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Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Windkraftanlage zur Erzeugung
von elektrischer Energie aus Windkraft mit einem vom Boden aufragenden Turm,
einem durch Wind antreibbaren Rotor, welcher oberhalb des Bodens
am Turm angeordnet ist, sowie einem Generator zum Umwandeln mechanischer
Energie in elektrische Energie.
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Derartige
Windkraftanlagen sind am Markt in vielfältiger Form und Ausführung bekannt
und werden zur Erzeugung von Energie, insbesondere zur Stromerzeugung
eingesetzt. Die oben genannten Windkraftmaschinen weisen einen Turm
auf, an welchem sich drehbar ein Turmaufsatz, auch Gondel genannt,
anschließt.
In diesem Turmaufsatz befindet sich bei den vorbekannten Winkraftanlagen
ein Generator welcher mit dem vom Turmaufsatz abstehenden Rotor
gekoppelt ist. Der Rotor wird durch Wind angetrieben und überträgt eine
rotative Bewegung, ggf. über
eine dazwischengeschaltete Übersetzung, direkt
auf den Generator.
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Bei
den herkömmlichen
Windkraftanlagen ist es nachteilig, dass die vom Generator erzeugte Stromleistung
aufgrund sich schnell ändernder
Windverhältnisse
stark schwankt. Dies führt
zu erheblichen Problemen für
die Stromabnehmer, die in der Regel auf eine Versorgung mit konstant
bleibender Stromleistung angewiesen sind.
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Aufgabe der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Windkraftanlage der vorgenannten
Art zu verbessern, und insbesondere die Konstanz der vom Generator
erzeugten Stromleistung zu erhöhen.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Die
vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Windkraftanlage
zur Erzeugung von elektrischer Energie aus Windkraft mit einem vom Boden
aufragenden Turm, einem durch Wind antreibbaren Rotor, welcher oberhalb
des Bodens am Turm angeordnet ist, sowie einem Generator zum Umwandeln
mechanischer Energie in elektrische Energie gelöst, bei welcher der Generator
im Bereich des Bodens angeordnet ist, wobei die Windkraftanlage
weiterhin umfasst: eine Kraftübertragungseinrichtung zur
mechanischen Kraftübertragung
vom Rotor zum Generator sowie einen Schwungspeicher zum Speichern
kinetischer Energie mittels Drehung einer Schwungmasse. Der Schwungspeicher
weist eine Kupplungseinrichtung auf, mit der die Schwungmasse derart
mit dem Generator zur mechanischen Übertragung von Rotationsbewegung
gekoppelt ist, dass die Schwungmasse erst ab einer bestimmten Mindestdrehzahl
des Generators in Bewegung versetzt wird.
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Erfindungsgemäß wird also
der Generator nicht, wie herkömmlicherweise üblich, in
einem Turmaufsatz angeordnet, in dem auch der Rotor gelagert ist.
Erfindungsgemäß wird vielmehr
der Generator im Bereich des Bodens bzw. am Boden selbst angeordnet,
während
der Rotor oberhalb des Bodens am Turm, insbesondere an der Turmspitze,
angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist der
Generator in jedem Fall näher
zum Boden angeordnet ist als der Rotor. In einem Ausführungsbeispiel
ist der Rotor mehr als 50 m, insbesondere mehr als 100 m über dem
Boden angeordnet, während
der Generator maximal 10 m, insbesondere maximal 5 m über dem
Boden angeordnet ist.
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Die
durch die Windkraft am Rotor erzeugte mechanische Energie wird mittels
einer mechanischen Kraftübertragungseinrichtung
zum Generator übertragen.
Dabei wird die Drehbewegung des Rotors auf mechanische Weise auf
den Generator übertragen.
Dies kann, wie nachstehend näher
erläutert, beispielsweise
durch einen Riementrieb, einen Seiltrieb, einen Kettentrieb oder
auch eine vertikal im Turm verlaufende Welle erfolgen.
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Der
Schwungspeicher, beispielsweise ein Schwungrad, ist erfindungsgemäß derart
mit dem Generator gekoppelt, dass die Schwungmasse erst ab einer
bestimmten Mindestdrehzahl des Generators in Bewegung versetzt wird.
Diese Mindestdrehzahl bezeichnet eine Drehzahl, die der Generator aufweisen
muss, damit die Schwungmasse in Bewegung versetzt wird und liegt
vorzugsweise in der Nähe
einer Maximaldrehzahl, die für
den Betrieb des Generators vorgesehen ist.
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Die
Kopplung kann beispielsweise mittels einer Fliehkraftkupplung erfolgen.
Damit wird bewirkt, dass bei Windgeschwindigkeiten über der
Generatornennleistung überschüssige Energie
im Schwungspeicher gespeichert wird. Damit wird bei kurzzeitig stärkerem Windaufkommen
eine verbesserte Energieaufnahme durch die Windkraftanlage ermöglicht. Reduziert
sich daraufhin das Windaufkommen auf Windgeschwindigkeiten, die
unterhalb der Generatornennleistung liegen, so kann mit der erfindungsgemäßen Windkraftanlage
die im Schwungspeicher gespeicherte mechanische Energie in den Generator eingespeist
werden, so dass die vom Generator erzeugte elektrische Leistung
gehalten werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Lösung beruht
auf der Erkenntnis, dass durch das Kombinieren der Maßnahme,
den Generator im Bereich des Bodens anzuordnen, sowie der Maßnahme,
den Schwungspeicher mit der vorgenannten Kupplungseinrichtung zu
versehen, die Konstanz der vom Generator erzeugten Stromleistung
erheblich verbessert werden kann. Durch das Anordnen des Generators
am Boden wird es nämlich
möglich,
einen zur Abfederung von Windstärkefluktuationen
ausreichend groß dimensionierten
und damit entsprechend schweren Schwungspeicher vorzusehen. Bei
einer Integration eines derartigen Schwungspeichers in einen Turmaufsatz
bei gleichzeitiger Anordnung des Generators darin würde die
Turmlast derart erhöht,
dass die bauliche Auslegung eines dafür benötigten Turmes mit erheblichen
Kosten verbunden wäre
bzw. dazu führen
würde,
dass der Schwungspeicher unterdimensioniert werden müsste.
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Die
erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung
ermöglicht
es, die erzeugte Stromleistung auf hohem Leistungsniveau konstant
zu halten. So kann beim Anfahren der Windkraftanlage schnell die Nennleistung
des Generators erreicht werden. Wäre der Schwungspeicher anstatt über die
erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung
direkt mit dem Generator verbunden, so müsste vor dem Erreichen der Nennleistung
zunächst
die Schwungmasse auf die entsprechende Drehzahl mitbeschleunigt
werden, so dass die Nennleistung wesentlich später erreicht würde.
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Bei
einer direkten Kopplung des Schwungspeichers mit dem Generator ohne
die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung
würden Änderungen
in der Windgeschwindigkeit zwar durch den Schwungspeicher zu einer
verzögerten
Veränderung
in der erzeugten elektrischen Leistung führen, eine Stabilisierung der
elektrischen Leistung auf konstantem Niveau, was erfindungsgemäß mittels
der Kupplungseinrichtung erreicht wird, wäre in diesem Fall jedoch nicht
möglich.
Wie bereits vorstehend erläutert,
wird bei der erfindungsgemäßen Kopplung
die Schwungmasse erst ab einer bestimmten Mindestdrehzahl des Generators
in Bewegung versetzt. Dadurch wird überschüssige Energie erst oberhalb
der Nennleistung des Generators an den Schwungspeicher abgegeben
und bei Abfall der Windstärke
von diesem wieder an den Generator zurücktransferiert. Dies ermöglicht eine
Erzeugung elektrischer Leistung mit hoher zeitlicher Konstanz.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist der Turm der Windkraftanlage mindestens 50 m, insbesondere mindestens
100 m hoch und weist einen Innendurchmesser von mindestens 5 m und
insbesondere mindestens 10 m auf.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform nach der Erfindung
ist die Kupplungseinrichtung als Fliehkraftkupplung ausgebildet.
Bei einer derartigen Fliehkraftkupplung wird der Kraftschluss beispielsweise
hergestellt, indem sich Gewichte bei steigender Drehzahl nach außen bewegen,
wodurch Kontakt mit der Innenwandung des Kupplungsgehäuses hergestellt
wird, welches gleichzeitig als Antrieb dient. Das übertragene
Drehmoment ist damit drehzahlabhängig.
Bei Drehzahlabfall trennen sich die Gewichte von der Innenwandung
des Kupplungsgehäuses
selbsttätig.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform nach der Erfindung
weist die Windkraftanlage weiterhin einen Antriebsmotor auf, welcher
mit dem Generator zum Antreiben desselben mechanisch gekoppelt ist.
Ein derartiger Antriebsmotor kann beispielsweise als Pflanzenölmotor konfiguriert
sein. Der Antriebsmotor dient dazu, den Generator anzutreiben, falls
weder der Rotor noch der Schwungspeicher ausreichende Leistung zum
Antrieb des Generators bereitstellen können. Vorteilhafterweise ist
die Windkraftanlage dazu konfiguriert, beim Anfahren der Windkraftanlage
zunächst
den Generator mittels des Antriebsmotors in Drehung zu versetzen.
Damit wird unabhängig
von den vorliegenden Windverhältnissen
die Stromerzeugung durch den Generator aufgenommen. Bei Einsetzen
von Wind übernimmt der
Rotor die Generatordrehung. Der Antriebsmotor wird dann beispielsweise
mittels eines Freilaufs oder einer Kupplung vom Antrieb des Generators
abgekoppelt. Fällt
während
des Betriebs der Windkraftanlage die Windleistung ab, so gewährleistet
der Antriebsmotor den Betrieb des Generators dann wieder, wenn im
Schwungspeicher nicht mehr genügend
Energie zur Aufrechterhaltung der Generatornennleistung vorhanden
ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach der Erfindung weist der Generator eine Antriebswelle auf, auf
der weiterhin der Schwungspeicher und/oder der Antriebsmotor angeordnet
ist bzw. sind. Vorteilhafterweise erfolgt die mechanische Kraftübertragung
vom Rotor auf die Antriebswelle. Die gemeinsame Antriebswelle des
Generators, des Schwungspeichers und/oder des Antriebsmotors ermöglicht es, mechanische
Energie zwischen den mit der Antriebswelle verbundenen Elementen
effizient zu transferieren.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform nach der Erfindung
ist die Antriebswelle quer zum Turm, vorteilhafterweise senkrecht
zur Längserstreckung des
Turms, ausgerichtet. Damit erstreckt sich die Antriebswelle im Wesentlichen
parallel zum Boden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform nach der Erfindung
ist der Schwungspeicher über
einen Freilauf mit einer Antriebswelle des Generators gekoppelt,
wobei der Freilauf darauf ausgelegt ist, die Antriebswelle von der
Drehbewegung der Schwungmasse zu entkoppeln, wenn die Drehgeschwindigkeit
der Antriebswelle größer ist
als eine zur Drehgeschwindigkeit der Schwungmasse proportionale
Referenzdrehgeschwindigkeit. Ein Freilauf ist allgemein eine Vorrichtung,
die einen Teil eines Antriebsstranges von der Drehbewegung entkoppelt, wenn
sich die Lastverhältnisse ändern. Der
erfindungsgemäße Freilauf
wirkt derart, dass erst bei einem Abfall der Drehfrequenz der Antriebswelle
durch ein Nachlassen der Windgeschwindigkeit die Schwungmasse Energie
auf die Antriebswelle überträgt. Die
Referenzdrehgeschwindigkeit kann beispielsweise die Drehgeschwindigkeit
der Schwungmasse sein, aber auch eine Drehgeschwindigkeit, die mittels
eines Übersetzungsverhältnisses
mit der Drehgeschwindigkeit der Schwungmasse korreliert ist. Wenn
die Drehgeschwindigkeit der Antriebswelle größer ist als die Referenzdrehgeschwindigkeit,
befindet sich der Freilauf im Leerlauf. Das heißt, der Schwungspeicher und
die Antriebswelle sind durch den Freilauf nicht miteinander gekoppelt.
Lediglich die Kupplungseinrichtung, beispielsweise in Gestalt einer
Fliehkraftkupplung, sorgt für
eine mechanische Kopplung zwischen Schwungspeicher und Antriebswelle.
Ist die Drehgeschwindigkeit der Antriebswelle geringer als die Referenzdrehgeschwindigkeit,
so sorgt der Freilauf dafür,
dass die Schwungscheibe die Antriebswelle antreibt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform nach der Erfindung
ist der Rotor über
einen weiteren Freilauf mit einer Antriebswelle des Generators gekoppelt,
wobei der weitere Freilauf darauf ausgelegt ist, die Antriebswelle
von der Drehbewegung des Rotors zu entkoppeln, wenn die Drehgeschwindigkeit der
Antriebswelle größer ist
als eine zur Drehgeschwindigkeit des Rotors proportionale Referenzdrehgeschwindigkeit.
Mit anderen Worten befindet sich dieser Freilauf dann im Leerlauf,
wenn die Antriebswelle sich schneller dreht als der Rotor bzw. als eine
Referenzdrehgeschwindigkeit des Rotors, welche zu der Drehgeschwindigkeit
des Rotors in einem Übersetzungsverhältnis steht.
Dies ist z. B. der Fall, wenn der Generator bei geringer Windgeschwindigkeit
vom Antriebsmotor angetrieben wird. Dreht sich die Antriebswelle
langsamer als die Referenzgeschwindigkeit des Rotors, dann treibt
der Rotor die Antriebswelle an.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform nach der Erfindung
umfasst die Kraftübertragungseinrichtung
einen Zugmitteltrieb, insbesondere einen Riementrieb und/oder einen
Kettentrieb. Ein derartiger Riementrieb kann beispielsweise einen Seilantrieb
mit Komponenten aus der Seilbahntechnik umfassen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Rotor über eine Übersetzung,
beispielsweise in Gestalt eines Getriebes, mit einer Antriebswelle
des Generators gekoppelt. Ein derartiges Getriebe kann beispielsweise
als Walzkörpergetriebe ausgestaltet
sein. Dieses Getriebe bewirkt eine Übersetzung der Drehgeschwindigkeit
des Rotors auf eine höhere
Drehgeschwindigkeit zum Antrieb des Generators.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform nach der Erfindung
ist die Windkraftanlage auf einem Drehlager angeordnet, so dass
die Windkraftanlage zur Ausrichtung des Rotors in Windrichtung um
eine Drehachse senkrecht zum Boden verdrehbar ist. Dies ermöglicht es,
die Windkraftanlage bei sich drehendem Wind der Windrichtung nachzufahren.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform nach der Erfindung
umfasst das Drehlager eine kreisförmig gebogene Schiene sowie
darauf aufgesetzte Spurkranzräder.
Die Schiene sowie die Spurkranzräder
sind erfindungsgemäß vorteilhafterweise in
Eisenbahntechnik konfiguriert.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele einer
erfindungsgemäßen Windkraftanlage
anhand der beigefügten
schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigt:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Windkraftanlage,
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2 eine
Vorderansicht der Windkraftanlage gemäß 1 in stark
schematisierter Darstellung, sowie
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3 eine
Draufsicht auf den bodennahen Abschnitt der Windkraftanlage gemäß 1 in
einer Ausführungsform,
in dem die Windkraftanlage auf einer kreisförmig gebogenen Schiene gelagert
ist.
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Detaillierte Beschreibung
erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele
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In
den nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen sind funktionell
oder strukturell einander ähnliche
Elemente soweit wie möglich
mit den gleichen oder ähnlichen
Bezugszeichen versehen. Daher sollte zum Verständnis der Merkmale der einzelnen
Elemente eines bestimmten Ausführungsbeispiels
auf die Beschreibung anderer Ausführungsbeispiele oder die allgemeine
Beschreibung der Erfindung Bezug genommen werden.
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Die 1 und 2 veranschaulichen
eine erfindungsgemäße Windkraftanlage 10 in
Seitenansicht bzw. Vorderansicht. Die Windkraftanlage 10 umfasst
einen vom Boden 12 aufragenden Turm 14 mit einer
Höhe von
100 m und einem Innendurchmesser von 10 m. An der Spitze des Turms
ist ein Turmaufsatz 17 in Gestalt einer sogenannten Gondel angeordnet.
Im Turmaufsatz 17 ist ein durch Windkraft antreibbarer
Rotor 16 gelagert.
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Die
Windkraftanlage 10 umfasst weiterhin einen am Boden 12 angeordneten
Generator 18 mit einer Antriebswelle 40, auf welcher
weiterhin ein Schwungspeicher 22, ein Getrieberad 38 sowie
ein Antriebsmotor 44, z. B. in Gestalt eines Pflanzenölmotors,
angeordnet sind. Unterhalb der Antriebswelle 40 ist eine
Nebenwelle 34 angeordnet, welche ein generatorseitiges
Antriebsrad 32 trägt.
Das generatorseitige Antriebsrad 32 wird über eine
Kraftübertragungseinrichtung 20 vom
Rotor 16 angetrieben. Dazu weist eine den Rotor 16 tragende
Rotorwelle 28 ein rotorseitiges Antriebsrad 30 auf.
Das rotorseitige Antriebsrad 30 sowie das generatorseitige
Antriebsrad 32 sind wahlweise jeweils als Riemenscheibe und/oder
in Gestalt eines Zahnrads ausgeführt,
je nach Gestaltung der Kraftübertragungseinrichtung 20.
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In
einem Ausführungsbeispiel
ist die Kraftübertragungseinrichtung 20 als
Riementrieb 20a bzw. Seiltrieb ausgeführt. Alternativ kann die Kraftübertragungseinrichtung 20 auch
als Kettentrieb 20b gestaltet sein. In 1 ist
zu Veranschaulichungszwecken sowohl ein Riementrieb 20a als
auch ein Kettentrieb 20b eingezeichnet. In der Regel kommt
jedoch lediglich eines von beiden Systemen zum Einsatz. Das rotorseitige
Antriebsrad 30 ist vorteilhafterweise mit einem größeren Radius
im Vergleich zum Radius des generatorseitigen Antriebsrades 32 gestaltet.
In einer Ausführungsform
ist der Radius des generatorseitigen Antriebsrades 32 halb
so groß wie
der Radius des rotorseitigen Antriebsrades 30. Damit wird
eine Übersetzung
der Rotordrehzahl in eine im Vergleich dazu höhere Drehzahl am generatorseitigen
Antriebsrad 32 bewirkt. 2 zeigt
zusätzlich
zur 1 im Bereich des Turmaufsatzes 17 angeordnete
Umkehrrollen 46 zur Führung
des Riemen- bzw. Seiltriebs 20a.
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Das
Getrieberad 38 und das generatorseitige Antriebsrad 32 bilden
zusammen ein weiteres Getriebe 36 in Gestalt eines Walzkörpergetriebes
zur weiteren Übersetzung
der Drehgeschwindigkeit. Das Getrieberad 38 umfasst einen
Freilauf 42, welcher darauf ausgelegt ist, die Antriebswelle 40 von
der Drehbewegung des Rotors 16 zu entkoppeln, wenn die
Drehgeschwindigkeit der Antriebswelle 40 größer ist
als die Drehgeschwindigkeit des Getrieberades 38, welche
eine zur Drehgeschwindigkeit des Rotors 16 proportionale
Referenzdrehgeschwindigkeit darstellt.
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Im
Betrieb der Windkraftanlage 10 wird der Generator 18 vom
Antriebsmotor 44 in Drehung versetzt mit einer Leistungsabgabe
auf Generatorseite in Höhe
der Leistung entsprechend 2 m pro Sekunde Windgeschwindigkeit. Bei
Einsetzen von Wind übernimmt
der Rotor 16 die Generatordrehung, indem der Freilauf 42 bei
der dann erhöhten
Drehgeschwindigkeit des Getrieberades 38 eine mechanische
Kopplung herstellt. Bei Windgeschwindigkeiten über der Generatornennleistung
von z. B. 12 m pro Sekunde wird überschüssige Energie über eine
im Schwungspeicher 22 integrierte Kupplungseinrichtung 26 in Gestalt
einer Fliehkraftkupplung auf eine Schwungmasse 24 des Schwungspeichers 22 übertragen.
Damit ist die Schwungmasse 24 mittels der Fliehkraftkupplung 26 derart
mit der Antriebswelle 40 gekoppelt, dass die Schwungmasse 24 erst
ab einer bestimmten Mindestdrehzahl der Antriebswelle 40 bzw. des
Generators 18 in Bewegung versetzt wird.
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Bei
Nachlassen der Windgeschwindigkeit treibt die Schwungmasse 24 den
Generator 18 an, sobald die Drehgeschwindigkeit der Antriebswelle 40 geringer
ist als die Drehgeschwindigkeit der Schwungmasse 24. Dies
wird durch einen weiteren Freilauf 27 bewerkstelligt, welcher
im Schwungspeicher 22 integriert ist.
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3 zeigt
eine Draufsicht auf den bodennahen Bereich der in den 1 und 2 dargestellten
Windkraftanlage 10. Der in den 1 und 2 mit
Boden 12 gekennzeichnete Bereich weist in der in 3 dargestellten
Ausführungsform
eine zum Kreis geformte Schiene 48 in Eisenbahntechnik auf,
welche auf ein Fundament der Windkraftanlage 10 aufgesetzt
ist. Auf der Schiene 48 ist ein auf Spurkranzrädern 50 bzw.
Wagonrollen ruhendes Gestell (Technikplattform) aufgesetzt, worauf
sich die gesamte Windkraftanlage 10 einschließlich des
Generators 18, des Schwungspeichers 22, des Getriebes 36,
des Antriebsmotors 44 sowie des Turms 14 mit Rotor 16 befindet.
Die gesamte Windkraftanlage 10 kann durch die Lagerung
auf der kreisförmigen Schiene 48 um
eine vertikale Achse zur optimalen Ausrichtung des Rotors 16 in
Windrichtung gedreht werden. Bei sich drehendem Wind kann die Windkraftanlage 10 entsprechend
der Windrichtung nachgeführt
werden.
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Die
erfindungsgemäße Windkraftanlage 10 bietet
eine Vielzahl von Vorteilen. Zu diesen zählen: Durch die Kraftübertragung
mittels eines Riemen- oder Seiltriebs 20 kann bereits eine
Drehzahlübersetzung
erfolgen. Ein klassisches Getriebe ist damit nicht unbedingt notwendig.
Weiterhin kann durch die Anordnung des Generators 18 am
Boden ein handelsüblicher
Generator verwendet werden, wodurch eine Kosteneinsparung möglich wird.
Der Aufbau der Windkraftanlage 10 ist vergleichsweise einfach
und damit wenig störungsanfällig. Die
Anordnung der Antriebswelle 40 mit den damit verbundenen
Vorrichtungen im Bodenbereich ermöglicht eine einfache Wartung.
Durch das erfindungsgemäße Konzept
der Drehzahlstabilisierung mittels Antriebsmotor 44 und/oder
Schwungspeicher 22 lassen sich störende Spannungsschwankungen
im Netz vermeiden. Damit ist die Windkraftanlage 10 problemlos
bei schwachen Netzen und Netzendpunkten einsetzbar. Selbst bei Windflaute
liefert die Windkraftanlage 10 elektrische Leistung. Jede
elektrische Leistung von 0 Watt bis zur Nennleistung ist unabhängig von
der Windgeschwindigkeit abrufbar. Weiterhin wird es durch die Anordnung
des Generators 32 und des Antriebsmotors 42 im
Bodenbereich möglich,
die Abwärme
des Generators 18 und/oder des Motors 44 für verschiedene
Zwecke zu nutzen. Durch die Speicherung des Windpotentials über der
Nennleistung ergibt sich im Vergleich zu herkömmlichen Windkraftanlagen für die erfindungsgemäße Windkraftanlage 10 ein
höherer
Wirkungsgrad.
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- 10
- Windkraftanlage
- 12
- Boden
- 14
- Turm
- 16
- Rotor
- 17
- Turmaufsatz
- 18
- Generator
- 20
- Kraftübertragungseinrichtung
- 20a
- Riementrieb
- 20b
- Kettentrieb
- 22
- Schwungspeicher
- 24
- Schwungmasse
- 26
- Kupplungseinrichtung
- 27
- Freilauf
des Schwungspeichers
- 28
- Rotorwelle
- 30
- rotorseitiges
Antriebsrad
- 32
- generatorseitiges
Antriebsrad
- 34
- Nebenwelle
- 36
- Getriebe
- 38
- Getrieberad
- 40
- Antriebswelle
- 42
- Freilauf
des Getrieberads
- 44
- Antriebsmotor
- 46
- Umlenkrolle
- 48
- Schiene
- 50
- Spurkranzrad