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Die
Erfindung betrifft ein Koordinatenmessgerät zur Vermessung von Objekten
mit einem optischen Sensor, welcher an einem Portal über das Messobjekt
verschoben wird.
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Die
DE 44 09 148 A1 lehrt
eine Vorrichtung zur Längenmessung,
bei welcher eine Pinole vertikal in einem Querschlitten geführt ist.
Die Pinole ist zylinderförmig
ausgeführt
und durch eine runde Öffnung des
Querschlittens hindurchgeführt.
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Die
DE 199 49 044 A1 zeigt
eine Koordinaten-Messmaschine mit einer Vorrichtung zur Feinpositionierung
eines Bauteils. Das Bauteil kann u. a. vertikal positioniert werden,
wobei die Messung der vertikalen Position anhand einer Maßlinie an
einem mitbewegten Teil erfolgt. Das mitbewegte Teil ist in einem
Abstand zu einer Symmetrieachse angeordnet.
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Die
DE 100 32 552 A1 zeigt
ein Führungssystem
für ein
Koordinatenfahrwerk einer Werkzeugmaschine. Ein Hauptantrieb für Werkzeuge
ist im Koordinatenfahrwerk geführt
und gehalten. An zwei parallel zueinander ausgerichteten Seitenwänden sind innen
liegend zwei parallele Führungen
angeordnet, in denen zwei Brückenträger des
Koordinatenfahrwerkes gehalten und geführt sind.
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Die
DE 36 13 096 A1 zeigt
ein Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit einem programmierten
Mehrachsenroboter. Zum Abtasten von Markierungen wird ein TV-Kamera-Sensor
verwendet, der normal und/oder in einem Werkzeugrollabstand zur
Werkstückoberfläche ausgerichtet
ist.
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Die
US 2006/0291971 A1 zeigt
ein Maschinenwerkzeug, bei welchem ein Achszapfen mit einer hohen
Geschwindigkeit in drei Achsen bewegt werden kann.
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Die
Broschüre „O-Inspekt.
Die nächste
Generation des optisch-taktilen
Scannens” der
Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH, Oberkochen aus dem Jahr
2007 gibt einen Überblick über optische
und taktile Messtechnik, u. a. Messtechnik mit einem Koaxiallicht
zur Auflichtbeleuchtung.
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Der
Artikel „Multisensorik
an Koordinatenmessgeräten” im Sonderdruck „Quality
Engineering” der
Werth Messtechnik GmbH, Gießen
aus dem Jahr 2006 gibt einen Überblick über optische
und taktile Sensoren.
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Die
Broschüre „FMS News
2007” der
Feinmess Suhl GmbH, Suhl aus dem Jahr 2007 gibt einen Überblick über absolute
und inkrementelle Längenmessgeräte.
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Aus
der
DE 10 2004
047 928 A1 ist ein Messverfahren zur 3-D-Vermessung räumlicher
Objektoberflächen
bekannt, bei welchem mit einem optischen Bildsensor in unterschiedlichen
Z-Positionen einer Fokusfläche
des Bildsensors (also mit veränderlichem
Abstand zwischen Fokusfläche
und vermessenem Bildpunkt) eine Serie von Bildern erzeugt wird,
die zur Bestimmung der X- und Y-Koordinaten als auch der Z-Koordinate
eines jeden Punktes auf der Objektoberfläche herangezogen wird. Die
durch die X-Y-Koordinaten
aufgespannte Ebene liegt im Idealfall parallel zur Fokusebene. Die
Fokusebene weist nur einen sehr geringen Tiefenschärfebereich auf,
sodass durch eine scharfe Abbildung eines Punktes der Objektoberfläche bei
einem bestimmten Abstand der Fokusebene einen Rückschluss auf die Z-Position
dieses Punktes zulässt.
Diese Druckschrift zeigt weiterhin eine Koordinatenmessmaschine,
bei welcher das erwähnte
Verfahren angewendet wird. Weiterführende Angaben zur mechanischen bzw.
konstruktiven Realisierung einer solchen Koordinatenmessmaschine
werden dabei nicht aufgezeigt.
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Die
WO 03/029752 A2 zeigt
ein Koordinatenmessgerät
mit einem Portal umfassend zwei Seitenstützen mit einem zwischen diesen
verlaufenden Querträger
sowie zumindest einem entlang dieses Querträgers verschiebbaren Schlitten,
von dem seinerseits zumindest ein Sensor wie ein optisch oder optisch
taktil arbeitender Sensor ausgeht. Das Koordinatenmessgerät umfasst
weiterhin einen ein zu messendes Objekt aufnehmenden optisch durchlässigen Messtisch
sowie eine beabstandet zu diesem verlaufende Grundplatte, wobei
zwischen Messtisch und Grundplatte eine Durchlichtquelle angeordnet ist,
die von der optischen Achse des Sensors durchsetzt ist. Die Durchlichtquelle
geht von einer zwischen den Seitenstützen verlaufenden Halterung
aus und ist synchron mit dem Sensor verstellbar. Die in den Figuren
dieser Druckschrift gezeigte Ausführungsform weist einen Schlitten
auf, der entlang des Querträgers
verschiebbar ist. Von dem Schlitten geht eine Pinole mit einem eine
Optik aufweisenden Sensor, z. B. in Form einer CCD-Kamera aus. Die
Pinole ist einseitig an dem Querträger befestigt. Eine derartige
Anbringung und Führung
des Sensors führt
zu mechanischen Toleranzen, die nur eine begrenzte Messgenauigkeit
ermöglichen.
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Die
EP 1 381 823 B1 zeigt
ein Koordinatenmessgerät
mit einem entlang einer Führung
in vertikaler Richtung verstellbaren Messsensor, welcher an einem
Element über
zumindest ein Luftlager gleitend abstützbar ist. Die für das axial
verschiebbare Element benötigte
Vorspannung des abstützenden
Luftlagers wird durch eine zwischen einer Halterung und dem axial
verschiebba ren Element wirkende und von einem Magneten hervorgerufene
Zugkraft kompensiert. Die in dieser Druckschrift gezeigte Lösung widmet
sich der Lagerung in vertikaler Richtung, wohingegen keine Verbesserung
der horizontalen Lagerung und Führung
aufgezeigt wird. Die Luftlagerung in vertikaler Richtung ist zum
einen sehr aufwändig und
zum anderen werden dadurch Messfehler, die beispielsweise aufgrund
einer Kippung des Messsensors entstehen können, nicht verhindert.
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Die
DE 10 2006 035 179
A1 zeigt eine Beleuchtungseinrichtung für eine optische Vorrichtung, insbesondere
für ein
Koordinatenmessgerät.
Ein solches Koordinatenmessgerät
erlaubt das Verfahren einer Digitalkamera in allen drei Raumrichtungen
x, y und z. Hierfür
umfasst das Koordinatenmessgerät
ein Portal, auf welchem ein X-Schlitten in die x-Richtung bewegt
werden kann. Durch den X-Schlitten ist eine Pinole vertikal hindurchgeführt, welche
die Bewegung in z-Richtung erlaubt. Zur Bestimmung der Position
dienen Maßstäbe.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ausgehend von der
DE 10 2006 035 179
A1 darin, ein Koordinatenmessgerät zum Ver messen von Objekten
bereitzustellen, bei welchem der Sensor mit geringen Toleranzen
vertikal an einem Querträger
eines Portals verfahren werden kann, wobei eine hohe Messgenauigkeit
erzielbar ist.
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Die
genannte Aufgabe wird durch ein Koordinatenmessgerät gemäß dem beigefügten Anspruch 1
gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Koordinatenmessgerät umfasst
zunächst
ein Portal mit Seitenstützen und
einem Querträger
sowie einem unter dem Portal angeordneten Messtisch zur Aufnahme
des Messobjektes. Am Querträger
befindet sich ein optischer Sensor zur punktuellen Vermessung des
Messobjektes in einer optischen Achse des optischen Sensors, welcher
vertikal am Querträger
verschiebbar ist. Das Koordinatenmessgerät umfasst weiterhin mindestens
eine Maßverkörperung
zur Bestimmung der vertikalen Position des optischen Sensors. Die
Maßverkörperung
wird durch einen mit dem optischen Sensor verbundenen Lesekopf entlang
einer Maßlinie der
Maßverkörperung
ausgelesen. Erfindungsgemäß ist der
optische Sensor zwischen zwei mit dem Querträger verbundenen vertikalen
Führungsschienen
angeordnet. Der optische Sensor kann entlang der vertikalen Führungsschienen
vertikal gegenüber
dem Querträger
verfahren werden. Die als Linien aufgefassten vertikalen Führungsschienen
spannen eine vertikale Führungsebene
auf, in der auch die Maßlinie
der Maßverkörperung
und die optische Achse des optischen Sensors angeordnet sind.
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Die
Führung
in den beiden vertikalen Führungsschienen
ermöglicht
eine spielarme vertikale Führung
des optischen Sensors. Zudem bewirken dennoch auftretende Kippfehler
keine oder nur eine verschwindend kleine Abweichung des zu messenden
vertikalen Abstandes gegenüber
der Maßverkörperung
(Abbe-Fehler), da die Maßlinie
der Maßverkörperung
gemeinsam mit der optischen Achse in der Führungsebene liegt.
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Der
besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Koordinatenmessgerätes besteht
darin, dass durch eine einfach zu realisierende konstruktive Umgestaltung
eine wesentliche Verbesserung der Messgenauigkeit erzielt werden
kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Koordinatenmessgerätes weisen
die vertikalen Führungsschienen
ein Führungsprofil
auf, in welches jeweils ein fest mit dem optischen Sensor verbundener
Gleitschuh eingeführt
ist. Die beiden Gleitschuhe weisen ein das Führungsprofil umschließendes Profil
auf, welches eine spielarme Führung
der Gleitschuhe in den vertikalen Führungsschienen ermöglicht.
Die Führungsprofile
der beiden vertikalen Führungsschienen
weisen jeweils eine Symmetrieebene auf, die innerhalb der Führungsebene
liegt. Hierdurch ist gewährleistet,
dass die optische Achse des Sensors und die Maßlinie sich exakt in der potenziellen
Kippebene befinden. Das Führungsprofil
der vertikalen Führungsschienen
kann auch so ausgeführt
werden, dass es das Führungsprofil
der Gleitschuhe umschließt.
Andere gleichwirkende Führungskonstruktionen
sind dem Fachmann bekannt und können
ebenfalls verwendet werden.
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Der
optische Sensor ist mittig zwischen den vertikalen Führungsschienen
angeordnet, wodurch Verkippungen senkrecht zur Führungsebene minimiert sind.
Die Maßlinie
ist im bevorzugten Idealfall in der optischen Achse des optischen
Sensors angeordnet, wodurch ein Abbe-Fehler vollständig vermieden
ist. Bei einer bevorzugten technischen Realisierung des erfindungsgemäßen Koordinatenmessgerätes ist
die Maßlinie
zwischen dem optischen Sensor und einer der vertikalen Führungsschienen
ange ordnet, wodurch ein Abbe-Fehler nahezu vollständig vermieden
ist. Die Maßlinie
ist parallel zur optischen Achse des Sensors ausgerichtet.
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Die
Maßverkörperung
ist bevorzugt durch ein flaches Band gebildet, beispielsweise ein
Stahlmaßband
oder ein Glasmaßstab.
Die durch das flache Band aufgespannte Ebene ist mit der Führungsebene
identisch.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Koordinatenmessgerätes ist
der optische Sensor weiterhin horizontal entlang des Querträgers verschiebbar.
Der Querträger
weist zwei horizontale Führungsschienen zur
Lagerung und horizontalen Führung
des optischen Sensors auf. Die horizontalen Führungsschienen bestimmen den
Verschiebeweg des optischen Sensors entlang des Querträgers. Der
optische Sensor befindet sich in einer vertikalen Ebene zwischen den
horizontalen Führungsschienen.
Dies kann beispielsweise dadurch realisiert sein, dass der optische Sensor
unmittelbar zwischen den horizontalen Führungsschienen angeordnet ist.
Alternativ kann der optische Sensor unterhalb eines Punktes angeordnet sein,
der sich zwischen den horizontalen Führungsschienen befindet, vorzugsweise
auf der Symmetrieebene zwischen den horizontalen Führungsschienen.
Durch die genannte Anordnung des Sensors ist gewährleistet, dass sich die Gewichtskraft
und die Trägheitskraft
des Sensors beidseitig auf beide horizontale Führungsschienen verteilen können, sodass einem
gegebenenfalls vorhandenen Kippmoment über die zweite horizontale
Führungsschiene
entgegengewirkt wird. Die für
die Vermessung erforderliche Ausrichtung des Sensors wird in einem
hohen Maße
gewährleistet,
sodass eine hohe Messgenauigkeit ermöglicht wird.
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Eine
einseitige Aufhängung
des Sensors am Querträger
eines Portals gemäß dem Stand
der Technik führt
zu einer Begrenzung der Messgenauigkeit, da durch die einseitige
Aufhängung
zwangsläufig
ein Kippmoment auf den Sensor wirkt. Das Kippmoment führt dazu,
dass der Sensor leicht kippt und somit nicht mehr exakt senkrecht
gegenüber
einem das Messobjekt aufnehmenden Messtisch ausgerichtet ist. Folglich
erfasst der Sensor einen Punkt des Messobjektes, welcher nicht vertikal
unter dem Sensor angeordnet ist. Der durch den gekippten Sensor
hervorgerufene Fehler kommt besonders bei denjenigen Koordinatenmessgeräten zum
Tragen, bei denen der Sensor vertikal verfahren wird. Wird beispielsweise
der Abstand zwischen dem Sensor und dem zu vermessenden Punkt des
Messobjektes bestimmt, ist dieser Abstand gegenüber der Maßverkörperung verfälscht, da
der Abstand nicht genau fluchtend oder parallel zur Maßverkörperung
ist. Dieser als Kippfehler oder Abbe-Fehler bezeichnete Messfehler
wirkt sich bekanntermaßen
wesentlich stärker
auf die Messungenauigkeit aus, als ein linearer Fehler.
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Weiterhin
kann das bei Lösungen
gemäß dem Stand
der Technik vorhandene Kippmoment auf den Sensor zu einer Verklemmung
des Sensors in dessen horizontaler Führung am Portal führen. Wirkt dann
eine Kraft zum Verschieben des Sensors entlang des Querträgers auf
den Sensor, so muss durch diese zunächst diese Verklemmung überwunden werden,
wodurch sich die Ausrichtung des Sensors zumindest geringfügig ändert. Dies
kann zu einem kurzzeitigen Pendeln oder Schwingen des Sensors in der
Verschieberichtung führen,
wodurch die Messgenauigkeit während
des Verschiebens des Sensors und bis zum vollständigen Auspendeln des Sensors gemindert
ist.
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Bevorzugt
ist die Gewichtskraft des Sensors auf Kräfte, welche vertikal auf die
horizontalen Führungsschienen
wirken, verteilt. Folglich wirken auf die horizontalen Führungsschienen
keine Kräfte
in horizontaler Richtung, welche ein Kippmoment auf den Sensor bewirken
würden.
Somit kommt es weder zu einem Kippen noch zu einem Pendeln des Sensors, beispielsweise
zu einem Zeitpunkt, in welchem die Bewegung des Sensors entlang
des Querträgers
einsetzt.
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Die
horizontalen Führungsschienen
sind bevorzugt parallel und in einer einzigen horizontalen Ebene
angeordnet. Eine derartige Anordnung erleichtert eine Gleichverteilung
der Gewichts- und Trägheitskräfte des
Sensors auf die horizontalen Führungsschienen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Koordinatenmessgerätes weist der
Querträger
eine längs
des Querträgers
verlaufende Ausnehmung auf. Die entlang der Ausnehmung neben der
Ausnehmung verbleibenden Abschnitte des Querträgers bilden jeweils einen Teilträger. An
jedem der beiden Teilträger
ist eine der horizontalen Führungsschienen
befestigt, wobei der Sensor bevorzugt symmetrisch zwischen den horizontalen
Führungsschienen
angeordnet ist. Diese Ausführungsform
erlaubt eine genaue Anordnung der horizontalen Führungsschienen am Querträger und
eine sichere Führung
des Sensors nahe den horizontalen Führungsschienen und dem Querträger. Beispielsweise
kann der Schwerpunkt des optischen Sensors in der Ebene der horizontalen
Führungsschienen
angeordnet werden.
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Das
Koordinatenmessgerät
ist bevorzugt so auszuführen,
dass eine Anordnung umfassend den Querträger, die horizontalen Führungsschienen
und den Sensor eine vertikale Symmetrieebene aufweist. Bei dieser
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Koordinatenmessgerätes ist
gewährleistet,
dass sämtliche Kräfte zwischen
dem optischen Sensor und dem Querträger beidseitig gleichverteilt
auf die horizontalen Führungsschienen
wirken, wodurch mechanische Toleranzen nochmals verringert sind.
Weiterhin ist bei dieser Ausführungsform
gewährleistet, dass
sich die meisten der thermisch bedingten Veränderungen nicht derart auswirken,
dass sich die Ausrichtung des Sensors ändert.
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Die
vertikale Symmetrieebene und die vertikale Führungsebene liegen bevorzugt
in einer einzigen Ebene, wodurch der optische Sensor sowohl horizontal
als auch vertikal ausbalanciert ist.
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Es
ist besonders vorteilhaft, wenn das Messobjekt von unten mit einer
Lichtquelle beleuchtet wird, die sich abschnittsweise ansteuern
lässt,
wobei immer nur die Abschnitte aktiviert werden, die im Erfassungsbereich
des optischen Sensors liegen. Dadurch kann die thermische Belastung
der Gesamtanordnung und des Messobjektes klein gehalten werden und
es kann auf eine aufwändige
mechanische Kopplung der horizontalen Bewegung des Sensors mit der
Verschiebung der Beleuchtungseinrichtung gemäß den vorbekannten Lösungen verzichtet
werden.
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Andere
bevorzugte Ausführungsformen
des Koordinatenmessgerätes
sind in den Unteransprüchen
genannt.
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Weitere
Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
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1:
ein erfindungsgemäßes Koordinatenmessgerät in einer
perspektivischen Darstellung;
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2:
das in 1 gezeigte Koordinatenmessgerät in einer Schnittdarstellung;
und
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3:
das in 1 gezeigte Koordinatenmessgerät in einer Ansicht von oben
und in einer Detaildarstellung.
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1 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Koordinatenmessgerätes zur
Vermessung eines Objektes. Das Koordinatenmessgerät umfasst
eine Grundplatte 01 und ein Portal 02, die aus
einem Hartgestein, beispielsweise aus Granit, bestehen. Das Portal 02 umfasst
zwei Seitenstützen 03 sowie
einen Querträger 04,
welcher an seinen Enden auf jeweils einer der Seitenstützen 03 aufliegt.
Die Seitenstützen 03 können auch
schräg angeordnet
sein oder durch eine einzige Stütze
gebildet sein. Der Querträger 04 ermöglicht ein
horizontales Verfahren eines optischen Sensors in Form einer CCD-Kamera 06.
Die CCD-Kamera 06 wird an zwei parallelen horizontalen
Führungsschienen 07 geführt, welche
an der Unterseite des Querträgers 04 angeordnet
sind. Der Querträger 04 weist
eine Ausnehmung 08 auf, welche parallel zu den horizontalen Führungsschienen 07 ausgerichtet
ist. Die Ausnehmung 08 ermöglicht, dass ein großer Teil
der CCD-Kamera 06 oberhalb der horizontalen Führungsschienen 07 angeordnet
ist und innerhalb der Ausnehmung 08 verfahren werden kann.
Die längs ausgerichtete
Ausnehmung 08 teilt den Querträger 04 in einen ersten
Teilträger 09 und
einen zweiten Teilträger 11.
Der Querträger
kann alternativ auch zweistückig
ausgebildet sein, indem zwei Teilträger starr miteinander verbunden
werden.
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Unabhängig von
der Ausführung
des Querträgers
ist es zur Erzielung geringer mechanischer Toleranzen vorteilhaft,
die Flächen
der Teilträger
zur Anbringung der horizontalen Führungsschienen in einem einzigen
Arbeitsgang zu bearbeiten.
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Die
beiden horizontalen Führungsschienen 07 befinden
sich in einer einzigen horizontalen Ebene. An den beiden horizontalen
Führungsschienen 07 ist
ein horizontaler Führungsschlitten 12 angebracht,
welcher die CCD-Kamera 06 trägt. Eine Anordnung umfassend
den Querträger 04,
die horizontalen Führungsschienen 07,
den horizontalen Führungsschlitten 12 und
die CCD-Kamera 06 weist eine vertikale Symmetrieebene 18 (gezeigt
in 2) auf, sodass sich die Gewichtskraft der CCD-Kamera 06 gleichmäßig auf
die beiden horizontalen Führungsschienen 07 aufteilt.
Zudem teilt sich die vertikal wirkende Gewichtskraft der CCD-Kamera 06 vertikal
auf die horizontalen Führungsschienen 07 wirkenden Teilkräfte auf.
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Die
beidseitige Aufhängung
der CCD-Kamera 06 erlaubt eine sichere Führung der
CCD-Kamera 06, bei welcher die auf die CCD-Kamera 06 wirkenden
Kräfte
oder auch Kippmomente von beiden horizontalen Führungsschienen 06 aufgenommen
werden. Folglich ist die vertikale Ausrichtung der CCD-Kamera 06 in
einem sehr hohen Maße
gewährleistet,
was eine hohe Messgenauigkeit ermöglicht. Durch diese Anordnung
ist sichergestellt, dass die auf der Symmetrieebene 18 verlaufende
Messachse fluchtend mit einer Maßverkörperung 19 (gezeigt
in 3) der CCD-Kamera 06 verläuft, sodass
keine Kippfehler auftreten.
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Weiterhin
führt die
beidseitige Aufhängung der
CCD-Kamera 06 im Gegensatz beispielsweise zu einer einseitigen
Aufhängung
der CCD-Kamera am Querträger
nicht dazu, dass sich die Gewichtskraft der CCD-Kamera auch auf
horizontal wirkende Teilkräfte
aufteilt, was ein auf die CCD-Kamera wirkendes Kippmoment verursachen
würde.
Ein derartiges Kippmoment würde das
Verfahren der CCD-Kamera in den horizontalen Führungsschienen behindern. Beispielsweise
müsste
eine durch eine horizontal auf die horizontalen Führungsschienen
wirkende Teilkraft hervorgerufene Reibung überwunden werden, was zur Folge
hätte,
dass die CCD-Kamera um ein gewisses Maß von den horizontalen Führungsschienen
abhebt und so die Messgenauigkeit des Koordinatenmessgerätes verringert
wäre. Hingegen
muss bei einer erfindungsgemäßen Führung der
CCD-Kamera 06 in den horizontalen Führungsschienen 07 nur
die durch die vertikal wirkende Gewichtskraft hervorgerufene Reibung
zwischen dem horizontalen Führungsschlitten 12 und
den horizontalen Führungsschienen 07 überwunden
werden. Diese Reibungskraft ist jedoch sehr klein, da die horizontalen Führungsschienen 07 und
der horizontaler Führungsschlitten 12 für eine vertikale,
d. h. eine einseitige Belastung vorgesehen sind. Die Führung des
horizontalen Führungsschlittens 12 in
den horizontalen Führungsschienen 07 kann
beispielsweise in Gleitlagern oder Luftlagern erfolgen.
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Unterhalb
des Portals 02 befindet sich ein Messtisch 13 mit
einer optisch transparenten Auflageplatte 14 aus Glas oder
einem anderen transparenten Material. Zur Vermessung eines Objektes (nicht
gezeigt) wird dieses auf der Auflageplatte 14 angeordnet.
Der Messtisch 13 kann über
zwei Führungen 16 in
eine Richtung senkrecht zur Längserstreckung
des Querträgers 04 verfahren
werden. Alternativ kann auch das Portal 02 mit einer Führung gegenüber der
Grundplatte 01 versehen werden, welche ein Verfahren in
eine Richtung quer zur Bewegungsrichtung der CCD-Kamera 06 am
Querträger 04 ermöglicht.
Die Führung 16 des
Messtisches 13 einerseits und die Führung der CCD-Kamera 06 in den
horizontalen Führungsschienen 07 andererseits ermöglicht ein
relatives Verfahren der CCD-Kamera 06 in zwei horizontalen
Richtungen (X und Y) über das
zu vermessende Objekt. Weiterhin ist es möglich, die CCD-Kamera 06 vertikal
gegenüber
dem horizontalen Führungsschlitten 12 in
einer Z-Richtung zu
verschieben. Somit kann die CCD-Kamera 06 in alle drei
Richtungen verfahren werden, um räumliche Koordinaten der zu
vermessenden Punkte am Messobjekt aufzuzeichnen. Der Messtisch 13 hat
eine umlaufende Nut (nicht gezeigt), die zur Befestigung von Einrichtungen,
wie beispielsweise zum automatisierten Drehen von zwischen Spitzen
eingespannten rotationssymmetrischen Messobjekten vorgesehen ist.
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Unterhalb
der Auflageplatte 14 ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
eine flache Lichtquelle 17 angeordnet, welche aus einer
Vielzahl von Einzellichtquellen besteht. Als Einzellichtquellen
eignen sich beispielsweise LED. Die Einzellichtquellen beleuchten
durch die Auflageplatte 14 hindurch Teile des zu vermessenden
Objektes. Die beleuchteten Teile der Objektoberfläche, bei
denen es sich beispielsweise auch um Kanten eines nicht transparenten
Messobjektes handelt, können
durch die CCD-Kamera 06 aufgenommen werden. Es können mehrere
Aufnahmen mit jeweils einer unterschiedlichen vertikalen Position
der CCD-Kamera 06 angefertigt werden. Die CCD-Kamera 06 weist
in Abhängigkeit
vom verwendeten Objektiv eine sehr geringe Tiefenschärfe auf,
sodass eine scharfe Abbildung nur bei einer sehr eingegrenzten vertikalen
Position ermöglicht
ist. Folglich können
mithilfe von Bilderkennungsverfahren Rückschlüsse auf die vertikale Koordinate
eines Bereiches der Objektoberfläche
des zu vermessenden Objektes in Bezug auf die Position der CCD-Kamera 06 gezogen
werden. Zur Erzielung einer hohen Genauigkeit zur Bestimmung eines
Kantenüberganges
besteht auch die Möglichkeit,
eine Interpolation benachbarter Bildpunkte des von der CCD-Kamera 06 aufgenommenen
Bildes durchzuführen.
Ggf. ist eine Binarisierung des Bildes bzw. des Bildbereiches sinnvoll.
Die vertikale Position der CCD-Kamera 06 wird mithilfe
der Maßverkörperung 19 (gezeigt
in 3), die beispielsweise durch einen Glasmaßstab gebildet
ist, bestimmt. Durch eine vorangegangene Referenzierung der relativen
Lage des Sensors gegenüber
dem Messobjekt kann dann die vertikale Position des vermessenen
Punktes bestimmt werden.
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Die
Beleuchtung des Messobjektes durch die Lichtquelle 17 kann
als Durchlicht oder als segmentiertes Durchlicht realisiert werden,
wobei eine Auswahl während
der Messung möglich
ist. Weiterhin weist die CCD-Kamera 06 eine Ringbeleuchtung 20 auf,
die als Auflicht oder als segmentiertes Auflicht realisiert werden
kann, wobei wiederum eine Auswahl während der Messung möglich ist.
Hierfür
erfolgt zunächst
eine Detektion einer Kante des Messobjektes bei einer Durchlichtbeleuchtung.
Durch geeignete Verfahren der Bilderkennung ist beispielsweise die
optimale Anzahl an Graustufen zu ermitteln bzw. ein optimaler Farbkontrast
eines farbigen Messobjektes zu bestimmen. Diese Schritte sind anschließend in
gleicher Weise bei einer Auflichtbeleuchtung des Messobjektes zu
wiederholen. Die ermittelten Graustufenwerte bzw. die ermittelten
Farbkontrastwerte für
beide Beleuchtungsarten sind miteinander zu vergleichen, sodass
eine optimale Beleuchtung ausgewählt
werden kann. Bei einer Verwendung der Ringbeleuchtung 20 als
segmentierte Auflichtbeleuchtung müssen lediglich einzelne Gruppen
von Einzellichtquellen der Ringbeleuchtung 20 eingeschaltet
werden. Es kann dann wiederum eine Bestimmung der optimalen Anzahl
an Graustufen bzw. eine Bestimmung eines optimalen Farbkontrastes
erfolgen, sodass eine Optimierung der Beleuchtung automatisch erfolgen
kann.
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Die
Einzellichtquellen der Lichtquelle 17 können derart angesteuert werden,
dass nur diejenigen Einzellichtquellen leuchten, die sich in einem
Bereich unterhalb der CCD-Kamera 06 befinden. Wird die CCD-Kamera 06 entlang
des Querträgers 04 verfahren,
so verändert
sich die Beleuchtung der Einzellichtquellen der Lichtquelle 17 synchron
zur Position der CCD-Kamera 06 auf
dem Querträger 04.
Hierdurch ist gewährleistet,
dass zu jedem Zeitpunkt nur ein kleiner Anteil der Einzellichtquellen
der Lichtquelle 17 leuchtet, wodurch die von der Lichtquelle 17 abgegebene
Wärme gering
ist und es nicht oder nur kaum zu einer thermischen Ausdehnung des
Messobjektes und des Koordinatenmessgerätes kommt, sodass eine hohe
Messgenauigkeit ermöglicht
ist. Weiterhin kann die Anzahl der leuchtenden Einzellichtquellen
der Lichtquelle 17 an die Größe des von der CCD-Kamera 06 aufgenommenen
Bereiches des Messobjektes angepasst werden. Diese Anzahl kann entsprechend
der verwendeten Brennweite der CCD-Kamera 06 und der jeweils
aktuellen vertikalen Position der CCD-Kamera 06 gewählt werden.
Es ist darauf hinzuweisen, dass diese spezielle Ansteuerung der
Lichtquelle auch bei anderen Messaufbauten Anwendung finden kann
und unabhängig
von der speziellen Konstruktion des Portals und der Positionierung
des optischen Sensors zu einer Erhöhung der Messwertgenauigkeit
beiträgt.
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Die
Vermessung des Messobjektes mit der CCD-Kamera 06 kann
durch ein Lasermesssystem oder durch einen taktilen Sensor ergänzt werden, welche
ebenfalls am horizontalen Führungsschlitten 12 anzubringen
sind. Anstelle der CCD-Kamera 06 können auch andere optische Sensoren
zum Einsatz kommen.
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2 zeigt
das Koordinatenmessgerät
in einer Schnittdarstellung. Es ist insbesondere die Anordnung des
Querträgers 04 bestehend
aus den beiden Teilträgern 09, 11,
der horizontalen Führungsschiene 07,
dem horizontalen Führungsschlitten 12 und
der CCD-Kamera 06 gezeigt, welche eine vertikale Symmetrieebene 18 aufweist.
Lediglich ein Gehäuse 21 der
CCD-Kamera 06 ist nur näherungsweise
symmetrisch gegenüber
der vertikalen Symmetrieebene 18 ausgerichtet. Die CCD-Kamera 06 kann vertikal
gegenüber
dem horizontalen Führungsschlitten 12 und
der Maßverkörperung 19 (gezeigt
in 3) verfahren werden.
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3 zeigt
das Koordinatenmessgerät
in einer Ansicht von oben, wobei der Querträger 04 nicht dargestellt
ist, sodass insbesondere die CCD-Kamera 06 und ein sie
tragender vertikaler Führungsschlitten 22 sowie
die Maßverkörperung 19 erkennbar sind,
die zusätzlich
in einer vergrößerten Detaildarstellung
gezeigt sind. Der vertikale Führungsschlitten 22 weist
zwei Gleitschuhe 23 auf, die in zwei am horizontalen Führungsschlitten 07 befestigten
vertikalen Führungsschienen 24 gleiten.
Die vertikalen Führungsschienen 24 weisen
ein Doppel-T-ähnliches Profil
auf, während
die Gleitschuhe 23 ein hierzu inverses Profil aufweisen.
Das Profil der Gleitschuhe 23 passt formgenau in das Profil
der vertikalen Führungsschienen 24,
sodass eine nahezu spielfreie Führung
ermöglicht
ist. Das Profil der Gleitschuhe 23 und das Profil der vertikalen
Führungsschienen 24 weist
jeweils eine vertikal angeordnete Symmetrieebene auf, welche in
der Mitte der Gleitschuhe 23 und der Mitte der vertikalen
Führungsschienen 24 liegt. Die
vertikal angeordneten Symmetrieebenen der Gleitschuhe 23 und
der vertikalen Führungsschienen 24 fallen
in eine Ebene, welche eine vertikale Führungsebene 26 der
CCD-Kamera 06 bildet. Fasst man die vertikalen Führungsschienen 24 als
Linien auf, so sind die beiden Linien parallel und liegen beide
in der vertikalen Führungsebene 26.
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Die
Maßverkörperung 19 erstreckt
sich vertikal und ist somit parallel zu den vertikalen Führungsschienen 24.
Die Maßverkörperung 19 hat
die Form eines flachen Bandes, sodass sie in der Darstellung als
ein schmales Rechteck erkennbar ist. Das flache Band liegt vorzugsweise
ebenfalls in einer Führungsebene 26.
Die Maßverkörperung 19 ist
fest mit dem vertikalen Führungsschlitten 12 verbunden. Über die Maßverkörperung 19 wird
ein Lesekopf 27 verfahren, welcher am vertikalen Führungsschlitten 24 befestigt ist
und somit auch fest mit der CCD-Kamera 06 verbunden ist
und gemeinsam mit dieser vertikal verfahren wird. Der Lesekopf 27 liest
die Maßverkörperung 19 nicht
in ihrer gesamten Breite, sondern entlang eines schmalen Ausschnittes
aus, der eine Maßlinie bildet.
Wesentlich für
die Minimierung des Messfehlers ist, dass die Maßlinie in der Führungsebene 26 liegt.
Die Maßverkörperung 19 kann
stattdessen gegenüber
der Führungsebene
um ihre Längsachse verdreht
sein, wenn dies konstruktiv günstig
erscheint. Die erfindungsgemäße Anordnung
verhindert, dass die Maßlinie
zu einer optischen Achse 28 der CCD-Kamera 06 einen
Kippfehler aufweist, was zu einem Abbe-Fehler führen würde.
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Die
Führungsebene 26 und
die vertikale Symmetrieebene 18 liegen zweckmäßiger Weise
in einer einzigen Ebene. Daher liegt die optische Achse 28 in
der Führungsebene 26 und
in der vertikalen Symmetrieebene 18. Zudem ist die optische
Achse 28 der CCD-Kamera 06 parallel zu den vertikalen Führungsschienen 24 und
parallel zur Maßlinie
ausgerichtet.
-
- 01
- Grundplatte
- 02
- Portal
- 03
- Seitenstützen
- 04
- Querträger
- 05
-
- 06
- CCD-Kamera
- 07
- horizontale
Führungsschienen
- 08
- Ausnehmung
im Querträger
- 09
- erster
Teilträger
- 10
-
- 11
- zweiter
Teilträger
- 12
- horizontaler
Führungsschlitten
- 13
- Messtisch
- 14
- Auflageplatte
- 15
-
- 16
- Führung für den Messtisch
- 17
- Lichtquelle
- 18
- vertikale
Symmetrieebene
- 19
- Maßverkörperung
- 20
- Ringbeleuchtung
- 21
- Gehäuse
- 22
- vertikaler
Führungsschlitten
- 23
- Gleitschuhe
- 24
- vertikale
Führungsschienen
- 25
-
- 26
- Führungsebene
- 27
- Lesekopf
- 28
- optische
Achse