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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur direkten
Kommutierung zwischen in Reihe geschalteten leistungselektronischen
Stellgliedern in einer Leistungsschalteranordnung mit induktiver
Last, wobei die Stellglieder zwischen einem positiven Versorgungspotenzial
und einem Bezugspotenzial angeordnet sind, von denen mindestens
zwei Stellglieder aktiv ein- und ausgeschaltet werden und über
Steuersignalleitungen mit einer Ansteuerschaltung, die ein zentrales
Steuerregister mit darin befindlichen Teilschaltungen enthält,
verbunden sind, wobei der Ansteuerschaltung eine übergeordnete
Programmier- und Steuereinheit vorgeschaltet ist.
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Das
Verfahren dient der Ansteuerung einer Leistungsschalteranordnung
mit induktiver Last. In Systemen mit induktiver Last fließt
ein kontinuierlicher Laststrom und die Leistungsschalteranordnung
ist so gestaltet, dass in jedem Schaltzustand ein Schalter den Laststrom übernehmen
kann. Ein stark vereinfachtes Blockschaltbild eines solchen Gesamtsystems
mit Erfassung und Rückkopplung des aktuellen Zustandes
der Leistungsschalteranordnung nach dem Stand der Technik ist in 1 angegeben,
wobei die Leistungsschalteranordnung 3 einschließlich
der induktiven Last 4 mit einer als Treiberschaltkreis
ausgebildeten Ansteuerschaltung 2 sowohl über
eingehende eingangsseitig anliegende Steuersignale als auch über
ausgangsseitige Zustandsinformationssignale in Verbindung steht.
Der Ansteuerschaltung 2 ist eine übergeordnete
Programmier- und Steuereinheit 1 vorgeschaltet.
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Eine
herkömmliche Leistungsschalteranordnung besteht aus zwei
zwischen dem Versorgungs- und dem Bezugspotenzial in Reihe liegenden,
aktiv schaltenden leistungselektronischen Stellgliedern, z. B. MOSFET.
Um in jedem Schaltzustand den Laststrom führen zu können,
dass heißt, auch wenn beide Leistungsschalter ausgeschaltet
sind, muss die Leistungsschalteranordnung mindestens ein passiv
schaltendes Stellglied enthalten, welches den Laststrom in diesem
Fall übernimmt.
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Ein
Beispiel für eine herkömmliche Leistungsschalteranordnung 3 mit
zwei als MOSFET ausgebildeten Leistungsschaltern 5-1 und 5-2 ist
zum Teil in 3 dargestellt. Bei Verwendung
von MOSFET sind bereits die passiv schaltenden Stellglieder 6-1 und 6-2 als
Dioden prinzipbedingt in den Leistungsschaltern 5-1 und 5-2 integriert.
Eine solche Anordnung wird im Allgemeinen als Halbbrücke,
die die Leistungsschalteranordnung 3 darstellt, bezeichnet.
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Die
beiden Leistungsschalter 5-1 und 5-2 werden von
der Ansteuerschaltung 2 über die beiden Steuersignalleitungen 7-1 und 7-2 wechselseitig
angesteuert, sodass sich ein nahezu konstanter Laststrom durch die
induktive Last 4 mit niedrigem Stromrippel einstellt. Über
das Verhältnis der Einschaltdauern der Leistungsschalter 5-1 und 5-2 kann
die Leistung am Ausgang der Leistungsschalteranordnung 3 eingestellt
werden.
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Eine
solche Leistungsschalteranordnung 3 wird z. B. zur Ansteuerung
von Gleichstrommaschinen und als Gleichspannungsschaltwandler zur
Versorgung elektronischer Systeme eingesetzt. Bei Verwendung mehrerer
Halbbrücken erweitert sich das Anwendungsgebiet z. B. auf
elektronisch kommutierte Maschinen.
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Die
Steuersignale auf den Steuersignalleitungen 7-1 und 7-2 sind
so ausgestaltet, dass immer nur einer der Leistungsschalter 5-1 und 5-2 eingeschaltet
ist. Eine Schaltpause (Totzeit) wird eingefügt, bei der
beide Leistungsschalter 5-1 und 5-2 ausgeschaltet
sind. Damit immer verbunden ist eine Kommutierung des Laststromes
auf eine der beiden passiv schaltenden Stellglieder 6-1 und 6-2.
Im Beispiel in 3 kommutiert der Laststrom immer
auf die Diode 6-2.
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Bei
jedem Schaltvorgang muss die Diode 6-2 somit vom Sperr-
in den Durchlassbereich und umgekehrt wechseln, um den Laststrom
zu übernehmen. Insbesondere häufig eingesetzte
PIN-Dioden besitzen dabei ein ungünstiges Einschalt- und
Ausschaltverhalten, welches zusätzliche Verluste verursacht
und parasitäre Schwingkreise des Aufbaus anregt.
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Um
die Verluste in den Dioden 6-1 und 6-2 gering
zu halten und das EMV-Verhalten der Leistungsschalteranordnung 3,
insbesondere die Störaussendung, zu verbessern, wird versucht,
die Schaltpause zwischen den Einschaltphasen der aktiv schaltenden
Stellglieder 5-1 und 5-2 zu minimieren. Dabei
muss die Dauer der Schaltpause so gewählt werden, dass
der Laststrom so kurzzeitig wie möglich oder gar nicht
durch das passiv schaltende Stellglied 6-1 bzw. 6-2 fließt,
aber auch ein Querstrom durch die beiden aktiv schaltenden Stellglieder 5-1 und 5-2 unbedingt
vermieden wird.
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Verfahren,
welche die Schaltpause zwischen zwei aktiv schaltenden Stellgliedern 5-1 und 5-2 minimieren
und eine zumindest teilweise direkte Kommutierung ermöglichen,
werden als Synchronfreilaufsteuerungen bezeichnet und sind in verschiedenen
Druckschriften bereits veröffentlicht worden.
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Ein
Verfahren zur direkten Kommutierung zwischen zwei aktiv geschalteten
leistungselektronischen Stellgliedern ist in der Druckschrift
DE 11 2005 001 591
T5 sowie in den Veröffentlichungen von
Texas
Instruments: The Implication of Synchronous Rectifiers to the Design
of Isolated Single-Ended Forward Converters, Abstract, 2002, aus
http://www-s.ti.com/sc/psheets/slup175/slup175.pdf vom 24. Juni
2007 und
Texas Instruments: High Efficiency Predictive
Synchronous Buck Driver UCC2722/UCC27222, Data Sheet, 2003, aus http://focus.ti.com/does/prod/folders/print/ucc27221.html
vom 17. Juni 2007 beschrieben, wobei die beiden Schaltsignale
zur Ansteuerung der Halbbrücke bei dieser Realisierung
verzögert zum Steuervorgabesignal aktiviert werden. Dabei
ist die eine Verzögerung konstant und die andere Verzögerung
regelbar ausgebildet. Die Überlappung, d. h. die Zeitdifferenz,
zwischen den beiden Ansteuersignalen der Halbbrücke kann
somit variiert werden. Zur Regelung der Verzögerungsgrenzen
werden bei diesem Verfahren die Gatespannung des Leistungsschalters
im Freilaufpfad und die Ausgangsspannung der Halbbrücke
gemessen. Die gemessenen Spannungen werden durch Komparatoren mit
festen Referenzwerten verglichen. Diese Information wird dann zur Regelung
der variablen Verzögerungszeit eingesetzt.
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Ein
Problem besteht darin, dass aufgrund induzierter Spannungen während
der Kommutierung Querströme oder eine teilweise Kommutierung
auf das passiv schaltende Stellglied auftreten. Des Weiteren kann die
Stromänderungsgeschwindigkeit in den beiden Leistungsschaltern
unterschiedlich sein, was ebenfalls zu einem Strom durch das passiv
schaltende Stellglied führt.
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Ein
weiteres Verfahren zur Kommutierung ist in der Druckschrift
DE 103 23 445 A1 beschrieben.
Die direkte Stromübernahme wird erreicht, indem einer der
Leistungsschalter nach einer festen Vorgabe schaltet und der Treiberstrom
zum Schalten des anderen Leistungsschalters so geregelt wird, dass
sich während der Stromkommutierung eine konstante Spannung
am Lastanschluss der Halbbrücke einstellt, die betragsmäßig kleiner
ist als die Spannung über dem Leistungsschalter im Freilauffall.
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Ein
Problem besteht darin, dass dieses Verfahren schwer zu realisieren
ist, da die Verzögerungen der gesteuerten Treiberstromquellen
für den geregelten Leistungsschalter zu groß sind,
um die Spannung am Lastanschluss der Halbbrücke während
der Kommutierung konstant zu halten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur direkten Kommutierung zwischen zwei in Reihe geschalteten leistungselektronischen
Stellgliedern mit induktiver Last anzugeben, die derart geeignet
ausgebildet sind, dass eine weitgehend übereinstimmende Überlappung
der Ansteuersignale erreicht und ein Strom durch die passiv schaltenden
Stellglieder weitgehend vermieden wird.
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Die
Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und
14 gelöst. In der Vorrichtung zur direkten Kommutierung
zwischen in Reihe geschalteten leistungselektronischen Stellgliedern
in einer Leistungsschalteranordnung mit induktiver Last sind die
Stellglieder zwischen einem positiven Versorgungspotenzial und einem
Bezugspotenzial angeordnet, von denen mindestens zwei Stellglieder
aktiv ein- und ausgeschaltet werden und über Steuersignalleitungen
mit einer Ansteuerschaltung, die ein zentrales Steuerregister mit
darin befindlichen Teilschaltungen enthält, verbunden sind,
wobei der Ansteuerschaltung eine übergeordnete Programmier-
und Steuereinheit vorgeschaltet ist,
wobei gemäß dem
Kennzeichenteil des Patentanspruchs 1
mindestens zwei aktiv
schaltende Stellglieder durch die Steuersignalleitungen mit der
Ansteuerschaltung verbunden sind und die Ansteuerschaltung durch
mindestens einen Messsignalabgriff Messgrößen
von der Leistungsschalteranordnung aufnimmt und Ansteuersequenzen
für die aktiv schaltenden Stellglieder über die Steuersignal leitungen
in Abhängigkeit des Signals auf einer Steuervorgabeschnittstelle
und weiteren Vorgaben auf zwei Programmierschnittstellen zu der übergeordneten
Programmier- und Steuereinheit erzeugt, wobei die Ansteuerschaltung
folgende Baugruppen enthält:
- – eine
Mess- und Bewertungsschaltung, welche Verbindungen zu mindestens
einem Messsignalabgriff und zu mindestens einer Signalleitung der
Steuervorgabeschnittstelle besitzt und über Zustandserfassungsleitungen
Signale an das zentrale Steuerregister überträgt,
wobei die Signale der Zustandserfassungsleitungen in Verbindung
zum Beginn und zum Ende der Kommutierung stehen,
- – das zentrale Steuerregister, welches mit der Mess-
und Bewertungsschaltung über die Zustandserfassungsleitungen
verbunden ist und mittels mindestens einer Signalleitung mit der
Steuervorgabeschnittstelle und mittels mindestens einer Signalleitung
zur Vorgabe von Zeitparametern auf der ersten Programmierschnittstelle
mit der übergeordneten Programmier- und Steuereinheit in
Verbindung steht,
- – eine Hilfssignalschaltung, welche mit dem zentralen
Steuerregister durch Totzeit-Parameterübergabeleitungen,
durch Schaltzeit-Parameterübergabeleitungen und durch Hilfssignalrückführungsleitungen
in Verbindung steht und mittels mindestens einer Signalleitung der
Steuervorgabeschnittstelle mit der übergeordneten Programmier-
und Steuereinheit verbunden ist,
- – mindestens zwei Ansteuerteilschaltungen, welche über
Hilfssignalleitungen mit der Hilfssignalschaltung verbunden sind,
und
- – mindestens zwei Treiberschaltungen, die jeweils zwei
Treiberteilstromquellen enthalten und die über Treibersteuerleitungen
mit den Ansteuerteilschaltungen verbunden sind und mittels Signalleitungen
zur Vorgabe der Treiberteilstromniveaus auf der zweiten Programmierschnittstelle
mit der übergeordneten Programmier- und Steuereinheit in
Verbindung stehen sowie über die Steuersignalleitungen
mit der Leistungsschalteranordnung verbunden sind.
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Das
zentrale Steuerregister kann folgende Baugruppen enthalten:
- – eine erste Teilschaltung als Speicher
für den Beginn und Ende der Kommutierung,
- – eine zweite Teilschaltung mit einem Regelalgorithmus
für Totzeitparameter,
- – eine dritte Teilschaltung zur Überwachung
der Totzeitregelung,
- – eine vierte Teilschaltung als Register für
konstante Zeitparameter,
- – eine fünfte Teilschaltung mit einem Regelalgorithmus
der digitalen Flankenregelung und
- – eine sechste Teilschaltung ebenfalls mit einem Regelalgorithmus
der digitalen Flankenregelung.
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Die
Hilfssignalschaltung zur Erzeugung zeitverzögerter Hilfssignale
kann für die Ansteuerung der nachgeordneten Ansteuerteilschaltungen
folgende Baugruppen enthalten:
- – eine
Vielzahl von Multiplexer und
- – in einer Kette geschaltete Verzögerungsglieder,
wobei
die Multiplexer und die Verzögerungsglieder in signaltechnischer
Verbindung stehen.
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Zur
Messung von Beginn und Ende der Kommutierung kann eine Messinduktivität
in Form einer vorgegebenen Leitungsinduktivität oder eines
konzentrierten Bauelements in Reihe zu den leistungselektronischen
Stellgliedern eingesetzt werden, wobei die Messinduktivität
einen Messsignalabgriff aufweist.
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Die
Messinduktivität ist derart dimensioniert, dass durch eine
Stromänderung infolge einer Kommutierung eine auswertbare
induzierte Spannung am Messsignalabgriff abgreifbar ist, wodurch
bei jedem Schaltvorgang, bei dem eine Kommutierung zwischen einem
Steuer- und Freilaufpfad stattfindet, ein Spannungsimpuls am Messsignalabgriff
mit unterschiedlicher Polarität vorhanden ist.
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Zumindest
ein zweiter Messsignalabgriff ist vorhanden, von dem eine weitere
Messgröße der Leistungsschalteranordnung gemessen
wird.
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Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in weiteren
Unteransprüchen angegeben.
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Das
Verfahren zur direkten Kommutierung zwischen in Reihe geschalteten
leistungselektronischen Stellgliedern in einer Leistungsschalteranordnung
mit einer induktiven Last, wobei die Stellglieder zwischen einem
positiven Versorgungspotenzial und einem Bezugspotenzial angeordnet
sind, von denen mindestens zwei Stellglieder aktiv ein- und ausgeschaltet
werden und über Steuersignalleitungen mit einer Ansteuerschaltung, die
ein zentrales Steuerregister mit darin befindlichen Teilschaltungen
enthält, verbunden sind, wobei der Ansteuerschaltung eine übergeordnete
Programmier- und Steuereinheit vorgeschaltet ist, kann in der vorgenannten
Vorrichtung durchgeführt werden,
wobei der Kenzeichenteil
des Patentanspruchs 14 folgende Schritte aufweist:
- – gleichzeitige Ansteuerung der beiden aktiv schaltenden
Stellglieder derart, dass bei jedem Schaltvorgang eine direkte Stromübernahme
zwischen der beiden aktiv schaltenden Stellgliedern stattfindet,
mittels Ansteuersignalen aus der Ansteuerschaltung, wobei
- – eine Erfassung des Zeitpunktes des Beginns der Kommutierung,
- – eine schrittweise Regelung des Totzeitparameters
unter Nutzung des Zeitpunktes des Beginns der Kommutierung und
- – eine Erfassung des Zeitpunktes des Endes der Kommutierung
durchgeführt werden,
- – Angleichung der Kommutierungsgeschwindigkeit beider
aktiv schaltender Stellglieder auf eine vorgegebene Kommutierungsdauer
und
- – Kombination der angepassten Regelung des Totzeitparameters
und der Regelung der Kommutierungsdauer der aktiv schaltenden Stellglieder
zur Vermeidung einer Stromübernahme durch ein passiv schaltendes
Stellglied der Leistungsschalteranordnung.
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Während
eines Schaltvorganges wird eines der beiden aktiv geschalteten Stellglieder
mit einer vorgegebenen konstanten Verzögerungszeit auf
einer in der Vorrich tung enthaltenen dritten Totzeit Parameterübergabeleitung
gegenüber einem Signal auf einer Steuervorgabeschnittstelle
geschaltet, während das zweite aktive Stellglied mit einer
variablen Verzögerungszeit auf einer ebenfalls in der Vorrichtung
enthaltenen ersten und zweiten Totzeit-Parameterübergabeleitung
gegenüber dem Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle
geschaltet wird, wobei die variable Verzögerungszeit auf
der ersten und zweiten Totzeit-Parameterübergabeleitung
iterativ über eine endliche Anzahl n ≥ 1 von Schaltperioden
um eine feste oder variable Schrittweite derart verändert
und abgespeichert wird, dass sich eine direkte Stromkommutierung
vom ersten aktiven Stellglied auf das zweite aktive Stellglied einstellt,
wobei mittels der in Reihe zu einem der aktiv geschalteten Stellglieder geschalteten
Messinduktivität, deren induzierte Spannung während
einer Stromkommutierung als Messgröße an dem ersten
Messsignalabgriff zur Ansteuerschaltung zurückgeführt
und in einer Mess- und Bewertungsschaltung der tatsächliche
Beginn und das Ende der Kommutierung bestimmt wird sowie mit mindestens
einer weiteren, von den aktiven Stellgliedern abgeleiteten Messgröße
an einem anderen zweiten Messsignalabgriff derart verglichen wird,
dass aus den Messgrößen an dem anderen zweiten
Messsignalabgriff abgeleitete Zustände auf Zustandserfassungsleitungen
erzeugt werden und verschiedene Zustandsübergänge
durch Variation der variablen Zeiten der ersten und zweiten Totzeit-Parameterübergabeleitung
in zeitliche Übereinstimmung gebracht werden und auch bei
veränderlichen Betriebsbedingungen der Leistungsschalteranordnung
in dieser zeitlichen Übereinstimmung gehalten werden.
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Unter
Nutzung der gleichen Messgrößen an den Messsignalabgriffen
als Indikator für Beginn und Ende der Kommutierung kann
eine Angleichung der Kommutierungsgeschwindigkeiten beider aktiv
schaltender Stellglieder erfolgen, indem die Spannung oder der Strom
auf den Steuersignalleitungen der leistungselektronischen Stellglieder
während eines Schaltvorgangs, für jedes aktiv
schaltende Stellglied getrennt, in jeweils mindestens zwei Zeitintervallen
auf in der Vorrichtung enthaltenen vier ersten Schaltzeit-Parameterübergabeleitungen
variiert wird, wobei mindestens ein Zeitintervall auf den vier ersten
Schaltzeit-Parameterübergabeleitungen in Abhängigkeit
von Messsignalen an den Messsignalabgriffen aus der Leistungsschal teranordnung
in jeder Schaltperiode eines Signals auf der Steuervorgabeschnittstelle
um eine feste oder variable Schrittweite so adaptiv variiert und
abgespeichert wird, dass nach einer endlichen Anzahl n ≥ 1
von Schaltperioden die Kommutierungsdauer des jeweiligen Stellgliedes
in einem festen Verhältnis zu einem zweiten vorgegebenen
Zeitintervall auf in der Vorrichtung ebenfalls enthaltenen fünften
und sechsten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung steht
und auch bei veränderlichen Betriebsbedingungen der Leistungsschalteranordnung in
diesem Verhältnis gehalten wird.
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Die
Parameter für die konstante Verzögerungszeit auf
der dritten Totzeit-Parameterübergabeleitung und für
die zu erzielenden Kommutierungszeiten auf der fünften
und sechsten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung sowie
die Treiberteilstromniveaus für die Treiberstufen werden
durch zugeordnete Programmierschnittstellen von der übergeordneten
Programmier- und Steuereinheit vorgegeben oder werden in der Ansteuerschaltung
selbst fest implementiert.
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Die
variablen Zeitintervalle auf der dritten und vierten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung
zur Ansteuerung eines aktiv schaltenden Stellgliedes werden über
eine beliebige Anzahl von Schaltperioden des Signals auf der Steuervorgabeschnittstelle
konstant gehalten, bis sich andere variable Zeiten auf den beiden
ersten Totzeit-Parameterübergabeleitungen nur noch innerhalb
einer gegebenen Intervallbreite verändern und somit die
gemessenen Signale auf den Messsignalabgriffen auch für
die Regelung der Parameter auf der dritten und vierten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung
gültig werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur direkten Kommutierung
erzielt im Gegensatz zum Stand der Technik, eine angepasste Überlappung
der Ansteuersignale auf den Steuersignalleitungen der Leistungsschalteranordnung
durch die Kenntnis über den tatsächlichen Beginn
der Kommutierung. In einem weiteren Schritt kann, durch Kenntnis
des tatsächlichen Endes der Kommutierung, eine Angleichung
der Kommutierungsgeschwindigkeit beider aktiv schaltender Stellglieder
erzielt werden. Somit kann der Strom durch die passiv schaltenden
Stellglieder, insbesondere Dioden, vollständig vermieden
werden.
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Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in weiteren
Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels mittels
mehrerer Zeichnungen näher erläutert werden.
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Es
zeigen:
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1 ein
stark vereinfachtes Blockschaltbild eines Gesamtsystems mit Erfassung
und Rückkopplung des aktuellen Zustandes der Leistungsschalteranordnung
nach dem Stand der Technik,
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2 ein
allgemeines Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur direkten Kommutierung zwischen in Reihe geschalteten
leistungselektronischen Stellgliedern in einer Leistungsschalteranordnung
mit induktiver Last unter Nutzung einer Messinduktivität 9.
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3 eine
als MOSFET-Halbbrücke ausgebildete Leistungsschalteranordnung 3 mit
parasitären Induktivitäten, die an die Treiberschaltungen 2-6 und 2-7 anschließbar
ist sowie eine erfindungsgemäß geschaltete Messinduktivität 9,
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4 ein
Blockschaltbild einer Ansteuerschaltung 2 mit einer übergeordneten
Programmier- und Steuereinheit 1, das in zwei Blockschaltteilbilder
unterteilt ist, wobei
4a das
erste Blockschaltteilbild mit der Messwerterfassungs- und Bewertungseinheit 2-2 und
dem zentralen Steuerregister 2-1 mit zugehörigen
Teilschaltungen 2-1a, 2-1b, 2-1c, 2-1d, 2-1e, 2-1f,
4b das
zweite Blockschaltteilbild mit der Hilfssignalschaltung 2-3,
einer ersten und zweiten Ansteuerteilschaltung 2-4, 2-5 und
einer ersten und zweiten Treiberschaltung 2-6, 2-7,
die an das zentrale Steuerregister 2-1 nach 4a nachgeschaltet
anschließbar sind,
zeigen, wobei aus den Blockschaltteilbilder
nach 4a und 4b
4c eine
vergrößerte Darstellung der Mess- und Bewertungsschaltung 2-2,
4d eine
vergrößerte Darstellung der ersten Teilschaltung 2-1a zum
Erfassen und Speichern von Beginn und Ende der Kommutierung, die
an die Mess- und Bewertungsschaltung 2-2 nach 4c nachgeschaltet
angeschlossen ist,
4e eine
vergrößerte Darstellung der zweiten Teilschaltung 2-1b mit
dem Regelalgorithmus für die Totzeitparameter, die an die
Schaltungen 2-2, 2-1a nach 4c und 4d nachgeschaltet
anschließbar ist,
4f eine
vergrößerte Darstellung der dritten Teilschaltung 2-1c zur Überwachung
der Totzeitregelung, die an die zweite Teilschaltung 2-1b nach 4e nachgeschaltet
anschließbar ist,
4g eine
vergrößerte Darstellung der fünften und
der sechsten Teilschaltung 2-1e und 2-1f zur digitalen
Regelung der Kommutierungsdauer, die an die erste und dritte Teilschaltung 2-1a, 2-1c nach 4d und 4f nachgeschaltet
anschließbar sind,
zeigen,
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5 eine
schematische Darstellung der Signalverläufe des ersten
Leistungsschalters 5-1 nach 3 während
eines aktiven Einschaltvorgangs und eines aktiven Ausschaltvorgangs,
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6 mehrere
Diagramme für den Ausregelvorgang mit digitaler Regelung
der Totzeit nach 3, 4a und 4b,
ohne dabei die Kommutierungsdauer zu beeinflussen, wobei
6a das
Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 der übergeordneten
Programmier- und Steuereinheit 1,
6b die
Spannung am Lastanschluss 8 der Leistungsschalteranordnung 3,
6c den
Strom durch die zweite Diode 6-2, den Laststrom durch den
Lastanschluss 8 der Leistungsschalteranordnung 3 und
6d die
variablen Zeitparameter von den drei ersten Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1, 12-2 und 12-3
zeigen,
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7 mehrere
Diagramme für den Ausregelvorgang zur digitalen Regelung
der Totzeit mit gleichzeitiger Regelung der Kommutierungsdauern
nach 3, 4a und 4b, wobei
7a das
Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle 18, die Flankenhaltesignale
auf den Flankenhaltesignalleitungen 23-1 und 23-2,
7b die
variablen Zeitparameter auf der ersten und zweiten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung 13-1 und 13-3,
7c die
variablen Zeitparameter auf der dritten und vierten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung 13-3 und 13-4 und
7d die
variablen und konstanten Zeitparameter auf den drei ersten Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1, 12-2 und 12-3
zeigen,
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8 mehrere
Diagramme für den aktiven Einschaltvorgang mit digitaler
Regelung der Totzeit und der Kommutierungsdauern im ausgeregelten
Zustand nach 3, 4a und 4b,
wobei
8a das Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle 18,
die Treibersteuersignale auf den Treibersteuerleitungen 16-1a und 16-1b für
das Einschalten des ersten Leistungsschalters 5-1, die
Treibersteuersignale auf den Treibersteuerleitungen 16-4a und 16-4b für
das Ausschalten des zweiten Leistungsschalters 5-2,
8b die
Spannung der Steuersignalleitungen 7-1 und 7-2 für
die Leistungsschalter 5-1, 5-2 sowie die Spannung
am Lastanschluss 8 der Leistungsschalteranordnung 3 und
8c den
Strom durch die Leistungsschalter 5-1, 5-2 sowie
durch die zweite Diode 6-2
zeigen,
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9 mehrere
Diagramme für den aktiven Ausschaltvorgang mit digitaler
Regelung der Totzeit und der Kommutierungsdauern im ausgeregelten
Zustand nach 3, 4a und 4b,
wobei
9a das Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle 18,
die Treibersteuersignale auf den Treibersteuerleitungen 16-2a und 16-2b für
das Ausschalten des ersten Leistungsschalters 5-1, die
Treibersteuersignale auf den Treibersteuerleitungen 16-3a und 16-3b für
das Einschalten des zweiten Leistungsschalters 5-2,
9b die
Spannung der ersten und zweiten Steuersignalleitungen 7-1 und 7-2 für
die Leistungsschalter 5-1 und 5-2 sowie die Spannung
am Lastanschluss 8 der Leistungsschalteranordnung 3 und
9c den
Strom durch die Leistungsschalter 5-1 und 5-2 sowie
durch die zweite Diode 6-2
zeigen.
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Im
Folgenden werden 2 und 3 gemeinsam
betrachtet.
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In 2 ist
eine Vorrichtung zur direkten Kommutierung zwischen in Reihe geschalteten
leistungselektronischen Stellgliedern 5-1, 5-2, 6-1, 6-2 in
einer Leistungsschalteranordnung 3 mit induktiver Last 4,
wobei die Stellglieder 5-1, 5-2, 6-1, 6-2 zwischen
einem positiven Versorgungspotenzial VS und einem Bezugspotenzial
GND angeordnet sind, von denen mindestens zwei Stellglieder 5-1, 5-2 aktiv
ein- und ausgeschaltet werden und über Steuersignalleitungen 7-1, 7-2 mit
einer Ansteuerschaltung 2, die ein zentrales Steuerregister 2-1 mit
darin befindlichen Teilschaltungen enthält, verbunden sind,
dargestellt, wobei der Ansteuerschaltung 2 eine übergeordnete
Programmier- und Steuereinheit 1 vorgeschaltet ist.
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Erfindungsgemäß sind
mindestens zwei aktiv schaltende Stellglieder 5-1, 5-2 durch
die Steuersignalleitungen 7-1, 7-2 mit der Ansteuerschaltung 2 verbunden,
wobei die Ansteuerschaltung 2 durch mindestens einen Messsignalabgriff 10-1 Messgrößen
von der Leistungsschalteranordnung 3 aufnimmt und Ansteuersequenzen
für die aktiv schaltenden Stellglieder 5-1, 5-2 über
die Steuersignalleitungen 7-1, 7-2 in Abhängigkeit des
Signals auf einer Steuervorgabeschnittstelle 18 und weiteren
Vorgaben auf zwei Programmierschnittstellen 19, 20 zu
der übergeordneten Programmier- und Steuereinheit 1 erzeugt,
wobei die Ansteuerschaltung 2 folgende Baugruppen enthält:
- – eine Mess- und Bewertungsschaltung 2-2,
welche Verbindungen zu mindestens einem Messsignalabgriff 10-1 und
zu mindestens einer Signalleitung 18-1 der Steuervorgabeschnittstelle 18 besitzt
und über Zustandserfassungsleitungen 11-x mit
x = 1, 2, 3 Signale an das zentrale Steuerregister 2-1 überträgt,
wobei die Signale der Zustandserfassungsleitungen 11-x in
Verbindung zum Beginn und zum Ende der Kommutierung stehen,
- – das zentrale Steuerregister 2-1, welches
mit der Mess- und Bewertungsschaltung 2-2 über
die Zustandserfassungsleitungen 11-x verbunden ist und
mittels mindestens einer Signalleitung 18-1 mit der Steuervorgabeschnittstelle 18 und
mittels mindestens einer Signalleitung 19-1 zur Vorgabe
von Zeitparametern auf der ersten Programmierschnittstelle 19 mit
der übergeordneten Programmier- und Steuereinheit 1 in Verbindung
steht,
- – eine Hilfssignalschaltung 2-3, welche mit
dem zentralen Steuerregister 2-1 durch Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-x,
durch Schaltzeit-Parameterübergabeleitungen 13-x und
durch Hilfssignalrückführungsleitungen 14-x in
Verbindung steht und mittels mindestens einer Signalleitung 18-1 der
Steuer vorgabeschnittstelle 18 mit der übergeordneten
Programmier- und Steuereinheit 1 verbunden ist,
- – mindestens zwei Ansteuerteilschaltungen 2-4, 2-5,
welche über Hilfssignalleitungen 15-1, 15-2 mit
der Hilfssignalschaltung 2-3 verbunden sind, und
- – mindestens zwei Treiberschaltungen 2-6, 2-7,
die jeweils zwei Treiberteilstromquellen 17-1, 17-2; 17-3, 17-4 enthalten
und die über Treibersteuerleitungen 16-1, 16-2, 16-3, 16-4 mit
den Ansteuerteilschaltungen 2-4, 2-5 verbunden
sind und mittels Signalleitungen 20-1, 20-2, 20-3, 20-4 zur
Vorgabe der Treiberteilstromniveaus auf der zweiten Programmierschnittstelle 20 mit
der übergeordneten Programmier- und Steuereinheit 1 in
Verbindung stehen sowie über die Steuersignalleitungen 7-1, 7-2 mit
der Leistungsschalteranordnung 3 verbunden sind.
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In 3 ist
eine als MOSFET-Halbbrücke ausgebildete Leistungsschalteranordnung 3 mit
induktiver Last 4 dargestellt, deren MOSFET-Leistungsschalter
neben den als Leistungsschalter ausgebildeten aktiv schaltenden
Stellgliedern 5-1 und 5-2 prinzipbedingt jeweils
ein parallel geschaltetes, als Diode ausgebildetes, passiv schaltendes
Stellglied 6-1 und 6-2 beinhalten. Des Weiteren
besitzt ein realer Aufbau immer eine Reihe unvermeidbarer parasitärer
Induktivitäten LD, LS,
LPCB1, LPCB2. Diese
sind auf Induktivitäten der Leiterbahnen, der Leistungs-FET-Anschlüsse
und der Bonddrähte zurückzuführen.
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In 3 ist
zur Messung von Beginn und Ende der Kommutierung eine Messinduktivität 9 in
Form eines konzentrierten Bauelements in Reihe zu den leistungselektronischen
Stellgliedern 5-1, 5-2, 6-1, 6-2 eingesetzt,
wobei die Messinduktivität 9 einen Messsignalabgriff 10-1 aufweist.
Als Messinduktivität 9 kann auch eine vorgegebene
Leitungsinduktivität eingesetzt sein.
-
Die
Messinduktivität 9 kann derart dimensioniert sein,
dass durch eine Stromänderung infolge einer Kommutierung
eine auswertbare induzierte Spannung am Messsignalabgriff 10-1 abgreifbar
ist, wodurch bei jedem Schaltvorgang, bei dem eine Kommutierung
zwischen einem Steuer- und Freilaufpfad stattfindet, ein Spannungsimpuls
am Messsignalabgriff 10-1 mit unterschiedlicher Polarität
vorhanden ist.
-
Das
in 4a dargestellte zentrale Steuerregister 2-1 enthält
folgende Baugruppen:
- – eine erste
Teilschaltung 2-1a als Speicher für den Beginn
und Ende der Kommutierung,
- – eine zweite Teilschaltung 2-1b mit einem
Regelalgorithmus für Totzeitparameter,
- – eine dritte Teilschaltung 2-1c zur Überwachung
der Totzeitregelung,
- – eine vierte Teilschaltung 2-1d als Register
für konstante Zeitparameter,
- – eine fünfte Teilschaltung 2-1e mit
einem Regelalgorithmus der digitalen Flankenregelung und
- – eine sechste Teilschaltung 2-1f ebenfalls
mit einem Regelalgorithmus der digitalen Flankenregelung.
-
Die
in 4b dargestellte Hilfssignalschaltung 2-3 zur
Erzeugung zeitverzögerter Hilfssignale für die Ansteuerung
der nachgeordneten Ansteuerteilschaltungen 2-4, 2-5 enthält
folgende Baugruppen:
- – eine Vielzahl
von Multiplexer 2-31 und
- – in einer Kette geschaltete Verzögerungsglieder 2-32,
wobei
die Multiplexer 2-31 und die Verzögerungsglieder 2-32 in
signaltechnischer Verbindung stehen.
-
Die
in 4c dargestellte Mess- und Bewertungsschaltung 2-2 ist
mit Komparatoren 2-21, 2-22, 2-23 versehen,
die die Zustandssignale der Zustandserfassungsleitungen 11-1, 11-2, 11-3 für
die Weiterverarbeitung im zentralen Steuerregister 2-1 erzeugen,
wobei die induzierte Spannung u10-1 in der
Mess- und Bewertungsschaltung 2-2 mit zwei Referenzpotenzialen
+Vref und –Vref in den Komparatoren 2-21, 2-22 verglichen wird,
wodurch die Polarität der induzierten Spannung u10-1 feststellbar ist.
-
Der
Komparator 2-23 vergleicht die Spannung der zweiten Steuersignalleitung 7-2 mit
einem Referenzpotenzial Vth, welches ungefähr der Schwellspannung
des zwei ten aktiv schaltenden Stellglieds 5-2 entspricht,
wobei festgestellt wird, ob die Spannung an der zweiten Steuersignalleitung 7-2 sich
im Bereich der Schwellspannung befindet.
-
Die
in 4d dargestellte erste Teilschaltung 2-1a dient
dem Erfassen und Speichern von Beginn und Ende der Kommutierung
anhand der Zustandssignale der ersten und zweiten Zustandserfassungsleitung 11-1, 11-2,
indem jeweils die erste steigende und fallende Flanke der Zustandssignale
nach einem Zustandswechsel des Signals auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 gespeichert
wird und so der aktuelle Zustand für jeden Schaltvorgang
neu bestimmt wird.
-
Die
in 4e dargestellte zweite Teilschaltung 2-1b enthält
den Regelalgorithmus für die Totzeitparameter, wobei das
Ein- bzw. Ausschalten des ersten aktiv schaltenden Stellglieds 5-1 im
Steuerpfad mit einer festen Verzögerung zum Signal auf
der Steuervorgabeschnittstelle 18 vorgenommen wird und
die Verzögerung für das Ein- bzw. Ausschalten
des zweiten aktiv schaltenden Stellglieds 5-2 im Freilaufpfad
durch die zweite Teilschaltung 2-1b adaptiv über
mehrere Schaltperioden des Signals auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 angepasst
wird und daraus eine positive oder auch negative Zeitdifferenz zwischen
den Ansteuersignalen der Steuersignalleitungen 7-1, 7-2 für
die aktiv schaltenden Stellglieder 5-1, 5-2 resultiert.
-
Die
in 4f dargestellte dritte Teilschaltung 2-1c weist
zwei Zähler 22-11, 22-22 auf, an die
jeweils eine Totzeitsteuerleitung 22-1, 22-2 geführt
ist, wobei über die Zähler 22-1, 22-2 festgestellt
wird, wie viele Schaltperioden des Signals auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 hintereinander
die Totzeit in eine Richtung verändert wird, wobei Folgendes
gilt: Über- oder unterschreitet der Zählerstand
eine bestimmte Grenze, so wird ein Signal auf einer ersten oder
zweiten Flankenhaltesignalleitung 23-1; 23-2 gesetzt,
wobei mit diesen Signalen ein Regelalgorithmus für die
Kommutierungsdauer des zweiten aktiv schaltenden Stellglieds 5-2 in der
fünften Teilschaltung 2-1e deaktiviert wird, bis
die Totzeitparameter der zwei ersten der Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1, 12-2 wieder
stationäre Werte erreichen, wobei die Analyse der Totzeitparameter
der zwei ersten Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1, 12-2 dabei
getrennt für den Einschalt- und Ausschaltvorgang des zweiten
aktiv schaltenden Stellglieds 5-2 vorgenommen wird.
-
In 4a ist
die vierte Teilschaltung 2-1d gezeigt, die ein Register
für konstante Zeitparameter darstellt, in dem die Sollwerte
für die Kommutierungsdauer der fünften und sechsten
Schaltzeit-Parameterübergabeleitung 13-5; 13-6 sowie
die konstante Verzögerung für die Regelung der
Totzeitparameter auf der dritten Totzeit-Parameterübergabeleitung 12-3 abgelegt
werden, die durch die übergeordnete Programmier- und Steuereinheit 1 über
eine entsprechende erste Programmierschnittstelle 19 übergeben
werden.
-
Die
in 4g dargestellten fünfte Teilschaltung 2-1e und
sechste Teilschaltung 2-1f enthalten den Regelalgorithmus
der digitalen Flankenregelung für die Zeitparameter auf
der ersten und zweiten oder der dritten und vierten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung 13-1, 13-2; 13-3, 13-4,
wobei die Zeitparameter für den jeweils aktuellen Steuerpfad über
mehrere Perioden des Signals auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 derart adaptiert
werden, dass das gemessene Ende der Kommutierung als Istwert entsprechend
dem Signal auf der ersten oder zweiten Zustandserfassungsleitung 11-1; 11-2 mit
dem vorgegebenen Ende der Kommutierung als Sollwert entsprechend
dem Signal auf der ersten oder dritten der Hilfssignalrückführungsleitungen 14-1; 14-3 für
den Einschaltvorgang und dem Signal auf der zweiten oder vierten
Hilfssignalrückführungsleitungen 14-2; 14-4 für
den Ausschaltvorgang in zeitliche Übereinstimmung gebracht
werden.
-
Zur
Messung von Beginn und Ende der Kommutierung ist die Messinduktivität 9 in
Form eines konzentrierten Bauelements in Reihe zu den leistungselektronischen
Stellgliedern 5-1, 5-2, 6-1, 6-2 eingesetzt.
In 3 ist die bevorzugte Ausführungsvariante
der Leistungsschalteranordnung 3 für eine Messung
gegen Bezugspotenzial dargestellt. Über den ersten Messsignalabgriff 10-1 kann
die induzierte Spannung von der Ansteuerschaltung 2 gemessen
und bewertet werden.
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Über
der Messinduktivität 9 fällt proportional
zur Stromänderungsgeschwindigkeit des Stromes durch den
zweiten Leistungsschalter 5-2 oder durch die zweite Diode 6-2 eine
Spannung ab, welche in der Ansteuerschaltung 2 entsprechend 4a und 4b ausgewertet
und zur Ansteuerung der Leistungsschalter 5-1 und 5-2 genutzt
werden kann. Die Messinduktivität 9 ist dabei
so dimensioniert, dass eine Stromänderung infolge einer
Kommutierung für eine auswertbare induzierte Spannung am
ersten Messsignalabgriff 10-1 sorgt. Somit entsteht bei
jedem Schaltvorgang, bei dem eine Kommutierung zwischen Steuer-
und Freilaufpfad stattfindet, ein Spannungsimpuls am ersten Messsignalabgriff 10-1 mit
unterschiedlicher Polarität.
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Anhand
der Polarität des induzierten Spannungsimpulses und der
Kenntnis über den Zustand des Signals auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 der übergeordneten
Programmier- und Steuereinheit 1 kann die aktuelle Laststromrichtung
des Stromes 18 durch den Lastanschluss 8 der Leistungsschalteranordnung 3 während
der Kommutierung und damit der aktuelle Steuer- und Freilaufpfad
bestimmt werden.
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Als
Steuerpfad wird dabei der Strompfad bezeichnet, welcher beim Einschalten
des entsprechenden Leistungsschalters für einen Spannungsabfall
der Versorgungsspannung VS über der induktiven Last 4 sorgt. Als
Freilaufpfad wird der Strompfad bezeichnet, welcher die beiden Lastanschlüsse
kurzschließt. In der in 3 dargestellten
Leistungsschalteranordnung 3 sind immer der erste Leistungsschalter 5-1 im
Steuerpfad und der zweite Leistungsschalter 5-2 bzw. die
zweite Diode 6-2 im Freilaufpfad.
-
In
der Tabelle 1 sind dazu die vier möglichen Kommutierungsvorgänge
für die in
3 dargestellte Leistungsschalteranordnung
3 in
Form der Halbbrücke aufgeführt. Tabelle 1: Detektierbare Zustände der Leistungsschalteranordnung
3 während eines Schaltvorgangs
Kommutierung
des Laststromes nach dem Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 | Polarität der am Messsignalabgriff 10-1 induzierten
Spannung | Aktueller Zustand der Leistungsschalteranordnung 3 |
Vom | Nach |
zweiten
Leistungsschalter 5-2 | erstem
Leistungsschalter 5-1 | positiv | – Stromänderung ∂i9/∂t positiv
– Strom
i9 negativ
– erster Leistungsschalter 5-1 im
Steuerpfad
– zweiter Leistungsschalter 5-2 und
zweite Diode 6-2 im Freilaufpfad
– Strom
i8 positiv |
zweiten
Leistungsschalter 5-2 | erstem
Leistungsschalter 5-1 | negativ | – Stromänderung ∂i9/∂t negativ
– Strom
i9 positiv
– zweiter Leistungsschalter 5-2 im
Steuerpfad
– erster Leistungsschalter 5-1 und
erste Diode 6-1 im Freilaufpfad
– Strom i8 negativ |
ersten
Leistungsschalter 5-1 | zweitem
Leistungsschalter 5-2 | positiv | – Stromänderung ∂i9/∂t positiv
– Strom
i9 positiv
– zweiter Leistungsschalter 5-2 im
Steuerpfad
– erster Leistungsschalter 5-1 und
erste Diode 6-1 im Freilaufpfad
– Strom i8 negativ |
ersten
Leistungsschalter 5-1 | zweitem
Leistungsschalter 5-2 | negativ | – Stromänderung ∂i9/∂t negativ
– Strom
i9 negativ
– erster Leistungsschalter 5-1 im
Steuerpfad,
– zweiter Leistungsschalter 5-2 und
zweite Diode 6-2 im Freilaufpfad
– Strom
i8 positiv |
X | X | – keine
Detektion des Kommutierungsvorgangs
– induzierte Spannung zu
niedrig |
-
Die
Detektion des aktuellen Steuerpfades ist insofern wesentlich, da
nur im Falle eines aktiven Schaltens des Steuerpfades eine Spannung
in der Messinduktivität 9 induziert wird. Wird
dagegen der Freilaufpfad aktiv geschaltet, so findet die Kommutierung
innerhalb eines MOSFET-Leistungsschalters zwischen der zweiten Diode 6-2 und
dem Kanal des zweiten Leistungsschalters 5-2 statt. Die
Kommutierung kann in diesem Fall beliebig schnell ablaufen und induziert
auch keine Spannung in der Messinduktivität 9.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren zur direkten Kommutierung
bei der Ansteuerung von Leistungsschalteranordnungen mit induktiver
Last soll anhand der Vorrichtung nach den 4 mit 4a bis 4g erläutert
werden.
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In 4a und 4b ist
jeweils ein Blockschaltteilbild der Ansteuerschaltung 2 für
eine in 3 dargestellte, als MOSFET-Halbbrücke
ausgebildete Leistungsschalteranordnung 3 dargestellt.
Die in der Messinduktivität 9 induzierte Spannung
u10-1 auf dem ersten Messsignalabgriff 10-1 wird
in der Mess- und Bewertungsschaltung 2-2 mit zwei Referenzpotenzialen
+Vref und –Vref in den Komparatoren 2-21, 2-22 verglichen. Damit
wird die Polarität der induzierten Spannung u10-1 festgestellt.
Die notwendigen Komparatoren 2-21, 2-22 können
dabei mit niedrigen Verzögerungszeiten realisiert werden,
da sie im gewählten Ausführungsbeispiel nahezu
keine Gleichtakt auslenkung erfahren. Ein weiterer dritter Komparator 2-23 vergleicht
die Spannung der Steuersignalleitung 7-2 mit einem Referenzpotenzial
Vth, welches ungefähr der Schwellspannung des zweiten Leistungsschalters 5-2 entspricht.
Damit wird festgestellt, ob die Spannung an der zweiten Steuersignalleitung 7-2 sich
im Bereich der Schwellspannung befindet.
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In 4c ist
die Mess- und Bewertungsschaltung 2-2 mit den drei Komparatoren 2-21, 2-22, 2-23 dargestellt,
die die Zustandssignale aller Zustandserfassungsleitungen 11-x für
die Weiterverarbeitung im zentralen Steuerregister 2-1 erzeugen.
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In 4d ist
eine erste Teilschaltung 2-1a des zentralen Steuerregisters 2-1 dargestellt.
Diese dient dem Erfassen und Speichern von Beginn und Ende der Kommutierung
anhand der Zustandssignale der ersten und zweiten Zustandserfassungsleitung 11-1 und 11-2,
indem jeweils nach einem Zustandswechsel des Signals auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 die
erste steigende und fallende Flanke der Zustandssignale gespeichert
wird. Der Speicher wird ebenfalls bei jedem Zustandswechsel des
Signals auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 zurückgesetzt,
wodurch der aktuelle Zustand für jeden Schaltvorgang neu
bestimmt werden kann. Wie in Tabelle 1 beschrieben, muss zwischen
positiven (Zustandssignal auf der ersten Zustandserfassungsleitung 11-1)
und negativen (Zustandssignal auf der zweiten Zustandserfassungsleitung 11-2)
induzierten Spannungen unterschieden werden. Dementsprechend werden
vier Kommutierungszustandssignale auf vier Kommutierungszustandsleitungen 21-x erzeugt:
- – auf der ersten Kommutierungszustandsleitung 21-1 für
Kommutierungsbeginn bei positiver induzierter Spannung am Messsignalabgriff 10-1,
- – auf der zweiten Kommutierungszustandsleitung 21-2 für
Kommutierungsbeginn bei negativer induzierter Spannung am Messsignalabgriff 10-1,
- – auf der dritten Kommutierungszustandsleitung 21-3 für
Kommutierungsende bei positiver induzierter Spannung am Messsignalabgriff 10-1,
- – auf der vierten Kommutierungszustandsleitung 21-4 für
Kommutierungsende bei negativer induzierter Spannung am Messsignalabgriff 10-1.
-
Die
Kommutierungszustandssignale auf allen Kommutierungszustandsleitungen 21-x stehen
so den Regelalgorithmen für die Totzeit und für
die Kommutierungsdauer in den Teilschaltungen 2-1b, 2-1e und 2-1f zur
Verfügung.
-
In 4e ist
die zweite Teilschaltung 2-1b dargestellt, welche den Regelalgorithmus
für die Totzeitparameter enthält. Das Ein- bzw.
Ausschalten des ersten Leitungsschalters 5-1 im Steuerpfad
wird mit einer festen Verzögerung zum Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 vorgenommen.
Die Verzögerung für das Ein- bzw. Ausschalten
des Leistungsschalters im Freilaufpfad (im Beispiel Leistungsschalter 5-1)
wird durch die zweite Teilschaltung 2-1b adaptiv über
mehrere Schaltperioden des Signals auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 angepasst.
Es resultiert daraus eine positive oder auch negative Zeitdifferenz
(Überlappung) zwischen den Ansteuersignalen der Steuersignalleitungen 7-1 und 7-2 der
Leistungsschalter 5-1 und 5-2. Möglich wird
dies einerseits durch die Vorgabe der festen Verzögerung
auf der dritten Totzeit-Parameterübergabeleitung 12-3 und
andererseits durch die Regelung der Totzeitparameter auf der ersten
und zweiten Totzeit-Parameterübergabeleitung 12-1 und 12-2.
-
Bei
einem Ausschaltvorgang des ersten Leistungsschalters 5-1 wird
der Beginn der Kommutierung auf der ersten oder zweiten Kommutierungszustandsleitung 21-1 oder 21-2 mit
dem Überschreiten der Schwellspannung am zweiten Leistungsschalter 5-2 mit
dem Zustandssignal auf der dritten Zustandserfassungsleitung 11-3 verglichen.
Der Parameter auf der ersten Totzeit-Parameterübergabeleitung 12-1 für
die Verzögerung zwischen dem Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 und
dem Einschalten des zweiten Leistungsschalters 5-2 wird
nun iterativ so eingestellt, dass die Flanken der beiden Zustandssignale
der ersten oder zweiten Kommutierungszustandsleitung 21-1 bzw. 21-2 und
der dritten Zustandserfassungsleitung 11-3 in zeitliche Übereinstimmung
gebracht werden. Im ausgeregelten Zustand kann somit der zweite
Leistungsschalter 5-2 gerade den Laststrom vom ersten Leistungsschalter 5-1 übernehmen,
wenn der Kommutierungsvorgang beginnt.
-
In
analoger Weise wird die Verzögerung bei einem Einschaltvorgang
des Leistungsschalters 5-1 bestimmt. Es müssen
in diesem Falle jedoch andere Regelkriterien angesetzt werden. So
wird der Zeitparameter auf der zweiten Totzeit-Parameterübergabeleitung 12-2 für
die Verzögerung zwischen dem Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 und
dem Ausschalten des zweiten Leistungsschalters 5-2 so eingestellt,
dass die Flanken der beiden Zustandssignale auf den anderen Kommutierungszustandsleitungen 21-3 bzw. 21-4 und
der dritten Zustandserfassungsleitung 11-3 in zeitliche Übereinstimmung
gebracht werden. Im ausgeregelten Zustand hat der erste Leistungsschalter 5-1 somit
den Laststrom gerade vollständig übernommen, wenn der
zweite Leistungsschalter 5-2 vollständig sperrt
und keinen merklichen Laststrom mehr führt.
-
Das
Verfahren zur direkten Kommutierung zwischen in Reihe geschalteten
leistungselektronischen Stellgliedern 5-1, 5-2, 6-1, 6-2 in
einer Leistungsschalteranordnung 3, wobei die Stellglieder 5-1, 5-2, 6-1, 6-2 zwischen
einem positiven Versorgungspotenzial VS und einem Bezugspotenzial
GND angeordnet sind, von denen mindestens zwei Stellglieder 5-1, 5-2 aktiv
ein- und ausgeschaltet werden und über Steuersignalleitungen 7-x,
mit x = 1, 2, 3..., mit einer Ansteuerschaltung 2, die
ein zentrales Steuerregister 2-1 mit darin befindlichen
Teilschaltungen enthält, verbunden sind, wobei der Ansteuerschaltung 2 eine übergeordnete
Programmier- und Steuereinheit 1 vorgeschaltet ist,
weist
folgende Schritte auf
- – gleichzeitige
Ansteuerung der beiden aktiv schaltenden Stellglieder 5-1, 5-2 derart,
dass bei jedem Schaltvorgang eine direkte Stromübernahme
zwischen der beiden aktiv schaltenden Stellgliedern 5-1, 5-2 stattfindet,
mittels Ansteuersignalen aus der Ansteuerschaltung 2, wobei
- – eine Erfassung des Zeitpunktes des Beginns der Kommutierung,
- – eine schrittweise Regelung des Totzeitparameters
unter Nutzung des Zeitpunktes des Beginns der Kommutierung und
- – eine Erfassung des Zeitpunktes des Endes der Kommutierung durchgeführt
werden,
- – Angleichung der Kommutierungsgeschwindigkeit beider
aktiv schaltender Stellglieder 5-1, 5-2 auf eine vorgegebene
Kommutierungsdauer und
- – Kombination der angepassten Regelung des Totzeitparameters
und der Regelung der Kommutierungsdauer der aktiv schaltenden Stellglieder 5-1, 5-2 zur
Vermeidung einer Stromübernahme durch ein passiv schaltendes
Stellglied 6-1, 6-2 der Leistungsschalteranordnung 3.
-
Während
eines Schaltvorganges wird eines der beiden aktiv geschalteten Stellglieder 5-1, 5-2 mit
einer vorgegebenen konstanten Verzögerungszeit auf einer
dritten Totzeit-Parameterübergabeleitung 12-3 gegenüber
einem Signal auf einer Steuervorgabeschnittstelle 18 geschaltet
wird, wobei das zweite aktive Stellglied 5-1, 5-2 mit
einer variablen Verzögerungszeit auf einer ersten und zweiten
Totzeit-Parameterübergabeleitung 12-1, 12-2 gegenüber
dem Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 geschaltet
wird, wobei die variable Verzögerungszeit auf der ersten
und zweiten Totzeit-Parameterübergabeleitung 12-1, 12-2 iterativ über eine
endliche Anzahl n ≥ 1 von Schaltperioden um eine feste
oder variable Schrittweite derart verändert und abgespeichert
wird, dass sich eine direkte Stromkommutierung vom ersten aktiven
Stellglied 5-1 auf das zweite aktive Stellglied 5-2 einstellt,
wobei mittels einer in Reihe zu einem der aktiv geschalteten Stellglieder 5-1, 5-2 geschalteten
Messinduktivität 9, deren induzierte Spannung
während einer Stromkommutierung als Messgröße
an einem ersten Messsignalabgriff 10-1 zur Ansteuerschaltung 2 zurückgeführt
und in einer Mess- und Bewertungsschaltung 2-2 der tatsächliche
Beginn und das Ende der Kommutierung bestimmt wird sowie mit mindestens
einer weiteren, von den aktiven Stellgliedern 5-1, 5-2 abgeleiteten
Messgröße an einem anderen zweiten Messsignalabgriff 10-2 derart
verglichen wird, dass aus den Messgrößen an dem
anderen zweiten Messsignalabgriff 10-2 abgeleitete Zustände
auf Zustandserfassungsleitungen 11-1, 11-2, 11-3 erzeugt
werden und verschiedene Zustandsübergänge durch
Variation der variablen Zeiten der ersten und zweiten Totzeit-Parameterübergabeleitung 12-1, 12-2 in
zeitliche Übereinstimmung gebracht werden und auch bei
veränderlichen Betriebsbedingungen der Leistungsschalteranordnung 3 in
dieser zeitlichen Übereinstimmung gehalten werden.
-
In 6 sind
in Gesamtheit Zeitverläufe der Signale für einen
Ausregelvorgang mit digitaler Regelung der Totzeit, ohne dabei die
Kommutierungsdauer zu beeinflussen, dargestellt, wobei die 6a das
Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle 18, die 6b die
Spannung am Lastanschluss 8 der Leistungsschalteranordnung 3,
die 6c den Strom durch die zweite Diode 6-2,
den Laststrom durch den Lastanschluss 8 der Leistungsschalteranordnung 3 und
die 6d die variablen Zeitparameter auf den drei ersten
Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1, 12-2 und 12-3 zeigen.
-
Der
Ausregelvorgang schaltet die Leistungsschalter 5-1 und 5-2 nach
dem Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 gemäß 6a wechselseitig
ein und verwendet den beschriebenen Regelalgorithmus für die
Totzeitparameter auf den zwei ersten Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1 und 12-2 aus
der zweiten Teilschaltung 2-1b. In 6b ist
die Spannung u8 am Lastanschluss 8 der
Leistungsschalteranordnung 3 dargestellt. In 6d ist
der Verlauf der Parameter der zwei ersten Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1 und 12-2 dargestellt.
In 6c sind der Strom durch die zweite Diode 6-2 und
der Laststrom durch die induktive Last 4 dargestellt. Zu
Beginn des Ausregelvorgangs kommutiert bei jedem Schaltvorgang der
volle Laststrom auf die zweite Diode 6-2. Erreichen die
Parameter der zwei ersten Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1 und 12-2 einen
stationären Wert, so wird nur noch ein Teil des Laststromes
während der Schaltvorgänge von der zweiten Diode 6-2 übernommen.
Ein Teil des Laststromes kommutiert somit direkt zwischen den beiden Leistungsschaltern 5-1 und 5-2.
-
Es
wird jedoch deutlich, dass ein Strom durch die zweite Diode 6-2 nicht
vollständig vermieden werden kann, da der einschaltende
Leistungsschalter nicht in gleicher Weise den Strom aufnehmen kann,
wie der Strom durch den ausschaltenden Leistungsschalter abnimmt.
-
Damit
verbunden ist weiterhin eine Anregung parasitärer Schwingkreise
infolge von Übergängen der zweiten Diode 6-2 vom
Sperr- in den Durchlassbereich und umgekehrt.
-
Die
dritte, fünfte und sechste Teilschaltung 2-1c, 2-1e und 2-1f des
zentralen Steuerregisters 2-1 gleichen die Kommutierungsgeschwindigkeit
beider Leistungsschalter 5-1, 5-2 auf eine vorgegebene
Kommutierungsdauer an. Somit wird es möglich, eine Laststromübernahme
durch die zweite Diode 6-2 vollständig zu vermeiden.
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Die
in 4f dargestellte dritte Teilschaltung 2-1c hat
die Aufgabe, den Regelalgorithmus für die Totzeit aus der
zweiten Teilschaltung 2-1b zu überwachen, zu analysieren
und festzustellen, ob die Totzeitparameter auf den zwei ersten Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1 und 12-2 stationäre
Werte erreicht haben und bereits ein Teil des Laststromes direkt
zwischen Leistungsschalter 5-1 und 5-2 kommutiert.
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Durch
die Totzeitsteuerleitungen 22-1 und 22-2 wird
die Information von der zweiten Teilschaltung 2-1b an die
dritte Teilschaltung 2-1c übergeben, ob in der
aktuellen Schaltperiode die Totzeit um einen Schritt vergrößert
oder verkleinert wurde. Über den ersten und zweiten Zähler 22-11, 22-22 in
der dritten Teilschaltung 2-1c wird festgestellt, wie viele
Schaltperioden des Signals auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 hintereinander
die Totzeit in eine Richtung verändert wurde. Über-
oder unterschreitet der Zählerstand eine bestimmte Grenze,
so wird ein Signal auf der ersten oder zweiten Flankenhaltesignalleitung 23-1 oder 23-2 gesetzt.
Mit diesen Signalen wird der Regelalgorithmus für die Kommutierungsdauer
des zweiten Leistungsschalters 5-2 in der fünften
Teilschaltung 2-1e deaktiviert, bis die Totzeitparameter
der zwei ersten Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1 und 12-2 wieder
stationäre Werte erreichen. Die Analyse der Totzeitparameter
der zwei ersten Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1 und 12-2 wird
dabei getrennt für den Einschalt- und Ausschaltvorgang
des zweiten Leistungsschalters 5-2 vorgenommen. Dieses
Vorgehen ist notwendig, da mittels der Messinduktivität 9 nicht
unterschieden wer den kann, ob während eines Schaltvorgangs
der Strom auf den zweiten Leistungsschalter 5-2 oder auf
die zweite Diode 6-2 kommutiert. Erst wenn ein Teil des
Laststromes direkt zwischen den Leistungsschaltern kommutiert, sind
die Zustandsgrößen auf der ersten und zweiten
Zustandserfassungsleitung 11-1 und 11-2 für
beide Leistungsschalter 5-1 und 5-2 gültig.
Dann kann auch die Kommutierungsdauer für den zweiten Leistungsschalter 5-2 mit
dem Regelalgorithmus nach der sechsten Teilschaltung 2-1f geregelt
werden.
-
Die
fünfte Teilschaltung 2-1e und die sechste Teilschaltung 2-1f sind
in 4g dargestellt. Sie enthalten den Regelalgorithmus
der digitalen Flankenregelung für die Zeitparameter auf
den Schaltzeit-Parameterübergabeleitungen 13-1, 13-2, 13-3, 13-4.
Die Zeitparameter werden für den Steuer- und Freilaufpfad über mehrere
Perioden des Signals auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 derart
adaptiert, dass das gemessene Kommutierungsende als Istwert entsprechend
dem Signal auf der ersten oder zweiten Zustandserfassungsleitung 11-1 oder 11-2 mit
dem vorgegebenen Kommutierungsende als Sollwert entsprechend dem
Signal auf der ersten oder dritten Hilfssignalrückführungsleitung 14-1 bzw. 14-3 für
den Einschaltvorgang und dem Signal auf der zweiten oder vierten
Hilfssignalrückführungsleitung 14-2 bzw. 14-4 für
den Ausschaltvorgang in zeitliche Übereinstimmung gebracht
werden.
-
Die
Parameter auf den Schaltzeit-Parameterübergabeleitungen 13-1, 13-2, 13-3, 13-4 werden
bei jedem Schaltvorgang um eine vorgegebene Schrittweite vergrößert
oder verkleinert. Der neu eingestellte Wert wird dann mit dem nächsten
Schaltereignis wirksam. In der sechsten Teilschaltung 2-1f können
die Parameter auf der dritten und vierten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung 13-3 und 13-4 zudem
durch die Flankenhaltesignale der ersten und zweiten Flankenhaltesignalleitung 23-1 und 23-2 festgehalten
werden, bis die Zustandsgrößen auf der ersten
und zweiten Zustandserfassungsleitung 11-1 und 11-2 auch
für den zweiten Leistungsschalter 5-2 gültig
sind.
-
In
der vierten Teilschaltung 2-1d nach 4a werden
die Sollwerte für die Kommutierungsdauer der fünften
und sechsten der Schaltzeit-Parameterübergabeleitung 13-5 und 13-6 sowie
die konstante Verzögerung für die Regelung der
Totzeit auf der dritten Totzeit-Parameterübergabeleitung 12-3 abgelegt.
Diese werden durch die übergeordnete Programmier- und Steuereinheit 1 über
eine entsprechende erste Programmierschnittstelle 19 übergeben.
-
In
der als Zeitsteuereinheit ausgebildeten Hilfssignalschaltung 2-3 werden
mittels interner Multiplexer 2-31 Hilfssignale auf Hilfssignalleitungen 15-x mit
x = 1, 2, 3, ..., wobei die Hilfssignale gegenüber dem
Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 zeitverzögert
sind, aus einer Kette mit Verzögerungsgliedern 2-32 ausgewählt.
Die Multiplexer 2-31 werden dabei entsprechend den Parametern
auf den drei ersten Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1 bis 12-3 und
allen Schaltzeit-Parameterübergabeleitungen 13-1 bis 13-6 gesteuert.
-
Die
erste Ansteuerteilschaltung 2-4 und die zweite Ansteuerteilschaltung 2-5 nehmen
dann eine Umcodierung und Pegelwandlung der übergebenen
Hilfssignale auf den Hilfssignalleitungen 15-x vor. Über
die Treibersteuersignale auf Treibersteuerleitungen 16-x mit 16-1a, 16-1b, 16-2a, 16-2b, 16-3a, 16-3b, 16-4a, 16-4b werden
die erste Treiberschaltung 2-6 und zweite Treiberschaltung 2-7 gesteuert.
-
Über
die zweite Programmierschnittstelle 20 kann die Stärke
der einzelnen Treiberteilstromquellen 17-x mit 17-1a, 17-2a, 17-3a, 17-4a und 17-1b, 17-2b, 17-3b, 17-4b an
die angeschlossenen Leistungsschalter 5-1 und 5-2 angepasst
werden.
-
Um
eine Kontrolle der Kommutierungsdauer zu ermöglichen, sind
mindestens vier Treiberteilstromquellen 17-x je Treiberschaltung 2-6 bzw. 2-7 notwendig.
Jeweils zwei Treiberteilstromquellen 17-1a, 17-1b; 17-2a, 17-2b; 17-3a, 17-3b; 17-4a, 17-4b sind
für das Laden und Entladen des Gates vorgesehen, wobei
sich die beiden Treiberteilstromquellen 17-xa und 17-xb im
Stromniveau deutlich unterscheiden.
-
In 5 sind
die prinzipiellen Signalverläufe für das aktive
Einschalten und Ausschalten des ersten Leistungsschalters 5-1 entsprechend
der Leistungsschalteranordnung 3 in 3 dargestellt.
-
Jeder
Schaltvorgang wird in zwei Zeitintervalle unterteilt, wobei die
Dauer des ersten Zeitintervalls auf den zwei ersten Schaltzeit-Parameterübergabeleitungen 13-1 bzw. 13-2 durch
den Regelalgorithmus der digitalen Flankenregelung in der fünften
Teilschaltung 2-1e bei jeder Schaltperiode des Signals
auf der Steuervorgabeschnittstelle 18 variiert wird. Das
zweite Zeitintervall auf der fünften oder sechsten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung 13-5 oder 13-6 wird
dagegen durch die übergeordnete Programmier- und Steuereinheit 1 vorgegeben
und entspricht der zu erzielenden Kommutierungsdauer.
-
In
Tabelle 2 sind die einzelnen Zeitpunkte und Zeitintervalle für
einen Einschaltvorgang beschrieben. Tabelle 2: Verfahrensbeschreibung anhand der prinzipiellen
Signalverläufe nach Fig. 5:
Zeitpunkt
/-intervall | Beschreibung |
t0 | – Zustandswechsel
des Signals auf der Steuervorgabeschnittstelle 18
– Beginn
des Einschaltvorgangs vom ersten Leistungsschalter 5-1 durch
die erste Treiberschaltung 2-6 |
t0–t1 | – der
erste Leistungsschalter 5-1 wird durch einen großen
Treiberstrom i7-1 umgeladen (Treiberteilstromquelle 17-1a aktiv)
– Dauer
des Zeitintervalls wird durch den variablen Parameter auf der ersten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung 13-1 vorgegeben |
t1 | – Ende
des ersten Zeitintervalls
– erster Leistungsschalter 5-1 erreicht
seine Schwellspannung Uth
– Treiberstrom
i7-1 wird auf einen deutlich kleineren Wert
umgeschaltet (Treiberteilstromquelle 17-1b aktiv)
– Kommutierung
von zweiter Diode 6-2 auf ersten Leistungsschalter 5-1 beginnt (i5-1) |
t1–t2 | – Gate-Spannung
u7-1 des ersten Leistungsschalters 5-1 wird
nahezu konstant gehalten
– Dauer des Zeitintervalls
wird durch den Parameter auf der fünften Schaltzeit-Parameterübergabeleitung 13-5 festvorgegeben
– Dauer
des Zeitintervalls entspricht im ausgeregelten Zustand der Kommutierungsdauer |
t2 | – Kontrolle,
ob Kommutierung bereits abgeschlossen ist (Vergleich fallende Flanke
auf der ersten Zustandserfassungsleitung 11-1 und steigende
Flanke auf der Hilfssignalrückführungsleitung 14-1)
– Anpassung
der Dauer des ersten Zeitintervalls durch Variation des Parameters auf
der ersten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung 13-1
– Zurückschalten
auf den großen Treiberstrom i7-1(Treiberteilstromquelle 17-1a aktiv) |
t2–t3 | – Schnelles
Durchschalten des ersten Leistungsschalters 5-1 zur Minimierung der
Schaltverluste |
-
Der
Ausschaltvorgang läuft in analoger Weise ab. Das erste
Zeitintervall auf der zweiten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung 13-2 wird
dabei so geregelt, dass zum Zeitpunkt t6 die
Kommutierung gerade abgeschlossen ist. Dazu wird die fallende Flanke
auf der zweiten Zustandserfassungsleitung 11-2 als tatsächliches Kommutierungsende
mit der steigenden Flanke auf der zweiten Hilfssignalrückführungsleitung 14-2 als
Sollwert für das Kommutierungsende verglichen.
-
Die
Parameter auf der fünften und sechsten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung 13-5 und 13-6 erlauben
bei diesem Verfahren eine direkte Vorgabe der Kommutierungsdauer.
Die großen Treiberteilstromquellen 17-xb mit 17-1b, 17-2b, 17-3b, 17-4b ermöglichen
ein schnelles Schalten des Leistungsschalters, um die Schaltverlust leistung
zu minimieren. Die Treiberstromquellen 17-xa mit 17-1a, 17-2a, 17-3a, 17-4a ermöglichen
die Kontrolle des Kommutierungsvorgangs.
-
Für
den zweiten Leistungsschalter 5-2 wird die Kommutierungsgeschwindigkeit
in analoger Weise wie beim ersten Leistungsschalter 5-1 geregelt.
Die fünfte Teilschaltung 2-1e und die sechste
Teilschaltung 2-1f, jeweils mit dem Regelalgorithmus zur
digitalen Flankenregelung versehen, sind identisch aufgebaut.
-
Insgesamt
ergeben sich bei diesem Verfahren sechs variable Zeitparameter für
die Regelung der Totzeit die Parameter der zwei ersten Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1, 12-2 sowie
für die Regelung der Kommutierungsgeschwindigkeiten die
Parameter der vier ersten Schaltzeit-Parameterübergabeleitungen 13-1, 13-2, 13-3, 13-4.
-
In 7 sind
mehrere Diagramme für den Ausregelvorgang zur digitalen
Regelung der Totzeit mit gleichzeitiger Regelung der Kommutierungsdauern
nach 4a und 4b dargestellt,
wobei die 7a das Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle 18,
die Flankenhaltesignale auf den beiden Flankenhaltesignalleitungen 23-1 und 23-2,
die 7b die variablen Zeitparameter auf den zwei ersten
Totzeit-Parameterübergabeleitungen 13-1 und 13-2,
die 7c die variablen Zeitparameter auf der dritten
und vierten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung 13-3 und 13-4 und
die 7d die variablen Zeitparameter auf den zwei ersten
Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1, 12-2 und
den konstanten Zeitparameter auf der dritten Totzeit-Parameterübergabeleitung 12-3 zeigen.
-
7 zeigt
den Ausregelvorgang aller sechs Regelparameter über mehrere
Schaltperioden des Signals auf der Steuervorgabeschnittstelle 18.
Die Kommutierungsgeschwindigkeit des ersten Leistungsschalters 5-1 (Regelparameter
auf den zwei ersten Schaltzeit-Parameterübergabeleitungen 13-1 und 13-2)
gemäß 7b und
die Totzeit (Regelparameter auf den zwei ersten Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1 und 12-2)
gemäß 7d werden
sofort adaptiert. Die Werte für die Kommutierungsgeschwindigkeit
des zweiten Leistungsschalters 5-2 (Regelparameter auf
der dritten und vierten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung 13-3 und 13-4)
gemäß 7c werden
zunächst konstant gehalten, gesteuert durch die Signale
der beiden Flankenhaltesignalleitungen 23-1 und 23-2 gemäß 7a.
Haben die Parameter für die Totzeit der zwei ersten Totzeit-Parameterübergabeleitungen 12-1 und 12-2 einen
stationären Wert erreicht, so wird die Regelung der Kommutierungsdauer
des zweiten Leistungsschalters 5-2 freigegeben.
-
Nach
Ablauf einiger Schaltperioden ist mit diesem Verfahren eine vollständige
direkte Kommutierung des Laststromes zwischen den aktiv geschalteten
Stellgliedern 5-1 und 5-2 möglich.
-
8 zeigt
das Ergebnis im ausgeregelten Zustand der Parameter für
das Einschalten des ersten Leistungsschalters 5-1.
-
Es
werden mehrere Diagramme für den aktiven Einschaltvorgang
mit digitaler Regelung der Totzeit und der Kommutierungsdauern im
ausgeregelten Zustand nach 3, 4a und 4b dargestellt,
wobei die 8a das Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle 18,
die Treibersteuersignale der Treibersteuerleitungen 16-1a und 16-1b für
das Einschalten des ersten Leistungsschalters 5-1, die
Treibersteuersignale der Treibersteuerleitungen 16-4a und 16-4b für
das Ausschalten des zweiten Leistungsschalters 5-2, die 8b die Spannung
der Steuersignalleitungen 7-1 und 7-2 für
die Leistungsschalter 5-1 und 5-2 sowie die Spannung
am Lastanschluss 8 der Leistungsschalteranordnung 3 und
die 8c den Strom durch die Leistungsschalter 5-1 und 5-2 sowie
durch die zweite Diode 6-2 zeigen.
-
9 zeigt
das Ergebnis im ausgeregelten Zustand der Parameter für
das Ausschalten des ersten Leistungsschalters 5-1.
-
Es
werden mehrere Diagramme für den aktiven Ausschaltvorgang
mit digitaler Regelung der Totzeit und der Kommutierungsdauern im
ausgeregelten Zustand nach 3, 4a und 4b dargestellt,
wobei die 9a das Signal auf der Steuervorgabeschnittstelle 18,
die Treibersteuersignale der Treibersteuerleitungen 16-2a und 16-2b für
das Ausschalten des Leistungsschalters 5-1, die Treibersteuersignale
der Treibersteuerleitungen 16-3a und 16-3b für
das Einschalten des zweiten Leistungsschalters 5-2, die 9b die
Spannung der Steuersignalleitungen 7-1 und 7-2 für
die Leistungsschalter 5-1 und 5-2 sowie die Spannung
am Lastanschluss 8 der Leistungsschalteranordnung 3 und
die 9c den Strom durch die Leistungsschalter 5-1 und 5-2 sowie
durch die zweite Diode 6-2 zeigen.
-
Der
Laststrom kommutiert in beiden Darstellungen 8 und 9 direkt
zwischen den beiden Leistungsschaltern 5-1 und 5-2,
insbesondere in der durch die konstanten Parameter auf der fünften
und sechsten Schaltzeit-Parameterübergabeleitung 13-5 und 13-6 vorgegebenen
Kommutierungsdauer. Über die zweite Freilaufdiode 6-2 fließt
kein merklicher Strom, was eine Anregung der parasitären
Schwingkreise verhindert. Somit lässt sich ein hoher Wirkungsgrad
mit einer niedrigen Störaussendung durch Wahl kurzer Kommutierungsdauern
kombinieren.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren dient der Ansteuerung
einer Leistungsschalteranordnung mit induktiver Last. Die Leistungsschalteranordnung
enthält zwei zwischen positiver Versorgung und Masse in
Reihe geschaltete, aktiv schaltende leistungselektronische Stellglieder.
Die beiden Stellglieder sollen dabei so angesteuert werden, dass
bei jedem Schaltvorgang eine direkte Stromübernahme zwischen
den beiden aktiv geschalteten Stellgliedern stattfindet. Dazu ist
es notwendig, beide Leistungsschalter gleichzeitig anzusteuern und
die zeitliche Überlappung beider Ansteuersignale so zu
regeln, dass kein Strom direkt von der positiven Versorgung über
die beiden Leistungsschalter zum Bezugspotenzial fließt.
Des Weiteren soll die Kommutierungsgeschwindigkeit beider aktiv
schaltender Stellglieder auf eine vorgegebene Kommutierungsdauer
angeglichen werden, um auch eine teilweise Kommutierung auf das
passiv schaltende Stellglied zu vermeiden. Bei einem solchen Verfahren
ist die Kenntnis über den aktuellen Zustand der Leistungsschalteranordnung
notwendig, um Kriterien zur Steuerung der Regelgrößen
ableiten zu können.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren zur direkten Kommutierung
erzielt eine angepasste Überlappung der Ansteuersignale
auf den Steuersignalleitungen 7-1 und 7-2 einer
Leistungsschalteranordnung durch die Kenntnis über den
tatsächlichen Kommutierungsbeginn und einer schrittweisen
Regelung der Totzeit unter Nutzung des Zeitpunktes des Kommutierungsbeginns.
In einem weiteren Schritt kann, durch Kenntnis über das
tatsächliche Kommutierungsende, eine Angleichung der Kommutierungsgeschwindigkeit
beider Leistungsschalter 5-1 und 5-2 erzielt werden.
-
Im
Gegensatz zum Stand der Technik ermöglicht das erfindungsgemäße
Verfahren die Bestimmung des tatsächlichen Beginns und
Endes der Kommutierung und die daraus angepasste Regelung der Totzeit. Durch
die Kombination mit einer Regelung der Kommutierungsdauer der aktiv
schaltenden Stellglieder 5-1, 5-2 kann eine Stromübernahme
durch die passiv schaltenden Stellglieder 6-1, 6-2 vollständig
vermieden werden.
-
- 1
- Übergeordnete
Programmier- und Steuereinheit
- 2
- Ansteuerschaltung
- 2-1
- zentrales
Steuerregister
- 2-1x
- Teilschaltungen
- 2-1a
- Erste
Teilschaltung
- 2-1b
- Zweite
Teilschaltung
- 2-1c
- Dritte
Teilschaltung
- 2-1d
- Vierte
Teilschaltung
- 2-1e
- Fünfte
Teilschaltung
- 2-1f
- Sechste
Teilschaltung
- 2-2
- Mess-
und Bewertungsschaltung
- 2-21
- erster
Komparator
- 2-22
- zweiter
Komparator
- 2-23
- dritter
Komparator
- 2-3
- Hilfssignalschaltung
- 2-31
- Multiplexer
- 2-32
- Verzögerungsglieder
- 2-4
- Erste
Ansteuerteilschaltung
- 2-5
- Zweite
Ansteuerteilschaltung
- 2-6
- Erste
Treiberschaltung
- 2-7
- Zweite
Treiberschaltung
- 3
- Leistungsschalteranordnung
- 4
- Induktive
Last
- 5-1
- Erstes
aktiv schaltendes Stellglied
- 5-2
- Zweites
aktiv schaltendes Stellglied
- 6-1
- Erstes
passiv schaltendes Stellglied
- 6-2
- Zweites
passiv schaltendes Stellglied
- 7-x
- Steuersignalleitungen
- 7-1
- Erste
Steuersignalleitung
- 7-2
- Zweite
Steuersignalleitung
- 8
- Lastanschluss
- 8
- Messinduktivität
- 10-x
- Messsignalabgriffe
- 10-1
- Erster
Messsignalabgriff
- 10-2
- Zweiter
Messsignalabgriff
- 10-3
- Dritter
Messsignalabgriff
- 11-x
- Zustandserfassungsleitungen
- 11-1
- Erste
Zustandserfassungsleitung
- 11-2
- Zweite
Zustandserfassungsleitung
- 11-3
- Dritte
Zustandserfassungsleitung
- 12-x
- Totzeit-Parameterübergabeleitungen
- 12-1
- Erste
Totzeit-Parameterübergabeleitung
- 12-2
- Zweite
Totzeit-Parameterübergabeleitung
- 12-3
- Dritte
Totzeit-Parameterübergabeleitung
- 12-4
- Vierte
Totzeit-Parameterübergabeleitung
- 13-x
- Schaltzeit-Parameterübergabeleitungen
- 13-1
- Erste
Schaltzeit-Parameterübergabeleitung
- 13-2
- Zweite
Schaltzeit-Parameterübergabeleitung
- 13-3
- Dritte
Schaltzeit-Parameterübergabeleitung
- 13-4
- Vierte
Schaltzeit-Parameterübergabeleitung
- 13-5
- Fünfte
Schaltzeit-Parameterübergabeleitung
- 13-6
- Sechste
Schaltzeit-Parameterübergabeleitung
- 14-x
- Hilfssignalrückführungsleitungen
- 14-1
- Erste
Hilfssignalrückführungsleitung
- 14-2
- Zweite
Hilfssignalrückführungsleitung
- 14-3
- Dritte
Hilfssignalrückführungsleitung
- 14-4
- Vierte
Hilfssignalrückführungsleitung
- 15-x
- Hilfssignalleitungen
- 15-1
- Erste
Hilfssignalleitung
- 15-2
- Zweite
Hilfssignalleitung
- 16-x
- Treibersteuerleitungen
- 16-1a
- Treibersteuerleitung
- 16-1b
- Treibersteuerleitung
- 16-2a
- Treibersteuerleitung
- 16-2b
- Treibersteuerleitung
- 16-3a
- Treibersteuerleitung
- 16-3b
- Treibersteuerleitung
- 16-4a
- Treibersteuerleitung
- 16-4b
- Treibersteuerleitung
- 17-xa
- Treiberteilstromquellen
- 17-1a
- Treiberteilstromquelle
- 17-2a
- Treiberteilstromquelle
- 17-3a
- Treiberteilstromquelle
- 17-4a
- Treiberteilstromquelle
- 17-xb
- Treiberteilstromquellen
- 17-1b
- Treiberteilstromquelle
- 17-2b
- Treiberteilstromquelle
- 17-3b
- Treiberteilstromquelle
- 17-4b
- Treiberteilstromquelle
- 18
- Steuervorgabeschnittstelle
- 18-1
- Signalleitung
- 19
- Erste
Programmierschnittstelle
- 19-1
- Signalleitung
- 20
- Zweite
Programmierschnittstelle
- 20-x
- Signalleitungen
- 20-1
- Signalleitung
- 20-2
- Signalleitung
- 20-3
- Signalleitung
- 20-4
- Signalleitung
- 21-x
- Kommutierungszustandsleitungen
- 21-1
- Erste
Kommutierungszustandsleitung
- 21-2
- Zweite
Kommutierungszustandsleitung
- 21-3
- Dritte
Kommutierungszustandsleitung
- 21-4
- Vierte
Kommutierungszustandsleitung
- 22-x
- Totzeitsteuerleitungen
- 22-1
- erste
Totzeitsteuerleitung
- 22-2
- zweite
Totzeitsteuerleitung
- 22-11
- Erster
Zähler
- 22-12
- Zweiter
Zähler
- 23-x
- Flankenhaltesignalleitungen
- 23-1
- Erste
Flankenhaltesignalleitung
- 23-2
- Zweite
Flankenhaltesignalleitung
- VS
- Versorgungsspannung
- i
- Strom
- ∂i/∂t
- Stromänderung
- t
- Zeit
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 112005001591
T5 [0011]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
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The Implication of Synchronous Rectifiers to the Design of Isolated
Single-Ended Forward Converters, Abstract, 2002, aus http://www-s.ti.com/sc/psheets/slup175/slup175.pdf
vom 24. Juni 2007 [0011]
- - Texas Instruments: High Efficiency Predictive Synchronous
Buck Driver UCC2722/UCC27222, Data Sheet, 2003, aus http://focus.ti.com/does/prod/folders/print/ucc27221.html
vom 17. Juni 2007 [0011]