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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs,
das mit einer Brennkraftmaschine, einer Starteinrichtung zum Starten der
Brennkraftmaschine und einer Start-Stopp-Steuereinrichtung zur Ansteuerung
der Brennkraftmaschine und der Starteinrichtung ausgerüstet
ist, sowie ein Kraftfahrzeug.
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Der
Einsatz von Start-Stopp-Steuereinrichtungen in Kraftfahrzeugen,
die mit Brennkraftmaschinen ausgerüstet sind, ist bekannt.
Eine Start-Stopp-Steuereinrichtung ermöglicht eine vom Fahrzustand
des Kraftfahrzeugs abhängige, automatische Abschaltung
und automatische Inbetriebnahme der Brennkraftmaschine, um einen ökonomischen
Betrieb des Kraftfahrzeugs sicherzustellen. Der Fahrer des Kraftfahrzeugs
muss hierzu über die Bedienung der Grundfunktionen (Gas,
Bremse, Kupplung, Gangschaltung) des Kraftfahrzeugs hinaus nicht
aktiv werden. Eine automatische Abschaltung der Brennkraftmaschine
wird insbesondere dann vorgenommen, wenn keine Antriebsleistung von
der Brennkraftmaschine aufgebracht werden muss. Bei einem Kraftfahrzeug,
das mit einem manuellen Schaltgetriebe ausgerüstet ist,
tritt ein solcher Fahrzustand ein, wenn das Kraftfahrzeug bei betätigter
Kupplung, das heißt bei getrennter Kraftübertragung
zwischen Brennkraftmaschine und Antriebsrädern, eine vorgegebene
Mindestgeschwindigkeit für einen vorgegebenen Zeitraum
unterschreitet. Dieser Fahrzustand kann beispielsweise beim Warten
an einer Ampel auftreten. Ein automatisches Anlassen der Brennkraftmaschine
wird insbesondere durch Lösen der Betriebsbremse oder der
Feststellbremse oder durch Betätigen des Gaspedals ausgelöst,
ohne dass der Fahrer zusätzliche Maßnahmen treffen
oder Handlungen vornehmen muss. Die Start-Stopp-Steuereinrichtung
nimmt Einfluss auf die Energie- und/oder Kraftstoffzufuhr der Brennkraftmaschine sowie
auf eine Starteinrichtung, die die notwendige kinetische Energie
bereitstellt, um die Brennkraftmaschine ausgehend vom Stillstand
auf eine Mindestdrehzahl zu bringen, von der aus ein autonomer Betrieb
und eine Leistungsabgabe der Brennkraftmaschine möglich
ist.
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Aus
der
EP 1 612 408 A1 ist
ein Verfahren zum selbsttätigen Stoppen und Starten eines
Verbrennungsmotors in einem Kraftfahrzeug bekannt, bei dem der Verbrennungsmotor
in bestimmten Fahrbetriebszuständen zur Kraftstoffeinsparung
zeitweise ausgeschaltet wird und durch eine Bremspedalbetätigung
wieder gestartet wird. Dabei wird besonders auf Fahrbetriebszustände
abgehoben, wie sie sich bei Lieferwagen einstellen, die für
die Auslieferung von Paketen eingesetzt werden. Hierbei verlässt
der Fahrer oft das Fahrzeug, wobei hier angenommen wird, dass beim
Verlassen des Fahrzeugs der Verbrennungsmotor abgestellt wird, um
Kraftstoff zu sparen und die Umwelt zu schonen. Das Abstellen des
Kraftfahrzeugs wird mittels eines Funkschlüssels vorgenommen,
dessen Anwesenheit in einem vorgegebenen Radius um das Kraftfahrzeug
ein Entriegeln der Türen und eine Startbereitschaft des
Kraftfahrzeugs bewirkt, während die Abwesenheit des Funkschlüssels
zur Verriegelung der Türen und zur Deaktivierung der Startbereitschaft
des Kraftfahrzeugs führt. Ein automatisierter Start des
Verbrennungsmotors soll stattfinden, wenn eine eindeutige Startanforderung
seitens des Fahrers, beispielsweise durch Betätigen des
Kupplungspedals, vorliegt. Somit werden unnötige Startvorgänge
vermieden.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Betreiben
eines Kraftfahrzeugs und ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, die
eine sichere Nutzung der Start-Stopp-Funktionen ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 5
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand von Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass die Start-Stopp-Steuereinrichtung vor dem Einleiten
eines Stoppvorgangs und/oder vor dem Einleiten eines Startvorgangs
für die Brennkraftmaschine, insbesondere wiederkehrend
in einem vorgebbaren Zeitintervall, überprüft,
ob eine Startberechtigung zum erneuten Starten der Brennkraftmaschine
vorliegt und dass die Start-Stopp-Steuereinrichtung den Stoppvorgang bzw.
den Startvorgang nur bei vorliegender Startberechtigung einleitet.
Die Startberechtigung ist vorzugsweise mit einem Gegenstand verknüpft.
Beispielsweise kann der Gegenstand als Schlüssel zum Einstecken
in ein Zündschloss ausgebildet sein, der gegebenenfalls
zusätzliche drahtgebunden oder drahtlos zu übertragenden
Startberechtigungsinformationen enthält, oder der Gegenstand
kann als Chipkarte zur drahtgebundenen oder/oder drahtlosen Übertragung
von Startberechtigungsinformationen ausgebildet sein. Entscheidend
ist, dass die Startberechtigung vorliegt, wenn der zum Nachweis der
Startberechtigung vorgesehene Gegenstand an einem dafür
eingerichteten Ort (insbesondere Zündschloss) aufgenommen
ist oder sich zumindest in einem vorgebbaren Sende-Empfangsbereich
einer Startberechtigungs-Abfrageeinrichtung befindet.
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Wenn
die Startberechtigung vorliegt, kann der Fahrer das Kraftfahrzeug
starten. Der Startvorgang wird eingeleitet, sobald der Fahrer hierzu
einen entsprechenden Befehl gibt. Ein solcher Befehl kann insbesondere
durch Drehen eines Schlüssels in einem Zündschloss,
durch Betätigen eines Startknopfs, durch Betätigen
des Gaspedals, durch Lösen des Bremspedals, durch Betätigen
eines Wählhebels für ein automatisches Getriebe
oder durch Betätigen des Kupplungspedals zum Einlegen eines
Gangs bei einem manuellen Getriebe oder durch eine Kombination dieser
Aktivitäten gegeben werden. Vor der Ausführung
des Startbefehls können von der Start-Stopp-Steuereinrichtung
weitere Randbedingungen überprüft werden, die
eine sichere Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs gewährleisten,
beispielsweise die Betätigung des Bremspedals bei einem Kraftfahrzeug
mit automatischem Getriebe.
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Sobald
das Kraftfahrzeug in Betrieb genommen wurde, kann die Start-Stopp-Steuereinrichtung für
vorgegebene Situationen eine Stoppanforderung für die Brennkraftmaschine
erzeugen, durch die die Brennkraftmaschine zum Stillstand gebracht
wird. Die Stoppanforderung kann insbesondere durch den Wechsel des
Fahrzustands, insbesondere durch Unterschreiten einer vorgebbaren
Mindestgeschwindigkeit und Betätigen des Kupplungspedals
zum Unterbrechen des Kraftflusses bei eingelegtem Gang oder durch
längeren Stillstand eines mit einem automatischen Getriebe
ausgerüsteten Kraftfahrzeugs, hervorgerufen werden. Bei
Vorliegen einer Stoppanforderung leitet die Start-Stopp-Steuereinrichtung
den Stoppvorgang für die Brennkraftmaschine ein. Die Brennkraftmaschine
kann beispielsweise durch Abschalten der Kraftstoffzufuhr und/oder
durch Abschalten der Zündenergie zum Stillstand gebracht werden.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass vor der Einleitung des Stoppvorgangs überprüft
wird, ob die Startberechtigung weiterhin gegeben ist. Der Stoppvorgang
soll nur dann eingeleitet werden, wenn die Startberechtigung weiterhin
vorliegt. Die Startberechtigung kann jedoch seit dem letzten Startvorgang erloschen
sein, wenn beispielsweise der zum Start berechtigende Gegenstand
zwischenzeitlich verloren gegangen ist. Wenn der Fahrer die zum
Starten berechtigende Chipkarte im Fahrzeug abgelegt hatte und diese
beispielsweise durch den Fahrtwind aus dem Fahrzeug geweht wurde,
liegt die Situation vor, dass bei einem automatischen Abschalten
der Brennkraftmaschine ein Neustart nicht mehr möglich wäre,
da vor Durchführung des Startvorgangs die Startberechtigung
des Fahrers geprüft wird. Im vorstehenden Fall liegt zu
diesem Zeitpunkt die Startberechtigung nicht mehr vor, da die entsprechende Chipkarte
verloren gegangen ist. Der Fahrer könnte somit das Fahrzeug
nicht mehr starten, was zu erheblichen Beeinträchtigungen
führt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird hingegen vor dem Abschalten der Brennkraftmaschine überprüft,
ob die Startberechtigung noch vorliegt und trotz fehlender Startberechtigung
wird davon ausgegangen, dass der berechtigte Fahrer weiterhin das
Fahrzeug führt, so dass ein Abschalten der Brennkraftmaschine,
verknüpft mit der Unmöglichkeit eines Neustarts,
ungerechtfertigt wäre. In einer solchen Situation wird
erfindungsgemäß ein automatisches Abschalten der Brennkraftmaschine
durch die Start-Stopp-Steuereinrichtung unterbunden, die von der Start-Stopp-Steuereinrichtung
verfolgte Start-Stopp-Strategie wird außer Kraft gesetzt.
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Weiterhin
kann ergänzend oder alternativ vorgesehen sein, dass vor
einem automatischen, also von der Start-Stopp-Steuereinrichtung
initiierten Startvorgang für die Brennkraftmaschine, der üblicherweise
einem von der Start-Stopp- Steuereinrichtung initiierten Stoppvorgang
folgt, die Startberechtigung überprüft wird. Nur
bei vorliegender Startberechtigung findet ein Startvorgang statt,
der beispielsweise durch Einlegen eines Gangs oder durch Betätigen
des Kupplungspedals im Rahmen der Start-Stopp-Strategie ausgelöst
wird. Hierdurch wird vermieden, dass das Kraftfahrzeug nach einer
automatischen Abschaltung von einem Unberechtigten oder irrtümlich
vom Berechtigten in Betrieb genommen werden kann. Verlässt
der berechtigte Fahrer nach einer automatischen Abschaltung der
Brennkraftmaschine das Kraftfahrzeug, nimmt er üblicherweise
auch den oder die zum Start berechtigenden Gegenstände
mit sich. Kehrt der Fahrer später ohne den zum Start berechtigenden
Gegenstand zum Fahrzeug zurück, so wird durch das erfindungsgemäße
Verfahren vermieden, dass der Fahrer allein durch Bedienung des
Kraftfahrzeugs entsprechend der vorgegebenen Start-Stopp-Strategie
die Brennkraftmaschine in Bewegung setzen kann.
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Ansonsten
könnte der Fall auftreten, dass der Fahrer nach Verlust
des zum Start berechtigenden Gegenstands und nach vollständiger
Abschaltung der Brennkraftmaschine, beispielsweise durch Betätigen
eines Ausschaltknopfs, an einem anderen Ort und bei neuerlichem
Inbetriebnahmewunsch feststellt, dass der den zum Start berechtigenden
Gegenstand nicht mehr mit sich führt und dann möglicherweise
an einem Ort liegenbleibt, der weit von dem Ort entfernt ist, an
dem sich der zum Start berechtigende Gegenstand befindet.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Start-Stopp-Steuereinrichtung
eine Start-Stopp-Strategie deaktiviert, bis die Startberichtigung
wieder vorliegt. Damit kann eine Weiterfahrt des Kraftfahrzeugs
stattfinden, sobald der zum Start berechtigende Gegenstand wieder
im Empfangsbereich der Start-Stopp-Steuereinrichtung ist.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Start-Stopp-Steuereinrichtung eine
Start-Stopp-Strategie deaktiviert, bis die Startberechtigung wieder
vorliegt und zusätzlich eine von der Start-Stopp-Strategie
unabhängige Startanforderung des Fahrers vorliegt. Hierdurch
wird sichergestellt, dass der Fahrer nach Verlassen des Kraftfahrzeugs,
bei dem der zum Start berechtigende Gegenstand aus dem Empfangsbereich
der Start-Stopp-Steuereinrichtung entfernt wurde, und neuerlichem
Einsteigen in das Kraftfahrzeug nicht von einem automatisiert erfolgenden
Startvorgang, der beispielsweise durch Einlegen eines Gangs oder Betätigen
des Kupplungspedals hervorgerufen wird, überrascht wird.
Vielmehr ist vorgesehen, dass der Fahrer über die unmittelbare
Bedienung des Kraftfahrzeugs hinaus eine Handlung wie das Betätigen eines
Startknopfs vornehmen muss, bevor der Startvorgang für
die Brennkraftmaschine eingeleitet wird.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Start-Stopp-Steuereinrichtung bei
Fehlen der Startberechtigung ein Warnsignal ausgibt. Damit wird
gewährleistet, dass der Fahrer bei Fehlen der Startberechtigung
unmittelbar über den Grund informiert wird, aus dem das
Kraftfahrzeug nicht gestartet werden kann. Das Warnsignal kann optisch
und/oder akustisch ausgegeben werden, beispielsweise durch eine
Kontrollleuchte und/oder einen Warnton. Das Warnsignal kann auch
ausgegeben werden, wenn der Verlust des zum Start berechtigenden
Gegenstands bei laufender Brennkraftmaschine eintritt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Kraftfahrzeug mit einer Brennkraftmaschine
und einer Starteinrichtung zum Starten der Brennkraftmaschine vorgesehen,
das eine Start-Stopp-Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Brennkraftmaschine
und der Starteinrichtung aufweist, die zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 eingerichtet
ist.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Starteinrichtung
als integrierter Startergenerator (integrated starter generator
ISG), insbesondere als riemengekoppelter integrierter Startergenerator
(belt driven ISG, B-ISG), ausgebildet ist. Ein integrierter Startergenerator übernimmt sowohl
die Funktion des Generators zur Erzeugung von elektrischer Energie
als auch des Starters zur Bereitstellung von kinetischer Energie
für den Startvorgang der Brennkraftmaschine. Der integrierte Startergenerator
ist vorzugsweise über einen Antriebsriemen, z. B. einen
Zahnriemen, mit der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine gekoppelt
oder ist unmittelbar an die Kurbelwelle angeflanscht. Der integrierte
Startergenerator steht vorzugsweise in ständiger kraftübertragender
Verbindung mit der Brennkraftmaschine und kann somit (insbesondere
im Gegensatz zu einem Standard-Startermotor mit Ritzeleingriff in
eine Schwungscheibe) zu jedem beliebigen Zeitpunkt kinetische Energie
an die Brennkraftmaschine bereitstellen. Denkbar ist auch, die kraftübertragende
Verbindung zwischen integriertem Startergenerator und Brennkraftmaschine
mittels einer schaltbaren oder drehzahlabhängigen Kupplungseinrichtung
trennbar zu gestalten, wobei auch hier ein unmittelbares Bereitstellen
von kinetischer Energie gewährleistet werden kann.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von vorteilhaften Ausführungsformen,
die anhand der Zeichnungen dargestellt sind. Dabei zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit Brennkraftmaschine,
integriertem, riemengetriebenen Startergenerator und einer Start-Stopp-Steuereinrichtung,
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2 ein
Flussdiagramm zur Darstellung des Start-Stopp-Verfahrens.
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In
der 1 ist ein Kraftfahrzeug 10 mit den wesentlichen
Komponenten, die bei der Durchführung eines Start-Stopp-Verfahrens
mit der Möglichkeit zum Abbrechen des Stoppvorgangs eine
Rolle spielen, schematisch dargestellt. Weitere zum Betrieb des
Kraftfahrzeugs 10 notwendige Komponenten sind der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt.
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Das
Kraftfahrzeug 10 weist eine Brennkraftmaschine 12 auf,
die über eine Kupplungseinrichtung 14 mit einem
manuellen Schaltgetriebe 16 verbunden ist, an dem Antriebsräder 18 angeflanscht
sind. Ein von der Brennkraftmaschine 12 abgegebenes Drehmoment
wird bei geschlossener Kupplung 14 mit Hilfe des Schaltgetriebes 16 in
ein Abtriebsmoment für die Antriebsräder 18 umgesetzt
und ermöglicht somit die Fortbewegung des Kraftfahrzeugs 10.
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Eine
Beeinflussung der Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 10 findet über
die Einstellung der von der Brennkraftmaschine 12 bereitgestellten
Leistung und die Auswahl der geeigneten Getriebeeinstellung oder
Gangwahl (Vorwärtsgänge, Rückwärtsgang)
statt. Diese Einstellungen erfolgen über bekannte Bedienelemente
wie Gaspedal 20 und Gangwahlhebel 22, die vom
Fahrer bedient werden. Ein Kupplungspedal 24 dient zur
Ansteuerung der Kupplung 14 über eine nicht dargestellte
Stelleinrichtung und damit zur Auftrennung und Wiederherstellung des
Kraftflusses zwischen Brennkraftmaschine 12 und Schaltgetriebe 16.
Die Betätigung des Kupplungspedals 24 trennt die
Kupplung 14 und ermöglicht somit das Einlegen
der verschiedenen Gänge. Eine Beeinflussung der Geschwindigkeit
des Kraftfahrzeugs 10 kann zudem mittels eines Bremspedals 26 vorgenommen
werden, das über Bremsleitungen auf eine nicht näher
dargestellte, den Antriebsrädern 18 zugeordnete
Bremsanlage wirkt.
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Die
Betätigungsstellungen der Bedienelemente 20, 22, 24, 26 werden
mit Hilfe von nicht näher dargestellten Sensoren erfasst,
deren Signale über Signalleitungen 28 an eine
Start-Stopp-Steuereinrichtung 30 übertragen werden.
Durch zeitliche Ableitung der Betätigungsstellungen können
auch die Betätigungsgeschwindigkeiten für die
Bedienelemente 20, 22, 24 und 26 ermittelt
werden. Die Start-Stopp-Steuereinrichtung 30 ist über
zusätzliche Steuerleitungen 28 mit Komponenten
wie einem Batterieüberwachungssystem 32, einem
Zündsteuergerät 34, einer Kraftstoffeinspritzeinrichtung 36 und
einer der Brennkraftmaschine 12 zugeordneten Sensoranordnung 38 verbunden.
Die Steuereinrichtung 30 kann auch von diesen Komponenten
ermittelte Werte verarbeiten und Steuerbefehle an diese Komponenten
ausgeben.
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Die
schematisch dargestellte Sensoranordnung 38 an der Brennkraftmaschine
umfasst Sensoren wie einen Drehzahlsensor, einen Luftmassenmesser,
einen Kühlwassertemperatursensor, einen Öltemperatursensor
und/oder andere Sensoren zur Ermittlung von Betriebskennwerten der
Brennkraftmaschine 12.
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Der
Brennkraftmaschine 12 ist ein integrierter Startergenerator 40 zugeordnet,
der über einen Riemen 42 permanent mit der nicht
näher dargestellten Kurbelwelle der Brennkraftmaschine 12 gekoppelt
ist (belt driven integrated starter generator – B-ISG).
Der Startergenerator 40 ist elektrisch mit der Start-Stopp-Steuereinrichtung
und mit einer Batterie 44 verbunden, die als Energiespeicher
für elektrische Energie genutzt wird. Der Startergenerator 40 dient
in seiner Funktion als Starter zur Bereitstellung von kinetischer
Energie, um die Brennkraftmaschine 12 aus dem Stillstand
auf eine Mindestdrehzahl zu beschleunigen, ab der ein selbständiger
Betrieb der Brennkraftmaschine 12 möglich ist.
In seiner Funktion als Generator wandelt der Startergenerator 40 kinetische
Energie der Brennkraftmaschine 12 in elektrische Energie
um, die in der Batterie 44 gespeichert wird. Die Steuerung
bzw. Regelung der vom Startergenerator 40 bereitzustellenden
kinetischen Energie bzw. der umzuwandelnden elektrischen Energie
wird von der Start-Stopp-Steuereinrichtung 30 vorgenommen.
Der Startergenerator 40 ist so dimensioniert, dass er auch
bei laufender Brennkraftmaschine 12 ein Unterstützungsdrehmoment
bereitstellen kann, um eine Beschleunigung des Kraftfahrzeugs zu
verbessern oder gar um eine rein elektrische Fortbewegung des Kraftfahrzeugs 10,
insbesondere bei geringen Geschwindigkeiten, zu ermöglichen.
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Die
Start-Stopp-Steuereinrichtung 30 ist derart eingerichtet,
dass ein automatisches Abschalten und Anlassen der Brennkraftmaschine 12 vorgenommen
werden kann. Ein Abschalten der Brennkraftmaschine 12 ist
vorgesehen, wenn die Brennkraftmaschine 12 über
einen vorgebbaren Zeitraum keine Leistung an die Antriebsräder
oder an Verbraucher wie einen riemengekoppelten Klimakompressor 46 abgeben
muss.
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Um
einen ökonomischen und umweltgerechten Betrieb des Kraftfahrzeugs 10 zu
gewährleisten, wird bei Vorliegen einer oder mehrerer der
nachfolgend angeführten Bedingungen eine Stoppanforderung
in der Start-Stopp-Steuereinrichtung erzeugt und zur Ansteuerung
der Brennkraftmaschine 12, des Zündsteuergeräts 34,
der Kraftstoffeinspritzeinrichtung 36 und des Startergenerators 40 genutzt, insbesondere
um die Kraftstoffzufuhr und/oder die Zündenergiezufuhr
zur Brennkraftmaschine 12 zu unterbrechen.
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Die
Start-Stopp-Steuereinrichtung 30 prüft insbesondere,
ob nach Unterschreiten einer Mindestgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 10 die
Betätigungsstellung und/oder Betätigungsgeschwindigkeit des
Gaspedals 20 und/oder des Kupplungspedals 24 und/oder
des Bremspedals 26 und/oder des Gangwahlhebels 22 derart
innerhalb eines vorgebbaren Wertebereichs liegt, dass eine Stoppanforderung sinnvoll
ist.
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Das
in der 2 anhand des Flussdiagramms dargestellte Verfahren
wird durch einen vom Fahrer ausgelösten Startbefehl in
Gang gesetzt. Dieser Startbefehl kann beispielsweise durch das Betätigen
einer nicht dargestellten Startertaste gegeben werden. Nachdem die
Start-Stopp-Steuereinrichtung 30 die Betätigung
der Startertaste detektiert hat, wird geprüft, ob eine
Berechtigung zum Starten des Kraftfahrzeugs 10 vorliegt.
Diese kann insbesondere an die Gegenwart einer drahtlos auslesbaren
Chipkarte im Sende-Empfangsbereich eines der Start-Stopp-Steuereinrichtung 30 zugeordneten, nicht
näher dargestellten Fahrberechtigungssystems geknüpft
sein. Befindet sich die richtige Chipkarte im Sende-Empfangsbereich
des Fahrberechtigungssystems, so gibt dieses ein Freigabesignal
an die Start-Stopp-Steuereinrichtung 30 aus, die dann den Startvorgang
für die Brennkraftmaschine 12 einleitet. Liegt
keine Berechtigung zum Starten der Brennkraftmaschine 12 vor,
so wird die Brennkraftmaschine 12 nicht gestartet und es
kann ein Warnsignal ausgegeben werden.
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Bei
Vorliegen der Berechtigung zum Startvorgang wird die Brennkraftmaschine 12 gestartet und
das Kraftfahrzeug 10 kann gefahren werden. Im Fahrbetrieb
kann von der Start-Stopp-Steuereinrichtung 30 eine automatisierte
Abschaltung der Brennkraftmaschine 12 vorgenommen werden,
ohne dass ein darauf gerichtetes Zutun des Fahrers erforderlich ist.
Beispielsweise kann die automatisierte Abschaltung bei länger
andauernder Betätigung des Bremspedals 26 und
des Kupplungspedals 24 erfolgen. Zu diesem Zweck wird von
der Start-Stopp-Steuereinrichtung 30 eine Stoppanforderung
für die Brennkraftmaschine 12 erzeugt. Die Start-Stopp-Steuereinrichtung 30 überprüft
vor der Ausführung der Stoppanforderung, ob die zu Beginn
der Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs 10 festgestellte
Anwesenheit der Chipkarte im Empfangsbereich des Fahr berechtigungssystems
noch weiterhin vorliegt. Sofern dies der Fall ist, wird die Brennkraftmaschine 12 automatisch
gestoppt, insbesondere durch Abschalten des Zündsteuergeräts 34 und/oder
der Kraftstoffeinspritzeinrichtung 36. Sofern zu diesem
Zeitpunkt keine Berechtigung zum Starten der Brennkraftmaschine 12 mehr
vorliegt, beispielsweise weil die Chipkarte aus dem Kraftfahrzeug 10 geweht
wurde oder in anderer Weise abhanden kam, wird keine automatische
Abschaltung der Brennkraftmaschine 12 vorgenommen und es
wird eine Warnmeldung an den Fahrer ausgegeben.
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Konnte
die Brennkraftmaschine 12 hingegen automatisiert gestoppt
werden, so kann der Fahrer nunmehr das Kraftfahrzeug 10 verlassen,
ohne eine endgültige Abschaltung der Start-Stopp-Steuereinrichtung 30 vorzunehmen,
beispielsweise um eine kurze Besorgung zu machen. Kehrt der Fahrer
anschließend wieder zurück und betätigt
eine oder mehrere Bedieneinrichtungen des Kraftfahrzeugs 10 wie
das Gaspedal 20 oder die Kupplung 24, so erzeugt
die Start-Stopp-Steuereinrichtung 30 hieraus eine Startanforderung.
Sofern eine Startanforderung vorliegt und der Fahrer die Chipkarte
als Nachweis der Berechtigung zum Starten der Brennkraftmaschine 12 weiterhin
bei sich führt, so kann die Brennkraftmaschine 12 gestartet
werden. Führt der Fahrer hingegen die Chipkarte nicht mehr
mit sich, so fällt die vorgesehene Überprüfung
der Startberechtigung negativ aus und es kann kein Starten der Brennkraftmaschine 12 erfolgen.
Vielmehr wird eine entsprechende Warnmeldung ausgegeben, die dem
Fahrer angibt, dass er nicht zum Starten berechtigt ist.
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Bei
einer anderen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass
zudem zur Überprüfung des Vorhandenseins der Fahrberechtigung
nach der automatisierten Durchführung eines Stoppvorgangs eine
Abfrage eines Starterknopfs vorgesehen ist. Somit ist auch bei positiver Überprüfung
der Startberechtigung nach Ermittlung der Startanforderung eine auf
das Starten der Brennkraftmaschine 12 gerichtete Handlung
des Fahrers erforderlich. Damit wird ein überraschendes
Anspringen der Brennkraftmaschine verhindert.
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Bei
einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird das Vorhandensein
der Startberechtigung in regelmäßigen oder unregelmäßigen
Zyklen überprüft und bei Verlust der Startberechtigung
unabhängig von einem bevorstehenden automatisierten Stoppvorgang
oder Startvorgang eine Warnmeldung ausgegeben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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