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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung von
Diffusionsmessungen eines Paares aus einem Medium und einem diffundierenden
Fremdstoff.
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Der
Diffusionskoeffizient eines in einem festen oder flüssigen Medium
gelösten
Fremdstoffs ist eine Materialeigenschaft, die sowohl den Fremdstoff
als auch das Medium charakterisiert. Unterschiedliche Methoden zur
Bestimmung des Diffusionskoeffizienten eines Fremdstoffs in einem
festen oder flüssigen
Medium sind bekannt. Weit verbreitet bei der Bestimmung von Diffusionskoeffizienten
ist die Verwendung einer Diffusionszelle. In einer Diffusionszelle
findet über
das Medium, durch Diffusion, ein Konzentrationsausgleich zwischen Bereichen
mit unterschiedlicher Fremdstoffkonzentration statt. Aus der Rate,
mit der der Fremdstoff diffundiert, kann der Diffusionskoeffizient
berechnet werden. Vielfach werden auch Streuexperimente (Lichtstreuung, Neutronenstreuung)
genutzt, um Diffusionskoeffizienten zu bestimmen. Die erwähnten Verfahren
haben den Nachteil, dass Diffusionszellen in der Regel ein relativ
großes
Volumen des Mediums benötigen,
um Randeffekte zu verringern, und Streuexperimente zur Bestimmung
von Diffusionskoeffizienten meist aufwendig sind.
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Die
Erfindung macht sich zur Aufgabe, ein Verfahren anzugeben und eine
Vorrichtung zu schaffen, mit der Diffusionskoeffizienten von Fremdstoffen
in kleinen Volumen eines Mediums einfach bestimmt werden können.
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Das
Verfahren nach der vorliegenden Erfindung ist durch den Patentanspruch
1 bezeichnet. Es weist die folgenden Schritte auf:
- – Einbringen
des Mediums in eine Kammer
- – Einbringen
des Fremdstoffs in die Kammer, separat oder in im Medium gelöster Form,
- – Beheizen
des Mediums
- – Heraustragen
des Fremdstoffs aus der Kammer durch Spülen oder Abpumpen
- – Messen
des Fremdstoffgehalts in dem Medium oder der Rate, mit der der Fremdstoff
das Medium bzw. die Kammer verlässt,
- – Bestimmen
der Maximumtemperatur TD des Mediums, bei
der ein Maximum in der Änderungsrate
des Fremdstoffgehalts im Medium eintritt,
- – Bestimmen
eines Diffusionskoeffizienten D(T) anhand der Maximumtemperatur
TD und der Temperaturänderungsrate β des Mediums.
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Der
Diffusionskoeffizient eines Fremdstoffs in einem Medium ist abhängig von
der Temperatur und kann durch den sogenannten empirischen Arrhenius
Ansatz beschrieben werden.
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Hierbei
bedeutet:
- D(T)
- Diffusionskoeffizient
- D0
- Vorfaktor
- H
- Aktivierungsenergie
- kB
- Boltzmann-Konstante
- T
- Temperatur
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Erfindungsgemäß lässt sich
der Diffusionskoeffizient dadurch bestimmen, dass ein Medium in
kugelförmiger
Gestalt verwendet wird, der Fremdstoff zunächst im Medium gelöst ist,
das Medium dann einer Umgebung mit geringerer Fremdstoffkonzentration
ausgesetzt wird, anschließend
die Temperatur des Mediums linear mit der Zeit erhöht wird,
wobei Fremdstoffe aus dem Medium über die Oberfläche entweichen
und die Änderung
des Fremdstoffgehalts im Medium als Funktion der Zeit gemessen wird.
Die Änderungsrate,
mit der sich der Fremdstoffgehalt im Medium verändert, aufgetragen als Funktion
der Temperatur, zeigt ein charakteristisches relatives Maximum.
Dies konnte im Experiment beobachtet werden.
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Erfindungsgemäß wird die
Temperatur des Mediums, bei der das relative Maximum in der Änderungsrate
des Fremdstoffgehalts beobachtet wird, zur Bestimmung des Diffusionskoeffizienten
verwendet.
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Durch
Integration der Diffusionsdifferentialgleichung kann die Diffusion
eines Fremdstoffs im kugelförmigen
Medium theoretisch beschrieben werden. Unter der Voraussetzung,
dass die Fremdstoffkonzentration an der Oberfläche des Mediums konstant gehalten
werden kann, was insbesondere dann gegeben ist, wenn der Fremdstoff
an der Oberfläche
des Mediums das Medium sofort verlässt und somit angenommen werden kann,
dass die Fremdstoffkonzentration an der Oberfläche gleich Null ist, ergibt
sich ein Zusammenhang zwischen den Parametern D
0 und
H aus dem Arrhenius Ansatz für
den Diffusionskoeffizienten (Gleichung 1), dem Radius α des kugelförmigen Mediums,
der Temperaturänderungsrate
des Mediums β und
T
D, der Temperatur des Mediums, bei der
ein Maximum in der Änderungsrate
des Fremdstoffgehalts des Mediums beobachtet wird, in der folgenden
Form:
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Im
Verfahren zur Bestimmung des Diffusionskoeffizienten wird bei vorgegebenem
Radius α des
kugelförmigen
Mediums und vorgegebener Temperaturänderungsrate β die Maximumtemperatur
TD bestimmt. Die im Experiment beobachtete
Maximumtemperatur TD verändert sich, wenn die Temperaturänderungsrate β oder der
Radius des kugelförmigen
Mediums α verändert wird.
Zu jedem Wertepaar, bestehend aus einer Temperaturänderungsrate β und einem
Radius α des
kugelförmigen
Mediums, gibt es eine erfindungsgemäß experimentell ermittelte
Maximumtemperatur TD. Je zwei Wertepaare
mit der jeweilig zugehörigen
Maximumtemperatur TD, jeweils eingesetzt
in Gleichung 2, ergeben ein Gleichungssystem bestehend aus zwei
unabhängigen Gleichungen,
mit denen die beiden Unbekannten D0 und
H bestimmt werden können.
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Eine
Vielzahl von Messungen mit unterschiedlichen Wertepaaren (Temperaturänderungsrate
/ Radius des kugelförmigen
Mediums) zur Bestimmung der jeweiligen Maximumtemperatur TD können
durchgeführt werden
und jeweils zu einem Wertetripel (β, α, TD)
bestehend aus der Temperaturänderungsrate β, dem Radius des
kugelförmigen
Mediums α und
der Maximumtemperatur TD zusammengefasst
werden. Jeweils zwei Wertetripel, deren Werte für β, α und TD jeweils
in Gleichung 2 eingesetzt werden, ergeben dann, wie oben schon erwähnt, ein
Gleichungssystem bestehend aus zwei unabhängigen Gleichungen, mit denen
die beiden Unbekannten D0 und H bestimmt
werden können,
wobei in Verbindung mit Gleichung 1 dann auch der Diffusionskoeffizient
berechnet werden kann. Mit einer Vielzahl von Wertetripel (β, α, TD) kann jeweils, durch Auswahl von Wertetripelpaaren,
mit Hilfe von Gleichung 2, D0 und H bestimmt
werden. Im Idealfall sind alle für
ein jeweilig ausgewähltes
Wertetripelpaar berechneten Werte für D0 und
H gleich. Man muss aber davon ausgehen, dass die berechneten Werte
für D0 und H kleine Unterschiede aufweisen, die
auf Messungenauigkeiten bei der Bestimmung der Werte für β, α und TD beruhen. Eine Vielzahl von berechneten
Werten D0 und H kann aber dazu verwendet
werden, Mittelwerte der Werte für
D0 und H zu bilden, um statistische Schwankungen
auszugleichen. Die Mittelwerte können
dann für
die Berechnung des Diffusionskoeffizienten gemäß Gleichung 1 verwendet werden.
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Aus
Gleichung 2 lässt
sich ableiten, dass eine Verringerung von Radius α eine Verschiebung
von TD zu einer kleineren Temperatur zur
Folge hat. Dies ist bedeutsam, wenn der Diffusionskoeffizient in
einem festen Medium bestimmt werden soll und sichergestellt werden
muss, dass TD nicht oberhalb des Schmelzpunktes
oder der Zersetzungstemperatur liegt. In einem solchen Fall muss
der Radius des kugelförmigen
Mediums hinreichend klein gewählt
werden, und kann beispielsweise auch nur einige Mikrometer betragen.
Niedrige Temperaturen TD sind wichtig, wenn
das Medium ein Kunststoff ist.
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Ist
das Medium eine Flüssigkeit,
so darf, während
der Messung zur Bestimmung von TD, im kugelförmigen Medium
keine Konvektion auftreten. Eine solche Messung kann besonders vorteilhaft
unter reduzierter Schwerkraft, beispielsweise auf der Raumstation,
durchgeführt
werden.
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Sind
Diffusionskoeffizienten für
verschiedene Medium/Fremdstoff-Kombinationen bekannt, so kann das
beschriebene Verfahren zur Bestimmung von Diffusionskoeffizienten
dazu verwendet werden, die Medium/Fremdstoff-Kombination zu ermitteln, indem von
einer unbekannten Medium/Fremdstoff-Kombination der Diffusionskoeffizient
bestimmt wird, welcher dann mit den bekannten Diffusionskoeffizienten
verglichen wird, um die unbekannte Medium/Fremdstoff-Kombination
zu finden. Eine entsprechende Vorrichtung ist dann ein Sensor für die Bestimmung
von Medium/Fremdstoff-Kombinationen.
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Die
kugelförmige
Gestalt des Mediums ist ideal für
die erfindungsgemäße Bestimmung
des Diffusionskoeffizienten. Abweichungen von der idealen Kugelgestalt
führen
zu einer Verbreiterung des relativen Maximums in der Auftragung
der Änderungsrate
des Fremdstoffgehalts als Funktion der Temperatur, wodurch sich die
Sichtbarkeit des relativen Maximums in der Auftragung verschlechtert
und damit die Bestimmung von TD schwieriger
werden kann. Eine deutliche Abweichung von der Kugelgestalt hat
zur Folge, dass die Gestalt des Mediums nicht mehr hinreichend durch
einen Radius α gekennzeichnet
werden kann. In diesem Fall kann die Auswertung der Messungen von
TD, um D0 und H
zu bestimmen, nicht mehr mit Gleichung 2 erfolgen.
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Eine
konstante Temperaturänderungsrate β ist ideal
für die
Messungen. Kleine Abweichungen können toleriert
werden, wenn für
die Bestimmung von D0 und H gemäß Gleichung
2 eine Temperaturänderungsrate β verwendet
wird, die zum Zeitpunkt der Beobachtung des relativen Maximums in
der Änderungsrate
des Fremdstoffgehalts im Medium gemessen wurde.
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Grundsätzlich gibt
es zwei Gruppen experimenteller Methoden, um die Änderungsrate,
mit der sich der Fremdstoffgehalt im Medium verändert, zu bestimmen. Es kann
die Rate, mit der der Fremdstoff das Medium über die Oberfläche verlässt, bestimmt
werden, oder aber die Änderung
des Fremdstoffgehalts im Medium selbst wird gemessen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Durchführung
von Diffusionsmessungen ist durch die Merkmale des Patentanspruchs
9 bezeichnet.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen.
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Im
Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels mit außerhalb
der Kammer erfolgender Messung der Rate, mit der der Fremdstoff
das Medium verlässt,
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2 ein
Ausführungsbeispiel
mit Messung des Fremdstoffgehalts im Medium in der Kammer durch ATR-Spektroskopie
und
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3 ein
Ausführungsbeispiel
zur Bestimmung von Diffusionskoeffizienten, bei dem zwei Gruppen von
kugelförmigen
Medien mit unterschiedlichen Radien verwendet werden.
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In 1 ist
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt, bei dem die Rate, mit der sich der Fremdstoffgehalt
im Medium ändert,
durch die Rate bestimmt wird, mit der der Fremdstoff die Oberfläche des Mediums
verlässt.
Mehrere kugelförmige
Medien 1 befinden sich in einer Kammer 2. Es ist
von Vorteil, mehrere kugelförmige
Medien 1 zu verwenden, da hierdurch in den nachfolgenden
Messungen das Messsignal größer wird.
Die kugelförmigen
Medien sind in thermischem Kontakt mit einer Heiz- und Kühlvorrichtung 3,
deren Temperatur über
eine Steuerung 4 eingestellt wird. Mit der Heiz- und Kühlvorrichtung 3 kann
die Temperatur der kugelförmigen
Medien in einem vorgegebenen Temperaturbereich linear mit der Zeit
verändert
werden. Die Kammer 2 besitzt einen Eingang 5 und
einen Ausgang 6, die über
die Ventile 7 und 8 geöffnet oder geschlossen werden
können.
Durch den Eingang 5 wird ein Fremdstoff, in diesem Fall
ein gasförmiger
Fremdstoff, in die Kammer 2 geleitet, welcher von den kugelförmigen Medien 1 aufgenommen
wird und sich in ihnen löst. Nachdem
Fremdstoff von den kugelförmigen
Medien 1 aufgenommen wurde, wird das Ventil 7 geschlossen, das
Ventil 8 geöffnet
und die Kammer 2 durch die Pumpe 9 evakuiert.
Hierdurch wird erreicht, dass die Fremdstoffkonzentration an der
Oberfläche
der kugelförmigen
Medien sehr gering ist und im Idealfall konstant gleich Null ist.
Anschließend
wird die Temperatur der kugelförmigen
Medien linear mit der Zeit und der Temperaturänderungsrate β erhöht.
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Fremdstoffe,
die über
die Oberflächen
der kugelförmigen
Medien aus diesen Medien entweichen, werden durch die Pumpe 9 aus
der Kammer 2 entfernt. Die Rate, mit der die Fremdstoffe
entweichen, wird mit einem im Gasstrom zwischen der Kammer 2 und
der Pumpe 9 angebrachten Massenspektrometer 10 gemessen
und mit einem Aufzeichnungsgerät 11 als
Funktion der Zeit aufgezeichnet. Aus der Aufzeichnung der Rate, mit
der der Fremdstoff das Medium verlässt, lässt sich dann TD bestimmen,
die Temperatur, bei der ein Maximum in der Änderungsrate des Fremdstoffgehalts
beobachtet wird. Bei vorgegebenem Radius der kugelförmigen Medien α kann dieser
Vorgang für
unterschiedliche Temperaturänderungsraten β durchgeführt werden. Die
Ergebnisse, eingesetzt in Gleichung 2, führen zu einem Gleichungssystem,
mit dem dann D0 und H, und damit auch der
Diffusionskoeffizient D(T), bestimmt werden kann.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in 2 dargestellt. In diesem Fall
wird die Änderungsrate,
mit der sich der Fremdstoffgehalt im Medium ändert, direkt durch die Messung
des Fremdstoffgehalts im Medium bestimmt. Die kugelförmigen Medien 1 befinden
sich in einer Kammer 2 und sind in thermischem Kontakt
mit einer Heiz- und Kühlvorrichtung 3,
deren Temperatur über
eine Steuerung 4 eingestellt wird. Die Kammer 2 hat
einen Eingang 5 und einen Ausgang 6, welche durch
die Ventile 7 und 8 geöffnet und geschlossen werden
können.
Der Fremdstoffgehalt im Medium wird durch ATR-Spektroskopie gemessen
(ATR: abgeschwächte
Totalreflektion). Hierzu ist in der Heiz- und Kühlvorrichtung der für die ATR-Spektroskopie
notwendige sogenannte ATR-Kristall 12 integriert,
mit dem, in Verbindung mit einem optischen Spektrometer 13 und
dem zugehörigen
Aufzeichnungsgerät 14,
ein ATR-Spektrum der mit dem ATR-Kristall in Kontakt gebrachten
kugelförmigen
Medien 1 aufgenommen werden kann. Im Spektrometer 13 wird
die im ATR-Kristall durch Totalreflektion reflektierte optische
Strahlung, mit dem einfallenden Strahl 15 und dem ausfallenden
Strahl 16, spektroskopisch untersucht. Hat der einfallende
Strahl 15 eine Wellenlänge,
die vom kugelförmigen
Medium 1 auf dem ATR-Kristall absorbiert werden kann, so
führt dies
zu einer Abschwächung
der Intensität
des reflektierten Strahls 16. Für den Fall, dass der Fremdstoff
im kugelförmigen
Medium 1 die Strahlung absorbiert, ist die Abschwächung der
Intensität
des Strahls 16 ein Maß für den Fremdstoffgehalt
im kugelförmigen
Medium 1. Hierdurch kann der Fremdstoffgehalt in den kugelförmigen Medien 1 gemessen
werden. Das ATR-Spektrometer kann nur Spektren von Substanzen aufnehmen,
die sich in einer dünnen
Schicht direkt über
dem ATR-Kristall befinden. Die Schichtdicke ist in der Größenordnung
der Wellenlänge
der verwendeten Strahlung. Dies bedeutet, dass in diesem Ausführungsbeispiel
die verwendeten kugelförmigen
Medien 1 auch nur diesen Durchmesser haben sollten. Zudem
muss für
die ATR-Spektroskopie der Fremdstoffe im Medium, das Medium selbst
in dem interessierenden Wellenlängenbereich
für die
Strahlung durchlässig
sein. Mit der ATR-Spektroskopie kann beispielsweise die Fremdstoffkonzentration
in entsprechend strahlungsdurchlässigen
Kunststoffen gemessen werden.
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Vergleichbar
dem Verfahren zur Bestimmung des Diffusionskoeffizienten nach dem
Ausführungsbeispiel
aus 1, wird im Ausführungsbeispiel aus 2 zunächst der
Fremdstoff durch den Eingang 5 in die Kammer 2 geleitet.
Nachdem der Fremdstoff von den kugelförmigen Medien 1 aufgenommen
wurde, wird das Ventil 7 geschlossen, das Ventil 8 geöffnet und
die Kammer 2 durch die Pumpe 9 evakuiert. Anschließend wird die
Temperatur der kugelförmigen
Medien 1 linear mit der Zeit und mit der Temperaturänderungsrate β erhöht, sowie
der Fremdstoffgehalt in den kugelförmigen Medien mit dem ATR-Spektrometer
gemessen und mit einem Aufzeichnungsgerät 14 als Funktion
der Zeit aufgezeichnet. Aus der Aufzeichnung der Messung lässt sich dann,
zu einer vorgegebenen Temperaturänderungsrate β, jeweils
TD bestimmen. Die Messung kann für verschiedene
Temperaturänderungsraten,
ohne die kugelförmigen
Medien 1 zu wechseln, durchgeführt werden. Jeweils eingesetzt
in Gleichung 2 ergibt sich hieraus ein Gleichungssystem, mit dem
dann D0 und H, und mit Hilfe von Gleichung
1 auch der Diffusionskoeffizient D(T) bestimmt werden kann.
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Die
notwendige Zeit zur Durchführung
von Messungen für
die Bestimmung von TD, durchgeführt, um ein
Gleichungssystem zur Bestimmung von D0 und
H zu erhalten, lässt
sich verkürzen,
wenn Messungen an kugelförmigen
Medien mit unterschiedlichen Radien parallel durchgeführt werden.
Für solche
Messungen ist insbesondere die ATR-Spektroskopie geeignet.
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In 3 ist
ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Bestimmung von Diffusionskoeffizienten dargestellt, bei dem
zwei Gruppen von kugelförmigen
Medien 1 und 19 verwendet werden, die aus dem
gleichen Werkstoff bestehen, aber unterschiedliche Radien aufweisen.
Beide Gruppen kugelförmiger
Medien 1 und 19 sind getrennt, befinden sich aber
auf einer gemeinsamen Heiz- und Kühlvorrichtung 3 und
auf einem gemeinsamen ATR-Kristall 12.
Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel
aus 2 werden in 3 zwei Spektrometer 13 und 20 verwendet,
mit den ein- und ausfallenden Strahlen 15 und 16 sowie 17 und 18.
Spektrometer 13 mit dem Aufzeichnungsgerät 14 misst
den Fremdstoffgehalt in den kugelförmigen Medien 1 und
Spektrometer 20 mit dem Aufzeichnungsgerät 21 misst
den Fremdstoffgehalt in den kugelförmigen Medien 19.
Zur Durchführung
der Messung wird zunächst
der Fremdstoff, in diesem Fall gasförmiger Fremdstoff, durch den
Eingang 5 in die Kammer 2 geleitet. Nachdem der
Fremdstoff von den kugelförmigen Medien 1 und 19 aufgenommen
wurde, wird, in der aus den Ausführungsbeispielen
entsprechend 1 und 2 bereits
bekannten Weise, das Ventil 7 geschlossen, das Ventil 8 geöffnet und
die Kammer 2 durch die Pumpe 9 evakuiert. Anschließend wird
die Temperatur der kugelförmigen
Medien 1 und 19 durch die Heiz- und Kühlvorrichtung 3 mit
der Temperaturänderungsrate β linear mit
der Zeit erhöht
und gleichzeitig ATR-Spektren der
kugelförmigen
Medien 1 und 19, mit den unterschiedlichen Radien, durch
die beiden Spektrometer 13 und 20 und den zugehörigen Aufzeichnungsgeräten 14 und 21 aufgezeichnet.
In diesem Fall wird mit einer Messung, mit einer Temperaturänderungsrate β, durch die
Verwendung von zwei Gruppen kugelförmiger Medien 1 und 19,
unterschieden durch die Radien, ein Gleichungssystem gewonnen, mit
dem D0 und H, und damit, mit Hilfe von Gleichung
1, der Diffusionskoeffizient des Fremdstoffs im Medium bestimmt
werden kann.