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Vorliegende
Erfindung betrifft ein elektrostatisches Halteelement bzw. ein optisch
strukturiertes Element oder eine optische Maske, das eine auf einem
Substrat aufgebrachte Metallschicht sowie eine transparente Abdeckung
umfasst. Zwischen der Metallschicht und der Abdeckung sind mindestens
zwei Antireflexschichten eingebracht, die die Reflektivität
der Metallschicht von der Oberfläche aus betrachtet auf
nahezu Null reduzieren. Somit wird eine direkte interferometrische
Vermessung der Oberflächenstruktur der transparenten Abdeckung
möglich.
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Antireflexbeschichtungen
für Glas-Oberflächen durch destruktive Interferenz
der Reflexion von dünnen transparenten Schichten sind aus H.
A. MacLeod, „Thin-Film Optical Filters", 3rd Edition,
(2001) IOP Publishing Bristol and Philadelphia, bekannt.
Grundsätzlich wird die Antireflexwirkung dadurch erzielt,
dass abwechselnd Schichten von hoch- und niedrigbrechenden Materialien
in geeigneter Dicke übereinander geschichtet werden. (wobei
mit „Brechung” hier der optische Brechungsindex
bei der ausgewählten Wellenlänge gemeint ist,
der auch komplexwertig sein kann (E. Hecht, A. Zajac „Optics",
Addison-Wesley (1977).
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Als
hoch-brechendes Material wird bisher bevorzugt Tantal-Pentoxid (Ta2O5) verwendet, während
als niedrig-brechendes Material häufig SiO2 verwendet
wird.
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Elektrostatische
Chucks (= Halteelemente) aus Glas oder Glaskeramik für
Lithographie-Anwendungen weisen eine hochreflektierende Metall-Elektrode,
typischerweise eine dünne Cr-Schicht auf, die einige 10 μm bis
zu ca. 500 μm unter der Oberfläche liegt. Die
Elektrode reflektiert einfallendes Licht stärker als die
darüber liegende Glas-Schicht. Strukturen/Eigenschaften
der Oberfläche sind somit „schlecht” visuell
erkennbar/optisch messbar, weil sie im Streulicht „untergehen”.
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Bei
Beleuchtung mit unpolarisiertem Licht beträgt die Reflektivität
der Oberfläche eines SiO2-Glaskörpers
an Luft ca. 4% im sichtbaren Bereich, während die Reflektivität
einer eingebetteten (eingeklebten) metallischen Chrom-Schicht ca.
60% beträgt und damit die Oberfläche um ein vielfaches „überstrahlt”.
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Um
der Ebenheit der Chuck-Oberfläche interfero metrisch (Fizeau)
vermessen zu können, wurde bisher eine möglichst
dünne, hoch reflektierende Metallschicht, z. B. aus Silber
oder Chrom, auf die (Glas-)Oberfläche gedampft/gesputtert
und nach der Messung durch chemische Ätzverfahren wieder
entfernt. Dieses Verfahren hat eine Reihe von Nachteilen:
- 1) Die temporäre Metall-Beschichtung
erzeugt Spannungen, die zu einer Verzerrung/Krümmung der
Oberfläche führen können und daraus abgeleitete
Aussagen zur Ebenheit/Form der unbeschichteten Oberfläche verfälschen.
Dieser Stör-Einfluss ist insbesondere bei Cr-Beschichtungen
bekannt und sehr ausgeprägt, aber auch bei Silber nicht
völlig auszuschließen.
- 2) Jede Oberfläche kann nur endlich homogen beschichtet
werden. Typischerweise sind für Ebenheitsmessungen Metall-Schichtdicken
von ca. 100 nm erforderlich, die bei typischen Schichtdicken-Inhomogenitäten von
5 bis 10% schätzungsweise Messfehler von ca. 5 bis 10 nm
induzieren (unabhängig von Schichtspannungen).
- 3) Die Beschichtung und das anschließende Abätzen
können zu unerwünschten Veränderungen
der ursprünglichen Oberfläche führen.
Insbesondere kann die Mikro-Rauhigkeit der Glasoberfläche
durch Ätzprozesse zunehmen.
- 4) Der apparative und zeitliche Aufwand im Herstellungsprozess
einer definierten Chuck-Oberfläche wird erheblich dadurch
beeinträchtigt, dass vor jeder interferometrischen Messung
der Oberfläche ein entsprechender Metallisierungsprozess
(und danach ein entsprechender Ätzprozess) erfolgen muss,
wodurch auch die Kosten erheblich erhöht werden.
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Somit
ist es wünschenswert, eine direkte interferometrische Messung,
ohne vorherige Metallisierung der Oberfläche vornehmen
zu können, indem die eingebettete Metallschicht mit einer
Antireflexbeschichtung auf der Oberseite ausgestattet wird. Die
Antireflexwirkung muss zumindest für einen engen Bereich
um eine ausgewählte Wellenlänge (Messwellenlänge
des verwendeten Interferometers) und für den Bereich nahezu senkrechten
Lichteinfalls sicherstellen, dass nur vernachlässigbar
wenig Licht von der Elektrode zurückgeworfen wird (vernachlässigbar
relativ zur Reflexion an der Glasoberfläche von ca. 4%).
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Somit
war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein elektrostatisches
Halteelement (elektrostatisches Chuck) bzw. eine optische Maske
bereitzustellen, dessen Oberflächentopgraphie und/oder
Ebenheit der Oberfläche durch einfache Messverfahren bestimmt
werden kann. Weiterhin war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein entsprechendes Messverfahren zur Vermessung der Oberflächentopgraphie
des elektrostatischen Halteelementes bereitzustellen. Eine weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Verwendungszwecke des
Halteelementes zu benennen.
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Diese
Aufgabe wird bezüglich des elektrostatischen Halteelementes
bzw. der optischen Maske mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1,
bezüglich des Verfahrens zur topographischen Vermessung
der Oberfläche des Halteelementes mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 15 sowie bezüglich der Verwendungsmöglichkeiten
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 16 gelöst. Die jeweiligen
abhängigen Ansprüche stellen dabei vorteil hafte
Weiterbildungen dar.
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Erfindungsgemäß wird
somit ein elektrostatisches Halteelement oder eine optische Maske
bereitgestellt, umfassend eine auf einem Substrat aufgebrachte Basisschicht
aus Metall, einer Legierung oder einem Halbleiter und eine transparente
Abdeckung, wobei als Antireflexschicht auf der Basisschicht mindestens
eine erste Schicht aus einem Chromoxid und mindestens eine zweite
Schicht aus einem Siliciumoxid und/oder einem Aluminiumoxid aufgebracht
ist und die transparente Abdeckung als abschließende Schicht
ausgebildet ist. Somit ist der Aufbau des elektrostatischen Halteelementes,
dass die erste Schicht auf der Basisschicht und die zweite Schicht
wiederum auf der ersten Schicht aufgebracht ist. Die Basisschicht,
erste Schicht und die zweite Schicht sind dabei zwischen dem Substrat
und der transparenten Abdeckung eingebettet. Die die Antireflexbeschichtung
ausmachende mindestens eine erste und mindestens eine zweite Schicht
können dabei ganzflächig die Basisschicht aus
Metall bedecken, so dass das komplette optische Element ein deutlich
reduziertes Reflexionsvermögen aufweist. Alternativ hierzu
ist es jedoch ebenso möglich, dass die Antireflexschicht lediglich
partiell auf der Basisschicht aufgebracht ist und dort die Reflektivität
reduziert, während an den nicht bedeckten Stellen die Basisschicht
zu einer hohen Reflektivität führt. Bei der letztgenannten
Ausführungsform kann es gegeben sein, dass die Abdeckung
vollflächig verklebt ist oder an den Stellen des optischen
Elements, die eine Antireflexbeschichtung aufweist über
im Detail weiter unten angesprochene Möglichkeiten direkt
mit der Basisschicht verbunden ist. Ebenso besteht die Möglichkeit,
dass die Abdeckung nur im Bereich der Antireflexbeschichtung gebondet
oder mit dieser ver klebt ist, während an den Stellen, an
denen das optische Element keine Antireflexbeschichtung aufweist,
ein Gap zwischen Abdeckung und der Basisschicht (Substrat) bestehen
bleibt.
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Die
Antireflexbeschichtung bei Chuck-Elektroden ist bisher nicht üblich,
ebenso wenig wie die Verwendung von Chromoxid als hochbrechendes
Material für Interferenz-Schichtsysteme. Gelegentlich wurde
bereits Chromnitrid verwendet, da es noch einen etwas höhern
Brechungsindex als Chromoxid besitzt und damit „wirksamer” ist.
Für die vorliegende Anwendung ist Chromnitrid (ebenso wie
Ta2O5) aber ungeeignet,
weil die elektrische Leitfähigkeit dieser Materialien relativ
hoch ist. Dagegen sind Al2O3-Schichten
als teilweiser oder kompletter Ersatz für SiO2-Schichten
prinzipiell geeignet. Für elektrische Anwendungen (insbesondere
bei hohen Spannungen wie den hier vorliegenden elektrostatischen
Chucks) sind hochisolierende Beschichtungen der Metall-Elektrode
wichtig, um „Ladungsträger-Injektion” ins
Glas oder „Ladungsträger-Trapping” in
der Schicht oder gar Überschläge zwischen den
einzelnen Elektroden bei multi-polaren Elektroden-Konfigurationen
zu vermeiden. Dazu wird bei gesputterten Cr-Metall-Elektroden bisher
bereits die natürliche Passivierung (Oxidation) genutzt,
die beim Ausschleusen der Schicht aus der Vakuumkammer sofort an
Luft erfolgt. Die natürliche Oxidationsschicht ist allerdings
sehr dünn und kann bei nachfolgender Beschichtung leicht
lokal zerstört werden.
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Die
Verwendung von Chromoxid für die Antireflexbeschichtung
ist somit besonders vorteilhaft im Hinblick auf die elektrische
Funktionalität.
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Die
Verwendung von Chromoxid auf der Chrom-Metall schicht ist auch besonders
vorteilhaft im Hinblick auf die natürliche chemische Bindung
und Haftfestigkeit der Oxid-Schicht auf dem Metall.
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Die
Verwendung von SiO2 oder Al2O3 und/oder Al2O3 für die jeweiligen Schichten der
Antireflexbeschichtung ist ebenfalls im Hinblick auf die elektrische
Funktionalität besonders vorteilhaft, da diese Materialien ebenfalls
nur eine sehr geringe elektrische Leitfähigkeit aufweisen.
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Die
Verwendung von SiO2 in Verbindung mit Chromoxid
ist weiterhin in Bezug auf die Haftfestigkeit der Oxide aufeinander
sehr vorteilhaft, da beide Oxide einen kovalenten Bindungscharakter
aufweisen.
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Durch
eine derartige Ausgestaltung eines elektrostatischen Halteelementes
mit der erfindungsgemäßen Antireflexbeschichtung
ergibt sich, dass im Wesentlichen nur eine Reflexion des Lichts
an der Oberfläche der transparenten Abdeckung erfolgt,
aber kaum eine entsprechende Reflexion an der eingebetteten Schichtstruktur
zu beobachten ist.
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Ganz
im Gegensatz zu der unbeschichteten Cr-Metallfläche, die
eine Reflektivität von ca. 60% aufweist, wird die beschichtete
Cr-Fläche – je nach Ausführung – nur
eine Reflektivität < 2%,
vorzugsweise < 0,2% im
entsprechenden Wellenlängenbereich aufweisen.
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Die
Herstellung der Antireflexbeschichtung ist z. B. durch PVD oder
Sputtern mit dünnen Schichten aus Chromoxid (Cr
2O
3) und Siliciumoxid
(SiO
2) und/oder Aluminiumoxid (Al
2O
3) möglich.
Diese Oxide sind sowohl elektrisch isolierend wie auch gut haftend
auf der Cr-Metallschicht bzw. aufeinander. Auf die Schichtstruktur
wird die transparente Abdeckung, die bevorzugt ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Glas (Borfloat, Fused Silica...),
Glaskeramik (z. B. ZERODUR), Siliciumdioxid, CaF
2,
ZnSe, nichtlineare optische Kristalle (z. B. Kalium-Titanyl-Phosphat
(KTiOPO
4), Lithium-Niobat, Diamant, optischen
Kunststoffen (z. B. Poly-Methyl-Metacrylat (PMMA), Poly-Carbonat
(PC), Cycloolefin-Polymere und/oder Copolymere („Zeonex”, „Topas”) gebondet.
Das Bonden kann z. B. durch Aufkleben, – außer
bei den Kunststoffen oder Diamant – unter Umständen
aber auch durch andere Verbindungstechniken, wie „Ansprengen” oder „Silikatisches
Bonden” mit wässrigen Lösungen (
Dz-Hung
Gwo, Ultra-Precise and Reliable Bonding Method, Sep. 04, 2001,
US-6284085 ), „direktes
Bonden” (beschrieben in
M. Alexe, U. Gösele
(eds.), „Wafer Bonding-Applications and Technology",
(2004), Springer Verlag) oder „Silikat-Bonden” (wie
beispielsweise beschrieben in
US
6,284,085 ) erfolgen. Beim Klebeverfahren ist vorzugsweise
ein Klebstoff zu verwenden, der optisch die gleiche Brechzahl aufweist,
wie die sich anschließende transparente Abdeckung.
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Beim „Silikatischen
Bonden” und „direkten Bonden” ist ein
Schichtaufbau vorteilhaft, bei dem die letzte (abschließende)
Antireflexschicht aus SiO2 besteht. Damit
wird eine relativ „artgleiche” chemische Verbindung des
transparenten Glaskörpers mit der Antireflexschicht ermöglicht.
Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft, dass im Falle einer Klebeverbindung
der Kleber im Wesentlichen den gleichen (d. h. ±1%) Brechungsindex
aufweist wie die transparente Abdeckung.
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Durch
alle genannten Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Antireflexbeschichtung ergeben sich somit haftfeste und elektrisch
isolierende Deck schichten. Unabhängig von der Herstellungsweise
ergibt sich der erfindungsgemäße Vorteil, nämlich
dass die Reflektivität für eine ausgewählte
Wellenlänge nahezu Null wird.
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Damit
sind optische Vermessungen, wie z. B. der Ebenheit, Topographie,
etc., der Oberfläche der transparenten Abdeckung in der
Umgebung der genannten Wellenlänge möglich, ohne
dass störende Reflexe/Interferenzen von der Cr-Metallschicht
diese Messungen beeinträchtigen oder verfälschen.
Stattdessen „überstrahlt” die Oberfläche
deutlich den Restreflex der eingebetteten Metallschicht.
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Die
einzelnen Oxidschichten sind hinreichend transparent und ergeben
bei geeigneter Schichtdicke und Schichtfolge (aufgrund ihrer stark
unterschiedlichen optischen Brechzahlen im sichtbaren Bereich) ein hocheffizientes
Antireflex-Interferenzsystem zur Unterdrückung der Reflexion
der darunterliegenden Metallschicht.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform ist noch eine zusätzliche
dritte Schicht aus Chromoxid auf der zweiten Schicht vorgesehen.
Weiter vorteilhaft kann auf dieser dritten Schicht noch eine vierte
Schicht aus Siliciumoxid und/oder Aluminiumoxid aufgebracht sein.
Weitere Schichten in der zuvor genannten alternierenden Schichtabfolge
sind ebenso möglich.
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Die
Verwendung von SiO2 für die Schichten
der Antireflexbeschichtung, insbesondere in der Weise als letzte
(abschließende) Schicht, ist besonders geeignet für
nachfolgende Anwendungen der Technologien des „direkten
Bondes” und des „Silikatischen Bondens”,
da hiermit die erforderliche chemische Zusammensetzung (Materialeigenschaft)
für den Einsatz dieser Verfahren bereitgestellt wird. Somit
kann eine effiziente und gute Verbindung der Schichtfolge der Antireflexbeschichtung
mit der abschließenden transparenten Abdeckung gewährleistet
werden.
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Eine
SiO2-Schichtdicke von 100 nm bis 200 nm
ist nach Erfahrung der Erfinder ausreichend für das nachfolgende „Silikatische
Bonden”. Dieser Schichtaufbau erschließt damit
Anwendungen, in denen höchste Stabilität oder
ein Einsatz bei starken Temperatur-Wechselbelastungen oder Temperaturen
weit entfernt von Raumtemperatur gefordert ist, wo Klebeverbindungen
versagen.
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Somit
liegen unabhängig von den primär angestrebten
optischen Antireflex-Vorteilen zusätzliche Vorteile für
Aufbau- und Verbindungs-Anwendungen vor, wenn eine abschließende
SiO2-Beschichtung entweder in Form der oben
beschriebenen Multi-Schichtstruktur, oder auch alleine als Beschichtung
einer Chrom-Metall-Schicht, oder sogar als Beschichtung anderer
Metalle, wie z. B. Ti, Cr, Ni, Mo, Ta, W, Al, Sn und/oder Legierungen
etc., oder Halbleiter, wie z. B. Si, Ge, GaAs, etc., oder leitfähigen
Oxiden, wie z. B. ITO (Indium-Zinn-Oxid) oder in anderen Schicht-Verbindungen
mit haftfesten Zwischen-Schichten vorgenommen wird.
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Das
Substrat, auf dem die Basisschicht sowie die Antireflexbeschichtung
aufgebracht ist, kann dabei bevorzugt ausgewählt sein aus
der Gruppe bestehend aus Glas (Borofloat, Fused Silica...), Glaskeramik
(z. B. ZERODUR), Siliciumdioxid, CaF2, ZnSe,
nichtlineare optische Kristalle (z. B. Kalium-Titanyl-Phosphat (KTiOPO4), Lithium-Niobat (LiNbO3),
Barium-Borat (BaB2O4),
Lithium-Triborat (LiB3O5)
etc., Diamant, optischen Kunststoffen (z. B. Poly-Methyl-Metacrylat
(PMMA), Poly-Carbonat (PC), Cycloolefin-Polymere und/oder Copolymere
(„Zeonex”, „Topas”).
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Die
jeweiligen bevorzugten Schichtdicken der einzelnen im Voranstehenden
beschriebenen Schichten sind dabei die folgenden:
- • Basisschicht
(aus Metall):
1 bis 10.000 nm, bevorzugt 10 bis 1000 nm, besonders
bevorzugt 20 bis 200 nm;
- • erste Schicht (Chromoxid):
30 bis 120 nm, bevorzugt
40 bis 90 nm, besonders bevorzugt 50 bis 75 nm;
- • zweite Schicht (Silicium- oder Aluminiumoxid):
50
bis 200 nm, bevorzugt 60 bis 150 nm, besonders bevorzugt 70 bis
120 nm;
- • dritte Schicht (Chromoxid):
0,1 bis 50 nm, bevorzugt
5 bis 35 nm, besonders bevorzugt 10 bis 20 nm;
- • vierte Schicht (Silicium- und/oder Aluminiumoxid):
1
bis 10.000 nm, bevorzugt 10 bis 1000 nm, besonders bevorzugt 20
bis 200 nm;
- • transparente Abdeckung (z. B. Glasabdeckung):
1
bis 1.000 μm, bevorzugt 5 bis 500 μm, besonders
bevorzugt 10 bis 200 μm.
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Erfindungsgemäß wird
ebenso ein Verfahren zur topographischen Vermessung der Oberfläche
der transparenten Abdeckung eines Halteelementes oder eines optisch
strukturierten Elements nach einem der vorhergehenden Ansprüche
mit einem Fizeau-Interferometer bereitgestellt. Somit lassen sich
alle Unebenheiten oder oberflächlichen Strukturierungen
der transparenten Abdeckung des Halteelementes in nur einem einzelnen Verfahrensschritt
bewältigen, ohne dass dazu, wie es aus dem Stand der Technik
bisher erforderlich war, weitere Metallschichten auf die Oberfläche
der transparenten Abdeckung aufgebracht werden müssen. Die
Vermessung verläuft dabei prinzipiell derart ab, dass das
Halteelement im Wesentlichen in einem senkrechten Winkel von einer
Lichtquelle auf die Oberfläche der transparenten Abdeckung
angestrahlt wird. Dabei wird die Strahlung im Wesentlichen nur durch
die Oberfläche des transparenten Glaskörpers reflektiert.
Der durch die transparente Abdeckung hindurchtretende Anteil der
Strahlung wird durch destruktive Interferenz an den Antireflexbeschichtungen
eliminiert, so dass quasi keine Reflexion von der an sich hochreflektierenden Metallelektrode
zu beobachten ist. Die Vermessung der Oberfläche kann demnach
gemäß an und für sich aus dem Stand der
Technik bekannten interferometrischen Prinzipien, beispielsweise
unter Verwendung eines Fizeau-Interferometers, einfach und zuverlässig
in einem einzigen Verfahrensschritt erfolgen. Als Lichtquelle kann
z. B. ein Helium-Neon-Laser mit einer Wellenlänge von 632,8
nm eingesetzt werden.
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Erfindungsgemäß werden
ebenso Verwendungszwecke des Halteelementes bereitgestellt, wie
z. B. die Verwendung bei lithographischen Prozessen bei lithographischen
Prozessen, bei der Bearbeitung von Silicium- oder GaAs- oder Glas-Wafern,
bei der Handhabung (Festhalten, Transportieren...) von derartigen
Wafern oder Bauteilen, die aus solchen Wafern gefertigt wurden im
Vakuum oder in Schutzgasumgebung oder an Luft und/oder zur strukturierten
Beleuchtung.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele sowie
der beigefügten Figuren näher erläutert,
ohne die Erfindung auf die hier abgebildeten speziellen Parameter
beschränken zu wollen.
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Dabei
zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Halteelement
mit einer aus drei Schichten ausgebildeten Antireflexbeschichtung,
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2 einen
Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Halteelement
mit einer aus vier Schichten ausgebildeten Antireflexbeschichtung.
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Zur
Herstellung der Schichtstrukturen eignet sich beispielsweise das
im Folgenden beschriebene Herstellungsverfahren:
Die Chrom-Metall-Schicht
wird mittels DC-Magnetronsputtern ausgehend von einem Chrom-Metalltarget
in einem Edelgas-Plasma (z. B. aus Argon) erzeugt.
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Die
nachfolgenden Chromoxidschichten werden mittels reaktivem DC-Magnetronsputtern,
ebenfalls ausgehend von einem Chromtarget, vorzugsweise in einem
Argon-Sauerstoffplasma erzeugt. Die Herstellung der Siliciumdioxid-Schichten
erfolgt ebenfalls durch reaktives DC-Magnetronsputtern. Mittels
Dual-Magnetron sind besonders gute Schichteigenschaften der beiden
Oxide zu erzielen.
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Alle
Schichten werden unmittelbar hintereinander in Vakuumfolge erzeugt.
Kritisch sind die Dosierung des Sauerstoff-Partialdrucks und die
Einstellung der entsprechenden Leistungs-Parameter bei den reaktiven Sputtervorgängen
zur Erzielung definierter Oxidschichten. Die entsprechenden Parameter
fallen anlagenspezifisch etwas unterschiedlich aus und sind am besten
durch eine vorherige Versuchsreihe zu ermitteln. Grundsätzlich
ist die Technologie des DC-Magnetronsputterns bzw. reaktiven DC-Magnetronsputterns
von optischen Schichten etablierter Stand der Technik und wird in A.
Anders, „Handbook of Plasma Immersion, Ion Implantation & Deposition",
(2000), John Wiley & Sons,
New York, umfassend beschrieben.
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Die
jeweiligen Schichtdicken sind über die entsprechenden Sputterzeiten
einstellbar und sollten durch Testbeschichtungen vorher ermittelt
und im Prozess durch die bekannten Verfahren des Schichtdicken-Monitoring überwacht
werden.
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Für
die nachfolgenden Beispiele zu den Schichtdicken sind spezifische
komplexe Berechungsindizes für Chrom-Metall und Chromoxid
(Cr2O3) zugrunde
gelegt, die je nach Beschichtungsanlage und Prozessführung
aber variieren können. Sollten beim Anwender andere Werte
vorliegen, so sind diese zu verwenden und die betroffenen Schichtdicken
entsprechend H. A. MacLeod, Thin-Film Optical Filters, 3rd
Edition, 2001, IOP Publishing Bristol and Philadelphia zu
modifizieren.
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Die
hier verwendeten Werte für Chromoxid sind bei – Wellenlänge
632 nm – für den Realteil n = 2,4443 und für
den Imaginärteil k = 0,2960. Für Chrom-Metall
betragen die entsprechenden Werte n = 3,5346 und k = 4,3614. Beispiel
1 Schichtfolge
für „dicke” Cr-Schicht mit folgenden
Schichtdicken:
1.1 | Basisschicht
Cr-Metall | 100
nm |
1.2 | Chromoxid
(Cr2O3) | 68
nm |
1.3 | Siliciumoxid
(SiO2) | 103
nm |
1.4 | Chromoxid
(Cr2O3) | 16
nm |
1.5 | ULE-Glas-Abdeckung | (ca.
10 μ oder mehr) |
Beispiel
2 Schichtfolge
für „dünne” Cr-Schicht mit folgenden
Schichtdicken:
2.1 | Basisschicht
Cr-Metall | 50
nm |
2.2 | Chromoxid
(Cr2O3) | 68
nm |
2.3 | Siliciumoxid
(SiO2) | 101
nm |
2.4 | Chromoxid
(Cr2O3) | 17
nm |
2.5 | ULE-Glas-Abdeckung | (ca.
10 μ oder mehr) |
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Diese
beiden Schichtfolgen ergeben eine Reflektivität von typischerweise < 0,2% für
den roten Wellenlängenbereich 622 nm < lambda < 643 nm (lambda = Wellenlänge).
Offensichtlich geht die Schichtdicke der Cr-Metallschicht nicht
sehr empfindlich in die Schichtdicken der beiden Oxide ein.
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Zu
berücksichtigen ist allerdings, dass diesen Werten spezifische
Abscheidebedingungen zugrunde gelegt sind, die je nach Anlage, Targetmaterial
und Prozessführung noch variieren können.
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In
der Praxis kann die jeweils erzielte Reflektivität einer
Schichtfolge empfindlich von den PVD-Abscheidebedingungen abhängen,
da diese unmittelbar die chemische Zusammensetzung und optischen
Eigenschaften, wie z. B. Brechzahl, etc., der abgeschiedenen Schicht
und damit letztlich auch des gesamten Schichtsystems beeinflussen.
Dies gilt insbesondere für das Chromoxid, da das Element
Chrom bekanntermaßen in verschiedenen Wertigkeiten auftreten
kann und somit weitere Oxide neben dem hauptsächlichen
(dreiwertigen) Cr2O3 vorliegen
können.
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Der
Fachmann weiß, dass er die angegebenen Schichtdicken als
Anhaltspunkte zu verstehen hat und gegebenenfalls geringfügig
variieren muss, um unter seinen spezifischen Bedingungen das gewünschte
Ergebnis der Antireflex-Eigenschaft zu erzielen.
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Für
andere Deck-Gläser als das ausgewählte ULE
® (Ultra Low Expansion-Glas von
Corning) sind je nach Brechungsindex bei der ausgewählten
Wellenlänge geringfügig andere Schichtdicken zu
wählen. Für SiO
2 (Fused-Silica)
statt ULE ist bei 100 nm Cr-Metallisierung folgende Schichtfolge
empfehlenswert (die sich kaum von der Schichtfolge gemäß Beispiel
1 unterscheidet): Beispiel
3 Schichtfolge
für „dicke” Cr-Schicht und Fused-Silica
mit folgenden Schichtdicken:
3.1 | Basisschicht
Cr-Metall | 100
nm |
3.2 | Chromoxid
(Cr2O3) | 67
nm |
3.3 | Siliciumoxid
(SiO2) | 103
nm |
3.4 | Chromoxid
(Cr2O3) | 16
nm |
3.5 | Fused-Silica
Abdeckung | (ca.
10 μ oder mehr) |
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Eine
Anpassung der Antireflex-Eigenschaften auf andere Wellelängen
ist durch Variation der Schichtdicken leicht möglich. So
hat sich für grünes Licht der Wellenlänge
ca. 535 nm folgende Schichtstruktur als geeignet erwiesen: Beispiel
4 Schichtfolge
für „dicke” Cr-Schicht für grünes
Licht mit folgenden Schichtdicken:
4.1 | Basisschicht
Cr-Metall | 100
nm |
4.2 | Chromoxid
(Cr2O3) | 59
nm |
4.3 | Siliciumoxid
(SiO2) | 79
nm |
4.4 | Chromoxid
(Cr2O3) | 15
nm |
4.5 | ULE-Glas-Abdeckung | (ca.
10 μ oder mehr) |
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Offensichtlich
sind hauptsächlich die Schichtdicken der beiden „inneren” Oxidschichten
(4.2 und 4.3) entsprechend der kürzeren Wellenlänge
etwas zu verringern, um eine Reflektivität < 0,2% für
den grünen Wellenlängenbereich 526 nm < lambda < 544 nm zu erhalten.
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Beispiel 5
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Für
Verfahren wie das „Silikatische Bonden” oder das „Direkte
Bonden” ist es sinnvoll, dass die letzte (oberste) Schicht
des Schichtsystems aus SiO
2 besteht, um
eine gute Verbindung mit dem nachfolgenden Deckglas zu gewährleisten.
Hierzu ist der folgende Schichtaufbau besonders geeignet: Schichtfolge
für „dicke” Cr-Schicht für grünes
bzw. rotes Licht der obigen Wellenlängen für das
Silikatische oder Direkte Bonden des Deckglases:
| | (grün) | | (rot) |
5.1 | Basisschicht
Cr-Metall | | 100
nm | |
5.2 | Chromoxid
(Cr2O3) | 59
nm | | 68
nm |
5.3 | Siliciumoxid
(SiO2) | 80
nm | | 104
nm |
5.4 | Chromoxid
(Cr2O3) | 14
nm | | 16
nm |
5.5 | Siliciumoxid
(SiO2) | | | 100
nm |
5.6 | ULE-Glas-Abdeckung | (ca. 10 μ oder
mehr) |
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Die
Abweichungen gegenüber den entsprechenden Schichtfolgen
der Beispiele 4 und 1 bestehen im Aufbringen einer zusätzlichen
SiO2-Schicht von ca. 100 nm, wobei diese
Schichtdicke relativ unkritisch ist und insbesondere auch dicker
sein kann, um eine gute chemische Anbindung an das Deckglas beim
Silikatischen Bonden zu gewährleisten.
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Variationen
dieser Schichtstruktur zur Anpassung auf andere Wellenlängen
und zur Anpassung an andere Deckgläser erfolgen in Analogie
zu den oben beschrieben Beispielen durch Anpassung der einzelnen Schichtdicken.
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Durch
eine noch größere Anzahl alternierender Schichten
(mit den richtigen Schichtdicken) kann der Antireflexbereich weiter
verbreitert werden und unter Umständen fast den gesamten
sichtbaren Wellenlängenbereich abdecken (siehe H.
A. MacLeod, „Thin-Film Optical Filters", 3rd Edition,
(2001) IOP Publishing Bristol and Philadelphia).
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Auch
ein Ersatz von obigen SiO2-Schichten (einzeln
oder alle zusammen) durch Al2O3-Schichten
ist denkbar. Da der entsprechende Brechungsindex von Al2O3 etwas höher ist als jener für
SiO2, sind dünnere Schichtdicken
vorteilhaft.
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1 zeigt
ein elektrostatisches Halteelement (elektrostatisches Chuck) gemäß der
vorliegenden Erfindung, das als Grundstruktur ein Substrat 10 aufweist,
das beispielsweise aus Glas oder Keramik gebildet sein kann, wobei
die hier beispielhaft genann ten Materialien nicht limitierend zu
verstehen sind.
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Auf
diesem Substrat ist eine Chrom-Metall-Schicht 1 aufgebracht,
die beispielsweise als Elektrode fungieren kann. An die Chromschicht
schließt sich eine Schicht 2 aus Chromoxid an,
die von einer weiteren Schicht 3 aus Siliciumoxid überdeckt
ist. Als weitere Schicht 4 ist eine weitere Chromoxid-Schicht
vorgesehen. Hierbei bilden die Schichten 2, 3 und 4 die
Antireflexbeschichtung, wobei es erfindungswesentlich ist, dass
hier die Materialien alternierend hohe und niedrige Brechungsindizes
aufweisen. Als abschließende Abdeckung ist eine Glasschicht
vorgesehen, deren Oberfläche dank der Antireflexbeschichtung
nun einfach durch optische, interferometrische Messverfahren, auf
ihre Ebenheit hin untersucht werden kann.
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In 2 ist
eine weitere beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
elektrostatischen Chucks abgebildet, wobei hier zusätzlich
eine weitere Siliciumdioxid-Schicht 5 zwischen der transparenten
Abdeckung 11 und der Chromoxid-Schicht 4 eingebracht
ist.
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Bei
Bedarf (z. B. Für das Silikatische oder Direkte Bonden)
kann zwischen Schicht 4 und Schicht 11 noch eine
weitere Siliciumoxid-Schicht 5 (Dicke ca. 100 nm) eingebracht
werden.
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Diese
SiO2-Schicht 5 kann auch alleine
und direkt auf der Chrom-Metall-Schicht, ohne weitere Schichten 2, 3 und 4,
aufgebracht werden, wenn lediglich Silikatisches oder Direktes Bonden
von Glas oder Glaskeramik 11 ermöglicht werden
soll und die Antireflex-Eigenschaft keine Rolle spielt. Statt SiO2 kann prinzipiell auch Al2O3 verwendet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 6284085 [0018, 0018]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - H. A. MacLeod, „Thin-Film
Optical Filters”, 3rd Edition, (2001) IOP Publishing Bristol
and Philadelphia [0002]
- - (E. Hecht, A. Zajac „Optics”, Addison-Wesley
(1977) [0002]
- - Dz-Hung Gwo, Ultra-Precise and Reliable Bonding Method, Sep.
04, 2001 [0018]
- - M. Alexe, U. Gösele (eds.), „Wafer Bonding-Applications
and Technology”, (2004), Springer Verlag [0018]
- - A. Anders, „Handbook of Plasma Immersion, Ion Implantation & Deposition”,
(2000), John Wiley & Sons, New
York [0037]
- - H. A. MacLeod, Thin-Film Optical Filters, 3rd Edition, 2001,
IOP Publishing Bristol and Philadelphia [0039]
- - H. A. MacLeod, „Thin-Film Optical Filters”,
3rd Edition, (2001) IOP Publishing Bristol and Philadelphia [0051]