DE102007063679A1

DE102007063679A1 - Vorrichtung zur Erzeugung elektrischer Signale in einer Schusswaffe

Info

Publication number: DE102007063679A1
Application number: DE102007063679A
Authority: DE
Original assignee: Carl Walther GmbH
Current assignee: Carl Walther GmbH
Priority date: 2007-12-24
Filing date: 2007-12-24
Publication date: 2009-09-10
Also published as: DE102007062648A1; DE102007062648B4

Abstract

Bei einer Vorrichtung zur Erzeugung elektrischer Signale in einer mit einer elektrischen Spannungsquelle versehenen Schusswaffe wird ein Erfassen, Speichern und/oder Übermitteln schussspezifischer Daten dadurch ermöglicht, dass eine eine Zeitgebereinheit aufweisende und mit der Spannungsquelle verbundene Signalgebereinrichtung (122) vorgesehen ist, die bei Abgabe eines Schusses schussspezifische Daten repräsentierende Signaldaten (140) erzeugt, die neben der Tatsache einer Schussabgabe das Datum und die Uhrzeit der Schussabgabe enthalten.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung elektrischer Signale in einer mit einer elektrischen Spannungsquelle versehenen Schusswaffe.
Im Nachgang zu einem mit Schusswaffen geführten Gefecht ist es wünschenswert, die in dem Gefecht tatsächlich gegeben Umstände und Bedingungen der zum Einsatz gekommenen Schusswaffen so genau wie möglich zu rekonstruieren. Dazu gehören insbesondere der Ort und die Ausrichtung einer zum Einsatz gekommenen Schusswaffe. Eine Erfassung, Speicherung und/oder Übermittlung entsprechender Daten ist im Stand der Technik indes nicht gegeben.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Signalgebervorrichtung zu schaffen, mittels derer Eine Erfassung, Speicherung und/oder Übermittlung von Daten ermöglicht ist, mittels derer die in einem Feuergefecht tatsächlich gegeben Umstände und Bedingungen der zum Einsatz gekommenen Schusswaffen wie insbesondere der Ort und die Ausrichtung einer zum Einsatz gekommenen Schusswaffe rekonstruierbar sind.
Für eine Vorrichtung der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass eine eine Zeitgebereinheit aufweisende und mit der Spannungsquelle verbundene Signalgebereinrichtung vorgesehen ist, die bei Abgabe eines Schusses schussspezifische Daten repräsentierende Signaldaten erzeugt, die neben der Tatsache einer Schussabgabe das Datum und die Uhrzeit der Schussabgabe enthalten.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird durch die Merkmalskombination, dass eine eine Zeitgebereinheit aufweisende und mit der Spannungsquelle verbundene Signalgebereinrichtung bei Abgabe eines Schusses schussspezifische Daten repräsentierende Signaldaten erzeugt, die neben der Tatsache einer Schussabgabe das Datum und die Uhrzeit der Schussabgabe enthalten, erreicht, dass mit dem Erfassen des genauen Zeitpunktes eines jeden aus der Schusswaffe abgefeuerten Schusses der Verlauf eines Feuergefechtes im Nachhinein plausibel rekonstruierbar ist.
Die Tatsache de Abgabe eines Schusses ist dabei über im Stand der Technik bekannte Schall- oder Bewegungssensoren detektierbar. Ein Bewegungssensor kann dabei die Bewegung eines Verschlusses, eine Laufes, eine Patronenzündungs-Bolzens oder eines Abzugzüngels oder eine Kombination von zweien oder mehr dieser Bewegungen registrieren. Elektronische Schusszähler sind als eine Kombination eines oder mehrerer Sensoren für ein Schussereignis und einer bekannten elektronischen Zähleinrichtung realisierbar.
Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass die Signalgebereinrichtung eine GPS-Einheit für ein globales Positionieren enthalten und derart ausgebildet ist, um neben dem Zeitpunkt einer Schussabgabe den genauen geografischen Ort der Schussabgabe auf der Speichereinrichtung zu erfassen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Signalgebereinrichtung zusätzlich eine Kompasseinrichtung enthalten und ausgebildet sein, um neben dem Zeitpunkt einer Schussabgabe die räumliche Orientierung der Schusswaffe bei Schussabgabe und entsprechend die Schussrichtung zu erfassen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Sendeeinheit vorgesehen, mittels derer die von der Signalgebereinrichtung erzeugten schussspezifischen Daten per Funkübertragung einer außerhalb der Waffe angeordneten Empfängereinheit zur nachfolgenden Aufzeichnung auf ein außerhalb der Waffe angeordnetes Speichersystem übertragbar sind.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Spannungserzeugungs-Einheit in der Schusswaffe vorgesehen, die zumindest zum Zeitpunkt einer Schussabgabe eine elektrische Spannung für die Signalgebereinrichtung und/oder die Sendeeinheit mit elektrischer Spannung bereitstellt. Die Spannungserzeugungs-Einheit nutzt dabei vorzugsweise die relative Bewegung eines beweglich gelagerten und bei Schussabgabe sich gegenüber den festen Bauteilen der Schusswaffe bewegenden Verschlusses, wobei der Verschluss ein magnetisches Element enthalten kann, dass sich bei Schussabgabe relativ zu einem induktiven Element wie einer Spule bewegt, in welcher bei Schussabgabe ein Spannungspuls induzierbar ist.
Eine einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass zwischen die Spannungserzeugungs-Einheit und die Signalgebereinrichtung ein elektrischer Kondensator als Akkumulator-Einheit geschaltet ist, um so einen mittels der Spannungserzeugungs-Einheit erzeugten Spannungspuls über einen längeren Zeitraum nutzen zu können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird im Folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform erläutert, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt ist. Darin zeigen:
1 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Querschnittsansicht;
2 ein mit Hilfe der in 1 dargestellten erfindungsgemäßen Vorrichtung mit elektrischer Energie versorgtes Datenspeichersystem für Schusswaffen in einer Prinzipskizze.
Die in den 1 und 2 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung 100 zur Erzeugung elektrischer Signale in einer mit einer elektrischen Spannungsquelle versehenen Schusswaffe enthält eine eine Zeitgebereinheit aufweisende und mit der Spannungsquelle 330 verbundene Signalgebereinrichtung (122), die bei Abgabe eines Schusses schussspezifische Daten repräsentierende Signaldaten (140) erzeugt, die neben der Tatsache einer Schussabgabe das Datum und die Uhrzeit der Schussabgabe enthalten. Die schussspezifischen Daten sind auf einer Speichereinrichtung 141 speicherbar.
Die Signalgebereinrichtung 122 enthält des Weiteren eine GPS-Einheit für ein globales Positionieren und ist auch ausgebildet, um den Ort der Schussabgabe zu erfassen auf der Speichereinrichtung 141 zu speichern. Die Signalgebereinrichtung 122 enthält darüber hinaus eine Kompasseinrichtung um neben der Tatsache, dem Zeitpunkt und dem Ort einer Schussabgabe auch die Schussrichtung zu erfassen. Auch diese Daten werden auf der Speichereinrichtung 141 gespeichert.
Die Waffe enthält des Weiteren eine Sendeeinheit 120, über die die schussspezifischen Daten per Funkübertragung einer außerhalb der Waffe angeordneten Empfängereinheit zur nachfolgenden Aufzeichnung auf ein außerhalb der Waffe angeordnetes Speichersystem 160 übertragbar sind.
Die Schusswaffe enthält einen Verschluss 340 der gegenüber einem Griffstück 110 reziprozierbar beweglich gelagert ist und sich bei einer Schussabgabe zuerst in entgegengesetzter Schussrichtung und anschließend in seine Ausgangslage zurück in Schussrichtung bewegt. In dem Griffstück 110 ist in der Nachbarschaft des durch Schussauslösung bewegten metallischen Teils 340 ein mit einem elektrischen Element 330 gekoppeltes magnetisches Element 320 vorgesehen, in dem bei einer Bewegung des durch Schussauslösung bewegten metallischen Teils 340 bei Schussabgabe eine Magnetfeldänderung bewirkt ist, die in dem elektrischen Element 330 einen elektrischen Spannungsimpuls erzeugt.
Das durch Schussauslösung bewegte metallische Teil 340 ist von dem Verschluss der Schusswaffe gebildet, wobei der Verschluss 340 eine metallische Inhomogenität 311 aufweist, die von einer Aussparung in dem Verschluss 340 gebildet ist.
Das elektrische Element 330 und das damit gekoppelte magnetische Element 340 sind baulich zu einer Einheit zusammengefasst, wobei das elektrische Element 330 und das magnetische Element 340 in der Weise induktiv miteinander gekoppelt sind, dass das elektrische Element 330 und das magnetische Element 340 über einen gemeinsamen Eisenkern 321 magnetisch miteinander verbunden sind.
Der Eisenkern 321 des elektrischen Elementes 330 und des magnetischen Elementes 320 ist von einem Hufeisenmagneten gebildet, wobei das elektrische Element 330 im Bereich eines Endes des Hufeisenmagneten angeordnet ist.
Bei Schussabgabe erzeugt der Hufeisenmagnet einen Spannungsimpuls, der zum elektrischen Betrieb der Signalgebereinrichtung (122) nutzbar ist, wobei vor die Signalgebereinrichtung (122) ein elektrischer Kondensator als Akkumulator-Einheit geschaltet ist.
Das oben erläuterte Ausführungsbeispiel der Erfindung dient lediglich dem Zweck eines besseren Verständnisses der durch die Ansprüche definierten erfindungsgemäßen Lehre, die als solche durch das Ausführungsbeispiel nicht eingeschränkt ist.

Claims

Vorrichtung zur Erzeugung elektrischer Signale in einer mit einer elektrischen Spannungsquelle versehenen Schusswaffe, dadurch gekennzeichnet, dass eine eine Zeitgebereinheit aufweisende und mit der Spannungsquelle verbundene Signalgebereinrichtung (122) vorgesehen ist, die bei Abgabe eines Schusses schussspezifische Daten repräsentierende Signaldaten (140) erzeugt, die neben der Tatsache einer Schussabgabe das Datum und die Uhrzeit der Schussabgabe enthalten.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalgebereinrichtung (122) zusätzlich eine GPS-Einheit für ein globales Positionieren enthält und ausgebildet ist, um neben dem Zeitpunkt einer Schussabgabe den Ort einer Schussabgabe zu erfassen.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalgebereinrichtung (122) zusätzlich eine Kompasseinrichtung enthält und ausgebildet ist, um die räumliche Orientierung einer Schusswaffe bei einer Schussabgabe zu erfassen.
Vorrichtung nach einer der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Signaldaten auf einer Speichereinrichtung (141) speicherbar sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sendeeinheit (120) vorgesehen ist, über die die schussspezifischen Daten per Funkübertragung auf eine außerhalb der Waffe angeordneten Empfängereinheit zur nachfolgenden Aufzeichnung auf ein außerhalb der Waffe angeordnetes Speichersystem (160) übertragbar sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tatsache der Abgabe eines Schusses mittels eines Schallsenors detektierbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tatsache der Abgabe eines Schusses mittels eines eine Bewegung des Verschlusses detektierenden Bewegungssensors detektierbar ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektronischer Schusszähler vorgesehen ist, der als eine Kombination eines oder mehrerer Sensoren für ein Schussereignis und einer bekannten elektronischen Zähleinrichtung realisiert ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Spannungserzeugungs-Einheit in der Schusswaffe vorgesehen ist, die zumindest zum Zeitpunkt einer Schussabgabe eine elektrische Spannung für die Signalgebereinrichtung und/oder die Sendeeinheit mit elektrischer Spannung bereitstellt.
Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungserzeugungs-Einheit die relative Bewegung eines beweglich gelagerten und bei Schussabgabe sich gegenüber den festen Bauteilen der Schusswaffe bewegenden Verschlusses nutzt, wobei der Verschluss ein magnetisches Element enthalten kann, dass sich bei Schussabgabe relativ zu einem induktiven Element wie einer Spule bewegt, in welcher bei Schussabgabe ein Spannungspuls induzierbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen die Spannungserzeugungs-Einheit und die Signalgebereinrichtung ein elektrischer Kondensator als Akkumulator-Einheit geschaltet ist, um einen mittels der Spannungserzeugungs-Einheit erzeugten Spannungsimpuls über einen längeren Zeitraum nutzbar zu machen.