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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines erforderlichen
Filterwechsel-Anzeigesignals bei einem mit einem Filter, bspw. in
Form eines Filterbeutels, ausgerüsteten
Elektrostaubsauger.
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Verfahren
der in Rede stehenden Art sind bekannt. Mittels eines solchen Verfahrens
wird dem Benutzer ein Anzeigesignal zum erforderlichen Filterwechsel
vermittelt. In diesem Zusammenhang ist weiter bekannt, zur Ermittlung
des Filterbeutel-Füllstandgrades
den im Bereich des Filterbeutels herrschenden Druck bzw. die Druckdifferenz
vor und hinter dem Filterbeutel zu ermitteln, über welche Werte Rückschlüsse auf
den Füllstand
des Filterbeutels gezogen werden können. So ist diesbezüglich weiter bekannt, über die
Druckdifferenz ein bewegliches Anzeigeelement mechanisch auszulenken.
Alternativen sehen eine elektronische Anzeige vor, dies weiter im Zusammenhang
mit einem Drucksensor zur Erfassung der Druckdifferenz.
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Im
Hinblick auf den bekannten Stand der Technik wird eine technische
Problematik der Erfindung darin gesehen, ein vereinfachtes Verfahren
zur Anzeige eines erforderlichen Filterwechsels anzugeben.
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Diese
Problematik ist zunächst
und im Wesentlichen durch den Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei
darauf abgestellt ist, dass die Drehzahländerung des Elektromotors als
Indikator herangezogen wird, wobei zunächst das Überschreiten eines vorgegebenen
Grenzwertes der Motordrehzahländerung
erfasst wird und zudem berücksichtigt
wird, ob eine vorgegebene Zeit seit dem letzten Filterwechsel abgelaufen
ist und/oder ob die Differenz der Messwerte zweier aufeinanderfolgender
Messungen unterhalb eines Schwellwertes liegt. Dem vorgeschlagenen
Verfahren liegt die Erfahrung zugrunde, dass sich die Drehzahl des
Gebläsemotors
des Elektrostaubsaugers abhängig
von der Belastung ändert.
Bei höherem
Widerstand im Strömungsweg
bspw. durch Verschließen
der Poren steigt die Motordrehzahl an, da der Volumenstrom aufgrund
des höheren
Widerstandes abnimmt. Durch die Drehzahl des Elektromotors ist somit über die
bekannte Gebläsekennlinie der
Volumenstrom und die Druckdifferenz am Gebläse bekannt. Ein leerer Filterbeutel
verursacht einen Druckabfall in der Größenordnung einiger hPa (bspw. 5
bis 10 hPa). Bei Befüllung
des Filterbeutels vergrößert sich
der Druckabfall über
dem Filterbeutel bspw. bis hin zu 60, weiter bis hin zu 80 hPa bei
vollständiger
Befüllung,
was zu einem Drehzahlanstieg des Elektromotors führt. Bei einem so genannten
schnelllaufenden Elektromotor mit mehreren 1.000 U/Min. ist ein
Drehzahlanstieg von mehreren 100 U/Min. zu verzeichnen, so weiter
insbesondere ein Drehzahlanstieg von 1–10% gegenüber der Motordrehzahl im unbelasteten
Zustand, weiter insbesondere ein Drehzahlanstieg von 1,5–3%. So
ergibt sich weiter bei einem schnelllaufenden Motor mit einer Drehzahl
im unbelasteten Zustand von 35.000–40.000 U/Min., weiter bspw.
von 37.800 U/Min. ein Drehzahlanstieg von 500–1.000 U/Min., bspw. 800 U/Min.
Anhand der ausreichend großen
Erhöhung
der Drehzahl wird ein voller Filterbeutel erkannt.
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Eine
einfache Messung allein der Drehzahl ist zur sicheren Erfassung
des Filterbeutel-Füllstandes
nicht ausreichend, da eine Drehzahlerhöhung auch durch weitere Faktoren
bedingt sein kann. So bewirkt ein Vorsatzgerät mit einem größeren Strömungswiderstand
wie bspw. eine Fugendüse
eine ähnlich
große
Drehzahländerung
wie ein gefüllter
Filterbeutel. Auch der Wechsel auf einen anderen Bodenbelag, wie
bspw. der Wechsel von Hartboden auf einen dichten Teppichflor, bewirkt
eine Drehzahländerung.
Für eine
sichere Erkennung eines vollen Filterbeutels müssen mögliche Fehlinterpretationen verhindert
werden. Der Anstieg der Motordrehzahl infolge steigenden Filterbeutelinhalts
erfolgt langsam, so insbesondere bei üblicher Ausgestaltung über einen
Zeitraum von mehreren Stunden Betriebszeit, während Schwankungen durch Wechsel
des Vorsatzgerätes
und/oder des Bodenbelags sprungförmigen
Charakter aufwei sen. Entsprechend können Sprünge der Drehzahl nicht durch
eine Filterbeutelfüllung
verursacht sein und können
somit hinsichtlich der Erfassung des Filterbeutel-Füllstandgrades
ignoriert werden. Das Drehzahlsignal wird hierzu bevorzugt niederfrequent
gefiltert. Durch einen sprungartigen Anstieg der Drehzahl infolge
bspw. eines Vorsatzgerätewechsels
bzw. Bodenbelagwechsels wird ein gegenüber einer zuvor erfolgten Messung
zu vergleichender Schwellwert überschritten,
welche Überschreitung
zur Folge hat, dass der neu ermittelte Drehzahlwert nicht in die
Füllstandsermittlung
einbezogen wird. Lediglich die Differenz der Messwerte zweier aufeinanderfolgender
Messungen, die unterhalb eines Schwellwertes liegt, ist ein Indiz
für eine weitere
Filterbeutelfüllung
bzw. ein Indiz für
einen Druckabfall am Filterbeutel und wird somit in die Überwachung
einbezogen.
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Zufolge
des vorgeschlagenen Verfahrens ist zur Erzeugung eines erforderlichen
Filterwechsel-Anzeigesignals keine insbesondere den Druckabfall
erfassende Sensorik erforderlich, darüber hinaus weiter keine mechanischen
oder elektronischen Sensorelemente. Zudem ist durch das vorgeschlagene
Verfahren das erforderliche Filterwechsel-Anzeigesignal unabhängig von
etwaigen Druckunterschieden in Abhängigkeit vom verwendeten Vorsatzgerät bzw. vom
zu reinigenden Bodenbelag generierbar, darüber hinaus auch unabhängig von
einer Leistungsstufe eines ggf. über
mehrere Leistungsstufen betreibbaren Elektromotors. Das Verfahren
arbeitet zuverlässig
bei unterschiedlichen Leistungsstufen bzw. Volumenströmen, da
allein eine Motordrehzahländerung
in Abhängigkeit
von der Befüllung
des Filterbeutels zur Generierung des Anzeigesignals berücksichtigt
wird.
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Weitere
Merkmale der Erfindung sind nachstehend, auch in der Figurenbeschreibung,
oftmals in ihrer bevorzugten Zuordnung zum Gegenstand des Anspruchs
1 oder zu Merkmalen weiterer Ansprüche erläutert. Sie können aber
auch in einer Zuordnung zu nur einzelnen Merkmalen des Anspruches
1 oder des jeweiligen weiteren Anspruches oder jeweils unabhängig von
Bedeutung sein.
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So
ist in einer bevorzugten Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
vorgesehen, dass die Drehzahl des Elektromotors einmal pro Sekunde oder
mehr gemessen wird. Die jeweils aufeinanderfolgenden Messungen werden
verglichen und ein Differenzwert mit dem vorgegebenen Schwellwert
verglichen. Sofern der Differenzmesswert den Schwellwert unterschreitet,
wird dieser in die Berechnung zur Generierung des Anzeigesignals
einbezogen. In weiter bevorzugter Ausgestaltung wird die Drehzahl
des Elektromotors zweimal pro Sekunde gemessen, alternativ auch
drei- bis fünfmal
pro Sekunde.
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Um
kleinere Drehzahlschwankungen, bspw. bei einem Vor- und Rückhub des
Staubsaugers bzw. bei einem Stillstand desselben, herauszufiltern,
ist in einer weiter bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass aus
den gemessenen Werten ein Mittelwert über 15–30, bevorzugt 25 Messungen
ermittelt wird. Es wird so aus den ermittelten Drehzahlwerten ein gleitender
Mittelwert gebildet. Auch ist bevorzugt, dass ein Vergleich zweier
oder mehrerer Mittelwerte nur berücksichtigt wird, wenn eine
Differenz geringer ist als ein vorgegebener Referenzwert. Größere Drehzahländerungen
werden durch das Verfahren leichter erfasst, wenn, wie weiter bevorzugt,
jeder dritte oder alternativ bspw. jeder vierte, jeder fünfte oder
jeder zehnte Mittelwert für
eine Bewertung betrachtet wird. Der vorliegende Mittelwert wird
mit dem letzten, zu berücksichtigenden
Mittelwert verglichen, wobei eine Differenz dieser Mittelwerte nur
bei Unterschreiten des vorgegebenen Schwellwertes Berücksichtigung
findet.
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Die
bei jeweiliger Unterschreitung des Schwellwertes zu berücksichtigenden
Drehzahländerungen
werden addiert, bis der vorgegebene Grenzwert der maximalen Drehzahländerung
erreicht ist. Dieser Grenzwert stellt den Drehzahlwert dar, der
auf einen gefüllten
Filterbeutel rückschließen lässt. Ist entspre chend
durch die Addition der Drehzahländerungen
der Grenzwert überschritten,
wird ein voller Filterbeutel angezeigt. Anderenfalls startet bei
Unterschreiten des vorgegebenen Grenzwertes der Algorithmus erneut
mit einer Drehzahlmessung.
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In
weiter bevorzugter Ausgestaltung wird als zweiter Faktor neben den
Drehzahländerungen
die Zeit seit dem letzten Filterbeutelwechsel in die Bewertung mit
einbezogen, da die Wahrscheinlichkeit eines vollen Filterbeutels
bei längerem
Betrieb höher ist.
Dieser gewichtige Zeitwert wird in bevorzugter Ausgestaltung zu
den gefilterten Drehzahländerungen
addiert.
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Nachdem
ein voller Filterbeutel angezeigt wurde, muss der nötige Filterbeutelwechsel
sicher erkannt werden. Hierzu genügt es nicht, eine geringere
Drehzahl zu detektieren, da diese auch bspw. durch einen Wechsel
des Vorsatzgerätes
erreicht werden kann. Vielmehr ist nötig, mehrere Informationen
miteinander zu korrelieren. So ist vorgesehen, dass nach Generierung
eines Filterwechsel-Anzeigesignals eine Rückstellung erfolgt, wenn eine
oder mehrere der folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- – der Staubsauger
wird ausgeschaltet,
- – die
nach einem Wiedereinschalten des Staubsaugers ermittelte Drehzahl
liegt innerhalb eines Drehzahlbereichs, der dem Betrieb des Staubsaugers
mit leerem Filter, ggf. in einer der möglichen Zusammenschaltungsvarianten
mit einem Vorsatzgerät,
entspricht.
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Zufolge
dieser Ausgestaltung wird die Anzeige erst zurückgestellt, wenn der Staubsauger
für den Filterbeutelwechsel
ausgeschaltet wurde. Die Drehzahl, die danach gemessen wird, muss
in einem Bereich liegen, der auf einen leeren Filterbeutel schließen lässt. Die
Drehzahlmessung berücksichtigt
hierbei auch einen Vorsatzgerätewechsel.
Hierzu wird die gemessene Drehzahl mit ver schiedenen Referenzwerten
verglichen, die für
die verschiedenen Vorsatzgeräte
im Zusammenhang mit einem leeren Filterbeutel vorgegeben sind.
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Alternativ
kann die Erkennung des Filterbeutelwechsels auch durch Merkmale
des Filterbeutels, bspw. durch Anordnung eines Transponders zur Identifikation
des Filterbeutels, oder durch Änderung eines
Schalterzustandes beim Filterbeutelwechsel erfolgen.
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Bei
steigendem Füllgrad
des Filterbeutels sinkt die Schwankungsbreite der Drehzahl. Die
Amplitude der Schwankungen der Drehzahl, verursacht durch das Fahren
auf dem Bodenbelag oder verursacht durch einen Wechsel des Bodenbelags,
ist somit ein weiteres Maß für den Füllstand
des Filterbeutels. Darüber
hinaus können
aus dem Verlauf der Drehzahl Rückschlüsse auf
das verwendete Vorsatzgerät
gezogen werden. So führt
bspw. die Verwendung einer Fugendüse zu starken kurzzeitigen
Drehzahlanstiegen, die durch Festsaugen der Düse am zu saugenden Teil hervorgerufen
werden.
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Nachstehend
ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, welche lediglich
ein Ausführungsbeispiel
darstellt, näher
erläutert.
Es zeigt:
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1 in
perspektivischer Darstellung einen Elektrostaubsauger in Form eines
stielgeführten Haushalts-Staubsauggerätes;
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2 einen
schematischen Längsschnitt durch
den Elektrostaubsauger;
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3 ein
Diagramm zur Darstellung der Motordrehzahländerung allein in Abhängigkeit
von der Befüllung
des Filterbeutels;
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4 ein
Diagramm zur Darstellung der Drehzahländerungen allein in Abhängigkeit
vom zu reinigenden Bodenbelag;
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5 ein
Diagramm zur Darstellung der Motordrehzahländerung bei Befüllung des
Filterbeutels in Abhängigkeit
vom bearbeiteten Bodenbelag;
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6 eine
Zeitlinie zur Darstellung der zeitlich versetzt vorgenommenen Drehzahlerfassungen sowie
der hierbei ermittelten Mittelwerte;
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7 ein
Flussdiagramm zur Veranschaulichung des Verfahrens.
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Dargestellt
und beschrieben ist zunächst
mit Bezug zu 1 ein Staubsauger 1,
insbesondere Haushalts-Staubsauger, welcher als handgeführtes Stielgerät ausgeführt ist.
Dieses weist zunächst
ein Basisgerät 2 auf,
mit einem darin aufgenommenen Elektromotor 4 für ein Sauggebläse 5.
An dem Basisgerät 2 ist
eine zur Aufnahme des aufgesaugten Staubgutes vorgesehene, luftundurchlässige Filterkassette 3 angedockt.
Diese beinhaltet einen Filter 6 in Form eines Filterbeutels.
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Die
Stromversorgung des in dem Basisgerät 2 integrierten Elektromotors 4 erfolgt über ein
Elektrokabel 7.
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Weiter
besitzt das Basisgerät 2 einen
schwanenhalsförmigen
Fortsatz, welcher sich über
den Bereich der Filterkassette 3 erstreckt. Im Bereich
des freien Endes formt dieser Fortsatz eine Steckaufnahme für einen
Stiel 8 des Staubsaugers 1 aus. Im Bereich des
freien Endes des Stieles 8 ist ein Betätigungsgriff 9 vorgesehen.
Dieser besitzt eine daumenbetätigbare
Stelleinheit in Form eines Schiebeschalters, über welchen die Leistung des
in dem Basisgerät 2 aufgenommenen
Elektromotors 4 bzw. des über diesen angetriebenen Sauggebläses 5 bevorzugt
stufenweise einstellbar ist.
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Zur
Bodenbearbeitung ist das Basisgerät 2 strömungsmäßig mit
einem Vorsatzgerät 10 verbunden.
Dieses kann eine, eine rotierende Bürste aufweisende Saugdüse sein.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
handelt es sich um ein Vorsatzgerät 10 zur Hartbodenbearbeitung.
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Der
in 2 schematisch dargestellte Saugmund 11 des
Vorsatzgerätes 10 steht
strömungsmäßig in Verbindung
mit dem in der Filterkassette 3 aufgenommenen Filterbeutel 6,
wozu ein Strömungskanal 12 das
Basisgerät 2 durchsetzt.
Endseitig geht dieser Strömungskanal 12 in
einen Stutzen 13 über.
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Der
Stutzen 13 durchsetzt eine Einströmöffnung 15 einer filterbeutelseitigen
Halteplatte 14. Über die
Einströmöffnung 15 wird
die staubbeladene Luft mittels Saugluftstrom eingebracht. An der
Halteplatte 14 ist unterseitig, d. h. abgewandt dem Basisgerät 2, ein
luftdurchlässiger
Staubbeutel 16 befestigt. In Betriebsstellung liegt der
Filterbeutel 6 in Überkopfstellung
in der Filterkassette 3 ein; wird demnach im Saugbetrieb
von unten durch die Einströmöffnung 15 angeströmt.
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Die
Anordnung ist weiter so gewählt,
dass die staubbeladene Saugluft den Stutzen 13 durchtretend
durch den Filterbeutel 6 gesogen wird und von hier über einen
zwischen Filterkassette 3 und Filterbeutel 6 belassenen
Ringraum zum nachgeschalteten Sauggebläse 5 gelangt. Abströmseitig
des Sauggebläses 5 tritt
die gefilterte Saugluft über
eine seitliche Gehäuseöffnung 17 des
Basisgerätes 2 in
die Umgebung aus.
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Bei
dem Elektromotor 4 zum Antrieb des Sauggebläses 5 handelt
es sich in vorliegender Ausführungsform
um einen schnelllaufenden Elektromotor, insbesondere um einen Elektromotor,
der unter Normalbelastung, d. h. bei leerem Filterbeutel 6 und üblichem
Vorsatzgerät 10,
eine Drehzahl von etwa 37.800 U/Min. erreicht.
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Der
Staubsauger 1 ist mit einer Anzeige 18 versehen,
welche bei einem erforderlichen Wechsel des Filterbeutels 6 aktiviert
wird. Das zur Ansteuerung der Anzeige 18 benötigte Signal
wird in Abhängigkeit
von der Drehzahl des Elektromotors 4 generiert. In dem
dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Anzeige 18 ein Leuchtmittel.
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Ein
leerer Filterbeutel 6 verursacht einen Druckabfall in der
Größenordnung
einiger hPa. Im Zuge der Befüllung
des Filterbeutels 6 vergrößert sich dieser Druckabfall
bis hin zu 60 oder 80 hPa bei vollständiger Befüllung. Hieraus resultiert eine
Drehzahlerhöhung
des Elektromotors 4 bis hin zu 800 U/Min., weiter bezogen
auf das Ausführungsbeispiel eine
Drehzahlerhöhung
von 37.800 auf 38.600 U/Min. Der Anstieg der Drehzahl allein infolge
steigenden Filterbeutelinhaltes (d. h. unter Nichtberücksichtigung
weiterer drehzahlbeeinflussender Parameter) erfolgt langsam und
annähernd
kontinuierlich, dies weiter über
einen üblichen
Zeitraum bis zur vollständigen
Füllung
von mehreren Stunden Betriebszeit. Diese Drehzahländerung
in alleiniger Abhängigkeit
vom Füllgrad
des Filterbeutels 6 ist in dem Diagramm in 3 dargestellt,
wobei auf der X-Achse die Zeit t in Minuten und auf der Y-Achse
die Drehzahl U in U/Min. abgetragen ist.
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Neben
einem Vorsatzgerätewechsel
bewirkt auch ein Bodenbelagswechsel eine Drehzahländerung
des Elektromotors 4. Diese Änderung ist gegenüber der Änderung
bedingt durch die Filterbeutelbefüllung sprungartig, weiter aber
auch in einem Bereich des Drehzahlbandes, das auch von der Drehzahländerung
bedingt durch Filterbeutelbefüllung und
damit einhergehender Druckerhöhung
belegt ist. Durch den sprungförmigen
Charakter der sich allein auf den Bodenbelagswechsel beziehenden
Drehzahländerung
kann eine solche sich nicht auf den Filterbeutelfüllstand
beziehende Änderung
herausgefiltert werden.
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4 zeigt
ein Diagramm mit über
einen Zeitraum t abgetragenen Drehzahlen U bezogen auf eine Saugbearbeitung
unterschiedlicher Bodenbeläge.
Im ersten Zeitabschnitt t1 sind Drehzahlen
bei Saugbearbeitung eines üblichen,
normalflorigen Teppichbodens aufgetragen. Die Drehzahlen liegen
hierbei etwa im Bereich zwischen 38.000 und 38.200 U/Min. Der Übergang
auf einen niederflorigen Teppichboden (abgetragen im Zeitabschnitt
t2) erfolgt sprungartig durch Abfall der
Drehzahl um mehrere hundert U/Min., in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
etwa um 600 U/Min., wonach sich das Drehzahlband etwa zwischen 37.800
und 38.000 U/Min. einpendelt.
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In
dem Zeitabschnitt t3 ist ein Drehzahlbereich
abgetragen, resultierend aus einer Saugbearbeitung eines hochflorigen
Teppichbodens. Der damit einhergehende Druckabfall führt zu einem
sprunghaften Anstieg der Drehzahl des Elektromotors 4 auf einen
Drehzahlbereich von etwa 38.300 bis 38.900 U/Min.
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Die
Hartbodenbearbeitung (Zeitabschnitt t4) unterscheidet
sich weiter hinsichtlich des Drehzahlbandes im Vergleich zu den
Drehzahlen bei der Saugbearbeitung von Teppichböden. Hier liegt bei leerem
Filterbeutel 6 und entsprechend niedrigem Druckabfall am
Filterbeutel 6 eine Motordrehzahl von etwa 37.600 bis 37.900
Umdrehungen vor.
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Die
Drehzahländerungen
innerhalb eines Zeitabschnittes t1–t4 resultieren aus dem üblichen Vor- und Rückhub des
Staubsaugers 1 im Zuge der Bodenbearbeitung.
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Das
Diagramm in 5 zeigt zwei Drehzahlmessungen,
wobei sich die untere Messung L auf einen leeren Filterbeutel 6 und
die obere Messung V auf einen vollen Filterbeutel 6 bezieht,
dies weiter in Abhängigkeit
vom zu bearbeitenden Bodenbelag, wobei mit t4 der
Zeitabschnitt bei Bearbeitung eines Hartbodens, mit t2 der
Zeitabschnitt bei Bearbeitung eines niederflorigen Teppichbodens
und mit t3 der Zeitabschnitt bei der Saugbearbeitung
eines hochflorigen Teppichbodens bezeichnet ist.
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Es
ist zu erkennen, dass bei steigendem Füllgrad des Filterbeutels 6 die
Schwankungsbreite der Drehzahl sinkt. Die Amplitude der Schwankungen
der Drehzahl U (verursacht durch Fahren auf einem Bodenbelag oder
Wechsel der Bodenbeläge)
ist somit ein weiteres Maß für den Füllstand
des Filterbeutels 6.
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Die
Drehzahl des Elektromotors 4 wird zweimal pro Sekunde gemessen.
Die Einzelmessungen sind in 6 auf einer
Zeitlinie t schematisch mit E1 bis En dargestellt, wenngleich in der Zeichnung
nicht jede Einzelmessung grafisch dargestellt ist. Aus den ermittelten
Werten E1 bis En wird
ein gleitender Mittelwert über
bevorzugt 25 Messungen gebildet. Zufolge dessen werden kleinere
Drehzahl-Schwankungen, resultierend bspw. aus dem Vor- und Rückhub bzw. Stillstand
des Staubsaugers 1 gefiltert. In 6 sind schematisch
aus Einzelmessungen zusammengefasste Mittelwerte M1 bis
M4 dargestellt. Für die Bewertung wird in einer
bevorzugten Ausgestaltung lediglich jeder dritte Mittelwert betrachtet,
wodurch größere Drehzahländerungen
leichter erkannt werden können.
So wird, weiter mit Bezug zu 6, bspw. zur
Erkennung einer Drehzahländerung
der Mittelwert M4 mit dem Mittelwert M1 verglichen.
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In 7 ist
ein Flussdiagramm zur Darstellung des Verfahrens gezeigt. Mit Einschalten
des Staubsaugers 1 erfolgt bei I der Algorithmusstart zur Detektion
des Filterbeutelwechsels. In II wird zunächst ermittelt, ob der Messzeitpunkt
(bspw. zweimal je Sekunde) erreicht ist. Ist dies der Fall, so wird in
III die Drehzahl des Elektromotors 4 ermittelt.
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In
IV wird aus den letzten fünfundzwanzig Messungen
aus III ein gleitender Mittelwert gebildet, der in V mit dem zuvor
ermittelten Mittelwert verglichen wird.
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Sofern
seit der letzten Messung keine Änderung
der Drehzahl eingetreten ist, wird in VI festgestellt, ob die bewertete
Drehzahländerung
größer als der
festgelegte, den befüllten
Zustand des Filterbeutels 6 definierende Grenzwert ist.
Ist der Grenzwert überschritten,
wird die Anzeige 18 zur Visualisierung des erforderlichen
Filterbeutelwechsels aktiviert. Ist hingegen die bewertete Drehzahländerung
in VI kleiner als der Grenzwert, beginnt der Algorithmus erneut
mit einer Drehzahlmessung in II.
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Ermittelt
der Vergleicher in V eine Änderung der
Drehzahl gegenüber
der letzten Messung, so wird in VII der Mittelwert mit dem vorherigen
Mittelwert verglichen, so insbesondere dahingehend, ob der neue
Mittelwert gegenüber
dem zuvor ermittelten Mittelwert größer als ein erlaubter Schwellwert
ist. Da die Befüllung
und die damit abhängige
Drehzahlerhöhung
sehr langsam stattfindet, lassen schnelle Drehzahländerungen
in Form von Sprüngen
auf eine Änderung
des Luftstromdurchsatzes durch ein anderes Vorsatzgerät oder einen
anderen Bodenbelag schließen.
Ist entsprechend die Differenz der beiden betrachteten Mittelwerte
größer als
der Schwellwert, wird die Drehzahländerung in VIII nicht in der
Bewertung berücksichtigt.
Liegt die Differenz dagegen in einem akzeptablen Bereich, fließt sie in
IX in die Bewertung mit ein und wird zu der gesamten so gefilterten
Drehzahländerung
addiert.
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Als
zweiter Faktor wird die Zeit in X seit dem letzten Filterwechsel
in die Bewertung mit einbezogen, da die Wahrscheinlichkeit eines
vollen Filterbeutels bei längerem
Betrieb höher
ist. Dieser gewichtige Zeitwert wird zu den gefilterten Drehzahländerungen addiert.
Hiernach wird der so ermittelte Wert in VI mit dem Grenzwert verglichen.
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Nachdem
ein voller Filterbeutel angezeigt wurde, muss ein Filterwechsel
sicher erkannt werden, was zu einer Rückstellung der Filterwechsel-Anzeige 18 führt. Diese
Rückstellung
ist daran bedingt, dass der Staubsauger 1 ausgeschaltet
ist und dass nach einem Wiedereinschalten des Staubsaugers die ermittelte
Drehzahl innerhalb eines Drehzahlbereiches liegt, der dem Betrieb
des Staubsaugers 1 mit leerem Filterbeutel in einer der
möglichen
Zusammenschaltungsvarianten mit einem Vorsatzgerät entspricht. Hierzu wird die
gemessene Drehzahl mit verschiedenen Referenzwerten verglichen,
die für
verschiedene Vorsatzgeräte
mit einem leeren Filterbeutel ermittelt und hinterlegt sind.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.