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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zuordnung von Textattributen
zu einer in einer Computergrafik enthaltenen, grafischen Darstellung
von Text, sowie eine Vorrichtung, eine Anordnung und ein Computerprogrammprodukt
hierfür.
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Hintergrund der Erfindung
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Bei
Systemen zur Darstellung und Verarbeitung von natürlichsprachlichem
Text, etwa bei Textverarbeitungsprogrammen oder Texteditoren, ist
es bekannt, Textpassagen auszuwählen, um ihnen Attribute
zuzuweisen, wie Absatzstile, Hervorhebungen, Schriftart, Schriftgrad,
Schriftstil, Farbe, Laufweite, etc.
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Dabei
ist der Text, der in solcherart System in zeichencodierter Form
vorliegt, durch eine entsprechende Nutzerinteraktion auszuwählen,
indem der Nutzer etwa den Beginn der auszuwählenden Textpassage
mit einer Maus oder einem berührungsempfindlichen Bildschirm
anclickt und bis zum Ende der auszuwählenden Passage zieht.
Eine solches Auswählen ist in dem System nach der deutschen Übersetzung
DE 695 19 905 T2 der
europäischen Patentschrift
EP 0 698 845 B1 beschrieben. Dadurch, dass
der Text in zeichencodierter Form vorliegt, kann der Text hierzu
einfach identifiziert und weiterverarbeitet werden, je nach dem
zuzuweisenden Attribut oder der für den ausgewählten
Text vorgesehenen Datenverarbeitungsoperation.
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Zur
Auswahl von Teilen einer Computergrafik ist bekannt, ein Selektions-,
oder Fangrechteck durch Klicken des Rechteckursprungs und Ziehen
bis zum Rechteckende zu definieren. Dabei werden typischerweise
die Grafikelemente (Pixel im Falle einer Rastergrafik) innerhalb
der genauen Ausmaße des Fangrechtecks markiert.
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Jedoch
wäre es auch wünschenswert, Textpassagen ein Attribut
zuweisen zu können, die nicht in zeichencodierter Form
vorliegen, sondern als eine Computergrafik, beispielsweise einer
Rastergrafik, in der Text dargestellt ist. Eine solche, Text verkörpernde
Grafik wird auch als Textgrafik bezeichnet.
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In
einer Textgrafik enthaltener Text entzieht sich den üblichen
Auswahl- und Verarbeitungsmethoden, die für zeichencodiert
vorliegenden Text angewendet werden. Der Rechner kann nur auf Pixel
der die Textgrafik bildenden Rastergrafik (oder Vektorelemente einer
Vektorgrafik) zugreifen, und hat keine unmittelbar verarbeitbaren
Informationen über die Zeichen und Gruppierungen des Textes
in der Textgrafik.
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Aus
der deutschen Übersetzung
DE 694 34 434 T2 der europäischen
Patentschrift
EP 0
731 948 B1 ist ein System zur benutzerfreundlichen Anzeige
und Handhabung von Textgrafiken bekannt, wobei die Textgrafiken
aus eingescannten Seiten gedruckter Patentdokumente stammen, und
bei welchem die in den Textgrafiken dargestellten Texte zudem in
einer parallelen Datenhaltung in zeichencodierter Form vorliegen.
Dabei wird die Paginierung von eingescannten Druckseiten von Patentschriften
in der zeichencodierten Textform nachempfunden, und es ist eine
Darstellungsform möglich, bei der in nebeneinanderliegenden
Fenstern die Textgrafik und der zeichencodierte Text dargestellt
werden. Durch diesen doppelten Ansatz wird einerseits die originalgetreue
grafische Darstellung angeboten und andererseits die Weiterverarbeitbarkeit
des zeichencodierten Textes ermöglicht, insbesondere das
Suchen und Navigieren innerhalb eines Dokumentes.
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Jedoch
verlangt dieser Ansatz eine doppelte Datenhaltung, was grundsätzlich
den Bedarf an Speicher, und bei Netzwerkanwendungen, auch an Kommunikationsbandbreite
deutlich erhöht, da jeweils der grafisch codierte und zeichencodierte
Text übermittelt werden muss. Ferner ist hierbei der in
der Textgrafik enthaltene Text zwar mit den üblichen Bearbeitungsmethoden
für Grafik bearbeitbar, wie Vergrößern,
Verkleinern, Drehen, usw., aber es werden keine textspezifischen
Attribuierungen vorgenommen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren anzugeben,
welches das Zuordnen von Textattributen zu einer in einer Computergrafik
enthaltenen, grafischen Darstellung von Text ermöglicht, und
dabei die Nachteile des Standes der Technik vermeidet, sowie eine
Vorrichtung, eine Anordnung und ein Computerprogrammprodukt hierfür.
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Überblick über
die Erfindung
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß jeweils durch den
Gegenstand der Ansprüche 1, 14 und 27 bis 29 gelöst.
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Die
Erfindung nach Anspruch 1 lehrt ein Verfahren zur Zuordnung von
Textattributen zu einer in einer Computergrafik enthaltenen, grafischen
Darstellung von Text, mit den folgenden Schritten:
- – Auswählen einer ersten Computergrafik, welche
eine grafische Darstellung von Text aufweist;
- – Bestimmen mindestens eines Wortpositionswertes, welcher
ein auf die erste Computergrafik bezogenes Koordinatentupel aufweist,
für ein Wort des in der ersten Computergrafik dargestellten
Textes;
- – Auswerten mindestens eines Selektionspositionswertes,
welcher ein auf die erste Computergrafik bezogenes Koordinatentupel
aufweist;
- – Prüfen, ob der Wortpositionswert für
das Wort durch den Selektionspositionswert erfasst ist, unter Vergleich
der Koordinatentupel des Wortpositionswertes und des Selektionspositionswertes;
- – Bestimmen eines Attribuierungsbereiches der ersten
Computergrafik auf Basis des durch den Selektionspositionswert erfassten
Wortpositionswertes;
- – Modifizieren der ersten Computergrafik mindestens
im Attribuierungsbereich.
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Indem
ein Wortpositionswert für ein in der Textgrafik dargestelltes
Wort bestimmt wird, wird es ermöglicht, einzelne Worte
aus der Textgrafik zu addressieren und für die weitere
Verarbeitung und Zuordnung von Attributen heranzuziehen. Hierdurch
wird ermöglicht, in der Textgrafik enthaltene Wort zu verarbeiten,
ohne parallel eine zeichencodierte Textfassung mitzuführen.
Auf diese Weise wird der Bedarf an Speicher und Kommunikationsbandbreite
verringert. Zudem muss der zeichencodierte „Quelltext"
des in der Textgrafik dargestellten Dokumentes nicht für
die Darstellung in den Einflussbereich des Benutzers übermittelt
werden. Indem der Wortpositionswert ein Koordinatentupel bezüglich
der Textgrafik, beispielsweise einer Buchseitendarstellung, festlegt,
wird ein datenmäßig effizienter Identifikationswert
gewählt, der zugleich die eindeutige Identifikation eines
Wortes erlaubt.
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Durch
das Auswerten des Selektionspositionswertes wird es ermöglicht,
diejenigen Worte der Textgrafik, die der Zuweisung von Textattributen
(Attribuierung) zu unterziehen sind, aus der Menge aller Worte der Textgrafik
auszuwählen. Der Selektionspositionswert, der somit ein
Auswahlmerkmal darstellt, kann zum Beispiel durch eine Interaktion
des Benutzers oder durch einen oder mehrere gespeicherte Datenbankeinträge bestimmt
sein. Der Selektionspositionswert kann so etwa einen oder mehrere
(Auswahl-)Punkte oder (Auswahl-)Bereiche in der Textgrafik bestimmen.
Die Prüfung, ob ein Wort durch einen Selektionspositionswert
erfasst wird, wird für jedes Wort der Textgrafik durchgeführt
mithilfe eines Vergleiches zwischen dem jeweiligen Wortpositionswert
des Wortes und dem Selektionspositionswert. Die Feststellung aufgrund
einer Vergleichsoperation ermöglicht, die für
eine Selektion anzuwendenden Kriterien flexibel festzulegen.
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Im
Gegensatz zu einer einfachen, herkömmlichen Auswahl eines
Text darstellenden Grafikbereiches mit einem Fangrechteck, kann
der Nutzer (oder das automatisierte System mit der entsprechenden
Angabe in der Datenbank) erfindungsgemäß auf effiziente
Art eine Menge von Worten in der Textgrafik auswählen,
ohne etwa an die genauen grafischen Umgrenzungen des Wortes in der
Grafik gebunden zu sein, da die Auswahl anhand des Wortpositionswertes
für jedes Wort stattfindet. Es wird dabei ferner ermöglicht,
einem Textabschnitt zugehörige Worte als zur Auswahl gehörig
zu erkennen, die nicht innerhalb der grafischen Umgrenzung eines
Auswahlbereiches liegen, aber zum Fluss des markierten Textes gehören.
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Dadurch,
dass aufgrund des Wortpositionswertes eines so als ausgewählt
erkannten Wortes ein Attribuierungsbereich der Textgrafik bestimmt
wird, wird ermöglicht, festzustellen, für welche
flächenmäßigen Bereiche der Textgrafik
die Attribuierung vorgenommen wird. Dieser Bereich wird aufgrund
der jeweiligen Wortgeometrie und dem Wortpositionswert ermittelt,
und ist von dem durch den Selektionspositionswert angegebenen Bereich
unabhängig. Der Attribuierungsbereich insgesamt kann sich
dabei aus jeweiligen Attribuierungsbereichen mehrerer Worte zusammensetzen
und kann dabei etwa als das jeweilige Wort eng umgrenzendes Rechteck
berechnet werden. Der einzelne Attribuierungsbereich kann dabei
ferner in seiner Höhe nach der Worthöhe desjenigen
Wortes bemessen sein, welches die größte Höhe
der gewählten Schriftgröße des Textes
erzeugt. Somit werden die Bereiche der Textgrafik ermittelt, auf
die die Attribuierung grafisch angewendet wird.
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Indem
nun die Textgrafik in den Attributierungsbereichen modifiziert wird,
wird es ermöglicht, die Attributierung auf die Computergrafik
anzuwenden, sodass diese direkt darstellbar wird. Dies kann etwa
durch die Anwendung eines Grafikfilters auf die Textgrafik, wie
etwa eines Alpha-Filters, oder durch Überlagern der Textgrafik
mit einer zweiten Computergrafik geschehen. Im Falle eines Attributes „Hervorheben"
kann hierfür beispielsweise eine gleichmäßige
oder strukturierte gelbe oder grüne Grafik, opak (teiltransparent,
halbtransparent) über die Textgrafik gelegt werden. Es
wird hierdurch ermöglicht, Attributierungen vorzunehmen,
ohne dass hierfür ein Anzeigegerät angepasst werden
müsste, oder zusätzlicher technischer Aufwand
in der Handhabung, Übertragung oder Anzeige der attribuierten
Textgrafik entstünde.
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Hierdurch
kann eine Anzahl verschiedener Attribuierungen auf Worte einer Textgrafik
flexibel angewendet werden.
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Weitere
Ausführungsformen der Erfindung nach Anspruch 1 können
entsprechend der auf diesen Anspruch rückbezogenen Unteransprüche
verwirklicht werden.
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Die
Erfindung kann etwa dadurch weitergebildet sein, dass der Selektionspositionswert
während einer ersten Benutzersitzung auf Basis einer Benutzerinteraktion
bestimmt wird und in einem Speicher abgelegt wird. Dabei kann eine
Mehrzahl von Selektionspositionswerten für jeden Nutzer
individuell gespeichert werden, sodass die ausgewählten
Textteile auch zu einem späteren Zeitpunkt weiterverabeitet
werden können. Wird in Weiterbildungen der Erfindung der Selektionspositionswert
während einer zweiten Benutzersitzung aus dem Speicher
abgerufen, so kann für den Benutzer während einer
späteren Benutzersitzung die in der ersten Sitzung vorgenommene
Attribuierung aufgrund der gespeicherten Selektionspositionswerte
wiederhergestellt werden.
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In
Weiterbildungen der Erfindung wird ein Attribuierungstyp bestimmt,
der das zuzuordnende Textattribut identifiziert. Hierdurch wird
ermöglicht, den markierten Text in Abhängigkeit
des Attribuierungstyps unterschiedlich weiterzuverarbeiten, etwa
dadurch, dass die zweite Computergrafik in Abhängigkeit
von dem bestimmten Attribuierungstyp ausgewählt wird.
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Weiterbildungen
der Erfindung können dadurch gekennzeichnet sein, dass
das die erste Computergrafik mit der zweiten Computergrafik opak überlagert
wird. Dies kann durch pixelweise rechnerische Bildverknüpfungsoperationen
verwirklicht werden, indem die erste und zweite Grafik aus dem Speicher
abgerufen, verknüpft und das Verknüpfungsergebnis
in den Speicher abgelegt wird. Das Verknüpfungsergebnis
stellt die überlagerte erste Grafik dar.
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Die
Erfindung kann dadurch weitergebildet sein, dass der Attribuierungsbereich
bestimmt wird unter Ermittlung des durch die grafische Wortdarstellung
beanspruchten Bereiches der ersten Computergrafik.
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Weist
der Selektionspositionswert ein zweites auf die erste Computergrafik
bezogenes Koordinatentupel auf, können das erste und das
zweite Koordinatentupel diagonal gegenüberliegende Punkte
eines rechteckigen Selektionsbereiches bilden. Dieser stellt durch
seine Ecken Vergleichswerte bereit, die für die Vergleichsoperationen
der Wortselektionsprüfung herangezogen werden können.
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Entsprechend
kann die Erfindung dahingehend weitergebildet werden, dass der Wortpositionswert
ein zweites auf die erste Computergrafik bezogenes Koordinatentupel
aufweist, und zusätzlich dahingehend, dass das erste und
das zweite Koordinatentupel diagonal gegenüberliegende
Punkte eines rechteckigen Wortbereiches bilden.
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Hierdurch
kann die Wortselektionsprüfung unter Koordinatenvergleich
so gestaltet sein, dass der Wortpositionswert für das Wort
durch den Selektionspositionswert erfasst ist, wenn der Wortbereich
mindestens teilweise im Selektionsbereich liegt. Um auch Worte zu
erfassen, die nicht im Selektionsbereich liegen, aber zum Textfluss
zugehören, kann zudem die Wortselektionsprüfung
so gestaltet werden, dass der Wortpositionswert für das
Wort durch den Selektionspositionswert erfasst ist, wenn der Wortbereich
mindestens teilweise zwischen der vertikalen Koordinate des ersten
Koordinatentupels des Selektionspositionswertes und der vertikalen
Koordinate des zweiten Koordinatentupels des Selektionspositionswertes
liegt.
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Die
Erfindung nach Anspruch 14 stellt eine Vorrichtung zur Zuordnung
von Textattributen zu einer in einer Computergrafik enthaltenen,
grafischen Darstellung von Text nach dem hier vorgeschlagenen Verfahren bereit,
mit einer Verarbeitungseinheit und einem Speicher, dadurch gekennzeichnet,
dass
- – der Speicher eine erste Computergrafik
enthält, welche eine grafische Darstellung von Text aufweist;
- – die Verarbeitungseinheit ausgebildet ist, mindestens
einen Wortpositionswert zu bestimmen, welcher ein auf die erste
Computergrafik bezogenes Koordinatentupel aufweist, für
ein Wort des in der ersten Computergrafik dargestellten Textes;
- – die Verarbeitungseinheit ausgebildet ist, mindestens
einen Selektionspositionswert auszuwerten, welcher ein auf die erste
Computergrafik bezogenes Koordinatentupel aufweist;
- – die Verarbeitungseinheit ausgebildet ist, zu prüfen,
ob der Wortpositionswert für das Wort durch den Selektionspositionswert
erfasst ist, unter Vergleich der Koordinatentupel des Wortpositionswertes
und des Selektionspositionswertes;
- – die Verarbeitungseinheit ausgebildet ist, einen Attribuierungsbereich
der ersten Computergrafik zu bestimmen auf Basis des durch den Selektionspositionswert
erfassten Wortpositionswertes;
- – die Verarbeitungseinheit ausgebildet ist, die erste
Computergrafik mindestens im Attribuierungsbereich zu modifizieren.
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Durch
diese Einrichtungen und Ausbildungen des Speichers und der Verarbeitungseinheit
ist die Vorrichtung eingerichtet, das erfindungsgemäße
Verfahren auszuführen.
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Die
Verarbeitungseinheit kann durch programmtechnisches Einrichten von
Mehrzweckhardware, wie Mehrzweckprozessoren, und oder durch eine
Kombination von Programmierung und anwendungsspezifischen Prozessorkomponenten
(Application Specific Integrated Circuits, ASICs) verwirklicht werden.
Insbesondere kann für die Verwirklichung Rückgriff
auf durch Betriebssysteme oder Middleware bereitgestellte Funktionen
genommen werden und/oder auf internettypische Technologien, wie
PHP (PHP Hypertext Preprocessor) und/oder JavaScript.
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Ausführungsformen
der Erfindung nach Anspruch 16 können entsprechend den
auf diesen Anspruch rückbezogenen Unteransprüchen
verwirklicht werden, sowie entsprechend den übrigen Weiterbildungen
und Ausführungsformen aller erfindungsgemäßen
Vorrichtungen und Verfahren.
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Die
Erfindung nach Anspruch 27 stellt eine Anordnung zur Zuordnung von
Textattributen zu einer in einer Computergrafik enthaltenen, grafischen
Darstellung von Text, mit einer als Server ausgebildeten erfindungsgemäßen
oder weitergebildeten Vorrichtung und einem mit dem Server über
ein Netzwerk verbindbaren Client, wobei:
- – die
Verarbeitungseinheit des Servers ausgebildet ist, eine erste Computergrafik,
welche eine grafische Darstellung von Text aufweist, über
eine im Server enthaltene Kommunikationsschnittstelle über
das Netzwerk an den Client zu übermitteln;
- – der Client ausgebildet ist, die erste Computergrafik über
eine im Client enthaltene Benutzerschnittstelle darzustellen, eine
Benutzerinteraktion entgegenzunehmen, und den daraus resultierenden
Wert über eine im Client enthaltene Kommunikationsschnittstelle über
das Netzwerk an den Server zu übermitteln,
- – und die Verarbeitungseinheit des Servers ausgebildet
ist, den Selektionspositionswert auf Basis des übermittelten
Wertes auszuwerten, und die aus der Modifizierung entstandene Computergrafik
an den Client zu übermitteln.
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Durch
die Konfiguration der Anordnung mit Client und Server wird die Anordnung
in Übereinstimmung mit gängigen Architekturen
dezentraler Systeme gebracht, wie sie zwischen Diensteanbietercomputern
und Dienstenachfragercomputern über das Internet oder über
Mobilfunknetze weit verbreitet sind. Somit läßt
sich die Anordnung ohne wesentlichen technischen Zusatzaufwand in
bestehende Systeme integrieren.
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Die
Erfindung nach Anspruch 28 stellt ein auf einem computerlesbaren
Speichermedium gespeichertes Computerprogrammprodukt bereit, welches
computerlesbare Programmittel zur Ausführung der Schritte des
erfindungsgemäßen Verfahrens durch einen Computer
enthält. Die Erfindung nach Anspruch 29 stellt entsprechend
ein Computerprogrammprodukt bereit, welches in einer digitalen Trägerwelle
verkörpert ist. Die digitale Trägerwelle kann
etwa durch ein kabelloses oder kabelgebundenes elektrisches oder
optisches Signal oder durch alle Formen der Verkörperung
der informationstragenden Bits in einem Medium realisiert sein.
Beide Computerprogrammprodukte dienen zur Durchführung
des Verfahrens, wenn das Programmprodukt auf einem Rechner abläuft.
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Das
Computerprogrammprodukt kann in entsprechender Weise auf einem magnetischen
oder optischen Datenträger gespeichert sein, wie einer
CD-ROM, DVD-ROM, Diskette oder Festplatte, oder in einem Halbleiterbaustein,
wie etwa einem Speicherbaustein oder einem Speicherteil eines Prozessors.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand mehrerer Figuren
erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Übersicht über ein Ausführungsbeispiel
des Verfahrens,
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2 eine
schematische Übersicht über ein Ausführungsbeispiel
des Verfahrens im Anwendungszusammenhang,
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3 eine
schematische Übersicht über ein Ausführungsbeispiel
einer Anordnung zur Zuordnung von Textattributen, mit einem Client
und mit einer Vorrichtung zur Zuordnung als Server
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4 eine
Veranschaulichung eines ersten Aspektes des Markierungsvorgangs
gemäß des Verfahrens der 1,
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5 eine
Veranschaulichung eines zweiten Aspektes des Markierungsvorgangs
gemäß des Verfahrens der 1, und
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6 eine
Veranschaulichung eines dritten Aspektes des Markierungsvorgangs
gemäß des Verfahrens der 1.
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Detaillierte Beschreibung
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1 zeigt
eine schematische Übersicht über ein Ausführungsbeispiel
des Verfahrens.
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In
Schritt 100 wählt die Verarbeitungsvorrichtung
zunächst eine Textgrafik zur weiteren verfahrensmäßigen
Bearbeitung aus. Bei der Textgrafik handelt es sich um eine Computergrafik,
die Textelemente aufweist, wobei die Textelemente nicht zeichencodiert
sind, sondern rein graphisch in der Computergrafik dargestellt sind.
Bei der Computergrafik kann es sich um eine Rastergrafik oder eine
Vektorgrafik handeln.
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In
Schritt 110 ermittelt die Verarbeitungsvorrichtung dann
für jedes in der Textgrafik enthaltene Wort der zugehörige
Wortpositionswert, welcher ein oder zwei Koordinatentupel enthalten
kann. Das Koordinatentupel bezeichnet dabei die relative Position
des Wortes im Koordinatensystem der Textgrafik. Bei zwei Koordinatentupeln
etwa kann das erste die X-Koordinate und die Y-Koordinate der linke
obere Ecke des Wortes bezeichnen, und das zweite Koordinatentupel
die X-Koordinate und die Y-Koordinate der rechten unteren Ecke des
Wortes.
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Die
Wortpositionswerte können etwa aus einer Datenbank abgerufen
werden, welche für jedes Wort einer Textgrafik den zugehörigen
Wortpositionswert enthält, oder sie können durch
Bildverarbeitungsmethoden, beispielsweise Texterkennungs- oder Optische
Zeichenerkennungsmethoden (Optical Character Recognition, OCR) bestimmt
werden.
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In
Schritt 120 wertet dann die Verarbeitungseinheit einen
oder mehrere Selektionspositionswerte aus, die etwa aus eine Benutzereingabe
stammen können oder aus einer Datenbank abgerufen wurde,
die für jede Textgrafik dieser zugeordnete Selektionspositionswerte
enthält.
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Ein
Selektionspositionswert kann, wie der Wortpositionswert, ein Koordinatentupel
sein, oder er kann analog zum Wortpositionswert zwei Tupel beinhalten,
die die Ecken eines Selektionsbereiches bilden.
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Alternativ
zum in den Schritten 110 und 120 beschriebenen
Vorgehen kann auch zunächst der oder die Selektionspositionswert
empfangen bzw. abgerufen werden, um dann nur diejenigen Wortpositionswerte der
Textgrafik zu ermitteln, welche durch den Selektionspositionswert
erfasst sein könnten. Durch diese Vorauswahl, die durch
Auswertung einer Abstandsmetrik um den Selektionspositionswert herum
getroffen werden kann, wird der Rechenaufwand bei OCR-basierter
dynamischer Wortpositionswertermittlung oder der Zugriffsaufwand
bei Abrufen aus einem Speicher oder einer Datenbank vermindert.
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In
Schritt
130 prüft dann die Verarbeitungseinheit
jeden der ermittelten Wortpositionswerte, d. h. für jedes
oder jedes nach der Metrik grundsätzlich in Frage kommendes
Wort, ob das in der Textgrafik dargestellte Wort durch den Selektionspositionswert
erfasst wird. Auf diese Weise werden alle in der Textgrafik dargestellten
Worte ermittelt, die für die Attribuierung ausgewählt
werden sollen. Dies kann etwa durch eine Auswahl und ggf. Kombination
der folgenden vier Fallunterscheidungen geschehen, wenn Wortpositionswerte
und Selektionspositionswerte jeweils zwei Koordinatentupel aufweisen,
welche Eckpunkte eines Bereiches darstellen. Ein Wort wird dann
markiert wenn mindestens eine der folgenden Fallunterscheidungen
zutrifft: 1.
Fallunterscheidung
FALLS | (WortUntenRechts_X >= SelektionStart_X |
UND | WortUntenRechts_Y >= SelektionStart_Y |
UND | WortUntenRechts_Y < SelektionEnde_Y) |
DANN | MarkiereWort |
2.
Fallunterscheidung
FALLS | (WortObenLinks_Y > SelektionStart_Y |
UND | WortObenLinks_X <= SelektionEnde_X |
UND | WortObenLinks_Y <= SelektionEnde_Y) |
DANN | MarkiereWort |
3.
Fallunterscheidung
FALLS | (WortObenLinks_Y > SelektionStart_Y |
UND | WortUntenRechts_Y < SelektionEnde_Y) |
DANN | MarkiereWort |
4.
Fallunterscheidung
FALLS | (WortUntenRechts_X >= SelektionStart_X |
UND | WortObenLinks_X <= SelektionEnde_X |
UND | WortObenLinks_Y <= SelektionStart_Y |
UND | WortObenLinks_Y <= SelektionEnde_Y |
UND | WortUntenRechts_Y >= SelektionStart_Y |
UND | WortUntenRechts_Y >= SelektionEnde_Y) |
DANN | MarkiereWort |
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Bei
allen Fallunterscheidungen steht „ObenLinks" für
das erste Wortpositions-Koordinatentupel und „UntenRechts"
für das zweite Wortpositions-Koordinatentupel und „Start"
für das erste Selektionspositions-Koordinatentupel und „Ende"
für das zweite Selektionspositions-Koordinatentupel. Der
Fachmann wird hieraus ersehen, dass unter entsprechender Anpassung
der Fallunterscheidungsbedingungen auch ein „ObenRechts" und
ein „UntenLinks" als erstes und zweites Wortpositions-Koordinatentupel
verwendet werden kann. „X" und „Y" stehen für
die X- bzw. Y-Koordinate des Koordinatentupels. Im beispielhaften
Koordinatensystem verlaufen die Koordinatenangaben einer Rastercomputergrafik
vom Ursprung in der linken oberen Ecke nach rechts in X-Richtung
und nach unten in Y-Richtung.
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Die
erste Fallunterscheidung prüft, ob der untere rechte Punkt
des Wortes gleich oder weiter rechts liegt als der Startpunkt der
Markierung, und dabei gleichzeitig der untere rechte Punkt des Wortes
gleich hoch oder tiefer liegt als der Startpunkt der Markierung,
und ferner gleichzeitig der untere rechte Punkt des Wortes höher
liegt als der Endpunkt der Markierung.
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Die
zweite Fallunterscheidung prüft, ob der obere linke Punkt
des Wortes tiefer als der Startpunkt der Markierung liegt und dabei
gleichzeitig der obere linke Punkt des Wortes gleich oder sogar
weiter links als der Endpunkt der Markierung liegt, und ferner gleichzeitig
der obere linke Punkt gleich hoch oder sogar höher als der
Endpunkt der Markierung liegt.
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Die
dritte Fallunterscheidung prüft eine der ersten Fallunterscheidung
verwandte, jedoch hinsichtlich der Selektionspositionswerte umgekehrte
Situation. Hier prüft die Verarbeitungseinheit, ob der
obere linke Punkt des Wortes tiefer liegt als der Startpunkt der
Markierung und dabei der untere rechte Punkt des Wortes höher
liegt als der Endpunkt der Markierung.
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Die
vierte Fallunterscheidung schließlich prüft, ob
der untere rechte Punkt des Wortes gleich oder sogar weiter rechts
liegt als der Startpunkt der Markierung, dabei gleichzeitig der
obere linke Punkt gleich oder sogar weiter links liegt als der Endpunkt
der Markierung, dabei gleichzeitig der obere linke Punkt gleich
hoch oder sogar höher liegt als der Startpunkt der Markierung,
dabei wiederum gleichzeitig der obere linke Punkt gleich hoch oder
sogar höher liegt als der Endpunkt der Markierung, dabei
zudem der untere rechte Punkt des Wortes gleich hoch oder sogar
tiefer liegt als der Startpunkt der Markierung, und dabei schließlich
der untere rechte Punkt gleich hoch oder sogar tiefer liegt als
der Endpunkt der Markierung.
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Die
Fallunterscheidungen können gegebenfalls in logisch äquivalenten
unterschiedlichen Fallunterscheidungskonstrukten programm- oder
schaltungstechnisch realisiert werden.
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Anschaulich
werden die Auswahlszenarien durch die vier oben genannten Fallunterscheidungen
wie in der folgenden Tabelle erfasst. Die Zeilen bezeichnen die
Position des Startpunktes relativ zur Position des Wortes im Koordinatensystem,
und die Spalten bezeichnen die Position des Endpunktes relativ zur
Position des Wortes im Koordinatensystem. Die Angabe in der Tabellenzelle
bezeichnet die jeweilige der oben beschriebenen vier Fallunterscheidungen.
| innerhalb | rechts | links
unterhalb | unterhalb | rechts
unterhalb |
links
oberhalb | 2. | 2. | 1. | 1. | 1. |
oberhalb | 2. | 2. | 1. | 1. | 1. |
rechts
oberhalb | 2. | 2. | 3. | 2. | 2. |
links | 4. | 4. | 1. | 1. | 1. |
innerhalb | 4. | 4. | 1. | 1. | 1. |
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Als
Ergebnis der Fallunterscheidung in Schritt 130 ermittelt
somit die Verarbeitungseinheit die Menge der Worte, die von dem
Selektionspositionswert bzw. der zugrundeliegenden Selektionsoperation
durch einen Benutzer erfasst werden.
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Hierbei
kann es sich um eine Menge oder einen Vektor von Wortpositionswerten
handeln. Ist kein Wort von der Selektion betroffen, so kann das
Verfahren an dieser Stelle abgebrochen werden.
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Für
jeden der in Schritt 130 ermittelten, vom Selektionspositionswert
oder den Selektionspositionswerten betroffenenen Wortpositionswerten
berechnet nun die Verarbeitungseinheit in Schritt 140 einen
der das jeweilige Wort in der Textgrafikdarstellung umgebenden Bereich.
Der Attribuierungsbereich ist vom Wortpositionswert verschieden.
In praktischen Implementierungen ist der Attribuierungsbereich ein
Bereich der Textgrafik, der in horizontaler Ausdehnung das Wort
eng umgrenzt, und in vertikaler Ausdehnung so hoch ist, wie das maximal
hohe Wort der gleichen Schriftart und Schriftgröße
des zu attribuierenden Wortes sein kann. Hierdurch wird eine grafisch
gleichmäßig hohe Attribuierung in zeilenweise
angeordnetem Fließtext sichergestellt, unabhängig
von der tatsächlichen Worthöhe einzelner, zu attribuierender
Worte. Ferner bestimmt die Verarbeitungseinheit in Schritt 140 den
Gesamtattribuierungsbereich für die Gesamttextgrafik durch
Summierung der Einzelbereiche.
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Abhängig
von der vornehmenden Attribuierung, die beispielsweise durch eine
Benutzerinteraktion ausgewählt und dann entsprechend in
Schritt 150 bestimmt werden kann, wählt die Verabeitungseinheit
in Schritt 160 dann eine Computergrafik aus, die in Kombination
mit der Textgrafik einen der Attribuierung entsprechenden visuellen
Effekt erzeugt. Alternative Ausführungsformen können
vorsehen, dass anstelle oder zusätzlich zu einer zweiten
Computergrafik und der Überlagerung ein Grafikfilter in
Abhängigkeit von der anzuwendenden Attribuierung ausgewählt
wird, etwa ein Alpha-Filter, oder dergleichen, der auf die Textgrafik
angewendet wird. Für ein Hervorheben oder ein Highlighting
nach Art eines Textmarkers kann eine glatte oder filzstiftartig
texturierte, flächig gelbe oder grüne Computergrafik
als Overlay-Grafik ausgewählt werden, die semi-transparent
oder opak sein kann, und die dann rechnerisch von der Verarbeitungseinheit
in Schritt 170 mit der Textgrafik zu einer Ergebnisgrafik
kombiniert wird, indem die Textgrafik mit der Overlay-Grafik überlagert wird.
Hierbei wird im Unterschied zu herkömmmlichen Hervorhebungseffekten
nicht lediglich die Hintergrundfarbe verändert, sondern
zugleich auch die Schriftfarbe graduell eingefärbt, was
auch den visuellen Effekt des Highlightings verbessert.
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Alternativ
kann die Overlay-Computergrafik auch als nicht transparente Grafik
vorliegen, wobei der semitransparente oder opake Effekt bei der
rechnerischen Kombination dynamisch erzeugt wird.
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Das Überlagern
findet dabei nur in denjenigen Bereichen der Textgrafik statt, die
Attribuierungsbereiche sind, während die übrigen
Bereiche unverändert bleiben.
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Alternativ
zum Highlighting sind auch Umrahmungen möglich, indem eine
transparente Overlay-Grafik mit einer soliden Rahmendarstellung
in Größe des Attribuierungsbereiches dynamisch
erzeugt wird.
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2 zeigt
eine schematische Übersicht über ein Ausführungsbeispiel
des Verfahrens im Anwendungszusammenhang.
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In
Schritt 200 wird auf dem Server eine Benutzersitzung eröffnet.
Der Server kann hierfür einen geeignete Anfrage von einem
Benutzer an einem Client erhalten haben, etwa im Rahmen eines Einloggens.
Der Client kann hierbei einen Web-Client beinhalten, und der Server
einen Web-Server, wobei Web-Client und Web-Server entsprechend zur
Durchführung des Verfahrens eingerichtet sind.
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In
Schritt 210 ruft nun die Verarbeitungseinheit des Servers
für den angemeldeten Nutzer spezifisch gespeicherte Selektionspositionswerte
aus einer Datenbank ab, die der Nutzer in einer vorausgehenden Benutzersitzung
erzeugt hat. Dann führt die Verarbeitungseinheit des Servers
das Attribuierungsverfahren durch, wie es mit Bezug auf 1 in
den Schritten 100–170 gezeigt wurde.
Die als Ergebnis gewonnene überlagerte Computergrafik mit
den attribuierten Textelementen wird dann über das Internet
an den Web-Client übermittelt, der die attribuierte Textgrafik
in Schritt 230 darstellt. Durch Angabe eines Startpunktes
und eines Endpunktes wählt der Benutzer einen Auswahlbereich
aus, und wählt ferner eine Attribuierungsart aus, die vom
Client in Schritt 240 dem Benutzer über eine Benutzerschnittstelle
angeboten und erfasst wird. Der Client übermittelt dann
diese Werte der Benutzerauswahl in Schritt 250 an den Server,
der entsprechend diese Werte als Selektionspositionswert übernimmt
oder den Selektionspositionswert rechnerisch hieraus ableitet, und
abermals das Attribuierungsverfahren der Schritte 100 bis 170 durchführt.
Dabei fügt die Verarbeitungseinheit des Servers den Selektionspositionswert
den bereits in der Datenbank nutzerspezifisch gespeicherten hinzu,
indem den die Selektionspositionswert in Schritt 260 speichert.
In Schritt 270 Übermittelt der Server die neuerlich
attribuierte, gesamte Textgrafik an den Client zur Darstellung.
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In
einer alternativen Ausführung kann das Speichern der Selektionspositionswerte
in Schritt 260 direkt im Anschluß an das Übermitteln
der Benutzerauswahl in Schritt 250 und Übernehmen
oder Berechnen des Selektionspositionswertes daraus erfolgen, und
entsprechend kann das Durchführen des Attribuierungsverfahrens
der Schritte 100 bis 170 im Anschluß an
das Speichern in Schritt 260 durchgeführt werden.
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3 zeigt
eine schematische Übersicht über ein Ausführungsbeispiel
einer Anordnung zur Zuordnung von Textattributen, mit einem Client
und mit einer Vorrichtung zur Zuordnung von Textattributen als Server.
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Die
als Server 1 ausgebildete Vorrichtung zur Zuordnung von
Textattributen weist eine Verarbeitungseinheit 10, eine
Kommunikationsschnittstelle 12 und einen Speicher 14 auf,
welche alle miteinander kommunikativ gekoppelt sind, etwa durch
ein rechnerinternes Bussystem. Falls die Aufgaben zwischen einzelnen Computern
verteilt werden, kann die Verbindung zwischen einem Verarbeitungsrechner,
einem Kommunikationsgateway und einem Datenbankserver über
ein lokales Netzwerk in äquivalenter Weise erfolgen.
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Die
Verarbeitungseinheit 10 ist insbesondere eingerichtet,
die Schritte 100–170 des Verfahrens,
und, in der vorliegenden Client-Server-Konfiguration, auch die Schritte 200–220 und 260 und 270 auszuführen. Hierfür
kann die Verarbeitungseinheit auch Funktionen eines Betriebssystems
und eines Webservers verwirklichen. Zur Kommunikation über
ein Netzwerk bedient sich die Verarbeitungseinheit 10 dabei
der Kommunikationsschnittstelle 12, welche beispielsweise
zur Kommunikation über Internet via TCP/IP, oder über
zelluläre Mobilfunknetze eingerichtet ist.
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Im
Speicher 14 ist eine erste Computergrafik 18 enthalten
oder referenziert, welche Textbestandteile grafisch darstellt. Die
Computergrafik 18 ist dabei eine Raster- oder Vektorgrafik,
die die Zeichen des Textes durch Pixel oder Vektoren darstellt,
ohne den Text zeichencodiert, etwa in einem ASCII-, ISO
8859-1-, oder Unicode-Format zu enthalten, und wird üblicherweise
als Textgrafik bezeichnet.
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So
kann etwa eine zeilenweise angeordnete Textmenge in der Textgrafik
dargestellt sein, die den Textfluß einer Buchseite darstellt.
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Ferner
ist im Speicher 14 eine zweite Computergrafik 16 (Overlay-Grafik)
enthalten oder referenziert, welche eine farbige Fläche
oder Textur oder eine andere grafische Gestaltung aufweist, die
einer der Textgrafik oder Teilen davon, d. h. Worten darin, zuzuweisenden
Attribuierung entsprechen. So kann für eine Attributzuweisung
des Attributs „Hervorgehoben" eine farbige, etwa gelbe
oder grüne, flächige Textur ausgewählt
werden. Die zweite Computergrafik 16 kann dabei opak sein,
d. h. einen bestimmten Transparenzgrad aufweisen, der durch einen
Alphakanal der Grafik 16 bestimmt sein kann. Der Alphakanal
für die Grafik kann intern oder in einer externen Datenhaltung
vorliegen. Alternativ kann auch eine nichttransparente Grafik als
zweite Computergrafik 16 verwendet werden, wenn die Verabeitungseinheit 10 ausgebildet
ist, den Schritt 170 der Überlagerung der Grafiken
so auszuführen, dass im Ergebnis die zweite Grafik als
der ersten opak überlagert erscheint.
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Der
Client 2 ist ein Computer, der einem Benutzer zur Interaktion
dient, und der, beispielsweise über einen Web-Client oder
ein Anzeigeprogramm für elektronische Dokumente, mit dem
Server 1 kommuniziert, um Textgrafiken sowie Programm-
oder HTML-code für die auf dem Client darzustellende Nutzeroberfläche vom
Server abzurufen und darzustellen bzw. auszuführen.
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Client 2 umfasst
dabei eine Verarbeitungseinheit 20, die etwa mit einem
programmierten Universalprozessor verwirklicht sein kann, sowie
eine damit verbundene Kommunikationsschnittstelle 22 (Network-Stack) und
einen Speicher 24, welcher wiederum eine Textgrafik 26 aufweist.
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Ferner
ist eine Benutzerschnittstelle, beispielsweise eine grafische Benutzerschnittstelle
(GUI), die durch ein Zeigegerät oder einen Touch-Screen
bedient wird, im Client 2 enthalten oder mit diesem verbunden. Die
Textgrafik 26 wird über die Benutzerschnittstelle 28 zusammen
mit entsprechenden Auswahl- und Menüoptionen dem Nutzer
dargestellt und es werden durch die Benutzerschnittstelle Befehle
des Benutzers entgegengenommen, indem aus den Nutzeraktionen entsprechende
Befehlswerte gewonnen werden.
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Die
Verarbeitungseinheit 20 ist insbesondere eingerichtet,
mit dem Server zu interagieren und die Schritte 230 bis 250 des
Verfahrens auszuführen. Ferner ist die Verarbeitungseinheit
ausgebildet, eine Nutzeridentifikation zu erfassen und an den Server 1 zu übermitteln,
der daraufhin eine Benutzersitzung eröffnet und nutzerspezifisch
gespeicherte Werte abruft.
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4 zeigt
eine Veranschaulichung eines ersten Aspektes des Markierungsvorgangs
gemäß des Verfahrens der 1.
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Hier
sind vier Bereiche A, B, C, D einer Textgrafik dargestellt, die
eine Doppelseite eines aufgeschlagenen Buches mit zeilenweise fließendem
Text zeigt. Die vier Bereiche A, B, C und D sind jeweils Bereiche,
in denen dem darin dargestellten Text das Attribut „Hervorhebung"
verfahrensgemäß zugeordnet wurde. Wie in der Figur
dargestellt, ist dem attribuierten Textteil der Grafik eine grau
dargestellte grafische Kennzeichnung hinzugefügt worden,
wobei die grau dargestellten Teile zugleich den verfahrensgemäß bestimmten
Attribuierungsbereich der Textgrafik kennzeichnen. Zur Verdeutlichung
ist zudem für jeden der Bereiche noch der zugehörige
Selektionspositionswert verdeutlicht, der vorliegend jeweils aus
zwei Koordinatentupeln besteht. Es ist dies für den Bereich
A der Punkt 40 als Startkoordinatentupel der Markierung
und Punkt 42 als Endkoordinatentupel, für den
Bereich B der Punkt 44 als Startkoordinatentupel der Markierung
und Punkt 46 als Endkoordinatentupel, für den
Bereich C der Punkt 48 als Startkoordinatentupel der Markierung
und Punkt 50 als Endkoordinatentupel, und schließlich
für den Bereich D der Punkt 52 als Startkoordinatentupel
der Markierung und Punkt 54 als Endkoordinatentupel.
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Insbesondere
am Bereich C wird anschaulich, dass auch Worte und Bereiche der
Textgrafik attribuiert wurden, die nicht in einem durch Start- und
Endkoordinatentupel aufgespannten Fangrechteck mindestens teilweise
enthalten sind, sondern vollständig außerhalb
liegen. Ferner ist hier sichtbar, dass die attribuierten Grafikbereiche
alle gleich hoch sind, und nicht mit der tatsächlichen
Worthöhe variieren. Dies wird dadurch sichergestellt, dass
der Attribuierungsbereich grundsätzlich unabhängig
von der tatsächlichen Worthöhe berechnet wird.
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In
Varianten des Verfahrens kann die Berechnung des zu attribuierenden
Textgrafikbereiches für jedes einzelne Wort auch schon
in die Bestimmung des Wortpositionswertes des jeweiligen Wortes
vorgezogen werden, etwa indem für jedes einzelne Wort dabei
eine Umgrenzung als Wortpositionswert bestimmt wird, die mit dem
weiter oben definierten Attribuierungsbereich des jeweiligen Wortes übereinstimmt.
In diesem Fall kann der Wortpositionswert direkt als Attribuierungsbereich
des jeweiligen Wortes übernommen werden, und es wird in
Schritt 140 dann nur noch der Gesamtattribuierungsbereich
für die Gesamttextgrafik bestimmt.
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5 zeigt
eine Veranschaulichung eines zweiten Aspektes des Markierungsvorgangs
gemäß des Verfahrens der 1, insbesondere
der einzelnen Bereiche, Positionswerte und Koordinatentupel zueinander.
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In
einer Textgrafik mit mehreren Worten ist durch ein erstes Koordinatentupel
eines Selektionspositionswertes ein Startpunkt 60 einer
Auswahl durch einen Benutzer gegeben, und durch ein zweites Koordinatentupel
desselben Selektionspositionswertes ein Endpunkt 62 der
Auswahl. Der Auswahlbereich kann somit als ein rechteckiger Selektionsbereich 70 angesehen
werden. Im Unterschied zum herkömmlichen Fangrechteck aber
werden wegen der besonderen Fallunterscheidungen in Schritt 130 nicht
bloß Worte einbezogen, die mindestens teilweise in das
Rechteck fallen, wie auch in 4 für
Bereich C veranschaulicht. 5 zeigt
insofern einen Spezialfall, bei dem das „Testwort" genau
in den Selektionsbereich 70 fällt.
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Entsprechend
ist vorliegend durch ein erstes Koordinatentupel eines Wortpositionswertes
eine obere linke Ecke 64 eines Wortes gegeben, und durch
ein zweites Koordinatentupel desselben Wortpositionswertes eine
untere linke Ecke 66 des Wortes, wodurch ein (gepunktet
umrissen dargestellter) rechteckiger Wortbereich 68 aufgespannt
wird.
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Hierfür
wird entsprechend ein den Wortbereich 68 mit einem Abstandsbereich
umgebender Attribuierungsbereich 72 (hier als Kasten dargestellt)
berechnet. Der Abstandsbereich wird etwa so bemessen, dass er so
hoch ist, wie das maximal hohe Wort der gleichen Schriftart und
Schriftgröße des zu attribuierenden Wortes sein
kann. Dabei kann als Breite die Breite des Wortbereiches übernommen
werden, oder es kann ein am Wortabstand orientierter horizontaler
Abstandsbereich zwischen Wortbereich und Rand des Attribuierungsbereiches
hinzugerechnet werden.
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6 zeigt
eine Veranschaulichung eines dritten Aspektes des Markierungsvorgangs
gemäß des Verfahrens der 1.
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Die
durch die Bezugszeichen referenzierten Elemente entsprechen denen
der 5, jedoch wird hier noch ein mal der Fall detailliert
dargestellt, bei dem ein Wort mit seinem Wortbereich vollständig
außerhalb des durch den Selektionspositionswert gebildeteten
Rechtecks liegt.
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Ein
entsprechender Eintrag zur Speicherung der Selektionen und/oder
Attribuierungen kann in einer Benutzer- oder Benutzersitzungsdatenbank
etwa unter Verwendung von Feldern jeweils für eine Dokumentenkennung
zur Identifikation des Dokumentes, welches durch die Textgrafik
dargestellt wird, eine Seitenkennung zur Identifikation der Dokumentseite,
ein Startkoordinatentupel des Selektionspositionswertes, ein Endkoordinatentupel
des Selektionspositionswertes, ein Koordinatentupel einer linken
oberen Ecke des Wortpositionswertes, ein Koordinatentupel einer
rechten unteren Ecke des Wortpositionswertes, sowie eines Zeitstempels erfolgen.
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Das
vorliegende System stellt somit die Möglichkeit bereit,
Text in Textgrafiken, der nicht zeichencodiert vorliegt, sondern
rein grafisch in der Textgrafik dargestellt wird, mit Attributen
wie Hervorhebung oder Umrahmung zu versehen, ohne hierfür
einer parallelen Vorhaltung des Textes in zeichencodierter Form
zu bedürfen, und ohne, dass die der Attribuierung zu unterziehende
Text der Textgrafik mit den herkömmlichen Markierungsmethoden
für Computergrafiken ausgewählt werden muss.
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Hierdurch
kann die Auswahl des zu attribuierenden Textes etwa durch einen
Startpunkt und einen Endpunkt einer Markierung definiert werden
und es erübrigt sich die genaue Positionierung eines Fangrechtecks um
jeden der zu markierenden Textteile herum. Ein Benutzer kann somit
eine Markierung etwa durch lediglich zwei Mausklicks vornehmen,
und erhält, etwa bei einer dargestellten Buchseite, eine
Markierung aller im Textfluss stehenden Wörter zwischen
den beiden Punkten. Ein Nutzer kann mit dem vorliegenden System
ferner alle Attribuierungen im Rahmen einer Benutzersitzung speichern
und sie in einer späteren Benutzersitzung wiederherstellen
lassen. Bei einer Nutzung durch mehrere Nutzer wird im vorliegenden
System lediglich die Selektions- und Attribuierungsinformation gespeichert,
sodass die Attribuierung einerseits für jeden Nutzer individuell
und unterschiedlich wiederhergestellt werden kann, andererseits
aber eine Mehrfachspeicherung der attribuierten Textgrafiken vermeidet,
da jeweils die Attribuierung auf Basis der ursprünglichen
Textgrafik wiederhergestellt wird, und somit bei einer Vielzahl
von Nutzern erheblich ressourcensparend wird. Das Überlagern
der Textgrafik mit der opaken grafischen Darstellung des Textattributes
kann zudem den visuellen Eindruck verbessern. Das System kann dabei
leicht so weitergebildet werden, dass sich eine Markierung über mehrere
dargestellte Seiten Textgrafik erstreckt, indem die Markierung auf
einer ersten Seite bis zum letzten Wort der letzten Zeile geführt
wird, indem dort ein Endpunkt eingefügt wird, und auf der
folgenden Seite am ersten Wort der ersten Zeile wieder beginnt,
indem dort ein Startpunkt eingefügt wird.
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- 1
- Vorrichtung
zur Zuordnung von Textattributen (Server)
- 2
- Benutzercomputer
(Client)
- 10
- Verarbeitungseinheit
- 12
- Kommunikationsschnittstelle
- 14
- Speicher
- 16
- zweite
Computergrafik (Textattribut-Overlay)
- 18
- erste
Computergrafik mit Textgrafik
- 20
- Verarbeitungeinheit
- 22
- Kommunikationsschnittstelle
- 24
- Speicher
- 26
- Überlagerte
Computergrafik
- 28
- Benutzerschnittstelle
- 40
- Startpunkt
Selektionsbereich A
- 42
- Endpunkt
Selektionsbereich A
- 44
- Startpunkt
Selektionsbereich B
- 46
- Endpunkt
Selektionsbereich B
- 48
- Startpunkt
Selektionsbereich C
- 50
- Endpunkt
Selektionsbereich C
- 52
- Startpunkt
Selektionsbereich D
- 54
- Endpunkt
Selektionsbereich D
- 60
- Startpunkt
Selektionsbereich
- 62
- Endpunkt
Selektionsbereich
- 64
- Erster
Eckpunkt Wortbereich
- 66
- Zweiter
Eckpunkt Wortbereich
- 68
- Wortbereich
- 70
- Selektionsbereich
- 72
- Attribuierungsbereich
eines Wortes
- 100
- Auswählen
der ersten Computergrafik (Textgrafik)
- 110
- Bestimmen
der Wortpositionswerte
- 120
- Auswerten
des Selektionspositionswertes
- 130
- Prüfen,
ob Worte in Grafik durch Selektion erfasst
- 140
- Bestimmen
des Attribuierungsbereiches
- 150
- Bestimmen
des Attribuierungstyps
- 160
- Auswählen
der zweiten Computergrafik (Attribut-Overlay)
- 170
- Überlagern
der Computergrafiken
- 200
- Eröffnen
einer Benutzersitzung
- 210
- Abrufen
gespeicherter Selektionspositionswerte
- 220
- Übermitteln
der überlagerten Computergrafik
- 230
- Darstellen
der Computergrafik
- 240
- Erfassen
der Benutzerauswahl
- 250
- Übermitteln
der Benutzerauswahl
- 260
- Speichern
des Selektionspositionswertes
- 270
- Übermitteln
der überlagerten Computergrafik
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 69519905
T2 [0003]
- - EP 0698845 B1 [0003]
- - DE 69434434 T2 [0007]
- - EP 0731948 B1 [0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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