-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein keramisches Heizelement
eines Sensorelementes für elektrochemische Gassensoren,
auf ein keramisches Sensorelement dieses enthaltend, sowie auf die
Verwendung desselben nach dem Oberbegriff der unabhängigen
Ansprüche.
-
Stand der Technik
-
Zukünftig
wird der Rußausstoß von Verbrennungsmotoren in
gesetzlich vorgeschriebener Weise während des Betriebes
des Verbrennungsmotors überwacht bzw. durch Einsatz von
Dieselpartikelfiltern vermindert. Deren Funktionalität
wird ebenfalls überwacht und sichergestellt. Um eine effiziente, kraftstoffsparende
Regeneration eines in das Abgassystem des Verbrennungsmotors integrierten
Dieselpartikelfilters zu gewährleisten, ist darüber
hinaus eine Erkennung des Beladungszustands des betreffenden Dieselpartikelfilters
von Bedeutung.
-
Zur
Detektion von Abgaskomponenten sind bspw. aus der
DE 101 49 333 B4 keramische
Sensorelemente bekannt, die nach einem resistiven Messprinzip arbeiten,
wobei eine Änderung eines elektrischen Widerstandes zwischen
den Elektroden einer interdigitalen Elektrodenstruktur aufgrund
der Anlagerung einer zu bestimmenden Gaskomponente im Bereich der
Messelektroden erfasst wird.
-
Derartige
Sensoren werden auch zur Bestimmung von Rußpartikeln in
einem Verbrennungsabgas herangezogen. Während der Anlagerung
von Rußpartikeln lässt sich aufgrund der elektrischen Leitfähigkeit
derartiger Partikel mit steigender Partikelkonzentration auf der
Sensoroberfläche ein abnehmender elektrischer Widerstand
bzw. ein zunehmender, zwischen den Messelektroden fließender Strom
bei konstant angelegter Spannung detektieren. Steigt die Konzentration
an angelagerten Partikeln auf der Sensoroberfläche über
ein bestimmtes Maß hinaus an, so korreliert damit kein
weiter ansteigender Strom zwischen den Messelektroden bzw. kein
sich weiter verringernder elektrischer Widerstand der Messanordnung.
-
Spätestens
zu diesem Zeitpunkt sollte eine Regeneration der Messanordnung erfolgen.
Dies geschieht üblicherweise durch Erhitzung des Gassensors über
eine Temperatur hinaus, bei der die angelagerten Rußpartikel
verbrennen und weitgehend rückstandsfrei von der Messanordnung
entfernt werden. Dabei kann die Erwärmung des Sensorelementes
mittels einer externen Wärmequelle, wie beispielsweise
durch Kraftstoffzufuhr in den Abgastrakt des Verbrennungsmotors
erfolgen, oder üblicherweise durch ein in das Sensorelement
des Gassensors integriertes keramisches Heizelement.
-
Üblicherweise
in keramische Sensorelemente von Gassensoren integrierte Heizelemente
umfassen eine Widerstandsleiterbahn, die in einem zu beheizenden
Bereich des Sensorelement angeordnet und beispielsweise in Form
eines Mäanders ausgeführt ist. Ein derartiges
Heizelement bildet während der Beheizung ein radiales Temperaturfeld
um den beheizten Bereich aus und führt bei der Regenerierung
des keramischen Sensorelementes zu einem ungleichen Abbrand von
Rußpartikeln auf der Oberfläche des Sensorelementes.
Wird dagegen das Heizelement mit einer so hohen Heizleistung betrieben, dass
weitgehend alle Rußpartikel von der Oberfläche des
Sensorelementes entfernt werden, besteht die Gefahr einer lokalen Überhitzung
des keramischen Sensorelementes mit der Folge einer Schädigung des
keramischen Schichtaufbaus.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Heizelement für
keramische Sensorelemente von Gassensoren zur Verfügung
zu stellen, das eine gleichmäßige Beheizung größerer
Oberflächenbereiche des Sensorelementes ermöglicht.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein keramisches Heizelement mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 in vorteilhafter Weise gelöst.
-
Dies
beruht insbesondere darauf, dass das keramische Heizelement mindestens
zwei elektrische Widerstandselemente umfasst, die parallel geschaltet
sind. Auf diese Weise kann eine Beheizung größerer
Oberflächenbereiche eines das keramische Heizelement umfassenden
Sensorelementes gewährleistet werden und gleichzeitig auf
schon bisher verwendete Zuleitungen bzw. Kontaktierungsmöglichkeiten
des Sensorelementes zurückgegriffen werden.
-
Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen. So ist von Vorteil,
wenn das Heizelement einen keramischen Schichtaufbau umfasst, wobei
die mindestens zwei elektrischen Widerstandselemente des keramischen
Heizelementes im Wesentlichen in einer keramischen Schichtebene
des Heizelementes angeordnet sind. Auf diese Weise weisen alle Widerstandselemente
des Heizelementes einen im wesentlichen identischen Abstand zu einer
zu beheizenden Großfläche des Sensorelementes
auf, und eine gleichmäßige Erwärmung
dieser Großfläche des Heizelementes ist somit
besser gewährleistet.
-
Weiterhin
ist von Vorteil, wenn die mindestens zwei elektrischen Widerstandselemente
des keramischen Heizelementes als mäanderförmige
Leiterbahnen ausgeführt sind, da diese von der Herstellung
her technisch einfach zu realisieren sind und dennoch die Beheizung
eines flächigen Bereiches des Sensorelementes in vorteilhafter
Weise gestatten.
-
Das
keramische Heizelement gestattet in vorteilhafter Weise den Betrieb
von keramischen Gassensoren zur Bestimmung von partikelhaltigen Abgasen
von Verbrennungsmotoren, Heizanlagen oder Kraftwerksanlagen.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnung
-
Ein
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. So zeigt
-
1 eine
Explosionsdarstellung eines das erfindungsgemäße
Heizelement enthaltenden Sensorelements und
-
2 einen
schematischen Querschnitt entlang einer das Heizelement enthaltenden
keramischen Schichtebene des in 1 dargestellten
Sensorelements.
-
Ausführungsformen
der Erfindung
-
1 zeigt
ein auf einem interdigitalen Elektrodensystem 12 basierendes
Sensorelement 10 eines Gassensors zur Detektion von Teilchen
in einem Gasstrom, insbesondere von Rußpartikeln in einem Abgasstrom.
Dieses umfasst beispielsweise ein interdigitales Elektrodensystem 12,
eine Heizvorrichtung 15 zur Regeneration des Sensorelements
sowie optional eine mäanderförmige Temperaturmessvorrichtung 16 zur
Bestimmung der Temperatur des Sensorelements. Dabei ist das Elektrodensystem 12 beispielsweise
zur Messung der Rußpartikelkonzentration über
ein Leitungselement 13 an ein Strommessinstrument 14 angeschlossen.
-
Zur
elektrischen Isolierung sind das Elektrodensystem 12, die
Heizvorrichtung 15 und die Temperaturmessvorrichtung 16 durch
keramische, elektrisch isolierende Schichten 17, 18 voneinander
separiert. Diese sind aus einem isolierenden Material wie beispielsweise
einer Keramik, wie insbesondere Al2O3, bariumhaltigem Aluminiumoxid oder Cerdioxid,
oder aus einem Glas ausgeführt. In einer alternativen Ausführungsform
sind die keramischen Schichten 17, 18 aus einem
sauerstoffionenleitenden Festelektrolytmaterial, wie beispielsweise
mit Y2O3 stabilisiertem
oder teilstabilisiertem ZrO2 ausgeführt,
wobei in diesem Fall alle elektrisch leitfähigen Zuleitungen
für das Elektrodensystem 12, die Heizvorrichtung 15 bzw.
die Temperaturmessvorrichtung 16 durch nicht dargestellte
Isolierschichten aus einem elektrisch isolierenden keramischen Material
gegenüber dem umgebenden Festelektrolytmaterial isoliert sind.
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Verwendung sogenannter
Low Temperature Cofired Ceramics (LTCC) als Material der keramischen
Schichten 17, 18.
-
Vorteilhafterweise
weist die isolierende Schicht 17, 18 eine Schichtdicke
von etwa 0,01 bis etwa 100 μm, vorzugsweise von etwa 0,1
bis etwa 50 μm und insbesondere von etwa 1 bis etwa 10 μm
auf. Die integrierte Form des planaren keramischen Körpers
des Sensorelements 10 wird durch Zusammenlaminieren der
mit Funktionsschichten bedruckten keramischen Folien und anschließendem
Sintern der laminierten Struktur in an sich bekannter Weise hergestellt.
-
Zur
Beruhigung eines zu bestimmenden Gasstroms und damit zur bevorzugten
Ablagerung von Teilchen auf den Großflächen des
Sensorelementes 10 sowie zum Schutz des Elektrodensystems 12 vor
abrasiven Einflüssen der Gasströmung, kann das
Sensorelement 10 von einer nicht dargestellten Fanghülse
umgeben sein, die zumindest zum Teil das Elektrodensystem 12 überdeckt.
Vorteilhafter Weise besteht eine solche Fanghülse aus einem hochisolierenden
Werkstoff, beispielsweise aus einer Keramik wie Al2O3.
-
Das
Elektrodensystem 12 umfasst vorzugsweise zwei ineinandergreifende
Interdigitalelektroden aus einem elektrisch leitfähigen
und hochtemperaturstabilen Material. Dabei bedeutet „hochtemperaturstabil"
im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass das Material bis zu einer
Temperatur von beispielsweise etwa 1200°C im wesentlichen
keine der für den erfindungsgemäßen Zweck
notwendigen Eigenschaften verliert. Die Verwendung von Interdigitalelektroden
als Messelektroden ermöglicht eine besonders genaue Bestimmung
des elektrischen Widerstandes bzw. der elektrischen Leitfähigkeit
des sich zwischen den Messelektroden des Elektrodensystems 12 befindenden
keramischen Oberflächenmaterials.
-
Für
den erfindungsgemäßen Einsatz als elektrisch leitfähiges
Material sind Halbleiter oder Metalle, beispielsweise Übergangmetallen
wie Platin, Kupfer, Silber, Gold, Eisen, Cobalt, Nickel, Palladium, Ruthenium,
Iridium, Rhodium geeignet. Vorzugsweise handelt es sich bei dem
elektrisch leitfähigen und hochtemperaturstabilen Material
um Platin. Das Elektrodensystem 12 kann beispielsweise
mittels Siebdruckverfahren hergestellt werden.
-
Im
Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
kann das Elektrodensystem 12 im Bereich der Elektrodenzuleitungen
eine insbesondere elektrisch isolierende Schutzschicht aufweisen. Eine
derartige Schutzschicht bietet den Vorteil, dass das Elektrodensystem 12 gegenüber
Vergiftungen resistent ist. Beispielsweise umfasst die Schutzschicht
poröses Al2O3.
-
Während
des Betriebs des Sensorelementes 10 wird an das Elektrodensystem 12 eine
Spannung angelegt. Da das Elektrodensystem 12 auf der Oberfläche
der elektrisch isolierenden keramischen Schicht 17 aufgebracht
ist, kommt es zunächst im Wesentlichen zu keinem Stromfluss
zwischen den Messelektroden des Elektrodensystems 12. Enthält ein
das Sensorelement 10 umströmendes Messgas elektrisch
leitfähige Partikel, insbesondere Ruß, so lagern
sich diese auf der Oberfläche der keramischen Schicht 17 ab.
Da Ruß eine bestimmte elektrische Leitfähigkeit
aufweist, kommt es bei ausreichender Beladung der Oberfläche
der keramischen Schicht 17 mit Ruß zu einem ansteigenden
Stromfluss zwischen den Messelektroden des Elektrodensystems 12,
der mit dem Ausmaß der Beladung korreliert.
-
Wird
nun an das Elektrodensystem 12 eine vorzugsweise konstante
Gleich- oder Wechselspannung angelegt und der zwischen den Messelektroden
des Elektrodensystems 12 auftretende Stromfluss ermittelt,
so kann aus dem Integral des Stromflusses über der Zeit
auf die abgelagerte Partikelmasse bzw. auf den aktuellen Partikelmassenstrom,
insbesondere Rußmassenstrom, und auf die Partikelkonzentration
im Gasgemisch geschlossen werden. Mit dieser Messmethode wird die
Konzentration all derjenigen Partikel in einem Gasgemisch erfasst,
die die elektrische Leitfähigkeit des sich zwischen den Messelektroden
des Elektrodensystems 12 befindenden keramischen Materials
positiv oder negativ beeinflussen.
-
Darüber
hinaus umfasst das Sensorelement 10 eine Temperaturmessvorrichtung 16,
der vorzugsweise in Form einer elektrischen Widerstandsleiterbahn
ausgeführt ist. Die Temperaturmessvorrichtung 16 ist
vorzugsweise auf einer der Großflächen der keramischen
Schicht 18 aufgebracht. Die Temperaturmessvorrichtung 16 dient
der Messung der Temperatur des Gasgemischs und wird u. a. zur Korrektur
des temperaturabhängigen gemessenen Widerstandes des sich
zwischen den Messelektroden des Elektrodensystems 12 befindenden
keramischen Materials bzw. zur Korrektur der Diffusionsanlagerung
verwendet.
-
Das
zwischen den elektrisch isolierenden Schichten 17 und 18 des
keramischen Sensorelementes 10 positionierte Heizelement 15 umfasst,
wie in 2 dargestellt, elektrische Zuleitungen 21, 23, die
der elektrischen Kontaktierung des Heizelementes 15 dienen.
Weiterhin umfasst das Heizelement 15 mindestens zwei elektrische
Widerstandselemente 25, 27, welche vorzugsweise
beide mit den elektrischen Zuleitungen 21 und 23 in
Kontakt stehen. Die elektrischen Widerstandselemente 25, 27 sind
vorzugsweise in Form mäanderförmig verlaufender
Leiterbahnen ausgeführt. Diese dienen der Beheizung des
Sensorelements 10. Dabei können die Leiterbahnen
der Widerstandselemente 25, 27 einen winkligen Verlauf
annehmen, wie in 1 dargestellt, oder einen gerundeten
Verlauf, wie in 2 dargestellt. In einer alternativen
Ausführungsform können die elektrischen Zuleitungen 21, 23 mit
weiteren Widerstandselementen in elektrischem Kontakt stehen. Dabei sind
die elektrischen Widerstandselemente vorzugsweise parallel geschaltet
und weisen einen im Wesentlichen identischen elektrischen Widerstand
auf.
-
Die
Widerstandselemente 25, 27 sind vorzugsweise aus
einem Cermet-Material ausgeführt; vorzugsweise als Mischung
von Platin oder einem Platinmetall mit keramischen Anteilen, wie
beispielsweise Aluminiumoxid.
-
Das
erfindungsgemäße Heizelement ermöglicht
den Einsatz von keramischen Gassensoren zur Bestimmung von Partikelkonzentrationen
in Verbrennungsabgasen, beispielsweise in Verbrennungsabgasen von
Verbrennungsmotoren, Heizanlagen oder Kraftwerksanlagen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-