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Die
Erfindung betrifft ein Abutment für ein Zahnimplantat, insbesondere
ein Verfahren zum Entwerfen desselben.
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Normalerweise
wird die Formgebung eines Abutments während der Anfertigung mit einer
Computer-Software nachbearbeitet, damit die nachfolgend angefertigte
Zahnprothese optimal an die Anatomie eines individuellen Patienten
angepasst ist. Während
dieses Arbeitsvorgangs wird ein Zahnmodell zuerst nach der Abdrucknahme
eines Patienten erstellt. Das erstellte Zahnmodell wird durch ein
computergestütztes
Abtastungsgerät
abgetastet. Dann werden die abgetasteten Daten dieses Abutmentes mit
Hilfe einer entsprechenden Software nachbearbeitet, um schließlich ein
geeignetes Abutment entwerfen zu können. Aber dieses computergestützte Verfahren
zum Entwerfen eines üblichen
Abutments weist bei der praktischen Nachbearbeitung noch manche
Mängel
auf, die es zu verbessern gilt:
Weil Passflächen eines analogen Zahnimplantates
in einem Zahnmodell normalerweise nicht klar erkennbar sind, kann
eine computergestützte
Abtastung zwar die Digitaldaten eines entsprechenden Zahnmodells
erfassen, aber nicht die der Passfläche eines analogen Abutments.
Ein analoges Zahnimplantat kann nur in einer bestimmten Form mit
seinem Abutment verbunden werden, d. h. die Verbindung und Positionierung
der beiden Teile können
nur in einer bestimmten Richtung erfolgen. Aus diesem Grund kann
eine Justierung nur dazu führen,
dass das Abutment beim Zusammenbau von dem analogen Zahnimplantat
abweicht, wenn die Digitaldaten der Passfläche eines Zahnimplantates dabei
fehlen.
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Der
Grund der dadurch resultierten Abweichung der bisher bekannten Technik
liegt darin, dass der Positionierungszustand eines Abutments mit
der Passfläche
des Zahnimplantats bei der Justierung nicht als die Grundlage berücksichtigt
wird. Wenn ein Abutment unter diesem Umstand als ein Fertigprodukt
angefertigt und dann im Mund eines Patienten eingesetzt wird, gehen
die für
eine nachfolgende Anfertigung der Zahnprothese erforderlichen Informationen über ein
richtiges Gebiss verloren, was nicht nur die Funktionalität eines
richtigen Gebisses verringert, sondern auch das schöne Aussehen
einer durch die Zahnprothese gebildeten Zahnreihe stört.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Entwerfen
eines Abutments anzubieten, wobei die Formgebung eines Abutments
nach dem individuellen Bedarf justiert werden kann, ohne den Positionierungszustand
zwischen dem Abutment und dem analogen Zahnimplantat dabei zu ändern, sodass
eine deutliche Information über
die Zahnreihe bei der nachfolgenden Anfertigung der Zahnprothesen
für eine
Zahnimplantation immer zur Verfügung steht.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zum
Entwerfen eines Abutments anzubieten, wobei die Formgebung eines
Abutments nach dem individuellen Bedarf justiert werden kann, ohne
den Positionierungszustand zwischen dem Abutment und dem analogen
Zahnimplantat dabei zu beeinflussen, so dass eine deutliche Information über ein
durch eine Zahnprothese ergänztes
bzw. ersetztes Gebiss bei einer nachfolgenden Anfertigung einer
Zahnprothese immer noch zur Verfügung
steht, um auf diese Weise ein voll funktionsfähiges, durch Zahnersatz ergänztes bzw.
ersetztes Gebiss zu erhalten.
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Erfindungsgemäß umfasst
das Verfahren zum Entwerfen eines Abutments folgende Schritte: a) Erstellung
eines Zahnmodells: Es wird ein Abdruck der Zahn-Formation eines
Patienten genommen und anhand dieses Abdrucks wird ein Zahnmodell
erstellt. In diesem Zahnmodell ist ein analoges Zahnimplantat mit
einer Passfläche
an der Implantationsstelle eingesetzt. b) Ausrichten einer Bezugsschablone: Eine
Bezugsschablone auswählen,
die eine Passfläche
besitzt und mindestens einen Charakterpunkt an ihrer Außenoberfläche aufweist.
Die Passfläche
der Bezugsschablone ist an der Passfläche eines analogen Zahnimplantats
positioniert, wobei der Charakterpunkt auf keinen Fall bedeckt werden
darf. c) Abtastung: Zahnmodell abtasten, um das Zahnmodell, die
Bezugsschablone und den Charakterpunkt zu digitalisieren. d) Positionierung:
Aus einer Datenbank werden eine digitalisierte Positionsschablone,
ein mit der digitalisierten Positionsschablone verbundenes Positionselement
und ein digitalisiertes Abutments ausgewählt, wobei die ausgewählte, digitalisierte
Positionsschablone mindestens einen Charakterpunkt aufweist. Mit
Hilfe des Charakterpunktes wird die ausgewählte, digitalisierte Positionsschablone
so positioniert, dass sie sowohl in der Form als auch in den Abmessungen
völlig
mit der Bezugsschablone übereinstimmt.
Dann werden die Digitaldaten der Bezugsschablone durch die der ausgewählte Positionsschablone
ersetzt, damit die digitalisierten Daten über den Positionierungszustand
zwischen dem mit der Positionsschablone verbundenen Positionselement
und der Passfläche
des analogen Zahnimplantats dadurch erhalten werden. Das digitalisierte
Abutment ist so positioniert, dass seine Daten völlig mit den Daten der digitalisierten
Bezugsschablone übereinstimmen.
e) Justierung: Mit Hilfe der dadurch erhaltenen Digitaldaten über den
Positionierungszustand der digitalisierten Positionsschablone und
des analogen Zahnimplantats wird die Formgebung eines Abutments
optimiert, bis das entsprechende Abutment als ein Fertigprodukt
komplett entworfen ist.
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Im
Folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen anhand
der Zeichnung näher erläutert. In
der Zeichnung zeigt:
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1 ein
Flussdiagramm der vorliegenden Erfindung;
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2 ein
Zahnmodell mit einem eingesetzten, analogen Zahnimplantat;
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3A eine
Draufsicht eines erfindungsgemäßen analogen
Zahnimplantats mit seiner sechseckigen Passfläche;
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3B eine
Schnittansicht eines analogen Zahnimplantats mit seinem Innenaufbau;
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4 eine
Explosionsdarstellung einer Bezugsschablone vor dem Ausrichten;
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5A eine
Schnittansicht eines Bezugsschablonenteils und Innenaufbau eines
Implantats;
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5B eine
Ansicht einer erfindungsgemäßen Bezugsschablone
mit ihrer sechseckigen Passfläche
von Unten;
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6 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Bezugsschablone nach dem Ausrichten;
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7 ein
Abtastungsbild eines Zahnmodells nach der Abtastung;
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8 ein
Positionierungsbild (1): Positionsschablone, Passfläche und
Abutment vor der Positionierung;
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9A eine
Seitenansicht der digitalisierten Positionsschablone, der Passfläche und
des digitalisierten Abutments der vorliegenden Erfindung;
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9B eine
Untenansicht der digitalisierten Positionsschablone, der Passfläche und
des digitalisierten Abutments der vorliegenden Erfindung mit der
sechseckigen Passfläche;
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10 ein
Positionierungsbild (2), Zustand der digitalisierten Positionsschablone,
der Passfläche
und des digitalisierten Abutments nach der Positionierung;
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11A ein Justierungsbild (1) der vorliegenden Erfindung
mit dem digitalisierten Positionierungszustand der digitalisierten
Positionsschablone und des analogen Zahnimplantats nach der Positionierung;
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11B ein Justierungsbild (2) mit den Bewegungsmöglichkeiten
eines Abutments während der
Justierung;
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12 ein
digitalisiertes Abutment der vorliegenden Erfindung nach der Justierung;
und
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13 ein
Fertigprodukt eines erfindungsgemäß angefertigten Abutments.
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Die 1 stellt
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung dar, in dem das Verfahren zum Entwerfen
eines Abutments folgende Schritte umfasst, nämlich: a) Erstellung eines
Zahnmodells 11, b) Ausrichten einer Bezugsschablone 12,
c) Abtastung 13, d) Positionierung 14 und e) Justierung 15: Nachfolgend
werden die einzelnen Schritte genauer beschrieben:
- a) Erstellung eines Zahnmodells: Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2, 3A und 3B wird
ein Abdruck der Zahn-Formation eines Patienten genommen und anhand
dieses Abdrucks wird ein Zahnmodell 20 erstellt. An der
Implantationsstelle 21 im Zahnmodell 20 ist ein
analoges Zahnimplantat 22 mit einer Passfläche 221 eingesetzt,
die von außen
erkennbar ist. Die Passfläche 221 des
analogen Zahnimplantats 22 in diesem Ausführungsbeispiel
zeichnet sich sechseckig aus. Sie kann aber auch in anderer Form
eines üblichen
analogen Zahnimplantats erscheinen, wie zum Beispiel: dreieckig
oder blumenblattförmig.
- b) Ausrichten einer Bezugsschablone: Im Bezug auf 4, 5A und 5B wird
eine Bezugsschablone 30 ausgewählt, die sich an die Form und
die Abmessung des analogen Zahnimplantats 22 am besten
anpasst. Die ausgewählte
Bezugsschablone 30 weist eine Passfläche 31 und mindestens
einen Charakterpunkt 22 an ihrer Außenoberfläche auf. In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Passfläche 31 der
Bezugsschablone 30 sechseckig. Um sich an die Form eines
analogen Zahnimplantats anzupassen, kann die Form dieser Passfläche auch
dreieckig, blumenblattförmig
usw. sein. Die Form des Charakterpunkts 32 weist in diesem
Fall eine Konkavität
auf. Eine Verschlussschraube 33 ist durch die Bohrung 34 der Bezugsschablone 30 durchgesteckt
und in das Schraubloch 222 des analogen Zahnimplantats 22 eingeschraubt,
so dass die Bezugsschablone 30 an dem analogen Zahnimplantat 22 positioniert wird.
Dadurch wird die Passfläche 31 der
Bezugsschablone 33 auch mit der Passfläche 221 des analogen
Zahnimplantats verbunden und fest positioniert. Die 6 zeigt
den Positionierungszustand nach der Positionierung. Der Charakterpunkt 32 der
Bezugsschablone 30 darf nach der Positionierung auf keinen
Fall bedeckt werden. Mit anderem Wort sollte der Charakterpunkt 32 außen von
dem Zahnmodell 20 und dem analogen Zahnimplantat 22 erkennbar
sein, damit er durch die Abtastung digitalisiert werden kann. Zu beachten
ist, dass die Bezugsschablone 30 hinten an der Stelle eines
Zahnimplantates im Zahnmodell 20 positioniert werden muss,
wenn es sich um einen hinteren Zahn handelt. Der Charakterpunkt 32 sollte
sich nach dem Ausrichten am besten der Backenhaut zuwenden. Wenn
es sich um einen vorderen Zahn handelt, dann sollte sich die Bezugsschablone 30 vorne
an der Stelle eines Zahnimplantates im Zahnmodell 20 befinden.
Nach dem Ausrichten sollte sich der Charakterpunkt 32 am
besten zur Lippenhaut orientieren.
- c) Abtastung: Das Zahnmodell 20, in dem die entsprechende
Bezugsschablone 30 eingelegt ist, wird gemäß der 7 in
einem in der Fig. nicht dargestellten Abtastungsgerät abgetastet,
um die Daten des Zahnmodells 41, der Bezugsschablone 42 und
des Charakterpunkts 43 zu digitalisieren.
- d) Positionierung: Im Bezug auf 8, 9A, 9B, 10 und 11A werden eine digitalisierte Positionsschablone 50,
derer Formgebung und Abmessung der digitalisierten Bezugsschablone 30 gleichen,
ein mit der digitalisierten Positionsschablone 50 verbundenes
Positionselement 60 und ein digitalisiertes Abutment aus
der Datenbank herausgenommen, wobei die digitalisierte Positionsschablone 50 mindestens
einen Charakterpunkt 51 besitzt und das Positionselement 60 mindestens
eine Passfläche 61 an
seinem Unterteil aufweist. Die Passfläche 61 und der Charakterpunkt 51 haben
jeweils eine gleiche Formgebung wie die Passfläche 31 bzw. wie der
Charakterpunkt 32 der Bezugsschablone 30 und passen zueinander.
Sie alle zeichnen sich sechseckig aus und weisen je eine Konkavität auf. Die
Passfläche 61 des
Positionselementes 60 kann auch dreieckig, blumenblattförmig oder
desgleichen sein. Mit Hilfe von den Charakterpunkten 43, 51 wird
die digitalisierte Positionsschablone 50 so positioniert, dass
sie sowohl in der Form als auch in den Abmessungen völlig mit
der der Bezugsschablone 42 übereinstimmt. Dann werden die
Digitaldaten der Bezugsschablone 42 durch die der Positionsschablone 50 ersetzt.
Auf diese Weise werden die digitalisierten Daten A erhalten, die
den Positionierungszustand der Passflächen 221, 61 von dem
analogen Zahnimplantat 22 und dem mit der Positionsschablone 50 verbundenen
Positionselement 60 widerspiegeln. Dabei wird das digitalisierte
Abutment 70 auch so positioniert, dass es sowohl in Form
als auch in den Abmessungen mit der digitalisierten Bezugsschablone 42 übereinstimmt.
Außerdem
ist es auch möglich,
die Formgebung eines benachbarten Zahns 411 als Bezugspunkt
zu nehmen, um noch genauer festzustellen, ob die Digitaldaten des
Abutments 70 mit den der Bezugsschablone 42 übereinstimmen.
Es ist auch möglich,
das Abutment 70 zusammen mit der digitalisierten Positionsschablone 50 zu
positionieren, damit es sowohl in der Form als auch in den Abmessungen
völlig
mit der digitalisierten Bezugsschablone 42 übereinstimmt.
- e) Justierung: Dank den erhaltenen Digitaldaten A über den
Positionierungszustand der digitalisierten Positionsschablone 50 und
des analogen Abutments 22 kann die Formgebung des Abutments 70 nun
gemäß der 11A, 11B optimiert werden,
ohne dabei den Positionierungszustand des digitalisierten Abutments 70 und
des analogen Zahnimplantats 22 zu beeinflussen. Die 12 zeigt
ein auf diese Weise komplett entworfenes Abutment.
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Die
wichtigen Arbeitsschritte dieses erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels werden oben beschrieben.
Die vorliegende Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die für die Justierung
eines Abutmentes 70 erforderlichen Digitaldaten A, wie
zum Beispiel die Digitaldaten A über
den Winkel, die Richtung, usw. mit Hilfe einer Bezugsschablone 30,
die einen Charakterpunkt 32 aufweist, erfasst werden. In diesem
Ausführungsbeispiel
wird das digitalisierte Abutment 70 so nachbearbeitet,
wobei die Digitaldaten A, die den Positionierungszustand der Passflächen 61, 221 des
Positionselements 60 bzw. des analogen Zahnimplantats 22 widerspiegeln,
als die Grundlage der Nachbearbeitung und andere Informationen wie
die Formgebung des benachbarten Zahns 411 als Referenz
benutzt werden. So kann das digitalisierte Abutment 70 beliebig
nachbearbeitet werden, ohne die Digitaldaten A über den Positionierungszustand
zu ändern.
Nach der Justierung werden die Digitaldaten eines Abutments 70 in
ein Herstellungssystem ausgegeben. Anhand dieser ausgegebenen Digitaldaten
kann ein Abutment 80 als ein Fertigprodukt angefertigt
werden, welches die Digitaldaten A über den Positionierungszustand
völlig beinhaltet,
wie es in der 13 dargestellt ist.
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Erfindungsgemäß kann ein
digitalisiertes Abutment 70 nach dem Bedarf justiert werden.
Diese Justierung an dem digitalisierten Abutment 70 wird den
Positionierungszustand zwischen ihm und dem analogen Zahnimplantat 22,
wie zum Beispiel den Winkel und die Richtung usw. überhaupt
nicht beeinflussen. Nachdem das justierte Abutment 80 als
ein Fertigprodukt angefertigt und an der Stelle des Implantates
im Mund eines Patienten eingesetzt wird, kann es keine Abweichung
von Implantat geben. Dieses Verfahren hat nicht nur den richtigen
Positionierungszustand zwischen dem Abutment 80 und dem Implantat,
sondern auch eine deutliche und komplette Information über die
Zahnreihe und das Gebiss eines Patienten gesichert, was für die nachfolgende Anfertigung
der Zahnprothese ganz wichtig ist.
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- 11
- Erstellung
eines Zahnmodells
- 12
- Ausrichten
einer Bezugsschablone
- 13
- Abtastung
- 14
- Positionierung
- 15
- Justierung
- 20
- Zahnmodell
- 21
- Implantationsstelle
- 22
- Analoges
Zahnimplantat
- 221
- Passfläche
- 222
- Schraubloch
- 30
- Bezugsschablone
- 31
- Passfläche
- 32
- Charakterpunkt
- 33
- Verschlussschraube
- 34
- Durchbohrung
- 41
- digitalisiertes
Zahnmodell
- 411
- Nachbarzahn
- 42
- digitalisierte
Bezugsschablone
- 43
- digitalisierter
Charakterpunkt
- 50
- digitalisierte
Positionsschablone
- 51
- Charakterpunkt
- 60
- Positionselement
- 61
- Passfläche
- 70
- digitalisiertes
Abutment
- 80
- Abutment
- A
- Digitaldaten über Positionierungszustand