DE102008019908A1 - Verfahren zur Erzeugung eines Filterwechsel-Anzeigesignals - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines erforderlichen Filterwechsel-Anzeigesignals bei einem mit einem Filter (6), bspw. in Form eines Filterbeutels ausgerüsteten Elektrostaubsauger (1). Um ein vereinfachtes Verfahren zur Anzeige eines erforderlichen Filterwechsels anzugeben, wird vorgeschlagen, dass die Drehzahländerung des Elektromotors (4) als Indikator herangezogen wird, wobei zunächst das Überschreiten eines vorgegebenen Grenzwertes der Motordrehzahländerung erfasst wird und zudem berücksichtigt wird, ob eine vorgegebene Zeit seit dem letzten Filterwechsel abgelaufen ist und/oder ob die Differenz der Messwerte zweier aufeinanderfolgender Messungen unterhalb eines Schwellwertes liegt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines erforderlichen Filterwechsel-Anzeigesignals bei einem mit einem Filter, bspw. in Form eines Filterbeutels, ausgerüsteten Elektrostaubsauger.
  • Verfahren der in Rede stehenden Art sind bekannt. Mittels eines solchen Verfahrens wird dem Benutzer ein Anzeigesignal zum erforderlichen Filterwechsel vermittelt. In diesem Zusammenhang ist weiter bekannt, zur Ermittlung des Filterbeutel-Füllstandgrades den im Bereich des Filterbeutels herrschenden Druck bzw. die Druckdifferenz vor und hinter dem Filterbeutel zu ermitteln, über welche Werte Rückschlüsse auf den Füllstand des Filterbeutels gezogen werden können. So ist diesbezüglich weiter bekannt, über die Druckdifferenz ein bewegliches Anzeigeelement mechanisch auszulenken. Alternativen sehen eine elektronische Anzeige vor, dies weiter im Zusammenhang mit einem Drucksensor zur Erfassung der Druckdifferenz.
  • Im Hinblick auf den bekannten Stand der Technik wird eine technische Problematik der Erfindung darin gesehen, ein vereinfachtes Verfahren zur Anzeige eines erforderlichen Filterwechsels anzugeben.
  • Diese Problematik ist zunächst und im Wesentlichen durch den Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass die Drehzahländerung des Elektromotors als Indikator herangezogen wird, wobei zunächst das Überschreiten eines vorgegebenen Grenzwertes der Motordrehzahländerung erfasst wird und zudem berücksichtigt wird, ob eine vorgegebene Zeit seit dem letzten Filterwechsel abgelaufen ist und/oder ob die Differenz der Messwerte zweier aufeinanderfolgender Messungen unterhalb eines Schwellwertes liegt. Dem vorgeschlagenen Verfahren liegt die Erfahrung zugrunde, dass sich die Drehzahl des Gebläsemotors des Elektrostaubsaugers abhängig von der Belastung ändert. Bei höherem Widerstand im Strömungsweg bspw. durch Verschließen der Poren steigt die Motordrehzahl an, da der Volumenstrom aufgrund des höheren Widerstandes abnimmt. Durch die Drehzahl des Elektromotors ist somit über die bekannte Gebläsekennlinie der Volumenstrom und die Druckdifferenz am Gebläse bekannt. Ein leerer Filterbeutel verursacht einen Druckabfall in der Größenordnung einiger hPa (bspw. 5 bis 10 hPa). Bei Befüllung des Filterbeutels vergrößert sich der Druckabfall über dem Filterbeutel bspw. bis hin zu 60, weiter bis hin zu 80 hPa bei vollständiger Befüllung, was zu einem Drehzahlanstieg des Elektromotors führt. Bei einem so genannten schnelllaufenden Elektromotor mit mehreren 1.000 U/Min. ist ein Drehzahlanstieg von mehreren 100 U/Min. zu verzeichnen, so weiter insbesondere ein Drehzahlanstieg von 1–10% gegenüber der Motordrehzahl im unbelasteten Zustand, weiter insbesondere ein Drehzahlanstieg von 1,5–3%. So ergibt sich weiter bei einem schnelllaufenden Motor mit einer Drehzahl im unbelasteten Zustand von 35.000–40.000 U/Min., weiter bspw. von 37.800 U/Min. ein Drehzahlanstieg von 500–1.000 U/Min., bspw. 800 U/Min. Anhand der ausreichend großen Erhöhung der Drehzahl wird ein voller Filterbeutel erkannt.
  • Eine einfache Messung allein der Drehzahl ist zur sicheren Erfassung des Filterbeutel-Füllstandes nicht ausreichend, da eine Drehzahlerhöhung auch durch weitere Faktoren bedingt sein kann. So bewirkt ein Vorsatzgerät mit einem größeren Strömungswiderstand wie bspw. eine Fugendüse eine ähnlich große Drehzahländerung wie ein gefüllter Filterbeutel. Auch der Wechsel auf einen anderen Bodenbelag, wie bspw. der Wechsel von Hartboden auf einen dichten Teppichflor, bewirkt eine Drehzahländerung. Für eine sichere Erkennung eines vollen Filterbeutels müssen mögliche Fehlinterpretationen verhindert werden. Der Anstieg der Motordrehzahl infolge steigenden Filterbeutelinhalts erfolgt langsam, so insbesondere bei üblicher Ausgestaltung über einen Zeitraum von mehreren Stunden Betriebszeit, während Schwankungen durch Wechsel des Vorsatzgerätes und/oder des Bodenbelags sprungförmigen Charakter aufwei sen. Entsprechend können Sprünge der Drehzahl nicht durch eine Filterbeutelfüllung verursacht sein und können somit hinsichtlich der Erfassung des Filterbeutel-Füllstandgrades ignoriert werden. Das Drehzahlsignal wird hierzu bevorzugt niederfrequent gefiltert. Durch einen sprungartigen Anstieg der Drehzahl infolge bspw. eines Vorsatzgerätewechsels bzw. Bodenbelagwechsels wird ein gegenüber einer zuvor erfolgten Messung zu vergleichender Schwellwert überschritten, welche Überschreitung zur Folge hat, dass der neu ermittelte Drehzahlwert nicht in die Füllstandsermittlung einbezogen wird. Lediglich die Differenz der Messwerte zweier aufeinanderfolgender Messungen, die unterhalb eines Schwellwertes liegt, ist ein Indiz für eine weitere Filterbeutelfüllung bzw. ein Indiz für einen Druckabfall am Filterbeutel und wird somit in die Überwachung einbezogen.
  • Zufolge des vorgeschlagenen Verfahrens ist zur Erzeugung eines erforderlichen Filterwechsel-Anzeigesignals keine insbesondere den Druckabfall erfassende Sensorik erforderlich, darüber hinaus weiter keine mechanischen oder elektronischen Sensorelemente. Zudem ist durch das vorgeschlagene Verfahren das erforderliche Filterwechsel-Anzeigesignal unabhängig von etwaigen Druckunterschieden in Abhängigkeit vom verwendeten Vorsatzgerät bzw. vom zu reinigenden Bodenbelag generierbar, darüber hinaus auch unabhängig von einer Leistungsstufe eines ggf. über mehrere Leistungsstufen betreibbaren Elektromotors. Das Verfahren arbeitet zuverlässig bei unterschiedlichen Leistungsstufen bzw. Volumenströmen, da allein eine Motordrehzahländerung in Abhängigkeit von der Befüllung des Filterbeutels zur Generierung des Anzeigesignals berücksichtigt wird.
  • Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend, auch in der Figurenbeschreibung, oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zum Gegenstand des Anspruchs 1 oder zu Merkmalen weiterer Ansprüche erläutert. Sie können aber auch in einer Zuordnung zu nur einzelnen Merkmalen des Anspruches 1 oder des jeweiligen weiteren Anspruches oder jeweils unabhängig von Bedeutung sein.
  • So ist in einer bevorzugten Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes vorgesehen, dass die Drehzahl des Elektromotors einmal pro Sekunde oder mehr gemessen wird. Die jeweils aufeinanderfolgenden Messungen werden verglichen und ein Differenzwert mit dem vorgegebenen Schwellwert verglichen. Sofern der Differenzmesswert den Schwellwert unterschreitet, wird dieser in die Berechnung zur Generierung des Anzeigesignals einbezogen. In weiter bevorzugter Ausgestaltung wird die Drehzahl des Elektromotors zweimal pro Sekunde gemessen, alternativ auch drei- bis fünfmal pro Sekunde.
  • Um kleinere Drehzahlschwankungen, bspw. bei einem Vor- und Rückhub des Staubsaugers bzw. bei einem Stillstand desselben, herauszufiltern, ist in einer weiter bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass aus den gemessenen Werten ein Mittelwert über 15–30, bevorzugt 25 Messungen ermittelt wird. Es wird so aus den ermittelten Drehzahlwerten ein gleitender Mittelwert gebildet. Auch ist bevorzugt, dass ein Vergleich zweier oder mehrerer Mittelwerte nur berücksichtigt wird, wenn eine Differenz geringer ist als ein vorgegebener Referenzwert. Größere Drehzahländerungen werden durch das Verfahren leichter erfasst, wenn, wie weiter bevorzugt, jeder dritte oder alternativ bspw. jeder vierte, jeder fünfte oder jeder zehnte Mittelwert für eine Bewertung betrachtet wird. Der vorliegende Mittelwert wird mit dem letzten, zu berücksichtigenden Mittelwert verglichen, wobei eine Differenz dieser Mittelwerte nur bei Unterschreiten des vorgegebenen Schwellwertes Berücksichtigung findet.
  • Die bei jeweiliger Unterschreitung des Schwellwertes zu berücksichtigenden Drehzahländerungen werden addiert, bis der vorgegebene Grenzwert der maximalen Drehzahländerung erreicht ist. Dieser Grenzwert stellt den Drehzahlwert dar, der auf einen gefüllten Filterbeutel rückschließen lässt. Ist entspre chend durch die Addition der Drehzahländerungen der Grenzwert überschritten, wird ein voller Filterbeutel angezeigt. Anderenfalls startet bei Unterschreiten des vorgegebenen Grenzwertes der Algorithmus erneut mit einer Drehzahlmessung.
  • In weiter bevorzugter Ausgestaltung wird als zweiter Faktor neben den Drehzahländerungen die Zeit seit dem letzten Filterbeutelwechsel in die Bewertung mit einbezogen, da die Wahrscheinlichkeit eines vollen Filterbeutels bei längerem Betrieb höher ist. Dieser gewichtige Zeitwert wird in bevorzugter Ausgestaltung zu den gefilterten Drehzahländerungen addiert.
  • Nachdem ein voller Filterbeutel angezeigt wurde, muss der nötige Filterbeutelwechsel sicher erkannt werden. Hierzu genügt es nicht, eine geringere Drehzahl zu detektieren, da diese auch bspw. durch einen Wechsel des Vorsatzgerätes erreicht werden kann. Vielmehr ist nötig, mehrere Informationen miteinander zu korrelieren. So ist vorgesehen, dass nach Generierung eines Filterwechsel-Anzeigesignals eine Rückstellung erfolgt, wenn eine oder mehrere der folgenden Bedingungen erfüllt sind:
    • – der Staubsauger wird ausgeschaltet,
    • – die nach einem Wiedereinschalten des Staubsaugers ermittelte Drehzahl liegt innerhalb eines Drehzahlbereichs, der dem Betrieb des Staubsaugers mit leerem Filter, ggf. in einer der möglichen Zusammenschaltungsvarianten mit einem Vorsatzgerät, entspricht.
  • Zufolge dieser Ausgestaltung wird die Anzeige erst zurückgestellt, wenn der Staubsauger für den Filterbeutelwechsel ausgeschaltet wurde. Die Drehzahl, die danach gemessen wird, muss in einem Bereich liegen, der auf einen leeren Filterbeutel schließen lässt. Die Drehzahlmessung berücksichtigt hierbei auch einen Vorsatzgerätewechsel. Hierzu wird die gemessene Drehzahl mit ver schiedenen Referenzwerten verglichen, die für die verschiedenen Vorsatzgeräte im Zusammenhang mit einem leeren Filterbeutel vorgegeben sind.
  • Alternativ kann die Erkennung des Filterbeutelwechsels auch durch Merkmale des Filterbeutels, bspw. durch Anordnung eines Transponders zur Identifikation des Filterbeutels, oder durch Änderung eines Schalterzustandes beim Filterbeutelwechsel erfolgen.
  • Bei steigendem Füllgrad des Filterbeutels sinkt die Schwankungsbreite der Drehzahl. Die Amplitude der Schwankungen der Drehzahl, verursacht durch das Fahren auf dem Bodenbelag oder verursacht durch einen Wechsel des Bodenbelags, ist somit ein weiteres Maß für den Füllstand des Filterbeutels. Darüber hinaus können aus dem Verlauf der Drehzahl Rückschlüsse auf das verwendete Vorsatzgerät gezogen werden. So führt bspw. die Verwendung einer Fugendüse zu starken kurzzeitigen Drehzahlanstiegen, die durch Festsaugen der Düse am zu saugenden Teil hervorgerufen werden.
  • Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, welche lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher erläutert. Es zeigt:
  • 1 in perspektivischer Darstellung einen Elektrostaubsauger in Form eines stielgeführten Haushalts-Staubsauggerätes;
  • 2 einen schematischen Längsschnitt durch den Elektrostaubsauger;
  • 3 ein Diagramm zur Darstellung der Motordrehzahländerung allein in Abhängigkeit von der Befüllung des Filterbeutels;
  • 4 ein Diagramm zur Darstellung der Drehzahländerungen allein in Abhängigkeit vom zu reinigenden Bodenbelag;
  • 5 ein Diagramm zur Darstellung der Motordrehzahländerung bei Befüllung des Filterbeutels in Abhängigkeit vom bearbeiteten Bodenbelag;
  • 6 eine Zeitlinie zur Darstellung der zeitlich versetzt vorgenommenen Drehzahlerfassungen sowie der hierbei ermittelten Mittelwerte;
  • 7 ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung des Verfahrens.
  • Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu 1 ein Staubsauger 1, insbesondere Haushalts-Staubsauger, welcher als handgeführtes Stielgerät ausgeführt ist. Dieses weist zunächst ein Basisgerät 2 auf, mit einem darin aufgenommenen Elektromotor 4 für ein Sauggebläse 5. An dem Basisgerät 2 ist eine zur Aufnahme des aufgesaugten Staubgutes vorgesehene, luftundurchlässige Filterkassette 3 angedockt. Diese beinhaltet einen Filter 6 in Form eines Filterbeutels.
  • Die Stromversorgung des in dem Basisgerät 2 integrierten Elektromotors 4 erfolgt über ein Elektrokabel 7.
  • Weiter besitzt das Basisgerät 2 einen schwanenhalsförmigen Fortsatz, welcher sich über den Bereich der Filterkassette 3 erstreckt. Im Bereich des freien Endes formt dieser Fortsatz eine Steckaufnahme für einen Stiel 8 des Staubsaugers 1 aus. Im Bereich des freien Endes des Stieles 8 ist ein Betätigungsgriff 9 vorgesehen. Dieser besitzt eine daumenbetätigbare Stelleinheit in Form eines Schiebeschalters, über welchen die Leistung des in dem Basisgerät 2 aufgenommenen Elektromotors 4 bzw. des über diesen angetriebenen Sauggebläses 5 bevorzugt stufenweise einstellbar ist.
  • Zur Bodenbearbeitung ist das Basisgerät 2 strömungsmäßig mit einem Vorsatzgerät 10 verbunden. Dieses kann eine, eine rotierende Bürste aufweisende Saugdüse sein. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein Vorsatzgerät 10 zur Hartbodenbearbeitung.
  • Der in 2 schematisch dargestellte Saugmund 11 des Vorsatzgerätes 10 steht strömungsmäßig in Verbindung mit dem in der Filterkassette 3 aufgenommenen Filterbeutel 6, wozu ein Strömungskanal 12 das Basisgerät 2 durchsetzt. Endseitig geht dieser Strömungskanal 12 in einen Stutzen 13 über.
  • Der Stutzen 13 durchsetzt eine Einströmöffnung 15 einer filterbeutelseitigen Halteplatte 14. Über die Einströmöffnung 15 wird die staubbeladene Luft mittels Saugluftstrom eingebracht. An der Halteplatte 14 ist unterseitig, d. h. abgewandt dem Basisgerät 2, ein luftdurchlässiger Staubbeutel 16 befestigt. In Betriebsstellung liegt der Filterbeutel 6 in Überkopfstellung in der Filterkassette 3 ein; wird demnach im Saugbetrieb von unten durch die Einströmöffnung 15 angeströmt.
  • Die Anordnung ist weiter so gewählt, dass die staubbeladene Saugluft den Stutzen 13 durchtretend durch den Filterbeutel 6 gesogen wird und von hier über einen zwischen Filterkassette 3 und Filterbeutel 6 belassenen Ringraum zum nachgeschalteten Sauggebläse 5 gelangt. Abströmseitig des Sauggebläses 5 tritt die gefilterte Saugluft über eine seitliche Gehäuseöffnung 17 des Basisgerätes 2 in die Umgebung aus.
  • Bei dem Elektromotor 4 zum Antrieb des Sauggebläses 5 handelt es sich in vorliegender Ausführungsform um einen schnelllaufenden Elektromotor, insbesondere um einen Elektromotor, der unter Normalbelastung, d. h. bei leerem Filterbeutel 6 und üblichem Vorsatzgerät 10, eine Drehzahl von etwa 37.800 U/Min. erreicht.
  • Der Staubsauger 1 ist mit einer Anzeige 18 versehen, welche bei einem erforderlichen Wechsel des Filterbeutels 6 aktiviert wird. Das zur Ansteuerung der Anzeige 18 benötigte Signal wird in Abhängigkeit von der Drehzahl des Elektromotors 4 generiert. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Anzeige 18 ein Leuchtmittel.
  • Ein leerer Filterbeutel 6 verursacht einen Druckabfall in der Größenordnung einiger hPa. Im Zuge der Befüllung des Filterbeutels 6 vergrößert sich dieser Druckabfall bis hin zu 60 oder 80 hPa bei vollständiger Befüllung. Hieraus resultiert eine Drehzahlerhöhung des Elektromotors 4 bis hin zu 800 U/Min., weiter bezogen auf das Ausführungsbeispiel eine Drehzahlerhöhung von 37.800 auf 38.600 U/Min. Der Anstieg der Drehzahl allein infolge steigenden Filterbeutelinhaltes (d. h. unter Nichtberücksichtigung weiterer drehzahlbeeinflussender Parameter) erfolgt langsam und annähernd kontinuierlich, dies weiter über einen üblichen Zeitraum bis zur vollständigen Füllung von mehreren Stunden Betriebszeit. Diese Drehzahländerung in alleiniger Abhängigkeit vom Füllgrad des Filterbeutels 6 ist in dem Diagramm in 3 dargestellt, wobei auf der X-Achse die Zeit t in Minuten und auf der Y-Achse die Drehzahl U in U/Min. abgetragen ist.
  • Neben einem Vorsatzgerätewechsel bewirkt auch ein Bodenbelagswechsel eine Drehzahländerung des Elektromotors 4. Diese Änderung ist gegenüber der Änderung bedingt durch die Filterbeutelbefüllung sprungartig, weiter aber auch in einem Bereich des Drehzahlbandes, das auch von der Drehzahländerung bedingt durch Filterbeutelbefüllung und damit einhergehender Druckerhöhung belegt ist. Durch den sprungförmigen Charakter der sich allein auf den Bodenbelagswechsel beziehenden Drehzahländerung kann eine solche sich nicht auf den Filterbeutelfüllstand beziehende Änderung herausgefiltert werden.
  • 4 zeigt ein Diagramm mit über einen Zeitraum t abgetragenen Drehzahlen U bezogen auf eine Saugbearbeitung unterschiedlicher Bodenbeläge. Im ersten Zeitabschnitt t1 sind Drehzahlen bei Saugbearbeitung eines üblichen, normalflorigen Teppichbodens aufgetragen. Die Drehzahlen liegen hierbei etwa im Bereich zwischen 38.000 und 38.200 U/Min. Der Übergang auf einen niederflorigen Teppichboden (abgetragen im Zeitabschnitt t2) erfolgt sprungartig durch Abfall der Drehzahl um mehrere hundert U/Min., in dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa um 600 U/Min., wonach sich das Drehzahlband etwa zwischen 37.800 und 38.000 U/Min. einpendelt.
  • In dem Zeitabschnitt t3 ist ein Drehzahlbereich abgetragen, resultierend aus einer Saugbearbeitung eines hochflorigen Teppichbodens. Der damit einhergehende Druckabfall führt zu einem sprunghaften Anstieg der Drehzahl des Elektromotors 4 auf einen Drehzahlbereich von etwa 38.300 bis 38.900 U/Min.
  • Die Hartbodenbearbeitung (Zeitabschnitt t4) unterscheidet sich weiter hinsichtlich des Drehzahlbandes im Vergleich zu den Drehzahlen bei der Saugbearbeitung von Teppichböden. Hier liegt bei leerem Filterbeutel 6 und entsprechend niedrigem Druckabfall am Filterbeutel 6 eine Motordrehzahl von etwa 37.600 bis 37.900 Umdrehungen vor.
  • Die Drehzahländerungen innerhalb eines Zeitabschnittes t1–t4 resultieren aus dem üblichen Vor- und Rückhub des Staubsaugers 1 im Zuge der Bodenbearbeitung.
  • Das Diagramm in 5 zeigt zwei Drehzahlmessungen, wobei sich die untere Messung L auf einen leeren Filterbeutel 6 und die obere Messung V auf einen vollen Filterbeutel 6 bezieht, dies weiter in Abhängigkeit vom zu bearbeitenden Bodenbelag, wobei mit t4 der Zeitabschnitt bei Bearbeitung eines Hartbodens, mit t2 der Zeitabschnitt bei Bearbeitung eines niederflorigen Teppichbodens und mit t3 der Zeitabschnitt bei der Saugbearbeitung eines hochflorigen Teppichbodens bezeichnet ist.
  • Es ist zu erkennen, dass bei steigendem Füllgrad des Filterbeutels 6 die Schwankungsbreite der Drehzahl sinkt. Die Amplitude der Schwankungen der Drehzahl U (verursacht durch Fahren auf einem Bodenbelag oder Wechsel der Bodenbeläge) ist somit ein weiteres Maß für den Füllstand des Filterbeutels 6.
  • Die Drehzahl des Elektromotors 4 wird zweimal pro Sekunde gemessen. Die Einzelmessungen sind in 6 auf einer Zeitlinie t schematisch mit E1 bis En dargestellt, wenngleich in der Zeichnung nicht jede Einzelmessung grafisch dargestellt ist. Aus den ermittelten Werten E1 bis En wird ein gleitender Mittelwert über bevorzugt 25 Messungen gebildet. Zufolge dessen werden kleinere Drehzahl-Schwankungen, resultierend bspw. aus dem Vor- und Rückhub bzw. Stillstand des Staubsaugers 1 gefiltert. In 6 sind schematisch aus Einzelmessungen zusammengefasste Mittelwerte M1 bis M4 dargestellt. Für die Bewertung wird in einer bevorzugten Ausgestaltung lediglich jeder dritte Mittelwert betrachtet, wodurch größere Drehzahländerungen leichter erkannt werden können. So wird, weiter mit Bezug zu 6, bspw. zur Erkennung einer Drehzahländerung der Mittelwert M4 mit dem Mittelwert M1 verglichen.
  • In 7 ist ein Flussdiagramm zur Darstellung des Verfahrens gezeigt. Mit Einschalten des Staubsaugers 1 erfolgt bei I der Algorithmusstart zur Detektion des Filterbeutelwechsels. In II wird zunächst ermittelt, ob der Messzeitpunkt (bspw. zweimal je Sekunde) erreicht ist. Ist dies der Fall, so wird in III die Drehzahl des Elektromotors 4 ermittelt.
  • In IV wird aus den letzten fünfundzwanzig Messungen aus III ein gleitender Mittelwert gebildet, der in V mit dem zuvor ermittelten Mittelwert verglichen wird.
  • Sofern seit der letzten Messung keine Änderung der Drehzahl eingetreten ist, wird in VI festgestellt, ob die bewertete Drehzahländerung größer als der festgelegte, den befüllten Zustand des Filterbeutels 6 definierende Grenzwert ist. Ist der Grenzwert überschritten, wird die Anzeige 18 zur Visualisierung des erforderlichen Filterbeutelwechsels aktiviert. Ist hingegen die bewertete Drehzahländerung in VI kleiner als der Grenzwert, beginnt der Algorithmus erneut mit einer Drehzahlmessung in II.
  • Ermittelt der Vergleicher in V eine Änderung der Drehzahl gegenüber der letzten Messung, so wird in VII der Mittelwert mit dem vorherigen Mittelwert verglichen, so insbesondere dahingehend, ob der neue Mittelwert gegenüber dem zuvor ermittelten Mittelwert größer als ein erlaubter Schwellwert ist. Da die Befüllung und die damit abhängige Drehzahlerhöhung sehr langsam stattfindet, lassen schnelle Drehzahländerungen in Form von Sprüngen auf eine Änderung des Luftstromdurchsatzes durch ein anderes Vorsatzgerät oder einen anderen Bodenbelag schließen. Ist entsprechend die Differenz der beiden betrachteten Mittelwerte größer als der Schwellwert, wird die Drehzahländerung in VIII nicht in der Bewertung berücksichtigt. Liegt die Differenz dagegen in einem akzeptablen Bereich, fließt sie in IX in die Bewertung mit ein und wird zu der gesamten so gefilterten Drehzahländerung addiert.
  • Als zweiter Faktor wird die Zeit in X seit dem letzten Filterwechsel in die Bewertung mit einbezogen, da die Wahrscheinlichkeit eines vollen Filterbeutels bei längerem Betrieb höher ist. Dieser gewichtige Zeitwert wird zu den gefilterten Drehzahländerungen addiert. Hiernach wird der so ermittelte Wert in VI mit dem Grenzwert verglichen.
  • Nachdem ein voller Filterbeutel angezeigt wurde, muss ein Filterwechsel sicher erkannt werden, was zu einer Rückstellung der Filterwechsel-Anzeige 18 führt. Diese Rückstellung ist daran bedingt, dass der Staubsauger 1 ausgeschaltet ist und dass nach einem Wiedereinschalten des Staubsaugers die ermittelte Drehzahl innerhalb eines Drehzahlbereiches liegt, der dem Betrieb des Staubsaugers 1 mit leerem Filterbeutel in einer der möglichen Zusammenschaltungsvarianten mit einem Vorsatzgerät entspricht. Hierzu wird die gemessene Drehzahl mit verschiedenen Referenzwerten verglichen, die für verschiedene Vorsatzgeräte mit einem leeren Filterbeutel ermittelt und hinterlegt sind.
  • Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.

Claims (7)

  1. Verfahren zur Erzeugung eines erforderlichen Filterwechsel-Anzeigesignals bei einem mit einem Filter (6), bspw. in Form eines Filterbeutels ausgerüsteten Elektrostaubsaugers (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahländerung des Elektromotors (4) als Indikator herangezogen wird, wobei zunächst das Überschreiten eines vorgegebenen Grenzwertes der Motordrehzahländerung erfasst wird und zudem berücksichtigt wird, ob eine vorgegebene Zeit seit dem letzten Filterwechsel abgelaufen ist und/oder ob die Differenz der Messwerte zweier aufeinanderfolgender Messungen unterhalb eines Schwellwertes liegt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl des Elektromotors (4) einmal pro Sekunde oder mehr gemessen wird.
  3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl des Elektromotors (4) zweimal pro Sekunde gemessen wird.
  4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass aus den gemessenen Werten ein Mittelwert über 15–30, bevorzugt 25 Messungen ermittelt wird.
  5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vergleich zweier oder mehrerer Mittelwerte nur berücksichtigt wird, wenn eine Differenz geringer ist als der vorgegebene Schwellwert.
  6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die zu berücksichtigenden Drehzahländerungen addiert werden, bis der Grenzwert der Drehzahländerung erreicht ist.
  7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass nach Generierung eines Filterwechsel-Anzeigesignals eine Rückstellung erfolgt, wenn eine oder mehrere der folgenden Bedingungen erfüllt sind: – der Staubsauger wird ausgeschaltet, – die nach einem Wiedereinschalten des Staubsaugers (1) ermittelte Drehzahl liegt innerhalb eines Drehzahlbereichs, der dem Betrieb des Staubsaugers (1) mit leerem Filter (6), ggf. in einer der möglichen Zusammenschaltungsvarianten mit einem Vorsatzgerät (10), entspricht.
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