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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Hüftgurt für Rucksäcke, der an der Rückseite
eines Rucksackes in dessen unteren Bereich an diesem befestigt und
mittels eines Schnallenverschlusses an einem Rucksackträger arretierbar
ist.
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Hüftgurte
dieser Art sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. Üblicherweise
sind die Hüftgurte
einteilig ausgebildet, so dass Rucksäcke, die für Damen oder Herren vorgesehen
sind, jeweils unterschiedliche Hüftgurte,
die an den vorgegebenen Körperbau
des Rucksackträgers
angepasst sind, hergestellt werden müssen. Bei einem Wechsel des Rucksackträgers, der
mitunter von Zeit zu Zeit erfolgt, sind sofern ein Rucksacktausch
vorgenommen wird, ungünstige
Trageverhältnisse
gegeben.
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Des
Weiteren sind mehrteilige Hüftgurte
bekannt. Bei diesen Ausgestaltungen sind zwei äußere Flügel fest oder gelenkig (
DE 85 24 343 U1 )
an einer mittig angeordneten Platte angebracht, an der der Rucksack
befestigt und somit die von diesem aufgenommene Last abgestützt ist.
Eine Einstellung an unterschiedliche anatomische Verhältnisse
ist hierbei ebenfalls nicht möglich,
die Trageverhältnisse
sind vielmehr, sofern der Hüftgurt
nicht auf den jeweils vorgesehenen Träger abgestimmt ist, nicht optimal.
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Um
für Damen
und Herren einen hohen Tragekomfort zu bieten, ist es demnach erforderlich,
insbesondere hochwertige und/oder für schwere Lasten vorgesehene Rucksäcke in unterschiedlichen
Ausführungen
herzustellen und auf Lager zu halten.
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Dies
erfordert erhebliche Investitionskosten für die Verkaufsstellen, oftmals
ist aber der gewünschte
Rucksack nicht auf Lager, so dass ein Kauf nicht getätigt wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen Hüftgurt für Rucksäcke zu schaffen, mittels dem
es ermöglicht
wird, auf einfache Weise und in kurzer Zeit eine Anpassung des Hüftgurtes
an unterschiedliche anatomische Verhältnisse vorzunehmen, so dass
bei einem Wechsel des Rucksackträgers
keine ungünstigen
Trageverhältnisse
in Kauf zu nehmen sind. Der Gurt soll vielmehr ohne weiteres in
seiner Ausrichtung derart verändert
werden können,
dass ein Rucksack sowohl von einem Mann als auch von einer Frau unter
optimalen Bedingungen zu tragen ist. Der dazu erforderliche Bauaufwand
soll gering gehalten werden, auch soll eine Anpassung an den jeweiligen Rucksackträger, während des
Tragens leicht und in kurzer Zeit zu bewerkstelligen sein.
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Gemäß der Erfindung
wird dies bei einem Rucksack der vorgenannten Art dadurch erreicht, dass
der Hüftgurt
durch zwei Halbschalen gebildet ist, dass die Halbschalen etwa in
der Mitte des Hüftgurtes über ein
Drehgelenk miteinander verbunden sind und dass zur Verstellung u.
Fixierung der Halbschalen gegeneinander mindestens ein Seilzug vorgesehen
ist, der mit vertikalem Abstand zu dem Drehgelenk an einer der Halbschalen
befestigt und mittels einer an einer der Halbschalen vorgesehenen Spanneinrichtung
von Hand betätigbar
ist.
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Zweckmäßig ist
es hierbei, die beiden Halbschalen im Bereich des Drehgelenkes vorzugsweise in
deren Randbereich jeweils mit einer abstehenden Lasche zu versehen
und dass die äußeren Stirnflächen der
Halbschalen einen zumindest dem Verstellbereich entsprechenden seitlichen
Abstand zueinander aufweisen.
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Angebracht
ist es ferner, die beiden Halbschalen sowie das Drehgelenk auf einer
aus Kunststoff bestehenden Tragplatte abzustützen, wobei die Tragplatte
zwei mit Abstand zueinander angeordnete, über einen Steg miteinander
verbundene Schenkel aufweisen sollte, zwischen die die Halbschalen und
die an diesen angeformten Laschen eingesetzt sind. Außerdem sollte
die Tragplatte mit einer oder zwei konzentrisch zu dem Drehgelenk
verlaufenden Führungsnuten
versehen sein, in denen die Halbschalen mittels an diesen befestigten
und in die Führungsnuten
eingereifender Bolzen od. dgl. bei den Verstellbewegungen geführt sind.
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Der
Hüftgurt
kann auf einfache Weise mittels einer an der Außenseite der Tragplatte angebrachten Klettbandes
lösbar
mit dem Rucksack verbunden werden.
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Das
Drehgelenk kann durch einen die beiden an dem Hüftgurt angebrachten und sich überlappenden
Laschen durchgreifenden Gelenkbolzen gebildet werden, es ist aber
auch möglich,
dass das Drehgelenk aus zwei die an den Hüftgurt angebrachten und mit
seitlichem Abstand zueinander angeordneten Laschen jeweils durchgreifende
Gelenkbolzen und einem Verbindungsstück bestehet, das auf den Gelenkbolzen
verschwenkbar gelagert ist.
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Sehr
vorteilhaft ist es, den Seilzug durch einen Bowdenzug zu bilden,
dessen Zugseil mit einem Ende an der Spanneinrichtung und mit dem
anderen Ende an einer der Halbschalen befestigt ist.
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Die
Ummantelung des Bowdenzug sollte hierbei an einem an der Spanneinrichtung
angebrachten Anschlag und einem für das Zugseil des Bowdenzuges
vorgesehenen Führungsglied
angeformten Anschlag, das an einem der Halbschalen befestigt ist,
abgestützt
sein.
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Um
die beim Verstellen aufzubringenden Kräfte gering zu halten, ist es
des Weiteren zweckmäßig, das
freie Ende des Seilzuges über
eine Umlenkrolle, die an der die Spanneinrichtung tragenden Halbschale
gegenüberliegenden
Halbschale gelagert ist, zu führen
und an einem an der der Spanneinrichtung zugeordneten Halbschale
vorgesehenen Führungsglied
zu befestigen, wobei das Führungslied
mit mindestens drei, vorzugsweise parallel zueinander verlaufenden
Durchgangsbohrungen versehen sein sollte, durch die das freie Ende
des Seilzuges mäanderartig
geführt
und in einer der dadurch gebildeten verspannt werden kann, so dass
Verknotungen nicht erforderlich sind.
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Die
Spanneinrichtung kann durch eine handelsübliche Aufrollvorrichtung gebildet
sein, mittels der das Zugseil des Bowdenzuges in beiden Verstellrichtungen
verspannbar bzw. lösbar
ist, es ist aber auch möglich,
dass die Spanneinrichtung aus einer Klemmschnalle besteht, deren
Zugband mit dem Zugseil des Bowdenzuges fest verbunden ist. Die Spanneinrichtung
sollte jeweils auf der Außenseite einer
der Halbschalen in deren vorderen Bereich angeordnet sein.
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Wird
ein Hüftgurt
für Rucksäcke gemäß der Erfindung
ausgebildet, so ist es möglich,
unmittelbar nach einem Wechsel des Rucksackträgers oder aus anderen Gründen während des
Tragens den Hüftgurt an
die jeweiligen geänderten
anatomischen Verhältnisse
des Rucksackträgers
anzupassen. Dazu sind lediglich mit Hilfe der Spannvorrichtung die
beiden Halbschalen des Hüftgurtes
durch Lösen
oder Anziehen des Seilzuges mehr oder weniger zu verschwenken, um
einen optimalen Sitz des Hüftgurtes
im Hüftbereich
des Rucksackträgers
herzustellen. Die ist, sofern ein Seilzug mit einer losen Rolle
zur Verstellung der Halbschalen verwendet wird, mit geringem Kraftaufwand
durch den Rucksackträger
zu bewerkstelligen, so dass dieser die Lage des Rucksackes beurteilen
und selbst in entsprechender Weise verändern kann.
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Der
Bauaufwand, mittels dem dies ermöglicht
wird, ist gering, da weitgehend handelsübliche Bauteile verwendet werden
können.
Auch ist die Montage der zur Verstellung des Hüftgurtes erforderlichen Bauteile
problemlos vorzunehmen. Durch die vorschlagsgemäße Ausbildung eines Hüftgurtes
wird somit der Komfort, insbesondere von großen Rucksäcken, in einem erheblichen
Maße verbessert,
auch wird die Lagerhaltung bei Händlern
reduziert, da lediglich jeweils eine Rucksackausgestaltung für Damen
und Herren zu bevorraten ist, und der Hüftgurt beim Kauf eines Rucksackes
in kurzer Zeit anzupassen ist.
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In
der Zeichnung sind einige Ausführungsvarianten
des gemäß der Erfindung
ausgebildeten Hüftgurtes
für Rucksäcke dargestellt,
die nachfolgend im einzelnen erläutert
sind. Hierbei zeigt
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1 einen
mit einem aus zwei Halbschalen gebildeten Hüftgurt ausgestatten Rucksack,
in perspektivischer Darstellung,
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2 den
bei dem Rucksack nach 1 eingesetzten Hüftgurt,
in Vorderansicht,
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2a einen
Schnitt nach der Linie II-II der 2,
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2b einen
Ausschnitt aus 2,
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3 den
Hüftgurt
nach 2 in einer andersartigen Betriebsstellung,
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4 den
Hüftgurt
nach 2 mit zwei Seilzügen zur Verstellung der beiden
Halbschalen und
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5 eine
Ausführungsvariante
eines aus zwei Halbschalen gebildeten Hüftgurtes, in einer Darstellung
nach 2.
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Der
in 1 sowie den 2 bis 5 darstellte
und mit 11 bzw. 11' bezeichnete
Hüftgurt
ist an der Rückseite
eines Rucksackes 1 in dessen unteren Bereich angebracht
und mittels eines Schnallenverschlusses 16, 17 ohne
Schwierigkeiten an einem Rucksackträger zu befestigen. Der Rucksack 1 weist außerdem zwei
Tragegurte 2 auf. Des Weiteren ist an dem Rucksack 1 eine
Schlaufe 3 angebracht, durch die der Hüftgurt 11 geführt und
in deren Bereich mittels eines Klettverschlusses 4 arretiert
ist.
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Um
den Hüftgurt 11 auf
einfache Weise und in kurzer Zeit an den bei Damen und Herren gegebenen
unterschiedlichen anatomischen Verhältnisse anpassen zu können, ist
dieser durch zwei Halbschalen 12 und 13 gebildet,
die über
ein mittig angeordnetes Drehgelenk 21 verschwenkbar miteinander
verbunden sind. Um eine Schwenkbewegung vornehmen zu können, ist
ein Seilzug 31 vorgesehen, der bei der Ausgestaltung nach 1 mittels
einer an der Halbschale 13 angebrachten Spannvorrichtung 41 an
der Halbschale 12 angelenkt ist.
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Auf
diese Weise können
die beiden Halbschalen 12 und 13 vertikal in der
Höhe gegeneinander
verstellt werden, so dass jeweils eine optimale Abstützung auf
den Hüften
eines Mannes oder einer Frau zu erzielen ist. Die Anpassung kann
während des
Tragens des Rucksackes 1 vorgenommen werden, so dass bei
einem Wechsel des Rucksackträgers
demnach keine Wartezeiten, um die Einstellung zu verändern, in
Kauf zu nehmen sind.
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Das
Drehgelenk 21 ist, wie dies insbesondere der 2a zu
entnehmen ist, durch einen Gelenkbolzen 28 gebildet, der
zwei an den beiden Halbschalen 12 und 13 angeformte
und von diesen abstehenden Laschen 14 und 15,
die sich in Einbaulage überlappen,
durchgreift. Der Gelenkbolzen 28 ist hierbei in einer Tragplatte 22 abgestützt, die
im Querschnitt u-förmig
ausgebildet ist und einen Steg 23 sowie zwei Schenkel 24 und 25 aufweist,
zwischen denen die Laschen 14 und 15 eingesetzt
sind. Außerdem sind
in die Schenkel 24 und 25 der Tragplatte 22 konzentrisch
zu dem Drehgelenk 21 zwei Führungsnuten 26 und 27 eingearbeitet,
in denen an den Halbschalen 12 und 13 befestigte
Bolzen 18 bzw. 19 geführt sind. Bei einer Verstellung
ist somit die Lage der Halbschalen 12 und 13 gewährleistet.
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Der
Seilzug 31 besteht aus einem Bowdenzug 32, dessen
Zugseil 33 mit dem einem Ende 34 an der Spannvorrichtung 41 und
mit dem anderen Ende 35 mit vertikalem Abstand zu dem Drehgelenk 21 an einem
Führungsglied 38 befestigt
ist. Das freie Ende 35 des Zugseils 33 ist hierbei über eine
Umlenkrolle 37, die mittels eines Lagers 20 an
der Halbschale 12 befestigt ist, geführt. Auf diese Weise wird die
mittels der Spanneinrichtung 41 aufzubringenden Zugkraft halbiert.
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Die
Ummantelung 36 des Bowdenzuges 32 ist einerseits
an einem an der Spanneinrichtung 41 vorgesehenen Anschlag 44 und
andererseits an dem Führungsglied 38 abgestützt, das
dazu, wie dies der 2b zu entnehmen ist, mit einer
abgesetzten Durchgangsbohrung 39, 39' ausgestattet
ist. Auf diese Weise ist in dem Führungsglied 38 ein
Anschlag geschaffen.
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Zur
Befestigung des Ende 35 des Zugseils 33 an dem
Führungsglied 38 sind
in dieses drei Durchgangsbohrungen 40 eingearbeitet, durch
die das Ende 35 gesteckt ist. Dadurch ist eine Öse 35' geschaffen,
mittels der das Ende 35, ohne dass eine Verknotung erforderlich
ist, zu verspannen ist.
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In
den 2 und 3 ist der Hüftgurt 11 in zwei
unterschiedlichen Betriebsstellungen dargestellt. 2 zeigt
den Hüftgurt 11 in
einer eingeschwenkten Lage, in 3 dagegen
ist der Hüftgurt 11 in
einem ausgeschwenkten Zustand gezeigt. Durch Drehen an dem Handrad 43 der
aus handelsübliche
Aufrollvorrichtung 42 ausgebildete Spanneinrichtung 41 ist
dies möglich.
Mittels der Spanneinrichtung 41 ist das Zugseil 33 des
Seilzuges 31 in beiden Verstellrichtungen verspannbar bzw.
lösbar.
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Gemäß 4 ist
jede der beiden Halbschalen 12 und 13 mit einer
Spanneinrichtung 41, die jeweils auf den Außenseiten
der Halbschalen 12 und 13 in deren äußeren Bereich
an diesen angebracht sind, versehen. Die Zugseile 33 der
wiederum als Bowdenzüge 32 ausgebildeten
Seilzüge 31 sind
unmittelbar an Führungsgliedern 38', 38'' befestigt, die an den Halbschalen 12 bzw. 13 angebracht
sind, die den die Spanneinrichtungen 41 tragenden Halbschalen 13 bzw. 12 gegenüberliegen.
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Bei
der Ausführungsvariante
des Hüftgurtes 11' nach 5 ist
das die beiden Halbschalen 12' und 13' verbindende Drehgelenk 21' durch zwei
Gelenkbolzen 28' und 28'' sowie ein Verbindungsstück 29 gebildet,
die in der Tragplatte 22' drehbar
gelagert sind. Die Gelenkbolzen 28' und 28'' durchgreifen
jeweils eine der an den Halbschalen 12' bzw. 13' angeformten Laschen 14 bzw. 15 sowie
das Verbindungsstück 29.
Auch sind die Führungsnuten 26 und 27 konzentrisch
zu den Gelenkbolzen 28' und 28'' angeordnet, so dass eine Verstellung
der Halbschalen 12' und 13' ebenfalls ohne
Schwierigkeiten zu bewerkstelligen ist.
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Die
Spanneinrichtung 41' besteht
bei diesem Ausführungsbeispiel
aus einer Klemmschnalle 45, deren Zugband 46 unmittelbar
mit dem Zugseil 33 des Seilzuges 31 verbunden
ist. Außerdem
ist an der Klemmschnalle 45 ein Anschlag 47 für die Ummantelung 36 des
Bowdenzuges 32 angebracht.