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Die
Erfindung betrifft eine Handnotschaltung für Pneumatiksysteme, insbesondere
für eine
pneumatische Türsteuerung
für Fahrzeuge,
mit einer Druckluftquelle und einer von dieser ausgehenden Druckluft-Zufuhrleitung
zur Versorgung des Pneumatikdrucks.
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Als
Beispiel für
ein Pneumatiksystem soll hier eine Türsteuerung für Fahrzeuge
erwähnt
werden, nämlich
für Fahrzeuge
wie Busse und Bahnen, die dem Transport von Personen dienen. Bei
einer derartigen Türsteuerung
wird üblicherweise
die Öffnungs-
und Schießbewegung
der Türen über Ventile bewirkt,
die über
elektrische oder elektronische Schaltimpulse mithilfe von Schaltern
am Armaturenbrett durch den Fahrer betätigt werden. Für Notfälle ist
es notwendig, dass die Türen
von dem Pneumatiksystem gelöst
und von Hand geöffnet
werden können.
Dazu sind zumeist Entlüftungsventile
vorgesehen, die nach ihrer Benutzung wieder zurückgestellt werden müssen.
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Wenn
es sich um ein Fahrzeug mit mehreren Türen handelt, muss jeder dieser
Türen ein
Notschalter zugeordnet sein, so dass im Allgemeinen ein Rundgang
durch den gesamten Bus notwendig ist, um die Ventile zu kontrollieren
und zurückzustellen. Dabei
muss vor allem der Fahrer seinen Platz verlassen, so dass unter
Umständen
ein nicht unerheblicher Zeitverlust eintritt, abgesehen von der
Unbequemlichkeit, die die Überprüfung und
Rückstellung mehrerer
einzelner Ventile bedingt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Handnotschaltung
zu entwickeln, die von einem zentralen Platz aus, beim Beispiel
eines Busses vom Fahrersitz aus, eine Rückstellung aller einzelnen
Notausventile ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist eine erfindungsgemäße Handnotschaltung gekennzeichnet durch
einen an die Zufuhrleitung angeschlossenen Nebenkreis, in dem sich
eine Anzahl von Notausventilen befindet, eine Sperrstellung sowie
eine Entlüftungsstellung
aufweisen, und durch eine Rückstellleitung,
die von der Druckluftquelle ausgeht und mit den Notausventilen zur
Rückstellung
der Notausventile in die Sperrstellung verbunden ist.
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Die
Notausventile können
in verschiedenen Positionen eines Fahrzeugs oder eines Raumes angeordnet
werden. Sie sind untereinander parallel geschaltet, so dass jedes
Notausventil bei Umstellung in die Notausstellung das Pneumatiksystem
entlüftet. Wenn
es sich um ein Türsteuerungssystem
handelt, wird der Türantrieb
damit drucklos, so dass die Tür widerstandslos
geöffnet
und geschlossen werden kann. Wenn jetzt wieder zu normalem Betrieb übergegangen
werden soll, mussten üblicherweise
alle Notausventile zurückgestellt
werden. Erfindungsgemäß ist zu
diesem Zweck eine von der Druckluftquelle ausgehende Rückstellleitung
vorgesehen, die mit allen Notausventilen verbunden ist und diese
insgesamt zurückstellt.
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Bei
den Notausventilen handelt es sich somit um Ventile, die eine von
Hand einstellbare Entlüftungsstellung
und andererseits eine durch Druck einstellbare Sperrstellung aufweisen,
in der die Entlüftung
blockiert ist.
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Der
Rückstellleitung
ist erfindungsgemäß ein Rückstellventil
vorgeschaltet, das von der Druckluftquelle Druckluft in die Rückstellleitung
einläßt, wenn es
in der offenen Stellung steht. In einer zweiten Stellung, in die
das Rückstellventil
federnd vorgespannt ist, ist der Luftauslaß gesperrt.
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In
der Zufuhrleitung befindet sich vorzugsweise ein Hauptventil, das
eine Durchgangsstellung und eine Entlüftungsstellung aufweist. In
der Entlüftungsstellung
kann das Pneumatiksystem entlüftet werden.
Der hier interessierende Nebenkreis zweigt von der Zufuhrleitung
stromabwärts
des Hauptventils ab, während
die Rückstellleitung
unmittelbar vom Ausgang aus der Druckquelle abzweigt.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert.
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Die
einzige Figur zeigt ein Schaltbild der erfindungsgemäßen Handnotschaltung
in Verbindung mit einem Pneumatiksystem in der Form eines pneumatischen
Türöffners.
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In
der Zeichnung ist zunächst
mit 10 eine Druckluftquelle bezeichnet. Mit 12 wird
eine Handnotschaltung und mit 14 ein Türöffnungssystem als Beispiel
eines Pneumatiksystems bezeichnet. Das Türöffnungssystem 14 soll
im Folgenden nicht interessieren. Das Türöffnungssystem wird von der Druckluftquelle 10 mit
Druckluft versorgt. Die Zufuhr erfolgt über eine Zufuhrleitung 16,
die sich in das Pneumatiksystem hinein erstreckt und dort verzweigt.
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In
der Zufuhrleitung 16 befindet sich ein Hauptventil 20,
das zwei Stellungen aufweist (Stellung 1 und 2).
Das Hauptventil ist durch eine Feder 18 in die Stellung 1 vorgespannt.
Die Feder steht hier stellvertretend für jede Art von geeigneten Einstellmechanismen,
die bewirken, dass das Hauptventil 20 immer in die Stellung 1 zurückfällt, wenn
keine äußeren Einflüsse eingreifen.
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In
der Stellung 1 wird das Pneumatiksystem 14 über eine
Entlüftungsleitung 22 entlüftet. In
der Stellung 2 ist die Zufuhrleitung 16 durchgehend
geöffnet.
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In
dem Nebenkreis, der insgesamt mit 24 bezeichnet werden
soll, befinden sich in Parallelschaltung zwei Notausventile 26, 28.
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Es
können
beliebig viele Notausventile vorgesehen sein, die in verschiedenen
Positionen eines Fahrzeugs, eines Raumes, etc., angebracht sein können und
von denen jedes für
sich die Möglichkeit bietet,
den gesamten Pneumatikkreis zu entlüften.
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Wie
in der Zeichnung gezeigt ist, weisen die Notausventile zwei Stellungen
auf, die jeweils mit den Ziffern 1 und 2 bezeichnet
sind. In der Stellung 1 ist die mit 30 bezeichnete
Eingangsleitung des Nebenkreises 24 jeweils mit einem Luftauslaß 32, 34 verbunden.
In der Stellung 2 ist die Leitung 30 des Nebenkreises
vollständig
gesperrt. In der Zeichnung stehen die Notausventile in der Stellung 2 auf
Sperrung. An den Notausventilen befinden sich Schalthebel oder Druckknöpfe 36, 38,
die es gestatten, jedes der Ventile in die Stellung 1 umzuschalten.
In dieser Stellung 1 erfolgt eine Verbindung des gesamten
Nebenkreises mit den Entlüftungsleitungen 32, 34.
Damit wird das Pneumatiksystem insgesamt entlüftet. Wenn es sich um ein Türöffnungssystem
handelt, kann die Tür
ohne Widerstand bewegt und damit geöffnet oder geschlossen werden.
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Bei
herkömmlichen
Systemen müßten jetzt alle
einzelnen Notausventile 26, 28 zurückgestellt werden
in die Stellung 2, in der der Luftauslaß blockiert ist. Dies hat aber
erhebliche Nachteile.
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Die
Erfindung sieht daher ein System vor, bei dem alle Notausventile 26, 28 in
einem Zuge und im Wege der Fernschaltung zurückgestellt werden können.
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Nach
der vorliegenden Erfindung ist eine Rückstellleitung 40 vorgesehen,
die jeweils mit einem Eingang der Notausventile 26, 28 verbunden
ist, der eine Rückstellung
in die Stellung 2 mithilfe von Luftdruck ermöglicht.
Dies ist aus der Zeichnung unmittelbar ersichtlich. Mit einem Druckstoß können somit
alle Notausventile 26, 28 in die gesperrte Stellung zurückgestellt
werden.
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In
die Rückstellleitung 40 ist
ein Rückstellventil 42 eingefügt, das
wiederum Stellungen 1 und 2 aufweist. In der Stellung 2 ist
die Rückstellleitung 40 mit
einer gesperrten Entlüftungsleitung 44 verbunden.
In der Stellung 1 ist die Rückstellleitung 40 freigeschaltet,
so dass die Notausventile 26, 28 zurückgeschaltet
werden können.
Das Rückstellventil 42 ist durch
ein symbolisch angedeutete Feder 46 in die Stellung 2,
in der das Ventil gesperrt ist, vorgespannt. Die Feder steht wiederum
für jede
Art von Vorspannmechanismen.
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Die
Betätigung
des Rückstellventils 42 kann elektromagnetisch,
mechanisch, manuell und auf jede beliebige sonstige Weise erfolgen.
Dieses Ventil wird beispielsweise betätigt über einen Knopf am Armaturenbrett,
der durch den Fahrer des Fahrzeugs gedrückt werden kann. Es ist daher
möglich,
alle Notausventile von einer zentralen Position aus zurückzuschalten.
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Parallel
zu den beiden Notausventilen 26, 28 verläuft eine
Verbindungsleitung 48. Diese Verbindungsleitung 48 könnte auch
als Verbindung zwischen den Leitungen 40 und 30 bezeichnet
werden. Die Verbindungsleitung 48 ist mit einer Drosselstelle 50 und
einem Rückschlagventil 52 versehen.
Das Rückschlagventil 52 verhindert
eine Strömung
von der Leitung 30 zu der Leitung 40, die stromabwärts und
stromaufwärts
des Hauptventils 20 von der Zufuhrleitung 16 ausgehen.
Auf der anderen Seite ermöglicht
das Rückschlagventil 52 einen
Luftstrom von der Leitung 40 zu der Leitung 30.
Ein Strom in dieser Richtung läuft
zunächst
durch die Drosselstelle 50 und dann durch das Rückschlagventil 52.
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Das
Hauptventil 20 in der Zufuhrleitung 16 ist, wie
erwähnt,
durch eine Feder 18 oder ein entsprechendes Vorspannelement
in eine Entlüftungsstellung
vorgespannt. Wenn das Rückstellventil 42 betätigt wird,
gelangt nicht nur Druckluft in die beiden Notausventile 26, 28,
sondern auch über
die Drosselstelle 50 und das Rückschlagventil 52 in
der Verbindungsleitung 48 in die Leitung 30 und
von dieser über eine
Steuerleitung 54 als Steuerdruck auf die Betätigungsseite
des Hauptventils 20, so dass das Hauptventil 20 entgegen
der Wirkung der Rückstellfeder 18 in
die Stellung 2 umgeschaltet wird. In dieser Stellung gelangt
Druckluft von der Druckluftquelle 10 über die Leitung 16 in
das Pneumatiksystem.
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In
der Leitung 30 befindet sich unmittelbar nach dem Abzweigen
von der Zufuhrleitung 16 zunächst ein Rückschlagventil und sodann eine
Drosselstelle, die mit 56, 58 bezeichnet sind.
Das Rückschlagventil
ist in die Leitung 30 hinein frei. Die Leitung 30 und
damit der gesamte Nebenkreis können auf
diesem Wege wieder mit Druckluft aus der Zufuhrleitung 16 versorgt
werden. Der Betrieb läuft
wieder normal.
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Erst
wenn eines der Notausventile 26, 28 wieder betätigt worden
ist, läuft
die zuvor geschilderte Prozedur wieder ab. Da bei Betätigung eines
der Notausventile der Nebenkreise mit den Leitungen 30, 40, 48 entlüftet worden
ist, geht das Hauptventil 20 unter dem Einfluß der Feder 18 in
die Ruhestellung, nämlich
die Stellung 1. Dadurch sind das gesamte Pneumatiksystem
und auch der hier beschriebene Nebenkreis entlüftet. Wenn nunmehr das Rückstellventil 42 aus
der Stellung 2 in die Stellung 1 umgeschaltet
wird, gelangt die Druckluft von der Druckluftquelle 10 über das
Rückstellventil 42 und
die Leitung 40 an die Steuerseite der beiden Notausventile 26, 28.
Diese werden zurückgestellt,
und zugleich gelangt Druckluft über
die Verbindungsleitung 48 von der Leitung 40 in
die Leitung 30 und weiterhin über die Steuerleitung 54 zu
dem Hauptventil 20, so dass auch dieses zurückgestellt
wird. Über
die Leitung 30, die mit der Zufuhrleitung 16 verbunden
ist, gelangt Druckluft in den gesamten Nebenkreis. Der Druck auf der
Steuerseite des Hauptventils 20 bleibt erhalten, und weiterhin
wird Druckluft in das Pneumatiksystem eingeleitet.
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Wenn
der hier behandelte Nebenkreis eine Leckage aufweist, kann die fehlende
Luft über
die Leitung 40 mit dem Rückschlagventil 56 und
der Drosselstelle 58 aus der Zufuhrleitung 16 laufend
ergänzt
werden. Der Druck bleibt also im Nebenkreis erhalten bzw. wird laufend
ergänzt,
so dass auch das Hauptventil 20 in der Zufuhrleitung 16 auf
Durchgang geschaltet bleibt.
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Das
erfindungsgemäße Notsystem
ermöglicht
also zum einen die Rückstellung
eines oder mehrerer Notausventile von einem zentralen Punkt aus
und zum anderen die Wiedereinschaltung der Druckluft für das zugeordnete
Pneumatiksystem, für das
die hier beschriebene Handnotschaltung eingesetzt wird.