DE102008000361A1 - Lenkungssystem für ein Kraftfahrzeug - Google Patents

Lenkungssystem für ein Kraftfahrzeug Download PDF

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    • B62D5/04Power-assisted or power-driven steering electrical, e.g. using an electric servo-motor connected to, or forming part of, the steering gear
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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lenkungssystem (1) für ein Kraftfahrzeug mit einem Lenkungsgehäuse (2), in das eine mit einem Lenkhandrad verbundene Lenkachse (3) hineingeführt ist, die mit einer translatorisch bewegten Achsanlenkung (4) zur Anlenkung der Räder des Kraftfahrzeugs zusammenwirkt, wobei ein Lenkhilfsantrieb mit einem Motor (5) zur Lenkkraftunterstützung vorgesehen ist, der eine Getriebeanordnung zur Wirkverbindung mit der Achsanlenkung (4) aufweist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Getriebeanordnung mit einem Abtrieb vorgesehen ist, der über ein Zugmittel (7) mit der Achsanlenkung (4) kraftübertragend zusammenwirkt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lenkungssystem für ein Kraftfahrzeug mit einem Lenkungsgehäuse, in das eine mit einem Lenkhandrad verbundene Lenkachse hineingeführt ist, die mit einer translatorisch bewegten Achsanlenkung zur Auslenkung der Räder der Kraftfahrzeugs zusammenwirkt, wobei ein Lenkhilfsantrieb mit einem Motor zur Lenkkraftunterstützung vorgesehen ist, der eine Getriebeanordnung zur Wirkverbindung mit der Achsanlenkung aufweist.
  • Die Erfindung richtet sich insbesondere auf Lenkhilfsantriebe nach Art der so genannten EPS-Hilfsantriebe, welche elektrisch angetriebene Systeme betreffen und sich daher von hydraulisch unterstützenden Systemen unterscheiden (EPS: Electric Power Steering). Diese Systeme nutzen die motorische Kraft zur Lenkkraftunterstützung, die über eine Getriebeanordnung auf die Achsanlenkung übertragen wird. Hierfür sind verschiedene Wirkverbindungen bekannt, welche zumeist als ein- oder mehrstufige und bevorzugt zweistufige Zahnriemengetriebe ausgeführt sind. Die Ausgangswelle des Motors treibt daher ein erstes Riemenrad an, das wiederum ein weiteres Riemenrad antreibt, das eine Kugelgewindespindel in Rotation versetzt. Die Achsanlenkung entspricht einer Gewindespindel, die durch die Rotation der Kugelgewindespindel eine Translationsbewegung ausführt. Die Achsanlenkung ist über Spurstangen mit der Radaufnahme des Kraftfahrzeugs verbunden, so dass die Lenkbewegung auf die Räder der angelenkten Achse übertragen wird. Die Lenkhilfsantriebe wirken kraftunterstützend, so dass nicht die volle Kraft über das Lenkhandrad zur Anlenkung der Räder aufgebracht werden muss.
  • Aus der DE 103 53 161 A1 ist ein Lenkhilfsantrieb für ein gattungsgemäßes Lenkungssystem eines Kraftfahrzeugs bekannt, der ein Gehäuse mit einer Achsanlenkung aufweist, wobei ein elektrischer Motor zur Erzeugung einer Hilfskraft vorgesehen ist. Der Motor ist seitlich parallel neben der Lenkstange angeordnet und treibt ein Antriebsrad an, dessen Drehbewegung auf einen Kugelgewindetrieb übertragen wird. Über die so geschaffene Getriebestufe kann ein entsprechendes Untersetzungsverhältnis umgesetzt werden, so dass die schnelle Drehbewegung des Abtriebs des Motors in eine langsame translatorische Bewegung der Achsanlenkung übertragen wird.
  • In der DE 199 35 283 A1 ist ein Lenkungssystem für ein Kraftfahrzeug offenbart, das ein Lenkhilfsantrieb mit einer Getriebeanordnung aufweist, die als Schneckenradgetriebe ausgeführt ist. Auch nach dem Prinzip des Schneckenradgetriebes ist eine große Untersetzung der Drehbewegung des elektrischen Motors möglich, um eine vergleichsweise langsame translatorische Bewegung der Achsanlenkung zur Einleitung der Lenkbewegung der Räder zu erreichen.
  • Bekannte Getriebeanordnungen weisen das Problem auf, dass diese häufig konstruktiv sehr aufwendig ausgestaltet werden müssen, da insbesondere auf keine Standardbauteile zurückgegriffen werden kann. Des Weiteren nehmen Riementriebe mit mehr als einer Getriebestufe sowie Schneckenradgetriebe einen erheblichen Bauraum ein, der aufgrund der Einbausituation des Lenkungssystems im Kraftfahrzeug häufig nicht zur Verfügung steht. Daraus folgend ergibt sich die Forderung nach neuartigen Ausführungen von Getriebeanordnungen in einem Lenkhilfsantrieb, durch die insbesondere große Untersetzungsverhältnisse zwischen der Drehzahl des Motors und der Translationsbewegung der Achsanlenkung umsetzbar sind. Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Lenkungssystem für ein Kraftfahrzeug mit einem Lenkhilfsantrieb zu schaffen, der einfach aufgebaut ist und eine verbesserte Kraftübertragung auf die Achsanlenkung ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Lenkungssystem für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
  • Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Getriebeanordnung mit einem Abtrieb vorgesehen ist, der über ein Zugmittel mit der Achsanlenkung kraftübertragend zusammenwirkt. Grundsätzlich ist hier jede in der Lenkungstechnik bekannte Getriebestufe als Antrieb für den Zylinder einsetzbar, wie beispielsweise Riemen- und Schneckenrade, Zweifach-Riemen-Getriebe, Planetengetriebe, Stirnradegetriebe, doppelt oder in Kombination mit Riemen usw. Besonders vorteilhaft ist der Einsatz einer Wellgetriebevorrichtung. Durch die Erfindung können vorteilhafter Weise hohe Kräfte (Zugkräfte), bei geringem Eigengewicht, mit wenigen Bauteilen, reibungsarm und dauerhaft, verschleißarm, bei hohem Wirkungsgrad, quasi spielfrei übertragen werden. Auf diese Weise kann eine kostengünstige Lenkung gebaut werden.
  • Die Erfindung geht dabei von dem Gedanken aus, dass die Getriebeanordnung zunächst aus Standardkomponenten ausgeführt wird, welche als technische Funktionseinheiten erhältlich sind. Wellgetriebevorrichtungen sind vorzugsweise dann einsetzbar, wenn große Untersetzungsverhältnisse erforderlich sind. Eine Wellgetriebevorrichtung kann vorliegend zwischen dem Motor des Lenkhilfsantriebs und der Achsanlenkung angeordnet werden, wobei der Abtrieb der Wellgetriebevorrichtung über ein Zugmittel mit der Achsanlenkung zusammenwirkt. Wellgetriebevorrichtungen verfügen über einen Antrieb sowie einen Abtrieb, wobei die Vorrichtung ferner einen Statorkörper als Fixierung aufweist, der mit dem Lenkungsgehäuse des Lenkungssystems verbunden werden kann. Der Statorkörper weist einen starren, kreisförmigen und mit einer Innenverzahnung ausgebildeten Bereich auf. Mit der Innenverzahnung kämmt eine Außenverzahnung, die auf dem Flextopf aufgebracht ist. Dieser ist flexibel ausgeführt und verfügt über eine ebenfalls flexible Außenverzahnung. Die Außenverzahnung ist derart in der Innenverzahnung angeordnet, dass die jeweilige Verzahnung durch zwei sich gegenüberstehende Positionen ineinander greift, wobei die periodische Wellbewegung der Verzahnungen durch einen Wellgenerator hervorgerufen wird, der mit dem Antrieb der Wellgetriebevorrichtung und damit mit dem Motor des Lenkhilfsantriebs verbunden wird. Der Wellgenerator umfasst zunächst eine starre Nabe, durch die dieser mit einer schnelldrehenden Welle verbunden werden kann. Der Wellgenerator weist eine elliptische Außenkontur auf, auf der ein Innenring eines Wälzlagers aufgebracht ist. Dieser nimmt dabei ebenfalls eine elliptische Gestalt an, so dass durch die Drehbewegung des Wellgenerators die Wellbewegung über Wälzkörper, die zwischen dem Innenring und dem Außenring der Lageranordnung angeordnet sind, auf den Außenring übertragen wird. Dieser überträgt die Wellbewegung wiederum auf einen Flextopf und damit auf die Außenverzahnung, so dass der periodisch umlaufende Zahneingriff zwischen der Innenverzahnung und der Außenverzahnung an den zwei sich gegenüberstehenden Positionen hervorgerufen werden kann. Infolgedessen werden die Verzahnungsbereiche der flexiblen Außenverzahnung auf dem Flextopf am jeweiligen Ende der elliptischen Hauptachse des elliptischen Wellgenerators dazu gebracht, mit den entsprechenden Zähnen der starren Innenverzahnung am Statorkörper zu kämmen. Wenn der Wellgenerator durch den Motor des Lenkhilfsantriebs in Rotation versetzt wird, bewegen sich die Positionen, in denen die beiden Zahnräder miteinander kämmen, um den Umfang herum, so dass eine relative Rotation im Flextopf erzeugt wird. Der Flextopf dient folglich als Antrieb und wird wiederum mit dem Zugmittel in Verbindung gebracht, so dass hierüber in der Achsanlenkung eine translatorische Bewegung erzeugt wird.
  • Im Allgemeinen beträgt die Differenz der Anzahl der Zähne der Innenverzahnung sowie der Außenverzahnung am Statorkörper sowie am Flextopf zwei Zähne, und bei Anbringung eines Innenzahnrades an einem Antriebsgehäuse wird die rotationsgemäße Ausgangsleistung des Motors von dem externen Zahnrad, welches durch das Außenzahnrad verkörpert ist, abgenommen, so dass die Drehzahl aufgrund der Differenz in der Anzahl von Zähnen stark vermindert wird. Damit sind Untersetzungsverhältnisse mit einem Faktor größer 100, minimal größer 50 und in Ausnahmefällen größer als 30 umsetzbar. Folglich ist für den Lenkhilfsantrieb ein Motor einsetzbar, welcher hohe Drehzahlen bereitstellt und damit gut elektrisch anregelbar ist. Trotz der hohen Drehzahlen des Motors sind sehr langsame translatorische Bewegungen in der Achsanlenkung umsetzbar, da Wellgetriebevorrichtungen entsprechend große Untersetzungsverhältnisse ermöglichen.
  • Eine Weiterbildung des Lenkhilfsantriebs sieht einen Zylinderkörper vor, der mit dem Abtrieb der Wellgetriebevorrichtung antreibend in Verbindung gebracht ist. Um den Zylinderkörper ist das Zugmittel herum geschlungen, um reibschlüssig oder formschlüssig eine Kraftübertragung zu erzielen. Die Lenkachse weist ein Ritzel auf, wobei die Achsanlenkung als Zugstange ausgeführt ist, in der das Ritzel kämmt, wobei das Zugmittel über Verbindungsmittel mit der Zahnstange verbunden ist und mit der translatorischen Bewegung der Zahnstange in Richtung der Bewegungslängsachse mitbewegt wird. Das Zugmittel ist um die zylindrische Mantelfläche des Zylinderkörpers herum geschlungen, wobei die Umschlingung des Zylinderkörpers entweder teilweise oder eine oder mehrere Windungen bildend ausgeführt sein kann.
  • Erfolgt die Übertragung eines Momentes zwischen dem Zugmittel und der Mantelfläche des Zylinderkörpers über einen Reibschluss, so ergibt sich das übertragbare Drehmoment nach der Eytelwein'schen-Gleichung. Erfolgt die Übertragung der Kraft zwischen dem Zugmittel und dem Zylinderkörper durch einen Formschluss, so weist der Zylinderkörper auf der Mantelfläche eine entsprechende Formschlussgeometrie auf. Dabei kann der Durchmesser des Zylinderkörpers variieren, wobei er von dem optimalen Drehzahlbereich des Motors, dem Übersetzungsverhältnis Wellradgetriebe, „Verlauf" des Zugmittels auf dem Zylinder (Anzahl der Wicklungen, Verschränkung, u. a.) und dem Bauraum abhängt.
  • Die Verbindungsmittel zwischen der Zahnstange und dem Zugmittel können in Form von Klemmvorrichtungen ausgeführt sein, wobei wenigstens ein Verbindungsmittel eine Federlasteinrichtung zur Aufnahme des Zugmittels aufweist, um im Zugmittel eine Mindestzugspannung aufrecht zu erhalten. Die Verbindungsmittel befestigen das Zugmittel mit der Zahnstange am jeweiligen Anfangs- und Endbereich des Zugmittels, wobei die Zahnstange lediglich einen Teilbereich der Achsanlenkung bildet. Folglich kämmt das Ritzel auf der Lenkachse in einem Zahnstangenbereich der Achsanlenkung, wobei ein nebengeordneter Bereich über die Verbindungsmittel das Zugmittel aufnimmt, um mit dem Zylinderkörper zusammenzuwirken. Beide Bereiche der Achsanlenkung erstrecken sich in der Bewegungslenkachse, so dass der Lenkhilfsantrieb einen der Verbindung zwischen der Lenkachse und der Achsanlenkung nebengeordneten Gehäusebereich bildet. Gemäß einer alternativen Ausführungsform des Lenkhilfsantriebs besteht ferner die Möglichkeit, die Anordnung aus Zugmittel, Zylinderkörper und Motor des Lenkhilfsantriebs auf der Unterseite der Achsanlenkung im Bereich der Zahnstange auszubilden, so dass einerseits das Ritzel mit der Zahnstange kämmt und andererseits der Lenkhilfsantrieb auf gleicher Höhe mit der Achsanlenkung zusammenwirkt. Folglich kann der Lenkhilfsantrieb mit geringerem Raumbedarf ausgeführt werden.
  • Für die Ausbildung des Zugmittels bieten sich mehrere Möglichkeiten. Einerseits kann dieses als Kette ausgeführt sein, wobei der Zylinderkörper eine Kettenradverzahnung auf der Mantelfläche aufweisen kann, die mit der Kette in Eingriff gebracht ist. Ferner besteht die Möglichkeit, dass das Zugmittel als Flach-, Keil- oder Zahnriemen ausgebildet ist, wobei der Zylinderkörper eine zylindrische Reibstruktur zur Führung des Flachriemens, eine Keilriemenführungsstruktur zur Führung des Keilriemens oder eine Verzahnungsstruktur zum Eingriff des Zahnriemens aufweist. Ist das Zugmittel als Seil ausgebildet, kann dieses mit einem Reibschluss oder auch über eine Klemmverbindung ein Drehmoment auf den Zylinderkörper ausüben, wobei auf der Mantelfläche des Zylinderkörpers eine Seilführungsstruktur aufgebracht sein kann, in das das Seil geführt ist.
  • Das Zugmittel kann vollumfänglich um den Zylinderkörper herum geführt sein, so dass dieses wenigstens eine Windung bildet, wobei der Verlauf des Zugmittels um den Zylinderkörper eine Schränkung aufweist, um das Zugmittel angrenzend an die Zahnstange nebeneinander anliegend am Zylinderkörper zu führen. Die Schränkung entspricht für jede Windung der Breite des Zugmittels, wobei die Schränkung ferner durch die Fixierung des Zugmittels auf der Achsanlenkung durch die Verbindungsmittel vorgegeben werden kann. Die Verbindungsmittel können so angeordnet sein, dass die Schränkung im Zugmittel schon durch die Verbindung auf der Achsanlenkung selbst hervorgerufen wird. Umschlingt das Zugmittel den Zylinderkörper mit mehreren Windungen, so ist die Schränkung entsprechend vergrößert.
  • Ist die Wellgetriebevorrichtung nach Art eines Harmonic-Drive-Getriebes ausgebildet, so weist dieses einen Flextopf mit einem Zylinderabschnitt auf, wobei der Zylinderkörper durch den Zylinderabschnitt des Flextopfes gebildet werden kann. Damit ergibt sich eine weitere Vereinfachung der konstruktiven Ausführung des Lenkhilfsantriebs, da der Zylinderkörper sowie der Flextopf der Wellgetriebevorrichtung nicht als jeweils separates Bauteil ausgebildet werden muss. Die Wellgetriebevorrichtung wird unmittelbar über der Achsanlenkung angeordnet, so dass lediglich das Zugmittel zwischen dem Flextopf und der Achsanlenkung montiert werden muss. Eine Erhöhung der Integrationsdichte kann ferner dadurch erfolgen, dass der Motor und die Wellgetriebevorrichtung einteilig ausgeführt wird. Hierfür sind Wellgetriebevorrichtungen mit integriertem Motor bekannt, die eine kompakte Einheit bilden und einen Abtrieb aufweisen, der sehr niedrige Drehzahlen aufweist, die zur Wirkverbindung mit der Achsanlenkung geeignet sind.
  • Gemäß einer möglichen Ausführung erstrecken sich der Motor, die Wellgetriebevorrichtung und der Zylinderkörper konzentrisch um eine Antriebsachse herum, die senkrecht und in einem Abstand zur Bewegungslängsachse der Achsanlenkung verläuft. Alternativ können die Bewegungslängsachse und die Antriebsachse parallel und beabstandet zueinander verlaufen, wobei das Zugmittel um entsprechende Umlenkungen herum geführt sein kann.
  • Eine weitere Ausführungsform der Anordnung des Zugmittels zwischen dem Zylinderkörper und der Achsanlenkung sieht Umlenkrollen vor, die benachbart zum Zylinderkörper angeordnet sind. Durch die Umlenkrollen wird das Zugmittel mit einem Umschlingungswinkel von lediglich etwa 180° um den Zylinderkörper herum geführt, wobei wenigstens eine der Umlenkrollen als federbelastete Spannrolle ausgebildet ist, um im Zugmittel die Mindestzugspannung aufrecht zu erhalten. Vorzugsweise sind zwei Umlenkrollen auf der jeweiligen Seite des Zylinderkörpers angeordnet und drehbar am Lenkungsgehäuse gelagert. Diese halten das Zugmittel mit dem Umschlingungswinkel von etwa 180° um den Zylinderkörper und lenken das Zugmittel um etwa 90° um, so dass dieses nach Verlassen des Zylinderkörpers parallel zur Bewegungslängsachse der Achsanlenkung verläuft. Hierdurch wird die Problematik der Schränkung im Zugmittel vermieden, wobei sich die Ausführungsform des Lenkhilfsantriebs mit den Umlenkrollen insbesondere für Zugmittel eignet, die als Zahnriemen oder als Kette ausgeführt sind.
  • Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.
  • Es zeigt:
  • 1 eine schematische Ansicht eines Lenkungssystems für ein Kraftfahrzeug mit einem Lenkhilfsantrieb, bei dem ein Zugmittel wenigstens eine vollumfängliche Windung um einen Zylinderkörper bildet;
  • 2 eine quergeschnittene Seitenansicht des Lenkungssystems mit einem Lenkhilfsantrieb, in der sowohl ein Motor als auch eine Getriebeanordnung in Form einer Wellgetriebevorrichtung dargestellt ist und
  • 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Lenkungssystems mit einem Lenkhilfsantrieb, wobei das Zugmittel zwischen dem Zylinderkörper und der Achsanlenkung mittels Umlenkrollen geführt ist.
  • In 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lenkungssystems 1 dargestellt. Dieses umfasst ein Lenkungsgehäuse 2, welches zur Darstellung der weiteren Komponenten quergeschnitten ist. In das Lenkungsgehäuse 2 ist eine Lenkachse 3 hineingeführt, die mit einem Lenkhandrad verbunden ist, welches vom Fahrer des Kraftfahrzeugs bedient wird. Auf der Lenkachse 3 ist ein Ritzel 9 angeordnet, das mit einer Achsanlenkung 4 zusammenwirkt. Diese ist wenigstens teilweise als Zahnstange ausgeführt, mit der das Ritzel 9 kämmt. Wird über das Lenkhandrad eine Drehbewegung in die Lenkachse 3 eingeleitet, so wird diese Bewegung in eine translatorische Bewegung der Achsanlenkung 4 in einer Bewegungslängsachse 12 umgesetzt. Die Bewegung der Achsanlenkung 4 wird in nicht näher dargestellter Weise über Spurstangen auf die Räder des Kraftfahrzeugs übertragen. Benachbart zum Zahnstangenabschnitt ist ein Lenkhilfsantrieb angeordnet, der ebenfalls im Lenkungsgehäuse 2 integriert ist. Der Lenkhilfsantrieb umfasst einen Zylinderkörper 8, der durch einen Motor um eine Antriebsachse 13 herum in Drehbewegung versetzt werden kann. Die Wirkverbindung zwischen dem Zylinderkörper 8 und der Achsanlenkung 4 erfolgt über ein Zugmittel, welches gemäß der Darstellung mit einer Windung um den Zylinderkörper 8 herum geführt ist. Die beiden Endseiten des Zugmittels sind über Verbindungsmittel 10 und 11 mit der Achsanlenkung verbunden, so dass die translatorische Bewegung der Achsanlenkung in Richtung der Bewegungslängsachse 12 ebenfalls in das Zugmittel 7 eingebracht wird. Um einen Schlupf zwischen dem Zugmittel 7 und dem Zylinderkörper 8 zu vermeiden, ist das Zugmittel 7 mit einem Verbindungsmittel 16 mit dem Zylinderkörper 8 fest verbunden. Die die Getriebeanordnung bildenden Komponenten wie das Zugmittel 7, der Zylinderkörper 8 und der Abschnitt der Achsanlenkung 4 können über dynamische Dichtelemente 17 und 18 abgedichtet werden, wodurch sowohl ein Eintreten von Verunreinigungen verhindert wird als auch ein Schmiermittel innerhalb des Lenkungsgehäuses 2, einbehalten wird, das den Lenkhilfsantrieb und insbesondere die zugeordnete Getriebeanordnung schmiert.
  • 2 zeigt eine Seitenansicht des Lenkungssystems 1, in dem der Lenkhilfsantrieb dargestellt ist. Dieser ist im Lenkungsgehäuse 2 aufgenommen und erstreckt sich entlang einer Antriebsachse 13. Diese ist senkrecht und in der Höhe über der Achsanlenkung 4 beabstandet zur Bewegungslängsachse 12 angeordnet, in der sich die Achsanlenkung 4 bewegt. Der Lenkhilfsantrieb weist einen Motor 5 auf, der einen Abtrieb in Form einer Abtriebswelle 19 aufweist. Erfindungsgemäß treibt die Abtriebswelle 19 eine Wellgetriebevorrichtung 6 an, welche schematisch im Querschnitt dargestellt ist. Durch die Wellgetriebevorrichtung 6 wird die Drehzahl der Abtriebswelle 19 des Motors 5 stark untersetzt, wobei am Abtrieb der Wellgetriebevorrichtung 6 ein Zylinderkörper 8 angebracht ist, auf den die langsame Drehbewegung übertragen wird. Um den Zylinderkörper 8 ist ein Zugmittel 7 herum geschlungen, wobei eine Windung des Zugmittels 7 um den Zylinderkörper 8 dargestellt ist. Das Zugmittel 7 ist mit der Achsanlenkung 4 verbunden, so dass eine Drehbewegung des Zylinderkörpers 8 um die Antriebsachse 13 in eine translatorische Bewegung der Achsanlenkung 4 in der Bewegungslängsachse 12 umgesetzt wird. Die Abtriebswelle 19 sowie der Zylinderkörper 8 sind in Wälzlagern 20 und 21 gelagert, wobei beispielhaft angrenzend an das Wälzlager 21 ferner eine Radialdichtung 22 dargestellt ist.
  • Das Zugmittel 7 umschlingt den Zylinderkörper 8 mit einer oder mehreren Windungen, so dass dieses eine Schränkung aufweist, die der Breite des Zugmittels 7 entspricht. Um einen Schlupf zwischen dem Zylinderkörper 8 und dem Zugmittel 7 zu vermeiden, ist dieses durch ein Verbindungsmittel 16 auf dem Zylinderkörper 8 befestigt. Durch die Wellgetriebevorrichtung 6 können Untersetzungsverhältnisse von 1:30, 1:50 sowie 1:100 umgesetzt werden, so dass eine hohe Drehzahl in der Abtriebswelle 19 in eine sehr niedrige Drehzahl im Zylinderkörper 8 überführt wird. Die Wellgetriebevorrichtung 6 kann als Standardbauteil ausgeführt sein, ohne dieses auf die spezifische Anwendung innerhalb eines Lenkhilfsantriebs auszuführen. Im Ergebnis ergibt sich ein einfacher Aufbau eines Lenkungssystems 1 mit einem Lenkhilfsantrieb, der einen einfachen Aufbau aus Standardkomponenten aufweist, wobei die Wirkverbindung zwischen dem Motor 5 und der Achsanlenkung 4 ohne Umkehrspiel ausgeführt ist.
  • Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Lenkungssystems 1 ist in 3 dargestellt. Dieses umfasst ebenfalls ein Lenkungsgehäuse 2, in das sich eine Lenkachse 3 mit einem Ritzel 9 hinein erstreckt. Das Ritzel 9 wirkt mit einer Achsanlenkung 4 zusammen, um dieses in Richtung der Bewegungslängsachse 12 in eine translatorische Bewegung zu versetzen. Auf einen weiteren Abschnitt der Achsanlenkung 4 ist ein Lenkhilfsantrieb angeordnet, welches wiederum einen Zylinderkörper 8 sowie ein Zugmittel 7 umfasst. Das Zugmittel 7 ist über Verbindungsmittel 10 und 11 mit der Achsanlenkung 4 verbunden, wobei dieses um Umlenkrollen 14 und 15 herumgeführt ist. Die Umlenkrollen 14 und 15 bewirken einen Umschlingungswinkel des Zugmittels 7 um den Zylinderkörper 8 von etwa 180°, wobei wiederum ein Verbindungsmittel 16 zwischen dem Zugmittel 7 und dem Zylinderkörper 8 vorgesehen ist. Durch die Anordnung der Umlenkrollen 14 und 15 kann die Notwendigkeit einer Schränkung umgangen werden, da das Zugmittel 7 nicht vollumfänglich mit zumindest einer Windung um den Zylinderkörper 8 herum geführt ist. Das Zugmittel 7 kann als Zahnriemen, als Keilriemen, als Kette oder als Seil ausgeführt sein, wobei die Momentenübertragung zwischen dem Zylinderkörper 8 und dem Zugmittel 7 in diesem Ausführungsbeispiel vorzugsweise formschlüssig erfolgt. Damit ist eine weitere Variante aufgezeigt, wie die Wirkverbindung zwischen der Getriebeanordnung mit dem Zylinderkörper 8 und der Achsanlenkung 4 ausgeführt sein kann.
  • Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.
  • 1
    Lenkungssystem
    2
    Lenkungsgehäuse
    3
    Lenkachse
    4
    Achsanlenkung
    5
    Motor
    6
    Wellgetriebevorrichtung
    7
    Zugmittel
    8
    Zylinderkörper
    9
    Ritzel
    10
    Verbindungsmittel
    11
    Verbindungsmittel
    12
    Bewegungslängsachse
    13
    Antriebsachse
    14
    Umlenkrolle
    15
    Umlenkrolle
    16
    Verbindungsmittel
    17
    Dichtelement
    18
    Dichtelement
    19
    Abtriebswelle
    20
    Wälzlager
    21
    Wälzlager
    22
    Radialdichtung
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10353161 A1 [0003]
    • - DE 19935283 A1 [0004]

Claims (13)

  1. Lenkungssystem (1) für ein Kraftfahrzeug mit einem Lenkungsgehäuse (2), in das eine mit einem Lenkhandrad verbundene Lenkachse (3) hineingeführt ist, die mit einer translatorisch bewegten Achsanlenkung (4) zur Anlenkung der Räder des Kraftfahrzeugs zusammenwirkt, wobei ein Lenkhilfsantrieb mit einem Motor (5) zur Lenkkraftunterstützung vorgesehen ist, der eine Getriebeanordnung zur Wirkverbindung mit der Achsanlenkung (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebeanordnung mit einem Abtrieb vorgesehen ist, der über ein Zugmittel (7) mit der Achsanlenkung (4) kraftübertragend zusammenwirkt.
  2. Lenkungssystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebeanordnung als Wellgetriebevorrichtung (6) ausgebildet ist.
  3. Lenkungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtrieb der Wellgetriebevorrichtung (6) mit einem Zylinderkörper (8) antreibend in Verbindung gebracht ist, um den das Zugmittel (7) wenigstens teilweise herum geschlungen ist.
  4. Lenkungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkachse (3) ein Ritzel (9) aufweist und die Achsanlenkung (4) als Zahnstange ausgeführt ist, in der das Ritzel kämmt, wobei das Zugmittel (7) über Verbindungsmittel (10, 11) mit der Zahnstange verbunden ist und mit der translatorischen Bewegung der Zahnstange in Richtung der Bewegungslängsachse (12) mitbewegt ist.
  5. Lenkungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (7) als Kette ausgebildet ist, wobei der Zylinderkörper (8) eine Kettenradverzahnung aufweist, in die die Kette in Eingriff gebracht ist.
  6. Lenkungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (7) als Flach-, Keil- oder Zahnriemen ausgebildet ist, wobei der Zylinderkörper (8) eine zylindrische Reibstruktur zur Führung des Flachriemens, eine Keilriemenführungsstruktur zur Führung des Keilriemens oder eine Verzahnungsstruktur zum Eingriff des Zahnriemens aufweist.
  7. Lenkungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (7) als Seil ausgebildet ist, wobei der Zylinderkörper (8) eine Seilführungsstruktur aufweist, in die das Seil geführt ist.
  8. Lenkungssystem (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (7) vollumfänglich um den Zylinderkörper (8) herumgeführt ist und um diesen wenigstens eine Windung bildet, wobei der Verlauf des Zugmittels (7) um den Zylinderkörper (8) eine Schränkung aufweist, um das Zugmittel (7) angrenzend an die Zahnstange nebeneinander anliegend am Zylinderkörper (8) zu führen.
  9. Lenkungssystem (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellgetriebevorrichtung (6) nach Art eines Harmonic-Drive-Getriebes ausgebildet ist und einen Flextopf mit einem Zylinderabschnitt aufweist, wobei der Zylinderkörper (8) durch den Zylinderabschnitt des Flextopfes gebildet ist.
  10. Lenkungssystem (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich wenigstens der Motor (5), die Wellgetriebevorrichtung (6) und der Zylinderkörper (8) konzentrisch um eine Antriebsachse (13) herum erstrecken, die senkrecht und in einem Abstand zur Bewegungslängsachse (12) verläuft.
  11. Lenkungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungslängsachse (12) und die Antriebsachse (13) parallel und beabstandet zueinander verlaufen.
  12. Lenkungssystem (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Verbindungsmittel (10, 11) eine Federlasteinrichtung zur Aufnahme des Zugmittels (7) aufweist, um im Zugmittel (7) eine Mindestzugspannung aufrecht zu erhalten.
  13. Lenkungssystem (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass benachbart zum Zylinderkörper (8) Umlenkrollen (14, 15) vorgesehen sind, durch die das Zugmittel (7) mit einem Umschlingungswinkel von etwa 180° um den Zylinderkörper (8) herum geführt ist, wobei wenigstens eine der Umlenkrollen (14, 15) als federbelastete Spannrolle ausgebildet ist.
DE200810000361 2008-02-21 2008-02-21 Lenkungssystem für ein Kraftfahrzeug Withdrawn DE102008000361A1 (de)

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