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Die
Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung und/oder Behandlung
einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, mit
einer mehrere Pressnips umfassenden Pressenpartie.
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Bisher
werden die Pressniplasten der einzelnen Pressnips einer Papiermaschine
manuell entsprechend den Erfahrungen der Bedienungsperson eingestellt,
womit häufig
der gesamte Produktionsbereich berücksichtigt wird.
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Die
Entwässerung
in einer Presse ist jedoch abhängig
vom angewandten Druck, der Geschwindigkeit und der Papiersorte,
was bedeutet, dass unter den meisten Betriebsbedingungen die Niplast
zu hoch für
die erforderliche Feuchte und Feuchtegehalt eingestellt ist. Während die
Entwässerung
oberhalb bestimmter Druckwerte im Wesentlichen nicht mehr zunimmt,
sind der Energieverbrauch der Presse sowie die Abnutzung unmittelbar
abhängig
von den aufgebrachten Niplasten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Maschine
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der sich der Energieverbrauch insbesondere
in der Pressenpartie ohne Beeinträchtigung der Qualität der Faserstoffbahn
auf ein Minimum reduzieren lässt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass eine Steuer- und/oder
Regeleinrichtung vorgesehen ist, die so ausgeführt ist, dass die einzelnen
Presswirkungen zumindest eines Teils der Pressnips der Pressenpartie
in Abhängigkeit
von einer vorgebbaren Gesamtpresswirkung, insbesondere in Abhängigkeit
von einer vorgebbaren Soll-Gesamtpresswirkung der Pressenpartie
einstellbar sind.
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Aufgrund
dieser Ausbildung kann die Pressniplast auf das zur Erzielung einer
bestimmten Qualität
der Faserstoffbahn erforderliche Minimum reduziert werden. So kann
beispielsweise eine bestimmte Feuchte der hergestellten Faserstoffbahn
mit minimaler Pressniplast erreicht werden. Der Energieverbrauch
der Presse bzw. Pressenpartie wird also auf ein Minimium reduziert.
Zudem werden die Filze weniger gequetscht, wodurch deren Lebensdauer
entsprechend erhöht
wird. Die verschiedenen Pressenteile (zum Beispiel Mantel) unterliegen
einer geringeren Abnutzung, wodurch deren Lebensdauer wieder entsprechend
erhöht
wird. Es kann zudem das Volumen des betreffenden Endproduktes wesentlich
erhöht
werden, was insbesondere für
Karton wesentlich ist.
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Bevorzugt
ist die Steuer- und/oder Regeleinrichtung so ausgeführt, dass
eine vorgebbare Soll-Gesamtpresswirkung, in Bahnlaufrichtung und/oder
in Maschinenquerrichtung betrachtet, mit einer insbesondere online
ermittelten Ist-Gesamtpresswirkung verglichen wird und die einzelnen Presswirkungen
der betreffenden Pressnips in Abhängigkeit von der Differenz
zwischen der vorgebbaren Soll-Gesamtpresswirkung und der ermittelten Ist-Gesamtpresswirkung
eingestellt werden.
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Von
Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
so ausgeführt
ist, dass die einzelnen Presswirkungen zumindest eines Teils der
Pressnips der Pressenpartie über
vorgebbare Gewichtsfaktoren beeinflusst werden. Dabei werden bevorzugt
bis auf die Presswirkung des in Bahnlaufrichtung betrachtet letzten
Pressnips die einzelnen Presswirkungen aller Pressnips der Pressenpartie über vorgebbare
Gewichtsfaktoren beeinflusst.
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Die
Gewichtsfaktoren können
beispielsweise fest vorgegeben sein.
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Gemäß einer
alternativen zweckmäßigen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Maschine sind
die für
die verschiedenen Pressnips bestimmten Gewichtsfaktoren in Abhängigkeit
vom Betriebszustand der jeweiligen Presse, von der jeweiligen Filzfeuchte,
dem jeweiligen Filztyp, dem jeweiligen Filzalter, der Papiersorte,
dem Flächengewicht
und/oder dergleichen vorgebbar.
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Von
Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
so ausgeführt
ist, dass die Gewichtsfaktoren insbesondere online im Hinblick auf
eine möglichst
minimale Gesamtpresswirkung optimiert werden.
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Dabei
kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung insbesondere so ausgeführt sein,
dass die Gewichtsfaktoren vorteilhafterweise online im Hinblick
auf eine Minimierung der sich insgesamt in der Pressenpartie ergebenden
Pressarbeit optimiert werden.
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Als
Maß für die Pressarbeit
je Pressnipdurchgang können
insbesondere die absolute Linienkraft, die auf die Maximalkraft
bezogene Kraft, der absolute Druck, der auf den Maximaldruck bezogene Druck
und/oder dergleichen gewählt
sein.
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Gemäß einer
zweckmäßigen praktischen Ausführungsform
umfasst die Steuer- und/oder Regeleinrichtung Mittel zur Kompensation
von Änderungen
des Betriebszustandes der Maschine, insbesondere Mittel zur Kompensation
von Änderungen
der Maschinengeschwindigkeit, der Papiersorte, des Flächengewichts,
des Zustandes einer jeweiligen Presse, der Filzfeuchte, des Filztyps,
des Filzalters und/oder dergleichen.
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Von
Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
eine Modellskalierung umfasst.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Maschine
zeichnet sich dadurch aus, dass eine Einrichtung zur Messung der Ist-Feuchte der Faserstoffbahn
in Bahnlaufrichtung hinter der Pressenpartie vorgesehen ist, dass
die Soll-Gesamtpresswirkung in Abhängigkeit von einer Soll-Feuchte
der Faserstoffbahn in dem betreffenden Bereich hinter der Pressenpartie
gewählt
ist und dass die Ist-Gesamtpresswirkung in Abhängigkeit von der gemessenen
Ist-Feuchte der Faserstoffbahn gewählt ist.
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Dabei
ist die Einrichtung zur Messung der Ist-Feuchte der Faserstoffbahn
bevorzugt unmittelbar nach der Pressenpartie angeordnet.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten praktischen Ausführungsform ist die Soll-Gesamtpresswirkung
in Abhängigkeit
von einer Soll-Entwässerungsmenge
der Pressenpartie und die Ist-Gesamtpresswirkung in Abhängigkeit
von der Ist-Entwässerungsmenge
der Pressenpartie gewählt.
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Von
Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Soll-Gesamtpresswirkung
in Abhängigkeit
von mehreren Größen wie
insbesondere der Entwässerungsmenge,
der Feuchteänderung
der Faserstoffbahn, der Feuchteänderung
eines jeweiligen Filzes und/oder dergleichen gewählt ist und zur Bestimmung
der Ist-Gesamtpresswirkung Mittel zur Messung der Ist-Werte der betreffenden
Größen vorgesehen
sind. Dabei kann die Steuer- und/oder
Regeleinrichtung insbesondere Mittel umfassen, um die verschiedenen
Größen zur
Bestimmung der Soll-Gesamtpresswirkung bzw. der Ist-Gesamtpresswirkung zumindest
teilweise unterschiedlich zu gewichten.
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Die
Steuer- und/oder Regeleinrichtung kann insbesondere einen PI-Regler
umfassen.
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In
bestimmten Fällen
ist es auch von Vorteil, wenn die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
einen Fuzzy-Regler umfasst.
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Gemäß einer
bevorzugten praktischen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Maschine
ist die Steuer- und/oder Regeleinrichtung so ausgeführt, dass
sie die einzelnen Presswirkungen zumindest eines Teils der Pressnips
der Pressenpartie auf der Basis einer insbesondere online erstellten
Vorhersage einer eine maximale Energieeinsparung mit sich bringenden
Niplastverteilung für
eine vorgebbare Entwässerung
beeinflusst.
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Bevorzugt
umfasst die Steuer- und/oder Regeleinrichtung einen Feuchtegehalts-Controller,
um über
eine entsprechende Einstellung der Presswirkung zumindest eines
Pressnips der Pressenpartie einen vorgebbaren Feuchtegehalt der
Faserstoffbahn nach der Pressenpartie einzustellen. Dabei ist der
Feuchtegehalts-Controller zweckmäßigerweise so
ausgeführt,
dass die Presswirkung zumindest eines Teils der Pressnips der Pressenpartie über vorgebbare
Gewichtsfaktoren beeinflussbar ist.
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Vorteilhafterweise
ist der Feuchtegehalts-Controller dabei so ausgeführt, dass
bis auf die Presswirkung des in Bahnlaufrichtung betrachtet letzten
Pressnips die Presswirkung aller Pressnips der Pressenpartie über vorgebbare
Gewichtsfaktoren beeinflussbar sind.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine
ist der Feuchtegehalts-Controller so ausgeführt, dass er die Presswirkung
zumindest eines Teils der Pressnips der Pressenpartie auf der Basis
einer insbesondere online erstellten Vorhersage einer eine maximale
Energieeinsparung mit sich bringenden Niplastverteilung für eine vorgebbare
Entwässerung bzw.
einen vorgebbaren Feuchtegehalt beeinflusst.
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Es
kann also beispielsweise ein Feuchtegehalts-Controller vorgesehen
sein, der die Feuchtigkeit entweder von einer unmittelbar hinter
der Presse bzw. Pressenpartie angeordneten Feuchtemesseinrichtung
oder beispielsweise von einer Feuchtemesseinrichtung nach der anschließenden Trockengruppe
erhält.
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Generell
kann die Presssenlast-Feuchtigkeits-Beziehung insbesondere auf zumindest
einem der folgenden mathematischen Modelle beruhen, die entsprechend
in die Steuer- und/oder Regeleinrichtung implementiert sein können:
- 1. Abnehmendes Permeabilitätsmodell (Decreasing permeability
model) mit
- m
- = Feuchtverhältnis nach
der Presse bzw. Pressenpartie,
- m0
- = eingehendes Feuchtverhältnis
- I (Pa·s)
- = Pressimpuls
- W (kg/m2)
- = Flächengewicht
- ν (m2/s)
- = kinematische Viskosität
- A (kg/m)
- = Permeabilitätskoeffizient
- n
- = Kompressibilitätsfaktor
- W (kg/m2)
- = Rückfeuchtungsausdruck
- 2. Begrenztes Konsistenz-Modell (Limited Consistency Model) mit
- cN
- = Trockenheit (Konsistenz)
am Nip
- ci
- = eingehende Konsistenz
- I (Pa·s)
- = Pressimpuls
- W (kg/m2)
- = Flächengewicht
- η (Pa·s)
- = Viskosität
- CL
- = Begrenzende Konsistenz
- k (m4/kg2)
- = Anpassungskonstante
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher
erläutert;
in dieser zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer eine Tandem-NipcoFlex-Presse umfassenden Pressenpartie,
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2 eine
vereinfachte schematische Teildarstellung einer beispielhaften Steuer-
und/oder Regeleinrichtung,
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3 eine
schematische vereinfachte Darstellung eines einer Steuer- und/oder
Regeleinrichtung zugeordneten Controllers und
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4 ein
Diagramm, in dem beispielsweise für ein Schuhpressprofil ohne
und ein Schuhpressprofil mit Rückfeuchtende
der Trockengehalt über dem
Pressimpuls dargestellt ist.
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1 zeigt
in schematischer Teildarstellung eine beispielsweise eine doppelt
befilzte Tandem-NipcoFlex-Presse 10 umfassende Pressenpartie 12 einer
Maschine zur Herstellung und/oder Behandlung einer Faserstoffbahn,
bei der es sich im vorliegenden Fall beispielsweise um eine Papier- oder Kartonbahn
handelt.
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Die
Pressenpartie 12 bzw. Tandem-NipcoFlex-Presse 10 umfasst
mehrere Pressnips 14, 16.
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Zudem
umfasst die betreffende Maschine eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung 18.
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Die
Pressenpartie 12 muss nicht zwingend eine solche Tandem-NipcoFlex-Presse 10 umfassen. Diese
ist hier lediglich als Beispiel angegeben. Allgemein kann die Pressenpartie 12 einen
oder mehrere Pressnips aufweisen.
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Die
Steuer- und/oder Regeleinrichtung 18 ist so ausgeführt, dass
die einzelnen Presswirkungen zumindest eines Teils der Pressnips 14, 16 der
Pressenpartie 12 in Abhängigkeit
von einer vorgebbaren Gesamtpresswirkung, insbesondere in Abhängigkeit von
einer vorgebbaren Soll-Gesamtpresswirkung
der Pressenpartie 12 einstellbar sind.
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2 zeigt
eine vereinfachte schematische Teildarstellung einer beispielhaften
Steuer- und/oder Regeleinrichtung für beispielsweise eine Tandem-NipcoFlex-Presse 10.
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Dabei
sind in der 2 eine sogenannte Nipco-P-Walze 20 und
eine sogenannte NipcoFlex-Walze 22 zu erkennen, wobei im
vorliegenden Fall die NipcoFlex-Walze 22 unten angeordnet ist.
Die Presswirkung in dem zwischen den beiden Walzen 20, 22 gebildeten
Nip ist über
den Walzen 20, 22 zugeordnete Stützelemente 24 bzw. 26 beeinflussbar,
die über
die Steuer- und/oder
Regeleinrichtung 18 entsprechend beaufschlagbar sind.
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Wie
anhand der 2 zu erkennen ist, sind im vorliegenden
Fall die Stützelemente 24 der
oberen Walze 20 gemeinsam ansteuerbar. Mit der Ansteuerung
dieser oberen Stützelemente 24 können auch die
mittleren Stützelemente 26 der
unteren Walze 22 entsprechend angesteuert werden. Dagegen
sind beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
die randseitigen Stützelemente 26' der unteren
Walze 22 getrennt von den mittleren Stützelementen ansteuerbar. Die Stützelemente 24, 26 oder
Zonen mit Stützelementen
können
aber auch einzeln angesteuert werden, so dass die Presswirkung auch
in Maschinenquerrichtung mittels der Steuer- und Regeleinrichtung 18 beeinflussbar
ist.
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3 zeigt
in schematischer vereinfachter Darstellung ein Ausführungsbeispiel
eines Controllers 28 der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 18.
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Diesem
Controller 28 können
als Eingangssignale beispielsweise eine Soll-Gesamtpresswirkung und eine Ist-Gesamtpresswirkung
zugeführt werden,
wobei im vorliegenden Fall die Soll-Gesamtpresswirkung beispielsweise
auf einer Soll-Gesamtfeuchte und die Ist-Gesamtpresswirkung beispielsweise
auf einer gemessenen Ist-Feuchte der Faserstoffbahn basieren kann.
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Der
Controller 28 umfasst einen Regler 30, der hier
beispielsweise als PI-Regler
vorgesehen ist. Grundsätzlich
ist beispielsweise auch ein Fuzzy-Regler denkbar.
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Beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel stellt
der Controller 28 basierend auf der gemessenen Feuchte
nach der Pressenpartie 12 und der Differenz mit dem Sollwert
die Lasten der einzelnen Pressnips ein. Bei einer vereinfachten
Ausführung des
beispielsweise als Feuchte-Controller vorgesehenen Controllers 28 wirkt
dieser mit Ausnahme des in Bahnlaufrichtung betrachtet letzten Nips
mit vorgebbaren Gewichtsfaktoren auf alle Nips.
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Gemäß einer
erweiterten Ausführungsform kann
der Controller 28 die einzelnen Niplasten basierend auf
einem Online-Optimierungsalgorithmus beeinflussen, der eine Vorhersage
z. B. einer eine maximale Energieeinsparung mit sich bringenden
Niplastverteilung für
eine vorgebbare Entwässerung bzw.
einen vorgebbaren Feuchtegehalt trifft.
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Beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel
umfasst der Controller 28, wie bereits erwähnt, einen Regler 30,
bei dem es sich beispielsweise um einen Standard-PI-Regler handeln
kann, wobei die Antwortzeit dieses Reglers z. B. im Minutenbereich
liegt. Der Controller 28 basiert im vorliegenden Ausführungsbeispiel
auf einer Modellskalierung, die z. B. die Nichtlinearität der Regelschleife
mit berücksichtigt (vgl.
auch 4).
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Allgemein
kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 18 so ausgeführt sein,
dass eine vorgebbare Soll-Gesamtpresswirkung mit einer insbesondere
online ermittelten Ist-Gesamtpressung verglichen wird und die einzelnen
Presswirkungen der betreffenden Pressnips in Abhängigkeit von der Differenz
zwischen der vorgebbaren Soll-Gesamtpresswirkung und der ermittelten
Ist-Gesamtpresswirkung eingestellt werden.
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Wie
anhand der 3 zu erkennen ist, kann der
Controller 28 bzw. die betreffende Steuer- und/oder Regeleinrichtung 18 so
ausgeführt
sein, dass die einzelnen Presswirkungen zumindest eines Teils der
Pressnips 14, 16 der Pressenpartie 12 (vgl. auch
die 1 und 2) über vorgebbare Gewichtsfaktoren
beeinflusst werden.
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Dabei
können
die Gewichtsfaktoren fest vorgegeben sein. Es ist jedoch insbesondere
auch möglich,
dass die für
die verschiedenen Pressnips 14, 16 bestimmten
Gewichtsfaktoren in Abhängigkeit
vom Betriebszustand der jeweiligen Presse, von der jeweiligen Filzfeuchte,
dem jeweiligen Filztyp, dem jeweiligen Filzalter, der Papiersorte,
dem Flächengewicht
und/oder dergleichen vorgebbar sind.
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Die
Gewichtsfaktoren können
insbesondere online im Hinblick auf eine möglichst minimale Gesamtpresswirkung
optimiert werden. Dabei können die
Gewichtsfaktoren insbesondere im Hinblick auf eine Minimierung der sich
insgesamt in der Pressenpartie 12 ergebenden Pressarbeit
optimiert werden.
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Als
Maß für die Pressarbeit
je Pressnipdurchgang können
beispielsweise die absolute Linienkraft, die auf die Maximalkraft
bezogene Kraft, der absolute Druck, der auf den Maximaldruck bezogene Druck
und/oder dergleichen gewählt
sein.
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Wie
anhand der 3 zu erkennen ist, kann die
Steuer- und Regeleinrichtung 18 bzw. der Controller 28 insbesondere
auch Mittel zur Kompensation von Änderungen des Betriebszustandes
der Maschine, insbesondere Mittel zur Kompensation von Änderungen
der Maschinengeschwindigkeit, der Papiersorte, des Flächengewichts,
des Zustandes einer jeweiligen Presse, der Filzfeuchte, des Filztyps,
des Filzalters und/oder dergleichen umfassen.
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Wie
in 3 gezeigt, kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 18 bzw.
der Controller 28 insbesondere auch eine Modellskalierung
umfassen.
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Es
kann insbesondere eine Einrichtung zur Messung der Ist-Feuchte der
Faserstoffbahn in Bahnlaufrichtung hinter der Pressenpartie 12 vorgesehen
sein. Dabei kann die Soll-Gesamtpresswirkung beispielsweise in Abhängigkeit
von einer Soll-Feuchte der Faserstoff in dem betreffenden Bereich
hinter der Pressenpartie 12 gewählt sein, während die Ist-Gesamtpresswirkung
von der gemessenen Ist-Feuchte der Bahn abhängt. Dabei ist die Einrichtung
zur Messung der Ist-Feuchte bevorzugt unmittelbar nach der Pressenpartie 12 vorgesehen.
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Die
Soll-Gesamtpresswirkung kann insbesondere auch in Abhängigkeit
von einer Soll-Entwässerungsmenge
der Pressenpartie 12 gewählt sein, während die Ist-Gesamtpresswirkung
in Abhängigkeit
von der Ist-Entwässerungsmenge
der Pressenpartie 12 gewählt wird.
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Es
ist beispielsweise auch denkbar, die Soll-Gesamtpresswirkung in
Abhängigkeit
von mehreren Größen wie
insbesondere der Entwässerungsmenge,
der Feuchteänderung
der Faserstoffbahn, der Feuchteänderung
eines jeweiligen Filzes und/oder dergleichen zu wählen und
zur Bestimmung der Ist-Gesamtpresswirkung Mittel zur Messung der Ist-Werte
der betreffenden Größen vorzusehen.
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Wie
anhand der 3 zu erkennen ist, kann die
Steuer- und/oder Regeleinrichtung 18 bzw. der Controller 28 überdies
Mittel umfassen, um die verschiedenen Größen zur Bestimmung der Soll-Gesamtpresswirkung
bzw. der Ist-Gesamtpresswirkung zumindest teilweise unterschiedlich
zu gewichten.
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Bei
dem Controller 28 kann es sich z. B. um einen Feuchtegehalt-Controller handeln,
durch den über
eine entsprechende Einstellung der Presswirkung zumindest eines
der Pressnips 14, 16 der Pressenpartie 12 ein
vorgebbarer Feuchtegehalt der Faserstoffbahn nach der Pressenpartie 12 einstellbar ist.
Dabei kann der Feuchtegehalts-Controller insbesondere so ausgeführt sein,
dass die Presswirkung zumindest eines Teils der Pressnips 14, 16 der
Pressenpartie 12 über
vorgebbare Gewichtsfaktoren beeinflussbar sind.
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4 zeigt
ein Diagramm, in dem beispielsweise für ein Schuhpressprofil (Profil
A) und ein Schuhpressprofil mit Rückfeuchtende (Profil B) der Trockengehalt
T über
dem Pressimpuls dargestellt ist. Die sich daraus ergebende Nichtlinearität der Regelschleife
kann beispielsweise durch die Modellskalierung des Controllers 28 (vgl. 3)
berücksichtigt werden.
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Die
jeweilige Kompensation der Maschinengeschwindigkeit und der Papiersorte
können
beispielsweise auf einem Tabellenformat oder einem N-dimensionalen neuronalen
Netzwerk basieren, wodurch der Controller 28 auf einfache
Weise für
den richtigen Arbeitsbereich eingestellt werden kann.
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Für die Gewichtung
der einzelnen Regelschleifen kann in der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 18 bzw.
dem Controller 28 beispielsweise ein Optimierungsalgorithmus
implementiert sein, der folgendes bewerkstelligt:
- – der Feuchtegehalt
soll beim Arbeitspunkt konstant bleiben
- – die
Summe der in den einzelnen Nips aufgebrachten Leistungen bzw. Pressleistungen
soll insgesamt auf ein Minimum reduziert sein: PressleistungNip1 + PressleistungNip2 ...
+ PressleistungNipn ⇒ Minimum.
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Im
Fall einer Presse mit in Maschinenquerrichtung variabel einstellbarer
Presslast (zum Beispiel Nipco F) können durch einen in der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 18 bzw.
in dem Controller 28 implementierten Algorithmus über eine
Vorlaufschätzung
(feed forward estimation) und eine Rückkopplung auf der Basis der
Feuchtemessung die Pressniplasten gesteuert bzw. geregelt werden.
In gleicher Weise ist auch eine Kompensation der sich in Querrichtung
ergebenden Feuchteänderungen beispielsweise über einen
Dampfblaskasten möglich.
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- 10
- Tandem-NipcoFlex-Presse
- 12
- Pressenpartie
- 14
- Pressnip
- 16
- Pressnip
- 18
- Steuer-
und/oder Regeleinrichtung
- 20
- Walze
- 22
- Walze
- 24
- Stützelement
- 26
- Stützelement
- 28
- Controller
- 30
- Regler
- 32a–c
- Nip-Steuerung
- KE
- Kastenentlastung
- SD
- Systemdruck
- DS
- Druck
in Stützelementen
- GPWs
- Gesamtpresswirkung
(soll)
- GPWi
- Gesamtpresswirkung
(ist)
- MSK
- Modelskalierung
- Gk
- Geschwindigkeitskompensation
- Sk
- Seitenkompensation
- Nip-Gw
- Nip-Gewichtung
- T
- Trockengehalt