-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur durchsatzstarken
und trennscharfen, trockenen Dichtesortierung von fluidisierbaren
Materialien, umfassend eine im Wesentlichen horizontal angeordnete,
rinnenartige Luftverteilplatte, auf deren Oberseite das zu sortierende
Material aufgegeben und deren Unterseite mit einem Luftstrom beaufschlagt
wird, wobei oberhalb der Luftverteilplatte sich eine Schichtung
gemäß der Dichte der aufgegebenen Materialien
einstellt, weiterhin die Luftverteilplatte mit einer Einrichtung
zur Erzeugung von mechanischen Schwingungen in Wirkverbindung steht,
sowie mit mindestens einem Gutaustrag gemäß Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 bzw. 13.
-
Schwermineralsande
mit den Titanträgern Rutil, Anatas und Ilmenit sowie mit
den Industriemineralien Monazit, Zirkon und Ähnlichem werden
zum großen Teil auf der südlichen Erdhalbkugel
gewonnen. Häufig befinden sich Lagerstätten in
Meeresnähe, die aus diesem Grunde als Strandsandlagerstätten
bezeichnet werden.
-
Der übliche
Weg der physikalisch/mechanischen Nassaufbereitung eines Wertstoffs,
der in der Korngröße in der Regel unterhalb von
0,5 mm vorliegt, ist durch eine Nassgewinnung durch Saugbagger,
Aufschlämmung und Grobkornabtrennung durch Siebvorklassierung
sowie durch eine Dichtesortierung durch mehrstufige Wendelscheider
geprägt.
-
Die
bei der Nassgewinnung gewonnenen Rohstoffe werden durch die oben
erwähnten Verfahren in Vorkonzentrate und unhaltige Abgänge
bereits auf dem Baggerschiff getrennt.
-
Die
Vorkonzentrate werden dann mit Gehalten von weit mehr als 50% Schwermineral
den Anlagen zugeführt, die den pyrometallurgischen/hydrometallurgischen
Einrichtungen vorgeschaltet sind und sich in der Nähe der
metallurgischen Betriebe befinden. Bei diesen Strandsandlagerstätten
ist in der Regel der notwendige Wasserbedarf relativ leicht zu decken,
so dass auch bei möglicherweise steigenden Wasserbeschaffungs- und
Wasseraufbereitungskosten ein wirtschaftlicher Abbau gegeben ist.
-
Neben
den in der Nähe des Wassers befindlichen Lagerstätten
gibt es Vorkommen, die sich in ariden Gebieten befinden, weit entfernt
von einer Wasserversorgung.
-
Derartige
Rohstoffe verfügen über Aufgabegehalte von ca.
5% bis 10% Schwermineral, was einen Transport zum Wasser aufgrund
der niedrigen vorerwähnten Gehalte wirtschaftlich uninteressant
macht.
-
Auch
hier ist der Wertstoff zum großen Teil aufgeschlossen und
eine Trennung wäre an sich durch den Einsatz einer geeigneten
Dichtesortierung problemlos möglich.
-
In
Ermangelung leistungsfähiger trockener Dichtesortierprozesse
ist gemäß dem Stand der Technik eine wirtschaftliche
Voranreicherung bisher nicht möglich.
-
Zur
trockenen Sortierung existieren zahlreiche Verfahren, z. B. aus
den Bereichen der Magnet- und Elektrostatikscheidung sowie Techniken
der sensorbasierten Sortierung. Hier ist jedoch der Einsatz auf
Korngrößen von minimal 1 mm und mehr beschränkt.
-
Eine
trockene Dichtesortierung ist mit sogenannten Luftsetzmaschinen
möglich. Hier wird das Sortiergut durch einen konstanten
Luftstrom fluidisiert und schichtet sich durch den überlagerten
pulsierenden Luftstrom. Beispielsweise werden mit bekannten Anlagen
grubenfeuchte Rohkohlen in der Fraktion 0 mm bis 50 mm von ballastreichen
Bergen befreit. Die ideale Trennschärfe bei Luftsetzmaschinen
ist im Kornspektrum 4 mm bis 50 mm zu erwarten.
-
Luftherde
in verschiedenen Bauarten werden vor allem im Recyclingbereich meist
zur Trennung organischer Leichtstoffe von mineralischen Anteilen
oder Metallen eingesetzt. Bei der Sortierung auf Luftherden wird
das Aufgabegut einem geneigten Schwingsieb in der Mitte zugeführt.
Aufgrund unterschiedlicher Kraftverhältnisse von Widerstandskraft
zur Gewichtskraft schichten sich die Partikel nach der Dichte. Die
spezifisch schwereren Körner liegen auf dem Siebboden und
werden durch die Schwingbewegung aufwärts zum Schwergutaustrag
befördert. Da leichtere Partikel keine Kontakt zum Siebboden
haben, rutschen sie der Schwerkraft folgend nach unten zum Leichtgutaustrag.
-
Bei
der Wirbelschicht-Sinkscheidung wird in ein Wirbelbett Luft eingeströmt
und dadurch ein Schwerstoff – meist Sand – fluidisiert.
Das Trenngut wird in diese Wirbelschicht aufgegeben. Die enthaltenen
Partikel sinken entsprechend ihrer Dichte im Wirbelbett ein oder
schwimmen auf dessen Oberfläche. Bekannte Bauformen trockener
Schwing-Sink-Anlagen wurden zur Kohlesortierung eingesetzt. Die
Wirbelschicht-Sinkscheidung ist nur dann effektiv und wirksam, wenn
das Sortiergut gröber ist als der eingesetze Schwerstoff.
Da es sich hierbei in der Regel um Sand der Fraktion < 1 mm Korngröße
handelt, ist dieses Verfahren nicht zur Sortierung von Sandgemischen
geeignet.
-
Bei
Luftrinnen fließt das Sortiergut in einem geneigten Kanal,
durch den von unten Luft einströmt. Das hierdurch fluidisierte
Gut fließt der Neigung folgend durch den Kanal und schichtet
sich bei genügend enger Vorklassierung nach der Dichte.
Bei Fächerrinnen verjüngt sich die Rinne in Fließrichtung.
Hierdurch erhöht sich die Materialschicht, die dann am
Rinnenende in ein Schwer- und ein Leichtgutprodukt getrennt werden kann.
Die Sortierung kann wie bei Anlagen zur Wirbelschicht-Sinkscheidung
ebenfalls durch die Beimengung von Schwerstoffen unterstützt
werden.
-
Aus
der gattungsbildenden
EP
0 187 730 B1 ist eine Wirbelschichtvorrichtung zur Trennung
zweier gemischter fester Phasen vorbekannt. Das aufgegebene Material
ist fluidisierbar, z. B. pulverförmig. Die eigentliche
Vorrichtung nach
EP
0 187 730 B1 umfasst eine poröse Fluidisierungswand,
die sich im Wesentlichen horizontal in einem Gehäuse befindet,
das eine Materialaufgabe, einen Materialaustrag sowie einen Überlauf aufweist.
Die poröse Fluidisierungswand wird mit Hilfe eines Schwingers
in eine Bewegung mit definierter Amplitude und mit einer Vertikalkomponente
versetzt, so dass ein Guttransport über die Längsausdehnung
der Fluidisierungswand erfolgen kann. Die eigentliche Schichtung
und damit die Sortierung erfolgt durch das Zuführen eines
Gases zur Unterseite der Fluidisierungswand.
-
Aus
dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte
Vorrichtung sowie ein zugehöriges Verfahren zur durchsatzstarken
und trennscharfen, trockenen Dichtesortierung von fluidisierbaren
Materialien auf der Basis einer Schichtung durch Luftstrombeaufschlagung
anzugeben, wobei für einen hohen Durchsatz und damit einer
ausreichenden Leistungsfähigkeit insbesondere bei der Aufgabe
von mineralischem Feinkorn mit einer Korngröße < 1 mm zu sorgen
ist. Mit der anzugebenden Vorrichtung soll es möglich werden,
Schwermineralien so aufzubereiten, dass der Einsatz einer trockenen
Vorkonzentrationsstufe ab einer gewissen Transportdistanz hin zu
klassischen Nassaufbereitungsanlagen wirtschaftlich wird. Letztendlich
gilt es die Aufgabe zu lösen, eine Vielzahl von bislang
unwirtschaftlich erscheinenden Lagerstätten sinnvoll nutzen
zu können, indem eine leistungsfähige, effektive
trockene Dichtesortierung für insbesondere feine Sande
zur Anwendung kommt.
-
Die
Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt durch eine Vorrichtung
gemäß der Merkmalskombination nach Patentanspruch
1 sowie ein Verfahren gemäß der Lehre nach Patentanspruch
13, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige
Ausgestaltungen und Weiterbildungen darstellen.
-
Es
wird demnach von einer Vorrichtung zur durchsatzstarken und trennscharfen,
trockenen Dichtesortierung von fluidisierbaren Materialien, umfassend
eine im Wesentlichen horizontal angeordnete, rinnenartige Luftverteilplatte
ausgegangen, auf deren Oberseite das zu sortierende Material aufgegeben
und deren Unterseite mit einem Luftstrom beaufschlagt wird.
-
Oberhalb
der Luftverteilplatte bildet sich dann eine Schichtung gemäß der
Dichte der aufgegebenen Materialien aus, wobei weiterhin die Luftverteilplatte mit
einer Einrichtung zur Erzeugung von mechanischen Schwingungen in
Wirkverbindung steht und mindestens ein Gutaustrag vorhanden ist.
-
Erfindungsgemäß sind über
die Längsausdehnung der rinnenförmigen Luftverteilplatte
mehrere, gesteuert verschließbare Schwergutausträge
angeordnet. Unterhalb der Luftverteilplatte sind gegeneinander abgeschottete
Luftkammern vorgesehen, wobei jede Luftkammer eine Luftzuführung
aufweist.
-
Durch
die Anordnung der Luftkammern mit Luftzuführung ist eine
im Sinne der Leistungsfähigkeit der Vorrichtung notwendige
homogene Luftverteilung gewährleistet, so dass auch bei
nur geringen Schwergutanteilen eine sichere, effektive Trennung
bzw. Sortierung erfolgen kann.
-
Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung sind die Schwergutausträge
als über die Breite der Luftverteilplatte reichende schlitzförmige Öffnungen
ausgebildet. Diese schlitzförmigen Öffnungen können
schräg verlaufen oder rechtwinklig zur Längsachse
der Luftverteilplatte angeordnet werden.
-
Die
schlitzförmigen Öffnungen sind durch eine in den
Gutstrom hinein ausfahrbare Leitklappe verschließbar.
-
Die
Leitklappe kann im ausgefahrenen Zustand in die Schwergutschicht
hineinreichend verstellt werden, so dass das Schwergut verlustfrei
in die entsprechende Öffnung bzw. den Öffnungsschlitz
hineingelenkt wird.
-
Die
Schwergutausträge gehen in einen Austragskanal über
bzw. umfassen einen derartigen Kanal, welcher bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung jeweils eine Zellenradschleuse
aufweist.
-
Weiterhin
ausgestaltend ist mindestens jeder zweiten Luftkammer ein Schwergutaustrag
zugeordnet.
-
Bei
einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind beispielsweise sechs Luftkammern und drei Schwergutausträge
vorhanden.
-
Jeder
der jeweiligen Austragskanäle ist durch die jeweilige zugehörige
Luftkammer geführt und vom Luftstrom getrennt.
-
Die
Luftverteilplatte besteht aus einem porösen Material, z.
B. aus einem sehr feinmaschigen Netz, einem Düsenboden
oder dergleichen Mittel.
-
Weiterhin
verfügt die erfindungsgemäße Vorrichtung über
ein Gehäuse, welches eine zur Luftverteilplatte gerichtete
Aufgabeschütte sowie einen zur Aufgabeschütte
in Längsrichtung gegenüberliegenden Leichtgutaustrag
aufweist.
-
Im
Gehäuse sind wiederum ausgestaltend oberhalb der Luftverteilplatte
mehrere Saugleisten zum geregelten Absaugen von Leichtgut vorgesehen.
-
Das
Gehäuse kann weiterhin mindestens eine Öffnung
zur Entstaubung bzw. Staubabsaugung besitzen.
-
Ausgestaltend
ist eine schwingende Rinne mit einem als Luftverteilplatte ausgebildeten
Rinnenboden vorgesehen. Um die Rinne in Schwingungsbewegungen zu
versetzen, kommen an sich bekannte Exzenter oder Rütteleinrichtungen
zum Einsatz.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zur durchsatzstarken
und trennscharfen, trockenen Dichtesortierung von fluidisierbaren
Materialien wird eine Luftverteilplatte unterseitig mit einem Luftstrom
beaufschlagt, wobei auf der Oberseite der Luftverteilplatte das
zu sortierende Material aufgegeben wird. Es stellt sich dann durch
die Luftströmung in Verbindung mit einer schwingenden Bewegung
der Luftverteilplatte eine Schichtung gemäß der
Dichte der aufgegebenen Materialien ein.
-
Erfindungsgemäß wird
der Luftstrom über mehrere, unterhalb der Luftverteilplatte
befindliche, gegeneinander abgeschottete Kammern gesteuert zugeführt,
um eine homogene, zum Erhalt der gewünschten Schichtung
optimierte Strömungs- und Luftverteilung zu erreichen.
-
Bei
dem aufgegebenen Material handelt es sich um ein Mineralgemisch
wie z. B. Schwermineralsand, Feineisenerz, Schlacke, Salze oder
weitere Industriemineralien mit einer Korngröße ≤ 1
mm.
-
Verfahrensseitig
ausgestaltend können in der Luftverteilplatte vorgesehene
schlitzförmige Öffnungen zum Schwergutaustrag
in Abhängigkeit von der Sortierungs-Trennschicht geregelt
geöffnet oder geschlossen werden.
-
Die
Regelung kann über den Öffnungen nachgeordnete,
im jeweiligen Austragskanal befindliche Zellenradschleusen erfolgen.
-
Zur
Regelung wird beispielsweise über ein quasi indirektes
Messverfahren der Anteil von Schwergut im Leichtgutaustrag ermittelt.
-
Die
Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert
werden.
-
Hierbei
zeigen:
-
1 eine
Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
im Längsschnitt;
-
2 typische
Kornverteilungen eines Schwermineralsandes und der Schwerminerale
und
-
3 Sortierergebnisse
für Schwermineralsand im Vergleich erfindungsgemäße
Vorrichtung (CDF Separator) mit einem bekannten Wendelscheider.
-
Die
in der 1 mit einer Prinzip-Längsschnittdarstellung
gezeigte Vorrichtung zur trennscharfen, trockenen Dichtesortierung
von fluidisierbaren Materialien geht von einem Gehäuse 1 aus,
welches eine Aufgabeschütte 2 aufweist.
-
Über
eine Öffnung 3 gelangt das zu sortierende Material,
z. B. ein Schwermineralsand 4 auf die Schütte 2.
-
Im
Gehäuse 1 befindet sich eine im Wesentlichen horizontal
angeordnete, rinnenartige Luftverteilplatte 5, welche feinste,
bevorzugt gleichverteilte Poren aufweist, die einen Luftdurchtritt
ermöglichen.
-
Das
Aufgabegut 4 gelangt auf die Oberseite der Luftverteilplatte 5,
welche über einen z. B. Exzenterantrieb (nicht gezeigt)
in Schwingungen versetzt wird.
-
Über
die Längsausdehnung der rinnenartigen Luftverteilplatte 5 sind
mehrere gesteuert verschließbare Schwergutausträge 6 angeordnet.
Unterhalb der Luftverteilplatte 5 befinden sich gegeneinander
abgeschottete Luftkammern 7, wobei jede Luftkammer 7 eine
Luftzuführung 8 aufweist.
-
Die
Schwergutausträge 6 können als über
die Breite der Luftverteilplatte 5 reichende schlitzförmige Öffnungen
ausgebildet werden, die durch eine in den Gutstrom hinein ausfahrbare
Leitklappe 9 verschließbar sind.
-
Die
Leitklappe 9 kann im ausgefahrenen Zustand (Darstellung
gemäß 1) in die Schwergutschicht hineinreichen,
so dass das Schwergut in den entsprechenden Schwergutaustrag 6 hineingelenkt
wird.
-
Die
Schwergutausträge 6 umfassen einen Austragskanal 10,
welcher jeweils eine Zellenradschleuse 11 aufweist, um
den Strom des ausgetragenen Gutes steuern zu können.
-
Der
Aufgabeschütte 2 quasi in Längsrichtung
der Luftverteilplatte 5 gegenüberliegend ist ein
Mittelgut- oder Leichtgutaustrag 12 angeordnet.
-
Bei
einer Ausführungsform der Erfindung besteht die Möglichkeit,
oberhalb der Luftverteilplatte 5 mehrere Saugleisten 13 zum
Abziehen von dichteleichtem Gut und/oder Feinstgut 14 vorzusehen.
-
Weiterhin
ist an der Oberseite des Gehäuses 1 mindestens
eine Öffnung 15 zur Entstaubung vorhanden.
-
Die
in der 1 gezeigte Vorrichtung basiert auf der Nutzung
des Prinzips der trocken fluidisierten Schicht zur Sortierung. Das
Aufgabegut, insbesondere Rohsand, wird auf die linear schwingende,
horizontal angeordnete Rinne (Luftverteilplatte) aufgegeben, durch
die von unten Luft durch die Luftverteilplatte eingedüst
wird. Auf diese Weise erfolgt eine Fluidisierung des Sortierguts
und es entsteht eine Schichtung nach der Dichte der enthaltenen
Partikel.
-
Durch
die Schwingung wird zum einen der Materialtransport unterstützt
und darüber hinaus die gleichmäßige Luftverteilung
im Materialbett gewährleistet.
-
Wie
erläutert, befinden sich in Förderrichtung mehrere
durch Zellenräder geregelte Schwergutausträge 6,
wobei dichteleichtes Gut und/oder Feinstgut durch die Saugleisten 13 abgezogen
werden kann.
-
Vor
der Beaufschlagung der Vorrichtung ist eine trockene Vorklassierung
zweckmäßig, da während des Sortierprozesses
Feingut unter ca. 40 μm Korngröße in
die Staubfraktion gelangt.
-
Die
Austragsregelung durch Zellenräder für dichteschweres
Material kann mit der oben genannten Leichtgutabtrennung durch Saugen
kombiniert werden, um die Trenneffekte zu verbessern. Zur Regelung
des Schwergutaustrags ist eine Überwachung der fluidisierten
Schicht möglich. Dies kann über eine entsprechende
Sensorik erfolgen. Auch besteht die Möglichkeit, die Regelung
auf der Basis des Anteils von Schwergut im Leichtgutaustrag durchzuführen
dergestalt, dass bei erfasstem Schwergut im Leichtgutaustrag der
Abzug von Schwergut über den Schwergutaustrag durch Öffnung
der Zellenradschleuse vergrößert wird.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung und das zugehörige
Verfahren finden bevorzugt Anwendung bei der Sortierung von Schwermineralsanden.
Als Einsatzmöglichkeiten ergeben sich weiterhin die Sortierung
von metallführenden Schlacken aus metallurgischen Prozessen,
die ausschließlich trocken aufbereitet werden, die Sortierung
von Aschen, die einer Abreicherung von Schwermetallen bedürfen,
die Sortierung von Mineralien, die einen feinen Aufschluss benötigen,
dann aber in der Regel nur noch durch aufwendige Flotationsverfahren unter
Verwendung von Wasser trennbar sind, z. B. Schwerspat-Calcit-Trennung,
bei Stoffen, die trocken gemahlen werden müssen, die aber
bei der Zerkleinerung Schadstoffe freisetzen und die bislang nur
nass abtrennbar waren und einen Zwischenschritt der Trocknung erforderten,
bei der Sortierung von Kohle, wobei der Verzicht auf Wasserzugabe
zur Sortierung eine erhebliche Reduktion beim Aufwand der nachfolgenden
Entwässerung und Trocknung beinhaltet, sowie bei der Sortierung
von Salzen, bei denen eine Nasstrennung sehr aufwendig ist.
-
Mit
einem Prototypen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
(CDF) mit einer Arbeitsbreite von 400 mm, einer Länge von
2400 mm und drei Schwergutausträgen wurden verschiedene
Vergleichsuntersuchungen zur Aufbereitung von Schwermineralsand
unternommen. Verglichen wurde dabei die Sortierleistung mit nass
arbeitenden Wendelscheidern sowie in Bezug zu Luftherden.
-
Durch
unterschiedliche Maschineneinstellung wurden diverse Möglichkeiten
zur Voranreicherung der Schwermineralsande untersucht und parallel
mit den Möglichkeiten der Nassaufbereitung durch einstufige Wendelscheideranlagen
verglichen. Der Wendelscheider wurde hierbei mit derselben Aufgabe
und mit einem Durchsatz von 1,5 t/h bei einem Feststoffgehalt von
30 Gew.-% beschickt.
-
Der
untersuchte Sand wies einen Schwermineralanteil von etwa 5% auf.
Das Bergematerial (Quarzsand) lag in der Dichte bei 2,65 g/cm3. Der Schwermineralanteil lag über
4,5 g/cm3. Die Schwerminerale lagen nahezu
vollständig aufgeschlossen vor.
-
Bei
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
besteht die Möglichkeit, das hier vorgestellte Prinzip zur
Klassierung von Stoffsystemen von grob nach fein anzuwenden, sofern
es sich um monomineralische Stoffsysteme handelt. So ist eine Anwendung
des Verfahrens zu Quarzsandklassierung im Bereich von beispielsweise
63 μm bis etwa 400 μm möglich.
-
2 zeigt
typische Kornverteilungen des Sandes und der enthaltenen Schwerminerale.
Die Schwerminerale sind im Mittel feiner als der Quarzsand.
-
Die 3 stellt
die Sortierergebnisse des erfindungsgemäßen Separators
CDF bei drei verschiedenen Einstellungen denen des Wendelscheiders
gegenüber.
-
Bei
einer Anreicherung um den Faktor 6 im Konzentrat erreichte die erfindungsgemäße
Vorrichtung ein Ausbringen von 80% bei Einstellung C.
-
Mit
dem Wendelscheider wurde bei etwa 7-facher Anreicherung ein Ausbringen
von über 90% erreicht. Um mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ebenfalls ein Ausbringen von 90% zu erreichen, ist ein
Massenausbringen von etwa 30% erforderlich (Einstellung A). Es werden
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zwar etwas
schwächere Sortierergebnisse erreicht im Vergleich zu dem
nass arbeitenden Wendelscheider, der allerdings für die
erreichten Ergebnisse etwa 2 m3/t Prozesswasser
benötigt. Ungeachtet dessen wurde eine zur Bergeabscheidung
ausreichende Anreicherung bei einem hohen Ausbringen erzielt. Damit
konnte die Aufgabenstellung einer Abtrennung von ca. 70% der Menge
als Berge bei einem Ausbringen von über 90% im Vorkonzentrat
erfüllt werden.
-
Eine
weitere Vergleichsuntersuchung wurde mit einem Luftherd durchgeführt.
Bei diesem Vergleich wurde ein Vorkonzentrat aus den oben erwähnten
Versuchen sortiert. Dies wies einen Schwermineralgehalt von etwa
20 Gew.-% auf.
-
Die
nachstehend gezeigte Tabelle stellt die Ergebnisse dieser Versuchsreihe
gegenüber. Auch in diesem Vergleich wurde mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eine unschärfere Trennung zwischen Leicht-
und Schwergut erzielt. Mit dem Luftherd wurden etwa 73% der Schwerminerale
in 25% der aufgegebenen Masse als Schwergut ausgebracht. Um ein
vergleichbares Wertstoffausbringen zu erzielen, müssen
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung etwa 36%
der Masse im Konzentrat ausgebracht werden. Bei gleichem Massenausbringen
wie mit dem Luftherd wird ein um etwa 10% geringeres Wertstoffausbringen
erreicht. Damit liegt die Trennschärfe beim Luftherd erwartungsgemäß höher.
Allerdings sind die Sortierergebnisse der erfindungsgemäßen
Vorrichtung bei einem um den Faktor 40 höheren spezifischen
Durchsatz erzielt worden. Sortierergebnisse für Schwermineralsand
mit CDF und Luftherd
| | Luftherd | CDF
Einstellung A | CDF
Einstellung B | CDF
Einstellung C |
Durchsatz | t/h × m | 0,24
(!) | 9,8 | 9,5 | 10,3 |
Massenausbringen | Gew.-% | 25,4 | 27,2 | 35,8 | 42,2 |
Schwermineralausbringen | Gew.-% | 72,8 | 63,2 | 70,2 | 79,5 |
Anreicherung | [–] | 2,9 | 2,3 | 2,0 | 1,9 |
-
- 1
- Gehäuse
- 2
- Aufgabeschütte
- 3
- Öffnung
- 4
- Aufgabegut/Schwermineralsand
- 5
- Luftverteilplatte
- 6
- Schwergutaustrag
- 7
- Luftkammer
- 8
- Luftzuführung
- 9
- Leitklappe
- 10
- Kanal
- 11
- Zellenradschleuse
- 12
- Mittelgut-
oder Leichtgutaustrag
- 13
- Saugleiste
- 14
- Feinstgutaustrag
- 15
- Öffnung
zur Entstaubung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0187730
B1 [0015, 0015]