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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum, insbesondere im Wesentlichen
vertikalen, Einbringen von Erdsonden im Erdreich, umfassend einen
Meißelkopf
und eine auf den Meißelkopf
einwirkende Ramme aufweist, einen mit der Ramme verbundenen Führungsschlauch
und einen oder mehrere im Führungsschlauch
angeordnete Druckschläuche
zur Beaufschlagung der Ramme mit Druckluft und/oder Hydrauliköl. Die Erfindung
betrifft ferner ein Verfahren zum, insbesondere im Wesentlichen
vertikalen, Einbringen von Erdsonden im Erdreich sowie die Verwendung
einer Vorrichtung zum, insbesondere im Wesentlichen vertikalen,
Einbringen von Erdsonden im Erdreich.
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Erdsonden
oder Erdwärmesonden
sind Rohrbündel,
die in Tiefenbohrungen eingebracht sind. Zur Nutzung der im Erdreich
gespeicherten Wärme
bzw. Erdwärme
wird eine Trägerflüssigkeit, etwa mittels
einer Wärmepumpenanlage,
durch die Erdsonde geleitet. Auf dem Weg durch die Erdsonde nimmt
die Trägerflüssigkeit
nutzbare Wärme
aus dem umgebenden Erdreich auf. Diese Variante der Nutzung von
Erdwärme
hat einen hohen Wirkungsgrad.
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Die
Bohrungstiefe hängt
von den örtlichen geologischen
Gegebenheiten ab. Ab einer Tiefe von etwa 10 Metern bleibt die Temperatur über das
Jahr praktisch konstant und steigt je 100 m Tiefe um ca. 3°C an. Im
Wohnungsbau beträgt
die Bohrtiefe meist mehr als 50 m, selten mehr als 100 m. Bei größerem Energiebedarf
werden mehrere Bohrungen im Abstand einiger Meter eingebracht.
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Erdsonden
können
auch zur Kühlung
benutzt werden. Überschüssige Wärme wird
dabei in das Erdreich eingetragen und steht zum Teil später wieder
zum Heizen zur Verfügung.
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Die
Einbringung von Erdsonden in das Erdreich erfolgt durch verschiedene
Bohrverfahren. Bekannte Bohrverfahren lassen sich in schlagende,
drehende und drehschlagende Bohrverfahren unterscheiden.
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In
weichen Böden
können
Wärmetauscher aus
Stahl direkt eingerammt werden. Dies erfolgt meist pneumatisch.
Das direkte Einrammen ist ein Beispiel eines schlagenden Bohrverfahrens.
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Ein
Beispiel eines drehenden Bohrverfahrens ist das sogenannte Rotarybohren
bzw. Spülbohren.
Dies ist das zurzeit gängigste
Verfahren zur Einbringung von Erdsonden. Über ein sich drehendes Gestänge wird
das Erdreich durch Stufen-, Rollen- oder Warzenmeißel gelöst und durch
im Gestänge
in die Tiefe gepumpte Flüssigkeit
(Bohrspülung)
aufgenommen, zur Oberfläche
gebracht und in einer Bohrgrube aufgefangen. Das Rotarybohren ist
relativ langsam, stellt aber zurzeit die einzige Möglichkeit zum
Bohren in große
Tiefen dar.
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Ein
drehschlagendes Bohrverfahren ist das Bohren mit einem Immlochhammer.
In mittelhartem bis sehr hartem Gestein ist mit dem Immlochhammer eine
hohe Bohrgeschwindigkeit zu erreichen. Voraussetzung ist ein leistungsfähiger Kompressor,
da Druckluft als Antrieb des Hammers und zum Transport des Bohrgutes
dient.
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Ein
weiteres Verfahren ist das Schlagbohren. Bei diesem Verfahren ist
das Schlagwerkzeug auf dem Bohrgerät montiert. Die Schläge werden
durch das Bohrgestänge
auf das Bohrwerkzeug übertragen.
Auch hier erfolgt der Austrag des Bohrgutes mittels Druckluft. Diese
Methode wird häufig
beim Bohren von Sprenglöchern
eingesetzt.
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Allen
Methoden gemeinsam ist zum einen die Nutzung eines zerlegbaren Gestänges und
zweitens das Austragen von gelöstem
Bohrgut. Eine Ausnahme ist das Rammverfahren ohne Bohrgutaustrag. Das
zerlegbare Gestänge
wird entsprechend dem Bohrfortschritt jeweils mit Teilstücken von
z. B. 2 bis 3 m verlängert
bzw. beim Ausbau verkürzt.
Dies erfordert viel Zeit und verursacht einen Großteil der Bohrkosten.
Auch muss der ausgetragene Boden und die Bohrspülung nach Beendigung der Bohrarbeiten
entsorgt werden, was wiederum Kosten verursacht.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Einbringen
von Erdsonden in Erdreich zur Verfügung zu stellen, bei denen
eine kostengünstige
und schnelle Bohrung und Installation einer Erdsonde ermöglicht werden.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Vorrichtung zum, insbeson dere im Wesentlichen vertikalen,
Einbringen von Erdsonden im Erdreich, umfassend einen Meißelkopf
und eine auf den Meißelkopf einwirkende
Ramme, die dadurch weitergebildet ist, dass ein mit der Ramme verbundener
Führungsschlauch
und ein oder mehrere im Führungsschlauch angeordnete
Druckschläuche
zur Beaufschlagung der Ramme mit Druckluft und/oder Hydrauliköl vorgesehen
sind, wobei der Meißelkopf
einen größeren Durchmesser
aufweist als der Führungsschlauch.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist vorzugsweise zum Herstellen im Wesentlichen vertikaler Bohrungen
vorgesehen, mit denen die größte Tiefe erreicht
wird. Die Spezifikation „im
Wesentlichen" schließt hierbei
Abweichungen von der Vertikalen ein, die im üblichen Bohrbetrieb auftreten.
Es ist alternativ aber auch vorgesehen, dass Bohrungen unter einem
oder verschiedenen Winkeln zur Vertikalen mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
herstellbar sind, so dass ein größeres Volumen
des Erdreiches zur Energiegewinnung und/oder Energiespeicherung
herangezogen wird.
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Mittels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
eine Bohrung eingerammt. In der Bohrung wird mittels Einrammen eines,
insbesondere spitzkegeligen, Meißelkopfes das Erdreich zur
Seite verdrängt und
muss nicht aus der Bohrung ausgetragen werden. Da kein Erdreich
entsorgt werden muss, werden Kosten gespart.
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Da
die Ramme mit Druckluft oder Hydrauliköl betrieben wird und während des
Vortriebs der Bohrung den mit der Ramme verbundenen Führungsschlauch
und die Druckschläuche
mit in die Bohrung hineinzieht, entfällt die Notwendigkeit, alle
2 bis 3 m die Bohrung zu unterbrechen und ein weiteres Gestänge einzubauen.
Vielmehr wird der Führungsschlauch
während
des Rohrens kontinuierlich von einer Haspel abgerollt. Mit dem Wegfall
der Zwangspausen wird die Geschwindigkeit der Bohrung erhöht, was
ebenfalls die Kosten der Bohrung senkt.
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Der
Führungsschlauch
ist vorzugsweise fest mit der Ramme verbunden, wodurch Bewegungen
in Richtung der Bohrung und in der Gegenrichtung von der Ramme und
dem Führungsschlauch
gemeinsam vollzogen werden. Die Verbindung ist vorteilhafterweise
lösbar,
so dass Führungsschlauch
und Ramme getrennt transportiert und am Ort der Bohrung zusammengesetzt
werden können.
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Das
Merkmal, dass der Meißelkopf
einen größeren Durchmesser
aufweist als der Führungsschlauch,
hat zur Folge, dass der Durchmesser der Bohrung größer ist
als der Durchmesser des Führungsschlauches.
Dadurch entsteht in der Bohrung ein Ringraum zwischen der Innenwand
der Bohrung und dem Führungsschlauch.
Der Ringraum ist zur Reduzierung der Reibung und Stabilisierung
der Bohrung mit einer Bohrspülung
beaufschlagbar. Damit wird einer großflächigen Reibung entgegengewirkt,
die ansonsten zwischen dem Führungsschlauch
und der Bohrungswand entstehen würde und
die Bohrung bzw. den Rammfortschritt verzögern würde.
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Vorteilhafterweise
weist der Meißelkopf
einen Durchmesser auf, der etwa 10% bis 15% größer ist als der Durchmesser
des Führungsschlauches. Ein
solches Verhältnis
der Durchmesser stellt einen gangbaren Kompromiss zwischen der minimal
nutzbaren Größe des Ringraums
und dem Missverhältnis zwischen
der Größe der Ramme
und dem Durchmesser der Bohrung, d. h. dem Durchmesser des Meißelkopfes,
dar.
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Vorzugsweise
besteht der Führungsschlauch
aus einem flexiblen Kunststoffgewebematerial. Dieses Kunststoffgewebematerial
ist von seinen Eigenschaften her ähnlich dem Material eines Feuerwehr schlauchs.
Das Kunststoffgewebematerial ist insbesondere vorteilhafterweise
luft- und flüssigkeitsdicht
und hält
ferner vorzugsweise Druckunterschieden stand. Die Luftdichtheit
und Flüssigkeitsdichtheit
ist erforderlich, um das Eindringen von Bohrspülung in den Führungsschlauch
zu verhindern. Die Druckbeständigkeit
ist notwendig, wenn der Führungsschlauch
mit Druckluft beaufschlagt wird, um zu verhindern, dass er kollabiert
und die Druckschläuche,
die die Ramme versorgen, abklemmt.
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Wenn
vorteilhafterweise im Inneren des Führungsschlauchs Ballastkörper, insbesondere
Ballastringe, angeordnet sind, wird dem Auftrieb entgegengewirkt,
den der Führungsschlauch
in der Bohrspülungsflüssigkeit
innerhalb der Bohrung erfährt. Die
Bohrspülungsflüssigkeit
hat eine Dichte, die um einen Faktor bis zu 1.4 höher ist
als die Dichte von Wasser, so dass der Auftrieb der Vorrichtung
in der Bohrung entsprechend größer ist.
Dieser Auftrieb behindert, abhängig
vom Gewicht und den Abmessungen der Vorrichtung, bei Erreichen einer
bestimmten Tiefe den Fortgang der Bohrung. Als Ballastkörper dienen
alternativ oder zusätzlich
zu Ballastringen auch Ballastkugeln oder ähnliche Körper.
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Die
Ballastringe haben außerdem
die Funktion, den flexiblen Führungsschlauch
in seiner Form zu stabilisieren. Dies ist eine Möglichkeit zu verhindern, dass
der Führungsschlauch
unter Einwirkung äußerer Kräfte in sich
zusammengedrückt
wird. Die im Vergleich zu ihrem Durchmesser abgeflachten Ballastringe
sind nicht miteinander verbunden, so dass der Führungsschlauch flexibel bleibt.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung sind in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen Mittel
zur Halterung der Ballastkörper
am Führungsschlauch
vorgesehen, insbesondere sind mittels einer Verkleinerung des Durchmessers
des Führungsschlauchs
oder im Füh rungsschlauch
paarweise zusammenwirkend Stoppringe innen und Klemmringe außen am Führungsschlauch
befestigt. Durch diese Paare von Stoppringen und Klemmringen, die
fest mit dem Führungsschlauch
verbunden sind, wird verhindert, dass die Ballastringe innerhalb
einer, insbesondere vertikalen, Bohrung ungehindert nach unten sacken
und ihre gesamte Gewichtslast auf die Verbindungsstelle zwischen
Ramme und Führungsschlauch
ausüben.
Stattdessen wird die Gewichtskraft der Ballastringe gleichmäßig und
kraftschlüssig auf
den Führungsschlauch
und weitergehend auf die Erdsonde zur Kompensierung der Auftriebskraft
verteilt. Geeignete Abstände
für diese
Mittel bzw. Paare aus Stoppringen und Klemmringen sind 1 bis 2 m.
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Vorzugsweise
ist der Führungsschlauch
mit Druckluft beaufschlagbar. Auch diese Maßnahme trägt zur Stabilisierung des Führungsschlauches
bei. Dazu ist eine Druckluftversorgungseinrichtung, beispielsweise
ein Kompressor, vorgesehen, der die Druckluft bereitstellt, mit
der der Führungsschlauch beaufschlagt
wird.
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Da
nach der Bohrung die Ramme und der Führungsschlauch wieder aus der
Bohrung zurückgeholt
werden müssen,
besteht eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung darin, dass der
Meißelkopf
mit dem Gehäuse
der Ramme beweglich verbunden ist, so dass der Meißelkopf
zusammen mit der Ramme rückholbar
ist. Dies bedeutet, dass der Meißelkopf auf dem Gehäuse der
Ramme beweglich gelagert ist, so dass der Meißelkopf die Schlagbewegung
des Schlagkörpers
in der Ramme auf das Erdreich übertragen
kann und mit seiner spitzkegeligen Form das Erdreich zur Seite drücken kann,
andererseits allerdings auch nicht lose auf der Ramme aufsitzt,
sondern so mit ihr verbunden ist, dass beim Herausholen der Ramme
aus der Bohrung der Meißelkopf
mit entfernt wird. Das Resultat einer Bohrung mit einer derartigen
erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist ein leeres Bohrloch, das gegebenenfalls teilweise mit Bohrspülung gefüllt ist
und in das eine oder mehrere Erdsonden abgeteuft werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung gemäß der Vorrichtung
ist vorgesehen, dass der Meißelkopf
mit dem Gehäuse
der Ramme nicht verbunden oder beweglich lösbar verbunden ist, so dass
der Meißelkopf
beim Rückholen
der Ramme im Erdreich verbleibt. In diesem Fall bildet der im Erdreich
verbleibende Meißelkopf
gleichzeitig den Sondenfuß einer
Erdsonde.
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In
diesem Fall besteht eine vorteilhafte Weiterbildung darin, dass
die Ramme und der Führungsschlauch
innerhalb eines äußeren Schlauchs
bzw. Rohrs einer Erdsonde angeordnet sind. Dies bedeutet, dass schon
während
des Rammvorgangs, d. h. während
des Vorgangs der Erzeugung der Bohrung, der äußere Schlauch bzw. das äußere Rohr
der Erdsonde in die Bohrung eingebracht wird. Es fällt hierfür nur ein
einziger Verfahrensschritt an. Diese Ausbildung spart Zeit.
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Im
Rahmen der Erfindung wird unter einem äußeren Schlauch der Erdsonde
insbesondere auch ein äußeres Rohr
der Erdsonde verstanden.
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Hierzu
ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Meißelkopf einen, insbesondere
10% bis 15%, größeren Durchmesser
aufweist als der äußere Schlauch
bzw. das äußere Rohr
der Erdsonde. Auch in diesem Fall hat der größere Durchmesser des Meißelkopfes
zur Folge, dass ein Ringraum in der Bohrung zwischen der Innenwand
der Bohrung und dem äußeren Schlauch
bzw. Rohr der Erdsonde entsteht. Der Ringraum wird mit Bohrlösung gefüllt, wodurch die
Reibung zwischen dem äußeren Schlauch
bzw. Rohr der Erdsonde und dem umgebenden Erdreich während des
Vortriebs der Bohrung he rabgesetzt wird.
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Bei
dieser Alternative, in der der äußere Schlauch
bzw. das äußere Rohr
der Erdsonde während
des Vortriebs der Bohrung gleich mit in die Bohrung eingeführt wird,
verbleibt der äußere Schlauch bzw.
das Rohr auch nach Herausziehen der Ramme und des Führungsschlauches
in der Bohrung. Er ist mit dem Sondenfuß bzw. dem Meißelkopf
verbunden, insbesondere druck- und/oder flüssigkeitsdicht, so dass die
Bohrlösung
nicht in den äußeren Schlauch
bzw. das äußere Rohr
der Erdsonde eindringt. In diesem Fall wird die Bohrspülung durch
Zugabe von Zement mit Abbindeverzögerer zur Verpressung des Sondeneinbaus
verwendet.
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Der äußere Schlauch
bzw. das äußere Rohr der
Erdsonde besteht vorzugsweise aus einem steifen und druckbeständigem Material,
insbesondere einem Edelstahl-Wellschlauch oder aus Polyethylen (PE)
oder einem anderen geeigneten Kunststoff. Dieses Material ist druck-
und formbeständig
und als Außenhülle einer
Erdsonde geeignet.
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Wenn
vorzugsweise bei Beaufschlagung des Führungsschlauches mit Druckluft
eine reibschlüssige
Kraftverbindung zwischen dem Führungsschlauch und
dem äußeren Schlauch
der Erdsonde entsteht, wird durch den großflächigen Reibkontakt zwischen Führungsschlauch
und dem äußeren Erdsondenschlauch
letzterer effektiv mit in die Bohrung hineingezogen, ohne, dass
weitere Befestigungsmittel nötig
sind.
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Um
vorteilhafterweise eine zügige
Bohrung zu gewährleisten,
ist eine Haspel vorgesehen, von der der Führungsschlauch, der oder die
Druckschläuche
und gegebenenfalls der äußere Schlauch
der Erdsonde abspulbar sind.
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Vorzugsweise
sind der Führungsschlauch, der
oder die Druckschläuche
und gegebenenfalls der äußere Schlauch
der Erdsonde auf eine vorbestimmte Bohrtiefe vorkonfektioniert,
die wenigstens 50 m bis zu etwa 1.000 m, insbesondere bis zu etwa
100 m, beträgt.
Die genaue Tiefe der Bohrung hängt
von lokalen Gegebenheiten ab und kann bei weicheren Böden auch über 100
m betragen. Tiefenbohrungen bis 1.000 m sind bei einigen Böden ebenfalls
möglich.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch gelöst durch
ein Verfahren zum, insbesondere vertikalen, Einbringen von Erdsonden
in Erdreich, das dadurch weitergebildet ist, dass mittels einer
erfindungsgemäßen vorbeschriebenen
Vorrichtung folgende Schritte ausgeführt werden:
- – Erzeugen
einer Bohrung durch Einrammen eines Meißelkopfes mittels einer druckluft-
und/oder hydraulikbetriebenen Ramme in das Erdreich, wobei ein mit
der Ramme verbundener Führungsschlauch
und ein oder mehrere im Führungsschlauch
angeordnete Druckschläuche
zur Beaufschlagung der Ramme mit Druckluft und/oder Hydrauliköl während des
Einrammens in die Bohrung mit eingezogen werden,
- – Herausziehen
wenigstens des Führungsschlauches
und der Ramme aus der Bohrung nach Erreichen einer vorbestimmten
Bohrtiefe,
- – Abteufen
wenigstens eines Teils einer Erdsonde in der Bohrung,
wobei
während
der Erzeugung der Bohrung mittels des Meißelkopfes, der einen größeren Durchmesser aufweist
als der Füh rungsschlauch,
ein Ringraum zwischen dem Erdreich und dem Führungsschlauch erzeugt wird,
der mit einer Bohrspülung
beaufschlagt wird.
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Dieses
erfindungsgemäße Verfahren
bietet die vorbeschriebenen Vorteile, dass Zeit und Kosten gespart
werden, da ein periodisches Nachinstallieren von Gestänge entfällt und
weitere Kosten gespart werden, da kein Erdreich erzeugt werden muss.
Die Reibung zwischen Führungsschlauch
und Innenwand der Bohrung wird mittels der Bohrspülung minimiert.
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In
einer vorteilhaften erfindungsgemäßen Variante des Verfahrens
wird nach Erreichen der vorbestimmten Bohrtiefe die gesamte Vorrichtung
einschließlich
des Meißelkopfes
aus der Bohrung herausgezogen. Da in diesem Fall die Bohrung leer
ist, wird vorzugsweise wenigstens eine vollständige Erdsonde in der Bohrung
abgeteuft.
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In
einem alternativen erfindungsgemäßen vorteilhaften
Verfahren wird ein äußerer Schlauch bzw.
ein äußeres Rohr
einer Erdsonde, innerhalb dessen der Führungsschlauch angeordnet ist,
während
des Erzeugens der Bohrung mit in die Bohrung eingezogen, indem durch
Beaufschlagung des Führungsschlauches
mit Druckluft eine reibschlüssige Verbindung
zwischen Führungsschlauch
und dem äußeren Schlauch
bzw. Rohr der Erdsonde gebildet wird. Der flexible Führungsschlauch,
der in etwa die Beschaffenheit eines Feuerwehrschlauches hat, da er
aus einem Kunststoffgewebematerial besteht, presst sich unter dem
Einfluss von Druckluft von innen gegen den äußeren Schlauch der Erdsonde,
so dass eine flächige
reibschlüssige
Verbindung entsteht. Damit überträgt der Führungsschlauch
die Gewichtskraft der Ballastringe gleichmäßig auf den äußeren Schlauch
der Erdsonde. Über
den Führungsschlauch
wird auch die Gewichtskraft der gesamten Vorrichtung inklusive der Ramme
auf den äußeren Schlauch
bzw. das äußere Rohr
der Erdsonde übertragen.
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Zum
Ausbau der Vorrichtung wird vorzugsweise nach Erreichen der vorbestimmten
Bohrtiefe vor dem Herausziehen die Beaufschlagung des Führungsschlauches
mit Druckluft beendet und werden die Ramme, der Führungsschlauch
und der oder die Druckschläuche
aus der Bohrung herausgezogen, während
der äußere Schlauch- oder das äußere Rohr
der Erdsonde und der Meißelkopf
als Sondenfuß der
Erdsonde in der Bohrung verbleiben. Der äußere Schlauch bzw. das äußere Rohr
sind in diesem Fall vorzugsweise druckdicht und/oder flüssigkeitsdicht
mit dem Sondenfuß verbunden.
Durch das Entlüften
des Führungsschlauches
entspannt dieser sich und löst
sich die großflächige reibschlüssige Verbindung
zwischen Führungsschlauch
und dem äußeren Schlauch
oder Rohr der Erdsonde.
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Nach
Herausziehen der Vorrichtung aus dem äußeren Schlauch oder Rohr der
Erdsonde wird zur Erstellung einer Koaxial-Erdsonde vorzugsweise
in den leeren äußeren Schlauch
bzw. das Rohr wenigstens ein innerer Schlauch oder ein inneres Rohr
der Erdsonde abgeteuft. Durch diese Maßnahme wird eine Koaxial-Erdsonde
erzeugt, deren Außenleiter kalte
Flüssigkeit
von der Erdoberfläche
bzw. Wärmepumpe
nach unten trägt,
so dass sie sich im Laufe der Förderung
durch thermische Wechselwirkung mit dem umgebenden Erdreich erwärmen kann
und die erwärmte
Flüssigkeit
im Innenleiter, der vorzugsweise gegenüber dem Außenleiter thermisch isoliert
ist, nach oben getragen wird. Falls umgekehrt überschüssige Wärme in das Erdreich eingetragen
werden soll, kann die Flussrichtung auch umgekehrt werden.
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Besonders
wenig zu entsorgendes Material fällt
an, wenn vorzugs weise die Bohrspülung
im Ringraum bzw. in der Bohrung in den beiden erfindungsgemäßen Alternativen
des Verfahrens nach Einbau der wenigstens einen Erdsonde zur Verpressung
verwendet wird. Hierzu wird vorzugsweise der Bohrspülung Zement
mit Abbindeverzögerer
zugesetzt.
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In
der ersten beschriebenen erfindungsgemäßen Variante, in der die gesamte
Vorrichtung einschließlich
des Meißelkopfs
entfernt wird und wenigstens eine Erdsonde vollständig verlegt
wird, wird dieser Verfahrensschritt erst nach der Abteufung der Erdsonde
vollzogen. Im zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel, in dem mit
der Bohrung der äußere Schlauch
der Erdsonde gleich eingezogen wird, kann der Zement mit Abbindeverzögerer auch
gleichzeitig oder gegebenenfalls nach dem Installieren des inneren
Schlauchs bzw. Rohrs der Erdsonde innerhalb des leeren äußeren Schlauchs
bzw. Rohrs der Erdsonde zugegeben werden.
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Schließlich wird
die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe auch durch die Verwendung
einer erfindungsgemäßen vorbeschriebenen
Vorrichtung zum, insbesondere vertikalen, Einbringen von Erdsonden
im Erdreich gelöst.
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Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei bezüglich aller
im Text nicht näher
erläuterten
erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich
auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
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1 eine
schematische Übersichtsdarstellung
einer Bohrung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
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2 eine
Ausschnittsdarstellung aus 1,
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3a–c schematische
Längsschnittdarstellungen
durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
-
4 eine
schematische Längsschnittdarstellung
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
im Ausschnitt,
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5 einen
Querschnitt durch die Vorrichtung aus 4,
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6a,
b Details einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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7 eine
Detaildarstellung aus 3c und
-
8 einen
Querschnitt durch die Detaildarstellung aus 7.
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In
den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente
bzw. entsprechende Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so
dass von einer entsprechenden erneuten Vorstellung abgesehen wird.
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In 1 ist
eine Übersicht über eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
und die dazu benötigten Hilfsmittel
dargestellt. Am Ort der Bohrung 2 ist eine Bohrgrube 7 dargestellt,
die eine Bohrspülung 6 für die Sicherung
und Stabilisierung der Bohrung 2 enthält. An der Erdoberfläche ist
eine Haspel 13 vorgesehen, die einen Führungsschlauch 5 in
vorkonfektionierter Länge
für die
zu erreichende Tiefe der Bohrung 2 bereithält und den
Führungsschlauch 5 entsprechend
dem Fortgang der Bohrung 2 nachführt.
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Am
Fuß der
Bohrung 2 ist eine Ramme 8 dargestellt, die über einen
spitzkegeligen bzw. konischen Meißelkopf 9 die Bohrung 2 in
das Erdreich 1 vorantreibt. Die Ramme 8 wird über einen
Druckschlauch 12 mit Druckluft versorgt. Der Druckschlauch 12 verläuft im Inneren
des Führungsschlauches 5 und
wird mit diesem zusammen von der Haspel 13 abgespult. An
der Drehachse der Haspel 13 ist ein Anschluss für Druckluft
bzw. gegebenenfalls Hydrauliköl
vorgesehen, so dass ein Kompressor bzw. Hydraulikaggregat 4 über die
Drehverbindung 14 im Zentrum der Haspel 13 dem
Druckschlauch bzw. den Schläuchen 12 die
Druckluft oder das Hydrauliköl
zuführen
kann.
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In 2 ist
die mit einem Kreis in 1 markierte Spitze, d. h. der
Meißelkopf 9,
und das Ende des Führungsschlauches 5 dargestellt.
Der Meißelkopf 9 hat
einen Durchmesser, der etwas größer ist als
der Durchmesser des Führungsschlauches 5. Meißelkopf 9 und
Führungsschlauch 5 überlappen teilweise.
Von innen ist der überlappende
Bereich durch eine Distanzhülse 17 stabilisiert,
so dass in diesem Beispiel eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Führungsschlauch 5 und
Meißelkopf 9 besteht.
Auch Klebeverbindungen oder andere Dichtverbindungen sind hierfür geeignet.
Der Meißelkopf 9 ist
entweder mit der Ramme 8 direkt verbunden oder mit einem
hier nicht dargestellten äußeren Schlauch oder
Rohr der Erdsonde 3.
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In
den 3a bis 3c ist
mittels schematischer Längsschnitte
dargestellt, wie in einer ersten erfindungsgemäßen Variante des Verfahrens
eine Erdsonde 3 in Erdreich 1 eingebracht wird.
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In 3a ist
ein Längsschnitt
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
dargestellt. Im Erdreich 1 wird mittels des Meißelkopfes 9 eine
Bohrung 2 eingeführt.
Der Meißelkopf 9 ist
spitz zulaufend konisch ausgeführt,
so dass das Erdreich 1 zur Seite verdrängt wird. Die Stufenform der
Frontfläche
gibt die gestaffelten Schneidflächen
des Meißelkopfes 9 wieder.
Im oberen Teil des Meißelkopfes 9 ist
der untere Teil der Ramme 8 gelagert. Der Schlagkörper der Ramme 8 ist
konisch geformt und wirkt mit einer ebenfalls konisch geformten
Schlagfläche
des Meißelkopfes 9 zusammen.
Mittels einer Distanzhülse 17 ist
im oberen Teil des Meißelkopfes 9 der äußere Schlauch 3' der Erdsonde 3 befestigt
und wird mit in die Bohrung 2 hineingezogen.
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Der
Durchmesser des Meißelkopfes 9 ist
etwas größer als
der Durchmesser des äußeren Schlauchs 3' der Erdsonde 3,
so dass ein Ringraum 16 entsteht, der in 3 offen
dargestellt ist. Dieser wird mit Bohrlösung 6 gefüllt, um
Reibung zwischen dem Erdreich 1 und dem äußeren Schlauch 3' der Erdsonde 3 zu
vermindern.
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Am
oberen Ende der Ramme 8 ist ein Druckschlauch 12 dargestellt,
der zusammen mit einem Entlüftungsschlauch 19 die
Ramme 8 mit Druckluft oder Hydrauliköl versorgt. Das verbrauchte
Fluid wird im Zwischenraum zwischen dem Entlüftungsschlauch 19 und
dem Druckschlauch 12 zur Oberfläche zurück geführt.
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Im
Zwischenraum zwischen dem Führungsschlauch 5 und
dem Entlüftungsschlauch 19 befinden
sich Ballastringe 18, die dem Auftrieb in der Bohrspülung 6 entgegenwirken.
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In 3b ist
die Bohrung 2 fertiggestellt worden. Die Ramme 8 ist
zusammen mit dem Druckschlauch 12 entfernt worden. In der
Bohrung verbleiben der Sondenfuß 10,
die Distanzhülse 17 und
der äußere Schlauch 3' bzw. das äußere Rohr
der Erdsonde 3.
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In 3c ist
der innere Schlauch 3'' der Erdsonde 3 in
die Bohrung abgeteuft worden. Somit ist in 3c der
untere Teil einer Erdsonde im eingebauten Zustand dargestellt, wobei
die Alternative dar gestellt ist, bei der der Meißelkopf 9 als Sondenfuß 10 im
Erdreich 1 verblieben ist. Bei der Erdsonde 3 handelt
es sich um eine Koaxial-Erdsonde 3.
Der Ringraum 16 um den äußeren Schlauch 3' herum ist durch
Zugabe von Zement verpresst worden, so dass die Bohrung stabil ist
und ein guter Wärmeaustausch stattfindet.
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In 4 ist
ein Detail aus 3a gezeigt. Es handelt sich
um einen Längsschnitt
oberhalb der Ramme 8. Konzentrisch von außen nach
innen sind Erdreich 1, der Ringraum 16 mit Bohrspülung 6,
ein äußerer Schlauch 3' der Erdsonde 3,
der Führungsschlauch 5,
Ballastringe 18, ein Entlüftungsschlauch 19,
der gegen Druck von außen
formstabil ist, und ein Druckschlauch 12 sowie Luft dargestellt,
die innerhalb des Druckschlauchs 12 unter hohem Druck steht und
innerhalb des Entlüftungsschlauchs 19 entspannt
ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Zwischenraum zwischen Entlüftungsschlauch 19 und dem
Führungsschlauch 5 mit
Druckluft beaufschlagt, so dass sich der Führungsschlauch 5 großflächig an den äußeren Schlauch 3' der Erdsonde 3 anschmiegt und
die Gewichtskraft auf den äußeren Schlauch 3' überträgt, so dass
dieser mit in die Bohrung 2 gezogen wird.
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Es
ist in der oberen Hälfte
zwischen den Ballastringen 18 außerdem eine Kombination aus
einem Stoppring 20 und einem Klemmring 21 innerhalb
und außerhalb
des Führungsschlauches 5 dargestellt. Stoppringe 20 und
Klemmringe 21 sind von innen und außen an den Führungsschlauch 5 geklemmt,
so dass diese in jedem Fall ortsfest relativ zum Führungsschlauch 5 sind
und mit Fortschritt der Bohrung mit in die Bohrung 2 hinabgezogen
werden. Der Stoppring 20 dient als Auflagefläche für die Ballastringe 18,
so dass diese an der Stelle des Stopprings 20 bzw. des
Klemmrings 21 ihre Gewichtskraft auf den Führungsschlauch 5 übertragen.
Solche Paare aus Stoppringen 20 und Klemmringen 21 sind alle
1 bis 2 m des Führungs schlauches 5 vorgesehen.
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In 5 ist
ein Querschnitt durch einen Teil der Darstellung gemäß 4 auf
der Höhe
eines Ballastrings 18 dargestellt. Von außen nach
innen entsprechen die Elemente den in 4 vorgestellten.
Der Entlüftungsschlauch 19 besteht
aus einem widerstandsfähigen
Material wie Polyethylen, so dass trotz des innerhalb des Entlüftungsschlauches 19 herrschenden
niedrigen Luftdrucks bei Beaufschlagung des Zwischenraums zwischen
Entlüftungsschlauch 19 und
Führungsschlauch 5 mit Druckluft
der Entlüftungsschlauch 19 nicht
zusammengepresst wird.
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In 6a ist
eine Variante zu 3a dargestellt, nämlich zum Übergang
zwischen Druckschlauch 12 und Ramme 8. Von außen nach
innen sind das Erdreich 1, der mit Bohrspülung 6 gefüllte Ringraum 16,
der äußere Erdsondenschlauch 3', der Führungsschlauch 5 und
ein Druckschlauch 12 dargestellt. Der Führungsschlauch 5 setzt
am oberen Ende der Ramme 8 an und ist an dieser befestigt.
-
In 6b ist
der untere Teil der Variante nach 6a detailliert
dargestellt. Der Meißelkopf 9 mit
den Schneidkanten wird von der Ramme 8 beaufschlagt. Mittels
einer Distanzhülse 17 ist
am Meißelkopf 9 von
innen der äußere Erdsondenschlauch 3' befestigt.
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In 7 ist
ein Detail von 3c dargestellt. Von außen nach
innen folgen aufeinander Erdreich 1, das zur Erdsonde 3 hin
verdichtet ist, wodurch der Wärmeaustausch
wegen der erhöhten
Wärmeleitung verbessert
ist, der Ringraum 16 mit der Verpressung 6, der äußere Schlauch 3' der Erdsonde 3 und
der innere Schlauch 3'' der Erdsonde 3.
In dem Betriebszustand, in dem kalte Flüssigkeit die Erdwärme aufnehmen
soll, wird die kalte Flüssigkeit
durch den Zwischenraum zwischen innerem und äußerem Schlauch hindurchge führt und
die erwärmte
Flüssigkeit
durch den inneren Schlauch 3'' wieder zur
Oberfläche
zurückgeführt.
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8 zeigt
einen Querschnitt der Darstellung nach 7.
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- 1
- Erdreich
- 2
- Bohrung
- 3
- Erdsonde
- 3'
- äußerer Schlauch
bzw. äußeres Rohr
- 3''
- innerer
Schlauch bzw. inneres Rohr
- 4
- Kompressor
- 5
- Führungsschlauch
- 6
- Bohrspülung
- 7
- Bohrgrube
- 8
- Ramme
- 9
- Meißelkopf
- 10
- Sondenfuß
- 12
- Druckschlauch
- 13
- Haspel
- 14
- Drehverbindung
- 16
- Ringraum
- 17
- Distanzhülse
- 18
- Ballastringe
- 19
- Entlüftungsschlauch
- 20
- Stoppring
- 21
- Klemmring