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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur energetischen Auslegung
und Bedatungsprüfung
eines Steuergeräts
für ein
Einspritzsystem einer Brennkraftmaschine, ein entsprechendes Computerprogramm
sowie ein entsprechendes Computerprogrammprodukt.
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Stand der Technik
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Motorsteuergeräte für moderne
Common-Rail-Systeme mit Magnet-(SV) oder Piezoaktuatoren (PV) sind
in der Lage, pro Arbeitsspiel eines Zylinders mehrere Ansteuerungen
der Injektoren durchzuführen
und damit Einspritzungen in den Brennraum auszuführen. Steigende Anforderungen an
Fahrzeuge bzgl. Wirkungsgrad, Verbrauch, Komfort (z. B. Geräusch), Abgas
(gesetzliche Anforderungen) und insbesondere der Einsatz von Abgasfilter, die
einer Regeneration mit zusätzlichen,
teilweise gesplitteten Einspritzungen, bedürfen, führen zu ständig steigenden Forderungen
bzgl. der Anzahl der in einem Arbeitsspiel auszuführenden
Ansteuerungen.
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Mit
der Anzahl der Einspritzungen steigen jedoch der Energiebedarf und
die Verlustleistung des Steuergeräts für das Einspritzsystem. Beide
Größen skalieren
mit der Drehzahl. Je nach System kann zusätzlich der Raildruck Einfluss
nehmen, wenn die Ansteuerspannung bzw. der Ansteuerstrom mit dem Raildruck
variiert. Dem kann in gewissen Grenzen durch Anpassung der Steuergeräte-Hardware
oder spezielle Kühlmaßnahmen
begegnet werden, was aber mit steigenden Kosten und/oder Einschränkungen
bzgl. des Anbauorts des Steuergeräts einhergeht. Daraus resultiert,
dass aktuelle Steuergeräteprojekte
oft an der Energie- bzw. Verlustleistungsgrenze betrieben werden.
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Zur
Optimierung der oben angeführten
Kriterien in allen Fahrsituationen, Betriebspunkten und Randbedingungen
werden die Anzahl und Lage von Ansteuerungen in einer komplexen
Softwarestruktur in Abhängigkeit
von einer Vielzahl von Einflussgrößen (Last, Drehzahl, Gang,
Betriebsart, Motortemperatur, Lufttemperatur, Luftdruck usw.) definiert.
Die Bedatung dieser Struktur erfolgt in der Regel von verschiedenen
Personen und iterativ über
einen längeren
Zeitraum hinweg bis kurz vor Serienstart. Dies führt zu der besonderen Schwierigkeit,
die konkrete Anzahl und Lage der Ansteuerungen unter allen Bedingungen
zu überblicken
und damit sicherzustellen, dass die oben beschriebenen Restriktionen
immer eingehalten werden.
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Die
Auswahl der passenden Hardware wird dadurch erschwert, dass zu dem
Zeitpunkt innerhalb der Planungsphase, an dem die Hardware festgelegt wird,
nur vage Vorstellungen bzgl. der Anzahl und Lage von Ansteuerungen
existieren und die endgültige
Bedatung noch nicht vorliegt. Durch Messungen zur Absicherung von
Energiebedarf und Verlustleistung können Exemplartoleranzen nur
schwer oder mit hohem Aufwand (Grenzmuster) berücksichtigt werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß werden
daher ein Verfahren zur energetischen Auslegung und Bedatungsprüfung eines
Steuergeräts
für ein
Einspritzsystem einer Brennkraftmaschine, ein entsprechendes Computerprogramm
sowie ein entsprechendes Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen
der unabhängigen Patentansprüche vorgeschlagen,
die diese Nachteile nicht in diesem Maße aufweisen. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der nachfolgenden
Beschreibung.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
verwendet ein bzgl. Hardwaretopologie und Injektor parametrierbares
Simulationsmodell des Energiehin- und rückflusses zwischen einer Leistungsendstufe
des Steuergeräts
und einem Injektor des Einspritzsystems.
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Erfindungsgemäß wird während der
Simulation überprüft, ob eine
Leistungsbilanz ausgeglichen ist. Insbesondere werden eine kurzfristige
und/oder eine langfristige Energiebilanz betrachtet.
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Eine
in Frage kommende langfristige Leistungsbilanz betrifft die Leistung
aus dem Bordnetz über
den DC-Wandler auf einen Buffer- oder Boosterkondensator (PV bzw.
SV) gegenüber
dem Bedarf für die
Ansteuerungen des (PV- bzw. SV-)Injektors der Endstufe, welche über ein
Arbeitsspiel (720° Kurbelwelle)
ausgeglichen sein muss, um dauerhaft korrekte Ansteuerungen zu gewährleisten.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
als Leistungsbilanz kurzfristige Spannungs/Energie-Verläufe simuliert
werden, welche sich innerhalb eines Arbeitsspiels ergeben und Einfluss
auf die korrekte Ansteuerung des Injektors haben, da insbesondere
die Verletzung der Kurzzeitenergie für die Motorapplikation kritisch
und nur schwer abschätzbar
ist.
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Es
ist somit vorteilhaft, wenn sowohl die langfristige Bilanz über das
gesamte Arbeitsspiel als auch die kurzfristige Bilanz innerhalb
schneller Einspritzsequenzen überwacht
wird.
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Erfindungsgemäß wird weiterhin
während der
Simulation überprüft, ob ein
vorgebbarer Effektivstrom nicht überschritten
wird. Die in der Leistungsendstufe verwendeten Bauteile sind für einen bestimmten
Effektivstrom spezifiziert, der nicht überschritten werden darf.
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Erfindungsgemäß wird weiterhin
während der
Simulation überprüft, ob eine
vorgebbare Verlustleistung nicht überschritten wird. Dies betrifft
insbesondere die Einhaltung thermischer Limits. Bei dem Energiehin-
und -rückfluss
zwischen Steuergerät
und Aktuator entsteht eine Verlustleistung, die zu einer Erwärmung des
Steuergerätes
führt.
Zur Prüfung,
ob eine zulässige
maximale Steuergerätetemperatur nicht überschritten
wird, ist eine thermische Bilanzierung des Steuergerätes vorteilhaft,
welche insbesondere einen Wärmeübergang
an die Umgebung berücksichtigt.
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Vorteile der Erfindung
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Es
wurde erkannt, dass bei einer Simulation der Funktionalität eines
Steuergeräts
wesentliche Randbedingungen eingehalten werden müssen, um brauchbare Ergebnisse
zu erzielen. Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist es möglich, durch
eine realitätsnahe
Simulation des Energiebedarfs und der Verlustleistung des Systems
Steuergerät/Kabelbaum/Injektor
zum einen die Auswahl und Auslegung der Steuergeräte-Hardware
in der Planungsphase oder Akquisitionsphase eines Projekts zu vereinfachen
und zu objektivieren und zum anderen während der Bedatungsphase eines
Projekts die Einhaltung der Restriktionen der gewählten Hardware
fortlaufend und zuverlässig
zu prüfen.
Dadurch kann sichergestellt werden, dass das Steuergerät optimal
ausgelegt werden kann, wodurch überflüssiger Bauteilaufwand
und damit Kosten vermieden werden. Das Steuergerät kann optimal auf die notwendige
Anzahl und Lage von Ansteuerungen ausgerichtet werden. Durch die
Verwendung eines Simulationsmodells können Toleranzen durch entsprechende
Parametrierung des Modells berücksichtigt
werden.
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Es
ist möglich,
weitere, insbesondere von den Injektoren, von der Hydraulik oder
dem Gesamtsystem abhängige
Randbedingungen wie z. B. Gültigkeit
von modellbasierten Korrekturfunktionen, Grenzabstand zwischen Einspritzungen
bzgl. der Durchförderung,
Volumenbilanz des hydraulischen Kopplers im Piezoinjektor, Minimale
Dauer einer Einspritzung in die Prüfung einzubeziehen. Die Randbedingungen
können
insbesondere über
einfache Kennfeldmodelle abgebildet werden.
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Zweckmäßigerweise
wird für
ein einen Piezoventil-Injektor aufweisendes Einspritzsystem während der
Simulation weiterhin überprüft, ob die
Spannung am Buffer-Kondensator einen vorgebbaren Schwellwert nicht
unterschreitet.
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Zweckmäßigerweise
wird für
ein einen Magnetventil-Injektor aufweisendes Einspritzsystem während der
Simulation weiterhin überprüft, ob die
Spannung am Booster-Kondensator einen vorgebbaren Schwellwert nicht
unterschreitet.
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Auch
wenn die Leistungsbilanz über
ein Arbeitsspiel ausgeglichen ist, muss bei einer zu hohen Dichte
von Einspritzungen (hohe Anzahl von Ansteuerungen mit geringem Abstand
oder sogar Überlappung
auf zwei Bänken)
sichergestellt sein, dass die Buffer- bzw. Boosterspannung einen
Mindestwert nicht unterschreitet. Dazu werden insbesondere der zeitliche
Verlauf der Spannung und das Nachladeverhalten betrachtet und geprüft. Diese
Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht
in vorteilhafter Weise, vor der Serie bzgl. der Bauteiltoleranzen
grenzwertige Steuergeräte
zu betrachten, um später
die Funktion in Serie in der gesamten Streubreite sicher zu stellen.
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Alle
bisher genannten Signale werden gegen definierte Grenzwerte geprüft. Zusätzlich können noch
weitere Randbedingungen für
den Injektor und/oder das hydraulische System, die über einfache Kennfeldmodelle
abgebildet werden, in die Prüfung einbezogen
werden. Für
verschiedene Anwendungsfälle
sind verschiedene Module (Messung, Simulation, Editor) als Quelle
für die
zur Prüfung
benötigten Signale
denkbar. Zur nachvollziehbaren Dokumentation und Visualisierung
der Prüfergebnisse
können insbesondere
verschiedene grafische Ausgaben oder Listenausgaben bereitgestellt
werden.
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Für die Prüfung der
relevanten Signale bzw. Daten, z. B. Anzahl, Lage und Dauer von
Einspritzungen, Drehzahl und Raildruck (bei PV), sind unterschiedliche
Datenquellen möglich.
Beispielsweise eignet sich ein Szenarieneditor in vorteilhafter
Weise zur Datenerzeugung, wenn keine exakten Messdaten, sondern
nur abstrakte Anforderungen oder konkrete Fragestellungen vorliegen.
Dadurch lassen sich künstlich
erzeugte Datensätze
zur Prüfung
generieren. Hierbei können
die vorhanden Informationen und Randbedingungen vorteilhaft mittels
einer grafischen Benutzeroberfläche
vorgegeben werden.
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Ebenso
zweckmäßig werden
die Daten unter Verwendung von Steuergeräte-Firmware erzeugt. Wie in
der Beschreibungseinleitung dargelegt, ist eine Softwarefunktion
zur Definition von Lage und Anzahl der Einspritzungen in Steuergeräten komplex,
wobei das Ergebnis von vielen Eingangsparametern wie z. B. Last,
Drehzahl, Gang, Betriebsart, Motortemperatur, Lufttemperatur, Luftdruck
usw. abhängig
ist. Um sicherzustellen, dass eine Bedatung im gesamten Parameterraum
innerhalb der vorgegebenen Randbedingung liegt, ist der Parameterraum komplett
abzurastern. Dies ist jedoch unter realen Bedingungen bspw. im Fahrzeug
oder am Prüfstand nur
schwer möglich.
Zur Lösung
dieser Aufgabenstellung kann vorteilhafterweise der Steuergerätecode der
Einspritzfunktion in einer computerimplementierten Ausgestaltung
der Erfindung nachgebildet oder verwendet werden. Bei Piezoventil-Injektoren
wird wegen der Auswirkung auf die Spannung zweckmäßigerweise
auch eine Raildrucksollwertbildung durchgeführt. In der Folge ist die Parametervariation
einfach bspw. auf einem PC durchführbar. Durch Verwendung des
originalen Steuergerätecodes
lässt sich
für jedes
Projekt so die originale Bedatung bzgl. ihrer Kompatibilität zur verwendeten Hardware
und zum Injektortyp einfach auf dem PC prüfen. Zur Definition der Eingangstimuli
kann bspw. eine grafische Benutzeroberfläche ergänzt werden.
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Ebenso
zweckmäßig werden
die Daten mittels einer Schnittstelle zu einem Applikationswerkzeug
wie INCA über
eine API-Schnittstelle erzeugt. Damit ist es möglich, während der Bedatung am Prüfstand oder
Fahrzeug den aktuellen Arbeitspunkt zu prüfen. Die Datenübernahme
zur Prüfung
kann zyklisch oder mit spezieller Aktivierung, bspw. durch Auslösen eines
Signals, Schalters usw. erfolgen.
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Ebenso
zweckmäßig werden
die Daten unter Verwendung von Messdaten erzeugt, wobei bspw. eine
Schnittstelle zu verschiedenen Dateiformaten, bspw. MDF oder CSV,
vorgesehen sein kann. Diese Ausgestaltung eignet sich insbesondere
dafür,
bei Prüfstands-/Fahrzeugversuchen
die relevanten Daten aufzuzeichnen und später mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
zu überprüfen.
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Bei
der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden modulare Modelle verwendet, in denen das Verhalten der Serien-Leistungsendstufe
nachgebildet wird. In diesen Modellen wird jeweils das Verhalten
der einzelnen Elektronik- oder auch Hydraulikkomponenten unter variablen
Randbedingungen wie z. B. Umgebungstemperatur, Toleranzlage und/oder
Alterung simuliert und bewertet. Zusätzlich lässt sich das Modell individuell
an verschiedene Endstufenvarianten und Hydraulikvarianten anpassen,
um z. B. verschiedene Konzepte zu bewerten.
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Die
Erfindung betrifft zudem ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln,
die geeignet sind, ein erfindungsgemäßes Verfahren auszuführen, wenn
das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden
Recheneinheit ausgeführt
wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann vorzugsweise in der CAE-Umgebung ”MATLAB/SIMULINK” realisiert
werden.
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Das
erfindungsgemäß vorgesehene
Computerprogrammprodukt umfasst auf einem computerlesbaren Datenträger gespeicherte
Programmcodemittel, die geeignet sind, ein erfindungsgemäßes Verfahren
auszuführen,
wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden
Recheneinheit ausgeführt
wird. Geeignete Datenträger sind
insbesondere Disketten, Festplatten, Flash-Speicher, EEPROMs, CD-ROMS,
DVDs u. a. m. Auch ein Download eines Programms über Computernetze (Internet,
Intranet usw.) ist möglich.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
in schematischer Darstellung ein Blockdiagramm gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung.
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Ausführungsform der Erfindung
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In 1 ist
eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung als schematisches Blockdiagramm dargestellt
und insgesamt mit 10 bezeichnet. Ein erster Block 100 betrifft
die Erzeugung von Daten 101, ein zweiter Block 200 betrifft
die Simulation und Prüfung
auf Grundlage der Daten 101 und die Erzeugung eines Prüfergebnisses 201,
ein dritter Block 300 betrifft schließlich die Ausgabe an den Benutzer.
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In
der dargestellten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden
dem Block 200 die Daten 101 zugeführt, wobei
in einem Simulations- und Prüfmodul 210 in
dem Block 200 der Energiefluss zwischen einer Leistungsendstufe
des Steuergeräts
und einem Injektor bzw. allen Injektoren des Einspritzsystems simuliert
wird, wobei während
der Simulation die Einhaltung von Randbedingungen in dem Simulations-
und Prüfmodul 210 geprüft wird.
Simulations- und Prüfmodul 210 bildet
das Verhalten einer Serien-Leistungsendstufe nach, wobei zusätzlich auch das
Verhalten einzelner Elektronik- oder auch Hydraulikkomponenten unter
variablen Randbedingungen wie z. B. Umgebungstemperatur, Toleranzlage, Alterung
simuliert und bewertet wird.
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Dem
Simulations- und Prüfmodul 210 werden
in der dargestellten Ausgestaltung als Daten 101 eine Drehzahl,
ein Raildruck, eine Anzahl von Ansteuerungen bzw. Injektionen pro
Arbeitsspiel sowie der Beginn, Lage und die Dauer einer jeweiligen
Ansteuerung zugeführt.
Weiterhin werden dem Simulations- und Prüfmodul 210 Daten 211 betreffend
Parameter der Injektoren sowie der Endstufe zugeführt. Bei
den Parameter betreffend die Injektoren handelt es sich insbesondere
um Parameter wie z. B. Leistungsaufnahme, Energiebedarf, Ansteuerspannung, /Wirkungsgrad
usw. Bei den Parameter betreffend die Endstufe handelt es sich insbesondere
um Parameter wie z. B.
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Anzahl
von Steuergerätebänken, Daten
von Zylindern, Anzahl von DC-DC-Wandlern und deren Leistung, Anzahl,
Toleranz und Verschaltung der Buffer-Kondensatoren, garantierbare
Zwischenkreisspannung usw.
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Auf
Grundlage der Daten 101 sowie der Parameter 211 wird
in dem Simulation- und Prüfungsmodul 210 die
Simulation durchgeführt
und die Einhaltung der Randbedingungen während der Simulation überprüft. Als
Randbedingungen wird bei der dargestellten Ausführungsform überprüft, ob die Leistungsbilanz
ausgeglichen ist, der vorgegebene Effektivstrom nicht überschritten
wird, die vorgegebene Verlustleistung nicht überschritten wird und die Spannung
am Buffer-Kondensator den vorgegebenen Schwellwert nicht unterschreitet.
Die vorgebbaren Schwellwerte für
Effektivstrom, Verlustleistung Bufferspannung hängen vom jeweilig überprüften System
ab und ergeben sich für
den Fachmann aus der Betrachtung. Bei der dargestellten Ausführungsform der
Erfindung wird in dem Simulations- und Prüfungsmodul 210 optional
weiterhin die Einhaltung von Randbedingungen betreffend die Injektoren
sowie das hydraulische System überprüft, die
insbesondere über
einfache Kennfeldmodelle abgebildet werden. Auf Grundlage der Überprüfung werden
schließlich dem
Block 300 die Ergebnisdaten 201 zugeführt.
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Zur
Erzeugung der Daten 101 ist der Block 100 vorgesehen.
Der Block 100 umfasst vier Module 110, 120, 130 und 140.
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Das
Modul 110 betrifft einen Szenarieneditor. Wenn keine exakten
Messdaten, sondern bspw. nur abstrakte Anforderungen (z. B.: 5 Ansteuerungen
bis 2500 U/min) oder konkrete Fragestellungen (z. B.: Bis zu welcher
Drehzahl kann eine Nacheinspritzung dreimal gesplittet werden, wenn
noch vier andere Ansteuerungen aktiv sind?) vorliegen, können bspw.
mit einer grafischen Benutzeroberfläche die vorhanden Informationen
und Randbedingungen vorgegeben werden. Auf dieser Basis lassen sich
künstlich
erzeugte Datensätze
als Daten 101 zur Prüfung
generieren.
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Als
Alternative zur Erzeugung der Daten 101 ist das Modul 120 vorgesehen,
das zur Erzeugung der Daten 101 eine Steuergeräte-Firmware
verwendet. Die Softwarefunktion zur Definition von Lage und Anzahl
der Einspritzungen in Steuergeräten
ist komplex, wobei das Ergebnis von vielen Eingangsparametern wie
z. B. Last, Drehzahl, Gang, Betriebsart, Motortemperatur, Lufttemperatur,
Luftdruck usw. abhängig
ist. sein. Um sicherstellen zu können,
dass für den kompletten
Eingangsparameterraum der Softwarefunktion die Bedatung zu keiner
Verletzung der Randbedingungen führt,
muss der Parameterraum komplett abgerastert werden. Da dies unter
realen Bedingungen (im Fahrzeug oder am Prüfstand) nur schwer möglich ist,
wird der Steuergerätecode
der Einspritzfunktion verwendet und als Modell im Modul 120 nachgebildet.
Dem Modul 120 werden Eingangsdaten 121 zur Beaufschlagung
der Steuergeräte-Firmware
zugeführt.
Die Art der Eingangsdaten 121 hängt von der jeweiligen Steuergeräte-Firmware ab
und kann insbesondere eine Last, eine Drehzahl, einen Gang, eine
Betriebsart, eine Motortemperatur, eine Lufttemperatur, einen Luftdruck
usw. betreffen. Es kann vorgesehen sein, diese Eingangsdaten 121 automatisch über den
möglichen
Anwendungsbereich abzurastern. Alternativ oder zusätzlich kann eine
grafische Benutzeroberfläche
zur Definition der Eingangsdaten 121 vorgesehen sein.
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Weiterhin
ist ein Modul 130 vorgesehen, das eine alternative Möglichkeit
zur Erzeugung der Daten 101 bietet. In dem Modul 130 ist
eine Schnittstelle zu einem Applikationswerkzeug wie z. B. INCA
enthalten. Um während
der Bedatung am Prüfstand
oder Fahrzeug den aktuellen Arbeitspunkt prüfen zu können, ist insbesondere eine
API-Schnittstelle vorgesehen. Die Datenübernahme zur Prüfung kann
zyklisch oder mit spezieller Aktivierung (manuelle Triggerung oder
Erreichen eines stationären
Arbeitspunkts) erfolgen.
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Weiterhin
ist ein Modul 140 vorgesehen, das eine weitere Möglichkeit
zur Erzeugung der Daten 101 bietet. Das Modul 140 ist
dafür vorgesehen,
eine Schnittstelle für
Messdaten zur Verfügung
zu stellen. Bei der Verwendung des Moduls 140 werden die
Daten 101 nicht künstlich
bzw. auf Grundlage von Vorgängerdaten
erzeugt, sondern beispielsweise in Prüfstands- oder Fahrzeugversuchen
gemessen und dabei abgespeichert. Die gespeicherten Daten werden
dann über
das Modul 140 als Daten 101 dem Block 200 zur
Verfügung
gestellt. Das Modul 140 weist dazu zweckmäßigerweise
eine Schnittstelle zu verschiedenen gängigen Dateiformaten wie z.
B. MDF, CSV usw. auf.
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Zur
Ausgabe an den Benutzer ist der Block 300 vorgesehen. Der
Block 300 umfasst drei Module 310, 320 und 330 und
wird mit den Ergebnisdaten 201 beaufschlagt. Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass Ausgabedaten 102, die nicht
für die
Simulation und Prüfung
relevant sind, direkt vom Block 100 an den Block 300 übertragen
werden. Bei diesen Ausgabedaten 102 kann es sich insbesondere
um Daten betreffend einen Arbeitspunkt, Umgebungsbedingungen usw.
handeln. Ein Arbeitspunkt ist insbesondere durch die Daten 101 sowie
gegebenenfalls die Parameter 211 und auch gegebenenfalls
die Ausgabedaten 102 definiert.
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Die
Ausgabe in dem Block 300 kann auf übliche Art erfolgen. Beispielsweise
kann eine graphische Ausgabe 310 vorgesehen sein, bei der
die Ergebnisdaten 201 der untersuchten Arbeitspunkte graphisch,
insbesondere zwei- oder dreidimensional, dargestellt werden.
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Ebenso
ist denkbar, die Ausgabe in ein Ergebnisprotokoll 320 vorzunehmen,
wobei jeder geprüfte
Arbeitspunkt zusammen mit den Ergebnisdaten 201 beispielsweise
in einer Liste protokolliert wird. Diese Liste kann bereits in einer
für Tabellenkalkulationsprogramme
(z. B. Excel) lesbaren Form aufbereitet und formatiert sein.
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Schließlich kann
eine einfache Ausgabe 330 beispielsweise in Form einer
Ampelsymbolik (rot, gelb, grün)
am Bildschirm dargestellt werden. Dabei kann ”grün” insbesondere bedeuten, dass
keine Randbedingungen verletzt sind, ”rot”, dass wenigstens eine Randbedingung
verletzt ist, und ”gelb”, dass
eine Randbedingung nur unter besonderen Umständen, bspw. am Rand der Toleranzgrenzen
verletzt ist. In den beiden letzten Fällen kann neben der reinen
Bewertung auch noch eine Detailinformation gegeben werden, welches
Kriterium wie verletzt wurde (z. B. dritte Einspritzung mit verletzt
ein Energiekriterium) Diese Ampelanzeige kann auch in Form einer
Art Oszilloskop realisiert sein, um einen längeren Messzeitraum zu überblicken.
Es versteht sich, dass weitere Ausgabemöglichkeiten sowie beliebige
Konfigurationen davon möglich
sind.
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Bei
der dargestellten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfassen
die Blöcke 100, 200 und 300 verschiedene
Module, die insbesondere für
verschiedene Anwendungsfälle
vorteilhaft kombiniert werden können.
Durch die modulare Ausgestaltung der Erfindung ist die Vergleichbarkeit
und Konsistenz der Ergebnisse für
alle Anwendungsfälle
sichergestellt. Die dargestellte Ausführungsform der Erfindung ist
beispielsweise zur Auslegung der Hardware während der Akquisitions- bzw.
Planungsphase eines Projekts geeignet, wobei in diesem Fall zweckmäßigerweise
die Module 110, 210 sowie 310 und/oder 320 Anwendung
finden.
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Nach
Abschluss eines Bedatungsvorganges können die relevanten Parameter
bei einer abschließenden
oder während
der Bedatung durchgeführten Messung
ermittelt werden. Zur Prüfung
der Messergebnisse ist insbesondere eine Kombination der Module 140, 210, 310 und/oder 320 geeignet.
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Ist
eine Online-Prüfung
beispielsweise eines aktuellen Arbeitspunktes während einer manuellen Bedatung,
bei Stichversuchen o. a. erwünscht,
kann vorzugsweise eine Kombination der Module 130, 210, 320 und/oder 330 verwendet
werden.
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Zur
Datensatzprüfung
bzw. Datensatzfreigabe, insbesondere zur Serienfreigabe eines Projekts oder
nach Abschluss größerer Bedatungsabschnitte (beispielsweise
vor Sommerfahrt, Winterfahrt o. ä.) kann
zur Prüfung
der kompletten Bedatung insbesondere eine Kombination der Module 120, 210, 310 und/oder 320 verwendet
werden.
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Es
versteht sich, dass in der Figur nur eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dargestellt ist. Daneben ist jede andere Ausführungsform
denkbar, ohne den Rahmen dieser Erfindung zu verlassen.