oder zusätzlich ist die Kugel 111 selbst über
eine elastische Einlage 117 in dem Anbringabschnitt 110 aufgenommen.
Zudem kann zumindest die Innenwandung 114a als Gleitlagerung ausgeführt
sein.
-
Die
vorbeschriebenen Innenwandungen 114b, 114c können
auch nur einzeln vorkommen, d. h. es fehlt in dem Fall eine jeweilige
Innenwandung 114c bzw. 114b.
-
Durch
die Erfindung ist ein Gleitstück geschaffen, das in Bezug
auf Montage, Langlebigkeit und/oder Robustheit verbessert ist.
-
- 1
- Gleitschienenanordnung
- 2
- Gleitarm
- 3
- Türblatt
- 10
- Blende
- 11
- vordere
Blendenwand
- 12
- obere
Blendenwand
- 13
- untere
Blendenwand
- 14
- Rastausnehmung
- 15
- Durchgriffsabschnitt
- 100
- Gleitstück
- 101
- Gleitabschnitt
- 110
- Anbringabschnitt
- 111
- Kugel
- 112
- Sicherung
- 113
- Bolzen
- 113a
- Nut
- 114
- Aufnahmeabschnitt
- 114a–c
- Innenwandungen
- 114d,
e
- Außenrand
- 115
- Verbindungsbolzen
- 116
- Lagerung
- 117
- elastische
Einlage
- 200
- Gleitschiene
- 201
- Rastvorsprung
- 202
- Gleitabschnitt
- 203
- Seitenabdeckung
- 210
- Befestigungsteil
- 211
- Befestigungsöffnung
- 212
- Einsetzabschnitt
- 213
- Durchgangsöffnung
- 214
- Rastvorsprung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-