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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ableitung von
unkontrolliertem Harnabgang bei männlichen Personen mit
einem einteiligen Grundkörper aus Silikon, Silikonkautschuk
oder einem physiologisch verträglichen Kunststoff, wobei der
Grundkörper einen zylinderförmigen ersten Kammerabschnitt,
dessen Innendurchmesser etwas geringer ist als ein Außendurchmesser
des Penis des Benutzers, einen sich an den ersten Kammerabschnitt
anschließenden zweiten Kammerabschnitt, dessen Innendurchmesser
größer ist als der Innendurchmesser des ersten
Kammerabschnitts sowie einen sich an den zweiten Kammerabschnitt
anschließenden, sich vom zweiten Kammerabschnitt weg verjüngenden
Trichterabschnitt mit einem Schlauchanschluss aufweist.
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Eine
derartige Vorrichtung ist aus der
DE 201 13 445 U1 bekannt. Im Vergleich zu
anderen bekannten Harnableitungsvorrichtungen ist die in der
DE 201 13 445 U1 offenbarte
Vorrichtung leicht anzubringen und gewährleistet zudem,
dass kein Harn austreten kann. Insbesondere die Verwendung eines
Siliconkautschuk-Materials im Bereich eines Abschlussabschnitts
durch den ein Penis in die Vorrichtung eingeführt wird
trägt hierzu bei. Zudem wird ein Blutstau in diesem Bereich
vermieden. Aufgrund unterschiedlicher anatomischer Gegebenheiten
hat sich jedoch herausgestellt, dass bei einigen Patienten ein sicherer
Halt der bekannten Vorrichtung nicht zu 100% gewährleistet
werden konnte.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur
Ableitung von unkontrolliertem Harnabgang bei männlichen
Personen der eingangs genannten Art bereitzustellen, die einen sicheren
Halt an dem Penis des Benutzers gewährleistet.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe dient eine gattungsgemäße
Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs
1.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Ableitung von
unkontrolliertem Harnabgang bei männlichen Personen weist
einen einteiligen Grundkörper aus Silicon, Siliconkautschuk
oder einem physiologisch verträglichen Kunststoff auf,
wobei der Grundkörper einen zylinderförmigen ersten
Kammerabschnitt, dessen Innendurchmesser etwas geringer oder gleich
einem Außendurchmesser eines Penis des Benutzers ist, einen
sich an den ersten Kammerabschnitt anschließenden zweiten
Kammerabschnitt, dessen Innendurchmesser größer
ist als der Innendurchmesser des ersten Kammerabschnitts sowie einen
sich an den zweiten Kammerabschnitt anschließenden, sich
vom zweiten Kammerabschnitt weg verjüngenden Trichterabschnitt
mit einem Schlauchanschluss aufweist. Erfindungsgemäß ist der
erste Kammerabschnitt von mindestens einem umlaufenden ring- oder
bandförmigen Halteelement umgeben, wobei das Halteelement
zumindest teilweise hohlförmig zur Aufnahme eines gasförmigen oder
flüssigen Mediums ausgebildet ist und mindestens eine Ventilvorrichtung
zum Anschluss einer Befüllungs- und/oder Entleerungsvorrichtung
aufweist. Durch das ring- oder bandförmige Halteelement
ist ein sicherer Halt der Vorrichtung an dem Penis des Benutzers
gewährleistet. Durch eine einfache Befüllung und
Entleerung des zumindest teilweise hohlförmig ausgebildeten
Halteelements mit dem gasförmigen oder flüssigen
Medium ist es dem Benutzer möglich, einerseits relativ
einfach die benötigte Haltekraft herzustellen, ohne dass
es zu Schmerzen und möglicherweise zu einem Blutstau kommt.
Andererseits kann durch die Entleerung des Halteelements die Vorrichtung
relativ einfach und schnell abgenommen werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besteht das Halteelement aus Silicon, Siliconkautschuk
oder einem physiologisch verträglichen Kunststoff. Durch
die Verwendung dieser Materialien ist einerseits eine gute Verträglichkeit,
insbesondere Hautverträglichkeit gewährleistet.
Zudem sind diese Materialien leicht reinigbar.
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In
weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist die Ventilvorrichtung am Umfang des Halteelements
ausgebildet. Es ist aber auch möglich, dass die Ventilvorrichtung an
einem Ende eines schlauchartigen Elements ausgebildet ist, wobei
das Element mit seinem der Ventilvorrichtung gegenüberliegenden
Ende am Umfang des Haltelements angeordnet ist. So kann das schlauchartige
Element einstückig mit dem Halteelement ausgebildet sein.
Zudem ist es möglich, dass die Ventilvorrichtung als Rückschlagventil
ausgebildet ist. Durch die Ventilvorrichtung ist eine einfache Befüllung
und Entleerung des Halteelementes gewährleistet. Zudem
verhindert die Ventilvorrichtung einen ungewollten Ein- und Austritt
des gasförmigen oder flüssigen Mediums.
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In
weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weist der erste Kammerabschnitt an seinem dem zweiten
Kammerabschnitt gegenüberliegenden Ende mindestens eine
Dehnlasche auf. Zudem ist es möglich, dass der erste Kammerabschnitt
an seinem dem zweiten Kammerabschnitt gegenüberliegenden
Ende mindestens eine Befestigungslasche aufweist. Die Dehnlasche
und/oder die Befestigungslasche können zudem mindestens
eine Verstärkungsrippe oder einen Verstärkungssteg
aufweisen. Dabei kann die Verstärkungsrippe oder der Verstärkungssteg
einstückig mit dem Grundkörper der Vorrichtung
ausgebildet sein. Es ist aber auch möglich, dass die Verstärkungsrippe
oder der Verstärkungssteg mit dem Grundkörper
der Vorrichtung verklebt und/oder verschweißt ist. Des
Weiteren kann sich die jeweilige Verstärkungsrippe bis
in den Bereich des ersten Kammerabschnitts erstrecken. Durch die
Dehnlaschen ist ein leichtes Anbringen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung am Penis eines Benutzers gewährleistet. Dabei
wird mit jeweils einer Hand eine Dehnzunge ergriffen und der erste
Kammerabschnitt soweit auseinandergedehnt, bis der Penis durch den ersten
Kammerabschnitt in den Grundkörper der Vorrichtung eingeführt
werden kann. Nach dem Einführen werden die Dehnzungen losgelassen,
wodurch sich der erste Kammerabschnitt an den Penisschaft harndicht
anschmiegt. Bei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einer Befestigungslasche kann die Vorrichtung an
einer Unterhose oder an einem Gürtel befestigt werden.
Durch an den Dehnlaschen und/oder der Befestigungslasche angeordnete
Verstärkungsrippen oder Verstärkungsstege, die
sich bis in den Bereich des ersten Kammerabschnitts erstrecken können,
wird zudem zuverlässig verhindert, dass es zu einem Abreißen
oder einem Aufrollen der Dehnungslaschen oder der Befestigungslaschen
kommt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist in einem Übergangsbereich zwischen dem
ersten Kammerabschnitt und dem zweiten Kammerabschnitt mindestens
ein Spül- und Belüftungsanschluss ausgebildet. Dadurch
ist es möglich, dass der Grundkörper der erfindungsgemäßen
Vorrichtung jederzeit und einfach mittels einer Spülflüssigkeit
gereinigt werden kann. Die ebenfalls ausgebildete Belüftungsfunktion
erleichtert den Harnabfluss aus der Vorrichtung. In weiteren vorteilhaften
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist im Bereich des Trichterabschnitts mindestens ein Verstärkungssteg
ausgebildet. Der Verstärkungssteg kann dabei einstückig
mit dem Grundkörper ausgebildet sein. Es ist aber auch möglich,
dass der Verstärkungssteg mit dem Trichterabschnitt verklebt
oder verschweißt ist. Ein in diesem Bereich ausgebildeter
Verstärkungssteg verhindert zuverlässig ein Abknicken
des Schlauchanschlusses der Vorrichtung und sichert somit den kontinuierlichen
Harnabfluss aus der Vorrichtung.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
einem in den folgenden Zeichnungen dargestelltem Ausführungsbeispiel.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Ableitung von unkontrolliertem Harnabgang bei männlichen
Personen;
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2 eine
perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß 1; und
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3 eine
schematische Darstellung eines Halteelements der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 10 zur
Ableitung von unkontrolliertem Harnabgang bei männlichen
Personen. Die Vorrichtung 10 besteht dabei aus einem einteiligen Grundkörper 12 aus
Silicon, Siliconkautschuk oder einem physiologisch verträglichen
Kunststoff. Man erkennt, dass der Grundkörper 12 einen
zylinderförmigen ersten Kammerabschnitt 14, dessen
Innendurchmesser etwas geringer oder gleich einem Außendurchmesser
eines Penis des Benutzers ist, einer sich an den ersten Kammerabschnitt 14 anschließenden
zweiten Kammerabschnitt 16, dessen Innendurchmesser größer
ist als der Innendurchmesser des ersten Kammerabschnitts 14 sowie
einen sich an den zweiten Kammerabschnitt 16 anschließenden, sich
vom zweiten Kammerabschnitt 16 weg verjüngenden
Trichterabschnitt 18 mit einem Schlauchanschluss 20 aufweist.
Der Ausdruck „etwas geringer" ist so auszulegen, dass der
Innendurchmesser des ersten Kammerabschnitts 14 zum Beispiel
bei einem Penisdurchmesser von 22 bis 40 mm ungefähr 20 mm
beträgt.
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Des
Weiteren erkennt man, dass der erste Kammerabschnitt 14 von
einem umlaufenden ringförmigen Halteelement 22 umgeben
ist, wobei das Halteelement 22 teilweise hohlförmig
zur Aufnahme eines gasförmigen oder flüssigen
Mediums ausgebildet ist und eine Ventilvorrichtung 24 zum
Anschluss einer Befüllungs- und Entleerungsvorrichtung
(nicht dargestellt) aufweist. Als gasförmiges Medium kann dabei
Luft, als flüssiges Medium Wasser verwendet werden. Das
Halteelement 22 besteht ebenfalls aus Silicon, Siliconkautschuk
oder einem physiologisch verträglichen Kunststoff. Die
Ventilvorrichtung 24 ist an einem Ende 28 eines
schlauchartigen Elements 26 ausgebildet, wobei das Element 26 mit
seinem der Ventilvorrichtung 24 gegenüberliegenden
Ende 40 am Umfang des Halteelements 22 angeordnet
und mit diesem gas- oder flüssigkeitsleitend verbunden ist.
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Des
Weiteren erkennt man, dass der erste Kammerabschnitt 14 an
seinem dem zweiten Kammerabschnitt 16 gegenüberliegenden
Ende zwei Dehnlaschen 30, 32 aufweist. Die Dehnlaschen 30, 32 sind
zudem mit jeweils einer Verstärkungsrippe bzw. einem Verstärkungssteg 36 versehen.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Verstärkungsrippe
bzw. der Verstärkungssteg 36 sowie die Dehnlaschen 30, 32 einstückig
mit dem Grundkörper 12 ausgebildet. Es ist aber
auch möglich, dass sowohl die Dehnlaschen 30, 32 wie
auch die Verstärkungsrippen bzw. Verstärkungsstege 36 mit
dem Grundkörper 12 verklebt und/oder verschweißt
sind. Des Weiteren kann sich die jeweilige Verstärkungsrippe 36 bis
in den Bereich des ersten Kammerabschnitts 14 erstrecken
und dort angeordnet sein. Zudem weist der erste Kammerabschnitt 14 an
seinem dem zweiten Kammerabschnitt 16 gegenüberliegenden
Ende eine Befestigungslasche 34 mit einer Öse 38 auf.
Auch die Befestigungslasche 34 ist mittels einer Verstärkungsrippe
bzw. einem Verstärkungssteg 36 mit dem Grundkörper 12 verbunden.
Mit Hilfe der Befestigungslasche 34 und der ausgebildeten Öse 38 kann
die Vorrichtung 10 an einem Gürtel oder dergleichen
befestigt werden. Anstelle der Öse 38 kann natürlich
auch eine andere Befestigungsvorrichtung, wie zum Beispiel ein Klettband,
Drückknöpfe an der Befestigungslasche 34 angebracht
werden.
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Des
Weiteren erkennt man, dass in einem Übergangsbereich 42 zwischen
dem ersten Kammerabschnitt 14 und dem zweiten Kammerabschnitt 16 ein
Spül- und Belüftungsanschluss 44 ausgebildet ist.
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Zur
bestimmungsgemäßen Anbringung der Vorrichtung 10 auf
dem Penis eines Benutzers werden die Dehnlaschen 30, 32 ergriffen
und radial zur Mittelachse des Grundkörpers 12 nach
außen gezogen, wodurch sich der Innendurchmesser des ersten Kammerabschnitts 14 soweit
vergrößert, dass der Penis in die Vorrichtung 10 bzw.
den Grundkörper 12 eingeführt werden
kann. Anschließend werden die Dehnlaschen 30, 32 losgelassen,
wodurch sich der erste Kammerabschnitt 14 an den Penis
mit Druck anschmiegt, so dass ein Austritt von Harn über
den ersten Kammerabschnitt 14 verhindert wird. Gleichzeitig
ist die Druckkraft so ausgelegt, dass kein Blutstau im Penis auftritt.
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Die
Dimensionen der Vorrichtung 10 können abhängig
von der jeweiligen Größe des Penis eines Benutzers
ausgelegt werden. Bei einer für den durchschnittlichen
Benutzer ausgelegten Vorrichtung 10 beträgt der
Innendurchmesser des zweiten Kammerabschnitts 16 ungefähr
35 bis 45 mm. Der erste Kammerabschnitt 14 hat gemäß dieser
Ausführungsform einen Innendurchmesser von ungefähr
20 mm und einen Außendurchmesser von ungefähr
21 mm.
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2 zeigt
eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung 10 gemäß 1.
Man erkennt deutlich den Aufbau des Grundkörpers 12 bestehend
aus dem ersten Kam merabschnitt 14, dem zweiten Kammerabschnitt 16 und
dem Trichterabschnitt 18 mit dem Schlauchanschluss 20.
Des Weiteren sind deutlich die Verstärkungsrippen 36, 46 zu
erkennen. Auch die Anordnung und Ausgestaltung des Halteelements 22 und
der damit über das schlauchförmige Element 26 verbundene
Ventilelement 24 ist dargestellt.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung des Halteelements 22 der
Vorrichtung 10. Man erkennt, dass die Ventilvorrichtung 24 über
das schlauchartige Element 26 mit einem Hohlraum 48 des
Halteelements 22 gas- und flüssigkeitsleitend verbunden
ist. An die Ventilvorrichtung 24 kann eine spritzenartige
Vorrichtung angeschlossen werden, die zur Befüllung und
Entleerung des Halteelements mit dem gasförmigen oder flüssigen
Medium dient.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 20113445
U1 [0002, 0002]