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Die Erfindung betrifft ein Hybridgehäuse und ein Verfahren zur Herstellung eines Hybridgehäuses.
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Aus der
US 2004/0194281 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundstrukturelements aus einem Metallstrukturelement und einer Plastikstruktur bekannt, bei der das Metallstrukturelement, das wenigstens eine Oberfläche mit wenigstens einer gestanzten Randzone oder einem Kragen hat, und die Plastikstruktur zusammengepresst werden, wobei die gestanzte Randzone bzw. der gestanzte Kragen in die Plastikstruktur eindringt bzw. diese durchdringt zur Herstellung einer kraftschlüssigen oder formschlüssigen Verbindung.
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Aus der
DE 100 65 219 C1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundbauteils aus einer Kunststoffstruktur mit einem metallischen Körper bekannt, bei dem das Fügen von spritzgegossener Kunststoffstruktur und Metallkörper durch beim Zusammenfahren von Auftreffflächen der Fügewerkzeuge erfolgendendem Verformen von Randbereichen von Durchbrüchen, innerhalb der Kunststoffstruktur derart, dass eine dauerhafte, form- und kraftschlüssige Verbindung entsteht, erfolgt.
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Aus der
US 2005/0035092 A1 ist ein Hybridgehäuse bekannt, das ein Basisgehäuse und eine oder mehrere getrennt funktionsfähige Komponenten hat, wobei die Komponenten in dem Basisgehäuse durch Elektronenstrahlschweißen zur Bereitstellung eines hermetisch versiegelten Hybridgehäuses, beispielsweise zur Verwendung unter Wasser oder in Luft- oder Raumfahrzeugen, verbunden werden.
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Aus der
US 6 743 663 B1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Hybridrahmens oder Hybridgehäuses bekannt, bei dem ein Stanzgitter mit Löt- oder Bondanschlüssen, der aus einem metallbeschichteten Streifen gefertigt ist, in eine Spritzgussform gelegt und mit Kunststoff umspritzt wird zur Bildung eines Gehäuseteils des Hybridrahmens oder Hybridgehäuses.
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Aus der
DE 102 17 522 A1 sind ein Gehäusedeckel und ein Verfahren zur Herstellung eines Gehäusedeckels bekannt, wobei der Gehäusedeckel im Spritzgießverfahren mit einem Trägerrahmen durch eine Dichtung und durch anschließendes Vulkanisieren unlösbar verbunden wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein robustes, dichtes Gehäuse mit einer gut reinigbaren Oberfläche zu schaffen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Insbesondere ist vorgesehen, dass das Hybridgehäuse wenigstens drei unlösbar miteinander verbundene Komponenten hat, wobei die erste Komponente wenigstens einen an der Gehäuseaußenseite angeordneten Metallkörper hat, die zweite Komponente wenigstens ein auf der Gehäuseinnenseite angeordnetes Kunststoffspritzteil hat und die dritte Komponente ein die erste und die zweite Komponente verbindendes Elastomer ist. Der Metallkörper der ersten Komponente bildet vorteilhaft einen Grossteil, beispielsweise mehr als zwei Drittel, der Oberfläche der Außenseite des Hybridgehäuses und stellt eine leicht zu reinigende, robuste Oberfläche dar. Die eigentliche tragende Funktion wird bei der Erfindung nicht durch den Metallkörper, sondern durch das im Inneren des Hybridgehäuses angeordnete Kunststoffspritzteil bereitgestellt. Dieses wird bereichsweise durch den Metallkörper abgedeckt, wobei die dritte Komponente, das Elastomer einerseits den Metallkörper am Kunststoffspritzteil unlösbar befestigt und andererseits die am Rand des Metallkörpers unweigerlich auftretenden Ritzen und Spalten dicht verschließt.
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Eine besonders günstige Fertigung ergibt sich, wenn bei dem Hybridgehäuse die erste Komponente aus wenigstens einem Tiefziehblech gebildet wird. Durch die Ausgestaltung des Tiefziehblechs sind die Konturen des Hybridgehäuses vorgebbar.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die erste Komponente mehrteilig ausgebildet ist und die dritte Komponente die Teile der ersten Komponente dichtend verbindet und in diesen Verbindungsbereichen die Außenoberfläche des Hybridgehäuses bildet. Vorzugsweise wird die dritte Komponente aus einem thermoplastischem Elastomer gefertigt. Das thermoplastische Elastomer lässt sich bei der Herstellung des Hybridgehäuses unter Wärmezufuhr plastisch verformen, wodurch es leicht in Zwischenräume zwischen Kunststoffspritzteil und Metallkörper bringbar ist. Vorzugsweise erhält das thermoplastische Elastomer nach dem Abkühlen elastische Eigenschaften, die ein Ausgleich von unterschiedlichen Einwirkungskräften auf die unterschiedlichen Teile der ersten Komponente erlaubt. Das Elastomer stellt aber andererseits in denjenigen Bereichen, in den es die Außenseite des Hybridgehäuses bildet, genügend Festigkeit bereit, so dass auch die Oberfläche in diesen Bereichen mechanischen Belastungen bzw. Beanspruchungen Stand hält.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass an der zweiten Komponente Touchiervorsprünge ausgebildet sind, welche die erste Komponente berühren und durch welche zwischen der ersten Komponente und der zweiten Komponente ein Hohlraum gebildet ist, welcher mit der dritten Komponente zumindest teilweise ausgefüllt ist. Die Touchiervorsprünge, die als Touchiernasen oder Touchierrippen oder andere Strukturen ausbildbar sind, ermöglichen ein Anpressen der in eine Spritzgussform eingelegten Teile der ersten Komponente gegen diese Spritzgussform durch Einbringen einer Anpresskraft über die zweite Komponente, also das Kunststoffspritzteil. Somit werden die Bestandteile der ersten Komponente einerseits in ihrer vorgesehenen Position gehalten und andererseits in die entsprechend ausgebildete, aufnehmende Spritzgussform derart gedrückt, dass kein Zwischenraum zwischen Spritzgussform und den Teilen der ersten Komponente verbleibt. Wird nun die dritte Komponente, das Elastomer, in die Spritzgussform eingespritzt, so verteilt es sich in den Hohlräumen zwischen dem Kunststoffspritzteil und den Teilen der ersten Komponente und füllt diese teilweise aus, gelangt aber nicht zwischen die Teile der ersten Komponente und die Spritzgussform. Nach Abkühlen ist somit Elastomer zur Verbindung von Kunststoffspritzteil und den Metallkörpern vorhanden, aber keine Elastomerreste auf den die Außenseite des Hybridgehäuse bildenden Metallflächen. Eine Nachbearbeitung, beispielsweise durch Entfernen solcher Elastomerreste, kann entfallen. Die Spritzgussform ist dabei so ausgestaltet, dass die zur Bildung der Außenfläche des Hybridgehäuses beitragenden Anteile des Elastomers eine ebene, stufenfreie Fortsetzung der durch die erste Komponente gebildeten Außenseite ergeben. Bei dem Anpressen der ersten Komponente gegen die Spritzgussform werden die Touchiervorsprünge teilweise plastisch verformt. Die Touchiervorsprünge sind auf dem Kunststoffspritzteil oder den Kunststoffspritzteilen der zweiten Komponente derart angeordnet, dass die eingespritzte, dritte Komponente, das Elastomer, um sie herumfließen und den Zwischenraum zwischen erster und zweiter Komponente vollständig und ohne Bildung von Luftblasen ausfüllen kann. Vorzugsweise sind die Touchiervorsprünge in den Randbereichen der Tiefziehbleche der ersten Komponente angeordnet, da in diesen Bereichen ein Fließen der eingespritzten Elastomermasse in den Zwischenraum zwischen Tiefziehblech und Spritzgussform durch Einbringen eines Anpressdruckes besonders wirkungsvoll vermeidbar ist.
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Ein besonders robustes und hochwertig wirkendes Gehäuse ergibt sich, wenn wenigstens ein Tiefziehblech der ersten Komponente wenigstens eine Kante des Hybridgehäuses formt. Der betreffende Metallkörper weist also in seinem Randbereich eine umgebogene Krempe oder einen umgebogenen Streifen auf, dessen oder deren Knick oder Rundung eine Kante des Hybridgehäuses bildet. Somit bietet das Hybridgehäuse weniger Angriffsmöglichkeiten für insbesondere spitze Gegenstände, die ein Abhebeln der ersten Komponente ermöglichen würden. Vorzugsweise sind alle Kanten des Hybridgehäuses zumindest abschnittsweise, vorzugsweise in einem Längenanteil von wenigstens zwei Dritteln, durch Kanten der Teile der ersten Komponente gebildet.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die zweite Komponente wenigstens einen Tastaturstößel und wenigstens einen Rahmen hat, dass der Tastaturstößel relativ zu dem Rahmen beweglich ist und dass die dritte Komponente den Tastaturstößel mit dem Rahmen unlösbar und nach außen dicht verbindet. Durch diese Ausgestaltung werden die elastischen Eigenschaften des ansonsten zur Verbindung von erster und zweiter Komponente eingesetzten Elastomers ausgenutzt. Weitere Dichtmittel des beweglichen Tastaturstößels sind nicht erforderlich, und es wird ein sehr dichter Abschluß des Hybridgehäuses nach außen erreicht. Das Elastomer überbrückt den wegen der relativen Beweglichkeit des Tastaturstößels notwendigen Zwischenraum zu den diesen Tastaturstößel führenden Rahmen. Insgesamt überzieht das Elastomer das Gehäuse mit einer dichtenden Schicht, bildet aber nicht in allen Bereichen die Außenfläche, sondern wird zur Erzielung einer erhöhten Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Belastungen sowie zur Erzielung eines höherwertig erscheinenden Aussehens und einer guten Reinigbarkeit durch metallische Flächen der ersten Komponente gebildet. Vorzugsweise verbindet das Elastomer den Tastaturstößel mit dem diesen umgebenden Tiefziehblech derart, dass an der Außenseite an den Übergängen zwischen der ersten und der dritten Komponente keine Stufen ausgebildet sind. Vorzugsweise ist die Berührfläche des Tastaturstößels durch ein Tiefziehblech der ersten Komponente gebildet, wobei das Elastomer eine unlösbare Verbindung zwischen Tastaturstößel und Tiefziehblech herstellt. Das Tiefziehblech kann eine umlaufende Krempe aufweisen, die in das Gehäuseinnere des Hybridgehäuse weist und von dem Elastomer zumindest teilweise, vorzugsweise ganz umschlossen wird. An dem Tastaturstößel können Touchiernasen beziehungsweise Touchierrippen oder allgemein Touchiervorsprünge ausgebildet sein, die eine Zentrierung des eine Abdeckkappe des Tastaturstößels bildenden Tiefziehblechs relativ zu dem Tastaturstößel bewirken und in beschriebener Weise die Berührfläche des Tiefziehblechs gegen die Spritzgussform drücken, um das Benetzen der später Teile der Außenfläche des Hybridgehäuses bildenden Bereiche des Tiefziehblechs mit Elastomer zu verhindern.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Hybridgehäuse aus wenigstens zwei Gehäuseschalen mit jeweils wenigstens drei Komponenten zusammengesetzt ist, dass die zweite Komponente der einen Gehäuseschale im Verbindungsbereich der Gehäuseschalen eine umlaufende Nut hat, dass die zweite Komponente der anderen Gehäuseschale im Verbindungsbereich der Gehäuseschalen eine umlaufende Feder hat, die in die Nut eingreift, und dass die dritte Komponente der ersten oder der zweiten Gehäuseschale im Verbindungsbereich der Gehäuseschalen eine umlaufende Dichtlippe formt, welche den Verbindungsbereich der Gehäuseschalen abdichtet. Vorzugsweise ist diese Dichtlippe an oder in der Nut beziehungsweise an der Feder ausgebildet. Weitere Dichtelemente wie Dichtringe oder nachträglich eingebrachte Dichtmassen sind vorsehbar, jedoch verzichtbar.
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Ein besonders dichtes Gehäuse ergibt sich, wenn die umlaufende Dichtlippe doppelt ausgeführt und/oder in der Nut angeordnet ist. Vorzugsweise ist wenigstens eine Dichtlippe derart angeordnet, dass sie in dem Fügespalt der Gehäuseschalen nicht von außen direkt sichtbar, sondern hinter einer Biegung des Fügespaltes verborgen ist. Von Vorteil ist dabei, dass diese Dichtlippe nicht direkt mit Spritzwasser beaufschlagt wird, wodurch sich die Dichtigkeit erhöht. Vorzugsweise sind die Dichtlippen als umlaufende Rippen ausgebildet, die zwei einander gegenüberliegende Flächen der Gehäuseschalen in einem linienförmigen Bereich verbinden. Umlaufend bedeutet hierbei, dass die Dichtlippe dem Verlauf des Fügespaltes über dessen Gesamtlänge folgt. Durch die Ausbildung einer Rippe wird im Vergleich zu einem flächigen Dichtabschluß erreicht, dass überall eine definierte Berührstelle ausgebildet ist. Die bei Berührflächen bestehende Gefahr der Bildung von Kriechtunneln, also Leckstellen, ist somit vermieden.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung kann vorsehen, dass wenigstens ein Tiefziehblech eine Ausnehmung hat, dass in der Ausnehmung ein durchsichtiges Kunststoff- oder Glasteil angeordnet ist und dass die dritte Komponente das durchsichtige Kunststoff- oder Glasteil mit dem Tiefziehblech nach außen dicht und unlösbar verbindet. Das Tiefziehblech bildet somit eine Einfassung für das Kunststoff- oder Glasteil, hinter dem ein Anzeigemittel, beispielsweise ein Display, angeordnet werden kann. Somit ist das Hybridgehäuse für elektronische Geräte geeignet, die zur Anzeige von Informationen, beispielsweise Messwerten, gespeicherten Daten oder Ergebnissen von Berechnungsroutinen vorgesehen sind.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kann vorsehen, dass die Außenseite des Hybridgehäuse im Wesentlichen durch die erste Komponente und die dritte Komponente gebildet ist. Im Wesentlichen bezieht sich auf als Ausnahme zulässige Anteile der Außenseite des Hybridgehäuses, in denen aus technischen Gründen, beispielsweise zur Ausbildung von Fügestellen, die tragende, zweite Komponente einen Teil der Außenseite bildet. Vorzugsweise bildet die erste Komponente gemeinsam mit gegebenenfalls eingelegten Kunststoff- oder Glasteilen für Anzeigemittel wenigstens 90% der Außenfläche des Hybridgehäuses und/oder umgibt das Innere wie eine zusammenhängende Hautschicht.
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Die zweite Komponente ist vorteilhaft zur Aufnahme von elektronischen Funktionsbausteinen im Inneren des Hybridgehäuses ausgebildet.
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Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Hybridgehäuses kann vorsehen, dass wenigstens ein Tiefziehblech in ein erstes Werkzeug, beispielsweise eine Spritzgussform, eingelegt wird und wenigstens ein Kunststoffspritzteil in ein zweites Werkzeug, beispielsweise das Gegenstück der Spritzgussform oder ein Anpressstempel, eingelegt wird, dass anschließend das erste Werkzeug gegen das zweite Werkzeug gefahren wird, dass beim Zusammenfahren der Werkzeuge an dem wenigstens einen Kunststoffspritzteil ausgebildete Touchiernasen oder Touchierrippen oder Touchiervorsprünge das wenigstens eine Tiefziehblech gegen das erste Werkzeug drücken und diese Touchiervorsprünge oder dergleichen hierdurch teilweise verformt werden und dass nach Zusammenfahren der Werkzeuge der Zwischenraum zwischen dem wenigstens einen Tiefziehblech und dem wenigstens einen Kunststoffspritzteil mit einem Elastomer, vorzugsweise einem thermoplastischen Elastomer, ausgefüllt wird. Durch die Ausgestaltung der Touchiervorsprünge oder dergleichen wird vorteilhaft erreicht, dass kein Elastomer auf die Außenseite des Tiefziehblechs gerät, von wo es nach Fertigung des Hybridgehäuses mühsam entfernt werden müsste. Vielmehr wird durch das Anpressen der Tiefziehbleche gegen die Spritzgussform oder allgemein das erste Werkzeug ein flächiges Anliegen des Tiefziehbleches oder der Tiefziehbleche an dem ersten Werkzeug erreicht, insbesondere in den Randbereichen der Tiefziehbleche, wodurch ein stufenloser Übergang zwischen Tiefziehblechen und Elastomer herstellbar ist, der beim späteren Gebrauch des Hydridgehäuses nicht mehr aufreißt oder auf sonstige Weise durch mechanische Beanspruchung verändert wird.
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Die Erfindung wird nun anhand von einem Ausführungsbeispiel beschrieben, ist aber nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern ergibt sich durch den Inhalt der Patentansprüche. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich durch Kombination der Merkmale der Ansprüche und/oder durch Hinzunahme von Fachwissen.
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Es zeigt
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1: ein erfindungsgemäßes Hybridgehäuse von vorn,
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2: das Hybridgehäuse gemäß 1 in Seitenansicht,
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3: das erfindungsgemäße Hybridgehäuse nach 1 in einer Ansicht von hinten,
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4: eine Schnittdarstellung entlang des Schnittes AA gemäß 1 und
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5: eine Schnittansicht entlang des Schnittes BB gemäß 3.
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1 zeigt ein im Ganzen mit 1 bezeichnetes Hybridgehäuse, bei dem eine Abdeckung 2, eine Abdeckung 3 und ein Gehäuseteil 4 als Tiefziehbleche ausgebildet sind und somit Metallkörper einer ersten Komponente des Hybridgehäuses bilden.
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In die Abdeckung 3 sind drei kreisförmige Bohrungen 5 eingebracht, in denen jeweils Tasten 6 angeordnet sind. Die Berührflächen 7 der Tasten 6 sind ebenfalls aus Tiefziehblechen gebildet und somit Bestandteil der ersten Komponente des Hybridgehäuses 1.
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In den Übergangsbereichen zwischen den Einzelteilen 2, 3, 4 und 7 ist jeweils eine Schicht thermoplastischen Elastomers 8, kurz TPE, angeordnet, der die Einzelteile 2, 3, 4 und 7 der ersten Komponente dichtend verbindet und in diesen Verbindungsbereichen die Außenoberfläche des Hybridgehäuses bildet. Die Abdeckung 2, die Abdeckung 3 und das Gehäuseteil 4 weisen jeweils Kantenbereiche 9 auf, in denen der jeweilige Metallkörper um eine Kante des Hybridgehäuses herumgeführt ist. Somit bilden die Abdeckungen 2 und 3 und das Gehäuseteil 4 Kanten beziehungsweise Abschnitte von Kanten des Hybridgehäuses 1.
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Das die Abdeckung 3 bildende Tiefziehblech weist ferner eine rechteckige Ausnehmung auf, in die ein Display 10 eingelassen ist, wobei das Display 10 mit einer Schutzabdeckung aus durchsichtigem Kunststoff oder Glas überdeckt ist, die an der Einfassung 11 der rechteckigen Ausnehmung in der Abdeckung 3 durch eine umlaufende, in 1 nicht weiter ersichtliche Schicht mit der Abdeckung 3 unlösbar verbunden ist.
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Die Berührfläche 7 und die Abdeckung 3 weisen jeweils Beschriftungen 12 auf, die mit einem Laser aufgebracht sind.
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In der Seitenansicht des Hybridgehäuses 1 gemäß 2 ist ersichtlich, dass das Hybridgehäuse 1 wenigstens zweiteilig aus einer Oberschale 13 und einer Unterschale 14 zusammengesetzt sind. Oberschale 13 und Unterschale 14 sind entlang einer Fügelinie 15 zusammengesetzt. Das obere Ende des Hybridgehäuses 1 in 2 wird aus einer Kappe 16 gebildet, die aus dem Gehäuseteil 4 und einem Gehäuseteil 17 einstückig geformt ist und eine vollständig aus Metall bestehende Außenfläche aufweist. Diese Kappe 16 ist durch eine umlaufende TPE-Schicht 18 von dem übrigen Gehäuse getrennt. Wie aus 2 weiter ersichtlich ist, ist der Bereich mit thermoplastischem Elastomer 8 so ausgestaltet, dass Konturen der metallischen Bereiche, beispielsweise die Kantenbereiche 20, durch Konturen des TPE-Bereichs 8, beispielsweise den streifenförmigen Bereich 19 aufgegriffen werden. Zwar wird die äußere Kontur des Hybridgehäuses 1 im Wesentlichen durch die Tiefziehbleche der ersten Komponente vorgegeben, jedoch können die Bereiche mit thermoplastischem Elastomer gleichfalls gestaltgebend zur äußeren Kontur des Hybridgehäuses 1 beitragen.
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Die Unterschale 14 ist auf der Gehäuserückseite durch eine Rückenschale 21 abgeschlossen, die ebenfalls als Tiefziehblech ausgebildet ist und durch die zu ihr gehörenden Kantenbereiche 9 ebenfalls Kanten des Hybridgehäuses 1 bildet. Die Rückenschale 21 und mit ihr die gesamte Unterschale 14 sind durch Schrauben 47 und im Inneren ausgebildete Rastnasen mit der Oberschale 13 lösbar verbunden.
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3 zeigt die Rückansicht des Hybridgehäuses 1, aus der ersichtlich ist, dass in die Rückenschale 21 ein Deckel 22 mit einer Greiffläche 23 eingelassen ist, wobei der Deckel 22 ein Batteriefach 24 abdeckt. Zwischen Deckel 22 und Rückenschale 21 ist eine umlaufende Dichtung 25 eingelegt beziehungsweise vorgesehen, die ein Entfernen des Deckels 22 nicht verhindert.
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4 zeigt eine Schnittdarstellung entlang der Linie A-A aus 1 durch das Hybridgehäuse 1.
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Das Hybridgehäuse 1 wird in einem ersten Bereich 26 von außen nach innen durch die Abdeckung 3, eine TPE-Schicht 8 und einem Rahmen 27 gebildet, wobei der Rahmen 27 als Kunststoffspritzteil gefertigt ist. Der Rahmen 27 weist Touchiervorsprünge 32 auf, die die TPE-Schicht 8 durchmessen und die Abdeckung 3 von innen berühren. Die TPE-Schicht 8 füllt den Zwischenraum zwischen dem Rahmen 27 und der Abdeckung 3 vollständig aus, wobei Touchiernasen 32 während des Einspritzvorgangs als Abstandhalter zwischen Abdeckung 3 und Rahmen 27 wirken. Durch den Anpressdruck sind die Touchiernasen 32 an ihren Spitzen plastisch verformt.
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In 4 ist weiter ersichtlich, dass die Taste 6 von einem Tastaturstößel 29 gebildet wird, auf dem eine als Tiefziehblech geformte Kappe 30 aufgesetzt ist. Diese Kappe 30 ist an ihren Rändern zu einer Krempe 31 umgebogen und bildet an ihrer Außenseite die Berührfläche 7 der Taste 6. Zwischen dem als Kunststoffspritzteil gefertigten Tastaturstößel 29 und der Innenseite der Kappe 30 ist ein Zwischenraum gebildet, der zumindest teilweise mit einer TPE-Masse 8 ausgefüllt ist. An dem Tastaturstößel 29 sind Touchiernasen 32 und Touchierrippen 33 ausgestaltet, durch die die Kappe 30 bezüglich des Tastaturstößels 29 zentriert und gehalten wird, wobei die Touchiernasen 32 und Touchierrippen 33 so angeordnet sind, dass der innere Bereich des Zwischenraumes zwischen Tastaturstößel 29 und Kappe 30 von außen mit TPE-Material 8 befüllbar ist.
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Auf der linken Seite des abgebildeten Ausschnitts schließt sich ein Bereich 34 an, der analog zu dem ersten Bereich 26 ausgebildet ist.
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Der Tastaturstößel 29 wird durch eine Führung 35 zur Betätigung geführt, wobei die Führung 35 Bestandteil von auf einer Trägerplatte 36 angeordneten Aufbauten 37 ist. Durch ein zwischen Trägerplatte 36 und Tastaturstößel 29 angeordnetes Federelement 38 wird der Tastaturstößel 29 nach Betätigung in seiner Ausgangslage zurückverbracht.
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Die Kappe 30 ist mit der Abdeckung 3, die diese ringförmig umgibt, umlaufend durch eine TPE-Schicht 8 unlösbar verbunden, so dass ein elastischer Übergangsbereich 39, der die Taste 6 ringförmig umgibt, gebildet ist und die Relativbeweglichkeit der Taste 6 gegenüber dem Rahmen 27 ermöglicht.
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5 zeigt eine Schnittdarstellung entlang der Linie B-B aus 3, also eine Schnittdarstellung eines Bereichs des Hybridgehäuses 1 um die Fügelinie 15 herum. Im Rahmen 27 der Oberschale 13 ist eine Führungsnut 40 ausgebildet, in die eine am Rahmen 41 der Unterschale 14 ausgebildete Feder 42 eingreift. Dieser Rahmen 41 ist ebenfalls als Kunststoffspritzteil ausgebildet und ist Bestandteil der zweiten Komponente der Unterschale 14.
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Aus 5 ist ersichtlich, dass das innere des Hybridgehäuses im Wesentlichen, also bis auf den zur Ausbildung der Führungsnut 40 erforderlichen Austritt des Rahmens 27, durch eine bereichsweise mit Tiefziehblechen bedeckte TPE-Schicht 8 umschlossen wird. Diese TPE-Schicht 8 der Unterschale 14 bildet eine erste Dichtlippe 43 und eine zweite Dichtlippe 44 aus, die die Fügestelle 15 des Hybridgehäuses nach außen dicht abschließen, wobei die erste Dichtlippe 43 die Oberfläche an der Außenseite des Hybridgehäuses 1 dicht abschließt, während die zweite Dichtlippe 44 im Inneren des Fügespalts 45 hinter einer Biegung 46 verborgen ist.
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Das Innere des Hybridgehäuses 1 ist durch die Trägerplatte 36 angedeutet, wobei auf die Darstellung von Aufbauten, beispielsweise elektronischer Schaltungen, der Übersichtlichkeit halber verzichtet wurde.
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Die Erfindung betrifft weiter ein Hybridgehäuse 1 mit metallischen, die erste Komponente bildenden Gehäuseteilen 2, 3, 4, 17, 21, 30 und an der Innenseite angeordneten, tragenden, eine zweite Komponente des Hybridgehäuses bildenden Kunststoffteilen 27, 41, wobei die erste Komponente und die zweite Komponente durch eine Schicht aus einem Elastomer 8 unlösbar verbunden sind, welches den Innenraum des Hybridgehäuses wie eine Haut allseitig, abgesehen von lösbaren Fügebereichen 15 des Hybridgehäuses 1, nach außen abschließt.