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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schneiden
eines einzutragenden Schussfadens für eine Webmaschine,
insbesondere eine Greiferwebmaschine, umfassend eine durch einen
Antrieb öffen- und schließbare Schneideinrichtung
mit einem an einem Rahmen der Webmaschine anbringbaren, feststehenden
Scherblatt und einem bewegbaren Scherblatt.
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Aus
der
EP 1 038 062 B1 sind
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Kontrollieren des Eintragens
von Schussfäden bei einer Greiferwebmaschine bekannt, wobei
jeweils ein einzutragender Schussfaden von einem vorher eingetragenen,
bereits in ein Gewebe eingebundenen Schussfaden abgeschnitten wird.
Zu diesem Zweck ist eine Schussfadenschere vorgesehen, welche ein
stationär an einem Rahmen der Webmaschine befestigtes Scherblatt
aufweist. Ein Antrieb des beweglichen Scherblatts erfolgt dabei über
eine Antriebswelle mit einer Nockenscheibe. Die Schneidvorrichtung
ist dabei nur sehr kurz geschlossen und öffnet unmittelbar
nach Durchtrennen des Schussfadens wieder.
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Aus
der
IT 1298627 ist eine
pneumatisch angetriebene Schneideinrichtung für eine Greiferwebmaschine
bekannt, wobei die Schneideinrichtung mit dem Webblatt bewegt wird.
Bei einer Bewegung des Webblatts weg von einem Geweberand wird dabei die
Schere in Richtung des zu schneidenden Schussfadens bewegt und der
Schussfaden abgeschnitten. Um dabei ein sicheres Abschneiden der
Schussfäden zu erreichen, müssen die Schussfäden
jedoch zum Durchtrennen in identischen Positionen relativ zu der
Schneideinrichtung liegen.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum sicheren Abschneiden einzutragender Schussfäden von
einem vorher eingetragenen, bereits in ein Gewebe eingebundenen
Schussfaden zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Schneiden eines
einzutragenden Schussfadens, wobei die Schneideinrichtung bei einer
Anschlagsbewegung zum Geweberand eines eingetragenen Schussfadens
geschlossen bleibt, so dass der Schussfaden über die geschlossene
Schneideinrichtung geführt wird, die Schneideinrichtung,
nachdem der Schussfaden in Richtung des Geweberands über die
Schneideinrichtung geführt wurde, geöffnet wird, so
dass der Schussfaden bei einem nachfolgenden Schussfadeneintrag
in die Schneideinrichtung einführbar ist, und die Schneideinrichtung
nach Einführen des Schussfadens zum Schneiden des Schussfadens
geschlossen wird.
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Die
Aufgabe wird weiter gelöst durch eine Steuereinrichtung
zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Durch die Steuereinrichtung ist der Antrieb der Schneideinrichtung
ansteuerbar, so dass die Schneideinrichtung die zuvor genannten Schneidbewegung ausführt.
Der Augenblick im Webzyklus des Durchtrennens kann eingestellt oder über die
Steuereinrichtung regelbar sein.
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Nicht
zuletzt wird die Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung
umfassend einen Antrieb und eine durch den Antrieb öffen-
und schließbare Schneideinrichtung mit einem an einem Rahmen
der Webmaschine anbringbaren, feststehenden Scherblatt und einem
bewegbaren Scherblatt, wobei eine steuerbare Steuereinrichtung vorgesehen
ist, durch welche der Antrieb derart ansteuerbar ist, dass die Schneideinrichtung
bei einer Bewegung des Webblatts zum Geweberand hin geschlossen
ist, die Schneideinrichtung nachdem der Schussfaden in Richtung
des Geweberands über die Schneideinrichtung geführt
ist, zum Einführen des Schussfaden in die Schneideinrichtung
bei einem nachfolgenden Schussfadeneintrag öffenbar ist
und die Schneideinrichtung zum Schneiden des Schussfadens nach dem
Einführen schließbar ist.
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Im
Zusammenhang mit der Erfindung wird unter dem Begriff „Anschlagsbewegung” eine
Bewegung des Webblatts zum Waren- oder Geweberand hin verstanden.
Vorzugsweise öffnet die Schneideinrichtung nach dem Anschlagen,
d. h. wenn das Webblatt von dem Geweberand weg bewegt wird. Frühestens öffnet
die Schneideinrichtung jedoch erfindungsgemäß,
nachdem der Schussfaden in Richtung des Geweberands über
die Schneideinrichtung geführt wurde.
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Indem
die Schneideinrichtung bei der Anschlagbewegung geschlossen ist,
wird verhindert, dass nicht durchzutrennende Schussfäden
während der Anschlagsbewegung durch die Schneideinrichtung
behindert, beschädigt oder durchtrennt werden.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform bleibt die Schneideinrichtung
nach dem Schneiden des Schussfadens geschlossen bis die Schneideinrichtung,
nachdem der Schussfaden darüber hinweg geführt
wurde, wieder öffnet. In anderen Worten findet pro Zyklus
nur eine Öffnungs- und eine Schließbewegung statt.
Dadurch wird erreicht, dass die Schneideinrichtung über
eine relativ lange Zeitspanne geschlossen bleibt. Insbesondere bei
Schussfäden mit relativ großem Durchmesser oder
aus einem schwer durchtrennbaren Material wird so verhindert, dass
die Schneideinrichtung öffnet, bevor der Schussfaden tatsächlich
durchtrennt ist.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung ist das bewegbare Scherblatt um
eine Achse verschwenkbar angebracht, wobei das bewegbare Scherblatt zum Öffnen
der Schneideinrichtung in Richtung einer Eintragsebene schwenkt.
Das bewegbare Scherblatt ist in einer Ausgestaltung mit einem Haken
gestaltet, so dass der Schussfaden sicher in die geöffnete Schneideinrichtung
eingeführt werden kann. Da erfindungsgemäß die
Schneideinrichtung bei einer Bewegung in Richtung des Geweberands
geschlossen ist, stört die Öffnungsbewegung in
Richtung der Eintragsebene nicht die Anschlagsbewegung.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Antrieb als pneumatischer
Antrieb gestaltet. Durch einen pneumatischen Antrieb ist es möglich,
innerhalb einer kurzen Zeitspanne die Schneideinrichtung zu öffnen
und/oder zu schließen. Gleichzeitig kann durch einen pneumatischen
Antrieb eine Schneidkraft aufgebracht werden, welche auch für
schwer durchtrennbare Schussfäden ausreicht. Ein pneumatischer
Antrieb ist weiter aufgrund einer geringen Störanfälligkeit
bei Staubentwicklung vorteilhaft.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung umfasst der pneumatische
Antrieb einen einfach wirkenden Zylinder. Unter einem einfach wirkenden
Zylinder wird ein einseitig mit Druckluft beaufschlagbarer Zylinder
verstanden, wobei die Rückstellung des Zylinders in seine
Ausgangsstellung mittels einem Kraftelement, beispielsweise einer
Feder erfolgt. In anderen Ausgestaltungen erfolgt die Rückstellung
durch einen Unterdruck. Um eine ausreichende Schließkraft
zu gewährleisten, erfolgt vorzugsweise ein Schließen
pneumatisch, wohingegen ein Öffnen durch das Kraftelement
erfolgt.
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In
einer anderen Ausführungsform der Erfindung umfasst der
pneumatische Antrieb einen doppeltwirkenden Zylinder. Unter einem
doppeltwirkende Zylinder wird ein beidseitig mit Druckluft beaufschlagbarer
Zylindern verstanden, wobei ein Vor- und Rückhub durch
entsprechende Steuerung eines Druckluftstromes erfolgt. Der doppeltwirkende
Zylinder ist in einer Ausführungsform mittels eines 5/2
Wegeventils, d. h. eines Ventils mit zwei Arbeitsanschlüssen,
einem Versorgungsluftanschluss und zwei Abluftöffnungen,
betätigbar. In anderen Ausgestaltungen sind Absperrventile
und Drosseln zum Betätigen des Zylinders vorgesehen. In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Kolben des Druckluftzylinders
direkt mit dem bewegbaren Scherblatt verbunden. Dadurch ist es möglich,
die Anzahl der bewegbaren Elemente und damit auch ein Trägheitsmoment
der Vorrichtung gering zu halten. Bei einer derartigen Vorrichtung
ist es daher möglich, mit vergleichsweise geringer Energie
die Schussfäden sicher und schnell zu durchtrennen. Der
Antrieb kann dabei in unmittelbarer Nähe der Schneideinrichtung
angebracht werden.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung weist der Antrieb ein Schnellentlüftungsventil
auf. Bei dem Schnellentlüftungsventil sind Öffnungen
vorgesehen, durch welche die komprimierte Luft abgelassen wird. Die
freiwerdende Luft wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung genutzt,
um Bereiche der Schneideinrichtung, welche zu einer Verschmutzung
neigen, zu reinigen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Schneideinrichtung
durch den Antrieb derart angetrieben, dass das bewegbare Scherblatt am
Anfang der Bewegung mit maximaler Geschwindigkeit und am Ende gedämpft
bewegbar ist. Als gedämpfte Bewegung wird dabei eine zum
Bewegungsende hin zunehmend abgebremste Bewegung verstanden. Eine
derartige Bewegung ist für den Schneidvorgang besonders
vorteilhaft, da eine gute Schneidwirkung erzielt werden kann und
eine hohe Belastung der bewegten Teile am Ende vermieden wird.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Schneideinrichtung im
Wesentlichen fluchtend zu der Schusseintragsrichtung ausgerichtet.
In einer anderen Ausgestaltung ist die Schneideinrichtung im Wesentlichen
fluchtend zur Anschlagsrichtung ausgerichtet. In wieder anderen
Ausgestaltungen schließt die Schneideinrichtung mit diesen
beiden Richtungen Winkel zwischen etwa 30° und etwa 60°,
insbesondere etwa 45°, ein. Eine optimale Ausrichtung kann
dabei je nach Webmaschinentyp geeignet gewählt werden.
Ein Öffnungswinkel der Schneideinrichtung öffnet
vorzugsweise in Richtung des beispielsweise durch einen Gebergreifer
einzutragenden, vor dem Schneiden präsentierten Schussfadens,
so dass der Gebergreifer den Schussfaden sicher einführen kann.
In anderen Worten ist die Schneideinrichtung dabei in etwa lotrecht
zu der Richtung des präsentierten Schussfadens angeordnet.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die in den Zeichnungen schematisch dargestellt sind.
Für gleiche oder ähnliche Bauteile werden in den
Zeichnungen einheitliche Bezugszeichen verwendet. Als Teil eines
Ausführungsbeispiels beschriebene oder dargestellte Merkmale
können ebenso in einem anderen Ausführungsbeispiel
verwendet werden, um eine weitere Ausführungsform der Erfindung
zu erhalten.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1:
einen Ausschnitt einer Greiferwebmaschine mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung am Ende eines Schussfadeneintrags;
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2:
den Ausschnitt gemäß 1 zu Beginn
einer Anschlagbewegung zum Anschlagen des Schussfadens;
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3:
den Ausschnitt gemäß 2 am Ende
der Anschlagbewegung zum Anschlagen des Schussfadens;
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4:
den Ausschnitt gemäß 1, wobei die
Schneideinrichtung für einen nachfolgend einzutragenden
Schussfaden geöffnet wird;
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5:
einen Ausschnitt der Greiferwebmaschine gemäß 1,
wobei der einzutragende Schussfaden für einen Gebergreifer
bereitgehalten wird und durch den Gebergreifer ergriffen wird;
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6:
den Ausschnitt gemäß 5, wobei der
Schussfaden in eine Schneideinrichtung eingeführt ist;
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7:
den Ausschnitt gemäß 6 aus einer
anderen Perspektive;
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8:
den Ausschnitt gemäß 7 nach Durchtrennen
des Schussfadens;
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9:
einen Ausschnitt einer Greiferwebmaschine mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
mit geschlossener Schneideinrichtung;
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10:
den Ausschnitt gemäß 9 mit geöffneter
Schneideinrichtung;
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11:
einen Ausschnitt einer Greiferwebmaschine mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
mit geöffneter Schneideinrichtung;
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12:
einen Ausschnitt einer Greiferwebmaschine mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel
mit geöffneter Schneideinrichtung beim Einführen
eines Schussfadens;
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13:
eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß einem
fünften Ausführungsbeispiel ähnlich dem
Ausführungsbeispiel gemäß 1;
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14:
eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß einem
sechsten Ausführungsbeispiel;
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15:
eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß einem
siebten Ausführungsbeispiel;
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16:
eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß einem
achten Ausführungsbeispiel;
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17:
perspektivisch einen Antrieb für eine erfindungsgemäße
Schneidvorrichtungen gemäß den 9 bis 12 und
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18:
eine schematische Darstellung eines Schnellentlüftungsventils.
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1 zeigt
schematisch einen Ausschnitt einer Greiferwebeinrichtung
1 in
einer perspektivischen Darstellung, wobei in dem Ausschnitt ein
Gebergreifer
10, ein Webblatt
12 und eine Präsentiernadel
13 dargestellt
sind. Eine derartige Greiferwebmaschine
1 ist beispielsweise
in der nicht vorveröffentlichten
BE 2007/0087 oder
PCT/EP 2008/001490 offenbart,
auf deren Inhalt hiermit voll umfänglich Bezug genommen
wird. Die
2 bis
8 zeigen
die Greiferwebmaschine
1 aus anderen Perspektiven und/oder
zu anderen Zeiten eines Webzyklus.
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An
einem Rahmen 14 der Greiferwebmaschine 1 ist eine
erfindungsgemäße Vorrichtung umfassend eine Schneideinrichtung 2 und
einen pneumatischen Antrieb 3 angeordnet. Die Schneideinrichtung 2 weist
ein an dem Rahmen 14 stationär angebrachtes, feststehendes
Scherblatt 20 und ein relativ zu diesem bewegbares Scherblatt 22 auf.
Zum Betätigen der Schneideinrichtung 2 ist der
nachfolgend detaillierter beschriebene pneumatische Antrieb 3 mit einem
Zylinder 30 vorgesehen, der über Druckluftleitungen 31 versorgt
wird. Der Antrieb 3 ist mit dem bewegbaren Scherblatt 22 über
einen Hebel 24 verbunden.
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In
der Darstellung gemäß 1 ist die Schneideinrichtung 2 geschlossen.
Die Schneideinrichtung 2 ragt dabei nicht oder zumindest
nur unwesentlich in eine Eintragsebene. Als Eintragsebene wird dabei
eine Ebene bezeichnet, in welcher eine Eintragungslinie, entlang
welcher der Gebergreifer 10 bewegt wird, und ein Geweberand
liegen.
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Die
Darstellung gemäß 1 entspricht
einem Zustand am Ende eines Schusseintrags, wobei der Gebergreifer 10 aus
dem durch die Kettfäden 4 gebildeten Webfach in
die durch den Pfeil A dargestellte Richtung zurückgezogen
wird. Ein eingetragener Schussfaden 5 wird dabei zunächst
nicht von einem nicht dargestellten Schussfadenvorrat getrennt.
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2 zeigt
den Ausschnitt gemäß 1, wobei
der Gebergreifer 10 aus dem Webfach zurückgezogen
ist und der eingetragene Schussfaden 5 in Richtung eines
in 2 nicht sichtbaren Geweberands zum Anschlagen
bewegt wird. Wie in 2 erkennbar, bleibt die Schneideinrichtung 2 während
der Anschlagbewegung geschlossen.
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3 zeigt
den Ausschnitt gemäß 2 am Ende
der Anschlagbewegung. Wie in 3 erkennbar,
ist dabei die Schneideinrichtung 2 weiterhin geschlossen.
Der Schussfaden 5 wurde somit während der in 2 und 3 dargestellten
Anschlagbewegung über die geschlossene Schneideinrichtung 2 bewegt.
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4 zeigt
den Ausschnitt gemäß 1, wobei
die Schneideinrichtung 2 geöffnet ist. Wie in 4 erkennbar,
wird zum Öffnen der Schneideinrichtung 2 das bewegbare
Scherblatt 22 bewegt, wobei die Bewegung in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel nach oben, d. h. in Richtung einer
Eintragsebene erfolgt. Wie in 4 weiter
erkennbar, kann der Schussfaden 5 für einen nachfolgenden
Schussfadeneintrag für den Gebergreifer 10 durch
die Präsentiernadel 13 in Stellung gebracht werden.
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5 zeigt
die Schneideinrichtung 2 und den pneumatischen Antrieb 3 gemäß den 1 und 4 in
einer vergrößerten Ansicht aus einer anderen Perspektive.
In der Darstellung gemäß 5 ist der
Schussfaden 5 durch die Präsentiernadel 13 dem Gebergreifer 10 präsentiert
und durch den Gebergreifer 10, insbesondere durch eine
am Gebergreifer 10 vorgesehene Klemme 15 ergriffen.
Die Schneideinrichtung 2 ist geöffnet, wobei zu
diesem Zweck das bewegbare Scherblatt 22 verschwenkt ist.
Das bewegbare Scherblatt 22 ragt dabei weit nach oben, so
dass eine große Öffnung zum Einführen
des Schussfadens 5 geschaffen wird. Das bewegbare Scherblatt 22 ist über
den in 1 bis 4 sichtbaren zweiarmigen Hebel 24 um
eine Achse 23 verschwenkbar mit dem feststehenden Scherblatt 20 verbunden.
Der pneumatische Antrieb 3 umfasst einen doppelt wirkenden
Zylinder 30 mit einem Kolben 32, welcher zwischen
zwei Stellungen bewegbar gelagert ist. Eine Druckluftzufuhr erfolgt
auf herkömmliche Art und Weise mittels Druckluftleitungen 31 über eine
Ventileinrichtung 33 von einer nicht dargestellten Druckluftversorgungseinrichtung.
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6 zeigt
den Ausschnitt der Webvorrichtung gemäß 5,
wobei der durch den Gebergreifer 10 ergriffene Schussfaden 5 in
die geöffnete Schneideinrichtung 2 eingeführt
ist.
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7 zeigt
den Ausschnitt gemäß 6 aus einer
anderen Perspektive. Wie in 7 erkennbar ist,
ist das bewegbare Scherblatt 22 an dem zweiarmigen Hebel 24 ausgebildet,
wobei ein dem Scherblatt 22 entgegengesetzter Arm 25 des
Hebels 24 zum Verschwenken des Hebels 24 mit dem
Kolben 32 des Antriebs 3 zusammenwirkt. Der Hebel 24 und damit
das bewegbare Scherblatt 22 wird somit direkt durch den
Kolben 32 angetrieben. Weitere Elemente mit erhöhtem
Bauraumbedarf und/oder mit hohen Trägheitsmomenten können
daher entfallen. In der geöffneten Stellung der Schneideinrichtung 2 befindet
sich der Kolben 32 in einer ersten Stellung.
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8 zeigt
den Ausschnitt gemäß 7, wobei
der Kolben 32 in eine zweite Stellung bewegt wurde. Dadurch
wird der Hebel 24 und damit das Scherblatt 22 um
die Schwenkachse 23 verschwenkt, so dass die Schneideinrichtung 2 geschlossen
und der Schussfaden 5 durchtrennt wird. Der Gebergreifer 10 kann
dann den Schussfaden 5 auf gewohnte Weise in ein in 8 nicht
dargestelltes Webfach eintragen und beispielsweise einem Nehmergreifer übergeben.
Das bewegbare Scherblatt 22 ragt in der geschlossenen Stellung
nicht in die Eintragsebene hinein.
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9 und 10 zeigen
einen Ausschnitt einer Greiferwebmaschine 1 mit einer Schneideinrichtung 102 gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung, ähnlich
dem Ausschnitt gemäß 1. Die Greiferwebmaschine 1 entspricht
der Webmaschine gemäß den 1 bis 8 und
für gleiche Bauteile werden einheitliche Bezugszeichen verwendet.
Auf eine detaillierte Beschreibung dieser Bauteile wird verzichtet.
Zur besseren Übersicht ist in den 9 und 10 auf
die Darstellung einer Präsentiernadel verzichtet. Im Unterschied
zu den 1 bis 8 ist eine in den 9 und 10 nicht sichtbare
pneumatische Antriebseinrichtung unterhalb einer Eintragsebene angeordnet,
beispielsweise eine Antriebseinrichtung wie in 17 dargestellt.
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Die
Schneideinrichtung 102 umfasst ein feststehendes Scherblatt 120 und
ein bewegbares Scherblatt 122, welches an einer Schwenkachse 123 mit
dem Scherblatt 120 verbunden ist. Bei den Ausführungsformen
gemäß 9 und 10 ist
die Schwenkachse 123 an einer dem Gewebe zugewandten Seite
der Scherblätter 120, 122 angeordnet. Die
Schneideinrichtung 102 ist fluchtend zu einer Schusseintragsrichtung
ausgerichtet. In der Darstellung gemäß 9 ist
die Schneideinrichtung 102 geschlossen. Der Schussfaden 5 wurde
durch das Webblatt 12 an den Geweberand angeschlagen, wobei
der Schussfaden 5 über die Schneideinrichtung 102 geführt
wurde. In der Darstellung gemäß 10 ist
dagegen die Schneideinrichtung 102 geöffnet, wobei
ein Öffnungswinkel der Schneideinrichtung 102 in Richtung
des Schussfadens 5 öffnet. Der Schussfaden 5 kann
durch den Gebergreifer 10 wie oben beschrieben ergriffen
und in die Schneideinrichtung 102 eingeführt werden.
Die Schneideinrichtung 102 öffnet ebenfalls nach
oben, d. h. in Richtung einer Eintragsebene. Weiter sind Führungen 150, 151 und 152 für den
Schussfaden 5 vorgesehen.
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11 zeigt
eine Ansicht ähnlich der Ansicht gemäß den 9 und 10 von
einer Greiferwebmaschine 1 mit einer Schneideinrichtung 202 gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Schneideinrichtung 202 ist ähnlich
der Schneideinrichtung 102 gemäß den 9 und 10.
Im Unterschied zu dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel
ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 11 die
Schneideinrichtung 202 nicht mit der Richtung des Schusseintrags
fluchtend ausgerichtet. Vielmehr ist die Schneideinrichtung 202 quer,
d. h. unter einem Winkel zwischen 30° und 60°,
beispielsweise ungefähr 45° zu der Schusseintragsrichtung
angeordnet. Die Schneideinrichtung 202 entspricht ansonsten
der Schneideinrichtung 102 gemäß den 9 und 10.
Die Schneideinrichtung 202 kann dabei derart ausgerichtet
sein, dass ein angeschlagener und präsentierter bzw. durch
den Gebergreifer 10 ergriffener Schussfaden 5 vor
dem Scheiden beim Einführen in die Schneideinrichtung im
Wesentlichen senkrecht zu dieser verläuft. Wie in 11 erkennbar,
ist bei der Schneideinrichtung 202 ein im Wesentlichen rechtwinklig
zu dem Scherblatt 122 angeordneter Hebel 124 vorgesehen,
welcher drehfest mit dem Scherblatt 122 verbunden ist.
Der Hebel 124 wirkt mit einem in 11 nicht
sichtbaren Zylinder eines pneumatischen Antriebs 3 zusammen,
so dass der Hebel 124 und damit das Scherblatt 122 mit
Bezug auf das fest angeordnete Scherblatt 120 verschwenkt
wird.
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12 zeigt
einen Ausschnitt der Greiferwebmaschine 1 mit einer Schneideinrichtung 302 gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Bauteile
der Schneideinrichtung 302 entsprechen dabei im Wesentlichen
den Bauteilen der Schneideinrichtungen 102 und 202 gemäß den 9 bis 11.
Die Schneideinrichtung 302 ist im Wesentlichen entlang
einer Richtung des Anschlagens des Schussfadens 5 orientiert.
Ein Öffnungswinkel der Schneideinrichtung 302 öffnet
dabei wieder in Richtung des Schussfadens 5, so dass der Schussfaden 5 durch
den Gebergreifer 10 ergriffen werden und in die Schneideinrichtung 302 eingeführt werden
kann.
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13 zeigt
eine Schneideinrichtung 402 gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Schneideinrichtung 402 umfasst
ebenfalls ein feststehendes Scherblatt 420 und ein bewegbares
Scherblatt 422. Das bewegbare Scherblatt 422 ist
im Wesentlichen L-förmig gestaltet und ist verschwenkbar
an dem Rahmen 14 gelagert, wobei die Schwenkbewegung durch
eine Nutenführung in einem Führungsteil 425 realisiert
sein kann. Der einer Schneidkante des Scherblatts 422 abgewandte
Arm des L-förmigen Scherblatts 422 ist durch einen
Hebel 424 mit einem Kolben 432 eines nicht weiter
dargestellten Antriebs 403 verbunden. Durch eine lineare Verstellbewegung
des Kolbens 432 kann damit das Scherblatt 422 relativ
zu dem feststehenden Scherblatt 420 verschwenkt werden,
so dass die in die Schneideinrichtung 402 eingeführten
Schussfäden 5 durchtrennt werden können.
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14 zeigt
schematisch eine Schneideinrichtung 502 mit einem Antrieb 503 gemäß einem sechsten
Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Schneideinrichtung 502 umfasst
ein feststehendes Scherblatt 520 und ein über
eine Achse 523 verschwenkbar mit diesem verbundenes Scherblatt 522. Das
Scherblatt 522 ist als im Wesentlichen U-förmiger
Haken an einem Arm eines zweiarmigen Hebels 524 ausgeformt.
Der zweite Arm des zweiarmigen Hebels 524 wirkt mit einem
Kolben 532 eines einfach wirkenden Zylinders 530 zusammen.
Zum Verschwenken des Scherblatt 522 aus der in 14 dargestellten,
geöffneten Position wird Druckluft dem Zylinder 530 über
einen Anschluss 531 zugeführt. In einer zweiten
Kammer des Zylinders 530 ist ein Entlüftungsventil 533 vorgesehen.
Wenn der Kolben 532 an dem Entlüftungsventil 533 vorbei
bewegt wird, kann Druckluft entweichen, so dass das Scherblatt 522 am
Anfang der Bewegung mit maximaler Geschwindigkeit und am Ende der Bewegung
gedämpft bewegt wird. Ein Rückstellen des Kolbens 532 erfolgt in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine Feder 535.
Wie schematisch durch gestrichelte Linien bei 534 angedeutet,
ist es ebenfalls denkbar, den Zylinder 530 als doppelt
wirkenden Zylinder zu gestaltet. Der Zylinder 530 ist zum
Ausgleich eventueller Bewegungskräfte verschwenkbar über
ein Gelenk 536 mit dem in 14 nicht
dargestellten Rahmen 14 der Greiferwebmaschine 1 verbindbar.
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15 zeigt
schematisch eine Schneidvorrichtung 602 mit einem Antrieb 603 gemäß einem siebten
Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Schneidvorrichtung 602 ist
dabei ähnlich der Schneidvorrichtung 502 gemäß 14 gestaltet
und für gleiche Bauteile werden einheitliche Bezugszeichen
verwendet. Im Unterschied zu dem in 14 dargestellten
Ausführungsbeispiel erfolgt bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 15 ein Öffnen
der Schneideinrichtung 602 durch Zufuhr von Druckluft an
einem Anschluss 631 zu einem einfach wirkenden Zylinder 630,
so dass ein Kolben 632 aus dem Zylinder 630 heraus
in die in 15 dargestellte Position bewegt
wird. Die Bewegung erfolgt dabei entgegen der Kraft einer Rückstellfeder 635.
Nach Wegfall der Druckluftzufuhr wird der Schwenkhebel 524 und
damit das Scherblatt 522 in eine Schließstellung
bewegt.
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16 zeigt
eine Schneideinrichtung 702 gemäß einem
achten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Schneideinrichtung 702 ist
dabei ebenfalls ähnlich den Schneideinrichtungen 502, 602 gemäß den 14 und 15 ausgebildet.
Dabei greift ebenfalls ein Kolben 732 eines einfach wirkenden
Zylinders 730 an dem dem Scherblatt 522 abgewandten zweiten
Arm des Hebels 524 an, so dass der Hebel 524 um
die Achse 523 verschwenkbar ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
erfolgt dabei eine Druckluftzufuhr an einem Anschluss 731 derart,
dass der Kolben 732 ausgetrieben und das Scherblatt 522 in
die in 16 dargestellte Schließstellung
bewegt wird. Der Anschluss 733 dient dabei als Luftablass. Die
Bewegung erfolgt entgegen der Kraft einer Feder 735, welche
an einem zweiten Hebel 726 angeordnet ist, der mit dem
ersten Hebel 524 gelenkig verbunden ist. Ohne Druckluftzufuhr
liegen die Hebel 524, 726 im Wesentlichen koaxial
in Reihe.
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Neben
den dargestellten Ausführungsformen sind zahlreiche weitere
Anordnungen denkbar. Anstelle einer Rückstellung durch
ein Kraftelement ist es in anderen Ausführungsformen vorgesehen,
einen Unterdruck an dem einseitige wirkenden Zylinder aufzubringen.
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17 zeigt
schematisch eine Schneideinrichtung 102 gemäß den 9 und 10 und
einen zugehörigen Antrieb 103. Der Antrieb 103 umfasst dabei
einen doppelt wirkenden Zylinder 130, welcher durch ein
schematisch angedeutetes 5/2-Wegeventil 136 angesteuert
wird, so dass Druckluft einer Druckluftzufuhr 160 über
entsprechende Anschlüsse 131 zu- bzw. abgeführt
wird. Dadurch wird der Kolben 132 hin- und herbewegt. Wie
in 17 gut erkennbar, umfasst die Schneideinrichtung 102,
wie beschrieben, ein feststehendes Scherblatt 120 und ein
mit diesem in einer Achse 123 schwenkbar gekoppeltes Scherblatt 122.
Mit dem schwenkbaren Scherblatt 122 ist ein Hebel 124 drehfest
verbunden, welcher mit dem Kolben 132 des pneumatischen
Antriebs 103 zusammenwirkt. Wie schematisch durch gestrichelte Linien
angedeutet, umfasst der Antrieb vorzugsweise nicht näher
dargestellte Schnellentlüftungsventile. Dabei wird während
der Verstellung des Kolbens 132 komprimierte Luft abgeführt.
Die derart abgeführte Luft kann, wie schematisch durch
gestrichelte Linien dargestellt, zum Reinigen der Schneideinrichtung 102 verwendet
werden. Durch Ansteuern der Ventileinrichtung 136 mit einer
schematisch dargestellten Steuereinrichtung 170 in einem
bestimmten Augenblick im Webzyklus, kann der Zeitpunkt des Durchtrennens
des Schussfadens eingestellt oder geregelt werden.
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18 zeigt
schematisch ein zu diesem Zweck verwendbares Schnellentlüftungsventil 6.
Der Anschluss 131 ist verbunden mit dem 5/2-Wegeventil 136 und
der Anschluss 52 mit dem Kolben 132. Der Ausgang 53 ist
frei. Wenn Druckluft über den Anschluss 131 zugeführt
wird, schließt das Element 54 den Ausgang 53 ab
(siehe b). Wenn über das Ventil 136 keine Zufuhr
erfolgt, findet ein Entlüften statt. Wird Druckluft über
den Anschluss 52 dem Schnellentlüftungsventil 6 zugeführt,
wird das Element 54 in Richtung Anschluss 131 bewegt
(siehe c), so dass die Druckluft aus dem Kolben 132 über
den Ausgang 53 abströmt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1038062
B1 [0002]
- - IT 1298627 [0003]
- - BE 2007/0087 [0038]
- - EP 2008/001490 [0038]