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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Gerätetür nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Ein solches Verfahren wird insbesondere zur Herstellung von Gerätetüren eingesetzt, die in Geschirrspülmaschinen Verwendung finden. Diese Gerätetüren sind im Wesentlichen zweiteilig aus einem innenseitigen Türrahmenelement und einem außenseitigen Türrahmenelement gebildet, wobei das außenseitige Türrahmenelement eine Frontverkleidung trägt.
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Zur Verbindung beider Türrahmenelemente weist das innenseitige Türrahmenelement einen ersten Verbindungsabschnitt auf, der als randseitig umlaufenden Flansch ausgebildet ist, der mittels Schraubverbindungen an einem als Auflageseite des äußeren Türrahmenelements ausgebildeten zweiten Verbindungsabschnitt angeschraubt werden kann.
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Im Bereich der Schraubverbindungsstellen kann es aufgrund der Schraubkräfte zu einer Aufwölbung des Flansches kommen, wodurch sich Spalte zwischen dem Flansch und der gegenüberliegenden Auflageseite des äußeren Türrahmenelements ergeben können. Derartige Spalte können sowohl das Geräuschverhalten als auch das optische Erscheinungsbild der Gerätetür beeinträchtigen.
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Die
DE 197 18 576 A1 gibt ein Verfahren zum mechanischen Fügen von Fügeteilen an, bei dem ein Fügestempel und ein Niederhalter in Richtung der Fügeteile zur Herstellung einer Fügeverbindung bewegt werden. Ein oder mehrere Fügestempel, Niederhalter und/oder Matrizen sind in ihrer Bewegung und/oder Kraft in mindestens einer Richtung über einen Aktor mittels Regelungsvorrichtungen steuer- und/oder regelbar.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Verfahren bereitzustellen, dass eine spaltfreie Verbindung beider Bauteile ermöglicht.
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Die Aufgabe der Erfindung ist jeweils durch die Merkmale des Patentanspruches 1 sowie durch die Merkmale des Anspruchs 14 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung einer Gerätetür für ein Haushaltsgerät, insbesondere für eine Geschirrspülmaschine, bei dem die Gerätetür aus wenigstens einem ersten, innenseitigen Türrahmenelement mit einem ersten Verbindungsabschnitt und einem zweiten, außenseitigen Türrahmenelement mit einem zweiten Verbindungsabschnitt durch Zusammenfügen der beiden Verbindungsabschnitte gebildet wird.
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Die Lösung der Aufgabe der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass beim Zusammenfügen der beiden Verbindungsabschnitte wenigstens eine von einem Verbindungsabschnitt bereitgestellte Federkraft überwunden wird, die entgegen der Fügebewegung der beiden Verbindungsabschnitte gerichtet ist. Dabei kann es sich bei den beiden Türrahmenelementen um zwei dünnwandige Bauteile, wie bspw. Innen- und Außentür einer Gerätetür einer Geschirrspülmaschine, insbesondere aus Blech oder einem anderen geeigneten Material handeln. Auf diese Weise können Aufwölbungen insbesondere an den Schraub- oder Nietverbindungsstellen und daraus resultierende Spalte zwischen den Verbindungsabschnitten verhindert werden.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass vor dem Zusammenfügen wenigstens einer der beiden Verbindungsabschnitte als Federabschnitt ausgebildet wird. Dies ergibt ein besonders einfaches Verfahren ohne Montage zusätzlicher Bauteile.
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Ferner ist vorzugsweise vorgesehen, dass zum Bilden des wenigstens einen Federabschnitt wenigstens einer der beiden Verbindungsabschnitte vor dem Zusammenfügen um einen Anstellwinkel aus seiner Montageposition nach Zusammenfügen der beiden Verbindungsabschnitte gekippt wird. Somit sind die sich gegenüberliegenden Verbindungsabschnitte vor dem Zusammenbau nicht parallel zueinander, sondern zueinander gekippt ausgerichtet. Beim nachfolgenden Zusammenbau der beiden Türrahmenelemente wird dann der um den Anstellwinkel gekippte Verbindungsabschnitt unter Aufbau einer Vorspannkraft in Anlage mit dem anderen Verbindungsabschnitt gedrückt.
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Es ist ferner vorzugsweise vorgesehen, dass das Zusammenfügen der beiden Verbindungsabschnitte durch Herstellen einer Schraubverbindung erfolgt. Es können aber auch andere geeignete Verbindungsmittel zur Herstellung einer lösbaren oder unlösbaren Verbindung wie bspw. Nieten Verwendung finden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass in einem ersten Abschnitt der Verbindungsabschnitte die zum Zusammenfügen zu überwindende Federkraft geringer ist als in einem zweiten Abschnitt der Verbindungsabschnitte. Somit kann die Steifigkeit lokal erhöht werden, um bspw. besonders belastete Abschnitt gezielt zu versteifen.
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In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Federkraft sich zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt kontinuierlich ändert. Dies erlaubt es, bspw. eine entlang einer Längserstreckung einer Gerätetür abnehmende Steifigkeit zu Vergleichmäßigen, sodass eine Gerätetür mit einer im Wesentlichen konstanten Steifigkeit bereitgestellt wird.
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Ferner ist vorzugsweise vorgesehen, dass im Bereich des zweiten Abschnitts eine Ausnehmung vorgesehen ist, durch die ein Funktionsteil ragt. Bei dem Funktionsteil kann es sich um einen Scharnierhebel handeln, der am Haushaltsgerät anlenkbar ist. Derartige Scharnier-Ausnehmungen sind beidseitig der Gerätetür vorgesehen.
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Schließlich ist vorzugsweise vorgesehen, dass im Bereich des zweiten Abschnitts ein erhöhter Anstellwinkel vorgesehen ist als im Bereich des ersten Abschnitts. Dies erlaubt es auf einfache Weise eine Vergleichmäßigung der Steifigkeit zu erreichen. Der Anstellwinkel kann an einer ersten Position 0° betragen und aufweisen dann in Längsrichtung ansteigen, bspw. bis zur Scharnier-Ausnehmung, und zwar bis auf 10° bis 15°.
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Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass der erste Abschnitt an einem von der Ausnehmung entfernten Bereich vorgesehen ist, d. h. an einem Bereich mit hoher Steifigkeit.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass ein Verbindungsabschnitt als Flansch ausgebildet ist, der über eine Biegekante des ersten, innenseitigen Türrahmenelements abgewinkelt wird. Dies erlaubt einen besonders einfachen Aufbau einer Gerätetür. Dabei kann sr Anstellwinkel sich in Längsrichtung der Biegekante entsprechend einer ebenfalls in Längsrichtung variierenden Steifigkeit ändern.
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Ferner ist vorzugsweise vorgesehen, dass das innenseitige Türrahmenelement zwei seitlich gegenüberliegende Flansche aufweist, die sich jeweils bis zu den seitlichen Ausnehmungen der Gerätetür erstrecken, durch die als Funktionsteil jeweils ein Scharnierhebel zur schwenkbaren Anlenkung am Haushaltsgerät ragt. Dabei ist jeder der beiden Seitenflansche um den erfindungsgemäßen Anstellwinkel gekippt.
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Schließlich können die beiden Seitenflansche über zumindest einen oberen Querflansch miteinander verbunden sein. Der Querflansch kann sich an dem, von den Scharnier-Ausnehmungen entfernten Enden der beiden Seitenflansche befinden. In diesem Fall erstreckt sich der von den beiden Scharnier-Ausnehmungen entfernte Querflansch in einem Bereich hoher Formstabilität.
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Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Querflansch vor dem Zusammenbau ohne Anstellwinkel ausgebildet ist.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren gezeigt.
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Es zeigen:
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1 in einer perspektivischen Teilansicht eine zusammengebaute Gerätetür einer Geschirrspülmaschine;
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2 in einer perspektivischen Teilansicht ein innenseitiges Türrahmenelement in Alleinstellung vor dem Zusammenbau;
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3 in einer Schnittdarstellung ein Seitenflansch des innenseitigen Türrahmenelementes der 2; und
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4 in einer schematischen Seitenansicht das innenseitige Türrahmenelement.
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In der 1 ist in perspektivischer Ansicht eine Gerätetür einer Geschirrspülmaschine gezeigt. Die Gerätetür weist als ein dünnwandiges erstes Bauteil ein innenseitiges Türrahmenelement 1 und als ein dünnwandiges zweites Bauteil ein damit verbundenes außenseitiges Türrahmenelement 3 auf. Beide Türrahmenelemente 1, 3 sind aus einem Edelstahlblech hergestellt. Das Türinnenelement 1 ist im Tiefziehprozess mit einem von einer Blechgrundfläche erhabenen U-förmigen Rahmenabschnitt 5 profiliert, der bei geschlossener Gerätetür in die Beschickungsöffnung eines nicht gezeigten Spülbehälters der Geschirrspülmaschine einragt. Randseitig ist der Rahmenabschnitt 5 mit einem umlaufenden, über eine Biegekante 6 abgewinkelten, elastisch federnden Flansch 7 ausgeführt. Der, einen Bördelrand aufweisende Flansch 7 des innenseitigen Türrahmenelementes 1 ist gemäß der 2 in üblicher Weise über Schraubverbindungsstellen 9 auf eine Auflageseite 11 des außenseitigen Türrahmenelementes 3 geschraubt. Das außenseitige Türrahmenelement 3 ist hier beispielhaft eine in etwa U-förmig profilierte Rahmenleiste, die im Endmontagezustand eine Frontblende oder eine Möbelplatte trägt.
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Im unteren Bereich der in der 1 gezeigten Gerätetür ist eine seitliche Scharnier-Ausnehmung 14 ersichtlich, durch die ein Hebelarm eines Scharnierhebels 15 ragt. Der Scharnierhebel 15 der Gerätetür ist über seine Lageröffnung an einem nicht gezeigten Lagerzapfen am Haushaltsgerät um die angedeutete Drehachse 17 anlenkbar.
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In der 2 ist das innenseitige Türrahmenelement 1 in Alleinstellung vor dem Zusammenbau mit dem Türrahmenelement 3 gezeigt. Demzufolge ist der Flansch 7 um seine Biegekante 6 in einem Anstellwinkel φ gegenüber der Auflageseite 11 des außenseitigen Türrahmenelementes 3 gekippt. Erst beim Zusammenbau der beiden Türrahmenelemente 1, 3 wird der gekippte Flansch 7 durch Festspannen der nicht gezeigten Blechschrauben an den Schraubverbindungsstellen 9 in Anlage mit der Auflageseite 11 gedrückt. Gleichzeitig mit dem Festspannen wird im gekippten Flansch 7 eine Vorspannkraft FV aufgebaut, mit der der Flansch 7 gegen die Auflageseite 11 drückt. Aufgrund der Vorspannung des Seitenflansches 7 können Spalte zwischen dem Flansch 7 und der Auflageseite 11 vermieden werden.
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in der 1 ist lediglich der linke Bereich der Gerätetür gezeigt. Wie aus der schematischen Darstellung der 4 hervorgeht, ist der rechte Gerätetürbereich baugleich ausgebildet. Die beiden in der 4 gezeigten Flansche 7 verlaufen demnach mit Bezug auf die angedeutete Drehachse 17 senkrecht. An ihren, von der Drehachse 17 entfernten Enden sind die beiden Flansche 7 mit einem oberen Querflansch 8 verbunden.
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Wie aus der 4 weiter hervorgeht, ist das innenseitige Türrahmenelement 1 an seinen beiden unteren Seiten jeweils mit der Scharnier-Ausnehmung 14 versehen, durch die je ein Scharnierhebel 15 ragt. Aufgrund der Geometrie des innenseitigen Türrahmenelementes 1 ist insgesamt dessen Formstabilität im Bereich des oberen Querflansches 8 erhöht, während dessen Formstabilität im Bereich der unteren Scharnier-Ausnehmungen 14 reduziert ist. Die Formstabilität bzw. die Steifigkeit der beiden Seitenflansche 7 reduziert sich daher in der Längsrichtung der Biegekante 6 bzw. der Seitenflansche 7 bis zur Ausnehmung 14.
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Mit der sich reduzierenden Formstabilität erhöht sich der Anstellwinkel φ, wie es aus der 2 hervorgeht. So liegt der Anstellwinkel φ1 der beiden Seitenflansche 7 im Bereich x1 des oberen Querflansches 8 bei einem geringen Wert, etwa 2°, und steigt bis zu den unteren Flanschenden x2, die an die Ausnehmungen 14 grenzen, bis auf einen Winkel φ2 bei etwa 10° bis 15° an. Beim Festspannen der beiden Türrahmenelemente 1, 3 werden somit die beiden Seitenflansche 7 im Flanschbereich x2 neben den Ausnehmungen 14 über einen vergleichsweise großen Federweg elastisch gebogen, um mit einer vorgegebenen Vorspannkraft FV gegen die Auflageseite 11 zu drücken. Damit steife, obere Flanschbereiche x1 der beiden Seitenflansche 7 mit in etwa gleich großer Vorspannkraft FV gegen die Auflageseite 11 drücken, reicht bereits ein reduzierter Anstellwinkel φ1 der beiden Seitenflansche 7 aus. Mit diesem reduzierten Anstellwinkel φ1 wird im Bereich x1 aufgrund der größeren Steifigkeit im innenseitigen Türrahmenelement 1 bereits bei einer geringen Durchbiegung des Flansches 7 in etwa die gleiche Vorspannkraft FV erreicht wie im Flanschbereich x2.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- innenseitiges Türrahmenelement
- 3
- außenseitiges Türrahmenelement
- 5
- Rahmenabschnitt
- 6
- Biegekante
- 7
- Seitenflansch
- 8
- Querflansch
- 9
- Verbindungsstelle
- 11
- Auflageseite des außenseitigen Türrahmenelementes 3
- 14
- Scharnier-Ausnehmung
- 15
- Scharnierhebel
- 17
- Drehachse
- x
- Längsrichtung
- φ
- Anstellwinkel
- x1, x2
- Flanschbereiche
- FV
- Vorspannkraft