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Die
Erfindung betrifft einen Antriebsstrang eines Mähdreschers
oder eines Feldhäckslers mit einer Antriebsmaschine, einer
stufenlosen Getriebeeinrichtung und einem Abtrieb.
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Mähdrescher
oder Feldhäcksler weisen einen zentralen Rahmen auf, welcher
einerseits das Fahrzeugchassis bildet und die Aufbauten trägt
und andererseits mit den Fahrzeugrädern in Verbindung steht.
Innerhalb dieses Fahrzeugrahmens sind sowohl der Antriebsmotor als
auch das Untersetzungsgetriebe zum Antrieb der Räder angeordnet.
Der Bauraum für das Untersetzungsgetriebe ist somit sowohl
in Querrichtung durch die Breite des Rahmens als auch in Längsrichtung
durch den verbleibenden Bauraum, welcher beispielsweise durch den
Antriebsmotor verkürzt ist, begrenzt.
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Aus
der Praxis bekannte Antriebsstränge von Mähdreschern
sind im Bereich einer antreibbaren Fahrzeugvorderachse mit stufenlosen
Getriebeeinrichtungen ausgeführt, bei welchen jeweils eine hydrostatische
Einrichtung und eine Schaltgetriebeeinrichtung in Reihe geschaltet
sind und ein Antriebsmoment einer Antriebsmaschine über
die Hydrostateinrichtung in die Schaltgetriebeeinrichtung eingeleitet
wird. Die Schaltgetriebeeinrichtung ist als Vorgelegegetriebe ausgeführt,
in welchem zur Darstellung verschiedener Übersetzungsbereiche
Losräder über formschlüssige oder reibschlüssige
Schaltelemente aus einem Kraftfluss des Antriebsstranges abgeschaltet
oder in den Kraftfluss zugeschaltet werden.
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Getriebeausgangsseitig
ist die Getriebeeinrichtung mit einem Achsdifferential verbunden, über welches
das im Bereich der Getriebeeinrichtung in Abhängigkeit
der aktuell eingelegten Übersetzung gewandelte Antriebsmoment der
Antriebsmaschine zu gleichen Teilen in Richtung der beiden Antriebsräder
der antreibbaren Vorderachse des Mähdreschers weitergeleitet
wird.
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Die
vorbeschriebenen und aus der Praxis bekannten Antriebsstränge
von Mähdreschern sind aufgrund ihrer hydrostatischen Direktantriebe
nachteilhafterweise nur mit einem geringen Lastwirkungsgrad betreibbar.
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Traktorenantriebsstränge
sind mit höheren Lastwirkungsgraden betreibbar, da diese
mit stufenlosen Getrieben ausgeführt sind, die im Vergleich
zu Getriebeeinrichtungen von Mähdreschern einen besseren
Wirkungsgrad aufweisen. Eine derartige und als Leistungsverzweigungsgetriebe
ausgebildete Getriebeeinrichtung für Ackerschlepper bzw.
für Traktoren ist aus der
DE 101 28 076 A1 bekannt, welches in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufend in einem Antriebsstrang eines Ackerschleppers bzw. eines
Traktors Verwendung findet.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antriebsstrang
eines Mähdreschers oder eines Feldhäckslers zur
Verfügung zu stellen, welcher innerhalb des zur Verfügung
stehenden Bauraums im Rahmen angeordnet ist, einen hohen Bedienkomfort
aufweist und mit einem hohen Lastwirkungsgrad betreibbar ist.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe mit einem Antriebsstrang gemäß den
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Der
erfindungsgemäße Antriebsstrang eines Mähdreschers
oder eines Feldhäckslers ist mit einer Antriebsmaschine,
einer stufenlosen Getriebeeinrichtung und einem Abtrieb ausgebildet.
Die stufenlose Getriebeeinrichtung ist als Leistungsverzweigungsgetriebe
mit einem hydrostatischen und einem mechanischen Leistungszweig
ausgeführt, mittels dem mehrere Übersetzungsbereiche
für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt
darstellbar sind, wobei eine Überset zung in den Übersetzungsbereichen
stufenlos über den hydrostatischen Leistungszweig variierbar
ist und Wechsel zwischen den Übersetzungsbereichen zugkraftunterbrechungsfrei
durchführbar sind.
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Das
Leistungsverzweigungsgetriebe weist einen mechanischen Leistungszweig
und einen hydrostatischen Leistungszweig auf. Diese beiden Leistungszweige
werden über ein Summierungsgetriebe aufsummiert und diesem
ist ein Wendegetriebe nachgeschaltet angeordnet. Der mechanische
Leistungszweig besteht aus einer Schaltwalze und das Wendegetriebe
bzw. die Kupplungen des Wendegetriebes sind koaxial zu dieser Schaltwalze
angeordnet. Der hydrostatische Leistungszweig weist eine hydraulische
Pumpe und einen hydraulischen Motor auf, welche parallel zur Schaltwalze
und dem Wendegetriebe auf einer ersten Seite angeordnet sind. Dem
Wendegetriebe ist ein Differential nachgeschaltet angeordnet, welches über
zwei Ausgangswellen mit den Fahrzeugrädern in Verbindung
steht. Die Ausgangswellen sind über Betriebsbremsen bremsbar,
welche als naßlaufende Lamellenbremsen ausgebildet und unmittelbar
benachbart zum Differential angeordnet sind. Das Differential mit
den Betriebsbremsen ist auf einer zweiten Seite parallel zur Schaltwalze
angeordnet. Somit ist die Schaltwalze mit dem Wendegetriebe zwischen
dem Differential mit den Betriebsbremsen auf der einen Seite und
der hydraulischen Pumpe mit dem hydraulischen Motor auf der anderen
Seite angeordnet. Dadurch ist es möglich, in einem Getriebegehäuse
die Betriebsbremsen, das Differential, die Schaltwalze, das Wendegetriebe
und den hydraulischen Motor und die hydraulische Pumpe anzuordnen,
wobei das Getriebe quer zur Fahrtrichtung eingebaut ist.
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In
einer Ausgestaltungsform der Erfindung kann das Getriebegehäuse
bzw. das Gehäuse der stufenlosen Getriebeeinrichtung direkt
mit dem Rahmen des Mähdreschers verbunden werden und ist zwischen
den beiden Rahmenkolben des Längsrahmens angeordnet. Die
beiden Ausgangswellen des Differentials durchdringen das Getriebegehäuse
und treiben über eine Stirnradge triebeeinheit jeweils das Antriebsrad
an. Die Stirnradgetriebeeinheit ist außerhalb der Längsholme
des Fahrzeugrahmens angeordnet, vorzugsweise mit den Längsholmen
des Fahrzeugrahmens befestigt. Dadurch ist es möglich, die
stufenlose Getriebeeinrichtung bzw. das Gehäuse der stufenlosen
Getriebeeinrichtung innerhalb der Längsholme des Fahrzeugrahmens
anzuordnen, da das Gehäuse der stufenlosen Getriebeeinrichtung sowohl
in Längs- als auch in Querrichtung kompakt ausgeführt
ist. Quer zur Fahrtrichtung bedeutet, dass die Drehachse der Antriebswelle
sowie die Drehachse der Abtriebswelle der stufenlosen Getriebeeinrichtung
parallel zur Raddrehachse der Fahrzeugräder angeordnet
ist.
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Mit
dem Antriebsstrang eines Mähdreschers oder eines Feldhäckslers
nach der Erfindung ist eine stufenlose Vorwärts- und Rückwärtsfahrt über
einen hohen Geschwindigkeitsbereich, vorzugsweise bis über
40 km/h, ohne Zugkraftunterbrechung durchführbar. Darüber
hinaus ist der erfindungsgemäße Antriebsstrang
mit im Vergleich zu aus der Praxis bekannten Antriebssträngen
von Mähdreschern, welche mit einem hydrostatischen Direktantrieb
ausgebildet sind, mit höherem Wirkungsgrad betreibbar,
da zumindest ein Teil eines Antriebsmomentes der Antriebsmaschine über
den mechanischen Leistungszweig der Getriebeeinrichtung mit höherem
Wirkungsgrad als im Bereich des hydrostatischen Leistungszweiges übertragbar
ist und eine Wirkverbindung des Antriebsstranges nach der Erfindung
zwischen der Antriebsmaschine und der Getriebeeinrichtung im Gegensatz
zu aus der Praxis bekannten Antriebssträngen von Mähdreschern
mechanisch ausbildbar ist und auch in diesem Bereich wirkungsgradoptimiert
betreibbar ist.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Patentansprüchen und den unter Bezugnahme
auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispielen,
wobei zu Gunsten der Übersichtlichkeit in der Beschreibung
der Ausführungsbeispiele für bau- und funktionsgleiche
Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Es
zeigt:
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1 einen
Antriebsstrang eines Mähdreschers und/oder eines Feldhäckslers
in einer stark schematisierten dreidimensionalen Ansicht;
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2 eine
stark schematisierte Darstellung eines Antriebsstranges eines Mähdreschers
mit einem Räderschema eines ersten Ausführungsbeispieles
einer Getriebeeinrichtung;
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3 einen
Antriebsstrang eines Mähdreschers mit einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Getriebeeinrichtung; und
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4 einen
Antriebsstrang eines Mähdreschers mit einer dritten Ausführungsform
der Getriebeeinrichtung.
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In 1 ist
ein Antriebsstrang 1 eines Mähdreschers in stark
schematisierter Darstellung gezeigt, welcher eine Fahrzeugvorderachse 2 und
eine lenkbare Fahrzeughinterachse 3 umfasst. Im Bereich der
Fahrzeugvorderachse 2 ist eine stufenlose Getriebeeinrichtung 4 in
Fahrzeugquerrichtung bzw. in Front-Quer-Anordnung eingebaut, welche über
eine mechanische Wirkverbindung bzw. einen Riementrieb 5 mit
einer vorliegend als Dieselbrennkraftmaschine ausgeführten
Antriebsmaschine 6 wirkverbunden ist.
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Alternativ
hierzu besteht jedoch auch die Möglichkeit die mechanische
Wirkverbindung zwischen der Antriebsmaschine und der stufenlosen
Getriebeeinrichtung mit einer Gelenkwelle herzustellen und als Antriebsmaschine
auch Hybridantriebe, Elektromotoren oder andere Brennkraftmaschinen
vorzusehen.
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Die
lenkbare Fahrzeughinterachse 3 ist ebenfalls als antreibbare
Fahrzeugachse ausgebildet, wobei die lenkbare Fahrzeughinterachse 3 über eine Hydraulikpumpe 7 hydrostatisch
antreibbar ist. Die Hydraulikpumpe 7 ist mit der Antriebsmaschine 6 gekoppelt
und wird von dieser mit dem für den Antrieb der lenkbaren
Fahrzeughinterachse 3 erforderlichen Antriebsmoment versorgt.
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In
Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Anwendungsfalles
besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die lenkbare
Fahrzeughinterachse des Mähdreschers nicht antreibbar ausgebildet
ist oder über eine entsprechende Anbindung direkt von der
Antriebsmaschine des Antriebsstranges 1 angetrieben wird.
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2 zeigt
einen Teil des Antriebsstranges 1 gemäß 1,
der die Fahrzeugvorderachse 2 und die stufenlose Getriebeeinrichtung 4 umfasst,
wobei sowohl von der stufenlosen Getriebeeinrichtung 4 als auch
von weiteren der Fahrzeugvorderachse 2 zugeordneten bzw.
diese ausbildenden Baugruppen jeweils ein vereinfachtes Räderschema
gezeigt ist.
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Die
stufenlose Getriebeeinrichtung 4 ist als Leistungsverzweigungsgetriebe
mit einem hydrostatischen Leistungszweig 9 und einem mechanischen Leistungszweig 10 ausgebildet,
um mehrere Übersetzungsbereiche für Vorwärts-
und Rückwärtsfahrt darzustellen. In den verschiedenen Übersetzungsbereichen
ist jeweils eine Übersetzung der Getriebeeinrichtung 4 stufenlos über
den hydrostatischen Leistungszweig 9 variierbar. Zusätzlich
sind Wechsel zwischen den Übersetzungsbereichen über
als Lastschaltelemente ausgeführte Schaltelemente K1 bis K4
der Getriebeeinrichtung 4 zugkraftunterbrechungsfrei durchführbar.
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Der
mechanische Leistungszweig 10 der Getriebeeinrichtung 4 umfasst
eine so genannte Schaltwalze mit vier Planetengetriebeeinrichtungen
P1, P2, P3 und P4. Zusätzlich sind in der Schaltwalze des mechanischen
Leistungszweiges 10 die vier Lastschaltelemente K1 bis
K4 verbaut, mittels welchen jeweils unterschiedliche Wellen der
Planetengetriebeeinrichtung P3 und P4 zur Darstellung der verschiedenen Übersetzungsbereiche
der Getriebeeinrichtung 4 miteinander koppelbar sind.
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Getriebeausgangsseitig
der Schaltwalze des mechanischen Leistungszweiges 10 ist
ein Wendegetriebe 11 mit einem Schaltelement KV für
Vorwärtsfahrt und ein Schaltelement KR für Rückwärtsfahrt angeordnet,
die ebenfalls als Lastschaltelemente ausgeführt sind und
die zur Umschaltung zwischen einem Fahrbetrieb für Vorwärtsfahrt
und einem Fahrbetrieb für Rückwärtsfahrt
vorgesehen sind.
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Die
Ausführung der beiden Schaltelemente KV und KR für
Vorwärts- und für Rückwärtsfahrt
als reibschlüssige Schaltelemente bietet auf einfache Art und
Weise die Möglichkeit, diese zusätzlich als Anfahrkupplungen
zu nutzen und darüber hinaus einen sogenannten Power-Shuttle-Betrieb
eines Mähdreschers oder eines Feldhäckslers bis
zu einer Fahrzeuggeschwindigkeit von vorzugsweise 10 km/h darzustellen.
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Im
Bereich eines Getriebeausgangs 12 des Schaltgetriebebereichs
der Getriebeeinrichtung 4 kämmt ein mit einem
Differentialkäfig 13 eines Achsdifferentials 14 der
Fahrzeugvorderachse 2 drehfest verbundenes Stirnrad 15,
womit das über den mechanischen Leistungszweig 10 und
den eine Hydrostateinrichtung 16 aufweisenden hydrostatischen Leistungszweig 9 geführte
Antriebsmoment der Antriebsmaschine 6 zu gleichen Teilen
in Richtung der Antriebsräder 2A und 2B geführt
wird. Die Hydrostateinrichtung 16 umfasst eine Verstellpumpe 16A und einen
Konstantmotor 16B, die in einer bauraumgünstigen
Back-to-Back-Bauweise im Gehäuse 8 der Getriebeeinrichtung 4 angeordnet
sind.
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Das
Achsdifferential 14 ist in Abhängigkeit des jeweils
vorliegenden Betriebszustandes des Antriebsstranges 1 des
Mähdreschers über ein formschlüssiges
Schaltelement 17 sperrbar, um beispielsweise beim Durchdrehen eines
der beiden Antriebsräder 2A oder 2B der
Fahrzeugvorderachse 2 ein Anfahren des Mähdreschers
zu ermöglichen.
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Neben
dem im Gehäuse 8 der stufenlosen Getriebeeinrichtung 4 angeordneten
Achsdifferential 14 ist zusätzlich ein der Fahrzeugvorderachse 2 zugeordneter
Teil einer Betriebsbremse 18 des Mähdreschers
sowie deren Betätigungseinrichtung im Gehäuse 8 der
Getriebeeinrichtung 4 angeordnet, wobei über die
Betriebsbremse 18 auch die Funktionalität einer
Feststellbremse darstellbar ist. Bei den in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen des Antriebsstranges 1 wird
die Betriebsbremse 18 hydrostatisch und die Feststellbremse
mechanisch betätigt, wobei die Betriebsbremse als nasse
Lamellenbremse ausgeführt und lebensdauerfest ist.
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Mit
Kegelrädern 14A, 14B drehfest verbundene
Ausgangswellen 19A und 19B des Achsdifferential 14 sind über
in der Zeichnung nicht näher gezeigte Steckwellenverbindungen
mit Endabtriebe darstellenden Stirnradgetriebeeinheiten 20A und 20B mit
den Antriebsrädern 2A und 2B wirkverbunden,
wobei die Stirnradgetriebeeinheiten 20A und 20B in
separaten Gehäusen angeordnet sind.
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Die
Stirnradgetriebeeinheiten 20A und 20B sind verschwenkbar
und in so genannter Portalbauweise ausgeführt, wobei die
Abstände zwischen den Ausgangswellen 19A und 19B des
Achsdifferentials 14 und den den Antriebsrädern 2A und 2B zugeordneten
Antriebswellen 27A und 27B durch Verschwenken
der Stirnradgetriebeeinheiten 20A und 206 variierbar
sind, um beispielsweise einen Hangausgleich zwischen den Antriebsrädern 2A und 2B durchführen
zu können und ein Arbeitsgerät eines Mähdreschers
oder eines Feldhäckslers auf einer gewünschten
Höhe sowie mit einer bevorzugten Neigung unabhängig
von der Neigung des Untergrundes der Arbeitsmaschine ausrichten
zu können.
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Damit
stellt die stufenlose Getriebeeinrichtung 4 mit dem Achsdifferential 14,
mit dem der Fahrzeugvorderachse 2 zugeordneten Teil der
Betriebsbremse 18 nebst Betätigungseinrichtung
sowie mit den beiden Stirnradgetriebeeinheiten 20A und 20B eine
einfach montierbare Moduleinheit dar, die mit geringem zeitlichem
Aufwand kostengünstig im Bereich der Fahrzeugvorderachse 2 eines
Mähdreschers oder eines Feldhäckslers einbaubar
ist.
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Zur
Komplettierung des vorbeschriebenen Moduls sind zusätzlich
noch eine elektrohydraulische Getriebesteuerung und Fahrzeug-, Motor-
und Getrieberegler am Gehäuse 8 der Getriebeeinrichtung 4 befestigt,
die mit der stufenlosen Getriebeeinrichtung 4 im Bereich
der Fahrzeugvorderachse 2 während eines Montagevorganges
gemeinsam verbaubar sind.
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Die
in der Zeichnung nicht näher dargestellte elektrohydraulische
Getriebesteuerung umfasst neben einer für die Ölversorgung
vorgesehenen Schalt- und Schmierölpumpe eine Hydrostatladepumpe. Über
eine Systemdrucksteuerung der elektrohydraulischen Getriebesteuerung
werden ein Systemdruck und ein Schmierdruck der stufenlosen Getriebeeinrichtung 4 sowie
ein Arbeitsdruck für Nebenabtriebe der mit dem Antriebsstrang
nach der Erfindung ausgeführten Arbeitsmaschine eingestellt
bzw. gesteuert. Zusätzlich wird im Bereich der Systemdrucksteuerung
eine Filterung durchgeführt.
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Des
Weiteren werden die zur Darstellung der verschiedenen Übersetzungsbereiche
für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt
vorgesehenen Schaltelemente K1 bis K4, die auch als Bereichskupplungen
bezeichnet werden, über die elektrohydraulische Getriebesteuerung
betriebszustandsabhängig mit den jeweils zur Darstellung
des aktuellen Betriebszustandes des Antriebsstranges 1 erforderlichen
Arbeitsdrücken bzw. Betätigungsdrücken
beaufschlagt.
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Der
in 3 dargestellte Antriebsstrang 1 unterscheidet
sich von dem in 2 dargestellten Antriebsstrang 1 im
Wesentlichen im Bereich zwischen dem Getriebeausgang 12 und
dem Achsdifferential 14. Bei dem Antriebsstrang 1 gemäß 3 ist im
Bereich zwischen dem Stirnrad 15 und dem Wendegetriebe 11 eine
zwei Stirnräder 21 und 22 aufweisende
Welle 23 angeordnet, wobei das Zahnrad 21 mit
dem Stirnrad 15 und das Zahnrad 22 mit einem weiteren
Zahnrad 24 kämmt, das wiederum mit dem Wendegetriebe 11 in
Wirkverbindung steht. Bei dem Antriebsstrang 1 gemäß 2 ist
zwischen dem Zahnrad 24 und dem Stirnrad 15 ein
einfaches Zwischenrad 25 angeordnet, um in diesem Bereich
eine Drehrichtungsumkehr darzustellen.
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Der
in 4 gezeigte Antriebsstrang 1 unterscheidet
sich von dem in 2 dargestellten Antriebsstrang 1 sowohl
im Verbindungsbereich zwischen dem Achsdifferential 14 und
den beiden Antriebsrädern 2A und 2B der
Fahrzeugvorderachse 2 als auch im Bereich des Schaltelementes 17, über welches
das Achsdifferential 14 sperrbar ist. So sind zwischen
den Antriebsrädern 2A und 2B und dem Achsdifferential 14 anstatt
den Stirnradgetriebeeinheiten 20A und 20B jeweils
Planentengetriebeeinheiten 26A und 26B angeordnet, über
welche das vom Achsdifferential 14 jeweils in Richtung
des Antriebsrades 2A oder des Antriebsrades 2B der
Fahrzeugvorderachse 2 geführte Drehmoment entsprechend gewandelt
in Richtung der beiden Antriebsräder 2A und 2B geführt
wird. Das zum Sperren des Achsdifferentials 14 vorgesehene
Schaltelement 17 ist bei dem Antriebsstrang 1 gemäß 4 als
reibschlüssiges Schaltelement ausgebildet.
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Zusätzlich
sind das Schaltelement KV für Vorwärtsfahrt und
das Schaltelement KR für Rückwärtsfahrt
bei dem Antriebsstrang 1 gemäß 4 im Unterschied
zu den Antriebssträngen 1 gemäß 2 und 3 nicht
als reibschlüssige Schaltelemente sondern als formschlüssige
Schaltelemente ausgebildet.
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Die
vorbeschriebenen Ausführungsformen des Antriebsstranges 1 sind
wie bereits erwähnt sowohl für den Einsatz in
Mähdreschern auch in Feldhäcks lern geeignet. Dabei
sind Mähdrescher und auch Feldhäcksler mit dem
Antriebsstrang nach der Erfindung im Vergleich zu herkömmlich
ausgeführten Mähdreschern und Feldhäckslern
mit geringerem Kraftstoffverbrauch und mit niedrigeren Betriebsgeräuschen über
einen größeren Geschwindigkeitsbereich, vorzugsweise
bis über 50 km/h, bei gleichzeitig höherem Fahrkomfort
betreibbar, ohne bestehende Arbeitsmaschinenkonzepte konstruktiv
aufwändig umgestalten zu müssen.
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Mit
dem in 2 dargestellten Antriebsstrang 1 ist
ein Mähdrescher oder ein Feldhäcksler mit einer
maximalen Fahrzeuggeschwindigkeit von 44,5 Kilometer je Stunde bei
einer Zugkraft von 153 kN betreibbar, während mit dem in 4 dargestellten
Antriebsstrang, welcher beispielsweise in einem Feldhäcksler
einsetzbar ist, eine maximale Fahrzeuggeschwindigkeit von 51,9 km/h
bei einer Zugkraft von 132 kN realisierbar ist.
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Der
Antriebsstrang nach der Erfindung stellt einen hydrostatisch leistungsverzweigten
Fahrantrieb eines Mähdreschers oder eines Feldhäckslers dar,
der mit einer stufenlosen Getriebeeinrichtung ausgeführt
ist. In die Getriebeeinrichtung bzw. in dessen Getriebegehäuse
ist in Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Anwendungsfalles
ein lastschaltbares oder auch nicht lastschaltbares Wendegetriebe
sowie ein Achsdifferential integriert, welches form- oder reibschlüssig
sperrbar ist. Zusätzlich ist ein Teil einer hydraulisch
betätigbaren Betriebsbremse mit mechanisch betätigbarer
Feststellbremsfunktion in das Getriebegehäuse der stufenlosen
Getriebeeinrichtung integriert.
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Das
vorgestellte erfindungsgemäße Antriebsstrangsystem
mit einem CVT-Konzept (Continuously-Variable-Transmission) für
Mähdrescher oder für Feldhäcksler stellt
insgesamt eine kompakte, bauraumgünstige Lösung
dar, welche in bestehende Mähdrescher- oder Feldhäckslersysteme
jeweils im Bereich einer Fahrzeugvorderachse ohne aufwändige
konstruktive Änderungen dieser bestehenden Systeme kostengünstig
integrierbar ist.
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- 1
- Antriebsstrang
- 2
- Fahrzeugvorderachse
- 2A,
2B
- Antriebsrad
- 3
- lenkbare
Fahrzeughinterachse
- 4
- stufenlose
Getriebeeinrichtung
- 5
- Riementrieb
- 6
- Antriebsmaschine
- 7
- Hydraulikpumpe
- 8
- Gehäuse
der stufenlosen Getriebeeinrichtung
- 9
- hydrostatischer
Leistungszweig
- 10
- mechanischer
Leistungszweig
- 11
- Wendegetriebe
- 12
- Getriebeausgang
- 13
- Differentialkäfig
- 14
- Achsdifferential
- 14A,
14B
- Kegelrad
- 15
- Stirnrad
- 16
- Hydrostateinrichtung
- 16A
- Verstellpumpe
- 16B
- Konstantmotor
- 17
- Schaltelement
- 18
- Betriebsbremse
- 19A,
19B
- Ausgangswelle
- 20A,
20B
- Stirnradgetriebeeinheit
- 21,
22
- Zahnrad
- 23
- Welle
- 24
- Zahnrad
- 25
- Zwischenrad
- 26A,
26B
- Planetengetriebeeinheit
- 27A,
27B
- Antriebswelle
- K1
bis K4
- Schaltelement
- KR
- Schaltelement
für Rückwärtsfahrt
- KV
- Schaltelement
für Vorwärtsfahrt
- P1
bis P4
- Planetengetriebeeinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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