DE102008005557B4

DE102008005557B4 - Auftragsgerät zum Auftragen flüssiger Massen

Info

Publication number: DE102008005557B4
Application number: DE102008005557A
Authority: DE
Inventors: Patentinhaber gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2008-01-22
Filing date: 2008-01-22
Publication date: 2012-01-26
Anticipated expiration: 2028-01-23
Also published as: DE102008005557A1

Abstract

Auftragsgerät für das Auftragen flüssiger Masse – mit einem zylinderförmigen Behältnis für die Aufnahme flüssiger Masse mit beweglichem Kolben und Flüssigkeitspumpe für individuelle Dosierung sowie mit einem an einem Verbindungsteil angebrachten Auftragsorgan und – mit einem zylinderförmigen Verschlussteil mit einem zylinderförmigen Hohlraum zur Aufnahme des Auftragungsorgans, umgeben von einem Verdünnungsmittel aufsaugenden Material.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Auftragsgerät für flüssige Massen mit einem zylinderförmigen Behälter für die flüssige Masse sowie einer Flüssigkeitspumpe zur dosierbaren Entnahme der flüssigen Masse. Bei der flüssigen Masse handelt es sich zum Beispiel um Lack, Nagellack, Korrekturflüssigkeit, Klebstoff.
Auftragsgeräte zum Auftragen flüssiger Massen werden zum Beispiel bei der Kosmetik für das Aufbringen von Nagellack, im Bürobetrieb für das Aufbringen von Korrekturflüssigkeit und Klebstoff sowie im Handwerksbereich beim Ausbessern von Lackbeschädigungen aller Art (zum Beispiel Fahrzeuglackierungen) und von zum Beispiel Emaillebeschädigungen verwendet. Bei den herkömmlichen Auftragsgeräten lassen sich im Wesentlichen zwei Kategorien unterscheiden:

(1) Das Auftragsgerät besteht aus einem Behältnis, das mit flüssiger Masse (zum Beispiel Nagellack, Korrekturflüssigkeit, Autolack, flüssiger Emaille) gefüllt ist. Das Behältnis weist einen Verschluss (Schraubverschluss, Deckel) auf. Mit dem Deckel ist ein Stab fest verbunden, an dessen unterem Ende sich ein Pinsel befindet. Wenn das Behältnis verschlossen ist, ruht der Pinsel in der flüssigen Masse. Beim Aufschrauben und Abnehmen der Verschlusskappe wird der Pinsel aus der flüssigen Masse gezogen, so dass die an dem Pinsel haftende flüssige Masse auf einen Gegenstand aufgetragen werden kann.
(2) Das Auftragsgerät besteht aus einem Behältnis, das die flüssige Masse enthält, die mit oder ohne Dosierungsvorrichtung mithilfe eines Auftragsorgans, über das die flüssige Masse austritt, auf einen Gegenstand aufgetragen werden kann.

Bei den herkömmlichen Auftragsgeräten ändert die in dem Behältnis vorhandene flüssige Masse in Abhängigkeit von der Häufigkeit des Gebrauchs des Gerätes ihre Konsistenz. Die Masse wird dickflüssiger und verhärtet schließlich. Ein vollständiger Verbrauch der flüssigen Masse findet in der Regel nicht statt. Eine Restmenge verbleibt in dem Behältnis. Das Auftragsorgan (meist Pinsel) härtet in Abhängigkeit von der Häufigkeit des Gebrauchs ebenfalls aus.
Aus der DE 691 01 260 ist ein Spender für kosmetische Erzeugnisse bekannt, der im Wesentlichen ein Gehäuse mit einem Deckel, einem Behälter, einer Pumpe, einem Auftragspinsel und einem Druckknopf umfasst, wobei durch Drücken des Druckknopf zunächst der Deckel entriegelt und dann die Pumpe betätigt wird, um das Erzeugnis abzugeben.
Aus der WO 2003/084 362 A1 ist ein Spender für fließfähige Medien mit einem elastischen Behälter bekannt, der eine Vertiefung mit einem Boden aufweist, in dem sich die äußere Öffnung des Behälters befindet. Außerdem ist in der Vertiefung ein Pinsel zum Auftragen des Mediums angeordnet. Die Dosierung des Mediums erfolgt durch Druck auf den elastischen Behälter.
Aus der EP 0 802 811 ist eine Vorrichtung zum dosierten Injizieren von Medikamenten bekannt, die insbesondere ein zum Vorschub eines auf dem Medikament ruhenden Kolbens dienendes Getriebe aufweist, und die in einer Endstellung selbsttätig verriegelbar ist.
Davon ausgehend ist Aufgabe der Erfindung, ein Auftragsgerät für das Auftragen flüssiger Massen zur Verfügung zu stellen,

– das ein Aushärten der in dem Behältnis befindlichen flüssigen Masse verhindert,
– das einen vollständigen Verbrauch der in dem Behälter befindlichen flüssigen Masse sicherstellt, und
– das eine individuelle Dosierung zwischen Minimum und Maximum der über ein Auftragsorgan austretenden flüssigen Masse ermöglicht. Gelöst wird diese Aufgabe gemäß Anspruch 1 mit einem Auftragsgerät für flüssige Massen mit einem zylinderförmigen Behälter für die flüssige Masse sowie einer Flüssigkeitspumpe zur dosierbaren Entnahme der flüssigen Masse, wobei:
– im Zuge der Entnahme in dem Behälter ein Unterdruck entsteht und durch eine zur Luftzufuhr dienende Öffnung im Kopfteil des Behälters ein Druckausgleich erfolgt,
– in dem Behälter ein beweglicher Kolben, der luftdicht an die Behälterwand anschließt, auf der flüssigen Masse ruht, und der sich mit der Entnahme flüssiger Masse absenkt, und
– die Flüssigkeitspumpe einen Bauch mit einer Feder sowie zwei Röhrchen mit Kugelfedersystem zum Zu- und Abfluss der flüssigen Masse aufweist, wobei durch Drücken auf einen Knopf eines Pumpenhebels die flüssige Masse in dem Bauch in ein Abflussröhrchen gepumpt und durch Loslassen des Knopfes durch die Kraft der unter Spannung stehenden Feder neue flüssige Masse aus dem Behälter gesaugt wird.

Die abhängigen Ansprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Menge der auf einen Gegenstand aufzutragenden flüssigen Masse durch die Pumpe individuell zwischen Minimum und Maximum dosiert und der Zeitpunkt des Austritts der Masse durch Drucksteuerung bestimmt werden kann. Im Zuge der Entnahme der flüssigen Masse entsteht in dem Raum des Behältnisses, in dem sich die flüssige Masse befindet, ein Unterdruck, der den Kolben in dem Behältnis nach unten zieht. Diese mechanische Bewegung wird unterstützt, indem in dem Raum zwischen Kolben und Kopfteil des Behältnisses durch die Luftzufuhr durch die Öffnung im Kopfteil ein Druckausgleich erfolgt. Der mit jeder Flüssigkeitsentnahme in dem Behältnis absinkende Kolben bewirkt, dass die jeweils restliche flüssige Masse in Richtung Pumpe und Austrittsöffnung gedrückt wird, sodass ein vollständiger Verbrauch der flüssigen Masse sichergestellt wird. Während der Entnahme der flüssigen Masse kann das Verschlussteil auf das Kopfende des Behältnisses aufgesetzt (z. B. verschraubt) werden, um ein Abhandenkommen mit der Folge von Suchen zu verhindern. Wird das Auftragsgerät nicht mehr gebraucht, wird es mit dem Verschlussteil luftdicht verschlossen. Hierbei nimmt das Verschlussteil das Auftragsorgan auf. Der Hohlraum, in dem sich das Auftragsorgan befindet, ist währenddessen mit Molekülen des Verdünnungsmittels, die aus dem Flüssigkeit aufnehmenden Material (z. B. Schwamm) entweichen, gesättigt. Die Moleküle lagern sich auf dem Auftragsorgan ab, verhindern das Aushärten, erhalten das Auftragsorgan geschmeidig und machen eine gesonderte Behandlung des Auftragsorgans mit Verdünnungsmitteln entbehrlich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
1 das Behältnis des Auftragsgeräts
2 das Auftragsorgan des Auftragsgeräts
3 die Verschlussvorrichtung des Auftragsgeräts
Das zylinderförmige Behältnis (17) ist mit einer kleinen Flüssigkeitspumpe (10) ausgerüstet. An dem Bauch (9) der Pumps sind zwei Röhrchen mit Kugelfedersystem (6 und 7) zwecks Zu- und Abfluss der Flüssigkeit angebracht. Durch Druck auf den Knopf (12) der Pumpe wird die Flüssigkeit im Bauch der Pumpe in das Abflussröhrchen (6 und 3) gepumpt. An der Spitze des Röhrchens ist ein Pinsel (1) mit einer Kanüle (2) in der Mitte befestigt. Die Flüssigkeit fließt tropfenweise durch die Kanüle (2) In der Mitte des Pinsels (1) heraus. Bei Loslassen des Knopfes (12) wird durch die Kraft der unter Spannung stehenden Feder (8) im Bauch der Pumps (9) neue Flüssigkeit (15) aus dem Behältnis (17) gesaugt. Die Menge der Flüssigkeit, die portionsweise austreten soll, ist individuell einstellbar, indem der Betätigungsknopf des Pumpenhebels (11) im Gewinde (13) nach rechts oder nach links gedreht wird. Eine Drehung nach rechts verkleinert das Spannungsfeld der im Bauch der Pumpe befindlichen Feder (8), während eine Linksdrehung das Spannungsfeld vergrößert und für eine größere Ausflussmenge sorgt. Durch eine vollständige Rechtsdrehung des Knopfes (12) bis zum Anschlag kann die Funktion der Pumpe völlig abgestellt werden, sodass die Pumpmöglichkeit ausgeschaltet ist. Durch den Gebrauch des Geräts bzw. das Absaugen der Flüssigkeit (15) aus dem Behältnis (17) entsteht in dem Bereich des Behältnisses, in dem sich die Flüssigkeit befindet, kein Vakuum. Vielmehr verlagert sich der Kolben (16) im Behältnis in Richtung Pumpe. Eine kleine Öffnung (20) im Kopfteil des Behältnisses sorgt für den Druckausgleich im oberen Teil des Behältnisses, in dem sich keine Flüssigkeit befindet. Das Verschlussteil („Deckel”) des Auftragsgeräts weist in der Mitte eine zylinderförmige Öffnung auf. Im oberen Teil der Öffnung (33) ist z. B. ein Gewinde (34) angebracht, das eine Verschraubung sowohl mit der Spitze des Behältnisses (4 und 5) als auch mit dem Kopf des Behältnisses (18 und 19) ermöglicht. Um die zylinderförmige Öffnung (30) für die Einführung des Pinsels (1) mit Rohransatzstück herum befindet sich saugfähiges Material (32), das an der Wand des Deckels befestigt ist. Das saugfähige Material dient der Aufnahme eines Verdünnungsmittels. Infolge der Verdunstung des Verdünnungsmittels wird der Hohlraum in der Mitte des Deckels mit Molekülen gesättigt. Sobald der Deckel (3) an der Spitze des Behältnisses (4 und 5) verschraubt ist, lagern sich die Moleküle des Verdünnungsmittels auf dem Pinsel (1) ab und verhindern ein Aushärten.

Claims

Auftragsgerät für flüssige Massen mit einem zylinderförmigen Behälter (17) für die flüssige Masse (15) sowie einer Flüssigkeitspumpe (10) zur dosierbaren Entnahme der flüssigen Masse (15), wobei: – im Zuge der Entnahme in dem Behälter (17) ein Unterdruck entsteht und durch eine zur Luftzufuhr dienende Öffnung (20) im Kopfteil des Behälters (17) ein Druckausgleich erfolgt, – in dem Behälter (17) ein beweglicher Kolben (16), der luftdicht an die Behälterwand anschließt, auf der flüssigen Masse (15) ruht, und der sich mit der Entnahme flüssiger Masse (17) absenkt, und – die Flüssigkeitspumpe (10) einen Bauch (9) mit einer Feder (8) sowie zwei Röhrchen mit Kugelfedersystem (8, 7) zum Zu- und Abfluss der flüssigen Masse (15) aufweist, wobei durch Drücken auf einen Knopf (12) eines Pumpenhebels (11) die flüssige Masse (15) in dem Bauch (9) in ein Abflussröhrchen (3) gepumpt und durch Loslassen des Knopfes (12) durch die Kraft der unter Spannung stehenden Feder (8) neue flüssige Masse (15) aus dem Behälter (17) gesaugt wird
Auftragsgerät für flüssige Massen nach Anspruch 1, bei dem der Pumpenhebel (11) ein Gewinde (13) aufweist, wobei durch ein Drehen des Knopfes (12) bzw. Gewindes (13) nach rechts das Spannungsfeld der Feder (8) und damit auch die Austrittsmenge der flüssigen Masse (15) verkleinert, und durch ein Drehen des Knopfes (12) bzw. Gewindes (13) nach links das Spannungsfeld der Feder (8) und damit auch die Austrittsmenge der flüssigen Masse (15) vergrößert wird.
Auftragsgerät für flüssige Massen nach Anspruch 2, bei dem die Funktion der Pumpe (10) durch Rechtsdrehen des Knopfes (12) bis zu einem Anschlag abgestellt werden kann.
Auftragsgerät für flüssige Massen nach Anspruch 1, bei dem an der Spitze des Abflussröhrchens (3) ein Pinsel (1) mit einer Kanüle (2) in der Mitte des Pinsels (1) befestigt ist.
Auftragsgerät für flüssige Massen nach Anspruch 1, mit einem Verschlussteil (31) mit einer zentrierten zylinderförmigen Öffnung (33) mit einem Durchmesser eines Verbindungsteils des Behälters (17), eines Auftragsorgans, sowie einem saugfähigen Material (32), das an einem zylinderförmigen Hohlraum (30), in den die Öffnung (33) übergeht, zur Aufnahme der Wand des Verschlussteils (31) befestigt ist.
Auftragsgerät für flüssige Massen nach Anspruch 5, wobei sich das saugfähige Material (32) um den Hohlraum (30) herum befindet.
Auftragsgerät für flüssige Massen nach Anspruch 5, bei dem das saugfähige Material (32) zur Aufnahme eines Verdünnungsmittels dient, dessen Moleküle sich durch Verdunstung auf dem Auftragsorgan ablagern und ein Aushärten verhindern.
Auftragsgerät für flüssige Massen nach Anspruch 5, wobei das Verschlussteil (31) mit dem Verbindungsteil des Behälters (17) durch Verschrauben oder Aufstecken verbunden werden kann.
Auftragsgerät für flüssige Massen nach Anspruch 5, wobei die Öffnung (33) des Verschlussteil (31) ein Gewinde (34) aufweist, das eine Verschraubung sowohl mit der Spitze (4, 5) als auch mit dem Kopf (18, 19) des Behältnisses (17) ermöglicht.