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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft eine Detektionsvorrichtung zur Detektion von
Bränden und/oder von Brandmerkmalen in einem Überwachungsbereich
mit einem bildgebenden Sensorelement, welches zur Ausgabe von Bilddaten
ausgebildet ist, mit einer Optikeinrichtung, welche dem Sensorelement
vorgeschaltet ist, wobei Sensorelement und Optikeinrichtung zusammen
eine Kameraeinrichtung zur Überwachung des Überwachungsbereichs
bilden, und mit einer Auswerteeinrichtung, welche zur Detektion
der Brände bzw. Brandmerkmale in dem Überwachungsbereich
durch Auswertung der Bilddaten ausgebildet ist. Die Erfindung betrifft
im Weiteren ein Verfahren zur Detektion von Bränden und/oder
Brandmerkmalen.
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Brandmeldeanlagen
umfassen Brandmelder als Sensoreinrichtungen zur Detektion von Bränden, Rauch,
Flammen oder anderen Brandmerkmalen und werden sowohl in öffentlichen
Gebäuden, wie zum Beispiel Schulen oder Museen, als auch
in privaten Gebäuden eingesetzt. Die Mehrzahl der Brandmelder
kann man grob in zwei Gruppen einteilen, wobei eine erste Gruppe
sogenannte punktförmige Brandmelder betrifft, welche z.
B. in Büroräumen oder Kinderzimmern, also in kleineren
Räumen verwendet werden. Die punktförmigen Brandmelder werden üblicherweise
an der Decke installiert und erfassen einen Brand oder sich ausbreitenden
Rauch durch optische, thermische oder chemische Detektion an genau
einem Punkt. Diese Brandmelder haben den Vorteil, dass der aufsteigende
Rauch, der sich unter der Decke sammelt, sehr schnell erkannt wird. Nachteilig
ist bei diesen Brandmeldern, dass bei größeren
Räumen, wie zum Beispiel Lagerhallen, mehrere Brandmelder
eingesetzt werden müssen, da ansonsten nicht der gesamte
Bereich abgedeckt werden kann.
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Eine
Alternative hierzu bieten eine zweite Gruppe von Brandmeldern, welche
als Video-Branderkennungsvorrichtungen ausgebildet sind, wobei Videoüberwachungsanlagen
eingesetzt werden, die ein Videobild eines Überwachungsbereichs über handelsübliche Überwachungskameras
aufnehmen und in einer Überwachungszentrale auf Brände
oder Brandmerkmale auswerten.
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Die
Druckschrift
DE 10
246 056 A1 offenbart einen Rauchmelder, welcher einen Bildaufnehmer und
eine Lichtquelle umfasst. Dieser Rauchmelder wird beispielsweise
als Deckenrauchmelder eingesetzt und ist ausgebildet, so dass der
Schärfepunkt des Bildaufnehmers etwa 10 cm unterhalb des
Gehäuses des Rauchmelders einjustiert wird. Bei unzureichender
Beleuchtung kann ergänzend eine Lichtquelle aktiviert werden,
die den Schärfepunkt beleuchtet. Aufgrund des nahen Schärfepunkts
sind bei diesem Rauchmelder Hintergrundbilder im Vergleich zu Bildern
aus der nächsten Umgebung des Schärfepunkts verschwommen.
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Die
Druckschrift
DE 100
114 11 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand
der Technik bildet, betrifft ebenfalls einen Brandmelder, welcher
eine Videokamera oder eine Infrarotkamera als Bildaufnehmer verwendet,
wobei der Bildaufnehmer so eingestellt ist, dass ein großes
Kamerasichtfeld und eine lebensechte Darstellung der beobachteten
Szene geliefert wird. Die Branddetektion erfolgt über eine
Objektanalyse, wobei einzelne Objekte der Szene automatisch analysiert
werden, insbesondere im Hinblick, ob diese Objekte durch Rauch,
Wärmeschlieren oder Feuer verdeckt werden, und zwar indem
die aktuell aufgenommenen Objekte mit abgespeicherten Objekten verglichen
werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Im
Rahmen der Erfindung wird eine Delektionsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Detektion von Bränden und/oder
Brandmerkmalen mit den Merkmalen des Anspruchs 13 vorgeschlagen.
Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung
sowie den beigefügten Figuren.
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Die
erfindungsgemäße Detektionsvorrichtung ist zur
Detektion von Bränden und/oder von Brandmerkmalen, insbesondere
Brandanzeichen, in einem Überwachungsbereich geeignet und/oder
ausgebildet und kann auch als Brandmelder oder Brandsensor bezeichnet
werden. Die Detektionsvorrichtung ist optional Bestandteil einer
Brandmeldeanlage. Bevorzugt erfolgt die Detektion von Branden und/oder
Brandmerkmalen über primäre Merkmale, wie zum
Beispiel optische Emissionen, insbesondere Flammen oder Glut, in
einem sichtbaren und/oder einem nahen Infrarotbereich, insbesondere
bei Wellenlängen bis zu 900 Nanometer. Bei abgewandelten Ausführungsformen
ist die Detektionsvorrichtung sensitiv für optische Emissionen
im nahen Infrarotbereich, also zwischen 900 Nanometer und 3000 Nanometer
und/oder im fernen Infrarotbereich größer 3000
Nanometer. Alternativ oder ergänzend zu den primären
Brandmerkmalen kann die Detektionsvorrichtung optional auch sekundäre
Brandmerkmale registrieren, wie zum Beispiel Qualm bzw. Rauch, optische
Verzerrungen aufgrund starker Hitze, Hitzeschlieren oder dergleichen.
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Ein
bildgebendes Sensorelement ist Bestandteil der Detektionsvorrichtung,
welches zur Ausgabe von Bilddaten, also zum Beispiel von zweidimensionalen
Matrixfeldern mit Pixelinformationen ausgebildet ist. Das Sensorelement
kann beispielsweise als ein CMOS-, CCD-, UV-, VIS-, NIR-, IR- und/oder
FIR-Bildsensor ausgebildet sein. Auch eine Realisierung als zweidimensionales
Sensorfeld, zum Beispiel als Thermo-Pile-Array, ist denkbar.
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Zur
Realisierung einer optischen Abbildung des Umgebungsbereichs oder
Abschnitten davon weist die Detektionsvorrichtung eine Optikeinrichtung auf,
welche dem Sensorelement vorgeschaltet ist. Somit bilden Sensorelement
und Optikeinrichtung zusammen eine Kameraeinrichtung, welche zur Überwachung
des Überwachungsbereichs geeignet und/oder angeordnet und/oder
ausgebildet ist.
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Die
Kameraeinrichtung ist mit einer Auswerteeinrichtung signaltechnisch
verbunden, wobei die Auswerteeinrichtung lokal mit der Kameraeinrichtung zusammengefasst
oder entfernt davon, zum Beispiel in einer Überwachungszentrale,
positioniert sein kann. Die Auswerteeinrichtung ist zur Detektion
der Brände bzw. Brandmerkmale in dem Überwachungsbereich
durch Auswertung der Bilddaten ausgebildet. Die Auswertung erfolgt
dabei bevorzugt durch digitale Bildverarbeitungsalgorithmen, bei
abgewandelten Ausführungsformen können auch ergänzend
oder alternativ analoge Bildverarbeitungsschritte implementiert
sein.
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Im
Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Sichtfeld der
Kameraeinrichtung, welches beispielsweise ausgehend von der Kameraeinrichtung
kegelartig darstellbar ist, mindestens in einer zu der Beobachtungsrichtung
der Kameraeinrichtung koplanaren Ebene, also in einer Ebene, in
der der Beobachtungsvektor der Kameraeinrichtung liegt, einen maximalen
Sichtwinkel von mindestens 120°, vorzugsweise von mindestens
150° und insbesondere von mindestens 180° aufweist.
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Durch
diese Weiterbildung wird eine Optikeinrichtung definiert, die der
Kameraeinrichtung ein sehr weites Sichtfeld ermöglicht,
mit dem Vorteil, dass eine Branderkennung weiterhin mit einem punktförmigen
Brandmelder durchgeführt werden kann und trotzdem ein weiter
Bereich verlässlich observiert wird. Mit dieser Weiterbildung
wird somit die bisher vorhandene Beschränkung von bildsensorgestützten
Brandmeldern hinsichtlich der Größe des Überwachungsbereichs überwunden.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der maximale Sichtwinkel
von mindestens 120°, vorzugsweise mindestens von 150° und
insbesondere von mindestens 180° für jede zu der
Beobachtungsrichtung der Kameraeinrichtung koplanare Ebene definiert.
Hierbei ist es möglich, dass in jeder Ebene der gleiche
maximale Sichtwinkel vorherrscht oder dass der maximale Sichtwinkel
in Abhängigkeit eines Verdrehwinkels um die Beobachtungsrichtung der
Kameraeinrichtung variiert, sich jedoch in den spezifizierten Bereichen
befindet. Bei einer weiteren Ausführungsform ist der maximale
Sichtwinkel über alle Ebenen durchschnittlich in den spezifizierten
Bereichen. Bei einer möglichen Ausbildung der Erfindung
ist das Sichtfeld axialsymmetrisch oder zumindest annähernd
axialsymmetrisch zu der Beobachtungsrichtung der Kameraeinrichtung.
Der durch das Sichtfeld gebildete Kegel weist als Mittellinie den Vektor
der Beobachtungsrichtung der Kameraeinrichtung auf. Diese Ausbildung
ermöglicht eine einfache Installation der Kameraeinrichtung
in dem Überwachungsbereich.
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Bei
einer möglichen Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen,
dass ein zentraler und/oder mittiger oder ein anderer beliebiger
Bereich des Sichtfelds optisch und/oder programmtechnisch ausgeblendet
und/oder ausblendbar ist. Bei dieser Ergänzung der Erfindung
wird berücksichtigt, dass in bestimmten Bereichen des Sichtfelds
normale Bewegungen zu erwarten sind, die eine Detektion von Bränden
und/oder Brandmerkmalen behindern könnten. Durch Ausblendung
des zentralen und/oder mittigen Bereichs des Sichtfelds werden diese
Störfaktoren eliminiert und die Auswertung in der Auswerteeinrichtung
vereinfacht.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform wird aus dem kegelförmigen
Sichtfeld der Kameraeinrichtung ein z. B. zentrales und/oder mittiges,
bevorzugt ebenfalls kegelförmiges Blindfeld mit einem Sichtwinkel
von mindestens 30°, vorzugsweise von mindestens 60°,
insbesondere von mindestens 90° ausgeblendet. Die Detektionsvorrichtung
hat somit ein resultierendes Sichtfeld, welches von 30° bzw.
60° bzw. 90° bis zu 120° bzw. 150° bzw.
180° reicht. Diese Ausführungsform ist besonders
vorteilhaft, wenn – wie nachfolgend noch ausführlich
dargelegt wird – die Detektionsvorrichtung an einer Decke
montiert werden soll und/oder montiert ist, wobei durch den ausgeblendeten
Bereich der Bodenbereich deaktiviert ist und das resultierende Sichtfeld
sich auf deckennahe Bereiche beschränkt, in denen sich üblicherweise
bei einem Brand, Rauch oder Hitzeentwicklungen sammeln bzw. stauen.
Als möglicher weiterer Vorteil werden Störbewegungen
im bodennahen Bereich ausgeblendet.
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Bei
einer bevorzugten Ausbildungsform der Erfindung beginnt der Bereich
der Schärfentiefe der Kameraeinrichtung bei einem Abstand
von mindestens 1 m, vorzugsweise von mindestens 1,5 m. Es ist besonders
bevorzugt, dass die Schärfentiefe bis zu einem Bereich
von mindestens 5 m bevorzugt von mindestens 10 m und insbesondere
von mindestens 15 m reicht. Diese Ausbildungsform hat den Vorteil, dass
nicht nur Brandanzeichen, insbesondere Rauch, unmittelbar bei der
Detektionsvorrichtung, sondern auch in einiger Entfernung zur Detektionsvorrichtung
detektiert werden kann und folglich ein Brand auch mit einem von
der Kameraeinrichtung entfernten Brandherd sicher erkannt wird.
Der Bereich der Schärfentiefe kann beispielsweise durch den
Einsatz einer korrekt positionierten Blende in der Kameraeinrichtung
eingestellt werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Auswertung über
eine Analyse von abstrakten Bildmerkmalen, wie Texturmerkmalen,
Farbwerten, Intensitäten oder anderen Bildinformationen
in den Bilddaten. Bei dem bevorzugten, großen Bereich der Schärfentiefe
ist sichergestellt, dass eine ausreichende Anzahl oder Menge derartiger
Bildinformationen erfasst werden, um eine sichere Auswertung zu gewährleisten.
Insbesondere kann durch die erfindungsgemäße Ausprägung
vermieden werden, dass lediglich eine Wand, ein Tisch oder ein gleichförmiger Fußboden
erfasst wird, dessen Bild nicht genügend Informationen
enthält, um eine Branderkennung zu erlauben. Vorzugsweise
werden durch den Sichtbereich der Kameraeinrichtung auch die Ecken
eines Raumes und alle Gegenstände, die sich darin befinden,
erfasst.
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Es
ist besonders bevorzugt, dass die Kameraeinrichtung über
einen Autofokus und/oder einen motorisch einstellbaren Fokus verfügt.
Prinzipiell ist es möglich, dass – wenn ein motorisch
einstellbarer Fokus verfügbar ist – die Kameraeinrichtung
zwischen einem Nahfeld und einem Fernfeld scannt, so dass auch kameraeinrichtungsnahe
Rauchentwicklungen, zum Beispiel in einem Bereich mit einem Abstand
kleiner als 1 m, insbesondere kleiner als 10 cm zusätzlich überwacht
werden. In dieser Ausprägung nimmt die Detektionsvorrichtung
eine Doppelfunktion ein, indem sowohl die Eigenschaften und Vorteile
eines punktförmigen Brandmelders als auch eines weiträumig
detektierenden Brandmelders genutzt werden.
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In
einer bevorzugten konstruktiven Realisierung ist die Optikeinrichtung
als ein Fischauge, ein Prisma, eine Linse oder Linsensystem, ein
reflektives System und/oder ein diffraktives System, z. B. aus Glas
oder Kunststoff, ausgebildet. Beispielsweise kann eine so genannte
Omni-View-Kamera, mit einem umlaufenden Sichtfeld von 360° Einsatz
finden.
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Um
den Auswertungsaufwand zu verringern ist es bevorzugt, dass die
durch die Optikeinrichtung gegebenenfalls verzerrten Bilddaten ohne
Entzerrung, also verzerrt, von der Auswerteeinrichtung ausgewertet
werden. Der Schritt der Entzerrung ist prinzipiell nur notwendig,
wenn für das menschliche Auge bzw. Verständnis
ein erkennbares Bild benötigt wird. Bei dieser bevorzugten
Ausführungsform sind jedoch lediglich die abstrakten Bildinformationen,
wie zum Beispiel Textur, Intensität, Farbe, etc. zur Detektion
notwendig, so dass eine Entzerrung nur eine unnötige Erhöhung
des Arbeitsaufwandes darstellen würde.
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Bei
einer möglichen Weiterbildung der Erfindung setzt die Detektionsvorrichtung
eine weitere Funktion um, wobei die Auswerteeinrichtung ergänzend
zur Detektion und/oder Auswertung von Objektbewegungen in dem Überwachungsbereich,
zum Beispiel im Sinne eines Einbruchsalarms oder einer Alarmanlage,
ausgebildet ist. Die Auswertung auf Objektbewegungen in dem Überwachungsbereich kann
auf den gleichen Bilddaten beruhen wie die Branddetektion, so dass
keine hardwaretechnische Ergänzungen notwendig sind, sondern
nur ein zusätzlicher Bildverarbeitungsalgorithmus von der
Auswerteeinrichtung durchgeführt werden muss.
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Bei
einer besonders bevorzugten Realisierung der Erfindung ist die Detektionsvorrichtung
als Deckensystem, welches an einer Decke montiert wird, ausgebildet,
wobei die Beobachtungsrichtung der Kameraeinrichtung vorzugsweise
senkrecht oder im wesentlichen senkrecht zur Decke und/oder zu dem
Boden ausgerichtet ist. Die Detektionsvorrichtung weist beispielsweise
Befestigungsmöglichkeiten oder ein Gehäuse auf,
welches für eine Deckenmontage ausgelegt ist.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Sichtfeld
der Kameraeinrichtung ringförmig ausgebildet, wobei die
ringförmige Ausbildung die Beobachtungsrichtung umläuft,
so dass ein deckennaher Bereich von der Kameraeinrichtung über
360° in Umlaufrichtung erfasst wird.
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Optional
ist die Detektionsvorrichtung als ein Multikriterienmelder ausgebildet,
wobei neben der Kameraeinrichtung eine oder mehrere weitere Sensoreinrichtungen
zur Branddetektion integriert sind. Die Sensoreinrichtung kann beispielsweise
als ein optischer Sensor, insbesondere nach dem Streulichtprinzip,
ein thermischer Sensor, insbesondere ein Temperaturfühler,
und/oder als ein chemischer Sensor, insbesondere ein Kohlenmonoxid-
oder -dioxid-Sensor, ausgebildet sein.
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Bei
weiteren Ausbildungen der Erfindung ist es möglich, dass
die Detektionsvorrichtung als Auswerteeinrichtung ein eingebettetes
System, insbesondere in einem gemeinsamen Gehäuse mit der
Kameraeinrichtung umfasst und/oder über einen Feldbus,
insbesondere einen Zweidraht-Feldbus, eine Zweidraht-Leitung bzw. über
eine Vierdraht-Leitung hinsichtlich der Datenübertragung
und der Energieversorgung verbunden und/oder verbindbar ist.
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Mit
dem Ziel, den Energiebedarf des Multikriteriensensors weiter zu
reduzieren, wird vorgeschlagen, dass die Kameraeinrichtung und/oder
die Auswerteeinrichtung und/oder die Detektionsvorrichtung automatisch
zwischen einem energiesparenden Ruhezustand und einem Überwachungszustand
wechseln kann. Es erscheint beispielsweise ausreichend, dass die
Kameraeinrichtung mit einer niedrigen Bildwiederholrate von weniger
als 15 Hertz arbeiten kann. Die Auswertungseinrichtung wird beispielsweise
nur zu den relevanten Messzeiten aktiviert, die Bilddaten ausgewertet,
gegebenenfalls abgespeichert und danach wieder deaktiviert, z. B.
indem ein Schlafmodus (Sleep-Mode) eingeschaltet wird.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Detektion
von Bränden und/oder Brandmerkmalen in einem Überwachungsbereich,
wobei eine Detektionsvorrichtung, vorzugsweise nach einem der vorhergehenden
Ansprüche bzw. wie sie soeben beschrieben wurde, einen
die Detektionsvorrichtung umlaufenden, insbesondere ringförmigen,
deckennahen Abschnitt des Überwachungsbereichs aufnimmt
und eine Auswerteeinrichtung durch Auswertung von Bilddaten des
aufgenommenen Abschnitts die Brände bzw. Brandmerkmale detektiert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 eine
Blockdarstellung einer Detektionsvorrichtung als ein erstes Ausführungsbeispiel der
Erfindung;
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2 in
einer schematische Darstellung die Montage und das Sichtfeld der
Detektionsvorrichtung in 1 bei einer ersten möglichen
Ausführungsform;
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3 in
einer schematischen Darstellung die Montage sowie das Sichtfeld
der Detektionsvorrichtung in der 1 in einer
zweiten möglichen Ausführungsform.
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Gleiche
oder einander entsprechende Teile bzw. Größen
sind jeweils mit den gleichen oder einander entsprechenden Bezugszeichen
versehen.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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Die 1 zeigt
in einer stark schematisierten Darstellung eine Detektionsvorrichtung 1 als
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Detektionsvorrichtung 1 umfasst
ein Sensorelement 2, welches beispielsweise als ein CCD-Chip,
CMOS-Chip, UV-, VIS-, NIR-, FIR-Kamera oder dergleichen ausgebildet
ist und eine räumlich aufgelöste Erfassung eines Abbildes
ermöglicht und dieses in Bilddaten wandelt.
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Dem
Sensorelement 2 ist eine Optikeinrichtung 3 vorgeschaltet,
welches als strahlformendes System die Abbildung eines Abschnitts
eines Überwachungsbereichs auf das Sensorelement 2 ermöglicht.
Die Optikeinrichtung 3 kann beispielsweise als ein Fisheye
(Fischauge), eine speziell geschliffene Linse, ein Prisma, ein diffraktives
Element bzw. Optiksystem oder ein reflektives Optiksystem, zum Beispiel
in Form eines verspiegelten Torus, ausgebildet sein. Wie nachfolgend
noch anhand der 2 und 3 dargelegt
wird, ermöglicht die Optikeinrichtung, dass das Sensorelement
ein Sichtfeld 4 abdeckt, welches sich kegelartig oder kegelstumpfartig oder
bei anderen Ausführungsbeispielen hemisphärisch
oder mehr als hemisphärisch in etwa axial symmetrisch um
eine Beobachtungsrichtung 5 erstreckt.
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Der Öffnungswinkel
des Sichtfeldes 4 der durch die Optikeinrichtung 3 und
dem Sensorelement 2 gebildeten Kameraeinrichtung 6 wird
durch einen maximalen Sichtwinkel alpha beschrieben, der in einer
Ebene gemessen wird, welche koplanar zu dem Vektor der Beobachtungsrichtung 5 ist,
so dass der Vektor der Beobachtungsrichtung 5 in dieser
Ebene liegt. Der maximale Sichtwinkel alpha beträgt mindestens
120°, vorzugsweise mindestens 150° und insbesondere
mindestens 180°. Bei einem maximale Sichtwinkel alpha von
größer als 180° wird ein die Detektionsvorrichtung 1 umlaufender
Bereich 7 ebenfalls von der Kameraeinrichtung 6 erfasst.
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Die
mit dem Sensorelement 2 aufgenommenen Bilddaten werden
beispielsweise als Videodaten an eine Auswerteeinrichtung 8 weitergeleitet,
welche mit einem Branddetektionsmodul 9 zur Detektion von Bränden
und/oder Brandmerkmalen auf Basis der Bilddaten ausgestattet ist.
Bei der Auswertung werden nur abstrakte Bildinformationen, wie z.
B. Textur, Intensität, Farbe ausgewertet, wohingegen bevorzugt keine
Objekterkennung oder -segmentierung durchgeführt wird.
Optional umfasst die Auswerteeinrichtung auch ein Bewegungsdetektionsmodul 10, welches
auf Basis der gleichen Bilddaten Objektbewegungen in dem Sichtfeld 4 detektiert
und nach vorgebbaren Regeln ein Signal auslöst.
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Die
Auswerteeinrichtung 8 weist einen Signalausgang 11 auf, über
den ein Signal, insbesondere ein Brandmeldesignal oder ein Einbruchssignal, ausgegeben
werden kann. Die Auswerteeinrichtung 8 kann integraler
Bestandteil der Detektionsvorrichtung 1, z. B. in einem
gemeinsamen Gehäuse sein, alternativ werden die Bilddaten über
eine kabelgebundene oder kabellose Verbindung zu einer Auswertezentrale
geleitet, in der die Auswerteeinrichtung 8 angeordnet ist.
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Zur
Einstellung der Schärfentiefe kann die Optikeinrichtung 3 optional über
einen Autofokus und/oder über eine statische oder variable
Blende, welche entweder manuell oder automatisch einstellbar ist,
verfügen. Der Schärfentiefenbereich erstreckt sich
beispielsweise von einem Bereich von größer als 1
m bis unendlich.
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Die 2 zeigt
in einer stark schematischen Darstellung die Detektionsvorrichtung 1 in
einem montierten Zustand an einer Decke 12 eines Raums. Optional
kann die Detektionsvorrichtung 1 auch versenkt eingebaut
sein. Die Detektionsvorrichtung 1 ist als ein punktförmiger
Melder ausgebildet, welcher bei dem Ausführungsbeispiel
in der 2 ein Sichtfeld mit einem maximalen Sichtwinkel
von 180° besitzt. In Umlaufrichtung um die Kamera, das
heißt, senkrecht zu der Papierebene beträgt das
Sichtfeld 360°. Mit dieser Ausgestaltung des Sichtfeldes
kann die Detektionsvorrichtung 1 auch als punktförmiger
Melder einen größeren Raum vollständig überwachen,
insbesondere auch in den Eckbereichen des Raums detektieren. Der
Sichtwinkel alpha kann auch größer als 180° ausgebildet
sein, so dass der deckennahe Bereich 7 zumindest abschnittsweise
erfasst wird.
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Aufgrund
des großen Sichtwinkels alpha der Objekteinrichtung 2 kommt
es zu Verzerrungen bei der Abbildung. Bevorzugt werden diese Verzerrungen
jedoch nicht kompensiert oder entzerrt, da die Auswerteeinrichtung 8 ausgebildet
ist, auf den verzerrten Bilddaten zu arbeiten. Insbesondere ist
es zur Detektion von Brandanzeichen und/oder Objektbewegungen ausreichend,
wenn der Überwachungsbereich ausreichend scharf abgebildet
ist. Eine Objekterkennung ist nicht oder nicht unbedingt notwendig.
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Lediglich
die abstrakten Bildinformationen wie zum Beispiel Textur, Intensität,
Farbe, usw. können für ein großes Raumvolumen
ausgewertet werden.
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Wie
sich in der Darstellung ergibt ist die Beobachtungsrichtung 5 der
Detektionsvorrichtung 1 senkrecht auf den Boden gerichtet,
so dass insbesondere im Randbereich des Sichtfeldes 4 deckennahe
Bereiche 13 überwacht werden, in denen sich üblicherweise
Rauch oder ähnliche Emissionen bei einem Brand sammeln.
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Die 3 zeigt
eine abgewandelte Ausführungsform der Detektionsvorrichtung 1 in 1,
wobei mechanisch oder programmtechnisch ein mittiger oder zentraler
Blindbereich 14 in dem Sichtfeld 4 abgedeckt oder
ausgeblendet und dadurch zu einem nicht überwachten Bereich
wird. Durch die Abdeckung bzw. Ausblendung des Blindbereichs 14 werden
nur Bilddaten aus deckennahen Bereichen 13 ausgewertet.
Dies hat den Vorteil, dass eventuelle Störgrößen
(zum Beispiel Bewegungen im Bodenbereich) nicht beobachtet werden
und der Detektionsbereich sich nur auf den Bereich 13 konzentriert,
in dem eine Ansammlung von Rauch oder anderen Brandmerkmalen zu
erwarten sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10246056
A1 [0004]
- - DE 10011411 A1 [0005]