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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Brandmeldervorrichtung zur Detektion von Bränden und/oder Brandmerkmalen in einem Überwachungsbereich mit einer Kameraeinrichtung zur Aufnahme von Bilddaten in dem Überwachungsbereich und mit einer Auswerteeinrichtung, welche ausgebildet ist, durch Auswertung der Bilddaten einen Brand bzw. Brandmerkmale zu detektieren. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Branddetektion.
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Brandmeldeanlagen umfassen Brandmelder als Sensoreinrichtungen zur Detektion von Bränden, Rauch, Flammen oder anderen Brandmerkmalen und werden sowohl in öffentlichen Gebäuden, wie zum Beispiel Schulen oder Museen, als auch in privaten Gebäuden eingesetzt. Die Mehrzahl der Brandmelder kann man grob in zwei Gruppen einteilen, wobei eine erste Gruppe sogenannte punktförmige Brandmelder betrifft, welche z. B. in Büroräumen oder Kinderzimmern, also in kleineren Räumen verwendet werden. Die punktförmigen Brandmelder werden üblicherweise an der Decke installiert und erfassen einen Brand oder sich ausbreitenden Rauch durch optische, thermische oder chemische Detektion an genau einem Punkt. Diese Brandmelder haben den Vorteil, dass z. B. aufsteigender Rauch, der sich unter der Decke sammelt, sehr schnell erkannt wird. Nachteilig ist bei diesen Brandmeldern, dass bei größeren Räumen, wie zum Beispiel Lagerhallen, mehrere Brandmelder eingesetzt werden müssen, da ansonsten nicht der gesamte Bereich abgedeckt werden kann.
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Eine Alternative hierzu bieten eine zweite Gruppe von Brandmeldern, welche als Video-Branderkennungsvorrichtungen ausgebildet sind, wobei Videoüberwachungsanlagen eingesetzt werden, die ein Videobild eines Überwachungsbereichs über handelsübliche Überwachungskameras aufnehmen und in einer Überwachungszentrale auf Brände oder Brandmerkmale auswerten.
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Die Druckschrift
DE 102 46 056 A1 offenbart einen Rauchmelder, welcher einen Bildaufnehmer und eine Lichtquelle umfasst. Dieser Rauchmelder wird beispielsweise als Deckenrauchmelder eingesetzt und ist ausgebildet, so dass der Schärfepunkt des Bildaufnehmers etwa 10 cm unterhalb des Gehäuses des Rauchmelders einjustiert wird. Bei unzureichender Beleuchtung kann ergänzend eine Lichtquelle aktiviert werden, die den Schärfepunkt beleuchtet. Aufgrund des nahen Schärfepunkts sind bei diesem Rauchmelder Hintergrundbilder im Vergleich zu Bildern aus der nächsten Umgebung des Schärfepunkts verschwommen.
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Die Druckschrift
DE 100 11 411 A1 betrifft einen Brandmelder, welcher eine Videokamera oder eine Infrarotkamera als Bildaufnehmer verwendet, wobei der Bildaufnehmer so eingestellt ist, dass ein großes Kamerasichtfeld und eine lebensechte Darstellung der beobachteten Szene geliefert wird. Die Branddetektion erfolgt über eine Objektanalyse, wobei einzelne Objekte der Szene automatisch analysiert werden, insbesondere im Hinblick, ob diese Objekte durch Rauch, Wärmeschlieren oder Feuer verdeckt werden, und zwar indem die aktuell aufgenommenen Objekte mit abgespeicherten Objekten verglichen werden.
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Die Druckschrift
WO 2003/102889 A1 offenbart einen Brandmelder mit mindestens einem Sensor für eine Brandkenngrösse, dessen Signale einer Auswerteelektronik zugeführt sind. Die Signale des mindestens einen Sensors sind zusätzlich zur Branddetektion für mindestens eine weitere Applikation zur Verfügung gestellt.
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Die Druckschrift
US 5 486 811 A beschreibt ein Brandfrüherkennungssystem, welches eine Mehrzahl von Feuerdetektionseinheiten und Zustandssensoren vorhersieht, die jeweils in einem Abschnitt eines Raum angeordnet sind. Eine zentrale Steuereinheit umfasst vorzugsweise einen Profildetektor um die Ausgänge von einem oder mehreren Zustandssensoren über die Zeit auszuwerten und die Fehlalarmraten zu reduzieren.
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Die Druckschrift
DE 692 11 553 offenbart eine Fernüberwachungseinheit zum Überwachen der Sicherheit eines Gebäudes von einer zentralen Kontrollanlage aus über Funkübertragung.
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Die Druckschrift
JP H10-302 178 A betrifft einen Feuersensor mit einem Erfassungsteil, der optisch eine Feuerquelle erkennt. Mit einer Lichtabschirmungsplatte, welche den Sichtwinkel des Erfassungsteils in der vorgegebenen Raumposition zwischen dem Erfassungsteil und dem Erfassungsbereich enthält
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Die Druckschrift
US 2006/0 273 896 A1 beschreibt ein Sensorsystem, das einen einstellbaren Schwellenwertpegel für die Sensordaten bereitstellt. Die einstellbare Schwelle ermöglicht es, den Sensor auf Umgebungsbedingungen, Alterung von Komponenten und andere betriebliche Schwankungen anzupassen.
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Die Druckschrift
DE 10 2004 034 908 A1 , die den nächstkommenden Stand der Technik bildet, betrifft die Erfassung einer Rauchsituation oder ein Brandsituation in einem Fahrzeug, wie beispielsweise einem Flugzeug. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Rauchmeldesystem für ein Flugzeug sowie ein Verfahren zum Erfassen der Rauchsituation in einem Raum in einem Flugzeug. Es wird ein Rauchmeldesystem für ein Flugzeug zur Verfügung gestellt, das ein Kameramodul, einen Rauchwarngeber und ein Gehäuse aufweist, wobei eine Rechnereinheit zur Analyse von Ausgangssignalen des Kameramoduls und des Rauchwarngebers ausgestaltet ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Brandmeldervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Branddetektion mit den Merkmalen des Anspruchs 13. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Im Rahmen der Erfindung wird eine Brandmeldervorrichtung vorgestellt, welche zur Detektion von Bränden und/oder Brandmerkmalen, insbesondere Brandanzeichen, in einem Überwachungsbereich geeignet und/oder ausgebildet ist. Die Detektion erfolgt vorzugsweise über primäre Brandmerkmale, wie zum Beispiel optische Emissionen, insbesondere Feuer oder Glut, und/oder über sekundäre Brandmerkmale, wie zum Beispiel Rauch, Qualm oder Hitzeschlieren.
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Die Brandmeldervorrichtung weist eine Kameraeinrichtung auf, welche zur Aufnahme von Bilddaten in dem Überwachungsbereich ausgebildet und/oder angeordnet ist. In der allgemeinsten Form der Erfindung kann die Kameraeinrichtung beliebig ausgebildet sein, solange diese Bilddaten, also insbesondere ein- oder zweidimensionale Pixelfelder, aus dem Überwachungsbereich zur Verfügung stellt.
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Eine Auswerteeinrichtung der Brandmeldervorrichtung ist ausgebildet, die Bilddaten im Rahmen von digitalen und/oder analogen Bildverarbeitungsalgorithmen auszuwerten und einen Brand bzw. Brandmerkmale oder Brandanzeichen zu detektieren. Vorzugsweise dient die Auswerteeinrichtung zur Bestimmung und/oder Auswertung einer Alarmschwelle zur Detektion eines Brands auf Basis der Bilddaten.
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In Abgrenzung zu dem eingangs gewürdigten Stand der Technik wird vorgeschlagen, dass die Brandmeldervorrichtung als ein Multikriterien-Melder ausgebildet ist und mindestens eine weitere Sensoreinrichtung zur Branddetektion umfasst.
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Der Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass durch Ergänzung der Brandmeldervorrichtung durch einen, zwei oder mehrere weitere Sensoreinrichtungen die Detektion durch voneinander unabhängigen Sensorsysteme und/oder unterschiedlichen Messmethoden erfolgt. Dadurch kann die Detektionsleistung gesteigert und die Wahrscheinlichkeit für Fehlalarme deutlich reduziert werden.
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Bei einer bevorzugten konstruktiven Ausführungsform der Erfindung sind die Kameraeinrichtung und die Sensoreinrichtung bzw. Sensoreinrichtungen in einem gemeinsamen Aufbau und/oder in einem gemeinsamen Gehäuse realisiert. Unter einem gemeinsamen Aufbau ist vorzugsweise eine einteilige und/oder einbaufertige Baueinheit zu verstehen. Bevorzugt weist der gemeinsame Aufbau bzw. das gemeinsame Gehäuse nur eine gemeinsame Schnittstelle zur Spannungsversorgung und Datenübertragung für die Kameraeinrichtung und die Sensoreinrichtung bzw. -einrichtungen auf. Bei dieser konstruktiven Realisierung kann die Brandmeldervorrichtung von einem Benutzer sowohl mechanisch als auch signaltechnisch in einfacher und fehlerunanfälliger Weise installiert werden.
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Bei einer bevorzugten Ausprägung der Erfindung ist die mindestens eine weitere Sensoreinrichtung als eine optische, thermische, chemische und/oder ionisationsunterstützte Sensoreinrichtung ausgebildet. Die Sensoreinrichtung kann beispielsweise nach dem Streulichtverfahren (Tyndall-Effekt), über einen Temperaturfühler oder über eine Kohlenmonoxid- oder -dioxid-Detektion erfolgen. Eine weitere Möglichkeit liegt bei der Verwendung einer Ionisationsrauchmeldereinrichtung welche mit einem radioaktiven Strahler arbeitet. Die Brandmeldervorrichtung kann eine, zwei oder mehrere derartige Sensoreinrichtungen umfassen.
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In einer möglichen, sehr einfachen Ausführungsform ist die Kameraeinrichtung als eine CCD- oder CMOS-Kamera, vorzugsweise sensitiv im sichtbaren Bereich (VIS) ausgebildet. Diese Kameraeinrichtungen werden beispielsweise bei aktuellen Fotohandys eingesetzt und sind kostengünstig. Alternativ oder ergänzend kann die Kameraeinrichtung auch sensitiv in einem nahen Infrarotbereich NIR, also zum Beispiel mit einem Wellenlangenbereich von bis zu 1100 Nanometer oder sogar in einem Infrarotbereich, also bei Wellenlänge größer 1100 Nanometer, oder in einem fernen Infrarotbereich bei Wellenlängen vorzugsweise größer als 3000 Nanometer sein. Bei letztgenannten Beobachtungswellenlängen wird bevorzugt eine FIR-Kamera oder eine Thermopilekamera eingesetzt.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung umfasst die Brandmeldervorrichtung eine Beleuchtungseinrichtung, welche zur Beleuchtung des Kamerasichtfeldes oder Teilen davon ausgebildet ist. Durch eine derartige Beleuchtungseinrichtung können z. B. über Reflexionen Rauch bzw. Qualm detektiert oder Abschnitte des Überwachungsbereichs beleuchtet werden. Die Beleuchtungseinrichtung kann optional als Infrarotbeleuchtung ausgebildet sein, so dass auch in Dunkelheit eine ausreichende Detektion sichergestellt werden kann und/oder Bilder oder Bilddaten des Überwachungsbereichs liefern zu können, ohne jedoch störende, sichtbare Lichtemissionen zu erzeugen.
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Bei einer besonders bevorzugten Realisierung der Erfindung ist die Brandmeldervorrichtung als ein punktförmiger Melder und/oder als ein Deckensystem ausgebildet. Derartige punktförmige Melder werden bevorzugt in kleinen Räumen, wie zum Beispiel Kinderzimmern oder Büros, eingebaut und haben einen Überwachungsbereich, welcher sich radial um die Melder erstreckt. Bei der bevorzugten Ausführungsform als Deckensystem wird ausgenutzt, dass Emissionen von Bränden, wie zum Beispiel Qualm, Rauch, aber auch Hitzeschlieren, sich bevorzugt unter der Decke sammeln bzw. stauen und aufgrund der Konzentration besonders einfach zu detektieren sind. Jedoch ist es bevorzugt, wenn die Blickrichtung, also die Hauptblickrichtung der Kameraeinrichtung, in einem eingebauten Zustand auf den Boden gerichtet ist. Anders ausgedrückt, ist die Blickrichtung der Kameraeinrichtung senkrecht oder im wesentlichen senkrecht zur Deckenerstreckung positioniert.
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Mit dem Ziel, einen möglichst großen Abschnitt des Überwachungsbereichs zu observieren, ist es bevorzugt, dass die Kameraeinrichtung einen maximalen Sichtwinkel von mindestens 120°, vorzugsweise von mindestens 150° und insbesondere von mindestens 180° aufweist. Ein derartiger maximaler Sichtwinkel wird beispielsweise durch ein Fischauge, geeignete Linsen, Prismen, aber auch diffraktive oder reflektive Optiksysteme erreicht. Der maximale Sichtwinkel wird in einer Ebene gemessen, in der auch der Vektor der Blickrichtung der Kameraeinrichtung liegt. Durch die Wahl des sehr großen maximalen Sichtwinkels wird erreicht, dass die Kameraeinrichtung deckennahe Bereiche oder die Decke selbst zumindest abschnittsweise überwacht, wobei in den überwachten Bereichen – wie bereits erläutert – eine Ansammlung von Brandanzeichen bei einem Brand zu erwarten sind.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist es möglich, aus dem Sichtfeld der Kameraeinrichtung einen oder mehrere Blindbereiche auszublenden. Die Ausblendung kann zum einen statisch erfolgen, so dass zum Beispiel eine mechanische Blende eingesetzt wird. Bei einer anderen Alternative erfolgt die Ausblendung dynamisch, insbesondere in der Art, dass die Konfiguration der Kameraeinrichtung so gewählt wird, dass der ausgeblendete Bereich von der Auswerteeinrichtung nicht ausgewertet wird.
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Es ist möglich über diese Blindbereiche Bildausschnitte auszublenden, in denen starke Objektbewegungen zu erwarten sind, die eine verlässliche Auswertung erschweren. Zum anderen ist es möglich, temporär auftretende Objekte, welche als Störobjekte erkannt werden, zu deaktivieren. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass ein mittiger oder zentraler Bereich des Sichtfeld von mindestens 60°, vorzugsweise mindestens 90° und insbesondere von 120° ausgeblendet wird, wobei bei einer Ausbildung als Deckensystem durch den Blindbereich der Bodenbereich verdeckt ist.
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Bei einer möglichen Ausführung der Erfindung sind Mittel vorgesehen, um unterschiedliche Beleuchtungsverhältnisse in dem Überwachungsbereich z. B. über eine Normierung des Bildes zu kompensieren.
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Bei einer möglichen Realisierung ist die Kameraeinrichtung und/oder die Auswerteeinrichtung bzw. beide gemeinsam als ein eingebettetes System (Embedded-System) ausgebildet. Derartige eingebettete Systeme bezeichnen vorzugsweise einen elektronischen Rechner oder Computer, der in einem technischen Kontext, in diesem Fall die Bildaufnahme und Bildverarbeitung, eingebettet ist. Durch die Verwendung eines eingebetteten Systems wird der Energiebedarf, der ohnehin sehr energiesparenden Brandmeldervorrichtung weiter verringert.
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In Fortbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Daten- und Energieanbindung über einen Feldbus erfolgt. Dadurch, dass der Energiebedarf derart gering ist, kann diese kostengünstige und einfache Verkabelungsart gewählt werden. Insbesondere ist keine separate Energieversorgung, wie zum Beispiel bei Lasersensoren sonst üblich, notwendig. Der Feldbus kann beispielsweise als eine gemeinsame Zweidraht-Leitung oder eine Vierdraht-Leitung ausgebildet sein.
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Mit dem Ziel, den Energiebedarf der Brandmeldervorrichtung weiter zu reduzieren, wird vorgeschlagen, dass die Kameraeinrichtung und/oder die Auswerteeinrichtung und/oder die Beleuchtungsquelle automatisch zwischen einem energiesparenden Ruhezustand und einem Überwachungszustand wechseln kann. Es erscheint beispielsweise ausreichend, dass die Kameraeinrichtung mit einer niedrigen Bildwiederholrate von weniger als 15 Hertz arbeiten kann. Die Auswertungseinrichtung wird beispielsweise nur zu den relevanten Messzeiten aktiviert, die Bilddaten ausgewertet, gegebenenfalls abgespeichert und danach wieder deaktiviert, z. B. indem ein Schlafmodus (Sleep-Mode) eingeschaltet wird. In analoger Weise kann die Beleuchtung nur zusammen mit der Kameraeinrichtung bzw. in Abhängigkeit der Lichtverhältnisse des Überwachungsbereichs aktiviert werden.
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Bei einer datentechnisch einfachen Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Auswertung der Sensorsignale in der Auswerteeinrichtung jeweils unabhängig voneinander. Hierbei ist beispielsweise für die Kameraeinrichtung bzw. deren Auswertung und für die Sensoreinrichtung bzw. Sensoreinrichtungen eine Empfindlichkeit fest vorgegeben, wobei bei Überschreiten der Empfindlichkeit einer einzigen der Einrichtungen ein Brandsignal ausgelöst wird.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Auswerteeinrichtung zur gemeinsamen Auswertung der Sensorsignale der Kameraeinrichtung und der Sensoreinrichtung – nachfolgend auch zusammenfassend als Einrichtungen bezeichnet – ausgebildet. Bei dieser Ausprägung werden die Sensorsignale in ihrer Gesamtheit betrachtet, wobei eine Zusammenfassung der einzelnen Sensorergebnisse zu einem gemeinsamen Sensorsignal erfolgt. Beispielsweise kann die Zusammenfassung von Einzelsensorsignalen, welche jeweils die eingestellte Empfindlichkeit noch nicht überschritten haben, in ihrer Gesamtheit zu der Auslösung eines Brandsignals führen.
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Erfindungsgemäß ist die Auswerteeinrichtung zur Einstellung der Empfindlichkeit der Kameraeinrichtung bzw. deren Auswertung und/oder der Sensoreinrichtung auf Basis der aktuellen Sensorsignale der Einrichtungen ausgebildet. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Brandmeldervorrichtung ihre Empfindlichkeit aufgrund von den Sensorsignalen der Einrichtungen anpasst. Die Anpassung besteht darin, dass bei Überschreiten eines eingestellten Grenzwertes bei einer der Einrichtungen die Empfindlichkeiten der anderen Einrichtungen erhöht werden. Beispielsweise wird bei nach der Auswertung des Sensorsignals einer Einrichtung, insbesondere der Kameraeinrichtung, die Empfindlichkeiten oder die Alarmschwellen der anderen Einrichtungen erhöht werden.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Bilddaten über die Datenanbindung, insbesondere über den Feldbus, an eine Brandmeldezentrale übermittelt werden, so dass diese dokumentiert und/oder – insbesondere im Fall eines Brandsignals – zur Verifizierung des Brandsignals dienen können. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Branddetektion mit den Merkmalen des Anspruchs 13, vorzugsweise unter Verwendung der Brandmeldervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche bzw. wie soeben beschrieben. Bei dem Verfahren wird unter Berücksichtigung von Sensorsignalen von mindestens einer Kameraeinrichtung und mindestens einer weiteren Sensoreinrichtung, die gemeinsam einen Multikriterienmelder bilden, eine Detektion von Bränden und/oder Brandmerkmalen durchgeführt und gegebenenfalls ein Brandsignal ausgegeben, wobei die Empfindlichkeit der Kameraeinrichtung bzw. deren Auswertung und/oder der Sensoreinrichtung auf Basis der Sensorsignale der Kameraeinrichtung und/oder der Sensoreinrichtung derart eingestellt wird, dass bei Überschreiten eines eingestellten Grenzwertes bei einer der Einrichtungen die Empfindlichkeiten der anderen Einrichtungen erhöht werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie den beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Blockdarstellung einer Brandmeldervorrichtung als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 eine erste Ausführungsalternative der Brandmeldervorrichtung in 1 in einer schematischen Querschnittdarstellung;
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3 eine zweite Ausführungsalternative der Brandmeldervorrichtung in 1 in gleicher Darstellung wie die 2.
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Gleiche oder einander entsprechende Teile sind jeweils mit den gleichen bzw. einander entsprechenden Bezugszeichen versehen.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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Die 1 zeigt in einer stark schematisierten Blockdarstellung eine Brandmeldervorrichtung 1, welche eine Kameraeinrichtung 2 sowie einen oder mehrere weitere Sensoreinrichtungen 3 zur Branddetektion umfasst. Die Kameraeinrichtung 2 und die Sensoreinrichtungen 3 sind in, an oder auf einem gemeinsamen Gehäuse 4 angeordnet.
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Die Kameraeinrichtung 2 weist eine Optikeinrichtung 5 auf, welches beispielsweise als ein Fischauge ausgebildet ist und ein Sichtfeld mit einem maximalen Sichtwinkel alpha von mindestens 180° umfasst. Der Sichtwinkel alpha wird in der gleichen Ebene wie die Hauptbeobachtungsrichtung 6 der Kameraeinrichtung 2 gemessen. Die Objekteinrichtung 5 bzw. die Kameraeinrichtung 2 ist so ausgebildet, dass diese einen Schärfetiefebereich aufweist, welcher bei einem Abstand größer als 1 m beginnt, so dass die Auswertung der Bilddaten der Kameraeinrichtung 2 hinsichtlich der Veränderungen von abstrakten Bildmerkmalen, wie zum Beispiel Strukturen, Farben, Intensitäten, Texturen, etc. in dem Überwachungsbereich erfolgen kann.
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Die weiteren Sensoreinrichtungen 3 sind beispielsweise als ein optischer Sensor, insbesondere ein Streulichtsensor, ein thermischer Sensor, insbesondere ein Temperaturfühler, und/oder als ein chemischer Sensor, insbesondere ein CO- oder CO2-Sensor ausgebildet.
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Die Sensorsignale der Kameraeinrichtung 2 und der weiteren Sensoreinrichtungen 3 werden in eine Auswerteeinrichtung 7 geführt, welche durch Auswertung der Sensorsignale einen Brand oder Brandmerkmale in einem Überwachungsbereich detektiert. Zur Datenübertragung, insbesondere zur Übertragung eines Brandsignals oder eines Bilddatensignals, und zur Energieversorgung weist die Brandmeldervorrichtung 1 eine Schnittstelle 8 auf, welche zur Anbindung an einen Feldbus, insbesondere einen Zweidraht-Feldbus oder einen Vierdraht-Feldbus ausgebildet ist. Optional ist vorgesehen, dass ein Brandsignal zusammen mit Bilddaten der Kameraeinrichtung 2 über den Feldbus versandt wird, so dass z. B. in einer Brandmeldezentrale der Brand vom Personal verifiziert werden kann.
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Bei einem Verfahren zum Betrieb der Brandmeldervorrichtung 1 ist bei einer einfachen Alternative vorgesehen, dass die Sensorsignale separat zueinander ausgewertet werden und das Brandsignal ausgegeben wird, sobald nur ein einziges Sensorsignal der Kameraeinrichtung 2 oder der Sensoreinrichtungen 3 auf einen Brand schließen lässt. Bei einer mehr komplexen Ausführungsform des Verfahrens werden die Sensorsignale der Einrichtungen 2, 3 gemeinsam betrachtet, beispielsweise kann eine Bewertungsfunktion verwendet werden, welche die Sensorsignale bzw. die Auswertungen der Sensorsignale miteinander verknüpft. Hierbei ist es zum Beispiel möglich, dass ein Warnsignal abgesetzt wird, auch wenn alle Sensorsignale unter einem vorgegebenen, individuellen Grenzwert liegen, die Gesamtheit der Sensorsignale jedoch auf einen Brand schließen lässt. Bei einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass bei Detektion eines möglichen Brands oder eines Brandmerkmals durch eine der Einrichtungen, also entweder durch die Kameraeinrichtung 2 oder durch eine der Sensoreinrichtungen 3, die verbleibenden Einrichtungen 2, 3 in der Empfindlichkeit erhöht werden. Dieses Vorgehen erlaubt im Normalfall einen fehler- und fehlalarmfreien Betrieb. Sobald jedoch nur eine der Einrichtungen 2, 3 einen Hinweis auf einen Brand oder ein Brandmerkmal zeigt, werden die Empfindlichkeiten der anderen Einrichtungen 2, 3 erhöht, so dass die Branddetektion verbessert wird.
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Die Kameraeinrichtung 2 kann sensitiv im sichtbaren Bereich ausgebildet sein, bei abgewandelten Ausführungsformen handelt es sich dabei um eine Infrarotkamera. Optional kann eine Beleuchtungseinrichtung 9 in dem Gehäuse 2 integriert sein, welche zur Beleuchtung des Überwachungsbereichs im Beobachtungsbereich der Kameraeinrichtung 2 ausgebildet ist. Im Falle einer Infrarotkamera als Kameraeinrichtung 2 ist es bevorzugt, wenn die Beleuchtungsquelle ebenfalls als Infrarotlichtquelle, insbesondere ohne oder nur mit geringen spektralen Anteilen im sichtbaren Bereich ausgebildet ist.
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Mit dem Ziel, die Brandmeldervorrichtung 1 energiesparend auszubilden, wird vorgeschlagen, die Einrichtungen 2, 3 bzw. die Auswerteeinrichtung 7 periodisch zu aktivieren und wieder zu deaktivieren, wobei eine Aktivierungsfrequenz von 1 bis 15 Hertz bevorzugt ist. Die Beleuchtungsquelle 9 wird vorzugsweise gemeinsam mit der Kameraeinrichtung 2 aktiviert bzw. deaktiviert. Bei einer möglichen Ausführungsform ist zumindest die Auswerteeinrichtung 7 als eingebettetes System (Embedded-Hardware-Plattform) ausgebildet, welches ebenfalls energieoptimiert oder zumindest energiesparend arbeitet.
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Die 2 zeigt ein erstes Anwendungsbeispiel der Brandmeldervorrichtung 1 der 1, wobei diese an einer Decke 10 montiert ist und damit als punktförmiger Melder arbeitet. Beispielsweise wird der punktförmige Melder zentral in einem Zimmer an der Decke 10 montiert, so dass der Erfassungsbereich in dem Raum möglichst umfassend ist. Durch das weite Sichtfeld mit dem maximalen Sichtwinkel alpha der Kameraeinrichtung 2 ist sichergestellt, dass auch deckennahe Bereiche 11 umlaufend um die Brandmeldevorrichtung 1 und optional auch die Ecken des Zimmers observiert werden. Dies hat den Vorteil, dass sich an der Decke gesammelter Rauch, Qualm oder Hitze in Form von Hitzeschlieren in einfacher und effektiver Weise detektieren lassen. Außerdem ist es mit dieser Ausbildung möglich, trotz des Aufbaus eines punktförmigen Melders, einen räumlich ausgedehnten Bereich zu überwachen. Die Sensoreinrichtungen 3 sind in der 2 als eine Infrarot-Messstrecke 12, ein Temperatursensor 13 und ein Gassensor 14 realisiert.
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Die 3 zeigt eine Modifikation des Anwendungsbeispiels in der 2, wobei im Gegensatz zu der 2 ein Blindbereich 12 in dem zentralen Bereich des Sichtfelds mit einem Winkel β ausgeblendet ist. Die Ausblendung des Blindbereichs 12 aus dem Sichtfeld der Kameraeinrichtung 2 kann zum einen durch eine mechanische Blende, zum anderen aber auch durch eine programmtechnische Maßnahme oder Konfiguration der Kameraeinrichtung 2 erfolgen. Diese Ausbildung hat den Vorteil, dass die Kameraeinrichtung nur deckennahe Bereiche 11 observiert, dagegen Bodenbereiche deaktiviert sind, in denen oftmals Bewegungen auftreten können, die gegebenenfalls zu Fehlalarmen führen können.