-
Die
Erfindung betrifft ein Messverfahren zur 3D-Vermessung räumlicher
Objektoberflächen.
-
Optische
Sensoren, insbesondere 2D-Sensoren, eignen sich zur zweidimensionalen
Objektvermessung. Sie erzeugen ein zweidimensionales Bild, in dem
durch Kantenfinderroutinen Objektkanten identifizierbar sind. Die
Pixelpositionen der Kanten sind den X-, Y-Positionen der Kantenpunkte
direkt zuzuordnen.
-
Häufig wird
zusätzlich
die Z-Koordinate einzelner Punkte der Objektoberfläche oder
der gesamten Objektoberfläche
gesucht. Dazu ist es beispielsweise aus der
EP 0 330 901 bekannt, in den Strahlengang
einer Kamera einen Laserstrahl einzuspiegeln, der auf einen Oberflächenpunkt
fokussiert wird. Das von dem Laserstrahlauftreffpunkt rück gestreute Licht
wird wiederum von dem Objektiv erfasst und ausgewertet. Das Verfahren
ist ein Verfahren der konfokalen Mikroskopie. Durch Z-Verstellung
des Objektivs wird die Objektoberfläche in den Brennpunkt des Laserstrahls
verfahren. Wird der Brennpunkt erreicht wird dies durch eine entsprechende Auswerteeinrichtung
signalisiert, die daraus den Z-Wert des Messpunkts bestimmt.
-
Die
Bestimmung des Z-Werts kann hier nur für einen auf der optischen Achse
liegenden Messpunkt durchgeführt
werden.
-
Aus
der
DE 199 54 684
A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Vermessen
von Oberflächen
eines Messobjekts bekannt, wobei ebenfalls nach dem Prinzip der
konfokalen Mikroskopie gearbeitet wird. Der Sensorkopf unterliegt
dabei einer in Z-Richtung orientierten schwingenden Bewegung, wobei
seine Position zugleich mittels mechanischer Messmittel überwacht
wird.
-
Des
Weiteren ist aus der
DE
102 54 435 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur dreidimensionalen
Kantenerkennung mit Z-Höhenjustierung
bekannt. Bei diesem Verfahren wird ein so genannter Bildstapel,
d.h. eine Reihe von in unterschiedlichen Abständen zu der Objektoberfläche aufgenommenen Bildern
erzeugt. Zur Durchführung
von Kantenfin derroutinen werden zunächst Randpunkte ausgesucht, wobei
dann aus dem Bildstapel diejenigen Bilder ausgewählt werden, bei denen die Randpunkte
die maximalen Kontrastwerte im Vergleich zu anderen Bildern des
Stapels aufweisen. Für
die folgende Randdetektion wird entweder die Halterung des Messkopfs
oder des Prüfobjekts
zu der Z-Position physikalisch bewegt bis der maximale Kontrast
erhalten wird, um ein neues Bild für die nachfolgende Randdetektion
zu erhalten oder es wird einfach dasjenige Bild aus dem Bildstapel
gewählt,
das der zu berechnenden Z-Position am nächsten liegt.
-
Des
Weiteren ist aus der Praxis ein Verfahren bekannt, bei dem Einzelbilder
des Bildstapels zu einem Ergebnisbild mit virtueller Tiefenschärfe verknüpft werden.
Dies ist erforderlich, wenn die Bildaufnahmeeinrichtung keine nennenswerte
oder keine ausreichende Tiefenschärfe ausreicht. Hierzu werden
in jedem Bild je Pixel der Kontrast bestimmt. Es werden die Kontrastwerte
der korrespondierenden Pixel Bild für Bild verglichen und jeweils
der Grauwert des korrespondierenden Pixels mit dem höchsten Kontrastwert
in das Ergebnisbild eingetragen. Somit werden die scharf abgebildeten
Bereiche der einzelnen Bilder in das Ergebnisbild übernommen.
Das Ergebnisbild gleicht somit der Abbildung eines Objektivs mit
einer Tiefenschärfe über den
gesamten Bereich der optischen Achse des Bildstapels. Wird ein telezentrisches
Objektiv verwendet, erhält
man eine 2D-Projektion des kompletten Bildstapels.
-
Die
oben beschriebenen Verfahren liefern nur eine beschränkte Tiefeninformation
je Pixel. Diese ist für
das gesamte komplette Bild konstant. Bei dem letztgenannten Verfahren
wird Tiefeninformation gezielt unterdrückt.
-
Davon
ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur dreidimensionalen
berührungslosen
optischen Vermessung von Objektoberflächen zu schaffen.
-
Diese
Aufgabe wird mit dem Verfahren nach Anspruch 1 gelöst:
Dem
erfindungsgemäßen Verfahren
gemäß werden mittels
eines optischen Bildsensors, der flächenhafte Bilder liefert, ein
Bildstapel aufgenommen. Die Einzelbilder des Bildstapels sind in
Z-Richtung voneinander beabstandet. Der Abstandswert ist vorzugsweise
etwa so groß wie
die Tiefenschärfe
des Bildsensors bzw. seines Objektivs. Um eine große Z-Auflösung zu
erhalten, ist die Tiefenschärfe
vorzugsweise sehr gering. Sie kann praktischerweise im Bereich von
einigen Mikrometern liegen. Soll beispielsweise eine Tiefenauflösung von
3 μm erreicht werden,
darf bei Abständen
der Objektoberfläche von
der Fokusebene von größer 3 μm keine Scharfabbildung
mehr erfolgen. Zumindest aber muss der erfassbare Bildkontrast bei
der hier beispielhaft gewählten
3-μm-Auflösung bei
einem 3-μm-Abstand zwischen
Fokusfläche
und Objektpunkt messbar zurückgegangen
sein.
-
Die
Bilder des Bildstapels enthalten die gesamte Information über die
3D-Koordinaten der gesamten vermessenen Objektoberfläche. Die
Auflösung
wird in Lateralrichtung (X und Y) nur durch die Auflösung des
Bildsensors bestimmt. In Z-Richtung wird die Auflösung nur
durch die Anzahl der aufgenommenen Bilder und die Tiefenschärfe des
Objektivs begrenzt. Sie ist umso höher je geringer die Tiefenschärfe ist.
-
Zur
Durchführung
des Verfahrens werden aus den einzelnen Bildern des Bildstapels
jeweils diejenigen Pixel herausgesucht, die scharf abgebildet sind.
Dies sind in jedem Bild nur diejenigen Pixel bei denen eine abgebildete
Kante oder Fläche
im Rahmen der durch die Tiefenschärfe vorgegebenen Ungenauigkeit
in der Fokusebene liegt. Alle anderen Bereiche der Objektoberfläche sind
unscharf und weisen somit keinen nennenswerten lokalen Kontrast auf.
Somit kann durch die Auswertung der Schärfeinformation der einzelnen
Bilder des Bildstapels die gesuchte Tiefeninformation gewonnen werden.
Mit einem einzigen Messdurchlauf wird die zu vermessende Objektoberfläche somit
präzise
vermessen.
-
Zur
Bestimmung der Z-Information ist ein Anfahren bestimmter Fokuspositionen überflüssig. Das aus
dem Bildstapel erzeugte Ergebnisbild enthält alle Informationen, d.h.
die X-, Y- und Z-Koordinaten aller Bildpunkte.
-
In
dem Ergebnisbild können
die Kantenverläufe
der abgebildeten Kanten ohne Nachfokussierung bestimmt werden. Wie
schon die vorgenannte Eigenschaft ergibt dies einen erheblichen
Zeitvorteil gegenüber
Verfahren, bei denen Fokuspositionen gezielt angefahren werden müssen oder
bei denen Kantenverläufe
durch Nachfokussierung zu bestimmen sind.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
vermeidet Fehlmessungen durch unscharfe Kanten. Dies erhöht die Messsicherheit.
-
Ein
weiterer Vorteil ist die übersichtliche
Ergebnisdarstellung. Sowohl die lateralen Koordinaten X und Y als
auch die Tiefenkoordinate Z ist in einem einzigen Ergebnis bild enthalten.
Die Lateralkoordinaten und die Tiefenkoordinate werden in einem
Messvorgang bestimmt. Dies führt
zu geringen Messfehlern. Die Extraktion der X-, Y- und Z-Koordinaten
aus dem Bildstapel ermöglicht
darüber
hinaus die Digitalisierung von Oberflächen bei gleichzeitiger Messung von
Abmessungen. Das Verfahren ist präzise, schnell und sicher. Es
ist wenig von den Reflexionseigenschaften der Objektoberfläche abhängig. Es kann
mit gezielter Beleuchtung oder Umgebungslicht gearbeitet werden.
An die Beleuchtung werden, abgesehen von der Vermeidung von Überstrahlungen (Überbelichtungen)
und nicht ausreichenden Ausleuchtungen, kaum besondere Ansprüche gestellt.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Fokusfläche
eine Fokusebene. Jedes Bild des Bildstapels enthält die Kantenpartien, bei denen Oberflächenkanten
oder Flächenbereiche
die Fokusebene schneiden oder in dieser liegen, scharfe abgebildete
Bildbereiche. Die Bestimmung der X-, Y- und Z-Koordinaten ist bei
der ebenen Ausbildung der Fokusfläche besonders einfach. Prinzipiell
ist es jedoch auch möglich,
mit nicht ebenen Fokusflächen zu
arbeiten. Hierzu muss lediglich bekannt sein, welcher Z-Abstand
eines jeden Rasterpunkts eines gedachten, die Fokusfläche überziehenden
Rasters zu einer scharfen Abbildung führt. Der Vorzug dieser Ausführungsform
liegt in der Möglichkeit
der Verwendung vereinfachter oder verbilligter Objektive, bzw. in einer
Erhöhung
der Messgenauigkeit.
-
Der
von dem Bildsensor abgegebene Bildstapel kann beispielsweise mittels
eines Framegrabbers in einem Speicher abgelegt und zur Nachbearbeitung
bereit gehalten werden. Zu der Nachbearbeitung gehört beispielsweise
die Erzeugung eines Ergebnisbilds, in das nur die jeweils scharf
abge bildeten Bereiche der einzelnen Bilder des Bildstapels eingetragen
werden, wobei dann jedem Pixel nicht nur die X- und Y- sondern auch die Z-Koordinate
zugeordnet ist. Die Z-Koordinate
eines scharf abgebildeten Pixels ist diejenige des Bildes, dem das
Pixel entnommen worden ist. Sodann kann das erzeugte Ergebnisbild
abgespeichert und weiterhin bereit gehalten werden. Es ist jedoch
auch möglich,
auf eine Abspeicherung des Bilderstapels zu verzichten und das Ergebnisbild
gewissermaßen
in Echtzeit zu erzeugen. Zu diesem Zweck werden die Einzelbilder,
die von dem Bildsensor geliefert werden, auf scharfe Bereiche überprüft, wobei
nur die scharfen Bereiche in das Ergebnisbild übernommen werden. Liefert das nachfolgende
Bild für
einen bereits abgespeicherten Bereich noch schärfere Pixel werden die noch
schärferen
Pixel übernommen.
Auf diese Weise entsteht bei einem einzigen Z-Scan-Durchlauf das
Ergebnisbild, das die X-, Y- und Z-Koordinaten vollständig enthält. Das
Verfahren beruht auf einfachen, schnell durchführbaren Vergleichs- und Rechenoperationen und
benötigt
somit so wenig Zeit, dass es in Echtzeit durchgeführt werden
kann. Darüber
hinaus benötigt es
wenig Speicherplatz.
-
Das
Scannen des Objekts durch Verlagerung der Fokusebene in Bezug auf
die Objektoberfläche
kann prinzipiell durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden. Eine
einfache und übersichtliche Ausführungsform
ergibt sich durch Bewegung des Bildsensors bzw. einer Kamera und
der Objektoberfläche
relativ zueinander. Eine mechanisch schnellere Lösung kann sich ergeben, wenn
das Objektiv beeinflusst wird. Beispielsweise kann der optische
Sensor in Bezug auf das Objektiv oder das Objektiv in Bezug auf
den optischen Sensor bewegt werden. Beides kann zu einer Z-Verschiebung
der Fokusebene genutzt werden. Alternativ kann ein Zoomsystem mit
variabler Fokusebene eingesetzt werden. Bevorzugt wird dabei eine
Anordnung, bei der die Öffnung des
Objektivs so variiert wird, dass bei Verlagerung der Fokusebene
ein gegebener Flächenbereich
in der Fokusebene stets gleich groß auf dem Bildsensor abgebildet
wird. Damit wird die Bildverarbeitung besonders einfach. Ein ausgewähltes Pixel
P(i, j) einer ersten Fokusebene FZ1 entspricht
dann dem gleichen Pixel P(i, j) in einer anderen Fokusebene FZn (z. B. FZ4). Ändert sich
der Abbildungsmaßstab
hingegen ist das verfahren gleichermaßen durchführbar. Jedoch muss darauf Rücksicht
genommen werden, dass dann ein Pixel P(i, j) in einer ersten Fokusebene FZ1 einem anderen Pixel P(k, l) einer anderen
Fokusebene FZn entspricht.
-
Die
Aufnahme des Bilderstapels kann im einfachsten Falle bei ruhender
Fokusebene vorgenommen werden. Dabei wird zur Aufnahme des jeweiligen
Einzelbilds die Relativbewegung der Fokusebene in Bezug auf die
Objektoberfläche
jeweils gestoppt. Es ist jedoch auch möglich, bei bewegter Fokusebene
zu arbeiten. Dies ist z.B. dann möglich, wenn die Bewegungsgeschwindigkeit
der Fokusebene in Bezug auf die Bildaufnahmegeschwindigkeit des
Bildsensors gering ist. Nimmt der Bildsensor das Bild zeilenweise
auf und ist die Bewegungsgeschwindigkeit relativ groß muss die
Fokusebene in Bezug auf die Objektoberfläche und die optische Achse
als geneigt angesehen werden. Die Neigung der optischen Achse wird
durch die Z-Verlagerung der Fokusebene während der Aufnahmezeit des
Einzelbilds bestimmt. Diese Schräglage
oder Neigung der Fokusebene kann bei der Z-Auswertung des Bilderstapels berücksichtigt
werden, indem nicht allen Pixeln des Einzelbildes die gleichen Z-Werte
sondern die ihrer Verlagerung entsprechenden, individuellen Z-Werte zugeordnet
werden. Bis auf eine geringfügige
Erhöhung
des Speicherplatzbedarfs entstehen dadurch keine Nachteile. Jedoch
kann eine erhebliche Steigerung der Aufnahmegeschwindigkeit erreicht
werden.
-
Weitere
Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung in Verbindung mit der
nachfolgenden Beschreibung sowie Ansprüchen.
-
In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand einer
einfachen geometrischen Objektoberfläche und einer Kamera in symbolischer
Veranschaulichung,
-
2 einen
Bilderstapel, gewonnen mit der Anordnung nach 1,
-
3 bis 5 Einzelbilder
des Bilderstapels in schematischer Veranschaulichung,
-
6 einen
Ausschnitt aus einem Einzelbild des Bilderstapels mit Veranschaulichung
seiner Pixel,
-
7 ein
Ergebnisbild mit virtueller Tiefenschärfe,
-
8 eine
alternative Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in schematischer Darstellung,
-
9 eine
weitere alternative Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in schematischer Darstellung und
-
10 die
Interpolation von Pixelgrauwerten anhand eines Diagramms.
-
In 1 ist
die Vermessung einer Objektoberfläche 1 mittels einer
Kamera 2 veranschaulicht, die einen optischen Bildsensor
z.B. in Form eines flächenhaften
CCD-Sensors 3 aufweist. Alternativ kann ein C-MOS-Sensor
eingesetzt werden. Zu der Kamera 2 gehört außerdem ein Objektiv 4,
das dazu dient, dem CCD-Sensor 3 eine scharfe Abbildung
zu erzeugen. Die Tiefenschärfe
des Objektivs 4 ist allerdings gering, vorzugsweise sehr
gering. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
beträgt
der Tiefenschärfenbereich
lediglich einen oder wenige Mikrometer, so dass eine Scharfabbildung
der Objektoberfläche 1 nur
innerhalb einer Fokusebene FZ erfolgt. Genau
genommen handelt es sich um ein Fokusvolumen, das jedoch in Z-Richtung,
d.h. in Richtung der optischen Achse 5 keine nennenswerte
Ausdehnung aufweist.
-
Die
Objektoberfläche 1 ist
eine räumliche Oberfläche, die
die Fokusebene FZ schneidet. Im vorliegenden
Beispiel ist zur Veranschaulichung als Objektoberfläche 1 eine
Pyramidenfläche
angenommen worden, wobei die Spitze der Pyramide auf der optischen
Achse 5 liegt. Sie kann jedoch beliebig anders positioniert
werden und es können
auch nahezu beliebige andere Objektoberflächen vermessen werden.
-
Die
Kamera 2 ist an eine Verarbeitungseinrichtung 6,
beispielsweise in Form eines herkömmlichen PC, angeschlossen,
der vorzugsweise einen Massenspeicher 7, beispielsweise
in Form einer Festplatte enthält.
Außerdem
weist er die üblichen sonstigen
Komponenten, wie Bildschirm, Eingabe, Schnittstelle, Verarbeitungseinrichtung
usw. auf. Die Verarbeitungseinrichtung 6 ist über eine
Wirkverbindung 8 mit der Kamera 2 verbunden, um
deren Bilder aufzunehmen. Sie ist außerdem mit einer Verstelleinrichtung 9 verbunden,
um diese zu steuern. Die Verstelleinrichtung 9 positioniert die
Kamera 2 entlang der in Z-Richtung orientierten optischen
Achse 5 in verschiedene Aufnahmepositionen Z1 bis Zn. Zur Veranschaulichung
ist in 1 n= 7 angenommen worden. Praktischerweise wird
die Anzahl der verschiedenen Aufnahmepositionen jedoch wesentlich höher sein.
Die Verstelleinrichtung 9 kann bedarfsweise auch autark,
d.h. unabhängig
von der Verarbeitungseinrichtung 6 arbeiten und die Bildaufnahme durch
Signalgabe auslösen.
-
Zur
Vermessung der Objektoberfläche 1 wird die
Kamera 2 mittels der Verstelleinrichtung 9 zunächst in
eine erste Aufnahmeposition Z1 gefahren, in der die zugeordnete
Fokusebene FZ1 an einem Ende des zu erfassenden
Z-Bereichs der Objektoberfläche 1 steht.
In dieser Position wird ein erstes Bild B(1) aufgenommen. Das Bild
B(1) ist der Z-Position Z1 der Fokusebene FZ zugeordnet.
Nach Aufnahme dieses Bilds wird die Kamera 2 in die Z-Position
Z2 verschoben. Somit verlagert sich die Fokusebene in die Position
FZ2. In dieser wird das Bild B(2) aufgenommen.
Dieser Vorgang wird dann so lange fortgesetzt bis die Kamera 2 die
Position Z7 ( 1) erreicht. Die Fokusebene
FZ ist dann in der Position Z7. Es wird
das Bild B(7) aufgenommen. Somit wird der in 2 schematisch
veranschaulichte Bilderstapel 11 erzeugt. Jedem dieser
Bilder ist eine Z-Position Z1 bis Z7 zugeordnet. Der Bilderstapel 11 wird
mit den zu den Einzelbilder B(1) bis B(7) zugeordneten Z-Positionen
in dem Massenspeicher 7 abgelegt.
-
In
den Bildern B(1) bis B(7) sind jeweils nur diejenigen Bildpartien
scharf abgebildet, in denen die Objektoberfläche 1 die betreffende
Fokusebene FZ schneidet. Dies ist in den 3 bis 5 veranschaulicht.
Die 3 stellt den Schnitt der Objektoberfläche 1 mit
der Fokusebene FZ für die Position Z1 dar. Es sind
lediglich kurze Abschnitte 12, 13, 14, 15 der
vier Kanten der die Objektoberfläche 1 ausmachenden
Pyramide scharf abgebildet. Die übrigen Kantenbereiche
verschwimmen, d.h. sind unscharf. Zur Herausfilterung der scharf
abgebildeten und somit in der Fokusebene liegenden Bildbereiche
insbesondere der Kantenbereiche wird nun eine Kontrastbestimmungsroutine
durchgeführt.
Diese untersucht die einzelnen Pixel des Bildes 1 auf Kontrast.
Dabei wird jedem Pixel P(x, y) (siehe 6) ein Kontrastwert
K(x, y) zugeordnet, der sich aus den Helligkeitswerten der Nachbarpixel
berechnet.
-
Dieser
Vorgang wird auch für
das Bild B(2) durchgeführt,
bei dem die entsprechende Fokusebene FZ die
Pyramide etwas näher
zu ihrer Spitze hin versetzt schneidet. Entsprechend sind Kantenbereiche 16, 17, 18, 19 scharf
abgebildet, die näher
an der Spitze der Pyramide liegen. Die scharf abgebildeten Bereiche
werden wiederum über
die Kontrastbestimmungsroutine ausfindig gemacht. Dieser Vorgang wiederholt
sich nun für
alle Bilder bis zum letzten Bild, hier B(7). Dieses ist in 5 veranschaulicht.
Zufällig trifft
die Fokusebene FZ in der Position Z7 die
Spitze der Pyramide. Es ist somit der zentrische, die Spitze enthaltende
Bildbereich 21 scharf abgebildet.
-
Die
scharf abgebildeten Bild- bzw. Kantenbereiche 12 bis 21 der
Bilder B(1) bis B(7) werden nun zu einem aus 7 ersichtlichen
Ergebnisbild zusammengesetzt. Dieses Ergebnisbild enthält sowohl die
X-, Y- als auch die Z-Positionen aller als scharf erkannten Pixel.
Die Z-Positionen sind dabei von den Einzelbildern B(1) bis B(7) übernommen,
denen die jeweils schärfsten
Bereiche entnommen wurden.
-
Die
Vorgehensweise zur Erzeugung des Ergebnisbilds kann wie folgt zusammengefasst
werden:
- – zunächst wird
ein Bildstapel 11 mit n Bildern B(z) während der Bewegung des optischen
Systems in Richtung der optischen Achse 5 aufgenommen. Jedem
Bild B(i) wird die Aufnahmeposition Z auf der optischen Achse 5 zugeordnet.
- – Jedem
Pixel P(x, y) wird nun ein Kontrastwert K(x, y) zugeordnet, der
sich aus den Nachbarpixeln berechnet.
- – Es
werden die Kontrastwerte K(x0, y0) korrespondierenden Pixel P(x0,
y0) in allen Bildern B(z) verglichen. Es
ergibt sich ein maximaler Kontrastwert Kmax(x0, y0) in dem Bild
B(zmax) für jedes Pixel P(x0,
y0)
- – In
dem nun dreidimensionalen Ergebnisbild Br wird neben dem Grauwert
des Pixels P(x0, y0)
aus dem Bild B(zmax), dessen Kontrastwert
am größten ist,
auch die Bildaufnahmeposition zmax mit übernommen.
So erhält
jedes Pixel eine dreidimensionale Koordinate P(x0,
y0, z).
-
Es
ist möglich,
auf die Zwischenspeicherung der Bilder B(1) bis B(7) bzw. B(n) zu
verzichten, wenn die Kontrastwerte während der Bildaufnahme erzeugt
und das Pixel mit dem jeweiligen Kontrastmaximum in das Ergebnisbild
Br eingetragen wird.
-
In 8 ist
eine abgewandelte Ausführungsform
der Messanordnung veranschaulicht. Sie beruht auf einer Bewegung
der Fokusebene FZ (FZ1 bis
FZn) bei ruhender Kamera 2 und
zugleich ruhender Objektoberfläche 1.
Es wird ein variables Objektiv 4 verwendet, das die Fokusebene
entlang der optischen Achse 5 verlagern kann. Zugleich
ist das Objektiv 4 als Zoomobjektiv ausgebildet, wobei
bei variablem Bildöffnungswinkel
der erfasste Flächenbereich
der Fokusebene konstant ist.
-
Diese
Anordnung gestattet die Anwendung des obigen Verfahrens ohne sonstige
Abwandlung.
-
Es
ist auch möglich,
den Öffnungswinkel
unabhängig
von der Lage der Fokusebene zu ändern. In
diesem Fall arbeitet das Objektiv 4 mit veränderlichem
Abbildungsmaßstab.
Die Veränderung
des Abbildungsmaßstabes
kann in dem Verfahren zur Erzeugung des Ergebnisbilds Br berücksichtigt
werden. Unter Abbildungsmaßstab
wird hier das Längenverhältnis zwischen
einer in der Fokusebene FZ gemessenen Länge und
einem entsprechenden Pixelabstand auf dem CCD-Sensor verstanden.
Die Kompensation wechselnder Abbildungsmaßstäbe kann durch entsprechende
Vergrößerung oder
Verkleinerung der Bilder des Bilderstapels erreicht werden.
-
Des
Weiteren ist es möglich,
mit nicht ebenen Fokusflächen
FZ zu arbeiten, wie 9 veranschaulicht.
In diesem Fall ist jedem einzelnen Bild nicht nur ein einziger Z-Wert zugeordnet,
sondern es ist jedem seiner Pixel die zugehörige Z-Position seiner Fokusebene
zugeordnet. Diese ergibt sich aus der Z-Position der Fokusebene
an der optischen Achse 5 zuzüglich oder abzüglich eines
pixelspezifischen Werts, der von der Krümmung der Fokusebene abhängt.
-
Im Übrigen kann
das im Zusammenhang mit der 1 bis 7 beschriebene
Verfahren Anwendung finden.
-
Eine
Optimierung des Verfahrens stellt eine Interpolation oder Approximation
des Kontrastverlaufs K(x0, y0,
z) sowie des Grauwertverlaufs G (x0, y0, z) dar. So ist es möglich, das Maximum des Kontrasts bzw.
dem zugehörigen
Grauwert auch zwischen den einzelnen Bildern B(z) zu bestimmen und
somit die Genauigkeit zu erhöhen.
-
10 stellt
dies in einem Diagramm dar. Eine erste Kurve I kennzeichnet den
Kontrast für
ein herausgegriffenes Pixel P(x0, y0) in den Bildern B des Bilderstapels B(z).
Die Kurve I interpoliert die einzelnen Kontrastwerte K(x, y).
-
Die
Kurve weist ein Maximum an einer Stelle auf, die durch eine vertikale
strichpunktierte Stelle gekennzeichnet ist. Das Maximum kann zwischen zwei
Bildern liegen. Ein zweite Kurve II kennzeichnet die Grauwerte der
Bilder. Die Kurve II wird durch Interpolation der einzelnen Grauwerte
der betreffenden Bilder gewonnen. Als gültiger Grauwert kann der Grauwert
der gleichen Stelle Z herausgegriffen werden, bei dem die Kurve
I ihr Maximum hat. Der Z-Wert kann, wie gesagt, zwischen zwei Bildern
liegen. In das Ergebnisbild wird dann der Pixel mit dem Grauwert
G an der Stelle Z zugeordnet, die zwischen zwei Bildern liegt. Außerdem wird
dem betreffenden Pixel der entsprechende Z-Wert zugeordnet, bei
dem die Kurve I ihr Maximum hat.
-
Zur
3D-Vermessung von Objektoberflächen 1 dient
ein optisches Verfahren, das mit einer Kamera arbeitet. Diese weist
eine Fokusebene FZ auf, die einen sehr geringen
Tiefenschärfebereich
festlegt. Durch Verfahren der Z-Position der Fokusebene FZ und wiederholte Bildaufnahme wird ein Bildstapel 11 bestehend
aus Einzelbildern B(z) erzeugt. Die Einzelbilder weisen jeweils
nur dort scharfe, d.h. kontrastreiche Partien auf, in denen die
Objektoberfläche 1 die
Fokusebene F2 schneidet. Jedem Einzelbild B(z) ist ein Z-Wert zugeordnet.
Die scharf abgebildeten Bereiche der einzelnen Bilder B(z) werden
zu einem Ergebnisbild Br zusammengefasst, dessen Pixeln jeweils
die X-Koordinate, die Y-Koordinate
und die Z-Koordinate zugeordnet ist.