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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft einen Kontakteinsatz in einen koaxialen Steckverbinder
der zur Verbesserung der HF-Eigenschaften in axialer Richtung verschiebbar
ist. Dadurch wird der durch den Kupplungsmechanismus eingeleitete
axiale Kontaktdruck an den Kontaktbereich zwischen Steckerkörper
und Kontakteinsatz weitergeleitet. Unsichere elektrische Kontakte,
wie sie bei Pressverbindungen oft zu beobachten sind, werden dadurch
zuverlässig vermieden. Bei richtiger Dimensionierung der
Kontaktzonen ist gleichzeitig eine Transformation der Flächenpressung
auf eine für die Materialien der Kontaktpaarung optimale
Größe möglich
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Stand der Technik
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Koaxiale
Steckverbinder werden heute in verschiedenen Größen
(z. B. 7–16; N; 4,1–9,5; SMA; ...) an hochfrequenztechnischen
Komponenten und Geräten wie Filter, Koppler, u. s. w.,
aber auch an Kabeln, Frontplatten und als Übergangsverbinder
eingesetzt. Als Ausführungen sind bekannt, dass der Steckerkörper
und der eigentliche Außenleiterkontakt einstückig
(
DE 10251905B4 )
oder mehrteilig ausgeführt sind. Bei mehrteiligen Ausführungen
wird der Außenleiterkontakt in den Steckerkörper
eingeschraubt oder eingepresst. Mehr und mehr wird dazu übergegangen,
das Komponentengehäuse und den Steckerkörper einstückig
herzustellen. Um den Steckverbinder zu vervollständigen
wird dann ein Kontaktstück wie beschrieben eingeschraubt
oder eingepresst. Da aus Kostengründen und aufgrund der
Fertigungsverfahren (z. B. Spritzguss) die Steckerkörper
dann aus günstigeren Materialien wie Kunststoff oder Aluminium
hergestellt sind, müssen die Kontaktstücke aus
hochwertigeren Kontaktwerkstoffen wie z. B. Messing eingeschraubt
oder eingepresst werden. Meist wird dann aus Festigkeits- oder Kostengründen
eine Pressverbindung angewandt.
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Bei
den Pressungen besteht aufgrund der Elastizität der Materialien
der beiden Press-Partner die Gefahr eines elektrisch nicht optimalen
Kontaktes, da das Einpressstück beim Zurücknehmen
der Presskraft am mechanischen Endpunkt des Presssitzes um wenige
tausendstel Millimeter zurückfedert.
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Vor
allem für das Intermodulationsverhalten dieser Steckverbindung
bzw. der gesamten HF-Komponente ist dies sehr negativ.
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Aufgabenstellung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabenstellung zugrunde, einen Steckverbinder
zu schaffen, der unabhängig von den Materialpaarungen beim
Montieren des Kontakteinsatzes in den Steckerkörper und
im Betrieb einen zuverlässigen Kontakt herstellt und gleichzeitig
den unterschiedlichen zulässigen Flächenpressungen
der Materialpaarungen sowohl beim Montagevorgang, als auch in der
Anwendung Rechnung trägt.
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Diese
Aufgabe ist bei einem koaxialen Steckverbinder der einleitend beschriebenen
Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass der Kontakteinsatz im Steckerkörper gegen ungewolltes
Herausfallen gesichert ist, aber beim Steckvorgang dennoch axial
beweglich ist, so dass die durch den Kupplungsmechanismus, z. B.
eine Überwurfmutter, eingeleitete axiale Kontaktkraft bleibend
an den Kontaktpunkt zwischen Steckerkörper und Kontakteinsatz
weitergeleitet wird. Als Option, je nach Anwendung, kann gleichzeitig
ein Verdrehschutz des Steckverbindereinsatzes gegenüber
dem Steckverbinderkörper integriert werden. Dies kann durch
Einbau eines zusätzlichen Bauelementes, z. B. eines Stiftes,
durch die Formgebung als Polygon, durch ein Rändel oder ähnliches
erfolgen.
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In
einer weiteren Ausführung ist die Größe der
Kontaktflächen so gewählt, dass die Verhältnisse der
zulässigen Flächenpressungen der verwendeten Materialien
berücksichtigt werden.
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Darstellung der Erfindung
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Diese
Aufgabe ist bei einem koaxialen Steckverbinder der einleitend beschriebenen
Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass der Kontakteinsatz im Steckerkörper gegen ungewolltes
Herausfallen gesichert ist, aber beim Steckvorgang dennoch axial
beweglich ist, so dass die durch den Kupplungsmechanismus, z. B.
eine Überwurfmutter, eingeleitete axiale Kontaktkraft bleibend
an den Kontaktpunkt zwischen Steckerkörper und Kontakteinsatz
weitergeleitet wird. Als Option, je nach Anwendung, kann gleichzeitig
ein Verdrehschutz des Kontakteinsatzes gegenüber dem Steckerkörper
integriert werden. Dies kann durch Einbau eines zusätzlichen
Bauelementes, z. B. eines Stiftes, durch die Formgebung als Polygon,
durch ein Rändel oder ähnliches erfolgen.
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In
einer weiteren Ausführung ist die Größe der
Kontaktflächen so gewählt, dass die Verhältnisse der
zulässigen Flächenpressungen der verwendeten Materialien
berücksichtigt werden.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung wird nachstehend am Beispiel der 7–16 Steckverbindung
ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand
von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
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1 bis 3 Längsschnittdarstellungen durch
Stecker- und Kuppleraußenleiter und Kupplungsmechanismus
wie es dem Stand der Technik entspricht.
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4 bis 6 Längsschnittdarstellungen durch
Stecker- und Kuppleraußenleiter und Kupplungsmechanismus
bei einer erfindungsgemäßen Steckverbindung mit
axialer Sicherung des Steckverbindereinsatzes durch einen Einpressring.
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7 bis 9 Längsschnittdarstellungen durch
Stecker- und Kuppleraußenleiter und Kupplungsmechanismus
bei einer erfindungsgemäßen Steckverbindung mit
axialer Sicherung des Steckverbindereinsatzes durch Schnappring,
wobei bei 8 der Einsatz den Schnappring
trägt und in 9. der Schnappring in den Steckerkörper
eingebaut ist.
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10 Längsschnittdarstellung
durch Stecker- und Kuppleraußenleiter und Kupplungsmechanismus
bei einer erfindungsgemäßen Steckverbindung mit
axialer Sicherung des Steckverbindereinsatzes durch einen eingebauten
dielektrischen Stützkörper, der über
Widerhaken mit den korrespondierenden Außenleiterteilen
im Eingriff steht.
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11 Längsschnittdarstellung
durch Stecker- und Kuppleraußenleiter und Kupplungsmechanismus
bei einer erfindungsgemäßen Steckverbindung gemäß 4 in
gekuppeltem Zustand,
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12 Längsschnittdarstellung
durch den Kuppler bei einer erfindungsgemäßen
Steckverbindung in einer Ausführungsform, in der der gesamte Steckverbindereinsatz
mit dielektrischer Stützscheibe und Innenleiter als Baugruppe
eingesetzt ist.
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13 Beispiele
für die Ausführung eines Formschlusses zur Realisierung
einer Verdrehsicherung.
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Wege zur Ausführung der Erfindung,
gewerbliche Verwendbarkeit
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Die 1 bis 3 zeigen
den bisherigen Stand der Technik. Dargestellt sind die Außenleiter eines
Steckers und eines Kupplers mit einteiligen Außenleitern
bzw. Steckverbinderkörpern (1) die so geformt
sind, dass sie sich gegenseitig zentrieren und über die Überwurfmutter
(2) miteinander verbunden werden können, wobei
die durch das Anzugsdrehmoment vorgespannte Überwurfmutter
(2) den Kontaktdruck zwischen Stecker- und Kuppleraußenleiter
erzeugt und bleibend aufrecht erhält.
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Aus
konstruktiver Sicht, z. B. zum Einbau von Stützscheiben
aber vor allem bei Verwendung von unterschiedlichen Materialien
für die Gehäuse von HF-Komponenten, muss der Außenleiter
geteilt werden. Aus Kostengründen wird dann meist eine Pressverbindung
zwischen dem Steckverbinderkörper (1) und dem
Kontakteinsatz (3) eingesetzt. Dies ist in 2 und 3 dargestellt.
Wichtig dabei ist, dass der eigentliche HF-Kontakt an der ringförmig ausgebildeten
Schulter, der Kontaktfläche (8) erzeugt wird.
Der Presssitz wird an der Umfangsfläche (31) des
Kontakteinsatzes erzeugt.
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Wird
nun der Kontakteinsatz eingepresst, so entsteht an der Umfangsfläche
(31) eine elastische und plastische Verformung in radialer
und axialer Richtung. Der Kontakteinsatz gleitet unter Verdrängung
von Material und zwar geringfügiger aber dennoch vorhandener
elastischer Vorspannung in den Presssitz, bis die Kontaktfläche
(8) des Einsatzes die Kontaktfläche des Steckerverbinderkörpers
(1) berührt. Wird die Einpresskraft nun zurückgenommen, so
geht auch die elastische Verformung zurück und der elektrische
HF-Kontakt an den Kontaktflächen (8) wird deutlich
schlechter als erwartet bzw. kann sogar ganz verloren gehen. Vor
allem für intermodulationsempfindliche Anwendungen und
Systeme ist eine derartige Steckverbindung nur bedingt einsetzbar.
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Die 4 bis 6 zeigen
einen erfindungsgemäßen Steckverbinder, der diese
Nachteile nicht aufweist. Der Steckverbindereinsatz (3)
und der Steckverbinderkörper (1) sind zweiteilig
ausgeführt. Die Durchmesser sind jedoch so gewählt,
dass der Steckverbindereinsatz (3) in die korrespondierende Aufnahme
im Steckverbinderkörper (1) mühelos, ohne
Längskraft zu absorbieren, gleiten kann. Ein zusätzlicher
Einpressring (4) hält den Steckverbindereinsatz
dann in axialer Position. Dabei sind die Durchmesser des Einpressrings
(4) so gewählt, dass gegenüber dem Steckverbindereinsatz
eine Spielpassung und gegenüber dem Steckerkörper
eine Presspassung entsteht.
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Wichtig
ist auch, dass der Durchmesser der ringförmig ausgebildeten
Kontaktfläche (8) so gewählt wird, dass
eine größtmögliche Flächenpressung
erreicht, aber auch nicht überschritten wird. Geht man
z. B. davon aus, dass der Steckverbindereinsatz aus Messing und
der Steckverbinderkörper aus Aluminium gefertigt sind,
so ist die Größe der Kontaktfläche beim
Aluminium um ca. 50% gegenüber einer Kontaktfläche
aus Messing zu erhöhen. Dadurch wird gewährleistet,
dass bei gleicher Kontaktkraft die zulässige Flächenpressung
nicht überschritten wird. Maßgebend ist jeweils
das Material mit der geringeren zulässigen Flächenpressung.
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Im
ungekuppelten Zustand weist diese Konstruktion keinerlei Nachteile
gegenüber den bisherigen Lösungen auf. Wird die
Verbindung dann gekuppelt, wie in 11 dargestellt,
so kann der durch den Eingriff der Überwurfmutter (2)
in das Kupplungsgewinde (111) und mit der Ringschulter
für die Überwurfmutter (112) verspannt
ist, erzeugte Kontaktdruck an der Außenleiterkontaktfläche
(113) in gleicher Höhe an die Kontaktstellen (8)
zwischen Steckverbinderkörper (1) und Steckverbindereinsatz
(3) weitergeleitet werden. Dadurch wird erreicht, dass der
HF-Kontakt an den Verbindungsstellen gleichermaßen gut
ist und die Signalübertragung nicht durch ungewollte IM-Produkte
gestört wird.
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Eine
weitere Ausführung ist in den 7 bis 9 dargestellt.
Dabei wird der Steckverbindereinsatz (3) durch einen radialelastischen
Federring (7) in seiner axialen Position gehalten.
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Bei
dieser Konstruktion ist es möglich, den Federring (7)
so in den Steckverbinderkörper (1) einzubauen
wird, dass der Federring (7) durch die Einführung
des Steckverbindereinsatzes (3) elastisch geweitet wird
und dann in die dafür vorgesehene Ringnut (9)
des Steckverbindereinsatzes (3) einrastet.
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In
einer weiteren Ausführung (8) ist der Federring
(7) in den Steckverbindereinsatz (3) eingebaut,
und wird bei Paarung von Steckverbinderkörper (1)
und Steckverbindereinsatz (3) radialelastisch nach innen
gedrückt, um dann bei Erreichen der Endposition in die
dafür vorgesehene Ringnut (9) des Steckerverbinderkörpers
(1) einrastet.
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Die
Funktion des Federrings könnte in einer anderen Ausführungsvariante
auch von einem polymerelastischen Bauteil übernommen werden.
Zur Anwendung könnten auch andere Formgebungen des Ringes
und der korrespondierenden Ringnuten kommen, z. B. rund, quadratisch,
....
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Eine
weitere Möglichkeit der Fixierung des Steckverbindereinsatzes
(3) im Steckverbinderkörper (1) ist in 10 dargestellt.
Hier wird eine in den Außenleiter eingebaute dielektrische
Stütze (5) über einen oder mehrere Widerhaken
(101), die am Außenleiter angearbeitet sind, zur
axialen Sicherung des Steckverbindereinsatzes verwendet.
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Ein
komplett ausgestatteter Steckverbindereinsatz (3) mit eingebautem
Innenleiter (6) und dielektrischer Stütze (5)
ist in 12 dargestellt. Die axiale Sicherung
erfolgt gemäß den 4 bis 6 durch
einen Einpressring (4).
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In
Einbausituationen, in denen z. B die Innenleiterverbindung des Steckers
zu einem weiterführenden Bauteil mechanisch sehr empfindlich
ist, ist es notwendig, den Steckverbindereinsatz gegen Rotation
um die Steckerachse zu sichern. Gleichzeitig muss aber die axiale
Verschiebbarkeit gewährleistet bleiben. Dies ist durch
sog. Formschluss möglich. Eine mögliche Ausführungsform
ist in 13 dargestellt. Zweckmäßig
ist es, die Verdrehsicherung so auszuführen, dass nur ein
kurzer Abschnitt des Steckereinsatzes entlang der Längsachse
davon betroffen ist. Möglich ist aber auch die gesamte
verfügbare Länge zu nutzen. Dies kann je nach
Ausführungsform bei Verwendung von Materialien geringer
Festigkeit der Fall sein.
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Die
Verdrehsicherung kann durch entsprechende Formgebung des Steckverbindereinsatzes und
dem komplementär dazu geformten Steckverbinderkörpers
in einer unteren Formschlusszone (131) die nahe am Kontaktbereich
(8) liegt, erfolgen. In einer weiteren Ausführungsform
kann der Formschluss zwischen dem Steckverbindereinsatz (3)
und dem Pressring (4) in der oberen Formschlusszone (132) erfolgen.
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In
den 13a bis 13f sind
mögliche Varianten zur Verdrehsicherung dargestellt, wobei die 13a, 13c und 13e Varianten mit Formschluss zwischen Steckverbinderkörper
und Steckverbindereinsatz darstellen.
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Die 13b, 13d und 13f stellen Varianten mir Formschluss zwischen
Einpressring und Steckverbindereinsatz dar.
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Dies
sind nur einige Beispiele, weitere Varianten sind aus der Literatur
bekannt.
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- 1
- Steckverbinderkörper
- 2
- Überwurfmutter
- 3
- Steckverbindereinsatz
- 4
- Einpressring
- 5
- Dielektrische
Stützscheibe
- 6
- Innenleiter
- 7
- Federring
- 8
- Kontaktfläche
- 9
- Ringnut
- 31
- Umfangsfläche
- 101
- Widerhaken
- 111
- Kupplungsgewinde
- 112
- Ringschulter
für Überwurfmutter
- 113
- Außenleiterkontaktfläche
- 131
- Untere
Formschlusszone
- 132
- Obere
Formschlusszone
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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