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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbessern von Abbildungseigenschaften
eines optischen Systems.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein optisches System mit verbesserten
Abbildungseigenschaften.
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Optische
Systeme werden bspw. in Form von Projektionsobjektiven in der Halbleiterlithographie zur
Herstellung von feinstrukturierten Bauelementen verwendet. In der
vorliegenden Beschreibung wird insbesondere auf ein derartiges Projektionsobjektiv Bezug
genommen.
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Derartige
optische Systeme weisen eine Mehrzahl von optischen Elementen auf,
die bspw. als Linsen, Spiegel oder Planparallelplatten mit unterschiedlichsten
Reflexions-/Refraktionseigenschaften ausgebildet sein können.
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Ein
Projektionsobjektiv wird verwendet, um eine Struktur bzw. ein Muster
einer Maske (Retikel) auf ein lichtempfindliches Substrat abzubilden.
Hierbei wird die Struktur, die in der Objektebene des optischen
Systems angeordnet ist, durch eine Beleuchtungsquelle und ihre zugehörige
Beleuchtungsoptik beleuchtet. Das durch die Struktur transmittierte
Licht wird durch das optische System geleitet und belichtet das
lichtempfindliche Substrat, das in der Bildebene des optischen Systems
angeordnet ist.
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Die
auf dem Substrat abzubildenden Strukturen werden heutzutage immer
kleiner ausgebildet, um die Integrationsdichte der Strukturen in
immer kleiner werdenden Bauelementen zu erhöhen. Daher besteht
eine erhöhte Anforderung an optische Systeme, ihre Abbildungseigenschaften
und ihr Auflösungsvermögen derart zu verbessern,
so dass ihre Abbildungsqualität erhöht wird.
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Die
Abbildungsqualität eines optischen Systems ist durch in
dem optischen System auftretende Abbildungsfehler, wie bspw. Aberrationen,
bedingt. Solche Abbildungsfehler können während
des Betriebs des optischen Systems thermisch induziert werden, indem
sich zumindest ein optisches Element des optischen Systems erwärmt
und die Abbildungseigenschaften des optischen Systems verändert.
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Infolge
der Erwärmung des zumindest einen optischen Elements kann
eine irreversible, strahlungsbedingte Veränderung des Materials
des zumindest einen optischen Elements auftreten. Beispielsweise
führt eine Dichteveränderung des Materials (Kompaktifizierung)
zu einer lokalen Veränderung der Brechzahl des optischen
Elements. Ferner ist es möglich, das eine temporäre,
reversible Materialveränderung des optischen Elements in
Form einer Brechzahländerung oder auch einer geometri schen Verformung
auftreten kann und die Abbildungseigenschaften des optischen Systems
beeinflusst.
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Abhängig
vom Beleuchtungsmodus des optischen Systems kann die Erwärmung
des zumindest einen optischen Elements rotationssymmetrisch oder nicht-rotationssymmetrisch
relativ zur optischen Achse des optischen Systems sein. Nicht-rotationssymmetrische
Erwärmungen werden bspw. durch eine Dipol-Beleuchtung hervorgerufen,
die durch eine Maske oder ein Gitter in der Beleuchtungsoptik erzeugt
wird.
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Es
ist bekannt, dass thermisch induzierte Abbildungsfehler mittels
einer Verformung der optischen Elemente zumindest teilweise korrigiert
werden können. Im Allgemeinen erzeugen solche Verformungen
bestimmte Welligkeiten (azimutale Periodizitäten) in den
Wellenfrontverläufen der optischen Elemente, mit denen
entsprechende Welligkeiten von Wellenfrontfehlerverläufen
zumindest teilweise korrigiert werden. Unter Welligkeit (azimutaler
Periodizität) von Wellenfronten ist das ganzzahlige Vielfache eines
Winkels zu 2π zu verstehen, wodurch die Wellenfront nach
ihrer azimutalen Drehung um den Pupillenmittelpunkt wieder in sich
selbst übergeht.
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Es
ist aus der
WO 99/67683 bekannt,
dass eine Linse, die in einer Fassung in einem optischen System
angeordnet ist, mittels eines Manipulators mechanisch verformt werden
kann. Hierbei weist der Manipulator einen oder mehrere Aktuatoren
auf, die an der Linse etwa senkrecht zur optischen Achse angreifen
und an ihr nicht-rotationssymmetrische und von der Radialen abweichende
Kräfte erzeugen. Auf Grund der sich einstellenden Verbiegung
der Linse kann ein Abbildungsfehler induziert werden, der einen
Abbildungsfehler des Gesamtsystems kompensiert, so dass gezielt
Abbildungsfehler des optischen Systems minimiert werden.
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Allerdings
hat sich im täglichen Umgang mit mechanischen Manipulatoren
herausgestellt, dass durch eine Verformung des optischen Elements
nur einfache, d. h. niederwellige Wellenfrontfehlerverläufe
korrigiert werden können. Weist das optische Element einen
komplizierten Wellenfrontfehlerverlauf auf, ist es erforderlich, dass
das optische Element in einer höherwelligen Weise verformt
wird. Solch eine Verformung ist mechanisch nur sehr aufwändig
zu realisieren. Ferner treten sowohl im optischen Element als auch
zwischen dem optischen Element und seiner Fassung mechanische Spannungen
auf, die das optische Element bzw. seine Fassung beschädigen
können. Hierdurch ist der Einsatzbereich von mechanischen
Manipulatoren zum Korrigieren von Abbildungsfehlern stark beschränkt.
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Aus
der
EP 0 678 768 B1 ist
eine Projektionsbelichtungsvorrichtung mit mehreren optischen Elementen
bekannt. Den optischen Elementen sind thermische Manipulatoren zugeordnet,
die an den optischen Elementen umfänglich verteilt angeordnet sind.
Die thermischen Manipulatoren wirken einer nicht-rotationssymmetrischen
Temperaturverteilung, die das Abbildungsvermögen der Projektionsbelichtungsvorrichtung
herabsetzt, durch Kühlen oder Erwärmen von Teilbereichen
der optischen Elemente entgegen. Aufgrund der Temperaturänderung
der optischen Elemente ändern sich ihre Materialeigenschaften,
wie bspw. ihre Wärmeausdehnungskoeffizienten und ihre Brechzahl,
und ihre Geometrie.
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Ferner
ist es möglich, Abbildungsfehler durch Lageverstellen,
d. h. durch Verschieben, Verkippen und/oder Drehen der optischen
Elemente zu verringern.
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Ferner
ist aus der
US 6,198,579
B1 ein optisches System bekannt, bei dem zumindest einer
Linse mehrere thermische Manipulatoren zugeordnet sind. Die Manipulatoren
sind an der Linse umfänglich verteilt angeordnet und dazu
ausgelegt, durch Kühlen oder Erwärmen der Linse
ihre Temperaturverteilung und ihre Geometrie zu verändern.
Hierdurch können Abbildungsfehler des optischen Elements
zumindest teilweise korrigiert werden. Die Manipulatoren sind als
Peltier-Elemente ausgebildet.
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Ein
Nachteil von thermischen Manipulatoren ist, dass die optimale thermisch
bedingte Verformung der optischen Elemente erst verzögert
eintritt. Dies beruht auf der Tatsache, dass durch Erwärmen/Kühlen
der optischen Elemente erst die gewünschte Temperaturverteilung
in den optischen Elementen eingestellt werden muss. Aus der täglichen
Erfahrung im Umgang mit thermisch zu verformenden optischen Elementen
ist es bekannt, dass die Zeit zwischen der Inbetriebnahme der thermischen
Manipulatoren und der gewünschten Verformung der optischen
Elemente mehrere Minuten, etwa bis zu zehn Minuten betragen kann.
Hierdurch kann es bei der Verwendung des optischen Systems zu erheblichen Verzögerungen
kommen.
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Ein
weiterer Nachteil von thermischen Manipulatoren zum Korrigieren
von Abbildungsfehlern ergibt sich durch eine aufwändig
zu berechnende Änderung der Abbildungseigenschaften eines
optischen Elements aufgrund der induzierten Temperaturveränderung.
Werden optische Elemente temperaturbedingt verformt, ändern
sich die Abbildungseigenschaften der optischen Elemente, bspw. die
Brechzahl, ebenfalls mit der Temperatur. Um eine bestmögliche
Korrektur der Abbildungsfehler zu erreichen, muss folglich die durch
die Temperatur bedingte Verformung der optischen Elemente bedacht
und genauestens gesteuert werden.
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Aus
US 2006/0244940 A1 ist
ein Projektionsobjektiv für die Mikrolithographie bekannt,
das sowohl mechanische als auch thermische Manipulatoren umfasst.
Der thermische Manipulator besteht aus einer Anordnung von Infrarotlichtemittern,
die eines der optischen Elemente so erwärmen, dass eine nicht-rotationssymmetrische
Wärmeverteilung in eine rotationssymmetrische Wärmeverteilung überführt
wird. Der mechanische Manipulator, der mittels einer mechanischen
Krafteinwirkung ein oder mehrere optische Elemente lageverstellt,
wird dazu eingesetzt, die nach der thermischen Korrektur verbleibenden
rotationssymmetrischen Abbildungsfehler zu korrigieren.
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Ferner
ist aus
US 2006/014662
A1 ein optisches Immersionssystem bekannt, bei dem zur
Korrektur von Aberrationen optische Elemente mechanisch und thermisch
verformt werden.
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Es
besteht weiterhin ein Bedürfnis an einem Verfahren zum
Verbessern von Abbildungseigenschaften eines optischen Systems,
mit dem Abbildungsfehler des optischen Systems wirksam in kurzer
Zeit verringert werden können.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein solches Verfahren
bereitzustellen.
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Es
ist ferner eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein hinsichtlich
der Abbildungseigenschaften verbessertes optisches System bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch ein Verfahren zum Verbessern von Abbildungseigenschaften
eines optischen Systems gelöst, wobei das optische System
eine Mehrzahl von optischen Elementen aufweist, wobei zum zumindest
teilweisen Korrigieren zumindest eines Abbildungsfehlers zumindest
ein erstes optisches Element aus der Mehrzahl der optischen Elemente
mittels mechanischer Krafteinwirkung lageverstellt und/oder verformt
und mittels thermischer Einwirkung verformt wird oder das zumindest
erste optische Element mittels mechanischer Krafteinwirkung lageverstellt
und/oder verformt und zumindest ein zweites optisches Element aus
der Mehrzahl der optischen Elemente mittels thermischer Einwirkung
verformt wird.
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Des
Weiteren wird erfindungsgemäß die Aufgabe durch
ein optisches System mit verbesserten Abbildungseigenschaften gelöst,
wobei das optische System eine Mehrzahl von optischen Elementen
aufweist, wobei der Mehrzahl von optischen Elementen eine Mehrzahl
von Manipulatoren zum Lageverstellen und/oder zum aktiven Verformen
der Mehrzahl der optischen Elemente zugeordnet ist, wobei zumindest
ein erster Manipulator aus der Mehrzahl der Manipulatoren als mechanischer
Manipulator und zumindest ein zweiter Manipulator aus der Mehrzahl der
Manipulatoren als thermischer Manipulator ausgebildet ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren und das erfindungsgemäße
optische System verbessern die Abbildungseigenschaften des optischen
Systems, indem zumindest ein erstes optisches Element, das in dem
optischen System aufgenommen ist, mittels einer mechanischen Krafteinwirkung
lageverstellt und/oder verformt und einer thermischen Einwirkung verformt
wird. Alternativ ist es vorgesehen, dass das zumindest erste optische
Element mittels mechanischer Krafteinwirkung lageverstellt und/oder
verformt und zumindest ein zweites optisches Element, das in dem
optischen System aufgenommen ist, mittels thermischer Einwirkung
verformt wird. Die mechanischen Krafteinwirkungen bzw. die thermischen
Einwirkungen werden mittels mechanischer bzw. thermischer Manipulatoren
erzeugt.
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Die
mechanische Lageverstellung und/oder Verformung und die thermische
Verformung des zumindest ersten und/oder zumindest zweiten optischen
Elements führt zu einem geänderten Wellenfrontverlauf
des optischen Systems, so dass hierdurch zumindest ein Abbildungsfehler
zumindest teilweise korrigiert werden kann.
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Erfindungsgemäß ist
unter einer mechanischen/thermischen Verformung eines optischen
Elements eine optische Veränderung seiner Eigenschaften,
insbesondere seiner Geometrie und/oder seiner Materialeigenschaften,
wie z. B. Brechzahl, Wärmeausdehnungskoeffizient oder dergleichen,
zu verstehen.
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Unter
einer mechanischen Lageverstellung eines optischen Elements ist
ein Verschieben entlang oder quer zur optischen Achse, ein Drehen
um die optische Achse und/oder ein Verkippen zu verstehen.
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Die
optischen Elemente können bspw. als Linsen, Spiegel oder
Planparallelplatten mit unterschiedlichsten Refraktions- und Reflektionseigenschaften
ausgebildet sein.
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Durch
eine Lageverstellung und/oder Verformung von optischen Elementen
mittels mechanischer Krafteinwirkung und Verformung mittels thermischer
Einwirkung ergeben sich vorteilhafterweise zwei verschiedene Möglichkeiten,
Grundordnungen und höhere Ordnungen von Abbildungsfehlern
des optischen Systems zu korrigieren. Beide Arten, ein optisches
Element zu verformen oder lagezuverstellen, sind ausreichend bekannt
und können gut steuerbar und gezielt zum Korrigieren von
Wellenfrontfehlerverläufen des optischen Systems eingesetzt werden.
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Ein
weiterer Vorteil beruht darauf, dass ein thermisches Verformen eines
optischen Elements dann eingesetzt werden kann, wenn ein mechanisches
Verformen zu einer Beschädigung des optischen Elements
oder seiner Fassung führen würde. Die thermische
Verformung des optischen Elements ermöglicht somit eine
Korrektur von Abbildungsfehlern, die eine einfache mechanische Verformung nicht
zulassen würde.
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Ferner
verringert eine gleichzeitig durchgeführte mechanische
Lageverstellung und/oder Verformung und thermische Verformung von
optischen Elementen die für eine Korrektur von Abbildungsfehlern
nötige Zeit.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung wird das zumindest erste optische
Element zeitlich überlagert mittels mechanischer Krafteinwirkung
lageverstellt und/oder verformt und mittels thermischer Einwirkung
verformt oder es wird das zumindest erste optische Element mittels
mechanischer Krafteinwirkung lageverstellt und/oder verformt und
zeitlich überlagert das zumindest zweite optische Element
mittels thermischer Einwirkung verformt.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass komplizierte Wellenfrontfehlerverläufe
des optischen Systems im Zusammenspiel einer mechanisch und einer
thermisch induzierten Manipulation eines optischen Elements optimal
korrigiert werden können.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird das zumindest erste
optische Element mittels einer zeitlich konstanten mechanischen
Krafteinwirkung lageverstellt und/oder verformt.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass die mechanische Krafteinwirkung
auf einfache und leicht kontrollierbare Weise bereitgestellt werden
kann. Die Korrekturwirkung einer zeitlich konstanten mechanischen
Krafteinwirkung auf optische Elemente ist ausreichend bekannt und
kann daher gut vorhergesagt werden. Ferner sind die technischen
Anforderungen an mechanische Manipulatoren, die eine zeitlich konstante
mechanische Krafteinwirkung erzeugen, geringer als bei solchen Manipulatoren,
die eine zeitlich veränderliche mechanische Krafteinwirkung
erzeugen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird das zumindest erste
optische Element und/oder das zumindest zweite optische Element
mittels einer zeitlich veränderlichen thermischen Einwirkung,
beispielsweise mittels einer zeitlich linear ansteigenden thermischen
Einwirkung, verformt.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass die thermische Einwirkung
optimal an die zeitlich veränderlichen Wellenfrontfehlerverläufe
des optischen Systems angepasst werden können. Hierdurch
können die Abbildungsfehler des optischen Systems besonders
gut korrigiert werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die mechanische Krafteinwirkung
zur Lageverstellung und/oder Verformung des ersten optischen Elements
in einer Zeitdauer von weniger als 1 Sekunde, vorzugsweise von weniger
als 500 Millisekunden, weiter vorzugsweise von weniger als 100 Millisekunden
eingestellt und/oder variiert.
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Bei
dem optischen System ist dem zumindest einen mechanischen Manipulator
eine Steuerungsvorrichtung zugeordnet, die den mechanischen Manipulator
in einer Zeitdauer von weniger als 1 Sekunde, vorzugsweise von weniger
als 500 Millisekunden, weiter vorzugsweise von weniger als 100 Millisekunden
zur Einstellung und/oder Variation der mechanischen Krafteinwirkung
aktuiert. Außerhalb dieser Zeitdauer befindet sich der
Manipulator jeweils im Ruhezustand.
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Der
zumindest eine mechanische Manipulator wird somit nur über
eine minimale Zeitdauer angesteuert, um die gewünschte
Krafteinwirkung einzustellen und/oder zu variieren, um das erste
optische Element beispielsweise lagezuverstellen und/oder zu verformen,
und unmittelbar danach wird die Aktuierung des mechanischen Manipulators
unterbrochen, so dass sich eine eingestellte mechanische Kraftwirkung
ergibt. Diese eingestellte mechanische Krafteinwirkung ist konstant
und kann betragsmäßig einen Wert größer
als Null oder annähernd gleich Null haben. Diese kurzzeitigen
Aktuierungen des mechanischen Manipulators haben den Vorteil, dass
die durch die Aktuierung des mechanischen Manipulators erzeugten
Schwingungen oder Vibrationen im optischen System abklingen können,
bevor das optische System, insbesondere wenn dies ein Projektionsobjektiv
für die Mikrolithographie ist, zum Belichten eines Substrats
verwendet wird. Das Substrat, auch als Wafer bezeichnet, ist in
eine Mehrzahl von einzelnen Bereichen unterteilt, die auch als „Die"
bezeichnet werden. Üblicherweise wird jedes Die einzeln
nacheinander belichtet. Vor dem Beginn einer „Die"-Belichtung
wird durch die vorstehend genannte Maßnahme gewährleistet,
dass die durch die Aktuierung des mechanischen Manipulators hervorgerufenen
Schwingungen abgeklungen sind.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die mechanische Krafteinwirkung
zur Lageverstellung und/oder Verformung des ersten optischen Elements
in zeitlichen Abständen Δtmech angepasst.
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Diese
Ausgestaltung stellt den Fall einer intervallweisen Einstellung
und/oder Variation der mechanischen Krafteinwirkung auf das erste
optische Element dar. Die zeitlichen Abstände Δtmech sind dabei vorzugsweise an die zeitlichen
Abstände der Belichtung der einzelnen Dies angepasst. Mit
anderen Worten wird der mechanische Manipulator „Die für Die"
angesteuert, um die Lage oder Verformung des ersten optischen Elements
an die aufgrund der Erwärmung der optischen Elemente des
Systems erforderliche Abbildungskorrektur anzupassen.
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Bei
dem optischen System aktuiert die zuvor genannte Steuerungsvorrichtung
entsprechend den zumindest einen mechanischen Manipulator in zeitlichen
Abständen Δtmech wieder.
Die zeitlichen Abstände Δtmech der
Ansteuerung bzw. Aktuierung des mechanischen Manipulators sind somit
größer als die Zeitdauer der Aktuierung selbst,
und liegen im Mittel beispielsweise im Bereich von 1 bis 5 Sekunden,
was dem zeitlichen Abstand der Einzelbelichtung jedes einzelnen
Dies entspricht.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die thermische Einwirkung
auf das erste und/oder zweite optische Element kontinuierlich durchgeführt.
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Ein
thermischer Manipulator ist im Unterschied zu dem mechanischen Manipulator
nicht mit dem Problem von Schwingungen und Vibrationen behaftet.
Der thermische Manipulator kann daher kontinuierlich aktuiert werden,
um thermische Zeitkonstanten zu verringern.
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Aber
auch im Fall des thermischen Manipulators kann es bevorzugt sein,
wenn die thermische Einwirkung auf das erste und/oder zweite optische Element
in zeitlichen Abständen Δttherm durchgeführt wird.
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Bei
dem optischen System ist entsprechend auch für den zumindest
einen thermischen Manipulator eine Steuerungsvorrichtung zugeordnet,
die den thermischen Manipulator kontinuierlich oder in zeitlichen
Abständen Δttherm aktuiert.
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Vorzugsweise
werden die zeitlichen Abstände Δttherm und Δtmech der Aktuierung der mechanischen Krafteinwirkung
und der thermischen Einwirkung so gewählt, dass das Verhältnis Δttherm/Δtmech im Bereich
von 0 bis etwa 10 liegt. Der Wert 0 bedeutet dabei eine kontinuierliche
Aktuierung des thermischen Manipulators, ein Wert von etwa 1 einer
Aktuierung des mechanischen Manipulators und des thermischen Manipulators
in gleichen zeitlichen Abständen, beispielsweise „Die
für Die", und ein Wert von größer 1,
beispielsweise 7 bis 10, bedeutet, dass der thermische Manipulator
für die Zeitdauer einer vollständigen Waferbelichtung
aktuiert wird, also die Aktuie rung des thermischen Manipulators
nicht nach jeder einzelnen Belichtung eines einzelnen Dies unterbrochen
wird, während dies für den mechanischen Manipulator
weiterhin der Fall ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die thermische Einwirkung
derart durchgeführt, dass sie eine rotationssymmetrische
Temperaturverteilung in dem zumindest ersten optischen Element und/oder
in dem zumindest zweiten optischen Element erzeugt.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass aufgrund der sich in den
optischen Elementen einstellenden rotationssymmetrischen Temperaturverteilung
Abbildungsfehler des optischen Systems korrigiert werden, die auf
einer rotationssymmetrischen Erwärmung der optischen Elemente
beruhen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die thermische Einwirkung
derart durchgeführt, dass sie eine nicht-rotationssymmetrische
Temperaturverteilung in dem zumindest ersten optischen Element und/oder
in dem zumindest zweiten optischen Element erzeugt.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass mittels einer in den optischen
Elementen induzierten, nicht-rotationssymmetrischen Temperaturverteilung Abbildungsfehler
korrigiert werden können, die auf einer nicht-rotationssymmetrischen
Erwärmung der optischen Elemente beruhen, wie sie bspw.
durch Beleuchtungspole erzeugt werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die thermische Einwirkung
derart durchgeführt, dass sie eine Temperaturänderung
in einem Randbereich des zumindest ersten optischen Elements und/oder
des zumindest zweiten optischen Elements erzeugt.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass die Temperaturänderung
in dem optisch nicht genutzten Bereich der optischen Elemente bereitgestellt
wird. Ausgehend von den Randbereichen kann sich die induzierte Temperaturänderung
in den gesamten optischen Elementen ausdehnen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die mechanische Krafteinwirkung
derart durchgeführt, dass sie einen Wirkungsbereich der
thermischen Einwirkung erweitert.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass im Unterschied zu einer
nur mechanisch induzierten oder nur thermisch induzierten Verformung
des optischen Elements eine stärkere Verformung erreicht wird.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung werden die mechanische
Krafteinwirkung und die thermische Einwirkung derart durchgeführt,
dass sie eine Zeitspanne zwischen einer Ist- und Soll-Korrektur
des zumindest einen Abbildungsfehlers minimieren.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass das zumindest teilweise
Korrigieren des zumindest einen Abbildungsfehlers schnell erfolgt.
Hierdurch verringern sich vorteilhafterweise Wartungszeiten während des
Betriebs des optischen Systems.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung werden vor dem zumindest
teilweisen Korrigieren des zumindest einen Abbildungsfehlers der
zumindest eine Abbildungsfehler bestimmt.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass basierend auf der Kenntnis
des Abbildungsfehlers dieser optimal verbessert werden kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird der zumindest eine
Abbildungsfehler durch unmittelbares Messen eines Wellenfrontverlaufes
bestimmt.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass der Abbildungsfehler auf
einfache Weise ohne weiteren technischen Aufwand bestimmt werden
kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird der zumindest eine
Abbildungsfehler durch Abschätzen einer feld- und beugungswinkelabhängigen Lichtverteilung
in dem optischen System bestimmt.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass hierdurch eine weitere Methode
zum Bestimmen des zumindest einen Abbildungsfehlers bereitgestellt
wird, die auf einfache Weise durchgeführt werden kann. Das
Abschätzen der Lichtverteilung im optischen System verwendet
eine Kenntnis von Schicht- und Volumenabsorptionskoeffizienten der
optischen Elemente. Ausgehend von der Beleuchtungsweise der Struktur
durch die Beleuchtungsquelle und Beleuchtungsoptik wird die in den
optischen Elementen absorbierte Intensität und die Temperaturverteilung
der optischen Elemente bestimmt. Hieraus können die Wärmeausdehnungskoeffizienten
und die Brechzahlen der optischen Elemente berechnet werden, um auf
den Wellenfrontfehlerverlauf des optischen Systems zurückzuschließen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird der zumindest eine
Abbildungsfehler durch Vergleichen der feld- und beugungswinkelabhängigen Lichtverteilung
in dem optischen System mit der feld- und beugungswinkelabhängigen
Lichtverteilung von Referenzmessungen bestimmt.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass eine noch weitere Möglichkeit
zur Bestimmung der Abbildungsfehler bereitgestellt wird, die auf
einfache Weise ausgeführt werden kann. Da die Abbildungsfehler der
Referenzlichtverteilungen bekannt sind, kann direkt auf den zumindest
einen Abbildungsfehler des optischen Systems geschlossen werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird der zumindest eine
Abbildungsfehler durch Messen der feld- und beugungswinkelabhängigen
Lichtverteilung in zumindest einer Ebene des optischen Systems mittels
eines Detektors bestimmt.
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Diese
Maßnahme stellt eine noch weitere einfach durchführbare
Möglichkeit zum Bestimmen der Abbildungsfehler des optischen
Systems bereit. Vorzugsweise wird das Messen der Lichtverteilung vor
einer Substratbelichtung durchgeführt, wobei ein Detektor,
wie z. B. eine CCD-Kamera, verwendet wird. Die Lichtverteilung kann
bspw. in einer pupillenahen, feldnahen und/oder intermediären
Ebene des optischen Systems gemessen werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird eine zeitliche Entwicklung
des zumindest einen Abbildungsfehlers bestimmt, nachdem der zumindest eine
Abbildungsfehler bestimmt worden ist und bevor das zumindest teilweise
Korrigieren des zumindest einen Abbildungsfehlers durchgeführt
wird.
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Diese
Maßnahme ermöglicht ein optimales Korrigieren
des Abbildungsfehlers aufgrund der Kenntnis der zukünftig
auftretenden Abbildungsfehler.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird eine Kenntnis des
zumindest einen Abbildungsfehlers verwendet, um die zeitliche Entwicklung
des zumindest einen Abbildungsfehlers zu bestimmen.
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Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass die zukünftige
zeitliche Entwicklung des Abbildungsfehlers basierend auf dem vorhandenen
Abbildungsfehler genauestens vorhergesagt werden kann. Ferner können
zusätzlich bereits aufgetretene Abbildungsfehler zu früheren
Zeitpunkten bei der Vorhersage der zeitlichen Entwicklung des zumindest
einen Abbildungsfehlers berücksichtigt werden, so dass
das Vorhersagen der zeitlichen Entwicklung noch präziser
erfolgen kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird zum zumindest teilweisen
Korrigieren des zumindest einen Abbildungsfehlers eine bestmöglichst erreichbare
Korrektur bestimmt.
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Diese
Maßnahme ermöglicht eine optimale Korrektur des
Abbildungsfehlers unter Einbeziehen aller möglichen, durchführbaren
Korrekturen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen optischen System kann gemäß den
in den Ansprüchen angegebenen bevorzugten Ausgestaltungen
des optischen Systems das zuvor beschriebene Verfahren zum Verbessern
der Abbildungseigenschaften des optischen Systems angewendet werden.
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Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und der beigefügten Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen
Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung
einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand einiger ausgewählter
Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit der beiliegenden
Zeichnung näher beschrieben und erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines optischen Systems während
einer Belichtung eines Substrats;
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2 eine
schematische Darstellung einer zumindest teilweisen Korrektur zumindest
eines Abbildungsfehlers; und
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3 ein
Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Verbessern von Abbildungseigenschaften des optischen Systems.
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In 1 ist
ein mit dem allgemeinen Bezugszeichen 10 versehenes optisches
System dargestellt, das eine Abbildung von einer Struktur 20 oder
einem Muster einer Maske (Retikel) auf ein lichtempfindliches Substrat 22 erlaubt.
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Ein
derartiges optisches System 10 kann als Projektionsobjektiv
zum Herstellen feinstrukturierter Bauelemente in der Mikrolithographie
verwendet werden.
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Eine
Beleuchtungsquelle 24, der eine Beleuchtungsoptik 25 zugeordnet
ist, beleuchtet die Struktur 20, die in einer Objektebene 26 des
optischen Systems 10 angeordnet ist. Lichtstrahlen 28 werden
durch Teilbereiche der Struktur 20 transmittiert und treffen
auf das optische System 10. Das optische System 10 bildet
die Struktur 20 verkleinert auf das lichtempfindliche Substrat 22 ab,
das in einer Bildebene 30 des optischen Systems 10 angeordnet
ist.
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Das
optische System 10 weist eine Mehrzahl von optischen Elementen,
in der schematischen Darstellung vier optische Elemente 42–48 auf,
die als Linsen, Spiegel oder Planparallelplatten unterschiedlichster
Refraktions- und Reflexionseigenschaften ausgebildet sein können.
Jedes optische Element 42–48 ist in jeweils
einer Fassung 50–56 in dem optischen
System 10 aufgenommen.
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Während
des Betriebs des optischen Systems 10 kann zumindest ein
Abbildungsfehler durch eine Erwärmung eines oder mehrerer
optischer Elemente 42–48 auftreten. Infolge
der Erwärmung können sich strahlungsbedingt Materialeigenschaften der
optischen Elemente 42–48 irreversibel
verändern. Beispielsweise kann sich die Dichte der optischen
Elemente 42–48 ändern (Kompaktifizierung, Verdünnung),
so dass hierdurch Brechzahlen oder Wärmeausdehnungskoeffizienten
der optischen Elemente 42–48 verändert
werden. Ferner kann die Erwärmung der optischen Elemente 42–48 zu
einer temporaren Geometrie- und Materialeigenschaftenveränderung
führen.
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Die
Erwärmung der optischen Elemente 42–48 kann
rotationssymmetrisch oder nicht-rotationssymmetrisch relativ zu
einer optischen Achse O des optischen Systems 10 auftreten.
Nicht-rotationssymmetrische Erwärmungen werden bspw. durch eine
Maske oder ein Gitter in der Beleuchtungsoptik 25 hervorgerufen,
wobei durch diese Beleuchtungspole für das optische System
erzeugt werden können.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren dient zum Verbessern
der Abbildungseigenschaften des optischen Systems 10, indem
zumindest ein Abbildungsfehler des optischen Systems 10 korrigiert
wird.
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Hierzu
weist das optische System 10 eine Mehrzahl von Manipulatoren,
in der schematischen Darstellung vier Manipulatoren 62–68 auf,
die der Mehrzahl der optischen Elemente zugeordnet sind. Die Manipulatoren 62–68 können
als mechanische Manipulatoren 62, 64 oder als
thermische Manipulatoren 66, 68 ausgebildet sein.
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Es
kann bspw. einem optischen Element 42 zumindest ein mechanischer
Manipulator 62 und zumindest ein thermischer Manipulator 66 zugeordnet sein.
Ferner ist es möglich, dass jeweils einem optischen Element 44, 46 jeweils
zumindest ein mechanischer Manipulator 64 oder zumindest
ein thermischer Manipulator 68 zugeordnet ist und auf das
optische Element 44, 46 wirkt.
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Die
Manipulatoren 62–68 dienen zum zumindest
teilweisen Korrigieren zumindest eines Abbildungsfehlers des optischen
Systems 10. Je ein mechanischer Manipulator 62, 64 kann
einen oder mehrere Aktuatoren aufweisen, die an dem optischen Element 42, 44 angreifen
und eine mechanische Krafteinwirkung 72, 74 auf
das optische Element 42, 44 erzeugen. Hierdurch
wird das optische Element 42, 44 lageverstellt
oder mechanisch verformt, wobei es bei einer Verformung hinsichtlich
seiner Eigenschaften, insbesondere seiner Geometrie und/oder seiner
Materialeigenschaften, wie z. B. die Brechzahl oder dergleichen,
optisch verändert wird. Eine Lageverstellung des optischen
Elements 42, 44 führt dagegen nicht zu
einer Veränderung der Geometrie oder der Materialeigenschaften
des optischen Elements 42, 44, sondern eine Lageverstellung
bedeutet hier eine Verschiebung des optischen Elements 42, 44 in
Richtung oder quer zur Richtung der optischen Achse O, eine Drehung
des optischen Elements 42, 44 um die optische
Achse O und/oder eine Verkippung des optischen Elements 42, 44 um
eine Achse senkrecht zur optischen Achse O.
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Die
mechanische Krafteinwirkung 72, 74 kann an beliebigen
Bereichen des optischen Elements 42, 44 angreifen.
Ferner setzt sie sofort nach Inbetriebnahme der mechanischen Manipulatoren 62, 64 ein
und wirkt nach der Aktuierung zeitlich konstant, wobei sie betragsmäßig
einen Wert größer als Null oder annähernd
gleich Null haben kann.
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Die
mechanischen Manipulatoren 62, 64 können
bspw. Aktuatoren für ein deformierbares Linsenelementaufweisen,
um 2-wellige Abbildungsfehler zu korrigieren, oder Aktuatoren zum
Lageverstellen des optischen Elements 42, 44.
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Die
mechanischen Manipulatoren 62, 64 werden nur für
kurze Zeitdauer aktuiert, um die gewünschte mechanische
Krafteinwirkung einzustellen und/oder zu variieren. Diese Zeitdauer
liegt im Bereich von weniger als etwa 1 Sekunde, vorzugsweise von
weniger als 500 Millisekunden, weiter vorzugsweise von weniger als
100 Millisekunden. Diese Zeitdauer ist ausreichend, da die mechanischen
Manipulatoren 62, 64 unmittelbar wirken, d. h.
ihre Zeitkonstanten zur Einstellung und/oder Variation der gewünschten
mechanischen Krafteinwirkung sind minimal.
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Die
mechanischen Manipulatoren 62, 64 werden vorzugsweise
immer dann aktuiert bzw. angesteuert, wenn die Belichtung des Substrats 22 gerade
unterbrochen ist. Das Substrat 22, auch als Wafer bezeichnet,
weist auf seiner zu belichtenden Oberfläche eine Unterteilung
in eine Vielzahl von nacheinander zu belichtenden Dies auf, und
die mechanischen Manipulatoren 62, 64 werden vorzugsweise
dann angesteuert, wenn die Belichtung eines vorhergehenden Dies
abgeschlossen ist und bevor die Belichtung des nächstfolgenden
Dies beginnt. Die mechanischen Manipulatoren 62, 64 werden
somit in zeitlichen Abständen Δtmech angesteuert,
um die jeweilige gewünschte mechanische Krafteinwirkung auf
das optische Element 42, 44 einzustellen und/oder
zu variieren, wobei diese zeitlichen Abstände vorzugsweise
den zeitlichen Abständen der Belichtung zwischen aufeinanderfolgenden
Dies einspricht. Die zeitlichen Abstände Δtmech können dabei im Bereich von
1 bis 5 Sekunden liegen, beispielsweise bei etwa 2 Sekunden.
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Den
mechanischen Manipulatoren 62, 64 sind beispielhaft
Steuerungsvorrichtungen 63, 65 zugeordnet, die
die Aktuierung der mechanischen Manipulatoren 62, 64 zeitlich
steuern. Die Steuerungsvorrichtungen 63, 65 aktuieren
die Manipulatoren 62, 64 in den zeitlichen Abständen Δtmech nur für eine kurze Zeitdauer
wie zuvor beschrieben.
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Die
thermischen Manipulatoren 66, 68 erzeugen eine
thermische Einwirkung 76, 78 auf das optische
Element 42, 46. Hierdurch wird das optische Element 42, 46 durch
Erwärmen/Kühlen seiner Teilbereiche thermisch
verformt. Erfindungsgemäß ist unter einer thermisch
induzierten Verformung des optischen Elements 42, 46 eine
temperaturbedingte Veränderung seiner Eigenschaften, insbesondere
die Änderung seiner Geometrie und/oder seiner Materialeigenschaften,
wie bspw. seines Wärmeausdehnungskoeffizienten und seiner
Brechzahl, zu verstehen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung können die thermischen
Manipulatoren 66, 68 als Heizdrähte,
Peltier-Elemente oder entsprechend dem Prinzip einer Wärmepumpe
ausgebildet sein. Die thermischen Manipulatoren 66, 68 können
derart ausgelegt sein, dass sie in Randbereichen der optischen Elemente 42, 46 eine
Temperaturänderung induzieren. Hierbei kann die zu erzeugende
Temperaturverteilung der optischen Elemente 42, 46 durch
Quellen und Senken zugeführt werden.
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Den
thermischen Manipulatoren 66, 68 sind ebenfalls
Steuerungsvorrichtungen 67, 69 zugeordnet.
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Ferner
kann jeder Manipulator 62–68 jeweils einzeln
angesteuert werden. Ebenfalls ist es möglich, dass alle
Manipulatoren 62–68 gemeinsam bzw. in verschiedenen
Kombinationen miteinander angesteuert werden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung wird der mechanische 62 und
der thermische Manipulator 66 zeitlich überlagert
verwendet, so dass die mechanische Krafteinwirkung 72 und
die thermische Einwirkung 76 zeitlich überlagert
auf das optische Element 42 wirken. Es ist ebenfalls möglich,
dass der mechanische Manipulator 64 und der thermische
Manipulator 68, die den verschiedenen optischen Elementen 44, 46 zugeordnet
sind, zeitlich überlagert verwendet werden, so dass die
mechanische Krafteinwirkung 74 und die thermische Einwirkung 78 gleichzeitig
auf die optischen Elemente 44, 46 wirken. Folglich
tritt gleichzeitig eine mechanische Lageverstellung und/oder Verformung
und thermisch induzierte Verformung der jeweiligen optischen Elemente 42–46 ein
und ändert deren Abbildungseigenschaften. Hierdurch wird
ein Wirkungsbereich der thermischen Manipulatoren 66, 68 erweitert,
da zu dem Wirkungsbereich der thermischen Manipulatoren 66, 68 ein
Wirkungsbereich der mechanischen Manipulatoren 62, 64 hinzugefügt
wird.
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Die
thermischen Manipulatoren 66, 68 können
von der Steuerungsvorrichtung 67, 69 kontinuierlich
angesteuert werden, oder in zeitlichen Abständen Δttherm, die etwa den zeitlichen Abständen Δtmech entsprechen können, oder die
um bis zu einem Faktor von etwa 10 größer sein
können als Δtmech. Allgemein
werden die thermischen Manipulatoren 66, 68 und
die mechanischen Manipulatoren 62, 64 in zeitlichen
Abständen Δtmech und Δttherm so angesteuert, dass das Verhältnis Δttherm/Δtmech im
Bereich von 0 bis etwa 10 liegt, wobei der Wert 0 für eine
kontinuierliche Ansteuerung der thermischen Manipulatoren 66, 68 steht.
Ein Wert von Δttherm/Δtmech ≈ 1 bedeutet eine Ansteuerung
der thermischen Manipulatoren 66, 68 im zeitlichen
Abstand der nacheinanderfolgenden einzelnen Die-Belichtungen, und
ein Wert von größer 1 und bis zu etwa 10 dieses
Verhältnisses bedeutet eine Aktuierung der thermischen
Manipulatoren 66, 68 für die Zeitdauer
der Gesamtbelichtung des Substrats 22, also eine Aktuierung
der thermischen Manipulatoren 66, 68 Wafer für
Wafer.
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Wirken
die mechanischen Manipulatoren 62, 64 und die
thermischen Manipulatoren 66, 68 gleichzeitig
auf die optischen Elemente 42–48, so
verringert sich eine Zeitspanne zwischen einer Ist- und einer Soll-Korrektur 84 des
zumindest einen Abbildungsfehlers. Die mechanisch induzierte Lageverstellung
und/oder Verformung der optischen Elemente 42, 44 tritt
zu der thermisch induzierten Verformung der optischen Elemente 42, 46 hinzu,
so dass die zu erzielende erforderliche Verformung der optischen
Elemente 42, 46 im Unterschied zu einer alleinigen
Wirkung der thermischen Manipulatoren 66, 68 geringer
sein kann und somit schneller erreicht wird.
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2 zeigt
ein Beispiel eines zeitlichen Verlaufs der zumindest teilweisen
Korrektur des zumindest einen Abbildungsfehlers des optischen Systems 10,
wobei ein durch mechanische Manipulatoren 62, 64 oder
thermische Manipulatoren 66, 68 induzierter Abbildungsfehler
gegen die Zeit aufgetragen ist. Der induzierte Abbildungsfehler
kompensiert zumindest teilweise den zumindest einen Abbildungsfehler
des optischen Systems 10.
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Die
angestrebte Soll-Korrektur 84 des zumindest einen Abbildungsfehlers
des optischen Systems 10 wird durch eine Korrektur 86 und
eine Korrektur 88 erhalten. Die Korrektur 86 ergibt
sich durch die Lageverstellung und/oder Verformung der optischen
Elemente 42, 44 mittels der mechanischen Manipulatoren 62, 64.
Die Korrektur 88 ergibt sich durch die Verformung der optischen
Elemente 42, 46 mittels der thermischen Manipulatoren 66, 68.
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Die
Korrektur 86 setzt sofort nach Inbetriebnahme der mechanischen
Manipulatoren 62, 64 ein, und sie ist zeitlich
konstant bis die mechanischen Manipulatoren 62, 64 erneut
angesteuert werden. Die Korrektur 88 des zumindest einen
Abbildungsfehlers nimmt mit der Zeit linear zu. Die Soll-Korrektur 84 ergibt
sich aus den miteinander kombinierten Korrekturen 86, 88,
was durch Pfeile 90 angedeutet ist.
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Das
zumindest teilweise Korrigieren des zumindest einen Abbildungsfehlers
wird während eines Verfahrens 100 zum Verbessern
von Abbildungseigenschaften eines optischen Systems 10 durchgeführt
(siehe 3). Das Verfahren 100 weist die Verfahrensschritte 102–108 auf,
ein Bestimmen des zumindest einen Abbildungsfehlers, ein Bestimmen
einer zeitlichen Entwicklung des zumindest einen Abbildungsfehlers,
ein Bestimmen einer bestmöglichen Korrektur und ein zumindest
teilweises Korrigieren des zumindest einen Abbildungsfehlers.
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Die
einzelnen Verfahrensschritte 102–108 des
Verfahrens 100 können jeweils einzeln oder in verschiedenen
Kombinationen miteinander durchgeführt werden.
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Der
Verfahrensschritt
102, das Bestimmen des zumindest einen
Abbildungsfehlers, kann mittels Unterschritten
110–
116 durchgeführt
werden, wobei diese auch kombiniert verwendet werden können. Der
Unterschritt
110 beruht auf einem unmittelbaren Messen
des zumindest einen Abbildungsfehlers. Hierzu kann ein Wellenfrontdetektor
verwendet werden, wie er bspw. in
EP 1 231 517 A1 ,
US 5 978 085 A1 ,
US 5 392 119 A1 oder
US 5 828 455 A1 dargestellt
ist.
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Ferner
kann mittels des Unterschritts 112 ausgehend von der Beleuchtungsweise
der Struktur 20 durch die Beleuchtungsquelle 24 und
der Beleuchtungsoptik 25 die feld- und beugungswinkelabhängige
Lichtverteilung im optischen System 10 abgeschätzt
werden. Hierbei wird über eine Kenntnis von Schicht- und
Volumenabsorptionskoeffizienten der optischen Elemente 42–48 die
in den optischen Elementen 42–48 absorbierte
Intensität, d. h. deren Temperaturverteilung, bestimmt.
Die resultierenden Wärmeausdehnungskoeffizienten bzw. die
resultierende temperaturabhängige Brechzahländerung
der optischen Elemente 42–48 sowie deren
Auswirkungen auf die Gesamtwellenfront des optischen Systems 10 können
somit berechnet werden.
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Der
Unterschritt 114 zum Bestimmen von Abbildungsfehlern erfolgt über
einen Vergleich der feld- und beugungswinkelabhängigen
Lichtverteilung im optischen System mit einer feld- und beugungswinkelabhängigen
Lichtverteilung von Referenzmessungen.
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Ferner
kann der Verfahrensschritt 102 zum Bestimmen von Abbildungsfehlern
mittels des Unterschritts 116, dem Messen einer Lichtverteilung
in einer oder mehreren Ebenen des optischen Systems 10 bspw.
vor einer Substratbelichtung, durchgeführt werden. In einer
bevorzugten Ausgestaltung wird das Messen der Lichtverteilung mittels
eines Detektors, bspw. einer CCD-Kamera, durchgeführt.
Entsprechend dem Unterschritt 112 kann über die
gemessene Lichtverteilung auf die Abbildungsfehler des optischen
Systems 10 geschlossen werden. Die Messung der Lichtverteilung
kann pupillennah und/oder feldnah und/oder an intermediären
Positionen des optischen Systems 10 vorgenommen werden.
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Nach
dem Verfahrensschritt 102, dem Bestimmen des zumindest
einen Abbildungsfehlers, wird der Verfahrensschritt 104,
das Berechnen der zeitlichen Entwicklung des zumindest einen Abbildungsfehlers,
durchgeführt. Bei diesem Verfahrensschritt 104 kann
eine Kenntnis des zumindest einen Abbildungsfehlers zu vorhergehenden
Zeitpunkten miteinbezogen werden. Vorzugsweise kann die zeitliche
Entwicklung des zumindest einen Abbildungsfehlers bis zu wenigen
Stunden im Voraus berechnet werden.
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Der
Verfahrensschritt 106, das Berechnen der bestmöglichen
Korrektur des zumindest einen Abbildungsfehlers des optischen Systems 10,
berücksichtigt eine Dauer, für die der zumindest
eine Abbildungsfehler des optischen Systems 10 zumindest
teilweise korrigiert werden soll. Die optimal erreichbare Korrektur
kann hierbei über die Optimierung einer quadratischen Norm
von unterschiedlichen Abbildungsfehlern zu verschiedenen Zeitpunkten,
die Optimierung eines integralen Wertes zu verschiedenen Zeitpunkten,
wie z. B. des rms-Werts der Wellenfront, oder über eine
Optimierung von entsprechenden Maximumsnormen durchgeführt
werden.
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Der
Verfahrensschritt 108, das zumindest teilweise Korrigieren
des zumindest einen Abbildungsfehlers, kann, wie vorher dargestellt, über
eine mechanische Krafteinwirkung 72, 74 und eine
thermische Einwirkung 76–78 durchgeführt
werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 99/67683 [0011]
- - EP 0678768 B1 [0013]
- - US 6198579 B1 [0015]
- - US 2006/0244940 A1 [0018]
- - US 2006/014662 A1 [0019]
- - EP 1231517 A1 [0110]
- - US 5978085 A1 [0110]
- - US 5392119 A1 [0110]
- - US 5828455 A1 [0110]