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Die
Erfindung/Neuerung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Applikators zum Auftragen von insbesondere kosmetischen Produkten,
insbesondere Maskarabürstchen
oder Zahnzwischenraumreinigungsbürstchen,
mit einer Vielzahl von Auftragselementen, die von einem zentralen
Auftragselementträger
radial nach außen
abstehen und aus einem thermoplastischen Material bestehen gemäß, dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und einen entsprechend hergestellten Applikator
und/oder ein Zahnzwischenraumreinigungsbürstchen.
DE 693 03 224 T2 lehrt
ein Verfahren zur Herstellung von Maskarabürstchen, bei dem die Auftragselemente
als Härchen
unterschiedlicher Dicke ausgebildet sind und durch das Bereitstellen
einer Wärmequelle
die Härchen
abhängig
von ihren Schmelztemperaturbereichen eine stärkere oder weniger starke Verkürzung in ihrer
Länge erfahren.
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DE 690 20 144 T2 lehrt
ein Gerät
zum Abschneiden von Borsten einer Zahnbürste in bestimmten Bereichen
des Borstenfeldes, wobei hierzu ein Halter zum Festhalten eines
Bürstenkopfes
mit davon abstehenden Büscheln
von Borsten sowie wenigstens ein Schildelement, das bezüglich des
Halters zumindest in einer zu den Borsten parallelen Richtung zwischen
einer von dem Kopf und den Borstenspitzen entfernten Ruhelage und
einer zum Kopf nahen Wirklage beweglich ist, wobei das Schildelement,
wenn es sich von seiner Ruhelage in seine Wirklage bewegt, an den
Borsten in dem ausgewählten
Bereich angreift und sie biegt, während es die Borsten außerhalb
des ausgewählten
Bereiches unbeeinflusst lässt
und in dem verbogenen Zustand zumindest eines Teils der Borsten
ein Abschneider zum Abschneiden der freien Enden der Borsten außerhalb
des ausgewählten
Bereiches verwendet wird.
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DE 32 37 885 C2 beschreibt
ein Verfahren zum Herstellen einer Förderschnecke für Gefäße, wobei
in eine walzenartige Rundbürste
mit Kunststoffborsten, insbesondere Polyamid ein an den Gefäßquerschnitt
angepasster Gewindegang durch entsprechendes Kürzen bestimmter Borsten mittels
eines draht- oder bandförmigen
Heizelementes eingearbeitet wird.
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US 7 201 454 B2 beschreibt
ein Verfahren zum Führen
von Borsten einer Bürste
während
eines Schneidprozesses, so daß nach
dem Schneidprozeß die
Borstenstruktur der Bürste
verschiedenste Formen aufweist.
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Der
Erfindung/Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Herstellungsverfahren
für Applikatoren zum
Auftragen von insbesondere kosmetischen Produkten, insbesondere
Maskarabürstchen
oder Zahnzwischenraumreinigungsbürstchen
bereitzustellen, das es erlaubt, innerhalb kürzester Zeit hohe Stückzahlen
des Applikators herzustellen und gleichzeitig unterschiedlich lange
Auftragselemente des Applikators zu gewährleisten. Ferner ist es Aufgabe
der Erfindung, die Bereiche der relativ verkürzten Auftragselemente möglichst
beliebig innerhalb des Applikators anzuordnen und den dadurch entstehenden
Fertigungsmehraufwand gering zu halten. Darüber hinaus soll die Aufnahmefähigkeit
eines flüssigen
oder pastosen Mittels an dem Applikator oder den Zahnzwischenraumreinigungsbürstchen
verbessert werden.
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Zudem
ist es Aufgabe der Erfindung einen neuartigen Applikator zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Verfahrensanspruches 1 sowie
den Applikator und/oder Zahnzwischenraumbürstchen gemäß Anspruch 34 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2–33.
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Als
Kern der Erfindung wird es angesehen, daß die folgenden Verfahrensschritte
vollzogen werden:
In einem ersten Schritt wird ein mit Auftragselementen
versehener Auftragselementträger
bereitgestellt. Anschließend
wird ausgehend von wenigstens einem Heizelement eine thermische
Beaufschlagung mindestens eines Teilbereiches der Auftragselemente ausgeführt, wobei
ganz oder zeitweise zumindest während
der thermischen Beaufschlagung wenigstens ein Wärmeabschirmelement zwischen
mindestens einem Teil der Auftragselemente und dem Heizelement angeordnet
wird. Durch die definierte Anordnung eines Wärmeabschirmelementes wird die
vom Heizelement ausgehende thermische Beaufschlagung gezielt von
Teilbereichen des Auftragselementes abgeschirmt. Dadurch wird auf
konstruktiv einfache Weise eine gezielte bereichsweise Wärmebeaufschlagung
bzw. Nichtwärmebeaufschlagung
der Auftragselemente erreicht.
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Vorteilhaft
ist es hierbei, wenn das Wärmeabschirmelement
vor der thermischen Beaufschlagung zwischen zumindest einem Teil
der Auftragselemente und dem Heizelement angeordnet wird. Grundsätzlich ist
es möglich,
das Wärmeabschirmelement
auch lediglich temporär
während
der thermischen Beaufschlagung zwischen einem Teil der Auftragselemente
und dem Heizelement anzuordnen, jedoch ist es für einen zügigen Prozeßablauf vorteilhaft, das Wärmeabschirmelement
vor Beginn der thermischen Beaufschlagung der Auftragselemente diesen
zuzuordnen.
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Es
hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenigstens ein Wärmeabschirmelement
als Schutzhülle
auszubilden, wobei die Mantelfläche
der Schutzhülse
wenigstens einen Durchbruch aufweist und die Schutzhülse derart über den
Auftragselementträger
aufgesteckt wird, daß wenigstens
ein Auftragselement durch den Durchbruch hindurchragt. In diesem
Zusammenhang ist zu bemerken, daß insbesondere, wenn der minimale
Innenradius der Schutzhülse
kleiner ist als das längste
Auftragselement des Applikators, die Möglichkeit besteht, die hindurchragenden
Auftragselemente einen Abstand von der Schutzhülsenaußenfläche aufweisen zu lassen. Wenn
ein derartiger mit einer Schutzhülse
versehener Auftragselementträger
in den Wirkbereich eines Heizelementes gelangt, werden die „ungeschützten”, durch
den Durchbruch hindurchragenden Auftragselemente mit der thermischen
Energie des Heizelementes beaufschlagt und entsprechend beeinflußt (geschmolzen).
Die Auftragselemente, welche nicht durch den Durchbruch der Schutzhülse ragen,
werden von der Schutzhülse
vor der Wärmeenergie
des Heizelementes abgeschirmt, so daß im Ergebnis die Bereiche
des Auftragselementträgers,
deren Auftragselemente durch den Durchbruch hindurchragen, im fertigen
Produkt die Bereiche der zurückgesetzten, verkürzten veränderten
Auftragselemente bilden.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, das
Wärmeabschirmelement
nach oder während
der thermischen Beaufschlagung von dem Applikator abzuziehen. Durch
das Lösen
des Wärmeabschirmelementes
von dem Applikator wird dieser frei und bildet das erwünschte Verfahrensprodukt.
Zu Zwecken der Prozeßbeschleunigung
kann es vorgesehen sein, den Applikator „frühzeitig” während der Wärmebeaufschlagungsphase von
dem Wärmeabschirmelement zu
trennen.
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Wenn
bei aufgesteckter Schutzhülse
zumindest ein Teil der Applikatoren die Innenwandung der Hülse berühren, sind
damit mehrere verfahrenstechnische Vorteile verbunden. Einerseits
kann durch die Berührung
eine Zentrierungsfunktion ausgeübt
werden, da die Auftragselemente an der Innenwandung der Hülse entlang
streichen und damit während
der Zusammensetzungsphase den Applikator führen. Neben der Führungsfunktion
kann auch eine Haltefunktion durch die Beaufschlagung der Innenwandung
der Hülse
mit den Auftragselementen des Applikators erreicht werden. Insbesondere
die nicht durch einen Durchbruch der Schutzhülse hindurchragenden Auftragselemente
können
im Innenwandungsbereich der Hülse
derart vorgespannt sein, daß der
Applikator ohne weitere Hilfsmittel in der Schutzhülse definiert
gehalten werden kann.
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Zur
vorteilhaften Beaufschlagung des Applikators mit thermischer Energie
kann das mindestens eine Heizelement unterschiedlich ausgebildet
sein. Beispielsweise ist das mindestens eine Heizelement radial
oder axial relativ zum Auftragselementträger verstellbar oder verfahrbar.
Durch eine relative Abstandsänderung
kann die Intensität
der auf den Applikator bzw. dessen Auftragselemente einwirkende Wärmeenergie
verändert
werden. Wenn eine über den
Umfang des Applikators veränderliche
Form der Auftragselemente erwünscht
ist, kann es vorteilhaft sein, das mindestens eine Heizelement segmentweise über den
Umfang des Applikators anzuordnen. Damit kann an unterschiedlichen
Segmentbereichen des Umfangs des Applikators mit Wärmeenergie
eingewirkt werden. Auch das Vorsehen zweier oder mehrerer Heizelemente,
die gleichzeitig auf den Applikator einwirken, kann die Gestaltungsmöglichkeit für die Form
der Auftragselemente des Applikators erweitern, ohne dabei den Herstellungsprozeß zeitlich
zu verzögern.
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Ein
Beispiel für
die gezielte Beeinflussung der Umfangskontur des Applikators ist
beispielsweise eine durch die Wärmeeinwirkung
hervorgerufene bereichsweise Verkürzung der Auftragselemente
in Form wenigstens einer Längsnut
zu nennen. Eine derartige Längsnut
kann vorteilhafterweise auch spiralartig um die Mantelfläche des
Applikators angeordnet sein. Derartige Ausgestaltungen erhöhen die Wertanmutung
des Applikators. Darüber
hinaus können
die verkürzten
Auftragselemente auch bereichsweise über die Länge des Applikators angeordnet werden.
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Die
auf den Applikator während
der Wärmebehandlung
einwirkende Wärmeintensität kann bereichsweise
unterschiedlich ausgestaltet sein, so daß in einem ersten Teilbereich
des Applikators mit einer ersten Wärmeintensität und in einem zweiten Teilbereich
mit einer zweiten geringeren oder höheren Wärmeintensität auf den Applikator eingewirkt
werden kann.
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Im
Hinblick auf die Ausgestaltungsmöglichkeiten
der Schutzhülse
ist zu nennen, daß diese
zumindest an einem Querschnitt eine kreisförmige, ovale oder polygone
Umfangsbegrenzungslinie aufweist. Je nach dem welche Flächen und
Konturen die Durchbrüche
aufweisen, kann zur Stabilität
der Hülse eine
entsprechende Querschnittsform gewählt werden, die eine ausreichende
Stabilität
gewährleistet sowie
eine wirtschaftliche Fertigung der Hülse erlauben. Um die Wärmeeinwirkung
auf die durch die Durchbrüche
hindurchragenden Auftragselemente zu beeinflussen, kann es vorgesehen
sein, die Schutzhülse
entlang ihrer Längsachse
und/oder ihrem Querschnitt mit einem variierenden Durchmesser und/oder
einer variierenden Querschnittskonturform auszubilden. So kann die
Schutzhülse
in einem ersten Bereich relativ dünn ausgebildet sein, damit die
Auftragselemente an diesem Bereich weit hindurchragen und in einem
zweiten Bereich eine hohe Wanddicke aufweisen, so daß die Auftragselemente nur
einen geringen Überstand
besitzen. Die letzteren Auftragselemente werden in ihrer Länge weniger
reduziert als die erstgenannten.
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Auch
die Materialbeschaffenheit der Schutzhülse kann sich positiv auf das
Verfahrensergebnis auswirken. So kann es vorgesehen sein, daß die Schutzhülse aus
einem zumindest schwach wärmeleitenden
Material gebildet ist, das durch das Heizelement schwach erwärmt wird
und damit die innerhalb der Schutzhülse liegenden Auftragselemente entsprechend
schwach mit Wärme
versorgt werden. Diese über
die Wandung der Hülse
geleitete Wärme kann
auf die nicht durch den Durchbruch hindurchragenden thermoplastischen
Auftragselemente einen Memory-Effekt haben, diese Auftragselemente
verharren nach der Abkühlung
in einer gebogenen Form. In diesem Zusammenhang kann es vorgesehen
sein, die Schutzhülse
aus wenigstens zwei unterschiedlichen Materialien mit verschiedenen
Wärmekapazitäten zu verwenden.
Damit kann gezielt an definierten Bereichen des Applikators eine
entsprechend der Wärmekapazität des dort
verwendeten Materials einwirkende Wärmeenergie bereitgestellt werden.
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Ferner
kann die Schutzhülse
zumindest bereichsweise mit einer Kühleinrichtung versehen sein, die
einerseits den beschriebenen, durch die Schutzhülsenwandung erzeugten Wärmeeffekt
beeinflussen, als auch den Gesamtprozeß beschleunigen kann.
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Ein
weiteres Merkmal der Neuerung ist darin zu erblicken, daß vor der
thermischen Beaufschlagung wenigstens ein Auftragselement mit einem
flüssigen
oder pastosen Mittel zumindest bereichsweise benetzt wird. Dieses
Mittel kann als weitere Wärmebarriere
verwendet werden, da dieses Mittel beispielsweise bei Wärmeeinwirkung
seinen Aggregatszustand ändert
und während
dieser Phase Energie aufnimmt und damit temporär Wärmeenergie von den Auftragselementen
fern hält.
Analog zu der Anordnung und Ausgestaltung der Durchbrüche der Schutzhülse kann
das flüssige
oder pastose Mittel definiert bereichsweise an die Auftragselemente
aufgetragen werden, um entsprechende Verformungen durch die Wärmeeinwirkung
auf den Applikator zu erreichen.
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Im
Sinne eines Zusatzeffektes kann es vorgesehen sein, wenigstens zwei
Auftragselemente aus unterschiedlichen Materialien mit verschiedenen Schmelzpunkten
zu versehen. So wird es erreicht, daß bei konstanter Wärmebeaufschlagung
der Auftragselemente diese entsprechend ihrer jeweiligen Schmelzpunkte
sich unterschiedlich verformen.
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Um
ein besonders ansprechendes Verfahrenserzeugnis zu erreichen, ist
es vorteilhaft, wenn die Durchbrüche
der Schutzhülse äquidistant über den
Umfang der Schutzhülse
angeordnet sind, da sich die damit erzeugten verkürzten Auftragselemente
entsprechend äquidistant über den
Umfang des Applikators verteilen. Ferner kann es vorgesehen sein,
daß wenigstens
zwei Durchbrüche
der Schutzhülse
in ihrer Form und/oder Fläche
unterschiedlich ausgeprägt
sind.
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Zur
Erhöhung
der Gestaltungsmöglichkeiten der
durch dieses Verfahren ermöglichten
Formen der Auftragselemente des Applikators ist es vorteilhaft, wenn
nach einer ersten thermischen Beaufschlagung des Applikators dieser
einer zweiten Wärmebehandlung
zur Veränderung
der Länge
und/oder der Form der freien Enden zumindest eines Teils des Auftragselementes
unterzogen wird. Hierfür
kann dasselbe, ein weiteres oder kein Wärmeabschirmelement verwendet
werden. Wenn ein weiteres Wärmeabschirmelement
verwendet wird, kann dieses andersartige Ausnehmungen und/oder Wanddicken
aufweisen, so daß das
aus diesem Verfahren resultierende Verfahrensprodukt aus verschiedenen
Wärmebehandlungsprozessen
resultierende Auftragselemente (Länge, Form) besitzt.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, daß nach einer
ersten thermischen Einwirkung auf zumindest einen Teil der Auftragselemente
ein erstes Wärmeabschirmelement oder
eine erste Schutzhülse
relativ zum Applikator derart verlagert wird. Bei einer zweiten
thermischen Einwirkung werden weitere Auftragselemente wärmebehandelt.
Beispielsweise sind wenigstens zwei Wärmeabschirmelemente oder Schutzhülsen relativ zueinander
bewegbar gelagert, so daß nach
einer ersten thermischen Einwirkungsphase (Zeit) die wenigstens
zwei Wärmeabschirmelemente
oder Schutzhülsen
radial und/oder axial zueinander verlagert werden und so die Abschirmwirkung,
die von den Wärmeabschirmelementen
und/oder den Schutzhülsen
ausgeübt
wird, eine Veränderung
erfährt.
Durch die Veränderung
der Wirkung der Wärmeabschirmelemente
kann der Wärmeeinwirkungsprozeß feiner eingestellt
und durchgeführt
werden, ohne daß hierfür die Prozeßgeschwindigkeit
wesentlich reduziert werden muß.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden
wenigstens zwei Schutzhülsen
koaxial und relativ zueinander bewegbar, um die Auftragselemente
des Applikators angeordnet und sind nach einer ersten thermischen
Einwirkungsphase in einer ersten Anordnung zueinander gesetzt und
während einer
zweiten thermischen Einwirkungsphase derart axial und/oder radial
zueinander verlagert, daß deren jeweiligen
Durchbrüche
während
der ersten und der zweiten thermischen Einwirkungsphase die Auftragselemente
anders hindurchführen.
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Zur
Optimierung des Verfahrens (Erhöhung Prozeßgeschwindigkeit,
Reduzierung der Ausschußquoten)
ist es vorteilhaft, wenn wenigstens eine Schutzhülse im Innenbereich mit radial
zum Schutzhülsenzentrum
weisenden Gleitschrägen
ausgebildet ist. Durch die Anordnung derartiger Schrägen in der Innenwandung
der Schutzhülse
kann eine Führungsfunktion
während
des Zusammensetzens des Applikators und der Schutzhülse auf
die Auftragselemente ausgeübt
werden, so daß die
Anordnung der Auftragselemente im zusammengesetzten Zustand besser beeinflußt werden
kann. Dies läßt sich
dadurch weiter positiv beeinflussen, indem die Gleitschrägen in Bereichen
der Durchbrüche
der Hülse
angeordnet sind.
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Zur
möglichst ökonomischen
Realisierung des Herstellungsverfahrens ist es vorteilhaft, daß das wenigstens
eine Abschirmelement oder die wenigstens eine Schutzhülse auf
einem Drehteller angeordnet ist, der segmentabschnittsweise verdrehbar
ist und an einer Station ein über
das Abschirmelement oder die Schutzhülse temporär verfahrbares/einfahrbares
Heizelement angeordnet ist. Die Verwendung eines Drehtellers unterstützt den
Automatisierungsprozeß des Herstellungsverfahrens.
Insbesondere, wenn die Auftragselemente eine relativ starke reibschlüssige Verbindung
mit dem Abschirmelement oder der Schutzhülse eingeht, kann es vorgesehen sein,
daß das
Abschirmelement oder die Schutzhülse als
Träger
des Applikators während
zumindest einem Teilbereich des Herstellungsverfahrens des Applikators
verwendet werden kann. Hierfür
ist es von Vorteil, wenn auf dem Drehteller mehrere Abschirmelemente
oder Schutzhülsen äquidistant
zum Zentrum des Drehtellers angeordnet sind, um die Prozeßgeschwindigkeit
zu erhöhen.
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Ferner
kann im und/oder an einer separaten Station des Drehtellers wenigstens
ein auf die Applikatoren einwirkendes Kühlelement angeordnet sein. Ein
derartiges Kühlelement
kann die Auftragselemente frühzeitig
herunterkühlen,
um den Applikator entsprechend früher von der Schutzhülse zu trennen und
damit den Prozeßablauf
zu beschleunigen.
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Um
dem Applikator eine ausreichende Kühlphase zukommen zu lassen,
ist es vorteilhaft, wenn eine Bestückungsstation des Applikators
und eine Entnahmestation des Applikators derart auf dem Drehteller
angeordnet sind, daß die
Prozeßzeit
des Applikators nach der Wärmebehandlung
bis zu seiner Entnahme an der Entnahmestation länger dauert als die Prozeßzeit der
Bestückung
und/oder der Wärmebehandlung.
Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß auf dem
Drehteller mehrere Abschirmelemente oder Schutzhülsen als Applikatorträger angeordnet
sind und diese mit einem gewissen Vorlauf mit Applikatoren bestückt werden,
so daß stets
eine bestimmte Anzahl an Applikatoren als Zeitpuffer auf dem Drehteller
mitgetragen werden bis sie die Entnahmestation erreichen.
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Die
Erfindung umfaßt
ferner einen Applikator und/oder eine Zahnzwischenraumreinigungsbürste, die
nach einem der vorangegangenen Verfahren hergestellt wurde.
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Die
Erfindung/Neuerung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungsfiguren
näher erläutert. Diese
zeigen
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1a eine
schematische Seitenansicht eines Applikators vor der Wärmebeaufschlagung
der Auftragselemente;
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1b eine
schematische Seitenansicht eines Applikators gemäß 1a nach
der thermischen Beaufschlagung;
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2a eine
schematische Seitenansicht eines in einer Schutzhülse befindlichen
Applikators während
der thermischen Beaufschlagung;
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2b eine
schematische Seitenansicht eines Applikators gemäß 2a nach
der thermischen Beaufschlagung;
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3a eine
schematische Seitenansicht eines in zwei Schutzhülsen eingesetzten Applikators während der
thermischen Beaufschlagung;
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3b eine
schematische Seitenansicht eines Applikators gemäß 3a nach
der thermischen Beaufschlagung;
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4a eine
schematische Seitenansicht eines mit zwei Schutzhülsen versehenen
Applikators während
einer ersten thermischen Beaufschlagungsphase;
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4b eine
schematische Seitenansicht eines Applikators gemäß 4a während einer
zweiten thermischen Beaufschlagungsphase;
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4c eine
schematische Seitenansicht eines Applikators gemäß 4b nach
der zweiten thermischen Beaufschlagungsphase;
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5a eine
schematische stirnseitige Ansicht eines in einer Schutzhülse befindlichen
Applikators während
der thermischen Beaufschlagung;
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5b eine
schematische stirnseitige Ansicht eines Applikators gemäß 5b nach
der thermischen Beaufschlagung;
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6 eine
schematische Draufsicht auf einen Drehteller zur Bearbeitung eines
Applikators.
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Der
in den Zeichnungsfiguren 1a und 1b dargestellte
Applikator 1 umfaßt
eine Seele 2, von der Auftragselemente 3 radial
abstehend angeordnet sind. Während
der thermischen Beaufschlagungsphase durch die Heizelemente 4 wird
zumindest ein mit Auftragselementen 3 versehener Bereich 5 des Applikators 1 durch
ein Wärmeabschirmelement 6 vor
der von den Heizelementen 4 abgestrahlten Wärmeenergie
geschützt.
Den anderen Ausführungsformen
(2a–5a)
ist das Wärmeabschirmelement 6 als
Schutzhülse 7 ausgebildet.
In der Zeichnungsfigur 1b ist das Resultat der Wärmebehandlung
gemäß 1a dargestellt.
Der ungeschützte
mit Auftragselementen 3 versehene Bereich 8 des
Applikators 1 ist mit in ihrer Länge verkürzten Auftragselementen 3 versehen,
die an ihrem Ende eine Anhäufung
der Kunststoffmasse aufweisen. Dahingegen sind die Auftragselemente 3 des
geschützten
Bereichs 5 des Applikators 1 unversehrt, so daß der resultierende
Applikator 1 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Auftragselemente 3 wenigstens
zweier unterschiedlicher Längen
und/oder zweier unterschiedlicher Auftragselementendformen aufweist.
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Das
Wärmeabschirmelement 6 gemäß dem Ausführungsbeispiel
der 1a und 1b berührt während der
Wärmebeaufschlagungsphase
nicht die Auftragselemente 3. Im Gegensatz dazu wird in
der erfindungsgemäßen Ausführung gemäß Zeichnungsfiguren 2a und 2b das
hier als Schutzhülse 7 ausgebildete
Wärmeabschirmelement 6 von
den Auftragselementen 3 des Applikators 1 zumindest
teilweise berührt.
Vor oder während
der Wärmebeaufschlagungsphase
wird beispielsweise in Richtung des Pfeils A die Schutzhülse 7 über den
mit Auftragselementen 3 versehenen Bereich des Applikators 1 aufgesetzt
und/oder der Applikator entgegengesetzt zur Richtung des Pfeils
A in die Schutzhülse 7 eingesetzt.
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Der
Einfachheit halber wurde in den Zeichnungsfiguren 2a–4c jeweils
nur eine Hälfte
des Applikators 1 dargestellt, der untere Bereich kann
beispielsweise symmetrisch (an der Symmetrieachse 9 gespiegelt)
ausgebildet sein. Durch das Aufziehen der Schutzhülse 7 wird
ein Teil der Auftragselemente 3 umgebogen (Auftragselemente 3''), ein weiterer Teil der Auftragselemente 3 gelangen
durch einen Durchbruch 10 der Schutzhülse 7 und „federn” in ihre Ursprungsform
zurück.
Es ist dabei anzumerken, daß es
sich bei den Auftragselementen 3 um ein elastisches thermoplastisches
Material handelt. Wenn nun – wie
in Zeichnungsfigur 2a angedeutet – das Heizelement 4 Wärmeenergie
in Richtung des Applikators 1 abstrahlt, werden die durch
den Durchbruch 10 hindurchragenden Auftragselemente 3' unmittelbar
von der Wärmeenergie
beaufschlagt, so daß – wie in Zeichnungsfigur 2b dargestellt – die Auftragselemente 3' relativ zu
den geschützten
Auftragselementen 3'' in ihrer Länge verkürzt und
an ihren Endbereichen Materialverdickungen ausgebildet werden. Die Schutzhülse 7 kann
ausgehend von dem Verfahrensschritt gemäß 2a zu
dem Verfahrensschritt gem. 2b sowohl
entsprechend der Richtung des Pfeils A als auch entgegengesetzt
dieser verlagert werden. Darüber
hinaus kann die Schutzhülse 7 auch
mehrteilig ausgebildet sein, so daß sie grundsätzlich auch in
radialer Richtung zur Symmetrieachse 9 des Applikators 1 entfernt
werden kann.
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Das
Verfahren gem. 3a und 3b verwendet
für die
thermische Beaufschlagung des Applikators 1 zwei Wärmeabschirmelemente 6,
die als Schutzhülsen 7', 7'' ausgebildet sind, wobei die Schutzhülse 7', 7'' sich sowohl in der Dimensionierung
und/oder Form ihres Durchbruchs 10', 10'' unterscheiden.
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Vorzugsweise
unterscheiden sie sich zusätzlich
in ihrer Wärmekapazität, so daß die äußere Schutzhülse 7' eine geringere
Wärmekapazität hat und
damit ein besserer thermischer Leiter ist als die innere Schutzhülse 7''. Verfahrenstechnisch werden die
beiden Schutzhülsen 7', 7'' gleichzeitig in die Richtung des
Pfeils A auf den Applikator 1 aufgesetzt. Nach einer thermischen
Behandlung ergibt sich ein Applikator 1 gemäß der Zeichnungsfigur 3b, der
sowohl geschützte
Bereiche 5 mit thermisch unversehrten Auftragselementen 3'', gänzlich ungeschützte Bereiche 8 mit
entsprechend verkürzten
und verformten Auftragselementen 3' als auch durch die abgeschwächte thermische
Beaufschlagung durch die thermisch leitende Schutzhülse 7' mäßig in ihrer Form
beeinflußte
Auftragselemente 3''.
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Die
Verfahrensschritte gem. Zeichnungsfiguren 4a–4c verwenden
zwei Wärmeabschirmelemente 6,
die als Schutzhülsen 7', 7'' ausgebildet sind. Als erstes werden
die beiden Hülsen
auf den Applikator 1 aufgesetzt. Dabei besitzen die beiden
Schutzhülsen 7', 7'' unterschiedliche Durchbrüche 10, 10', 10'', so daß zumindest ein Teil der Auftragselemente 3' durch beide
Schutzhülsen 7', 7'' hindurchragt, ein Auftragselement 3'''' nur durch die
innere Schutzhülse 7'' hindurchragt und von der äußeren Schutzhülse 7' überdeckt
wird und weitere Auftragselemente 3'' von
der inneren Schutzhülse 7'' zurückgehalten werden. Während der
thermischen Einwirkung durch das Heizelement 4 werden die
gänzlich
hindurchragenden Auftragselemente 3' thermisch beaufschlagt und entsprechend
verändert.
In einem zweiten Schritt wird die äußere Schutzhülse 7' axial, parallel
zur Symmetrieachse 9 des Applikators 1 verlagert,
so daß die
thermisch beaufschlagten Auftragselemente 3' nun von einen Teil der Schutzhülse 7' überdeckt werden
und gleichzeitig die ursprünglich
von der Schutzhülse 7' zurückgehaltenen
Auftragselemente 3'''' gänzlich freigesetzt
sind und bei einer erneuten oder noch andauernden Energieabgabe
des Heizelementes 4 eine thermische Beeinflussung erfahren.
In der dargestellten Ausführungsform
sind die beiden Schutzhülsen 7', 7'' derart voneinander beabstandet, daß die durch
die axiale Bewegung verschobenen Auftragselemente 3' nicht abgeschert
werden können.
Alternativ oder zusätzlich
kann um dieser Gefahr entgegenzuwirken, ein Aufnahmebereich 11 an den
Durchbrüchen 10 der
inneren Schutzhülse 7'' vorgesehen werden. In diesem Aufnahmebereich 11 können die
während
der Axialbewegung der äußeren Schutzhülse 7' die ursprünglichen
durchragenden und nun verschobenen Auftragselemente 3' ausweichen.
Dadurch, daß die
als zweites thermisch beaufschlagten Auftragselemente 3' von der innenliegenden
Schutzhülse 7' umgeben sind,
werden diese wie in Zeichnungsfigur 4c dargestellt, stärker verkürzt als die
als erstes thermisch beaufschlagten Auftragselemente 3'. Letztere waren
während
ihrer Wärmebehandlung
von der äußeren Schutzhülle 7' umgeben, damit
konnte die Wärmeenergie
nicht so „tief” wirken wie
bei den Auftragselementen 3''''.
Das Ergebnis ist ein Applikator, der allein durch die thermische
Behandlung Auftragselemente in drei verschiedenen Langen bereitstellt.
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Die
Zeichnungsfiguren 5a und 5b zeigen das Herstellungsverfahren
in einer zum Applikator 1 stirnseitigen Ansicht, daraus
ist erkennbar, daß sowohl das
Heizelement 4 als auch die Schutzhülse 7 als hülsenartige
Elemente ausgebildet werden können. Analog
zu dem Verfahren gem. 2a und 2b ragen
hier die Auftragselemente 3' durch
die Durchbrüche 10 der
Schutzhülse 7 und
andere Auftragselemente 3'' werden von
der Schutzhülse 7 zurückgehalten,
so daß während der
thermischen Beaufschlagung durch das Heizelement 4 die
ursprünglich
durch die Durchbrüche 10 hindurchragenden
Auftragselemente 3' verkürzt werden.
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Für das oben
beschriebene Verfahren ist es vorteilhaft, wenn dieses auf einem
Drehteller 12 ausgeführt
wird, so daß auf
einer Bestückungsstation 13 die vorgefertigten
Applikatoren 1 manuell oder automatisch in die Schutzhülsen 7,
die fest auf dem Drehteller 12 montiert sind und als Träger der
Applikatoren 1 zumindest während eines Teiles des Herstellungsverfahrens
dienen, eingebracht werden. Durch Verdrehen des Drehtellers 12 in
die Richtung des Pfeils B gelangen die Applikatoren 1 zu
einer Vorbereitungsstation (nicht dargestellt), die eine mechanische Einwirkung
auf den Applikator 1 vollzieht, um diesen eine definierte
Ausrichtung innerhalb der Schutzhülse 7 zu geben. Dies
kann beispielsweise durch ein Eindrücken des Applikators 1 in
die Schutzhülse 7 geschehen.
Damit können
Anordnungsungenauigkeiten verursacht von der Bestückungsstation 13 ausgeglichen
werden. Ferner kann die Vorbereitungsstation mit einer optischen
oder andersartigen Kontrolleinrichtung versehen sein, die die Ausrichtung
des Applikators 1 innerhalb der Schutzhülse 7 kontrolliert
und gewährleistet,
daß die
nachfolgende Wärmebehandlung
in der Wärmebehandlungsstation 14 zuverlässig ausgeführt werden
kann. In der Wärmebehandlungsstation 14 kann
beispielsweise ein ring- oder
hülsenartiges
Heizelement 4 axial und damit parallel zur Symmetrieachse 9 des
Applikators 1 verfahren gelagert werden. Nach der Wärmebehandlung
in der Wärmebehandlungsstation 14 werden
die Applikatoren 1 durch Weiterdrehen des Drehtellers 12 zur
Entnahmestation 15 transportiert, wo sie manuell und/oder
automatisiert (Unterdruck) entnommen und den weiteren nachfolgenden
Prozeßschritten
unterzogen werden können
(Zusammenfügen
mit den Applikatorfläschchen,
Bedrucken, Verpacken). Bei dem dargestellten Verfahren sind die
Bearbeitungsstationen 13, 14, 15 nicht äquidistant
zueinander ausgerichtet, dies hat den Grund, daß nach der Wärmebehandlungsstatio 14 dem
wärmebehandelnden
Applikator 1 durch seinen „längeren” Transportweg zur Entnahmestation 15 eine
Abkühlzeit
zugesprochen wird, damit während
der Entnahme des Applikators 1 in der Entnahmestation 15 keine
weiteren Formveränderungen
des Auftragselementes 3 durch dessen Restwärme entstehen
kann.
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- 1
- Applikator
- 2
- Seele
- 3,
3', 3'', 3'''
- Auftragselement
- 4
- Heizelement
- 5
- Bereich
(geschützt)
v. 1
- 6
- Wärmeabschirmelement
- 7,
7', 7''
- Schutzhülse
- 8
- Bereich
(ungeschützt)
v. 1
- 9
- Symmetrieachse
- 10,
10', 10''
- Durchbruch
- 11
- Aufnahmebereich
v. 7
- 12
- Drehteller
- 13
- Bestückungsstation
- 14
- Wärmebehandlungsstation
- 15
- Entnahmestation
- A
- Pfeil
- B
- Pfeil