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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Haftetikett zum sicheren Kennzeichnen
von Gegenständen, wie zum Beispiel Produkten oder Papierdokumenten, und
Verfahren zum Kennzeichnen von Gegenständen mittels eines
Haftetikettes und Verfahren zum Authentifizieren von Gegenständen,
die mit einem Haftetikett versehen sind.
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Aufgrund
zunehmender Produktpiraterie ist es notwendig, Gegenstände,
wie zum Beispiel hochpreisige Produkte, Medikamente, Musiksoftware oder
Luxusprodukte mit Kennzeichnungen zu versehen, die die Echtheit
des jeweiligen Produktes anzeigen.
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In
der Vergangenheit wurden Schutzmechanismen eingesetzt, die zum Beispiel
auf Wasserzeichen oder Merkmalen der verschiedensten Art abhingen.
Zum Beispiel sind Hologramme, Siegel, Sicherheitsetiketten, Mikromarkierungen,
chemische Markierungen, spezielle Druckverfahren und Tinten, spezielle
Papiere, fluoreszierende Farben für verschiedene Wellenlängen,
nanotechnologische Markierungen und Substanzen, digitale Wasserzeichen,
Lasergravuren, spezielle Beschichtungen oder Lackierungen bekannt,
die als schwer kopierbare Sicherheitskennzeichen verwendet werden.
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Den
vorgenannten Strategien ist gemeinsam, dass spezielle Verarbeitungsschritte
bei der Herstellung des Produktes oder dessen Verpackung vorausgesetzt
sind und es meist aufwendig ist, die Echtheit der zum Schutz vor
zum Beispiel Fälschungen angebrachten Merkmale, insbesondere
automatisiert zu überprüfen. Bei chemischen Markierungen sind
dazu zum Beispiel aufwendige labortechnische Analysen notwendig.
Der Fälschungsschutz basiert üblicherweise auf
der Geheimhaltung der verwendeten Sicherheitsmerkmale und auf einem
technologischen Vorsprung, den der Originalhersteller der Waren
oder der Ver packungen gegenüber den Fälschern
hat. Nachteilig ergibt sich jedoch ein ständiger Wettlauf
zwischen Originalhersteller und Fälscher.
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Um
den Vertriebsweg zwischen Hersteller von beispielsweise Markenartikeln
und dem Kunden als Empfänger zu kontrollieren, wurden Techniken, die
elektronisches Tracking und Tracing umfassen, vorgeschlagen. Dabei
werden die Wege oder Routen eines Produktes während des
gesamten Logistikprozesses in einer zentralen Datenbank nachvollzogen und
gespeichert. Es werden zum Beispiel RFID-Tags eingesetzt, die zur
Kennzeichnung der Waren dienen. Spezielle Authentifizierungsinformationen
sind dadurch jedoch nicht dem Produkt mitgegeben. Lediglich durch
Tracking oder Nachverfolgen von Produkten mit entsprechenden RFID-Mitteln
ermöglicht somit noch nicht das automatische Erkennen von
gefälschten Produkten am Bestimmungsort durch den Nutzer
des Produktes.
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Kürzlich
wurde deshalb vorgeschlagen, intrinsische Merkmale von Produkt oder
Verpackungsoberflächen als Sicherheitskennzeichen zu verwenden.
Die dahinter stehende Technik ist beispielsweise in
James
D. R. Buchanan et al. „'Fingerprinting' documents and packaging" in
nature 436, 475–475 (28 July 2005) erläutert.
Dabei wird ausgenutzt, dass jedes Objekt oder jeder Gegenstand eine
nicht kopierbare individuelle Oberfläche aufweist, die
analog einem menschlichen Fingerabdruck genutzt werden kann. Daraus
abgeleitete Sicherheitskennzeichen oder -Merkmale dienen dann als
fälschungssichere Markierung. Beispielsweise durch Laserabtasten
der Oberfläche und Ermittlung bestimmter physikalischer Reflektionsmuster
kann der jeweilige abgetastete Gegenstand eindeutig identifiziert
werden. Nachteilig ist jedoch dabei, dass um eine Authentifizierung
des registrierten Gegenstandes durchführen zu können, eine
zugängliche Datenbank für alle derart erfassten Gegenstände
oder Produkte notwendig ist, um prüfen zu können
ob das eindeutig identifizierte Produkt in der Liste für
echte Produkte verzeichnet ist.
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Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Möglichkeit,
beliebige Gegenstände und insbesondere Produkte auf sichere
Weise zu kennzeichnen und eine Authentifizierung solcher gekennzeichneten
Gegenstände zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Haftetikett mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 bzw. 3 gelöst. Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren
zum Kennzeichnen eines Gegenstandes gemäß Patentanspruch
16 und ein Verfahren zum Authentifizieren eines Gegenstandes gemäß Patentanspruch
18 gelöst.
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Demgemäß weist
ein Haftetikett einen Bereich auf, der eine eindeutige Oberflächenstruktur hat.
Auf dem Haftetikett sind mindestens ein Produktcode und eine digitale
Signatur angebracht. Die digitale Signatur ist in Abhängigkeit
von der in dem Bereich erfassten Oberflächenstruktur, dem
Produktcode und einem geheimen Signaturschlüssel erzeugt.
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Zusätzlich
können von der erfassten Oberflächenstruktur abgeleitete
Sicherheitsmerkmale als maschinenlesbarer Code auf dem Haftetikett
angebracht sein.
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Alternativ
weist ein Haftetikett einen Bereich auf, der eine eindeutige Oberflächenstruktur
hat. Auf dem Haftetikett sind von der erfassten Oberflächenstruktur
abgeleitete Sicherheitsmerkmale als maschinenlesbarer Code angebracht.
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Zusätzlich
können auf dem Haftetikett mindestens ein Produktcode und
eine digitale Signatur angebracht sein. Dabei ist die digitale Signatur
in Abhängigkeit von den von der erfassten Oberflächenstruktur
abgeleiteten Sicherheitsmerkmalen, dem Produktcode und einem geheimen
Signaturschlüssel erzeugt.
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Ein
entsprechend bereitgestelltes Haftetikett kann prinzipiell auf jeden
beliebigen Gegenstand aufgeklebt werden und schafft damit ein preiswertes, einfach
handhabbares Sicherheitslabel. Es kann sich zum Beispiel bei dem
Haftetikett um ein Kunststoff- oder Papieraufkleber handeln, dessen
nicht nachmachbare individuelle Oberflächenstruktur die
Fälschungssicherheit gewährleistet.
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Die
eindeutige Oberflächenstruktur ergibt sich zum Beispiel
aus mikroskopischen Unebenheiten auf der Oberfläche aufgrund
der Struktur der Papierfasern oder einer Kunststoffhärtung.
Dies führt zu einer komplexen Reflektion und Streuung eines
Laserstrahls, der auf den Bereich, welcher vorzugsweise markiert
ist, eingestrahlt wird. In der Regel können Laser oder
Scanner Unregelmäßigkeiten auf der Oberfläche
von weniger als einigen 100 nm erkennen. Diese, auch als intrinsische
Merkmale der Oberflächenstruktur oder Oberflächentextur
des Haftetikettes zu bezeichnenden Charakteristika, werden somit
als Sicherheitsmerkmale verwendet. Die mikroskopischen und intrinsischen
Oberflächenmerkmale dienen dabei praktisch als ein Fingerabdruck
des Haftetikettes.
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Die
Sicherheitsmerkmale sind vorzugsweise in Abhängigkeit von
einer Intensität von reflektiertem Laserlicht, welches
auf die Oberfläche in dem Bereich eingestrahlt wird, und
insbesondere durch eine Vielzahl von Speckle-Messungen in dem Bereich,
erzeugt. Dabei kann eine Intensitätsänderung von
in mehreren Ausfallswinkeln des reflektierten Laserlichtes in Abhängigkeit
von einem jeweiligen Einstrahlungsort des Laserlichtes in dem Bereich
verwendet werden. In dem eingangs genannten
Artikel James D.
R. Buchanan et al. „'Fingerprinting' documents and packaging" in
nature 436, 475–475 (28 July 2005) ist beispielsweise
eine Fluktuation in der Intensität des eingestrahlten Laserlichtes
von einer durchschnittlichen Intensität verwendet, um in
digitaler Form als Einsen und Nullen den Sicherheitscode bereitzustellen.
Ein entsprechendes Sicherheitsmerkmal kann zum Beispiel 200 bis
500 Bytes umfassen und in der Art eines Barcodes oder Smartcodes
auf dem Haftetikett aufgedruckt sein.
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Vorzugsweise
ist auch die digitale Signatur als maschinenlesbarer Code auf dem
Haftetikett angebracht. Der Produktcode kann zum Beispiel eine Typenbezeichnung,
eine Produktnummer, eine Produktbezeichnung oder eine Bestellnummer
umfassen.
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Das
Haftetikett kann dabei ein Trägermaterial aufweisen, das
Papier oder eine Kunststofffolie umfasst. Eine Möglichkeit
der Realisierung des Haftetikettes besteht zum Beispiel in dem Vorsehen
einer Trägerschicht und einer auf einer Seite der Trägerschicht
vorgesehenen Klebeschicht. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Haftetikett derart ausgestaltet, dass es bei Entfernung
von einer Oberfläche, auf die es zuvor geklebt wurde, zerstört
oder zerrissen wird.
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Bei
einem Verfahren zum Kennzeichnen eines Gegenstandes, wie zum Beispiel
eines schätzenswerten Produktes, werden die folgenden Schritte
durchgeführt, welche in Ihrer zeitlichen Abfolge nicht
festgelegt sind:
- – Bereitstellen eines
Haftetikettes, welches in einem Bereich eine eindeutige Oberflächenstruktur aufweist;
- – Erfassen der Oberflächenstruktur des Bereichs;
- – Erzeugen einer digitalen Signatur in Abhängigkeit
von von der erfassten Oberflächenstruktur abgeleiteten
Sicherheitsmerkmalen, einem dem Gegenstand zugeordneten Produktcode
und einem geheimen Signaturschüssel;
- – Aufbringen des Produktcodes und der digitalen Signatur
auf das Haftetikett; und
- – Aufkleben des Haftetiketts auf den Gegenstand.
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Vorzugsweise
werden ferner die Sicherheitsmerkmale als maschinenlesbarer Code
auf das Haftetikett angebracht.
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Durch
die digitale Signatur, welche mit einem geheimen Schlüssel
erzeugt wird, erfolgt eine kryptographische Bindung zwischen der
Produktnummer und den Sicherheitsmerkmalen, wel che sich aus der Oberflächenstruktur
des Haftetikettes ergeben. Da durch die eindeutige und intrinsische
Oberflächenstruktur des Haftetikettes in dem Bereich bereits
eine fälschungssichere Information vorliegt, genügt
es zur Authentifizierung des gekennzeichneten Gegenstandes, die
Signatur sowie die verwendeten Sicherheitsmerkmale mit dem jeweiligen öffentlichen
Schlüssel für das Signaturverfahren zu prüfen.
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Demgemäß sieht
ein Verfahren zum Authentifizieren eines Gegenstandes, welcher mit
einem Haftetikett versehen ist, welches einen Bereich mit einer
eindeutigen Oberflächenstruktur, einen aufgebrachten Produktcode
und eine aufgebrachte digitale Signatur aufweist, welche in Abhängigkeit
von der in dem Bereich erfassten Oberflächenstruktur, dem Produktcode
und einem geheimen Signaturschlüssel erzeugt ist, die folgenden
Schritte:
- – Erfassen der Oberflächenstruktur
des Bereichs;
- – Lesen des Produktcodes und der digitalen Signatur;
und
- – Prüfen der digitalen Signatur in Abhängigkeit von
von der erfassten Oberflächenstruktur abgeleiteten Sicherheitsmerkmalen,
dem Produktcode und einem öffentlichen Signaturschüssel.
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Bei
dem Verfahren können ferner auf dem Haftetikett die Sicherheitsmerkmale
als maschinenlesbarer Code angebracht sein, und die von der erfassten
Oberflächenstruktur abgeleiteten Sicherheitsmerkmale werden
außerdem mit den auf dem Haftetikett angebrachten Sicherheitsmerkmalen
verglichen.
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Die
bezüglich der Haftetiketten genannten Maßnahmen
zum Ableiten der Sicherheitsmerkmale bzw. Erfassen der eindeutigen
Oberflächenstruktur sind selbstverständlich auch
in den vorbeschriebenen Verfahren anwendbar. Ferner kann die Abfolge der
Verfahrensschritte variiert werden.
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Durch
das jeweilige erfindungsgemäße Haftetikett bzw.
den Verfahren zum Kennzeichnen und/oder Authentifizieren von Gegenständen,
ist eine einfache und preisgünstige Möglichkeit
geschaffen, Produkte mit fälschungssicheren Labeln auszustatten.
Die vorgeschlagene Vorgehensweise hat einerseits den Vorteil, dass
nicht die einzelnen sicherheitsrelevanten Gegenstände geprüft
und bearbeitet werden müssen, sondern auf einfache Weise
ein Haftetikett aufgeklebt werden kann.
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Ferner
ist es einem Fälscher selbst bei einer gelungenen Kopie
der auf dem Label angebrachten Daten hinsichtlich der maschinenlesbaren
Form der Sicherheitsmerkmale, des Produktcodes oder der Signatur
nicht möglich, die eindeutigen, den Sicherheitsmerkmalen
zu Grunde liegenden Oberflächentexturen zu kopieren, da
sich diese in zufälliger Weise aus dem Material oder der
Oberfläche des Haftetikettes ergibt.
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Andererseits
ist es auch nicht möglich, anhand der Signatur den, codierten
Sicherheitsmerkmalen und dem Produktcode auf den geheimen Signaturschlüssel
zu schließen, so dass selbst bei einer gelungenen Erzeugung
der Sicherheitsmerkmale aus der eindeutigen Oberflächenstruktur,
keine valide Signatur zu erzeugen ist, die der Überprüfung
mit dem öffentlichen Schlüssel stand hält.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen sind Gegenstand der
Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele
der Erfindung. Im Weiteren wird die Erfindung anhand einzelner Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
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Dabei
zeigt:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel eines Haftetikettes zum Kennzeichnen
von Gegenständen;
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel für ein Haftetikett
zum Kennzeichnen von Gegenständen;
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3 ein
drittes Ausführungsbeispiel für ein Haftetikett
zum Kennzeichnen von Gegenständen;
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4 ein
beispielhaftes Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Kennzeichnen
von Gegenständen; und
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5 ein
beispielhaftes Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Authentifizieren
von Gegenständen.
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In
den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben
Bezugszeichen versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist.
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Die 1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel eines Haftetikettes 1,
welches zum Beispiel als ein fälschungssicheres Low-Cost-Label
verwendet werden kann. Es kann beispielsweise ein Kunststoff- oder Papieraufkleber
verwendet werden, der intrinsisch eine nicht nachmachbare individuelle
Oberflächenstruktur aufweist. Es ist ein Bereich 2 angegeben,
der beispielsweise auf dem Haftetikett 1 markiert werden kann,
welcher zur Bestimmung von fälschungssicheren Sicherheitsmerkmalen
herangezogen wird. Die Sicherheitsmerkmale werden im Folgenden mit
L bezeichnet und stellen Daten dar, die eindeutig von der Oberflächentextur
oder -Struktur erzeugbar sind. Auf dem Haftetikett 1 ist
ein Produktcode 3, der beispielsweise eine Produktnummer
P umfassen kann, vorgesehen.
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Auf
dem Haftetikett 1 ist darüber hinaus in maschinenlesbarer
Form eine digitale Signatur 4 vorgesehen, die sich aus
den von den intrinsischen Oberflächenmerkmalen abgeleiteten
Sicherheitsmerkmalen L, beispielsweise in codierter Form, und dem
Produktcode P sowie einem geheimen Schlüssel SK (= Secret
Key) berechnet. Dies kann zum Beispiel ausgedrückt werden
als Sig = FSK (L, P). F bezeichnet dabei
das verwendete Signaturverfahren. Durch die Signatur wird das durch
die Produktnummer P gekennzeichnete Produkt an das individuelle nicht
nachahmbare Haftetikett mittels L gebunden. Bei einer digitalen Signatur
handelt es sich um ein kryptographisches Verfahren, bei dem zu einer
Nachricht, beispielsweise dem Produktcode P, eine Zahl, nämlich
die digitale Signatur Sig, berechnet wird, deren Urheberschaft anhand
von einem öffentlichen Signaturschlüssel PK (=
public key) überprüft werden kann. In der Technik
ist eine Reihe von digitalen Signaturverfahren bekannt, wobei zum
Beispiel RSA besonders bekannt ist. Im Folgenden wird unter der
digitalen Signatur Sig eine Zahl verstanden, die mittels einem öffentlichen
Signaturschlüssel SK erzeugt ist und deren Integrität
oder Authentizität durch ein Prüfverfahren mit
einem öffentlichen Signaturschlüssel PK ermittelt
werden kann.
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Die
eindeutige Oberfläche bzw. die Oberflächentextur
in dem Bereich
2 des Haftetikettes
1 ergibt sich
durch das Material des Haftetikettes. Beispielsweise in der
WO2007/144598 , auf welche
hiermit explizit Bezug genommen wird, ist in der dortigen
12 und der zugehörigen Beschreibung
auf Seite 12, Zeilen 1 bis 17, eine Papieroberfläche mit
zufällig angeordneten Papierfasern dargestellt. Ein ähnliches Bild
ergibt sich ebenfalls in der
WO2007/144598 in der
13 und dem zugehörigen Abschnitt
auf Seite 12, Zeilen 19–23 für eine Plastikoberfläche.
In demselben Dokument ist ferner beschrieben, wie entsprechende „Fingerabdruckdaten” als
codierte Sicherheitsmerkmale durch Reflektionsmessungen mit Lasern
an der Oberfläche bestimmt werden können. Ähnliche
Möglichkeiten, beispielsweise binär codierte Daten
oder andere Sicherheitsmerkmale L, aus den intrinsischen Oberflächeneigenschaften
von Materialien zu erzeugen, sind in der
WO2007/012820 und der
WO2007/012821 offenbart.
Die entsprechenden ermittelten Sicherheitsmerkmale L können auf
dem Haftetikett maschinenlesbar angebracht werden.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel eines Haftetikettes ist in
der 2 dargestellt. Dabei weist das Haftetikett 10,
wie bereits zuvor beschrieben, einen Bereich 2 auf, der
zum Beispiel über Speckle-Messungen erfassbar ist, wobei
kohärentes Laserlicht auf den Bereich 2 eingestrahlt
wird und die Inten sität des reflektierten Laserlichtes
in vorzugsweise mehreren Ausfallsrichtungen registriert wird.
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Der
in der
2 dargestellte Bereich
2 des Haftetikettes
10 kann
zum Beispiel eine Oberflächenstruktur aufweisen, wie sie
in der
WO2007/012821 als
8A und in der zugehörigen Beschreibung Seite
24, Zeilen 12–29 beschrieben ist. Wenn das Haftetikett
ein Kunststoffträgermaterial aufweist, ergeben sich ebenso
eindeutige Oberflächenstrukturen, wie es beispielsweise
in der
8A und dem Beschreibungsteil
Seite 25, Zeilen 1–5 der vorgenannten
WO2007/012821 dargestellt ist.
In dem Bereich
2 sind ferner in maschinenlesbarer Form
als Smartcode die zum Beispiel binär codierten aus den intrinsischen
Oberflächeneigenschaften abgeleiteten Sicherheitsmerkmale
L abgespeichert und aufgedruckt. Die Erzeugung dieser binären
Daten, welche die Sicherheitsmerkmale L aus intrinsischen Oberflächentexturmerkmalen
des Haftetikettmaterials darstellen, kann beispielsweise derart
erfolgen, wie sie in der
WO2007/012821 hinsichtlich
der
9A–
9C und
10 und auf Seiten 25, Zeilen 7 bis Seite
27, Zeile 20 beschrieben ist. Selbstverständlich sind auch
abgewandelte Erzeugungsmechanismen für die Sicherheitsmerkmale
aus intrinsischen Oberflächeneigenschaften denkbar.
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Auf
dem Haftetikett ist darüber hinaus der jeweilige Produktcode 3,
beispielsweise als Zahlen- oder Ziffernfolge, und die digitale Signatur 4 in
dem Beispiel der 2 als Bar- oder Strichcode auf
das Haftetikett aufgedruckt. Die digitale Signatur Sig ist wiederum
in Abhängigkeit von einem geheimen Signaturschlüssel
SK über ein bekanntes Signaturverfahren FSK (L,
P) erzeugt.
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In
dem Beispiel der 2 ist die maschinenlesbare Form
der Sicherheitsmerkmale in dem Bereich 2 vorgesehen. Dies
hat den Vorteil, dass einerseits durch Laserscannen die Oberflächenstruktur
in dem Bereich ermittelt wird und die Sicherheitsmerkmale berechnet
werden können. Gleichzeitig kann, ohne die jeweilige Scanneinrichtung
in ihrer Position verändern zu müssen, der maschinenlesbare
Code 5 ermittelt werden. Es besteht somit einfach die Möglichkeit,
den aufgedruckten maschinenlesbaren Code bzw. den Inhalt mit den
tatsächlichen Sicherheitsmerkmalen, die sich aus der Oberfläche
in dem Bereich 2 ergeben, zu vergleichen. Der maschinenlesbare
Code für die Signatur 4 und die Produktnummer 3 sind
bei dem Haftetikett 10 in einem gemeinsamen Bereich 6 angeordnet.
Die Daten L, Sig und P können auch einheitlich in einem
gemeinsamen maschinenlesbaren Code vorgesehen werden.
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Um
Gegenstände, wie zum Beispiel Produkte, fälschungssicher
zu markieren oder zu kennzeichnen, können Haftetiketten
vorgefertigt werden. In der 3 ist beispielsweise
ein Haftetikett dargestellt, mit einem Bereich 2, der zum
Beispiel über ein aufgedrucktes Rechteck markiert ist.
Von dem Haftetiketthersteller können ferner in einem maschinenlesbaren Code 5,
die sich aus der Oberflächentextur in dem Bereich 2 ergebenden
Sicherheitsmerkmale L auf dem Haftetikett 11 angebracht
werden. Der Verwender des Haftetikettes kann nun den Produktcode 3 auf
das Haftetikett aufbringen und in einem anschließenden
Schritt auch die Signatur. Dies hat den Vorteil, dass der Haftetiketthersteller
nicht auch Zugriff auf den geheimen Schlüssel SK, der zur
Signaturerzeugung durch den Hersteller des eigentlichen Produktes
dient, das mit dem Haftetikett ausgestattet werden soll, hat.
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In
der 4 ist ein beispielhaftes Ablaufdiagramm für
ein Verfahren zum Kennzeichnen von Gegenständen dargestellt.
In einem vorbereitenden Schritt wird ein Haftetikett, wie es beispielsweise
in der 3 dargestellt ist, bereitgestellt. Nach diesem Vorbereitungsschritt
erfolgt eine Erfassung der Oberflächenstruktur des Bereiches 2 im
Schritt S1. Die Erfassung kann wie vorbeschrieben über
Laserscannen, Speckle-Messungen oder anderen Methoden erfolgen,
die zulassen, die mikroskopischen intrinsischen Eigenschaften der
Oberfläche in dem Bereich 2 zu messen.
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In
einem Folgeschritt S2 wird die Signatur Sig erzeugt, welche die
von der erfassten Oberflächenstruktur abgeleiteten Sicherheitsmerkmale
L mit einem dem Produkt, welches mit dem Haftetikett ausgestattet
werden soll, zugewiesenen Produktcode P kryptographisch verknüpft.
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Anschließend
werden im Schritt S3 der Produktcode P und die digitale Signatur
Sig auf das Haftetikett aufgedruckt. Vorzugsweise erfolgt dies in
einem maschinenlesbaren Code, wie einem Smartcode, Barcode oder
auch anderen Codiermöglichkeiten, beispielsweise mit magnetischen
Tinten.
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Schließlich
erfolgt im Schritt S4 das Aufkleben des derart vorbereiteten Haftetikettes
auf den jeweiligen Gegenstand.
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Optional
können auch die aus den erfassten Oberflächenstrukturen
abgeleiteten Sicherheitsmerkmale in maschinenlesbarer Form auf dem
Haftetikett vorgesehen werden. Die Abfolge der Verfahrensschritte,
wie sie in der 4 dargestellt sind, kann verändert
werden. Beispielsweise kann zunächst ein vorbereitetes
Haftetikett auf den Gegenstand aufgeklebt werden, wonach eine Erfassung
der Sicherheitsmerkmale durch Einscannen der Oberflächenstruktur
im Bereich 2 erfolgt und anschließend die Signatur
Sig und Produktcodes P auf das Etikett aufgebracht werden. Wie bereits
zuvor angedeutet, ist es auch möglich, dass unterschiedliche
Instanzen, nämlich Labelhersteller und Gegenstands- oder
Produkthersteller die verschiedenen Verfahrensschritte getrennt
voneinander durchführen. Beispielsweise liefert der Label-
oder Haftetikettenhersteller vorbereitete Labels wie sie in der 3 angedeutet
sind und der Produkthersteller vollzieht die Verfahrensschritte
S2–S4.
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In
der 5 ist ein beispielhaftes Ablaufdiagramm für
ein Verfahren zum Authentifizieren eines Gegenstandes, der mit einem
entsprechenden Haftetikett ausgestattet ist, dargestellt. Neben
dem Labelhersteller und dem Produkthersteller muss beispielsweise
ein Kunde oder Käufer des mit dem Haft etikett versehenen
Produktes überprüfen können, ob es sich
um ein authentisches Haftetikett bzw. ein damit versehenes Produkt
handelt. Es liegt somit zunächst ein Produkt oder Gegenstand
vor, auf den ein Haftetikett aufgeklebt ist, welches einen Bereich
mit einer eindeutigen Oberflächenstruktur aufweist, einen
Produktcode P und mindestens eine digitale Signatur Sig, welche
in Abhängigkeit von der in dem Bereich erfassten Oberflächenstruktur,
dem Produktcode P und einem geheimen Signaturschlüssel
SK erzeugt ist. Das Label ist zum Beispiel derart ausgestattet, dass
es sich nicht, ohne es zu zerstören, von dem Produkt lösen
lässt.
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Im
ersten Schritt S11 scannt der Kunde den Bereich 2 des Haftetikettes
und ermittelt, beispielsweise durch ein standardisiertes Verfahren,
das Speckle-Messungen verwendet, die intrinsischen Sicherheitsmerkmale
L anhand der Oberflächeninformationen.
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In
einem optionalen Schritt S12 wird nun verglichen, ob die Sicherheitsmerkmale
L, welche der erfassten Oberflächenstruktur entsprechen,
auch korrekt in maschinenlesbarer Form auf dem Label angebracht
sind. Ist dies nicht der Fall, handelt es sich um ein falsches Etikett.
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Anschließend
erfolgt eine Signaturprüfung im Schritt S13, bei der anhand
des öffentlichen Signaturschlüssels PK die Integrität
der Signatur Sig, welche eine kryptographische Verknüpfung
zwischen den Sicherheitsmerkmalen L, die sich von der Oberflächenstruktur
ableiten und dem Produktcode P ebenfalls auf dem Haftetikett vorgesehen
ist, darstellt.
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Schließlich
kann im Schritt S14, sofern die Signatur einer Prüfung
standhält, das Produkt bzw. das Haftetikett in echt oder
gefälscht klassifiziert werden.
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Die
vorgestellten Maßnahmen schaffen somit eine preisgünstige
und sichere Möglichkeit, Produkte eindeutig zu identifizieren
und deren Echtheit zu prüfen. Durch die auf dem Etikett
vor gesehene Signatur wird erreicht, dass das Produkt durch die Produktnummer
an die nicht fälschbaren intrinsischen Oberflächenmerkmale
gekoppelt wird. Eine Kopie eines entsprechenden Haftetikettes ist
damit unmöglich, da sich die intrinsischen mikroskopischen
Oberflächeneigenschaften nicht reproduzieren lassen.
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Durch
das Etikett ist es möglich, eine Vielzahl von Gegenständen,
ohne diese selbst untersuchen zu müssen, mit Sicherheitsmerkmalen
zu versehen. Es ist auch gegenüber dem Stand der Technik von
Vorteil, dass durch das digitale Signaturverfahren die tatsächlichen
Sicherheitsmerkmale nicht in einer zentralen Datenbank abgelegt
werden müssen. Es erfolgt damit kein Vergleich der Sicherheitsmerkmale,
die fälschungssicher durch die intrinsischen Eigenschaften
der Oberflächen gegeben sind, sondern eine Überprüfung
der Signatur, welche die einzelnen Sicherheitsmerkmale für
jedes Haftetikett mit dem Produktcode durch den geheimen Signaturschlüssel verknüpfen.
Für einen Verwender der Haftetiketten, der ein Produkt,
welches damit ausgestattet ist, prüfen möchte,
ist lediglich eine Abtasteinrichtung für die Ermittlung
der Sicherheitsmerkmale der Oberflächentextur notwendig,
sowie die Kenntnis des frei verfügbaren öffentlichen
Schlüssels für das Signaturverfahren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2007/144598 [0037, 0037]
- - WO 2007/012820 [0037]
- - WO 2007/012821 [0037, 0039, 0039, 0039]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - James D. R.
Buchanan et al. „'Fingerprinting' documents and packaging” in
nature 436, 475–475 (28 July 2005) [0006]
- - Artikel James D. R. Buchanan et al. „'Fingerprinting'
documents and packaging” in nature 436, 475–475
(28 July 2005) [0015]