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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung umfassend
wenigstens eine LED sowie eine die LED pulsweitenmoduliert ansteuernde
Steuerungseinrichtung.
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Bei
Kraftfahrzeugen kommen zunehmend Beleuchtungseinrichtungen mit einer
oder mehreren LEDs zum Einsatz, sei es als Innenraumbeleuchtung,
sei es in den Frontscheinwerfern oder den Heckleuchten. Um eine
möglichst
lange Lebensdauer sicherzustellen, ist es bekannt, die LED nicht
mit einem konstanten, zeitlich gleichbleibenden Strom zu versorgen,
sondern durch Pulsweitenmodulation getaktet anzusteuern. Das heißt, dass
der Strom über eine
Pulsweitenmodulationsschnittstelle über einen Impulsgenerator mit
hoher Frequenz ein- und ausgeschaltet wird. Die Modulationsfrequenz
ist konstant, sie ist in jedem Fall so hoch gewählt, dass der intermittierende
Schaltbetrieb vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen wird, dass
es also nicht zu einem Stroboskopeffekt kommt. Übliche Frequenzen liegen bei
ca. 100 Hz. Die Einstellung der Helligkeit erfolgt über das
Puls-Pausen-Verhältnis (das
sogenannte Tastverhältnis),
das entsprechend verändert werden
kann. Eine Verlängerung
der relativen Pulsdauer, also der Einschaltdauer, entspricht im
zeitlichen Mittel einer längeren
Einschaltdauer der LED, mithin einer größeren Helligkeit, während eine
Verringerung der Pulsdauer oder Pulsbreite einer geringeren Helligkeit
entspricht. Der abgestrahlte Lichtstrom ist dabei annähernd proportional
zum Mittelwert des Stroms, der durch das Puls-Pausen-Verhältnis bestimmt
wird.
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Zwar
kann verglichen mit einem Konstantenstrombetrieb durch die Pulsweitenmodulation
des Schaltbetriebs eine Lebensdauerverlängerung erreicht werden, gleichwohl
ist die üblicherweise
zur Vermeidung des Stroboskopeffekts gewählte Betriebsfrequenz noch
so hoch, dass der Einsatz entspre chend qualitativ hochwertiger und
damit teurer Halbleiterbausteine als LED-Komponenten erforderlich ist, die in
der Lage sind, die Modulationsfrequenz darzustellen.
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Der
Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein Betriebsverfahren
für eine
pulsweitenmodulierte LED-Ansteuerung anzugeben, das eine Erniedrigung
der Modulationsfrequenz bei gleichzeitiger Vermeidung eines Stroboskopeffekts
ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieses Problems ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Modulationsfrequenz kontinuierlich variiert.
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Anders
als bisher üblich
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
die LED im zeitlichen Verlauf kontinuierlich mit unterschiedlichen
Frequenzen angesteuert. Das heißt,
dass keine gleichbleibende Frequenz bezogen auf die eingestellte
Helligkeit gegeben ist, vielmehr ändert sich die Frequenz laufend, während jedoch
das Puls-Pausen-Verhältnis
und damit die eingestellte Helligkeit konstant bleibt. Infolge dieser
ständigen
Frequenzänderung
wird mit besonderem Vorteil ein Stroboskopeffekt vermieden, da kein
zeitlich konstanter Wechsel zwischen Einschalt- und Ausschaltzustand
gegeben ist, der vom Betrachter wahrgenommen werden könnte. Das
heißt,
es bildet sich kein zeitlich konstantes Leuchtmuster aus, das erfasst
werden kann. Vielmehr ist erfindungsgemäß ein sich laufend änderndes
Schaltverhalten realisiert, das dem Stroboskopeffekt entgegenwirkt
beziehungsweise diesen vermeidet.
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Infolgedessen
ist es beim erfindungsgemäßen Verfahren
möglich,
die Modulationsfrequenz abzusenken, die in ihrer Höhe allein
zur Vermeidung des Stroboskopeffekts bei bisher bekannten Steuerverfahren
gewählt
wurde. Denn beim erfindungsgemäßen Verfahren
wird der Stroboskopeffekt durch die Frequenzvariation, nicht jedoch
allein durch die Frequenzhöhe
vermieden. Natürlich
muss die Frequenz beziehungsweise das Frequenzband, innerhalb dem
die Modulationsfrequenz variiert, noch so hoch sein, dass auch die
variierenden Frequenzsprünge
eben nicht wahrgenommen werden können, jedoch
sind bereits Frequenzen ausreichend, die > 50 Hz liegen. Infolge der frequenzmäßig über die
Zeit gesehen geringeren mittleren Ansteuerfrequenz ergibt sich damit
auch eine geringere Beanspruchung der LED-Halbleiterbausteine, was wiederum dazu führt, dass
kostengünstigere
Halbleiterbausteine, also LEDs eingesetzt werden können, die
jedoch bei Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens ähnliche Lebensdauerzeiten
aufweisen wie bisher verwendete hochwertige, teure Halbleiter-LEDs,
die mit konstanter, hoher Frequenz angesteuert werden.
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Ein
weiterer Vorteil ist ferner darin zu sehen, dass sich das EMV-Verhalten
(EMV = elektro-magnetische Verträglichkeit)
des Fahrzeugs im Hinblick auf die Frequenzerniedrigung verbessert.
Denn grundsätzlich
sind hohe Steuerfrequenzen im Hinblick auf etwaige Störeinstrahlungen
oder Störabstrahlungen hinsichtlich
des EMV-Verhaltens nachteilig. Dem wirkt die erfindungsgemäß niedrigere
Modulationsfrequenz entgegen, wie über die kontinuierliche Frequenzvariation
auch eine Verringerung etwaiger Resonanzwahrscheinlichkeiten erreicht
wird.
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Hinsichtlich
der Variationsweise der Modulationsfrequenz sind unterschiedliche
Möglichkeiten denkbar.
Gemäß einer
ersten Erfindungsausgestaltung kann die Modulationsfrequenz sich
wiederholend in einem Frequenz-Sweep ausgehend von einer Startfrequenz
vorzugsweise linear auf eine Zielfrequenz erhöht oder erniedrigt werden und
bei Erreichen der Zielfrequenz auf die Startfrequenz zurückgesprungen
werden. Bei dieser Erfindungsausgestaltung erhöht oder erniedrigt sich also
die Modulationsfrequenz bevorzugt linear ausgehend von einer Startfrequenz
auf eine Zielfrequenz. Nach Erreichen der Zielfrequenz wird die
Frequenz automatisch in einem Frequenzsprung wieder auf die Startfrequenz
geändert,
wonach sich die Frequenzerhöhung
oder -erniedrigung erneut vollzieht. Dieses Muster wird kontinuierlich
durchlaufen.
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Eine
Alternative sieht vor, dass sich die Modulationsfrequenz sich wiederholend
vorzugsweise linear zwischen einer Maximal- und einer Minimalfre quenz
verändert.
Hier erfolgt also kein Frequenzsprung nach Erreichen einer Zielfrequenz
auf eine Startfrequenz, vielmehr erfolgt eine kontinuierliche Frequenzvariation
zwischen einer Maximal- und einer Minimalfrequenz, wobei sich der
Frequenzgang auch hier vorzugsweise linear ändert, die Linearität jedoch
keine zwingende Voraussetzung ist.
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Eine
dritte Alternative sieht schließlich
vor, die Modulationsfrequenz über
einen Zufallsgenerator gesteuert innerhalb eines definierten Frequenzbands kontinuierlich
wechselnd zu ändern.
Hier werden also über
den Zufallsgenerator beliebige innerhalb des Frequenzbands, das
vorher definiert ist, liegende Steuerfrequenzen ausgewählt, die
anschließend über die
Steuerungseinrichtung angesteuert werden. Es kommt also kontinuierlich
zu Frequenzsprüngen, wobei
die Haltezeit einer vom Zufallsgenerator definierten Frequenz wiederum
möglichst
gering ist und bevorzugt unterhalb einer Sekunde liegt.
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Das
erfindungsgemäße Steuerverfahren lässt sich
sowohl bei Beleuchtungseinrichtungen umfassend nur eine LED einsetzen,
wie auch bei Beleuchtungseinrichtungen mit mehreren in einem Array
zusammengefassten LEDs. Hierbei werden dann bevorzugt alle LEDs
gemeinsam angesteuert, das heißt,
das gesamte Array wird über
das erfindungsgemäße die Frequenz
variierende Verfahren betrieben.
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Kommen
bei einer Beleuchtungseinrichtung auch mehrere separate Arrays zum
Einsatz, wie dies beispielsweise bei Frontscheinwerfern in LED-Bauweise der Fall
sein kann, können
auch die mehreren Arrays alle gemeinsam in der erfindungsgemäßen Weise
angesteuert werden, wenn alle LEDs zu betreiben sind.
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Neben
dem Verfahren betrifft die Erfindung ferner ein Kraftfahrzeug umfassen
eine Beleuchtungseinrichtung mit wenigstens einer LED sowie eine
die LED pulsweitenmoduliert ansteuernde Steuerungseinrichtung, die
zur Durchführung
des beschriebenen Verfahrens ausgebildet ist.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der
Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine
Prinzipdarstellung einer Beleuchtungseinrichtung mit zugeordneter
Steuerungseinrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 ein
Prinzipdiagramm zur Darstellung der Veränderung der Steuerfrequenz
in einem Frequenz-Sweep,
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3 ein
Prinzipdiagramm zur Darstellung der Veränderung der Steuerfrequenz
durch kontinuierlichen Wechsel zwischen einer Maximal- und Minimalfrequenz,
und
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4 ein
Prinzipdiagramm zur Darstellung der Veränderung der Steuerfrequenz
durch zufällig ausgewählte Frequenzsprünge.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung 1 in
Form eines Arrays 2 bestehend aus mehreren LEDs 3,
von denen im gezeigten Beispiel vier dargestellt sind. Gezeigt ist
ferner eine Steuerungseinrichtung 4, über die der Betriebsstrom,
der an das Array 2 beziehungsweise die LEDs 3 über das
Kraftfahrzeug-Bordnetz gelegt wird, pulsweitenmoduliert gesteuert
wird. Bei der Beleuchtungseinrichtung kann es sich um eine beliebige
Beleuchtungseinrichtung des Kraftfahrzeugs handeln, sei es eine
Signal- oder Anzeigeleuchte im Bereich des Fahrzeughecks, der Fahrzeugseite
oder der Fahrzeugfront, sei es ein LED-Scheinwerfer, oder sei es
eine Beleuchtungseinrichtung aus dem Fahrzeuginnenraum.
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Wie
beschrieben wird die Helligkeit durch Einstellung des Puls-Pausen-Verhältnisses,
also des Verhältnisses
zwischen Einschalt- und Ausschaltzeit der einzelnen LEDs 3,
variiert. Die Frequenz, mit der der Einschalt- und Ausschalt-Vorgang
gesteuert wird, ist beim erfindungsgemäßen Verfahren beziehungsweise
der gezeigten erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung jedoch,
anders als im Stand der Technik, nicht konstant, sondern verändert sich über die
Zeit kontinuierlich, wie anhand der 2–4 gezeigt
ist.
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2 zeigt
eine erste Ausführungsmöglichkeit
eines solchen Steuerverfahrens. Längs der Abszisse ist die Zeit
t, längs
der Ordinate die Steuerfrequenz f aufgetragen. Dargestellt ist eine
Startfrequenz fs sowie eine Zielfrequenz
fz. Im gezeigten Beispiel sei angenommen,
dass die Startfrequenz fs niedriger ist
als die Zielfrequenz fz. Wird nun die Beleuchtungseinrichtung 1 betrieben,
so wechselt die Betriebsfrequenz über die Zeit kontinuierlich
zwischen der Startfrequenz fs und der Zielfrequenz
fz, wobei die Frequenz innerhalb jedes Zyklus
ausgehend von der Startfrequenz fs im gezeigten
Beispiel linear auf die Zielfrequenz fz erhöht wird,
wonach die Frequenz in einem Frequenzsprung wieder unmittelbar auf
die Startfrequenz fs reduziert wird, wonach
sie sich wiederum linear auf die Zielfrequenz fz erhöht, etc.
Es bildet sich über
die Zeit t das in 2 gezeigt „Sägezahn-Muster" aus. Infolge dieser
kontinuierlichen Frequenzvariation wird, nachdem sich keine konstante
Schaltfrequenz einstellt, vorteilhaft der Stroboskopeffekt vermieden,
da dem Betrachterauge kein zeitlich konstantes Schaltmuster gegeben
wird. Die sich ergebende mittlere Schaltfrequenz liegt deutlich
niedriger als bei üblichen
Beleuchtungseinrichtungen, die mit konstanter hoher Frequenz von üblicherweise
100 Hz betrieben werden. Im gezeigten Beispiel könnte die Startfrequenz fs beispielsweise 60 Hz und die Zielfrequenz
fz 90 Hz betragen, wobei dies lediglich
exemplarisch ist, das heißt,
dass auch andere Frequenzen gewählt
werden können. Denkbar
wäre es
auch, ausgehend von einer höheren
Startfrequenz fs die Frequenz auf die Zielfrequenz
fz zu erniedrigen und dann in einem Frequenzsprung
wieder auf die Startfrequenz zu erhöhen. Auch hier würde sich
ein ähnliches „Sägezahn-Muster" ergeben.
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3 zeigt
eine weiter Möglichkeit
eines Frequenzgangs, wobei auch hier längs der Abszisse wiederum die
Zeit t und längs
der Ordinate die Frequenz f aufgetragen ist. Hier variiert die Frequenz kontinuierlich
zwischen einer Minimalfrequenz fmin und
einer Maximalfrequenz fmax. Auch hier ist
exemplarisch eine lineare Frequenzerhöhung beziehungsweise Frequenzerniedrigung
gezeigt. Ersichtlich ergibt sich auch hier eine mittlere Frequenz,
die bedingt durch die Vermeidung des Stroboskopeffekts infolge der
Frequenzvariation niedriger liegt als bisher übliche konstante Steuerfrequenzen.
Beispielsweise kann auch hier die Minimalfrequenz fmin und
die Maximalfrequenz fmax 60 Hz und 90 Hz
betragen, denkbar wäre
auch eine Minimalfrequenz von 50 Hz und eine Maximalfrequenz von
100 Hz, oder andere Frequenzkombinationen.
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Schließlich zeigt 4 eine
dritte Ausführungsmöglichkeit
eines Frequenzgangs. Auch hier ist längs der Abszisse die Zeit t
und längs
der Ordinate die Frequenz f aufgetragen. Hier ist ebenfalls ein
Frequenzband zwischen der Minimalfrequenz fmin und der
Maximalfrequenz fmax definiert. Über einen
Zufallsgenerator, der Teil der Steuerungseinrichtung 4 ist,
wird nun eine zufällige
Frequenz innerhalb des Frequenzbands ausgewählt, die dann von der Steuerungseinrichtung 4 eingestellt
wird. Wie 4 deutlich zeigt, ergeben sich über die
Zeit eine Vielzahl von Frequenzsprüngen, das heißt, der
Zufallsgenerator wählt
kontinuierlich neue Frequenzen innerhalb des Frequenzbandes aus,
so dass sich die Frequenz laufend sprunghaft ändert und es auch hier zu keiner kontinuierlichen
Frequenzansteuerung kommt. Die einzelnen Frequenzstufen werden nur
sehr kurz gehalten, die Haltezeit sollte ≤ 1 Sekunde betragen, wobei auch
dies lediglich ein exemplarischer Wert ist. Denkbar wären auch
kürzere
oder längere
Haltezeiten, wobei sich die Haltezeit auch danach richten kann,
wie hoch die vom Zufallsgenerator gewählte Ist-Steuerfrequenz gerade
ist. Höhere
Frequenzen können
gegebenenfalls etwas länger
gehalten werden als niedrigere, oder umgekehrt.
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Die
in den 2–4 gezeigten
Steuerbeispiele sind lediglich exemplarischer Natur. Selbstverständlich wären auch
andere Frequenzgänge denkbar,
seien es nicht-lineare Frequenzgänge
oder weniger steile Frequenzflanken bei vorgenommenen Frequenzsprüngen. Der
Frequenzgang ist stets so zu wählen,
dass eine hinreichende Frequenzveränderung zur Vermeidung des
Stroboskopeffekts gegeben ist und eine Belastung der einzelnen LEDs
möglichst
gering ist.