DE102008019112B4 - Verfahren zur Steuerung einer elektromotorisch betriebenen Pumpe eines hydraulischen Servolenksystems für Kraftfahrzeuge - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Steuerung einer elektromotorisch betriebenen Pumpe (20) eines hydraulischen Servolenksystems (18) für Kraftfahrzeuge, mit folgenden Schritten:
Ermitteln einer Lenkrate (vφ);
Ermitteln einer Fahrzeuggeschwindigkeit (v);
Bestimmen von Motordrehzahl-Sollwerten (vM,soll) des Elektromotors (22) in Abhängigkeit von der Lenkrate (vφ) und der Fahrzeuggeschwindigkeit (v),
wobei die Motordrehzahl-Sollwerte (vM,soll) jeweils bei konstanter Fahrzeuggeschwindigkeit (v) sowie zunehmender Lenkrate (vφ) monoton auf einen Maximalwert (vM,Max) gesteigert werden;
Vorgeben eines ersten Maximalwerts (vM,Max1) im Bereich einer Parkiergeschwindigkeit des Fahrzeugs sowie weiterer Maximalwerte (vM,Max*) oberhalb der Parkiergeschwindigkeit,
wobei der erste Maximalwert (vM,Max1) kleiner als die weiteren Maximalwerte (vM,Max*) ist; und
Ansteuern des Elektromotors (22) gemäß den Motordrehzahl-Sollwerten (vM,soll).
Ermitteln einer Lenkrate (vφ);
Ermitteln einer Fahrzeuggeschwindigkeit (v);
Bestimmen von Motordrehzahl-Sollwerten (vM,soll) des Elektromotors (22) in Abhängigkeit von der Lenkrate (vφ) und der Fahrzeuggeschwindigkeit (v),
wobei die Motordrehzahl-Sollwerte (vM,soll) jeweils bei konstanter Fahrzeuggeschwindigkeit (v) sowie zunehmender Lenkrate (vφ) monoton auf einen Maximalwert (vM,Max) gesteigert werden;
Vorgeben eines ersten Maximalwerts (vM,Max1) im Bereich einer Parkiergeschwindigkeit des Fahrzeugs sowie weiterer Maximalwerte (vM,Max*) oberhalb der Parkiergeschwindigkeit,
wobei der erste Maximalwert (vM,Max1) kleiner als die weiteren Maximalwerte (vM,Max*) ist; und
Ansteuern des Elektromotors (22) gemäß den Motordrehzahl-Sollwerten (vM,soll).
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer elektromotorisch betriebenen Pumpe eines hydraulischen Servolenksystems für Kraftfahrzeuge sowie ein hydraulisches Servolenksystem.
- Hydraulische Kraftfahrzeug-Servolenksysteme mit einer Pumpe und einem Elektromotor zum Antreiben der Pumpe sind bereits allgemein bekannt. Außerdem sind für diese Servolenksysteme im Stand der Technik bereits Verfahren offenbart, bei denen Sollwerte für die Drehzahl des Elektromotors zur Ansteuerung der Pumpe bestimmt werden. In der Regel hängen diese Motordrehzahl-Sollwerte von einer Lenkrate und einer Fahrzeuggeschwindigkeit ab. Üblicherweise werden dabei die Motordrehzahl-Sollwerte bei konstanter Lenkrate und zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit monoton verringert oder konstant gehalten. Dieser Sollwertverlauf ist dadurch in vorteilhafter Art und Weise an ein gewünschtes Verhalten des Servolenksystems angepaßt, nämlich bei geringen Fahrzeuggeschwindigkeiten eine hohe Lenkunterstützung bereitzustellen, die mit zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit absinkt.
- Im übrigen ist auch bekannt, die Motordrehzahl-Sollwerte bei konstanter Fahrzeuggeschwindigkeit sowie zunehmender Lenkrate monoton auf einen Maximalwert zu steigern. Dieser Sollwertverlauf ist dabei ebenfalls an ein gewünschtes Verhalten des Servolenksystems angepaßt, nämlich unabhängig von der Lenkwinkelgeschwindigkeit eine konstante Lenkunterstützung zur Verfügung zu stellen. Die steigende Drehzahl ist erforderlich, um den erhöhten Volumenstrombedarf aufgrund der schnelleren Lenkbewegung zu realisieren.
- Die
DE 10 2007 016 112 A1 offenbart ein Verfahren zur Steuerung einer elektromotorisch betriebenen Pumpe eines hydraulischen Servolenksystems für Kraftfahrzeuge mit den Schritten: - - Ermitteln einer Lenkrate,
- - Ermitteln der Fahrzeuggeschwindigkeit,
- - Bestimmen von Motordrehzahl-Sollwerten des Elektromotors in Abhängigkeit von der Lenkrate und der Fahrzeuggeschwindigkeit,
- Ferner zeigt diese Druckschrift ein hydraulisches Servolenksystem für ein Kraftfahrzeug, mit einer Pumpe, die durch einen Elektromotor angetrieben wird und einen Hydraulikdruck bereitstellt, einen Lenkzylinder, der zwei Arbeitskammern aufweist und abhängig vom Hydraulikdruck in den Arbeitskammern eine hydraulische Lenkunterstützung erzeugt, sowie eine elektronische Steuereinheit, die einen Sollwert für die Drehzahl des Elektromotors bestimmt.
- Als nachteilig haben sich bei den beschriebenen hydraulischen Servolenksystemen die auftretenden Betriebsgeräusche erwiesen, welche unter bestimmten Systemrandbedingungen unerwünscht hoch sind.
- Aufgabe der Erfindung ist entsprechend die Schaffung eines hydraulischen Servolenksystems mit reduzierten Betriebsgeräuschen sowie die Bereitstellung eines Verfahrens zur Steuerung einer elektromotorisch betriebenen Pumpe des hydraulischen Servolenksystems, welches eine reduzierte Geräuschemission beim Betrieb des Servolenksystems sicherstellt.
- Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Steuerung einer elektromotorisch betriebenen Pumpe eines hydraulischen Servolenksystems für Kraftfahrzeuge, das folgende Schritte aufweist:
- Ermitteln einer Lenkrate;
- Ermitteln einer Fahrzeuggeschwindigkeit;
- Bestimmen von Motordrehzahl-Sollwerten des Elektromotors in Abhängigkeit von der Lenkrate und der Fahrzeuggeschwindigkeit, wobei die Motordrehzahl-Sollwerte jeweils bei konstanter Fahrzeuggeschwindigkeit sowie zunehmender Lenkrate monoton auf einen Maximalwert gesteigert werden;
- Vorgeben eines ersten Maximalwerts im Bereich einer Parkiergeschwindigkeit des Fahrzeugs sowie weiterer Maximalwerte oberhalb der Parkiergeschwindigkeit, wobei der erste Maximalwert kleiner als die weiteren Maximalwerte ist; und Ansteuern des Elektromotors gemäß den Motordrehzahl-Sollwerten.
- Die Aufgabe wird auch gelöst durch die Anwendung dieses Verfahrens bei einem hydraulischen Servolenksystem für ein Kraftfahrzeug, mit einer Pumpe, die durch einen Elektromotor angetrieben wird und einen Hydraulikdruck bereitstellt, einen Lenkzylinder, der zwei Arbeitskammern aufweist und abhängig vom Hydraulikdruck in den Arbeitskammern eine hydraulische Lenkunterstützung erzeugt, sowie eine elektronische Steuereinheit, die einen Sollwert für die Drehzahl des Elektromotors bestimmt.
- Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Betriebsgeräusche des Servolenksystems im wesentlichen bei geringen Fahrzeuggeschwindigkeiten als störend empfunden werden, und daß dies im wesentlichen auf ständige Drehzahländerungen des Elektromotors zurückzuführen ist. Bei niedrigen Fahrzeuggeschwindigkeiten im Bereich der Parkiergeschwindigkeit treten infolge erhöhter Reibung oder sonstiger Widerstände vergleichsweise hohe Lenkkräfte auf, die zu einer hohen Belastung im hydraulischen Servolenksystem führen. Infolge dieser hohen (Druck-) Belastung kann die Pumpe vom Elektromotor nicht mehr mit der gewünschten Drehzahl angetrieben werden, so daß der Motordrehzahl-Istwert mitunter erheblich unter den Motordrehzahl-Sollwert absinkt. Da die Lenkkräfte im Bereich der Parkiergeschwindigkeit jedoch kein gleichmäßig hohes Niveau aufweisen, sondern stark schwanken, wird der Elektromotor bei nachlassendem Lastzustand des Servolenksystems die Motordrehzahl nach Möglichkeit sofort erhöhen, um den Sollwert zu erreichen.
- Bei Fahrzeuggeschwindigkeiten im Bereich der Parkiergeschwindigkeit ändert sich die Ist-Drehzahl des Elektromotors also zwischen einem vorgegebenen Motordrehzahl-Sollwert und einer infolge hoher auftretender Systemlast deutlich verminderten Motordrehzahl. Bei diesen Drehzahlwechseln zwischen dem DrehzahlSollwert und dem lastbedingt verminderten Drehzahlwert entstehen Geräusche, die vom Fahrer als störend empfunden werden. Das Auftreten dieser Geräusche ist dabei um so wahrscheinlicher, je größer der durchlaufene Drehzahlbereich, d.h. der Unterschied zwischen dem Motordrehzahl-Sollwert und dem lastbedingt verminderten Drehzahlwert ist.
- Da der hohe Motordrehzahl-Sollwert im Bereich der Parkiergeschwindigkeit des Fahrzeugs infolge der hohen Lenkkräfte bzw. der hohen Systemlast kaum erreicht wird, kann der Motordrehzahl-Sollwert in diesem Bereich erfindungsgemäß abgesenkt werden, ohne daß dies zu nennenswerten Leistungseinbußen des Servolenksystems führt. Durch diese Absenkung wird jedoch zugleich der Drehzahlbereich, den der Elektromotor zwischen dem Motordrehzahl-Sollwert und dem lastbedingt verminderten Drehzahlwert durchläuft, deutlich verringert. Abhängig von den konkreten Einstellungen durchläuft der Elektromotor nur noch kleinere Drehzahldifferenzen, was zu einem weniger auffälligen Geräuschverhalten führt.
- In einer bevorzugten Verfahrensvariante werden die Motordrehzahl-Sollwerte im Bereich der Parkiergeschwindigkeit bei zunehmender Lenkrate zunächst monoton auf einen vorgegebenen Zwischenwert gesteigert, dann über einen vorgegebenen Lenkratenbereich konstant gehalten und anschließend monoton auf den ersten Maximalwert gesteigert. Dieser Drehzahlverlauf beruht auf der Erkenntnis, daß hohe Motordrehzahlen im Bereich geringer Lenkraten nicht unbedingt notwendig sind. Daher wird der Motordrehzahl-Sollwert bei niedrigen Lenkraten zunächst nur auf einen geringen Zwischenwert gesteigert, bevor er bei höheren Lenkraten weiter auf den ersten Maximalwert gesteigert wird. Die Vorteile bei dieser erneuten, bereichsweisen Absenkung der Motordrehzahl-Sollwerte vom ersten Maximalwert auf den Zwischenwert entsprechen dabei den zuvor beschriebenen Vorteilen durch die Absenkung der Motordrehzahl-Sollwerte im Bereich der Parkiergeschwindigkeit auf einen verringerten ersten Maximalwert. Ferner werden die Schwankungen in den Motordrehzahl-Sollwerten, die durch die Schwankungen der Lenkwinkelgeschwindigkeit hervorgerufen werden, über einen weiten Bereich eliminiert, was zu einer zusätzlichen Geräuschminderung führt.
- Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind in den Unteransprüchen beschrieben.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. In diesen zeigen:
- -
1a und b ein Kennlinienfeld, das auf einem Verfahren zur Steuerung einer elektromotorisch betriebenen Pumpe gemäß dem Stand der Technik beruht; - -
2a und b ein Kennlinienfeld, das auf einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Steuerung einer elektromotorisch betriebenen Pumpe beruht; und - -
3 ein erfindungsgemäßes hydraulisches Servolenksystem, welches durch das erfindungsgemäße Verfahren angesteuert wird. - Die
1a zeigt ein bekanntes Kennlinienfeld10' gemäß dem Stand der Technik, bei dem Motordrehzahl-SollwertevM,soll in Abhängigkeit von einer Lenkratevφ und einer Fahrzeuggeschwindigkeitv angegeben werden. - Die Motordrehzahl-Sollwerte
vM,soll werden jeweils bei konstanter Fahrzeuggeschwindigkeitv sowie zunehmender Lenkratevφ monoton auf einen MaximalwertvM,Max gesteigert, wobei dieser MaximalwertvM,Max im Ausführungsbeispiel gemäß1a bei5280 Umdrehungen pro Minute [U/min] liegt und für alle Fahrzeuggeschwindigkeiten identisch ist. Als monoton steigend bzw. fallend gelten dabei alle Verläufe der Motordrehzahl-SollwertevM,soll , bei denen vM,soll(vφ+δφ) ≥ vM,soll(vφ) bzw. vM,soll(vφ+δφ) ≤ vM,soll(vφ) ist (für δφ>0). - Die Motordrehzahl-Sollwerte
vM,soll werden bei einer geringen konstanten Fahrzeuggeschwindigkeitv mit zunehmender Lenkratevφ schneller gesteigert als bei einer hohen konstanten Fahrzeuggeschwindigkeitv . - Darüber hinaus werden die Motordrehzahl-Sollwerte
vM,soll bei konstanter Lenkratevφ sowie zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeitv verändert, in der dargestellten Verfahrensvariante nach1a insbesondere jeweils monoton verringert oder konstant gehalten. - Die
1b zeigt ein Diagramm12' , bei dem die Motordrehzahl-SollwertevM,soll über der Lenkratevφ aufgetragen sind. In das Diagramm12' eingezeichnet ist eine Sollwertkurve14' für geringe Fahrzeuggeschwindigkeitenv , wobei geringe Fahrzeuggeschwindigkeitenv im folgenden auch als Parkiergeschwindigkeit bezeichnet werden. - Im vorliegenden Beispiel ist durch die Sollwertkurve
14' die erste Zeile des Kennlinienfelds10' veranschaulicht. Diese erste Zeile ist in1a durch einen Pfeil16' hervorgehoben und gilt im vorliegenden Beispiel für Fahrzeuggeschwindigkeiten 0≤v<15km/h. Dementsprechend sind in diesem Fall Geschwindigkeitenv bis maximal 15 km/h als Parkiergeschwindigkeit definiert. In anderen Ausführungsbeispielen kann die Parkiergeschwindigkeit selbstverständlich anders definiert sein und beispielsweise Fahrzeuggeschwindigkeiten bis maximal 20 km/h umfassen. - In
1b wird deutlich, daß der Motordrehzahl-SollwertvM,soll von einem Startwert2490 U/min für vφ=0°/s rasch auf einen Maximalwert von vM,soll=5280 U/min für vφ=90°/s ansteigt und bei weiter steigender Lenkratevφ konstant bleibt. - Die
2a zeigt ein Kennlinienfeld10 , dessen Motordrehzahl-SollwertevM,soll auf einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Steuerung einer elektromotorisch betriebenen Pumpe eines hydraulischen Servolenksystems für Kraftfahrzeuge beruhen. - Mit Ausnahme der ersten Zeile, die wiederum durch einen Pfeil
16 hervorgehoben ist, entspricht das Kennlinienfeld10 gemäß2a exakt dem bekannten Kennlinienfeld10' gemäß1a . Um Wiederholungen zu vermeiden wird daher zum allgemeinen Verständnis des Steuerungsverfahrens und des Kennlinienfelds10 auf obige Beschreibung verwiesen und im folgenden lediglich auf erfindungsrelevante Besonderheiten eingegangen. - Analog zur
1b veranschaulicht die2b die erste Zeile des Kennlinienfelds10 aus2a und zeigt ein Diagramm12 , bei dem die Motordrehzahl-SollwertevM,soll über der Lenkratevφ aufgetragen sind. - Es wird deutlich, daß die Motordrehzahl-Sollwerte
vM,soll bei konstanter Lenkratevφ sowie zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeitv jeweils monoton verringert oder konstant gehalten werden, und daß die Motordrehzahl-SollwertevM,soll bei konstanter Fahrzeuggeschwindigkeitv sowie zunehmender Lenkratevφ jeweils monoton auf einen MaximalwertvM,Max gesteigert werden. Im Unterschied zur Ausführung gemäß dem Stand der Technik in den1a und1b , wird im Bereich der Parkiergeschwindigkeit, im vorliegenden Beispiel also bei Fahrzeuggeschwindigkeiten v<15km/h, ein erster Maximalwert vM,Max1=4300 U/min vorgegeben. Oberhalb der Parkiergeschwindigkeit wird ein zweiter Maximalwert vM,Max2=5280 U/min vorgegeben, der im vorliegenden Beispiel für alle Fahrzeuggeschwindigkeitenv (oberhalb der Parkiergeschwindigkeit) identisch ist. In alternativen Ausführungsformen können für alle Fahrzeuggeschwindigkeitenv oberhalb der Parkiergeschwindigkeit auch verschiedene MaximalwertevM,Max* vorgegeben werden, wobei diese MaximalwertevM,Max* vorzugsweise weitgehend identisch sind, also beispielsweise um höchstens 5% voneinander abweichen und im Mittel einem zweiten MaximalwertvM,Max2 entsprechen. - Die dargestellten Zahlenwerte sind selbstverständlich lediglich beispielhaft zu verstehen und sollen eine Größenordnung veranschaulichen. Im allgemeinen wird der erste Maximalwert
vM,Max1 vorzugsweise etwa 20% kleiner als der zweite MaximalwertvM,Max2 bzw. die weiteren MaximalwertevM,Max* vorgegeben. - Durch diese Maximalwertabsenkung im Bereich der Parkiergeschwindigkeit ergibt sich aus den eingangs genannten Gründen eine Verringerung der Betriebsgeräusche des Servolenksystems, ohne daß es zu nennenswerten Leistungseinbußen kommt.
- Gemäß der bevorzugten Ausführungsvariante nach den
2a und2b werden die Motordrehzahl-SollwertevM,soll im Bereich der Parkiergeschwindigkeit bei zunehmender Lenkratevφ zunächst monoton auf einen vorgegebenen ZwischenwertvM,Z gesteigert, dann über einen vorgegebenen Lenkratenbereich konstant gehalten und anschließend monoton auf den ersten MaximalwertvM,Max1 gesteigert (vgl. Sollwertkurve14 in2b) , so daß sich ein Treppenstufenverlauf ergibt. Durch diese weitere Absenkung des ersten MaximalwertsvM,Max1 im Bereich kleiner Lenkratenvφ ist eine weitere Verringerung der Betriebsgeräusche des Servolenksystems möglich. In alternativen Ausführungsvarianten können zur Feinabstimmung des Servolenksystems selbstverständlich auch mehrere ZwischenwertevM,Z vorgesehen sein, die zu einer weiteren Geräuschminderung führen. In diesem Fall werden die Motordrehzahl-SollwertevM,soll im Bereich der Parkiergeschwindigkeit bei zunehmender Lenkratevφ zunächst auf einen vorgegebenen ersten Zwischenwert gesteigert, dann über einen vorgegebenen Lenkratenbereich konstant gehalten, anschließend monoton auf einen zweiten Zwischenwert gesteigert, dann über einen vorgegebenen Lenkratenbereich konstant gehalten, usw., bis letztlich der erste MaximalwertvM,Max1 über einen mehrstufigen Funktionsverlauf erreicht wird. - Wie bereits in den
2a und2b dargestellt, wird das Verfahren zur Steuerung der elektromotorisch betriebenen Pumpe eines hydraulischen Servolenksystems für Kraftfahrzeuge vorzugsweise mit Hilfe des Kennlinienfelds10 durchgeführt, wobei in dem Kennlinienfeld10 die Motordrehzahl-SollwertevM,soll in Abhängigkeit von der Lenkratevφ und der Fahrzeuggeschwindigkeitv abgelegt sind. Das Verfahren läuft dann wie folgt ab: Zunächst wird die Lenkratevφ und die Fahrzeuggeschwindigkeitv über Sensoren ermittelt, danach werden mit Hilfe des Kennlinienfeldes10 die Motordrehzahl-SollwertevM,soll des Elektromotors in Abhängigkeit von der Lenkratevφ und der Fahrzeuggeschwindigkeitv in einer Steuereinheit bestimmt, und schließlich wird der Elektromotor gemäß den Motordrehzahl-SollwertenvM,soll angesteuert. - Die
3 zeigt schematisch ein hydraulisches Servolenksystem18 für ein Kraftfahrzeug, mit einer Pumpe20 , die durch einen Elektromotor22 angetrieben wird und einen Hydraulikdruck bereitstellt, einem Lenkzylinder24 , der zwei Arbeitskammern26 ,28 aufweist und abhängig vom Hydraulikdruck in den Arbeitskammern26 ,28 eine hydraulische Lenkunterstützung erzeugt, sowie einer elektronischen Steuereinheit30 , die gemäß dem oben beschriebenen Verfahren einen SollwertvM,soll für die Drehzahl des Elektromotors22 bestimmt. Im Ausführungsbeispiel gemäß3 umfaßt das Servolenksystem18 außerdem noch ein Servoventil32 , welches den hydraulischen Volumenstrom und damit auch den Druck in den Arbeitskammern26 ,28 in gewünschter Weise beeinflussen kann. - In einer bevorzugten Ausführungsvariante weist die elektronische Steuereinheit
30 das Kennlinienfeld10 auf, in welchem abhängig von der Lenkratevφ und der Fahrzeuggeschwindigkeitv die SollwertevM,soll für die Motordrehzahl abgelegt sind. Zur Ermittlung der Lenkratevφ und der Fahrzeuggeschwindigkeitv umfaßt das Servolenksystem18 entsprechende Sensoren34 , die mit der Steuereinheit30 in Verbindung stehen.
Ansteuern des Elektromotors gemäß den Motordrehzahl-Sollwerten.
Claims (11)
- Verfahren zur Steuerung einer elektromotorisch betriebenen Pumpe (20) eines hydraulischen Servolenksystems (18) für Kraftfahrzeuge, mit folgenden Schritten: Ermitteln einer Lenkrate (vφ); Ermitteln einer Fahrzeuggeschwindigkeit (v); Bestimmen von Motordrehzahl-Sollwerten (vM,soll) des Elektromotors (22) in Abhängigkeit von der Lenkrate (vφ) und der Fahrzeuggeschwindigkeit (v), wobei die Motordrehzahl-Sollwerte (vM,soll) jeweils bei konstanter Fahrzeuggeschwindigkeit (v) sowie zunehmender Lenkrate (vφ) monoton auf einen Maximalwert (vM,Max) gesteigert werden; Vorgeben eines ersten Maximalwerts (vM,Max1) im Bereich einer Parkiergeschwindigkeit des Fahrzeugs sowie weiterer Maximalwerte (vM,Max*) oberhalb der Parkiergeschwindigkeit, wobei der erste Maximalwert (vM,Max1) kleiner als die weiteren Maximalwerte (vM,Max*) ist; und Ansteuern des Elektromotors (22) gemäß den Motordrehzahl-Sollwerten (vM,soll).
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß der erste Maximalwert (vM,Max1) etwa 20% kleiner als die weiteren Maximalwerte (vM,Max*) vorgegeben wird. - Verfahren nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, daß Fahrzeuggeschwindigkeiten (v) bis maximal 20km/h, vorzugsweise bis maximal 15km/h, als Parkiergeschwindigkeit definiert werden. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Maximalwerte (vM,Max*) für alle Fahrzeuggeschwindigkeiten (v) oberhalb der Parkiergeschwindigkeit so vorgegeben werden, daß sie um höchstens 5% voneinander abweichen und im Mittel einem zweiten Maximalwert (vM,Max2) entsprechen.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Motordrehzahl-Sollwerte (vM,soll) im Bereich der Parkiergeschwindigkeit bei zunehmender Lenkrate (vφ) zunächst monoton auf einen vorgegebenen Zwischenwert (vM,Z) gesteigert, dann über einen vorgegebenen Lenkratenbereich konstant gehalten und anschließend monoton auf den ersten Maximalwert (vM,Max1) gesteigert werden.
- Verfahren nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenwert (vM,Z) etwa 15% kleiner als der erste Maximalwert (vM,Max1) gewählt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Motordrehzahl-Sollwerte (vM,soll) bei einer geringen konstanten Fahrzeuggeschwindigkeit (v) mit zunehmender Lenkrate (vφ) schneller gesteigert werden als bei einer hohen konstanten Fahrzeuggeschwindigkeit (v).
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Motordrehzahl-Sollwerte (vM,soll) jeweils bei konstanter Lenkrate (vφ) sowie zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit (v) monoton verringert oder konstant gehalten werden.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren mit Hilfe eines in einer Steuerung gespeicherten Kennlinienfeldes (10) durchgeführt wird, wobei in dem Kennlinienfeld (10) die Motordrehzahl-Sollwerte (vM,soll) in Abhängigkeit von der Lenkrate (vφ) und der Fahrzeuggeschwindigkeit (v) abgelegt sind.
- Hydraulisches Servolenksystem für ein Kraftfahrzeug, mit einer Pumpe (20), die durch einen Elektromotor (22) angetrieben wird und einen Hydraulikdruck bereitstellt, einem Lenkzylinder (24), der zwei Arbeitskammern (26, 28) aufweist und abhängig vom Hydraulikdruck in den Arbeitskammern (26, 28) eine hydraulische Lenkunterstützung erzeugt, sowie einer elektronischen Steuereinheit (30), die gemäß dem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche einen Sollwert (vM,soll) für die Drehzahl des Elektromotors (22) bestimmt.
- Servolenksystem nach
Anspruch 10 , dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuereinheit (30) ein Kennlinienfeld (10) aufweist, in welchem abhängig von einer Lenkrate (vφ) und einer Fahrzeuggeschwindigkeit (v) die Sollwerte (vM,soll) für die Motordrehzahl abgelegt sind.
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- 2008-04-16 DE DE102008019112.4A patent/DE102008019112B4/de active Active
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